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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.11.1934
Umfang: 6
, zum Ausdruck briugeu. In Huld Ihr Vetter Vittorio Emanuele. one Eine Gottfried Keller-Äeschichte von W. Persich. „Verzeih, liebe Bettnt' sagt Frau Lina Duncker zu ihrer Schwester, «ich vergaß, dich auf einen Be such vorzubereiten. Die Glocke kündigt mir an. daß er kommt — du wirst den „Grünen Heinrich' ken nen lernen...' Eben öffnet die Zofe die Tür zum Salon. „Herr Keller, Madame I' lieber die Schwelle tritt ein breiter Mann in den dreißiger Jahren. Ein unmöglicher grüner Schlips ist grob zwischen Kragen

und Hals ge wunden. Zögernd nähert er sich der Hausfrau u. macht ihr eine plumpe Verbeugung. „Gottfried Keller, der Dichter des „Grünen Heinrich', den Max zur neuen Saison als wichtigste Neuerschei nung herausbringen wird!' stellt Lina Duncker ihn ihrer Schwester vor. Dann sitzt man beim Tee. Frau Lina weiß, daß man warten muß, ehe Keller den rechten Ton findet, daß er dann aber sanft und gut aufge schlossen sein kann wie ein vertrauliches Kind. Doch Betty wendet sich an ihn mit der Frage

und furcht einflößend.' Frau Lina lächelt. Wie er sich in Feuer redet! „Die Arbeit geht aber vorwärts, nicht wahr, Herr Keller? Der dritte Teil ist im Werden und wirdjUns bald als Fertiges beglücken?' «Die Arbeit! Als wäre man ein Schuster — re gelmäßig, Tag um Tag, Stunde um Stunde, Zei le um Zeile! Nein, nichts geht vorwärts. Gestern war der Hauswirt da, den Zins zu erpressen. Der Schneider wollte Geld. Der Buchladen hat seinen Gehilfen geschickt. Da soll man arbeiten?' Im Weinhaus habe ich gesessen

, von Mittag an bis Mitternacht.' Ein unbehagliches Gespräch! Betty erhebt sich: sie habe noch Besorgungen in der Stadt. Frau Li na geleitet die Schwester hinaus. „Du wirst ihn noch recht lieb gewinnen!' sagt sie leise, „er kann nun einmal seine Liebe nicht anders als polternd ausdrücken.' Erstaunt sieh Betty die Schwester an. Liebe? „Ja, ja', nickt die erfahrene Frau. „Hast Du denn nicht bemerkt, wie er Dich mit den Augen verschlungen hat? Du hast den kleinen Gottfried Keller und damit einen großen Mann

erobert.' — Am Abend rast Keller mit seinen kurzen Schrit ten durch die lärmende Stadt. Einmal lacht er in den Winterwind, ein anderes Mal ist sein Gesicht feucht, und es regnet doch gar nicht. Er haßt sich ob seiner Weichheit. „Gottfried Tränensimpel!' flüstert er sich zu. „Kommt da eine elegante Personage und dein Herz schreit und wimmert nach dieser wunderbaren Schönheit! Wie sie hinausschritt — das war ein Schweben und Gleiten der ewigen Anmut. O Him mel. warum hast du so göttliche Künftlerlaunen

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 27.04.1944
Umfang: 4
.-Der helden mütige Einsatz des preußischen Volkes hatte die Unabhängigkeit des Staates gerettet und die Pläne der Feinde, die das Fell des Bären voreilig verteilt hatten, zunichte gemacht. Man, erzählt sich von Gottfried Keller... Zeit seines Lebens ist Gottfried Keller unbeweibt geblieben. Dem hartgesottenen Junggesellen führte seine Schwester Re gula — die „säuerliche alte Jungfer', wie sie Keller selber nannte — die Wirt schaft. Recht humorvoll bei aller Tragik und überaus kennzeichnend schildert. Kel

an die rumänische Wehrmacht den ge Wirtschafterin, daß ihrem Bruder * zwei Paar Schuhe fehlten: bie ‘ konnte nur ein Dieb, der sich ins Haus geschli chen hatte, entwendet haben. r.I Keller gab ihr gutmütig — vielleicht auch aus ironischer Absicht — den Rat, die Polizei hierüber zu -verständigen. Regula tat das auch sofort — und war wohl nicht wenig erstaunt, als sie nach einigen Tagen ein Päckchen mit folgendem Polizeibcricht er hielt: ' N ' tifch. Die ohnehin spärliche Unterhaltung „Was denn?' staunt der Vater

