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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 25.03.1897
Umfang: 12
Gesinnung für den erhabenen Monarchen des Landes, den treuen Freund und Bundesgenossen des hochseligen Kaisers Wilhelm I., und treuen Freund und Bundesgenossen S. M. des jetzigen Kaisers von Deutschland, wie auch um den Ge fühlen der Gastfreundschaft, so weit die Deutschen als Fremde hier verweilen und diese in umfangreichster Weise genießen, wärmsten Ausdruck zu verleihen, auf Kaiser Franz Josef ein dreimaliges mit Begeisterung aufge nommene» Hoch aus. Noch kurzer Pause erhob sich Geheimer Rath Herr

Prof. Dr. Schulte, um in formvollendeter Rede des Lebens des gefeierten Verewigten zu gedenken. Die Ansprache hatte beiläufig folgenden Wortlaut: „Hochgeehrte Festgenossen! ES find heute neun Jahre und dreizehn Tage, als die Trauerkunde: Kaiser Wilhelm ist gestorben, über die ganze Erde lief und wo immer Deutsche wohnten, die wärmste Theil nahme hervorrief, Tausende und aber Tausende haben sicher Thränen vergossen. Und doch hatte Kaiser Wilhelm ein sehr hohes Wer erreicht, wie es Wenigen beschicken

ist, ein Alter, wie eS keinem feiner Vorfahren, keinem Kaiser des alten deutschen Reichs zutheil geworden. Heute wollen wir nicht trauern, nein, ein Fest des Dankes feiern, wir haben uns hier versammelt, der Dank barkeit Ausdruck zu geben, daß vor 100 Jahren Wilhelm I. geboren ward. Ein langes Leben, reich an Schicksalen, aber auch reich an Segen, durck alles das, was er seinem Volke gebracht hat. ES ist unnöthig, sich in dithyrambischer Weise zu ergchen. Für die Größe Wilhelm's genügen wenige Worte

schildern, als wenn ich zu Grunde lege dje Worte seiner herrlichen Mutter und seine eigenen. Die Königin Luise schrieb im Jahre 1810 nicht lange vor ihrem Scheinen: „Unser Söhn Wilhelm wird, wenn nicht Alles Nfr Knapp in die Grube nieder, Wen» der Tag zur Rüste sich neigt Lehren nicht alle wieder! I», zuletzt wicht der Dichter ein Testament der Ver gessenheit, wie et nur groß angelegte Naturen mache« können, »eiche «inen Bruch ihr« Natur slihlen, aber nicht eitel genug find, ihn zu verbergen. Lab

die Ab kunft, die Schwachheit der menschlichen Natur und alle Bedürfnisse derselben gemein hat, daß die Gesetze, welche für Andere gelten, auch ihm vorgeschrieben sind, und daß er wie die Anderen einst über sein Verhalten wird gerichtet werden.' In diesen beiden Aeußerungen liegt er ganz klar vor uns. Kaiser Wilhelm war schlicht und einfach, ein Feind alles dessen, was gemacht, aufdringlich und geziert war, nur dann scheute er auch da den Glanz nicht, wenn es die Würde der Krone forderte. Er war bieder

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 15.12.1934
Umfang: 8
setzen wir einen Kreis aus kandierten/ abgetropften Kirschen, und mit einer Sahnen spritze spritzen »vir rings um die Torte schöne For» men aus Schlagsahne. Aeo (Zu Wilhelm Grimms 75. TàSbag am IL. Dezember 134). Von Aìarà Müggenburg.- „Im Zimmer aus- und abgehend las or div einzelnen Blätter, während ein zahmer Kanarien vogel, in zierlicher Bewegu-iig mit den Flügeln sich im Gleichgewicht haltend, auf söüvem Kopse saß, in dessen vollen Locken es ihm sehr behaglich. zu ssin schien.' Iii dem alten

: „Kiàr- und Hausmärchen, gesamnM durch die Brüder Grimm', und der Schreiber janer Widmm!>g war der jüirge« von don beiden Brüdern, Wilhelm Grimm. Niicht »veit von jeinism Eckhause in der Marlt- gasse in Kassel lag die Apotheke „Zum Goldene-n, Löwen', dem Apotheke? Wild zugehörig, in dessen Familie Wilhelm Grimm umS Jahr 1812 ver-. Lehà, die für ihn auch zu eine« wahren Schatz kammer für alte Märchen wuà. Die „alte Marie die ehemalige Kinderfrau der beiden jetzt erwach- sonein Töchter, kannte

eine Reihe der schönsten Geschichten,: Dorniröschen, Rotkäppchen, Daumsr- linigs Wanderschaft, Brüderchen und Schwester chen, und anch die beiden Töchtier selbst, Erstehen und Dortchon, wußten Wilhelm manch zart und neckisch Màrlà zuzuraunen», von der Frau Holle, dem Äschlein deck dich, von Hansel und Grete!, wenn man steckt bedenkt, daß Wilhelm 1811 Knsundzwanzig tmÄ Dortchen, das . er später als sàe Gattin heimführte, siebzehn Jahre alt war, daß Wilhelm boi manchem Märche-n »dotierte „von Dortchon

: „Wir haben uns bemüht, diese Märchen so rein als möglich war auszusassen. Kein Umstand ist hinzugedichtet oder verschönert odor abgeànidort wordsn, denn »vir hätten uns gescheut, in sich selbst so reiche Sagen mit ihrer eigenen Analogis oder Remini- szanz zu v«rsröß«M, Sie stur uimAwdliK.' Llb^r schon im 1814 orschisneiven 2. Band w-vnde-t sich das Blatt. Jacob »var in diplomatischen Missio nen in Frankreich und aus dem Wien-er Kongreß, als Wilhelm diesen Band zur Herausgabe vor bereitete, wähnend „im Zimmer

nebenan die einquartierten russischen Soldaà> denen» Kasse! die Besàuig verdankte, sangen und lärmten'. Wilhelm schreibt deshalb: „Wir wollten nicht bloß der Geschichte dor Poesie om-sn Dienst e-rweiscin; es Ivar zugleich Absicht, daß die Poesie selbst, die darin lebendig ist, wirke, erfreue, weil sie er freuen kann. unD darum auch, daß ein eigentliches Erziehungsbuch daraus »verde.' So nahm allmählich das Buch das Gepräge von Wilhelms Wesensart air. Denn so vorbildlich und einzigartig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 07.03.1922
Umfang: 8
, Nennweg, und setzte sich an einem Tisch, wo der Wirt Josef Pranter mit einigen Gästen Karten spielte. Al. Zeschgi nahm ebenfalls am Spiele teil. Da er aber verspielte, geriet er mit dein Wirte alsbald m einen vorüber gehende!'. 'Wortwechsel. Unterdessen waren die Marktfahrer Franz Mayr — der heu tige Angeklagte — und Alois Wilhelm in die Gaststube getreten und hatten an einem Tische Platze genommen. Alois Zeschgi trat nun an den Tisch, wo sich Mayr und Wilhelm niedergelassen hat ten und Wilhelm

