patriarchalischer Gewohnheit Jeden lieber beim Tauf oder Hofnameu als beim Schreibnamen nannte, welcher oft gar nicht geläufig war, so wußte Jedermann, wenn man Kaspar sagte, wer damit gemeint war. Dieser Kaspar hatte einen kleinen Hos und brachte sich und die Seinen recht und schlecht durch. Me Familie hatte wenig Bedürfnisse, war arbeitsam und was sie brauchte, warf der Hof ab. Das Haupterträgniß des Gutes bildeten aber die Kartoffeln» welche iu dieser Gegend besonders gut geriethen
, und die er in die Nachbarorte hin gut verkaufen konnte. Da kamen eines schönen Tages drei Touristen in das sonst wenig besuchte stille Thal, kehrten in jenem Dorfwirths hause ein und verlangten, da es schon etwas spät am Tage war, «wen Abendimbiß. Weil in jener Gegend alles gut katholisch war, tonnten sie von Fleisch nichts bekommen, ob gleich sie solches als Passantes oder Nolentes sich wohl ge traut hätten ohne Gewissensbisse zu verspeisen und man osferirte ihnen Kartoffeln mit Butter. „Auch gut,' sagten
, wunderbar, noch nie so gut wie heute. Hören Sie mal Verehrtester, könnten wir nicht einige Tage hier bei Ihnen zubringen, es gefällt uns außerordentlich gut?' „Sell that i moanen,' sagte der Wirth etwas zögernd und halb erfreut, halb mißtrauisch, denn in jener Gegend war man gewöhnt, alles Fremde etwas argwöhnisch zu be handeln. „Wenn's ös halt vorlieb nehmt mit dem, was mer habn und kosten thuts halt für Jeden per Tag SV kr. Reichs- währing insrigs Geld, damits es zerst wißt, daß nochr nit hintn
nach das Gschimpf ist.' Die Herren lachten, gaben dem Wirthe zu seiner Be ruhigung ein namhaftes Drangeld und machten zur Beding ung, daß sie jeden Abend Kartoffel bekommen müßten, wo rauf sie die an Naturschönheiten überreiche Gegend besichtig» tigten und sich besonders lange in den Kartoffelfeldern auf hielten. Das hatte aber auch seinen guten Grund. Diese Herren waren nämlich Oekonomen aus einem fremden Lande, wo die Kartoffelkrankheit seit vielen Jahren herrschte. Sie machten den Plan, von diesem Dorfe