¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
Hofmark Innichen Niklas von Welsberg und dem Richter Ulrich dortselbst eingeschärft, den Vertrag mit dem Bischof von Preising von 1285 einzuhalten (FA. 35 S. 162). Der Umstand, daß die Hofmark Innichen dann längere Zeit den Grafen von Görz verpfändet gewesen ist (s. gleich unten), hat natürlich zur Verkümmerung der Befugnisse ihres Richters nur beigetragen. Im J. 1458 kam ein neuer Vergleich zwischen dem Bischöfe Johann von Freising und dem Grafen Heinrich von Görz zustande, laut
dessen der freisingische Richter in der Hofmark Innichen richten solle, ausgenommen um Blut und Malefiz und außer auf den Jahrmärkten und gegen die görzischen Zinsleute 1 ). Gegenüber dem Vertrag von 1285 fällt hiebei auf, daß die Gerichts barkeit über Eigen und Lehen der Hofmarksleute nun nicht mehr dem Richter der Hofmark vorenthalten ist. Denselben Standpunkt nimmt auch die um 1500 auf gezeichnete Ordnung der Hofmark ein; laut dieser hat der Richter von Welsberg zwar noch an der Schranne zu Innichen
bei den Malefizrechten und Verhandlungen über Übeltäter teil, aber die Verhaftung derselben, ob sie diesseits oder jenseits des Sextner Baches stattfindet, hat nur der Richter von Heunfels vorzunehmen 2 ). Als im J. 1501 das Gericht Heunfels dem Bischof von Brixen verpfändet wurde, gab es neue Streitigkeiten wegen der Hofmark Innichen. Ein Vergleich, der im J. 1514 in dieser Sache geschlossen und von K. Max bestätigt wurde, brachte der Hofmark neue Einbussen, den er bestimmte (IStGH. Cod. 545, Heunfelser Kopialbuch
f. 48) : „Erstlieh soll dem Stuft Freysing zustehen alle nidergerichtliche obrigkeit in den marckt Iniching, was zwischen der dreyer pruggen ligt, der Schneller pruggen bey dem Süechhaus, Tramer pruggen, da -vor zeiten das gemaine paad gestanden, und der pruggen in dem Obern Dorff genandt bey der Schmidten und auch sein sollen die pruggen, so man bey den Siechhaus an gemainen baad, und bey der pruggen, so man in Sexten gehet-, und des von Freysing amtmann oder richter über all bürgerliche Sachen
zircks eizen, über dieselben sollen der pfleger zu Heimfels oder Toblach, unter welchen sye gesessen sein, die niederen und höcheren gerichtliche obrigkeit haben, ausgenohmen um des gotshaus versessen zins mag der gotshaus richter pfendten und ob irrung zwischen gottshaus guettern wären, darin marchstain sezen und annahm halten, auch die käuff, so zwischen gotteshaus guettern beschehen, verferttigen. Wo aber noth wer, marchstain zwischen den guettern, so gehen Heimfels, und den, so dem bischoff