, der der Meinung war, Zeschgi wolle sich eine Zigarette anzünden, wollte diesem in bereitwilligerArt einZünd- holz reichen. Zeschgi verbat sich diese Gefäl ligkeit und beschimpfte den Alois Wilhelm und Franz Mayr in ordinärer Weise und verstieg sich, obwohl Wilhelm und Mayr ihn zu beschwichtigen suchten, sogar zu Drohungen t7.it SileiScr-chießen. Da Alois Zeschgi fortgesetzt Lärm machte und stänkerte, schaffte ihn der Wirt vc: die Tür und damit u?ar nieder Nuhe. Am näch ste» Tage, Montag, ebenfalls um V Uhr

abendc erschien Alois Zeschgi wiederum in der vorerwähnten Gaststube und zwar in Gesellschaft des Maurers ^eter Mischi snd des Obersägers Matthias Parth. Bald dar auf erschien cruch Franz Mayr und Alois Wilhelm im GastlckaZe und setzten sich zu Zeschgi, Mischi und Parth, welche am Erksr- tische Platz genommen hatten. Mar,r und Wilhelm sprachen mit Mischi und Parth, ohne sich mit Alois Zeschgi irgendwie einzu lassen. Alois Zeschgi verhielt sich einige Zeit ru hig, nannte aber dann den Mayr und Wil

hielt? (Fortsetzung folgt.) steckte seinen Revolver nun wieder in die Tasche. Der gefährliche Stänkerer niedergestochen. Als sich nun Mayr und Wilhelm erhob, um das Gaftlokal zu verlassen, fing Zeschgi, welcher ebenfalls vom Tische ausgestanden war, neuerdings an gegen Wilhelm und Mayr zu schimpfen und fuhr nach Aussage des Parth, Mischi und Wilhelm in die Rock tasche, um wie es schien, wieder den Revol ver hervorzuziehen. Franz Mayr, der die Bewegungen Zeschgis ebenfalls sah, warf

sich nun blitzschnell auf Zeschgi. erfaßte mit kräftigen Griff dessen rechten Arm, zog mit der rechten Hand sein Messer, das er vorher schon stichbereit aufgeklappt in der Ta sche hatte und versetzte dem Zeschgi gegen Kopf und Hals in schneller Reihenfolge neun Stiche. Alois Wilhelm suchte vermittelnd einzu greifen, als aber Mayr dem Zeschgi freiließ, war es schon zu spät. Zeschgi siel tödlich ge troffen zu Boden und starb in der nächsten Viertelstunde. Er hatte sieben leichte, aber in der Gegend des rechten Ohres

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 24.03.1922
Umfang: 8
Seite 2 „VolksroKt' Nt. 3 6 Liederlichkeit zu nennen pflegt. Er befaß etwas im, gesammelt hatte — wohl entgcgengekommen, der im. und erregte bannt keinesfalls denArgivohn ferner Nach- Gcgcnsatz zn Rudolf, das er wenigstens für Pflichtgefühl Falle des Sieges dahin ging, Paris vom Erdboden barstaaten. Bei Wilhelm war dies' anders. Er konnte hielt. Man kann annehmen, daß er cs damit sogar ehr- zn vertilgen nnd Belgier, Russin, Polen und Franzosen f nie genug Menschen^in bnnte^Röcke stecken mrd

' beilegte. Tiefe Vcr chrnng bleibt ein psychologisches Rätsel, denn des En kels aan.ws Wesen stand .tu dem alten Wilhelm i> kels ganzes Wesen stand zu dem alten Wilhelm in ausgesprochenstem Kontrast. Sein Vorbild besaß, einen bescheidenen, aber hausbackenen Verstand und tvar sich wohl bewußt, daß er kein „Großer' war. Aber er besaß das Geschick, aus Tausenden einen Hansmeicr wie Bismarck zu finden. Der phantastische Enkel dagegen der von Anfang an sein eigener Herr.und Kanzler seiir ivollte, warf

der junge Wilhelm .jenen. Brief an Bismarck über die „alten Onkels', die zu varieren hätten, den jener mit begreiflichem Entsetzen las. Was lief sich von einein koustitutiouellen Monarchen erwarten, der trotz Staatsrechtsstudiuins derart stümperhafte An sichten verriet, daß inan jedem zivölfjührigen Kadetteu- schüler in einem Aufsatze die Zensur „ungenügend' ge geben hätte. Wilhelms erste Taten nach seiner Thronbesteigung bestanden in unaufhörlichen Garnisottsalarmiernngen bei Tag ,und bei Nacht

man zivischen ihn? und Wilhelin eine große Aehnlichkeit finde». Wenn die geistige Abnormalilät bei deni Kaiser lveniger osfeir- sichtlich hervortrat, so tvar es der Umstand, daß sich die Krankheit bei. dem viel jün.geren Wilhelm nicht voll entwickelt Halle nnd offenbar nicht vollkommen niiheil- baren Eharaktcrs war. Während der Wiktelsbacher men schenscheil sich in seine Märchenschlössir in die Berg einsamkeit zurückzog, war der Hohen',oller der Peterl auf allen Suppen und umgab sich mit allem Pomp

eines krankhaften ParvennS. Während der Bapernfürst nur 'sich und seinem Wahn lebte, setzte Wilhelm, um ' geben von einem zahllosen Troß, zum Teil recht zwei fclhaftcr Sorte, die ganze Welt in Bewegung, Aufregung, Uiirnhe, Besorgnis und zuletzt in Braud. Der kranke Einsiedler auf Neuschtvaustein verfugte zum Glück für sein Volk nur mehr über eine nominelle Macht und als er sie dennoch benützen wollte, lvnrde seine Krank heit allgemein bekannt und das Drama ging zn Ende. Wilhelms Wahn crkamrte

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 28
Datum: 18.04.1908
Umfang: 28
hat uns dein Brief erfreut!' So sprudelte es über des lebhaften jungen Mannes frische Lippen, während man einstieg. „Nun, und wie geht es Agnes?' war Wilhelms erste Frage. „Danke, vorzüglich. Wirst sie ja Sonntag sehen. Können jetzt ja nach Belieben hinüber gondeln zum alten Raubnest.' „Und Fritzchen?' Da errötete Ferdinand flüchtig und schaute hastig nach der Seite. „Danke, danke, auch wohl auf. Welche Menschenmenge doch hier immer in dieser Straße.' Wilhelm sah den Freund scharf an und sprach

auch nicht die mindeste Lust zu haben, mit dem nach seiner Meinung allzu streng und ernst urteilenden Freunde dieses Gespräch fortzusetzen, darum unterbrach er ihn, wies auf diese oder jene Sehenswürdigkeit und erzählte in seiner beredten Weise, daß Wilhelm kaum zu Worte kam. Nun war man bei Ferdinands Heim angelangt. Er bewohnte die ganze zweite Etage eines der schönsten Häuser im vornehmen Viertel. Ein großer Garten gehörte ihm und außerdem ein Stall mit zwölf wertvollen Rennpferden edelster Rassen. Der geckenhafte

Bater förderte durch allzu reichliche Zuschüsse das schier fürstliche Leben seines verzogenen Sohnes nur zu sehr, so daß Ferdinand längst im Rufe eines argen Verschwenders und des leichtsinnigsten Leutnants im Regiment stand. Staunend sah der an spartanische Einfachheit gewöhnte Wilhelm dann jetzt all den Luxus und all die glänzende Eleganz, mit der sein Freund sich zu umgeben verstanden. Er dachte an das armselige Stübchen, das seine Wohnung sein würde. „Fein hier, was?' fragte Ferdinand lachend

heiß! So heiß soll unsere Freundschaft bleiben! Also ent schuldige, muß die vielen Briefe mal überfliegen.' Wilhelm schüttelte still für sich den Kopf. Wohl zwölf zierliche Briefe sah er da außer einigen anderen in Geschäftsformat. „Dann freilich,' sagte er zu sich selber, „war es kein Wunder, daß ein alter Freund vergessen werden konnte.' Die meisten schienen den jungen Lebemann indessen wenig zu interessieren^ er warf sie gleichgültig beiseite. Doch nun hatte er einen vor, den er einem kleinen

