, sich Momentan einschüchtern läßt, so bleibt der Zündstoff, auS dem der Brand jeden Augenblick emporlodern kann! Auf den Samoamfeln spukt wieder die Streiterei. Die Eingeborenen in Anaua empörten sich und riefen den Sohn Tamasrsk's zum Könige aus. DieBewoh- lich auch wieder jene Höhe erstieg, die sie vor ihrer zweiten Velheirathung inne gehabt hatte. O » Kaiser Josef ging auf Reisen. Er brauchte Zer streuung, um sein niedergedrücktes Gemüth amzu- richten und wieder freudiger, hoffnungsvoller ins Leben
blicken zu können. Mit großem Geleite verließ Maria Theresia's Sohn Wien, denn die Kaiserin hielt Glan« und Pracht von der Herrsä.erwürbe für unzertrennlich. Aber der junge Kaiser liebte die Einfachheit. Der sirenge Formenzwang war ihm lästig, und schon am zweiten Tage entließ er die ganze Suite, um mit nur zwei Kavalieren in einem einfachen Wagen die Reise fortzusetzen. In Klagenfurt beschloß der Kaiser einen Tag zu verweilen; er reiste unte' dem Namen eines Grafen von Falk'vstei
», und seine Kavaliere hatten den strengsten Austrog, ihn niemals anders als Graf zu titulieren. Der junge Monarch wollte seiue Freiheit benu- tzen, dieselbe so recht auskosten; er gab daher seinen Kavalieren Urlaub und trat allein seiue Entdeckungs reise durch die Stadt an. Aber die engen Straßen, die Menschen, denen er begegnete, boten dem jungen Kaiser kein Ver gnügen. Hinaus in Gottes freie Welt sehnte er sich, und bald hatte er deßhalb die Stadt verlassen und schritt rüstig durch die Felder
der Kaiser seine Glieder auf dem Lager, welches ihm die Natur be reitet; ein süßeS Gefühl des Friedens, der Ruhe übe« kam ihn. Es war aber auch ein trautes Plätzchen, das er sich zum Ruhelager erwählte. Ringsum der schöne, grüne Wald, in dessen hohen Baumivipseln es leise rauschte; vor ihm breitete sich eiu grüner, blnmen< durchwirkter Wiesenplau aus, an dessen Ende eine kleine Quelle rieselte, und er, der Kaiser allein, ganz allein in dieser köstlichen, zaubervolleu Einsamkeit! Josef schloß seine Augen
, diese schönen, blauen Augen, welche in wunderbarem Glänze leuchtete?, wie ein Stück vom Himmelszelt; diese Augen, denen zuliebe die Wiener eine neue Farbe, das „Kaiser- blau', erfunden hatten. „Wie wohl ich mich hier fühle!- flüsterte der Kaiser leise vor sich hin. „Befreit von jedem lästigen Hwang, jeder Heuchelei, nichts mehr als ein Mensch in Gottes freier Natur! O, w-nn ich jetzt etwas recht Schönes erleben könnte, etwas, daS mir noch in späteren Jahren als süßer Traum vorschwebt, die Erinnerung