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Bücher
Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 317 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
Hofmark Innichen Niklas von Welsberg und dem Richter Ulrich dortselbst eingeschärft, den Vertrag mit dem Bischof von Preising von 1285 einzuhalten (FA. 35 S. 162). Der Umstand, daß die Hofmark Innichen dann längere Zeit den Grafen von Görz verpfändet gewesen ist (s. gleich unten), hat natürlich zur Verkümmerung der Befugnisse ihres Richters nur beigetragen. Im J. 1458 kam ein neuer Vergleich zwischen dem Bischöfe Johann von Freising und dem Grafen Heinrich von Görz zustande, laut

dessen der freisingische Richter in der Hofmark Innichen richten solle, ausgenommen um Blut und Malefiz und außer auf den Jahrmärkten und gegen die görzischen Zinsleute 1 ). Gegenüber dem Vertrag von 1285 fällt hiebei auf, daß die Gerichts barkeit über Eigen und Lehen der Hofmarksleute nun nicht mehr dem Richter der Hofmark vorenthalten ist. Denselben Standpunkt nimmt auch die um 1500 auf gezeichnete Ordnung der Hofmark ein; laut dieser hat der Richter von Welsberg zwar noch an der Schranne zu Innichen

bei den Malefizrechten und Verhandlungen über Übeltäter teil, aber die Verhaftung derselben, ob sie diesseits oder jenseits des Sextner Baches stattfindet, hat nur der Richter von Heunfels vorzunehmen 2 ). Als im J. 1501 das Gericht Heunfels dem Bischof von Brixen verpfändet wurde, gab es neue Streitigkeiten wegen der Hofmark Innichen. Ein Vergleich, der im J. 1514 in dieser Sache geschlossen und von K. Max bestätigt wurde, brachte der Hofmark neue Einbussen, den er bestimmte (IStGH. Cod. 545, Heunfelser Kopialbuch

f. 48) : „Erstlieh soll dem Stuft Freysing zustehen alle nidergerichtliche obrigkeit in den marckt Iniching, was zwischen der dreyer pruggen ligt, der Schneller pruggen bey dem Süechhaus, Tramer pruggen, da -vor zeiten das gemaine paad gestanden, und der pruggen in dem Obern Dorff genandt bey der Schmidten und auch sein sollen die pruggen, so man bey den Siechhaus an gemainen baad, und bey der pruggen, so man in Sexten gehet-, und des von Freysing amtmann oder richter über all bürgerliche Sachen

zircks eizen, über dieselben sollen der pfleger zu Heimfels oder Toblach, unter welchen sye gesessen sein, die niederen und höcheren gerichtliche obrigkeit haben, ausgenohmen um des gotshaus versessen zins mag der gotshaus richter pfendten und ob irrung zwischen gottshaus guettern wären, darin marchstain sezen und annahm halten, auch die käuff, so zwischen gotteshaus guettern beschehen, verferttigen. Wo aber noth wer, marchstain zwischen den guettern, so gehen Heimfels, und den, so dem bischoff

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 135 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
Landgericht Sterzing Sterzing 1 ). Die Bezeichnung „Lantgerieht Sterzingen' findet sich in der Straßen- ordmmg für dasselbe von 1388, der Titel „Lantrichter' seit 1420, „Stadt- und Landrichter' zu Sterzing seit 1580. Seit dem 17. Jh. wird in den Pfandschafts- und Lehensakten meist „Herrschaft Sterzing und Straßberg', in den Verfach büchern „Landgericht Sterzing' gesagt. Laut der Raitbiicher (Kogler, AoG. 90 S. 4.76) waren „judex in Sterzinga' d. i. landesfiirstlicher Richter von 1291—1302

der schon erwähnte Bertold, ab 1305 Jakob Flochner, ab 1314 Laurenz, der 1317 auch als „lantrichter von Sterzing' bezeichnet wird (Stolz, Dm. 4 S. 237), ab 1326 Tegno von Vili anders 2 ). Unter richt er zu Sterzing kommen auch schon seit 1330 und später vor 3 ). Im J. 1348 erscheint Schwiker von Gundelfingen als Inhaber des Gerichtes Sterzing, Hans der Reyfer als sein Richter dortselbst 4 ). Um 1360 erhielt durch Verschreibung vom Landesfiirsten Hans von Freundsberg das Gericht Sterzing und die Pflege

zu Straßberg, im Auftrage von ihm und seinen Nachkommen amteten zuerst Unterrich ter und Richter, seit 1420 Landrichter, seit 1580 Stadt- und Landrichter zu Sterzing 5 ). 1 ) So 1296 AöG. 90 S. 475; in einer Steuerliste von 1311 heißt es ,,ze Sterzingen von dem lande ...., von der stat' (StA. München Tir. Cod. 7 f. 12). 1280 wird „lantsteur' für Sterzing erwähnt (IStA. Urk. I, 12), 1315 die „lantschergen' und die „mensura de provincia de Sterzing gen' (Kod. 286 fol. 71 ff.). In einer Urk. von 1332