, weißen Kuvert entnommen, der schien ihn sehr zu fesseln, denn er las lange daran, ging dann umher und studierte ihn aber mals. Wilhelm entging es nicht, daß dabei das vorhin so fidele Gesicht einen recht ernsten Ton angenommen und auffallend blaß geworden war. Ferdinand schien ganz vergessen zu haben, daß er nicht allein im Zimmer war. Als der Diener den Kopf durch die Tür steckte und sagte: „Serviert, Herr Leutnant!' erwiderte dieser barsch: „Gut, scher Er sich!' Dann, als käme er allmählich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.04.1897
Umfang: 16
(nächst Arta) hatten die Türken 4 Verwundete. Bei der Einnahme von TyrnavoS sollen die Türken 8vl1 Gefangene gemacht und 16 Geschütze erobert haben. Das würde allerdings ein Zeichen sein, daß die erste griechische Division, welcher die Vertheidigung von Larissa obliegt, durch die Kämpfe am Meluna- Paß wahrscheinlich am Rückzüge bedeutende Ein bußen erlitten hat. Politische Nachrichten. Meran, 24. April. Kaiser Wilhelm hat vorgestern abends Wien verlassen. Das „Neue Wiener Tagblatt' meldet

. Bei der abends 6 Uhr im Zeremoniensaale der Hofburg stattge habten Festtafel hatten Kaiser Franz Joseph in der Uniform deS 1ö. preußischen Husaren-Nc- giments und Kaiser Wilhelm in der Uniform eines österreichisch-ungarischen Generals der Kavallerie mit feiner gefammten Begleitung und den Ehren- k'valieren, die Erzherzoge Otto, Ludwig Viktor, Joseph Ferdinand. Peter Ferdinand, Leopold Sal- vator, Franz Salvator Friedrich, Eugen und Rainer, die Erzherzoginnen Bianca und Marie Valerie, der deutsche Botschafter

Graf zu Eulen- btirg, die Mitglieder der Botschaft, Obersthofmar schall Fürst Liechtenstein, der Minister des Aus wärtigen Graf Goluchowski und der Hsterreichisch-- ungarische Botschafter v. Szögyeny theilgenommen. Nach 8 Uhr begab sich Kaiser Wilhelm mit seinem Gefolge nach der deutschen Botschaft zum Souper, an dem auch die Mitglieder der Botschaft theil- nahmeu. — Die am Donnerstag früh bei schönstem Wetter auf der Schmelz zur besonderen Zufrieden heit beider verbündeten Monarchen abgehaltene

Parade hatte eine Stunde gewährt, worauf Kaiser Wilhelm mit Kaiser Franz Joseph unter begeisterten Kuudgebuugen deS Publikums nach Schönbrunn zurückritt. — Um halb 1 Uhr mittags erschien Kaiser Wilhelm in der Kapuziner gruft und legte persönlich am Sarge des Kron prinzen Rudolf einen prächtigen Kranz mit der Inschrift: „Kaiser Wilhelm II. dem treuen Freunde' nieder. — Kaiser Wilhelm dejeunierte mittags bei den Offizieren seines. 7. Husaren- Regiments. Er toastierte auf den erlauchten Ver bündeten

: „Als Kaiser Wilhelm im vorigen Jahre zur Theilnahme an der Frühjahrsparade in Wien erschien, kam er von einer Begegnung mit König Humbert. Es folgten ihm die DankeSbezeug- ungen der italienischen Blätter sür die ihrem Vater lande nach dem Unglück in Afrika bethätigte bundeS- genofsenschaftliche Gesinnung in die Kaiserstadt an der Donau. Heute feiern die österreichisch-ungarischen Blätter neuerdings zum Theil in Hinblick auf die Ereignisse im Ori^^den Kaiser und seinen er habenen Bundesgenossen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 14.08.1871
Umfang: 4
Publicum hat sich auf dem Perron des Bahnhofes eingefunden. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm wird um 12 Uhr 50 Minuten erwartet. — Nachmittags. Die Ankunft des Kaisers Wilhelm erfolgte um 1 Uhr 10 Minuten Nachmittags. Se. Majestät der Kaiser Franz Joseph, in der Obersten- Uniform seines preußischen Regiments, erwartete den selben auf dem Perron des Bahnhofes. So wie der Zug anhielt, eilte Kaiser Wilhelm, in der Obersten- Uniform seines österreichischen Regimentes, sofort aus dem Waggon dem Kaiser

von Oesterreich entgegen, und umarmten sich beide Monarchen in der innigsten und herzlichsten Meise. Hierauf erfolgte die Vorstellung des Statthalters von Oberösterreich, der Generalität, des Bezirkshaupt- manneS und des Bürgermeisters von Wels. Nach einem Aufenthalte von 3 Minut-n bestiegen beide Majestäten ein Coups und wurde die Weiterreise fortgesetzt. Ischl, lt. August, halb 5 Uhr Nachmittags. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb ö Uhr Nachmittags in Ebensee ange kommen

. An der Landungsbrücke hatten sich die Be hörden in Gala-Uniform zum Empfange Ihrer Ma jestäten eingefunden. Der Landungsplatz und der Postplatz waren festlich beflaggt und decorirt. Die am See aufgestellte Musikbande spielte beim Heran nahen des kaiserlichen Schiffes die preußische VolkS- hymne. Ihre Majestäten verließen gemeinschaftlich das Schiff und bestiegen sofort den Wagen, um die Reise nach Ischl fortzusetzen. — 6 Uhr. Ihre Majestäten Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm sind um halb 6 Uhr Nachmit tags

hier eingetroffen und direct in'S .Hotel Bauer' gefahren, wo sie vom Herzog von Mecklenburg, dem Prinzen von Holstein, dem Fürsten von Waldeck, der Gemeindevertretung und einem zahlreichen Curpubli- cum mit Hochrufen empfangen wurden. Unmittelbar nach der Ankunft erschien der Obersthofmeister Fürst Hohenlohe im „Hotel Bauer', um Kaiser Wilhelm zur Hoftafel einzuladen, zu welcher sich derselbe jetzt um 6 Uhr begibt. — 8^/q Uhr Abends. Soeben fährt Kaiser Wil helm nach beendeter Hoftafel in das „Hotel Bauer

