trauriges Kapitel für Oesterreich schlug der ungarische Finanzmini- ster auf, als er vorige Woche, bei der Dar stellung des Staatsvoranschlages für das kommende Jahr, dem Hause die Mittheilung machen konnte, daß die Finanzen des Landes dank des Ausgleiches ungemein günstig stehen. Vor allem das Kaizl'sche „Ueberweisungsgesetz' konnte er nicht genug loben, denn dieses „Ge setz trägt den Ungarn für das laufende Jahr nicht weniger als 3,400.000 fl., also weit mehr, als man ursprünglich auch nur ange nommen

aus Oesterreich so viel als möglich zu be schränken und womöglich ganz zu verhindern. „Kaust nur bei Ungarn' ist die Losung und hierin werden sie wieder auf das beste von der Regierung unterstützt. Die Ungarn nahmen uns unser gutes Geld in Form von „Ueber weisungen'. gemeinsamer Beitragsleistung usw. ab. und erklären dann alle für schlechte Pat rioten, die österreichische Ware kaufen. Und das nannte Dipauli vor 14 Monaten noch einen oortheilhaften Ausgleich. Heute nennt er ihn zwar nicht gut, tröstet

, darüber sei nichts neues zu sagen. In Brixen aber, da war ihm die Lust zu schwül und er erwähnte diesen Punkt gar nicht. Erst als ihn Dr. Schöpfer auf die un geheuren Schäden, die die Veterinärkonvention mit Ungarn Oesterreich verursacht, da nannte er diese Konvention eins für Oesterreich und speziell für Tirol zweckdienliche und den Ex port fördernde Vereinbarung. Wir wissen hie- bei wirklich nicht, sollen wir diesen Allsspruch Dipaulis für feig oder dumm erklären. Wie man im deutschen Reiche

über diese Bestimmungen mit Ungarn denkt, konnten wir erst kürzlich in einer deutschen landwirtschaft lichen Zeitung lesen. Das Blatt schreibt: „Die geradezu bedenkliche Ausbreitung von Thierseuchen, namentlich der Maul- und Klau enseuche und der Schweinepest in Oesterreich seit der Eröffnung der Grenze gegen Ungarn, veranlaßt uns. diese für Deutschland nicht be deutungslose Angelegenheit etwas ausführli cher zu berühren. — Wenn wir die Zeit vor September 1399 in's Auge fassen, so müssen wir konstatiren

, daß der Seuchenstand in Oesterreich ein relativ günstiger war. Nament lich die Schweinepest erschien infolge des Til gungsverfahrens nahezu erloschen, die Aphthen- seuche hatte auch einen niederen Stand erreicht. Seitdem jedoch die Vieheinfuhr aus Ungarn und Kroatien - Slavonien gestattet ist, treten die vorerwähnten beiden Seuchen in immer ausgedehnterem Maße auf, ja in einer Weife, die Bedenken erregen muß und die in Deutsch land nicht unbeachtet gelassen werden kann. Der Import aus Oesterreich nach Deutschland

diensten nichts, sondern schimpfen über Di Pauli, dass er kein Herz habe für das Volk. Redner fasst die Ver dienste D! Paulis um seine Wähler folgenderweise zu sammen : Durch Di Paulis Eingreisen zahlen die Bauern wenigstens um 100.000 sl. weniger Personaleinkommen steuer; die Hauszinssteuer wurde von 20 aus 15°/<> sür Tirol herabgesetzt; die Steueraöschreibungen infolge der Frost- und Hagelschäden betragen.jährlich 40.000 fl.; die Grundsteuer wurde für Oesterreich um 2^ Millionen sür Tirol

zahlungSpflichtig sind. In Kältern werde man daher vielfach nicht richtig, d. h. zu viel satiert und die Ausgaben nicht abgezogen haben; vor allem aber müsse man recurrieren, wenn man zu hoch eingeschätzt wurde. Es wurden viele Beispiele angeführt, wo der Recurs Erfolg hatte. Nach einigen gemüthlichen und privaten Gesprächen zerstreuten sich die Theilnehmer nach allen Richtungen nach dreistündiger Dauer der Versammlung. Rundschau. Oesterreich. (Tendenziöse Erfindungen.) Das „Vaterland' schreibt

unter dem 13. d: Die liberalen Blätter sowohl dies- wie jenseits der Leitha Seite 3 sind zur Zeit eifrigst bemüht, einen scharfen Conflict zwischen Oesterreich und dem päpstlichen Stuhle herb i- zusühren. Nicht nur deuten sie einzelne Vorkommnisse ganz wirklich in diesem Sinne, su erfinden auch solche Vorkommnisse. Eine derartige Erfindung haben wir ganz zweifellos constatiert. Die betreffenden Blätter haben ganz positiv gemeldet, Herr v. Kallay habe mit dem Nuntius Erzbischof Taliani in Angelegenheit deS Erzbischos Stadler

, mit dem Hinweise auf die Herabsetzung der Grundsteuer um 200.000 fl. Besonders sei er noch für die Brixner Acker eingetreten, und oer Brixner Bezirk zahle daher um 8000 fl. weniger Steuer. Der große Kampf um die Wälder und Alpen werde hoffentlich noch in Erin nerung sein, und die Besitzer werden es fühlen, dass sie jetzt weniger zahlen als srüher. Dass Tirol ein Viertel weniger Hauszinssteuer zahle als das übrige Oesterreich, sei ganz in Vergessen heit gerathen. Von einer Trennung der Handels- und Gewerbe