Schlemschr. 12 S. 70 ist die Rede von „den purgeren ze Sterzingen und allen landherren in dem Wibtal und allem land d&s- selben reichen und armen', ferner von den ,,lari therm, und landleuten reichen und armen, die in dem land weren ze Sterzingen'. Das Weistum des Gerichtes Sterzing bezeichnet sich als „lantgesetzt' (Tir. Weist. 4 S. 434). 2 ) Eine landesfürstliche Urkunde von 1328 (StA, Wien Cod. 391 f. 60) nennt Bertold „unsern Richter von Teuns', 1369 einen gewesenen Richter von Teuns (Zt. Ferd

in Sterzinga (IStA. Cod. 288 f. 11). 4 ) Fischnaler, Regesten von Sterzing Nr. 17. s ) Die Verschreibung von 1362 und 1366 s. Geschichtsfreund 1866 S. 382 u. Huber, Ver einigung Reg. Nr. 446. Hans von Freunäsberg wird selbst Pfleger und Richter zu Straß berg genannt in den J. 1371, 1373,1380 (FA. 34 S. 309, 316, 349). Der Titel „Richter zu Straß berg', der 1385 für Peter Stich und 1396 für Lippe von Friedwerch vorkommt (AB. 2 Nr. 1667 u. 2015), bezieht sich auf dasselbe Amt wie jener der Richter

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 276 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
haben und demgemäß das selbständige Gericht der Herren von Rasen gebildet worden sein. Daß das Gericht Altrasen jederzeit die hohe Gerichts barkeit ausgeübt hat, ohne daß wir eine Verleihung hiefür kennen, stimmt mit einer solchen Entstehungsweise gut zusammen, Richter von Rasen werden — wohl nur infolge der Ungunst der Überlieferung — erst spät genannt. In Urkunden, die Güter in Olang betreffen, werden zu den Jahren 1300 und 1304 zwar „Richter' namens Ulrich und Pilgrim erwähnt, aber ohne ausdrückliche

Bezeichnung als Richter von Olang 1 ). Erst zum J. 1353 erscheint als sicherer „Richter von Rasen' Hans der Rasner (AB. 3 Nr. 2269) und damit wird auch angedeutet, daß sein Geschlecht der Herren von Rasen schon seit früher dieses Gericht in irgend einem Verhältnis zu den Grafen von Görz besessen hat. Von 1355—1380 waren Albrecht von Gsieß Pfleger und Nikel der Tobhahn Richter zu Rasen im Auftrage der Grafen von Görz 2 ). 1390 erhält Konrad der Jägermeister die Pflege Altrasen von jenen Grafen zu Pfand

und 1398 ist ihr Pfleger und Richter dortselbst Paul von Welsberg 3 ). 1401 legt von diesem Amte der görzischen Kammer Jörg Nolt Rechnung, 1420 Christof von Welsberg, 1424 Heinrich Beikircher, 1453 Sigmund von Welsberg, 1457 Niklas Stainer an der Costen, 1468 Rudolf Harder 4 ). Während früher für die Burg und das Gericht der Grafen von Görz stets Rasen allein gesagt wird, kommt seit 1390 dafür die Bezeichnung „Altrasen' auf, daher muß es seit damals auch eine Burg Neurasen gegeben

haben, die aber im Besitz des Bischofs von Brixen geblieben ist 5 ). Die Burg Altrasen steht ostwärts ober der a ) So in einem Verzeichnis der Lehen von Schöneck von 1300 „ein Hof in Ölang im Rein- hartstal, den Ulrich der Richter hat' (IStA. Pb. 1562); 1304 Graf Albrecht von Görz verleiht einen Hof in Mitterolang, unter den Zeugen „Pilgrein unser Richter' (I.Ferd. Mayerhofen Gen. Jud.). 2 ) FA. 34 S. 723; IStA. Görzer Repert. f. 436, 449, 518, 814. 3 ) IStA. Görzer Repert. f. 458; Brix. Arch, Urk. Nr. 1649. 4 ) IStA

. Görzer Repert. f. 850; ferner werden als Pfleger und Richter von Altrasen zu jener Zeit bis 1478 dieselben Personen erwähnt AB. 3 Nr. 2002, 2013, 2262, 2264, 2296, 2302, 2304, FA. 34 S, 741. B ) Das Görzer Repert. f. 449 hat bereits zum J. 1368 die Bezeichnung „Altrasen', doch ist nicht sicher, ob dieses Wort auch im betreffenden Urkundentexte so steht; sicher ist dies aber