' zurück. Auf der Fahrt von Ebensee nach Ischl, bei Weißenbach, wurde den Majestäten ein prachtvolles Blumenbouquet in den offenen Hoswagen geworfen. Als der Kaiser von Oesterreich nach der Ankunft im „Hotel Bauer' allein in die kaiserliche Residenz zu rückkehrte, wurde er überall mit stürmischen Hochs begrüßt. Im „Hotel Bauer' soll ein Feuerwerk stattfinden. — 10 Uhr Abends. Aus ausdrücklichen Wunsch des Kaisers Wilhelm unterblieb die im „Hotel Bauer' beabsichtigte Beleuchtung, wie auch das Abbrennen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 10.08.1886
Umfang: 6
das Badeschloss und begab sich zn Fuß durch die ein dichtes Spalier bildende, dem Kaiser stürmische Ovationen bereitende Menge, in sein gegenüber lie gendes Absteigequartier „Hotel Straubinger'. Der Kaiser wurde daselbst von dem zur Cur anwesenden Cardinal Mihailovics, vom Bürgermeister, der Ge meindevertretung und der Geistlichkeit ehrfurchtsvoll empfangen. Während der Kaiser mehrere Persönlich keiten durch Ansprachen auszeichnete, wär Kaiser Wilhelm barhaupt auf den Balcon des Badeschlosses getreten

und wurde von der Menge mit lauten Hoch- uud Hurrahrufen begrüßt. Der Kaiser von Oester reich wandte sich ra>ch um und salutierte lächelnd dem Kaiser Wilhelm, welcher herzlichst dem Kaiser Franz Josef zuwinkte. Die kurze Scene rief lang anhaltenden Jubel hervor. Die Majestäten verfügten sich hierauf in ihre Appartements. Alsbald stattete Prinz Wilhelm dem Kaiser von Oesterreich namens des Deutschen Kaisers den Gegenbesuch ab. Um halb 9 Uhr begab sich der Kaiser mit dem Prinzen Wil helm

wieder in das Badeschloss, nahm mit dem Deutschen Kaiser und dem Prinzen Wilhelm den Thee und kehrte gegen halb 10 Uhr in das Hotel Straubinger, vom Prinzen Wilhelm dahin begleitet, zurück, wobei ihm neuerliche Ovationen seitens der den Straubingerplatz füllenden Menschenmenge darge bracht wurden. Die für gestern abends beabsichtigte Illumination und die Höhenbeleuchtung wurden auf den 17. ds., den Vorabend des Geburtsfestes des Kaisers von Oesterreich, wo ein neuerlicher Besuch Sr. Majestät erwartet wird, verschoben

. — Heute früh stattete Kaiser Franz Josef der Kaiserin einen einstündigen Besuch ab. Im Laufe des Tages er folgten gegenseitige Besuche. Der Kaiser von Oester reich besuchte auch die Fürstin Bismarck, bei der er eine halbe Stunde verweilte. Später empsieng Kai ser Franz Josef den Grafen Herbert Bismarck, so dann in längerer Audienz den deutschen Reichskanzler Fürsten Bismarck. Graf Kalnoky, welcher um halb 9 Uhr früh in Gastein eintraf, hatte mittags längere Audienz bei Kaiser Wilhelm. Nachmittags fand

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Der Burggräfler
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Seite 7 von 10
Datum: 12.08.1885
Umfang: 10
Wilhelm hat das -©afteiner Telegramm in der letzten Num mer dürftigen Aufschluß gegeben. Zur Er gänzung des besagten Berichtes über diesen Gegenstand lassen wir hier noch folgende Meldung aus Bad Gastein vom 7. d. M. folgen: Um 3'/. Uhr verfügte sich Se. Majestät der Kaiser, Ihre Majestät die Kaiserin am Arme führend, zum Diner beim deutschen Kaiser. Der Kaiser trug Lie Uniform des preußischen 2. Garde- Grenadier-Regimentes Kaiser Franz, die Kaiserin ein schwarzes Spitzenkleid, schwarze Federn

war mit dem Bildniffe des durchlauchtigsten Kron prinzen Rudolph geschmückt. Wenige Minu ten vor 5 Uhr kehrten Ihre Majestäten von der Hoftafel zurück. Auf dem Rück wege wurden Ihre Majestäten gleichfalls vom Publikum mit lebhaften Hoch-Rufen begrüßt. Eine Viertelstunde später erschien Hofmarschall Graf Perponcher mit der Anfrage, ob Ihre Majestäten den Abschieds besuch des deutschen Kaisers zu empfangen bereit seien. Bald darauf kam Kaiser Wilhelm in österreichischer Uniform, von der gesammten Suite gefolgt

, die Treppe herab, schritt über den Straubinger - Platz und begab sich in die Wohnräume Ihrer Majestäten. Wenige Minuter später kam Kaiser Wilhelm, Ihre Majestät die Kaiserin am Arme führend, die Treppe des Strau- binger-Hotels herunter: hinter Allerhöchst- denselben schritt Kaiser Franz Joses in Campagne-Uniform. Kaiser Wilhelm ge leitete die Kaiserin bis an den Wagenschlag der bereitstehenden vierspännigen Postkutsche. Berde Kaiser umarnrten und küßten einan der drei Mal, während das umstehende Publikum

in enthusiastische Hoch-Rufe aus- brach. Kaiser Wilhelm küßte Ihrer Maje stät der Kaiserin die Hand. Als sich der Wagen langsam in Bewegung setzte, reichte die Kaiserin noch einmal die Hand zum Abschiede heraus, die der deutsche Kaiser abermals küßte. Zugleich warf der Kaiser einen Blick auf den umwölkten Himmel, die Hoffnung äußernd, daß das Wetter gut bleiben werde. Der greise Monarch blieb entblößten Hauptes stehen, bis der Wagen mit den beiden Majestäten den Platz ver lassen hatte und kehrte sodann

von weit, von „hinter Mittersill', und gehe nach Gastein, weil sie gehört habe, daß dort die Kaiserin heute zu sehen sei. Auf die Frage der Kaiserin: Welche wollt Ihr denn sehen, - die österreichische oder die Frau des Kaisers Wilhelm?' erwiderte die Bäuerin: „Die unserige möcht, ich halt liebersehen; sehe ich sie wohl noch?' Die Kaiserin spendete der Frau fünf Gulden, welche dieselbe dankend entgegennahm, mit der Bemerkung: „Seid's wohl recht nobliche Leut'; Gräfin epper?' Die Kaiserin sagte lächelnd

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.02.1888
Umfang: 4
, und dies dürfte auch der Grund sein, warum eine ganz energische Kundgebung seitens des Prinzen Wil Helm, des „jungen Kaisers.' zur Ausführung gebracht wurde. Prinz Wilhelm hat das Festessen des Bran denburgischen Provinzial-Landtages zum Anlaß genommen, um ollen Jenen, die es angeht, kund zu thun, daß er es für einen verbrecherischen Leichtsinn, vor den ihm Gott bewahren möge, hallte, nach Ruhm lüsterne Kriegsgedanken zu hegen, wie ihm dies .im Auslande' zugemuthet werde, und daß er solche Anschuldigungen

zum Ausdrucke bringen sollte. Vor Allen wurde gegen ihn von dieser Seite der schon zu beisende Bor, wurf gemacht, daß er gegen den Fürsten Bis marck tiefen Groll im Herzen trage. Der Trink spruch auf das Festessen in der Provinz Brandenburg hat nun auch diese Zweifel verscheucht. Prinz Wilhelm hat denselben mit den Worten des großen Kanzler: „Wir fürchten nur Gott und sonst Niemand auf der Welt!' ausklingen lassen und damit in ganz unzweideutiger Weise darauf hingewiesen, daß zwischen ihm und Bismarck volle

Harmonie herrsche. „Der jung«? Kaiser' hat mit der Zurückweisung der wider seine Person in die Welt gesetzten Gerüchte gezeigt, daß ihm Wahrheitsliebe über Alles gehe. Mit dieser hehren Tugend ausge stattet, wird dereinst Prinz Wilhelm eine Zierde des Thrones der Hohenzollern werden, wie es gegenwärtig Kaiser Wilhelm ist und hoffentlich noch lange bleiben wird! Ausland. Attisch« Ntlch. (Eine Erklärung des Prin zen Wilhelm.) Beim Diner zu Ehren des prandenburgische» Provinziallandtages wies Prinz