-, „jetzt verlief bald in das so gern geübte schon« im März?' Sk^veigen. Dem jungen Böcklin wurüL»'' „Na', meint Hartmann, „wo ^ doch jetzt es, j^-weiter die Stunde vorrückte, im» alles ko schwierig zu beschaffen ckt!' mer unbehaglicher zwischen diesen stumr men Geistesgrößen. Da schneuzte sich unerwartet Keller die Näie und steckte in seiner Zer- % t \ einem Streit zwischen zwei Philo streutheit das bunte Schnupftuch, neben sophen vertrat der eine der beiden eigen- die Tasche, so daßes zur Erde ftel

. Cr- sinnig den Satz: „Alles Unerwartete er- freut, einen, geeigneten, Anlaß zur An- freut.' Da gab ihm der andere eine Ohr- knupfung eines Gespachs gefunden' zu f.;ae haben, bückte sich Carlo rasch und sagte: , „Herr Doktor. Sie haben Ihr Schnupf- ‘ Stoßseufzer tuch fallen lasten: Gestalten Sie jdaß ich g rou Köbstill zu ihrem Mann; »Ich es aufhebe..Mit mürrischerGe- fj a g e Tage, da wünschte ich. als Mann barde steckte Keller das Tuch, ein» blieb ^uf die Welt gekommen zu fein.' , si.umm

—'und man schwieg weiter, bis f K fr Köbstill (seufzend): „Ja. Frau, die Tafelrunde aufgehoben wurde. Ge- auch!' meinsam begab man sich auf den Heim- . weg. Ais sich Keller von den beiden 2n der Schute nÄÄ ■L 2trn J S Der Lehrer lehrt Geographie: „Wo und bedeutete chm, daß er ihm noch M eat Belgrad?' etwas zu sagen habe — und mit einem Schüler rief: „Auf Welle' 438. Blick zur Seite sprach er dann zu seinem Herr Lehrerl' Freund: „Das nächste Mal bring- nicht ^ . wieder solch einen Schwätzer mit!' Strafporto

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 29.11.1933
Umfang: 6
die Treppe hinab und gelangte in einen Keller. Zu beiden Seiten sah er mächtige Fässer stehen und als er daranpochte, fand er. daß sie alle gefüllt waren. Durch die Ritzen des bersten den Gemäuers sielen die Sonnenstrahlen und Patzeber konnte genau abzählen, daß achtzehn Fässer im Keller waren, von denen jedes bei läufig 5l) Ähren enthielt. Da bei keinem weder Hahn noch Kran fehlte, wollte der Schloßbefucher den Inhalt auch versuchen und er fand, daß die Fässer einen wundermilden Wein enthielten

. der wie Oel sloß und so erfrischend mundete, daß einem Herz und Seele ausging. Der Patzeber hätte auch gern Weib und Kind vom köstlichen Getränk heimgebracht, wenn er ein Geschirr bei sich gehabt hätte. Er schlug rasch den Weg nach Salorno ein, erledigte seine Geschäfte, kaufte auch zwei Krüge, und kehrte vor Sonnenuntergang wieder auf die Mine zurück. Er fand den Keller vor. wie er ihn am Vormittag verlassen hatte. Er süllte die leiden Krüge, von denen jeder etwa zehn Maß lalten konnte mit Wein