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 383 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
Gericht Windisch-Matrei burg 1793 Bd. 3 S. 700 gab es damals in Windisch-Matrei folgende Beamte: Den Pfleger, den ho chfürstl ich en (d. h. von der Salzburger Regierung unmittelbar ein gesetzten) Gerichtsschxeiber, den Pflegamtsschreiber, den der Pfleger selbst an gestellt und besoldet hat, und den hochfürstl. Bergrichter und Waldmeister (in einer Person). Für den zum Gerichte Windisch-Matrei gehörigen Anteil im Tale Defereggen — Hauptort St. Veit — war ein eigener Richter bestellt, welches Amt

nachweisbar von 1540—1790 dort ansässige Bauern versehen haben. Da ein ähnlicher Richter auch im Anteil des Gerichtes Yirgen inDefereggen — St. Jakob — gewesen ist, hat dieses mit etwa 1500 Einwohnern besetzte Hochtal, das heute zwei Gemeinden bildet, zwei eigene Richter gehabt. Als Pfleger von Matrei bzw. seit ca. 1450 von Windisch-Malrei werden genannt 1 ): 1365 bis 1379 Hans der Fleck, auch noch Burggraf zu Matrei genannt; 1411 Burggraf Erasem von Lienz; 1414 Paul Tonhauser; 1439—1441 Heinrich Strasser

Friedens richter. Als Richter von Matrei bzw. seit 1450 Windisch-Matrei werden genannt: 1330 Otto (AB. 3 Nr. 2626) ; 1337 Heinrich Schmürner, 1379 Hans Fleck (Görzer Report. S. 645, 831,1656) 1432 Ulrich Unterrichter zu Matrei (AB. 4 Nr. 363); 1508 Moritz Aichperger; 1518 Sebastian Vakner; 1521 Hans Stral; Seither meist der Titel Land-, Markt- und Urbarrichter zu Win disch-Matrei: 1527—1540 Niklas Thamisch, 1540 August Kirchmayr von Ragen (Zt. Ferd. 31 S. 120). 1543 Augustin Raiger; 1549—1557 Miehl

Wolgemuet; 1558—1565 Eustachi Kalbspratl; 1565 Christoph Lantaler; 1565—1592 Wolfgang Moser; 1593—1601 Lukas Winkler; — 1609 Pankraz Wolgemuet; — 1636 Lorenz Feistritzer; — 1687 Siegmund Stampfer. Seither nur Richter mit dem Titel Marktrichter zu Windisch-Matrei: 1687—1691 Michael Wolgemuet; — 1694 Hans Wolgemuet; — 1706 Dominikus Forstlechner; — 1722 Johann Klettenhammer; —- 1758 Sebastian Wolgemuet; — 1780 Johann Wolgemuet; — 1790 Johann Kaspar Wolgemuet; — 1793 Josef Georg Ranter; — 1802 Johann

Resinger. Richter zu St. Veit in Defereggen waren: 1542—1551 Valtin und 1555—-1580 Gkristan zu Grizen; 1581 Hans Rutsch an der Melliz; 1595—1601 Sebastian im Raut; — 1629 Georg am Veld; — 1636 sein gleichnamiger Sohn; — 1658 Christian Lendner; —1671 Jakob Feldner; — 1691 Hans Tausch; — 1698 Melchior Gschwenter; — 1716 Martin Joch; — 1737 Franz Anton Fürst; — 1749 Josef Hintner genannt Gsehwentner; — 1756 Wilhelm Forstlechner; — 1789 Josef Franz Eder, zugleich Bergrichter; — 1800 Josef Johann Eder

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 303 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
). Die Richter, die dei Grafen von Götz da einsetzten, wechseln nach ihren, Geschlech tern rasch, also ist reine Amtsbestallung für sie anzunehmen, in einzelnen Fällen ist eine solche direkt nachzuweisen. Die bekannt gewordene Reihe derselben ist: 1296 Fridericus de Taisten Alberti comitis Goricie iudex in Iieinfels 2 ), 1313 als der alt Richter zu Sillian genannt (FA. 34, 218), 1302 Dietrich von Lienz (s. diese Seite Aran. 1), 1311— ca. 1350 Jakob Hägerle durchwegs Richter von Sillian

3 ), nur einmal auch Richter von Heunfels genannt, 1357 bis 1370 Hans von Stai, der bald Richter von Sillian, bald Pfleger und Richter von Heunfels heißt, 1385 Friedrich Flach, Burggraf und Pfleger auf Heunfels, 1387 bis 1393 Leo der Ofner ebenso, 1395 Jörg von Welsberg. 1399 Lienhart der Heufler, dieser halt sich bereits einen Unter rieht ex 4 ). Außer den in Tir. Weist. 4, 555 Antri, angeführten weiteren Pflegern und Richtern findet sich imlStA. Görzer Repertorium f. 848 eine Liste „der Pfleger und Amtleute von Heunfels

und Sillian', die vor der Kammer der Grafen Rechnung legten, also von diesen jedenfalls amtmäßig bestallt waren, nämlich : 1421 Hans Perwein, 1434 Hans Auerburg, 1453 Friedrich von Hungersbach, 1455 Konrad Hornberger, 1457 Erasm Richter, 1466 Hans Luenzner, 1472 Jörg Peuntner. L ) Die Rechnungen, die ein Dieterich von Lienz „iudex de Sillian' im J. 1302 (Reichsarch. München Tir. Cod. 3 f. 115) und früher der tirolischen Kammer legt, beziehen sich nicht auf sein Gericht, sondern auf die Zölle im Drautale