Wilhelm von Preußen in einem Toast auf die Provinz Bandenburg entrüstet die Ihm impu- tirte leichtsinnige, nach Ruhm lüsternen KrieO gedanken zurück, und sagte: Dies wäre verbre cherischer Leichtsinn; doch als Soldat schließe er mit den Worten Msmarcks: Wir fürchten nur Gott, sonst nichts! — Nähere? bringen wir dar über an leitender Stelle unter der Aufschrift: „Der junge Kaiser.' (Ministerrath.) Unter dem Borsitz des Fürsten Bismarck fund in Palais des Reichs kanzlers eine Sitzung des preußischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1901
Umfang: 8
. Die Brücke und die Schutzbauten bei den Hnnebaum- Muhren, die erst voriges Jahr mit einem Kosten aufwands von einigen tausend Gulden gemacht wurden, hat der Bach bei Putz und Stingel fort gerissen. Es sieht aus, wie wenn nie etwas gewesen wäre; das heißt man die Sache gründlich nehmen. Herichtssaat. - Bozm, 16. Juni. Vom Schwurgerichte. KW Areispruch. Am 13. d. M. fand die Verhandlung gegen Wilhelm und Valentin Dignös, ersterer 23, letzterer 58 Jahre alt, MAler in Tramin, wegen Fuydver- heimlichung statt

. Der Anklage liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Am 1. März 1900 kam dem Viehhändler Josef Reiterer von Lana auf dem Markte in St. Michael in Eppan seine Brieftasche mit circa 1000 fl. Inhalt in Banknoten abhanden. Der Verlust wurde sofort bemerkt, es war jedoch vergeblich, nach der Brieftasche zu suchen, ebenso wie die Erhebungen der Gendarmerie ohne Resultat blieben. Nach mehr als Jahresfrist wurde am Gendarmerie-Posten in Eppan die Anzeige erstattet, dass Wilhelm Dignös die fragliche Brieftasche

ge sunden und über Anrathen seines Vaters Valentin Dignös für sich behalten habe, Die Anzeige stammte von der Schwester des Wilhelm Dignös her, welche vom Sachverhalt von Wilhelm Dignös selbst in Kenntnis gesetzt worden sein soll. Auch bei der Vor untersuchung entschlug sich die Schwester der Aussage nicht und machte dem Gerichte, obwohl sie dazu nicht verpflichtet war, detaillierte Mittheilungen über die Umstände, unter welchen Wilhelm Dignös die Brieftasche gefunden haben sollte, so dass

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.05.1882
Umfang: 4
, soll der ehemalige Finanzminister Haidar Pascha berufen sein, ein neues Eabinet zn bilden. „Wilhelm, Du hättest nicht hierher kommen sollen,' sagte sie endlich mühsam. „Die Vergan genheit ist todt und begraben — für immer. We der Du noch ich dürfen daran erinnert werden. Wir durften nicht zusammen gehen, das Schicksal wollte es nicht.' Im ersten Moment hatte ihn etwas ergriffen, was er selbst für gerechten Zorn hielt. Aber nun hörte er ihre Stimme, die ihm immer sanft und zärtlich zugeredet

. „Wilhelm — das kann Dein Ernst nicht sein,' stammelte Elsbeth. „Wie wäre es möglich? Die Brücke ist abgebrochen — nein, nein, es ist Alles vorbei und — es muß vorbei sein. Es gibt nicht die Möglichkeit einer Umkehr. O, mein Gott, warum gab ich meiner Sehnsucht, Dich zu sehen, nach?' »Ich segne die Stunde, Elsbeth, in der das ge schah — sie hat mich vor einem Verbrechen be wahrt und, wenn noch ein kleiner Theil der ein stigen Liebe für mich in Deiner Brust lebt. Dich vor grenzenlosem Elend. Komm

, trockne Deine Thränen — ich hoffe, es wird noch Alles wieder gut werden.' Ja, Wilhelm, hoffte es, aber seine Hoffnungen waren unklar, er sah keinen Ausweg aus diesem Labyrinthe, während Elsbeth sich völlig vernichtet und wie eine Verbrecherin fühlte. Es war ein seltsames Wiedersehen zweier Menschen, die sich unanssvrechlich liebten, und, obwohl eng verbun den, doch nicht wagten, einander diese Liebe zu verratheu. So standen sie schweigend, Elsbeth jedes klaren Gedankens unfähig. Sie hatte geglaubt

, so stark zu sein und wie war sie so schwach, unfähig, auch nur den Versuch eines Widerstandes zu machen. „Elsbeth,' begann Wilhelm endlich wieder, „ich habe Dich lange Jahre als eine Todte betrauert, und Du kannst inir nicht daran zürnen, daß end lich das Verlangen nach Glück wieder in mir le bendig geworden ist, obgleich ich Dich nie, auch nur eine Stunde vergessen habe. Ich habe mich mit einem Mädchen verlobt und ehe ich weiteres Wort mit Dir rede, will ich gehen und dieses Verlöbniß lösen

. Dann aber, Elsbeth, fuhr er fort, „dann werden wir weit fortgehen, wo uns kein Mensch kennt. Wir wollen versuchen, ein neues Glück aufzubauen.' Er legte seinen Arm um ihre Gestalt und führte sie halb ohnmächtig nach dem Sopha, wo er sie sanft niedergleiten ließ. Sie gestand ihm jetzt ihren edlen Betrug. Alles lag bald klar vor seinen Blicken da. Wilhelm versuchte es, sie zu beruhigen, denn es lag etwas in ihren Blicken, was ihn beäng stigte und bei seiner Berührung bebte sie zusammen. Es ist wahr

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 03.08.1898
Umfang: 16
Deutschlands erlischt eines nach dem andern. Die blendendsten Lichter sind dahin. Kaiser Wilhelm I., Moltke, Bismarck, sie sind nunmehr zur ewigen Ruhe eingegangen. Aber wie die Sonnen im physi schen Weltall noch viele, viele Jahre ihre Strahlen erdenwärts senden, nachdem sie, die leuchtenden Licht quellen, selber aus dem Buche des Daseins gestrichen, also erhellen auch die Sterngrößen der geschicht lichen, der moralischen Wellordnung noch die späteren Geschlechter, wenngleich ihr irdisches Leben längst

aufgehört hat. Die Körper verwesen, doch uner meßlich sind die Nachwirkungen ihrer unsterblichen Thaten, von denen noch gesagt und gesungen wird in sernen, fernen Zeiten. Otto Eduard v. Bismarck war ein Sohn der gesegneten Provinz Sachsen, ein Sohn des Ritt meisters a. D. und Besitzers von Schönhausen und anderen Gütern, Karl Wilhelm Ferdinand v. Bis marck und dessen Gemahlin. Louise Wilhelnnne, geb. Menken, der Tochter des Geh. Kabinetsraths Menken, geboren am 1. April 1S15. Kaum 6 Jahre alt, kam

des Rittergutsbesitzers Heinrich v. Puttkamer auf Viartlum, die für Bismarck den Beginn eines überaus glücklichen, fast fünfzigjährigen Ehelebens bedeutete. Drei Kinder find dem Bunde entsprossen, die Gräfin Marie Elisabeth Johanna v. Bismarck, die sich mit dem Grafen Kuno v. Rantzau vermählte, Graf Herbert und Graf Wilhelm v. Bismarck-Schönhausen. l894 riß der Tod die geliebte Gattin von seiner Seite und seit jenem Trauertage war die Lebensfreude von ihm gewichen. Als der energischeste und Kegabteste Vertreter