und wollte hieraus wie der den Keller verlassen. Da erblickte er aber gerade beim Kellereingang einen kleinen Tisch, bei dem drei alte Männer aßen, die anscheinend auf einer schwarzen Tasel Anmerkungen machten. Dem guten Manne, der ein Glück gemacht zu haben glaubte, sielen vor Schreck fast die beiden Krüge aus den Händen und im innersten seines Herzens verwünschte er die Stunde, da er den Schloßkeller entdeckt hatte. Er hätte gern zeitlebens keinen Wein mehr ge trunken. wenn er nur aus dem Kellergewölbe draußen

gelangen zu können, kehrte er eiligen Schrit tes nach Hause zurück und erzählte seiner Frau vom Erlebnis im geheimnisvollen Schloßkeller. Die Frau war aber mißtrauisch und wollte vom Weine nichts wissen, als sie aber sah. daß ihn ihr Mann ohne Schaden trinken konnte, versuchte auch sie ihn und sand großen Genuß daran, denn er schmeckte so lieblich und sanft, daß ihr richtig warm ums Herz wurde. Als der mitgebrachte Vorrat aufgebraucht war. kehrte Patzeber mit den beiden Krügen wieder in den Keller

nichts Strafbares und entließ de» Mann, gaben ihm aber den Austrag, sich mit den beiden Krü gen nochmals in den geheimnisvollen Keller zu begeben. Als er in der Ruine anlangte, sand er aber weder Stiege noch Keller, erhielt aber von einer unsichtbaren Hand Schläge, daß er halbtot zu Boden siel und die beiden Krüge in Scherben gingen. Als er nach längerer Zeit wieder zu sich kam. glaubte er tief drunten im Keller wieder die drei Männer zu erblicken, die eisrig aus der Tasel an kreideten und lange Reihen

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Bozner Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 15.02.1907
Umfang: 16
, nm ihre Beobachtungen zu ntachen. Plötzlich schwang sich Keller airf die Wattform eines Trambahn- Wagens und fuhr, nachdem er feinem Genossen en, Zeichen zu -bleiben gegeben, dem Stadtinnern ziu Am anderen Merze». brachten die Zeitungen einen erschöpfenden Bericht iiber den Aufsetzeit erregenden Fund und noch größeres AuUehen erregte die Veröffentlichung des medizinischen Gm- achtens, das unwiderleglich feststellte,.daß ein Ver brechen verübt worden sei, denn die Aerzte hatten rme Zertrümmerung der Schädeldecke

an dem Ske lette sichergestellt. Auch Hatte -man zwischen den Aöefern des Skeletts Tuchfasern gefunden, die von emejn Kleidungsstücke herrührte».. Die Zeitmigen ergingen sich in allerhazü» Vermukmgen und je geheinmisvoller die Unistände von diesen geschil dert wurden, desto grausiger waren die Gerüchte, die austauchten. Verbreitimg und Glauben fanden. Urspektor Keller saß in seine»» Bureau in. PÄizeigcbäude und hätte, vor M doS kleine Stück chen Spitzengewobe liegen, den einzigen Anhalts punkt

in dieser dunklen Affäre. So dunikel wie das Stoffreskhen, so war auch der Falk, dessen Wsung -ulÄ Klärung sich Inspektor Keller z»ur Aufgabe gemacht. ' ^ Bei allen ZÄmemnodswareschändlern mkd Spit zenverkäufern der. Residenz Hatte. Kellern forscht, -Äer alle -Muhe schirr.' eine. vergobkÄhe. ^ «Bozner Zeitung' (Südti roler TozAatH ^ wir auf der elektrifcheil Bahn flehen und zehn an dere Menschen abgewiesen werden mit dem Rnfe: Besetzt. — Wenn uns im Omnibus eine Dame liebenswürdig zulächelt, nachdem wir ihx

solche Wareil kicht, die ande ren hatten sie eingeführt invd wieder aufgegeben, ander-? vevnlockten ans dem kleinen Stückchen nicht das Muster zu erkennen. Nur bei einem einzigen dieser Handler schien für Keller ein Hoff nungsstrahl aufzuleuchten. Er erinnerte sich, eins ähnliche Spitze vor Jahren an eine DamenschNei derin verkauft zu haben, deren Kundschaft sich aus den ersten Fmnilien der Stadt rekrutinte. Der Verkäufer nannte den Namen der Modistin mrd Keller war nach deren Wohnung geeilt, dort erfuhr