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 316 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
, nach welcher sich damals auch eigene Dienstmannen benannten. 1266 ver sprachen die Grafen von Görz als Vögte die Rückstellung dieser Burg an das Hoch stift und in der Folge hatten die Richter der Hofmark auf jener ihren Sitz, so daß mitunter beide, Hofmark und Richter, nach Haberberg allein oder zusammen, mit Innichen benannt wurden 2 ). Ziemlich langwierig gestaltete sich die nähere Bestimmung der sachlichen Zuständigkeit oder Kompetenz zwischen der Hofmark Innichen und der Land gerichte Heunfels. Laut des Vertrages

mit dem Grafen Albert von Görz von 1285 (FA. 31 S. 428) hatte der Richter des Hochstiftes Freising über alle Güter, welche dieses in dem vox angedeuteten Gebiete in Streulage besaß, und über alle darauf sitzenden Leute zu richten außer um Eigen, Lehen und schwere Verbrechen, die dem Richter des Grafen vorbehalten seien (s. oben S. 606), Der Richter des Hochstiftes war also auf die niedere Gerichtsbarkeit eingeschränkt. Welcher war nun der Richter des Grafen, jener von Welsberg oder jener von Heunfels

? Denn Innichen liegt in der Mitte dieser beiden Gerichtssprengel und die Güter der Hofmark waren über beide verstreut. Auf diese Frage gibt uns der görzische Teilungsvertrag von 1307 Antwort, denn in diesem wird vereinbart, daß der Richter von Welsberg und jener von Heunfels beide auf der Brücke zu Innichen zu Gericht sitzen sollen, der erstere aber über alle Fälle, die von dort westwärts gegen Welsberg zu auftreffen, der letztere über jene von dort ostwärts gegen Heunfels zu (s. oben S. 484

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 325 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
- richter erkent werd, daz die sach malefiz berür'. Brixen gibt also selbst zu, daß das Gericht Heuniels die Malefizpersonen aus Aiiras zu empfangen und der Richter daselbst nur die V or Untersuchung zu führen habe. Das ersieht man am besten aus einer nicht näher datierten, dem Schriftcharakter nach in der 2. Hälfte des 15. Jh. abgefaßten Schrift (IStA. Brix, Aich. L. 105 3 A—H Cod. f. 87). Hier heißt es unter anderen : „ Am ersten haben sy (nämlich des Bischof von Brixen arme Leute) geofent, daz daz

(d. h. an das Landgericht Heunfels), feoht man enderhalb Sd. Justeinpach, so sol man in antwurten hinab gen Tall auf die prugken mitten paidenthalben (d. h. an das Landgericht Lienz), als ainer mit gurtel um fangen ist und ob er icht gut hat, daz solt von recht im gericht. pleiben. Aber nu mainen sy und reden offenlieh dez von Gorcz, ez hab ein godczhaus richter nit zu recht und gwalt zu richten und pen zu nemen fünf pfunt, waz mer oder höher pen sind, da ist der von Görcz gewaltig über und ein zu nemen

schafft Anras betretten und angenomen würdet, dez ist durch des von Brichsen richter da selbst allzeit gefragt und weiter für recht gestelt und wo im rechten erkhanndt würdet, das zu malefiz genueg ist, alsdann soll dem richter von Lienz solliches auf ain tag ver- khündet auf die Taller pruggen zu khomen, alda soll im der gefanngen, wie er mit gürtl umbfanngen ist, geanndtwurten werden. Da entgegen soll der richter von Liennz, so im der also geanndtwurt würdet, zuesagen den für recht stellen

und was alsdann urtail gibt, dem nachkhomen und volfueren. Desgleichen wo ainer im Tilliach gefanngen würdet, soll auch dem richter zu Heimfels an dem Küepach auch inn mass wie Anras geen Luenz geanndt wurt werden.' Trotzdem also in dieser Beziehung ein Zweifel über den hergebrachten Rechts zustand kaum möglich war, setzte sich die Entscheidung, welche Kaiser Maximilian im J. 1498 über den görz-brixnerischen Streit füllte, über jenen hinweg: sie erklärte, daß das Hochstift Brixen das Gericht Anras

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 339 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
kein. Anzeichen mehr. Die Benennung „Landgericht und Landbote' schon seit dem 13. Jh. und „Landtaiding' (s. unten S. 669) deuten auf den unmittelbaren Hervorgang des betreffenden Sprengeis aus der Grafschaft, doch findet sich für gewöhnlich der Ausdruck Landgericht und Landrichter bzw. judex provincialis für Lienz im 14. Jh. nicht, sondern einfach Richter oder judex von Lienz. Ob dieser das Richteramt auf dem Lande und in der Stadt zusammen oder nur eines von beiden bekleidet hat, kann daher nicht bestimmt

oder Siegler bekannt, nämlich : 1242 und 1252 Ernestus tunc judex in Linz (FA. 34 S. 112). — 1243 Alber v. Flasperch (AB. 4 S. 31 u. 34). — 1256 Ernestus quondam, 1266 Gerlocirus und 1269 Mirgotto judex de Luenz (Mon. Car. 4/1 S. 499 u. 4/2 S. 634 u. 704). — 1277 u. 1278 Ernestus de Dabrawitz judex de Luenz (AB. 4 S. 35 u. I.Ferd. Or. Urk. 18). -— 1296 u. 1297 Dietericus judex de L. (IStA. Cod. 279 f. 14 u. Cod. 280 f. 11). — 1303, 1304 Niki des Grafen Richter zu L. (I.Ferd. Mayerhofen, Gen. Jud. IStGH