Frankfurt aus ihren Fortgang. 18öU wurde er in Petersburg, 18W in Paris Botschafter. Bald darauf erfolgte die Ernennung Bismarcks zum interimistischen Vor sitzenden des Staatsministeriniiis und wiederum zwei Wochen später zum Ministerpräsidenten und Munster der auswärtigen Angelegenheiten. Bismarcks große Ersolge in der Politik be stimmten König Wilhelm, seine Familie in den Grafenstand zu erheben. Nach Organisierung des Norddeutschen Bundes wurde Bismarck zum Bundeskanzler ernannt und er übernahm

den Vorsitz des Bundesrathes uud die Verwaltung der Bnndcsanqelegenheiten. Am 21. März 187 t, am Tage der Eröffnung des ersten Deutschen Reichstages wurde er vom Kaiser Wilhelm in dni Fttrstcnstand erhoben und am 24. Juni 1871 schenkte ihm der Kaiser seine Domanialgnter im Herzogthnme Lauenburg (Friedrichsruh und den Sachsenivald) „in Anerkennung seiner Verdienste als Dotation'. Bismarck errichtete davon die Familien-Fideikommißherrschaft Schwarzenbeck. Es kommt die Zelt des alten Äcachtstreitcs

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 20.09.1910
Umfang: 10
G. d. K. Graf Uexknll--Gi)l- lenband, GM. Leopold Schleyer, der Komman dant des 34. Infanterie-Regiments Oberst Georg Mladenovie, der Kommandant des Hu saren-Regiments Nr. 7 Oberst Bruno Frei herr v. Schönberger und Flügeladjntant Major Graf Manzano hatten sich bereits in Baden Kaiser Wilhelm gemeldet nnd in dem .Hof zuge Platz geuommen. . Kurz vor Aukunst des Hosznges hatten sich auf dem Perron des Hetzcndorfer Bahnhofes eingefunden: Erzherzog Thronfolger Franz Fer dinand, Erzherzog Rainer, die übrigen

in Wien weilender Erzherzoge, sämtliche in Begleitung ihrer Adjutanten. Wenige Minuten vor halb 10 Uhr fuhr Kaiser Franz Joseph vor dem Bahnhofe vor und begab sich auf den Perron, wo er die Erzherzoge begrüßte. Kurz darauf wurde dem Kaiser die Meldung erstattet, daß der deutsche 'Hofzug signalisiert sei. Der Kaiser trat anf den Perron vor nnd gleich darauf fnhr der Hofzug in die Station ein. Kaiser Wilhelm stand am offenen Fenster des Salon waggons und begrüßte schon von hier aus unseren Monarchen

. Sodann begaben sich die beiden Kaiser zu den bereit stehenden Wagen. Im ersten 5 la Tanmont bespannten Galawagen mit Vor- und Stangenreitern nahm Kaiser Wilhelm zur Rech ten unseres Kaisers Platz. In den übrigen Leibwagen folgten die Erzherzoge mit Suite nnd das Gefolge. Die Fahrt ging durch ° das Hetzendorfer Tor in den Schönbrnnner Schloß- Park nächst der Gloriette zum Schönbrnnner Schlosse, wo mit der Front gegen das Glo riette zur Linken der gegen Meidling gelegenen Freitreppe eine Ehrenkompagnie

und Bürgermeister Dr. Neu- mayer .mit deu übrigen Nizcbürgcrmeistern. Nach dem die Ehrenkompagnie abgeschritten war, wur den Kaiser Wilhelm mehrere der znm Empfange erschienenen Persönlichkeiten vorgestellt, woraus die beideu Kaiser uuter Vorantritt des Ober>r- Hofmeisters Fürsten Alfred Montennovo und des Oberzercmonienmeisters Choloniewski über die Freitreppe- in die kleine Galerie geleitet wurden, wo Kaiser Wilhelm von den in Wicu weilenden Erzherzoginnen und der Gemahlin des Erzherzog Thronfolgers, Herzogin

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.05.1855
Umfang: 6
als sein angetrautes Weib nach Hause zurückgeführt hatte; die Bäume regten die wallenden Aeste km Winde, und die Blätter raschelten heimlich aneinander, die Vögel batten längst schon das Nest gesucht und tiefes Schweigen herrschte im Walde. Und wieder wnrde es hinter den Bergen licht nnd lichter, «iid der Mond stieg langsam aus dem Dunkel herauf im milden Schimmer. Wilhelm stand, sah, und konnte sich nicht satt sehen; aber je mehr er die Schönheit der nächtlichen Gegend bewunderte, desto schwerer ward ihm ums Herz

net waren; aber er sonderte die brauchbaren, und legte sie zurecht; dann eilte er an's Fenster, stützte den Kopf auf die Hände, nnd sah lange und starr 5>!e schweigende Nacht., Der Schlummer nn einkehren in dem einsamen Hanse im Walde; Wilhelm konnte kein Auge zuthun nnd Militär, Konvention , welche erst gestern aus Paris abermals gemeldet nmrde, unrichtig ist. ^ ? Wien,. 7. Mat< ^ — Die gestrige Soiröe bei Sr. Elcest. dem Herrn Minister des Aeußern, Grafen v. Buol, wurde durch die Anwesenheit

Sr. kaiserl. Hoheit des Herrn Erz. Herzogs Wilhelm verherrlicht. Unter den Gästen be merkte man überdies Se. Hoheit den Prinzen von. Schleswig, Ali Pascha, Fürsten v. Schonbnrg, Herrn v. Titoff u. a. m. , , u — Se. k.k. Hoheit Herr Erzherzog K ar.l Ferdi nand. ist, von seiner Urleibsreise zurückgekehrt, in Lem- berg eingetroffen,, und hat das Kommando des unter seinem Befehle stehenden KorpS der lstenArmee.wie der übernommen. , , — Der königl. englische Militär-Bevollmächtigte, General Crawford

, und wo die Sorge wohnt, da flieht der Schlaf. Nur der Alte schlief wie gewötm- lich die ganze Nacht und war auch der Einzige, dessen Gesicht am Morgen nicht bleich, und dessen Augen ni'ciit trübe waren. Eine gewisse Gespanntheit herrschte während des Frühstückes in der Familie, und der alte Förster war der Einzige, der viel sprach. End lich verließ er die Stube und Wilhelm neigte sich zu seinem Weibe, indem er sagte: »Marie, was ist dir heut', daß du aar nicht sprichst? Ist dir nicht wohl?' . „Die gleiche

ich vor mir sehen, nicht das einförmige Schwarz des Bleistifts; dann wird mir wohl und leicht um's Herz.' Und Wilhelm eilte ans sein Zimmer und entwarf mit freudebebender Hand die Conturen. Mit glühen der Hand malte er dann hastig jene Scene im Walde auf die Leinwand, die feinen alten Berns in ihm wie der erweckt hatte; er wußte nichts mehr von der Außenwelt, er merkte den Lauf der Stunden nicht, daß die Mittagsonne schon durch die Fenster schien; er lebte nur mehr in seinem Bilde. Ermattet von der geistigen