; jetzt machen die Czechen Musik statt der Deutschen. Die Regierung und die Linke mussten schlirßlich auf den Antrag Di Pauli zurückgreisen, näaMch aus den Weg der gegenseitigen Verständigung. Die 8 Millionen Datschen können gegenüber den 16 Millionen Nichtde^chen nicht allein regieren m Oesterreich. Er anerkennt^ dass den Deutschen in Oester reich wegen ihrer historischen Mission ein größerer Vorzug gebürt, als ihnen nur numerisch genommen zukommt, aber die Gleichberechtigung der Völker Oester reichs sei

Volkes in Oesterreich zu sein, ebenso könnte die Katholische Volkspartei bei Abschluss eines neuen Bruderbündnisses mit den fanatischen Jungtschechen nur zü leicht um Credit und Ansehen in den Kreisen ihrer Wähler kommen.' — Uages-Aenigkeiten. Zlugtück durch eine abgestürzte Kayade. Von der Hauptfa?ade des tschechischen Gymnasiums in Proßnitz stürzte am 16. d. ein großer Theil auf die Straße. Sieben Personen wurden getödtet, zehn verletzt. Schueefälle. Am 15. d. M. trat im südlichen Böhmerwald

für ganz Oesterreich so wenig bekannte „böhmische Staatsrecht', wofür

', welches „nr in mit odigor Lokutzmarko vevschen erhättlrch ist. ^ ^ ^ Nach Orten, wo keine Niederlage, versendet Originalkistchen mit 4 großen Paketen 5 1 X 80 »> gegen Nachnahme von 5 K 20 !, sraneo und ohne Anrechnung der BerpaSnng nach allen Orten Oesterreich-Ungarns und Deutschlands der 37—isu Haupt-Versandt: „Flora', Neustadtl a. d. Böhm. Nordb. Ls! äsr sm s. Usl ö. l. sdatdFstunä. Aüokunx <Zer Zk>/n «. Lmiss. v. 1. I8L9 >vuräo äsr IV«uz»tt»'vtkvr vos Xrouvn 100 0V« mit. 60m von uns vor- !cl»utt>on Iivss Lvriv

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. Die morganatische Ehe ist ein auf dem ganzen Continente concipiertes Institut; da der Gesetzartikel II ex 1723 bestimmt, dass nur ^.ustriav arokiduoss die Thronfolge haben, besitzen die Nachkommen ans der morganatischen Ehe des Erz herzogs Franz Ferdinand weder in Oesterreich noch in Ungarn das Recht der Thronfolge. Die Fortsetzung der Verhandlung findet morgen statt. Budapest, 19. Oct. Ein hiesiges Blatt meldet, dass bei einem Conflicte zwischen Gendarmen und der Arbeiterschaft der Kohlenbergwerke „Ferdinand

unterhielt sich vortrefflich, daS „Haus' war wieder ausverkauft, und es wurde nur ein Wunsch laut, nämlich der nach Wiederholung einer solchen Vorstellung. Programm zu dem morgen um Vz4 Uhr Nachmittag im Griefer Eurhaus - Pavillon stattfindenden Curconcerte: i Marsch der Finnländer Reiter A Ouvertüre z. Op. „Diebische Elster' von Rossini . 3. Dorsschwalbenhaus in Nied.-Oesterreich, Walzer von Strauß 4..Scene u. Arie a. d- Op. Nachtlager' von Krcutzer 5. WaS wir lieben, Polka fr. von Ziehrer LaI1»6ors

u. Uorarlberg. Nr. 241. .Innsbvnck, Samstag, den -0. October 1900. 86. Jahrgangs kiir Tirol UN« Vorarlberg' erscheint täglich, mit Au->nahme der Sonn- und Feiertage, Vreis für hier halbjährig 10 ü so k, vierteljährig b -c 2S d. ! Iv L«,k: ->urck'die Post bezogen in Oesterreich bei täglicher Zuleitung: halbjährig^ 13 iner^ljähvi^^I^KS nach ^emschland S k 40 k östeir. Währ. ülionats-Acilc^ni.gc». mit ^r»>r>-nendung wcr?:n nicht angenommen. n '' Telelil»,n-«r. 1Z-». Ankündigungen werden Mligst

. A. Parzer. Meran, Grab scherstraße 7. 1VKV „Germama'. Lebens-Bersicherungs-Aktien-Gesellschaft zu Stettin. I» Oesterreich zum Geschäftsbetriebe zugelassen seit 1873. Bureaux in Wien: .Germaniahos' l., Lugeck Nr. 1 nnd Tonnen, elSgasse Nr. 1, in den eigenen Häusern der Gesellschaft. VersicherungSkapital Ende 139!) . . . k Neue Anträge im Jahre >899 , St,?7t,«44 Sicherheitsfonds Ende 1899 ..... , Gewinnreserve der Versicherten Ende 1899 . Bezug der ersten Dividende S Jahre nach Abschluß der Ber. sicherung