, Lehenurk. B 350, AB. 4 Kr. 180). — 1306 Chunrad der Patriarch (B 349, AB. 4 S. 40 Nr. 181). — Perchtoldus vicarius et judex civitatis (AB. 4 S. 19). — 1310 Jan. 28 u. 1319 Peter Polan Richter zu L. (I.Ferd. Egger, Reg, Keustift u. IStA. Urk. I 9510 u. 3607). — 1325 Chunrat der Swent, 1326 Ulreich der Murgot, 1328 u. 1333 Heinrich v. Lavant (IStA. Lehenurk. B 360, Pesturk. 252 u. 262, Urk. I, 527). 1341, 1344, 1345 Fried rich der Himmelreiter (I Ferd. Egger Reg. Marienberg, IStA. Parteibrief Nr 1917

, AB. 4 S. 9). — 1356 Okt. 24 Gorie der Morand Richter zu L. (Brix. Arch. L. 8, 25 C). — 1361 Jakob der Chaeppel (AB. 4 S. 45). — 1375 Dez. 5, 1380 Okt. 6 u. 1382 Ott Prenner (IStA. Urk. I, 8 u. 6512 u. II, 200; AB. 4 S. 21 u. 66). — 1386, 1390 u. 1395 Jörg vom Tum (AB. 4 S. 22 f. u. 53). 1400 Friedrich Rott (AB. 4 S. 23 Kr. 86). — 1407 Ulrich Degenhart (S. 53). Die bisher erwähnten führen alle den einfachen Titel Richter, die weiteren Stadt- und Land richter zu Lienz nämlich: 1419—1439 Hans der Weyer (1419

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 11 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
Inhaltsübersicht 93. Landgericht Lienz . S. 651 Erste Erwähnung der Siedlungsorte S. 651. — Amtleute, Richter und Gerichtstage der Grafen von Görz in der Gegend von Lienz im 12. und 13. Jh, S. 651. — Ihre Burg Lienz, Burggrafen und Richter dortselbst im 13. Jh. S, 652. — Beziehungen zu den Urpfarren S. 653. — Lehenshoheit des Erzstiftes Salzburg über Lienz und das Schloß Bruck als Haupt sitz; der Grafen von Görz seit 1250 S. 654. — Vergebung der Hauptmannschaft Lienz durch die Grafen von Görz

im 14. und 15. Jh. S. 655. — Die Bezeichnung Landgericht Lienz und die Reihe seiner Richter bis 1500 S. 656. — Verpfändung der Herrschaft Lienz seit 1500 S. 657. — Die Dienstverpflichtungen der Beamten der Herrschaft S. 658. ■— Verzeichnisse derselben, des HerrschaftsVerwalters, Landrichters und Landgerichtsschreibers S. 659. — Veränderungen des Landgerichtes seit 1806 S. 660. — Zugehörigkeit der einzelnen Orte zum Landgericht S. 661. -— Beschreibung der Grenzen im ganzen von 1501 S. 661 f., eine weitere von 1583

. 96. Gericht Virgen , S. 680 Schloß Virgen und Zubehör, Besitz der Grafen von Tirol und von Görz, unter der Lehens hoheit des Erzstiftes Salzburg seit 1250 S. 680. — Amt und Gericht Virgen seit 1300, Ver hältnis zur Pfarre und Grundherrschaft- S. 681 f. — Schloß Rabenstein und Pfleghaus zu Virgen S. 683. — Einsetzung der Pfleger und Richter S. 683 f. — Malefizgeriehtsbarkeit S. 685. — Einteilung in Rotten S. 685. — Beschreibung der Grenzen von 1501 S. 686, eine weitere Grenzbeschreibung von 1583 für Virgen

S. 687, für Deffereggen S. 689f. 97. Gericht Kais . . S. 691 Pfarre, Amt und Gericht Kais, sowie Bestellung der Richter seit 1300 S. 691. —Gliederung in Hotten S. 692. — Beschreibung der Grenzen von 1583 S. 693. — Grenze gegen Kärnten im Leitertal S. 694 f. 98. Pfleggericht Windisch-Matxei (Erzstift Salzburg) B. 696 Zugehörigkeit zur Grafschaft Luto , im 12. Jh. unter den Grafen von Lechsgemünde und dann unter dem Erzstift Salzburg S. 696. — Verhältnis zur Grundherrschaft, Großpfarre und Mark

und zur Grafschaft S. 697f. - Vergabungen des Gerichtes durch das Erzstift ..alzburg sett 1300 S. 699. — Verzeichnis der Pfleger und Richter S, 700. — Veränderungen seit 1803 S. j01. Staatsrechtliche Stellung hinsichtlich Steuer, hoher Gerichtsbarkeit, lorat- und Bergregal und Landeshoheit S. 702f. — Zugehörige Orte und Gliederung in Rotten und Gemeinden S. 704. — Beschreibung der Grenzen von 1442 S. 705 und von 1670 S. '06. Schloß Weißenstein und Kienburg S. 707. — Burgfrieden Markt Mar tei S. 70S