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 11.12.1944
Umfang: 4
, uner- Ain 4. Dezember wurde in Berlin der schäftsrnann, als daß er sich auch nur 1 ™ c jliche Arbch zu seinei bis jetzt cin- Tobis-Film „Philharmoniker' uraufgc- einen einzigen Vorteil entgehen ließ ma } K 10 c , t j l ; Geschiente der Musik er führt. Er behandelt eine fesselnde Epi- uSd so ge S er bald mit sei en Musi- rticllteu Weltgeltung führten: Hans sode aus dem Leben zweier Musiker, ^en, in ein schlechtes Verhä büs dem vor > öülo 'V. Artur Nikisch und Wilhelm die den Berliner Philharmonikern

war die sorg- werden. Aber da bricht von den ver- sam aul üie Pflege und Erziehung sclifedensten, weitsichtig und einsichtig bedachte Mutter ihrer acht Kinder, denkenden und handelnden Seiten ein fde di . e schritthallende Kamera- Sturm der Entrüstung durch. Wilhelm 11,1 [b r - s Mannes, und sie war eine Furtwängler selbst stellt sich mit der KulUirlrägerinnen ihrer Zeit. * äußerster Energie und Opferbereitscliaft . : s d ‘ e -^jährige Caroline von schützend vor sein Orchester. Deichrodern

1/91 den mn ein Jahr Der 30. Jänner 1933 hat die Wende Jungeren Wilhelm v. Humboldt heira- gebracht. die Zuschüsse werden von I et ’ da ‘^ginnt clnc Gemeinschaft, die der Stadt Berlin und vom Reich fest j n dür ErfüUung reinsten Menschen- übernommen lind damit das Orchester - ns ids Vorbild des Zusammenle gangenen Jahrhunderts maciue m «nMrpnspHWm „ mw me emneimciie geniale runrung a Berlin ein Orchester von sich reden, ^Zich.n, ZusarimSaft ' Nurfünf streben. die cs aIlei » za »nantastba das v.on dem ehemaligen

Kameradin ihres Mannes: Caroline von Humboldt am meisten lebendig Ist.' hoher Kultur ist. In ihrem Hause r. . „ . . .. • sicht man Staatsmänner, Künstler Das sind Gedanken Caroline von und Wissenschaftler von Rang, unter Humboldts, in denen Wesen und denen sie sich anregend und fördernd Denkungsart dieser deutschen Frau bewegt. Jeder spürt in ihr die Frau me r rau reich an Kenntnissen und Geisteskraft. Mit der Berufung Wilhelm von Humboldts 1809 an das preussische Kultusministerium, wird auch die Frau

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Dolomiten
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Seite 4 von 16
Datum: 12.06.1937
Umfang: 16
der O. N. D. Bolzano mit dem Bild: Abfahrt der Dopolavoristen- Lkifabrcr. t. Banzo Leo (Chrendiplom für die Photographie. „Skiniecskiilvturcn und „Tagwache. 2. Infam bl wert: „Cinzclanstchtcn de? Ponte Druso'. .2. Valentini Giulio: „Libyscher Reiter am 'Altäre de? Vaterlande?'. 2. Kategorie: Landschaftsbilder au? dem Alto Adige: t. Jung Anton mit „Latcmar', „Sarn- tal'. 2. Malojer Wilhelm mit „Cevcdaie'. 2. Grobe Eduard mit „Herbst' und „Marmalada'. 4. Mair Iran, mit „Tal von Senate?' und „Frühling im Gebirge

von der Sciseralm. „Sassoviatto', „Sellapaß', „Piau di Eonsine'. 3. Kategorie: (Verschiedene Aufnahmen.) l. Pichler Alfons mit „Stilleben'. „Winterlicher Sonnenschein', „Soncnreslcr', „Birkenwald', „Licht und Schatten'. 2. Malojer Wilhelm mit „Blumen'. 3. Pcdrotti Rcmo mit „Kirche der Franziskaner', „Motive au? Bolzano'. 1. Valcntinotti Fritz mit „Beim Brunnen', „Gegenlicht'. 5. Job Attilio mit „Schuster'. „Kavf eine? alten Mannes', „Windstoß', g. Valcntinotti Giulio mit „Der Kaffee für den Vater', „Da? Gebet

'. „Libyscher Reiter am Altar de? Vaterlandes'. 7. (mit gleicher Punkte,ahl) Jung Anton mit Kirche in Sarentino. De Ercli Corrado mit. „Kloster'. „Ehiufa d'Jfarco', „Monte Gone'. Trainotti Giuseppe mit „Auf der Spitze', „Im Auf stieg'. Vanzo Leo mit „Beim Bade', „Skifahrerinncn m der Sonne', „Verschiedene Winterlandschaftcn'. Lochmannn Wilhelm mit „Keramiken', „Jnnenraum'. Infam Albert mit „Gegenlicht'. Sodiam Mattia mit „Eis'. „Straße'. „Gaffenbuben'. Für die Nationalausstellung in Abazzia wurden

nachstehende Photographien ausgewählt; Job Attilio: „Maiglöckchen', „Schuhmacher', „Kopf eines alten Manne?', „Windstoß'. Jung Anton: „Latemar', „Kirche von Sarentino'. „Im Sarentino'. Pichler Also»?: „Birkenwald auf dem ktenon', „Winterlicher Sonnenstrahl', „Stilleben', „Licht und Scliattcn'. „Roggenschnitt im Val Pusteria'. Valentinotti Fritz: „Beim Brunnen', „Gegenlicht'. Lochmaim Wilhelm: „Jnnenraum', „Piazza Vittorio Emanucle'. Großmann Franz: „Pfarrkirche von Bolzano', „Siegcsdcukmal'. Gardumi Jda

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 07.10.1914
Umfang: 8
zum Hauptgottesdienst in die Pfarrkirche. Der Fcstprkdiger Kooperator Höherer erwähnte außer dem Rosenkravzseste auch der beiden Kaiser Franz Josef und Wilhelm und gedachte unserer Soldaten in Galizien und forderte zum Rosenkranzgebete auf. DaS Kaiseramt zelebrierte Msgr. Dekan Huebec, wobei eine Mtss; von Kempter zur Ausführung ge langte. Nach dem Gottesdienst formierte sich die Landsturm Kowpagnie vor dem Magistratsgebäude, wo ein Kaiserbild in Blumenschmuck prangte. Herr Bürgermeister Dissertori hielt

die Standschützen Jubilare dekoriert. Nachrichten aus Bozen und Tirol Bozen» Dienstag, L. Oktober 1S14 Kaiser Wilhelm zeichnet Dankl aus. Von zuständiger Seite wird der T. Z. K. mitge teilt: Kaiser Wilhelm zeichnete den Armeekomman- danten G. d. I. Viktor Dankl durch die Verleihung deS Eisernen Kreuzes 1 und 2. Klasse auS. — Diese Nachricht wird nicht verfehlen, in Tirol, wo sich der verdiente Heerführer während der Zeit, in der er daS l4. Korps leite e. allgemeine Sympathien erworben hat. die innigste Freude

auf daS Beste durchgeführten KonzertprogrammeS verschönten den Abend ein vom Regisseur und Mitglied deS neuen Bozner StadttheaterS Georg Voigt mit edle« Pathos gesprochener Kaiserprolog, wirkungsvolle Rezitationen der Frau Prof. Eugenie PetracS auS GrieS, die unter anderem eine Szene aus Wilhelm Tell mit Schwung und Wärme zum Vortrage brachte, ferner hochaktuelle, kriegerische Stimmung atmende Gedichte, zum Besten gegeben von Herrn Voigt, Chorlieder usw^ BolkShymne und „Heil dir im Siegerkranz- wurden

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Volksblatt
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Seite 2 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
zu einem impo santen Manifestationszug, der immer neuen Zuzug erhielt, über die Ringstraße zum Deutschmeister« denkmal. Patriotische Lieder wurden gesungen und Hochrufe auf den Kaiser, auf Kaiser Wilhelm und die Armee ausgebracht. AuS den Trambahnwagen, die nicht passieren konnten, wurden Hüte geschwenkt und die Jubelrufe begeistert erwidert. Beim Deutsch meisterdenkmal hielt ein Mann auS der Menge eine zündende patriotische Ansprache, die wieder mit begeisterten Hochrufen auf den alten Kaiser, auf Kaiser

Wilhelm und die Armee aufgenommen und mit Pfuirufen aus Serbien begleitet wurden. Wiederholt wurde die Volkshymne und die Wacht am Rhein gesungen. Die Polizei ließ die Massen gewähren. Auch in allen übrigen Stadtteilen wurde die Nachricht mit höchster Begeisterung aufgenommen. Ueberall, wo die Menge eines Offiziers oder eines Soldaten ansichtig wurde, umringte sie ihn und begrüßte ihn mit den Worten: .Hoch der Krieg! ES lebe die Armee!' Kudapest. Die ganze Nacht durchzogen große Gruppen von Publikum

reich-Ungarn feierte. Graf Zichy hielt eine Rede, die er mit dem Rufe schloß: .Der treue Bundesgenosse Kaiser Wilhelm lebe hoch!' Vrag. Auch hier kam eS zu begeisterten Kundgebun gen sür den Krieg. Große Menschenmengen durch strömten die Straßen, brachten Hochrufe auf Kaiser Franz Josef auS und sangen daS Prinz Eugen- Lied. Kar«fevo. Die veranstalteten Extraausgaben über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen Oester reich Ungarns mit Serbien riefen eine gehobene Stimmung hervor. Da infolge

bemerkbar machten, mußten die Lokale verlassen. Hannover. Der Abbruch der österreichisch serbischen Be- Ziehungen hat hier zu großen patriotischen Kund gebungen geführt. Nach Theaterschluß füllten sich die Restaurants und Kaffees, wo die Kapellen die österreichische und deutsche Nationalhymne spielten, die stehend mitgesungen wurden. Auf dem Georgs- platz hatte sich eine nach taufenden zählende Menge eingefunden, die Hochrufe auf den Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm ausbrachten und ent blößten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 02.09.1890
Umfang: 8
, Hermann Hirst Edler v. NeckärSthäl, Franz Sedlmayer v . Seefeld und Karl Graf ler, Karl Godard-KodanerS, Gottfried Naber, Otto Eckert v. Dieteneck, Georg Sedlniaher v. Seefeld, Karl Heun, Ludwig v. Hepperger, August Brameshuber und Philipp Graf Schenk v. Staufenberg; die Hauptleute: Andreas Mayer, Josef Pellegrini, AloiS Hilber, Franz Schul ler, Wilhelm Röse, Albert Ritter v. Strassern, Eman'uel Graf Melchi ori, Arwed v. Kältenborn, Leopold Ringler, Wilhelm Wlach, Maximilian Frhr. v. Oderhanfen

in Trient; der Major: Arthur Baron L .enzeudorf des Tir. Jäg.-Reg.; die Hauptleute: Joh. SachS und Adolf Schmucker des 59. Jnf.-Reg.; Felix Romag- nolo, Eduard Ritter v. Köpf und Karl Varonio Ritter v. Roseuthal deS Tir. Jäg.-Reg. ,Adalbert Szibenlifzt des Pionn. -Reg., Joh. PoSpifchil deö Fest. - Art. - Bat. Nr. O, Katl Böllmann der schweren Batt.-Div. Nr. 23, Wilhelm Hagen von Hagenburg der Gen.-Dir. in Trient und Johann Steinwender der Gen.-Dir. in Linz; der Ritt meister Ludwig Graf Bosfi-Fedrigotti

deS Armee- standeS; die OberlienteuantS: Wilhelm Renner, Eduard Berg er und Jguaz Fleisch mau u deS Tir. Ääg.-Reg.; der'Lieutenant: Josef 3!iclaS des Tir. Jäg.-Reg.; die Stabsärzte: SauitätSchef deS 14. Corps Dr. Hermann Riedl und Dr. Theodor Fischer deS GaruisonspitaleS Nr. 4: der Regimentsarzt Dr. 5karl Pavlecka; der Militär-Nnterintendant AloiS St er zinger v. Streit feld; der Oberwundarzt Eduard Buinoch; der Militär-Eurat Heinrich Palka des GaruisonspitaleS Nr. 10. L. Vom nicht activen Stande

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.05.1866
Umfang: 6
den Zusammentritt des deut schen Parlaments im Monat Juli. Roggenbach'S An wesenheit hier betrifft die Bnndesreform. — Ein Ge rücht will wissen, in Coblenz werde eine Zusammen kunft des Kaisers Napoleon mit dem König Wilhelm stattfinden. — Der Staats - Anzeiger enthält eine Bekannt machung des Ministeriums des Innern vom 23. April, wodurch die fernere Verbreitung der Wien erschei nenden Zeitung „Presse' verboten wiro. XX Aus Rhein Preußen, 3V. April. Angesichts der bedenklichen politischen Lage ist die Stimmung

An schauungen des größten Theiles seiner neuen Untertha nen wenigstens in so weit Rechnung tragen sollen, daß es die Rechte der katholischen Kirche gewährleistete uud beschützte. Wie wenig Preußen lange Zeit dieser Aufgabe nachgekommen; beweist die von Jahr zu Jahr sich steigernde Bedrückung der katholischen Kirche nnter Friedrich Wilhelm lll., die endlich in den Kölner Wir ren und in der Gesangennehmung des heldenmüthigen Erzbischoss Clemens August ihren Gipfelpunkt erreichte. Kamen die Katholiken

unter Friedrich Wilhelm IV., dem kunstsinnigen, gerechtigkeitsliebenden Wiederherstelle? des Kölner Doms, auch allmählig wieder in dm Voll- genuß ihrer kirchlichen Rechte, und blühte die katholische Kirche in den Rheinlanden seit 1843 auf, wie in kcinenr andern deutschen Staate, so müssen die Rheinländer es doch heutzutage noch oft genug empfinden, daß die preußische Regierung eben eine durchaus protestantische ist. Die einflußreichsten und einträglichsten Aemter in der Civil- und Militär-Verwaltung

werden jetzt noch wie unter Friedrich Wilhelm lll., fast außschliMich nur Protestanten ans Brandenburg, Pommern und den übrigen altpreußischen Provinzen übertragen, und seit 50 Jahren hat noch nie ein Katholik oder über haupt ein Rheinländer, den Posten eines Oberpräsiden- ten der Provinz bekleidet. Bei allen Aemtern und Gerichten wimmelt eS von kurmärkischen und pommer- schen Angestellten, während viele Rheinländer froh sein müssen, bei den zunieist in Privathänden befindlichen Eisenbahn-Verwaltungen Verwendung zu finden

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