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 186 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
: Konrad von Groppenstein, zugleich auch Richter, zu den J. 1,155 bis 1364 (FA. 34 S. 658; AB. 3 Kr. 1210, 1216, 1228, 1546); Friedrieh von Wolkenatcin 1373 u, 1377 (AB. 3 Kr, 12(57) ; Peter Gschurre 1390, Kunz der Öder seit 1393, Christof von Weteberg 1399 bis 1400, Kaspar Küchenmeister von Sillian seit 1407, Michael von Wolkenstein seit 1423 (IStA. Urk. II, 207 u. 1401, I, 1097; AB. 3 Kr. 2809 u. 2817); Jörg Kiinigl v. Ehrenburg seit 1437 und seit 1470 Gabein Künigl bis 1489 (FA. 34 S. 667

; AB. 3 Kr. 1398, 1412, 1512, 1516, 2175); Wolfhart Fux 1495 (IStA. Görzer Eepert. f. 948). Unter diesen Pflegern waren meist eigene Richter von Schöneck tätig (vgl. Mairhofer im Geflchicht.sfre.und Brisen 1868 S. 124 ff., auch für die voranstehende Liste der Pfleger und für die seit 1500 von den Pfandherren ernannten Pfleger, nämlich:) Stephan Lercher, Ulrich Geltinger 1533—1539 Baltasar Habcrlc von Haberaberg 1587—1611, Ludwig von Gr&vötsch 1616, Martin Wenzl 1622, Jeremias Schraidmayr 1643, Georg

. •) l 'lrrich der Richter von Rehiineck sitzt 1373 Feb. 7 zu Vintullen an dem Rechten für Herrn (hunrad von \V nlchcnstain in einer Klage dee Nik le von Sand Micheispurch gegen Kol! von Froren wegen einen Gutes am Geteenprrg y.u Raczagcl (I.Ferd. Egger, Quart II, 173 aun Or. Mrnsalarrhiv I'rixi ii. *) Hainrieh Raend! und andere auf Toerenrlen bezeugen, daß da* Gut zu Niderhof gelegen tu l'uhkrti auf Torenden dem (.'onrad Stuck gehört hat. Siegler Priedr* ich der Peuntner, Richter <|r» Herrn Michel

von Wolchcnntain, Richter «u Schoenck, 1425 Okt. 11, IStA. Urk. II, 1401.

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Bücher
Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 319 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
des 13. Jh. als judex, Richter oder officialis, Amtmann, auch genauer Gotteshausrichter zu Innichen bezeichnet wurden; im Vertrage von 1285 auch als castellanus, weil er zugleich die Feste Haber berg befehligte, daher auch Richter zu Haberberg 1 ). Im 14. und 15, Jh. hat das Hochstift Freising die Hofmark oder auch Herrschaft zu Innichen und Haberberg, wie man jetzt auch sagte, verpfändet, so 1350 an die Herren von Villanders um 3000 Gulden, die aber noch in demselben Jahre den Satz an den Grafen Heinrich von Görz

übergaben, vermutlich, weil sie damals von dem Landesfürsten von Tirol in die Acht getan wurden und dieser im Bündnis mit den Grafen von Götz stand. In der Zeit von 1356—1381 erscheint Hans von Stall zugleich als Richter von Sillian und Innichen, weil eben damals die Grafen von Görz über beide Ämter verfügt und sie ein und derselben Person übertragen haben. 1374 gab Graf Meinhard von Görz dem Bischof Paul die „Herrschaft Innichen und Habeiberg' wieder zurück, wobei dieser gelobte weder auf der Ebene

noch am Berge bei Innichen eine Feste zu bauen. Das deutet wohl darauf hin, daß das Schloß Haberberg inzwischen zerstört worden war, denn wir hören auch seither nichts mehr von ihm. 1398 sitzt Heiniich der Stumpfel von Toblach, Richter zu Innichen, auf der Hofmark dortselbst im Auftrag des Bischofs von Freising zu Gericht 2 ). In der Zeit von 1409 bis 1450 war Innichen wieder *) FA. 31 S. 321 u. 428; 1308 unser d, i. des Bischofs von Freising Amptmann ze Hab erb ercli, 1337 Hainreieh Roetel Purkgraf

ze Haberberch und Amptmann des Bischof Chunrat ze Freisingen FA. 35 S. 51 u. 250; 1324 Perchtold Cholbecho Richter in Haberbereh, AB. 3 Nr. 2590 n. 2594; 1299 Chuonrafc judex efc amman (d. i. wohl Amtmann) de Intichen (I.Ferd. Egger, Stift Innichen Reg., vgl. dazu auch oben S. 606. 2 ) IStA. Görzer Reperfc. fol. 671 n. 519; Wiedemayr, Hofmark Innichen S. 28—30; AB. 3 1st. 1952, 2721, 2736 f., 2789, 2888.

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Bücher
Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 366 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
von Virgen auch nach dem Schlosse Rabenstein zu benennen, für das Gericht ist der alte Name Virgen gegenüber Rabenstein niemals durchgedrungen. Im J. 1525 erklärte die Gerichtsgemeinde, daß man auf dem Schloß Rabenstein keine Tagsatzung außer um Malefiz halten solle, sondern gemäß dem alten Herkommen der Richter im Dorf bei der Pfarre sitzen, d. h. die Gerichtstage abhalten soll (AT. 3 S, 122). Das ist auch wieder ein deutlicher Hinweis darauf, daß nicht die Burg den ältesten Mittelpunkt des Gerichtes

dargestellt hat, sondern die Pfarre. Um 1700 wurde im Dorfe Virgen ein neues Pflegehaus erbaut und das Schloß Rabenstein dem gänzlichen Verfalle preis gegeben 1 ). Über die Einsetzung der Pfleger und Richter von Virgen durch die Grafen von Görz im 14. und 15. Jh. liegen nur wenige Nachrichten vor, sie ist aber wohl meist zu Dienstrecht erfolgt. Nach dem Anfalle der görzischen Lande hat K. Max im J. 1501 zusammen mit der Herrschaft Lienz auch die „Ämter Kais, Virgen und in der Tefereggen und das Schloß

Rabenstein mit dem Gericht daselbst' dem Frei herrn Michael von Wolkenstein versetzt und wie in dieser ganzen Pfandschaft folgte auch in Virgen im J. 1653 das fürstliche Damenstift in Hall nach (s. oben S. 657). Die Pfandherrschaft bestellte auf ihre Rechnung den Pfleger, der seit 1609 zugleich auch Richter des Tales Virgen war, daneben gab es dort noch eigene Gerichtsschreiber. Zur Besorgung der Gerichtsgeschäfte im Tale Defereggen war zu St. Jakob ein eigener Richter oder Unterrichter aufgestellt

, der 1784 durch einen Anwalt ersetzt worden ist. Mit Akt vom 19. Nov. 1740 (IStA. Stift Hall X, 15) hat der Herrschaftsverwalter von Lienz die Amtsbefugnisse zwischen dem Pfleger von Virgen einerseits und dem Unterrichter in Defereggen sowie dem Pfleger an der Lienzner Klausen als Richter von Kais andererseits näher bestimmt. Demnach haben diese „Niederrichter in ihrem Gebiete die Kontrakte zu konzipieren und die Verfachungssporteln einzuziehen, ein ordentliches V er fach protokoll darüber zu halten

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 58 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
Anfänge und weitere Vergabungen 1309 verpfändete der Landesfüxst Feste, Amt und Gericht Gufidaun dem Gotschlin oder Gottfried von Znaim, auf den „grozzen Turn' soll er die übliche Burghut geben und damit anders nicht zu tun haben; er erscheint als Richter in Gufidaun zum letzten Mal im J. 1319 1 ). An seine Stelle ist um 1320 Georg von Villanders getreten und 1341 als dessen Erbe Engelmar von Villanders, der aber 1348 als Hochverräter hingerichtet worden ist 2 ). In dieser Zeit

grenzen, blieb aber gesondert, in jedem von beiden war ein eigener Pfleger, Richter und Gerichtsschreiber. 1806 bzw. 1810 wurde das Gericht Gufidaun dem staatlichen Landgerichte Hausen unterstellt, 1817 wieder als eigenes Gericht unter der Inhaberschaft der Gräfin Atz gebome von Wolkenstein wieder hergestellt, 1828 dann endgültig verstaatlicht und dem Landgerichte Klausen zugeteilt. Nur Groden ist damals zum Landgerichte Kastelrut gekommen (Staffier 2 S. 945 f.) und bald nach 1920 mit Ortisei

. 384 fol. 8; AB. 2 Nr..2237; I.Ferd. Egger, Quart II, 171 aus Urk. 1319 Dez. 19 Mensalarehiv Brixen. 2 ) Urk. v. 1323 Januar 13 (IStA. I, 4600) Georie von Vilanders, Richter zu Gufidaun siegelt den Verkauf einea Gutes zu Kastelrut seitens Eblin von Ilauenstein ; 1329 März 5 (I, 3424) wird jener genannt als Bürge für eine Schuld der Landesfürstin Beatrix; 1329 Mai 6 (Partei - trief 324) siegelt jener den Verkauf eines Gutes zu Schefs in Laianer Pfarre in der Mulgrai Sand Jacobs; 1339 eines Gutes

im Gerichte Kastelrut (Stolz, Dm. 4 S. 279); 1331 legt er Rechnung über das judicium Gufduna der landesfürstlichen Kammer (IStA. Kod. 287 f. 9); 1337 Mai 4 (Parteibrief 359) sitzt er zu Land zu Gericht wegen eines Ackers dieshalb des Eysaeks. 1334 urteilt er über Höfe zu Barbian (FA. 35 S. 228). — Über Engelmar von Villanders 1341 u. 1348 siehe Huber, Vereinigung Reg. 71, FA. 45 S. 107 und Haug in FMGT. 4 S. 2. 3 ) 1329 erlaubt der Landesfürst dem Georg von Villanders, Richter zu Gufidaun, neben

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 252 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
de Sunenburch officialis prefate d. abbadisse', in einer vom Ì. Mai 1383 ein „Heinrich von Rös Richter in Enbergs und Nicla der Jud, Richter ze Sunburch 1 ). Damit er scheint also die Ausbildung von zwei besonderen Gerichten für die beiden wichtigsten Besitzgruppen des Stiftes vollzogen, die in der urbariellen Verwaltung um 1300 bereits als zwei gesonderte Ämter — „Am.pt in Ennebergs' und „Ämpt des Landes' eingerichtet waren, das eine im Seitentale des Enneberg und das andere im Haupttale oder, wie man kurz

sagte, im Lande in der nächsten Umgebung des Stiftes 2 ). Für das letztere Amt und Gericht kommt seit dem 16. Jh. die Bezeichnung Hofgericht, auch Hof- und Lehengericht Sonnenburg auf, das von einem ebenso titulierten Richter und Gerichtsschreiber, beide von der Äbtissin direkt hiezu ernannt, verwaltet wurde 3 ). „Hofgericht' hat dasselbe zu besagen wie bei andern Gerichten, welche aus Grundheirschait und Immunität erwachsen waren, während der Ausdruck Lehengericht ebenfalls die baurechtliche

Landeshoheit der Grafen von Tirol ein. Wie das bereits oben besprochene Immunitätsprivileg von angeblich 1120, das aber erst im 13. Jh. geschrieben worden ist, für diese Zeit angibt und wie es auch 1 ) IStA. Stift Sonnenburg Urk. „Nikiaus der Jude unser Richter daselben', d. i. in Sonnen burg, wird auch 1387 erwähnt, Arch, A. Adige 16 S. 108. a ) Siehe das Urbar von 1320, AöG. Bd. 40 S. 7 u. 61. 8 ) IStA. Stift Sonnenburg Akten VI, 1. Die Namen dieser Hofrichter von 1550—1770 sind: Hier. Sulzner, Frana

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Jahr:
1939
¬Die¬ Viertel Eisacktal und Pustertal.- (Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol ; 3/4)
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Seite 50 von 421
Umfang: XI, S. 331 - 737
Sprache: Deutsch
Signatur: II Z 92/40,3-4
Intern-ID: 105176
war und in dessen Namen, die Gerichtsbarkeit ausübte. Sicher ist dies der Fall bei jenem „Martlinus justi- ■ciarius in Castrorupto', den laut Urkunde von 1283 März 15 (II, 65) Graf Meinhard als Richter in einem Rechtsstreite wegen Güter „in plebatu Felles' bestimmt. Gerade diese besondere Beauftragung spricht dagegen, daß damals noch normaler Weise die Pfarre Yöls zum Gerichte Kastelrut gehört habe. 1287 wird derselbe Martlinus de Guvedun von Herzog Meinhard als „noster prepositus de Castelrut' bezeichnet 2 ). Laut

der Amtsrechnungen der landesfürstlichen Kammer von Tirol hat von 1296 bis 1308 Heinrich von Pray, prepositus de Castelrut, das Amt und Gericht Kastelrut für jene verwaltet, er wird in Urkunden von 1307 und 1311 auch einfach als Richter dortselbst benannt 3 ). Mehrmals führt damals in der Zeit von 1315 bis 1333 Ebelin von Hauenstein den Titel eines „Land richters zu Kastelrut'; das weist wohl darauf hin, daß man eine Erinnerung daran hatte, daß das Gericht unmittelbar aus der Grafschaftsgliederung sich her

assignavit et dedit dicta d. comi te Menhardo Tyrolis'..... habe dieser jenen Zins ■einem gewissen Hainzius zu rechtem Lehen gegeben. „Dominium' bedeutet hier die Herr schaft im Gebiete von Kastelrut. 2 ) I .Ferd. Dip, 678 fol. 132; Herzog Meinhard bestätigt dem Genannten die Übergabe eines Hofes Zendels in Volnes als Morgengabe. 3 ) AöG. 90 S. 511; 1307 Mittwoch nach Georgi urteilt Heinrich von Kastelrut als Richter auf eine Klage des Klosters Neustift wegen eines Weingartens am Chofel (I.Ferd. Egger

, Neustift); 1311 wird Hertweich von Pray als Richter zu Kastelrut erwähnt (Stolz, Dm. 4 S. 234), *) 1315 siegelt der Genannte eine Urkunde wegen Güterverkauf im Greden, 1318 beurkundet er ein Urteü in Kastelrut (Stolz, Dm. 4 S. 279 u. 237); 1333 Februar 1 beurkundet derselbe Ewelin von Hauenstain Lantrichter zu K., die Freilassung seines Bigenmannes Michel von Tisens (IStA. Urk. I, 4601).

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