er. daß die vo,» ihm Gesuche vor kurzem gestorben sei. Bei einer Durchsuchung des Nach lasses fakA sich keinerlei Anhaltspunkt. Währet» nun Keller übes das schier nnent- wirrbare Rätsel nachdachte, trat der PosDote in sein BlüiÄNt und überreichte ihn? einen Stadt» bri-ef. Tie Handschrift auf dem Klwert kani ihm bekannt vor und rasch öffnete er das Schreiber,. Es enthielt nur wenige Zeilen, aber deren In halt versetzt« den Kriminalbeamte» in die heftigste Erregung. Der Brief lautete: ..Wein Herr! Sucheil Siek Suchen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 09.06.1935
Umfang: 8
, und wenn er weg war, so hat sich jeder, dem er etwas abgekauft, darüber gewundert, wie billig so ein dummer Kerl manch mal den Wein hergibt. Äur beim Michel Kramer hat der Bayer kein Glück gehabt. Mit und breit hat's nirgends einen solchen Muskateller gegeben, wie beim Kramerim Keller. Das war em Wein, wie, w!«e- — na, wer jemals beim Kramer im Keller gàsen ist, wird's wissen, wie der Wein ist, und Iver nicht dort war, der kann's nicht beschreiben. Aber der Bayer hat mit dein Krämer nicht übereinkommen können, und so darf man sich nicht wundern

, Kramer Michel, wenn er b« Euch im Keller liegt. Gebt's mir'» um zweiund- dreißig.' ..Sechsunddreißig.' „Zweilinddreißig.' „Sechsunddreißig.'' „Zweiunddreißig.' „Sechsunddreißig.' Ans einmal kommt irgendwo hinter d'en Fässern eine Stiimme hervor, eine. Stimine, so hohl, daß es einein kalt über den Rücken läuft. „Michel!' sagte die Stimme, „Michel!' Der Michel schaut den Bayer und seine» Freund an und dreht sich dann um. „Michel!' sagl die Stimme zum dritte» Male. Da geht der Michel mit sainein Licht

ganz hinten in den Keller und leuchtet hinter jedes Faß. Und wie er zurückkommt, ist er gairz >veiß im Gesicht. „Habt's nix g'hort?' fragt er. „Was denn?' „Da is jedmand im Keller', sagt der Michel. Aber da kommt die fürterliche Stimme wieder aus ver Finsternis hervor: „Michel, so gib ihm dem Wein!' , „Höt's denn nix?' sagt der Michel und saßt die Hand vom Bayer. Aber der Bayer hat nichts gehört lind der Donner auch nicht. Und die Stimme erhebt sich wieder: „Gibt ihm den Wein-! Michel. Dn hast

, werden-: Wie -ihn aber der Bayer auffordert, er soll'n< 'den Keller hmunterkommen, da sagt der Kramer, daß er sehr verkühlt ist und daß er lieber draußen bleibt. Ob der Michel Kramer heute schon wieder in seinen Keller hinuntergeht, weiß ich nicht. Aber ich weiß, daß Undank der Menschen Lohn ist. Ob- zwar der Bayer den Muskateller um zwàndd reißig bekommen hat, war er doch mit dem Geist vom Brachtlbauern nicht zusriden. „Weißt d'', hat er dein Donner vorgeworfen, „wenn ihm der verstorbene Brachtlbauer g'sagt hätt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.07.1939
Umfang: 6
, nach dem süßen Jubilieren der Singvögel und der köstli chen Wärme. Auf den Höhen gibt es keinen Schatten. Der Gesichtskreis erweitert sich, aber die Kälte wird unerträglich. Die Mächtigsten sind nicht immer die Glücklichsten. Ein Dichter träumt vom Luftschiff Zum 120. Geburtstag Gottfried Kellers. — „Seines Landes Erster Staatsschrei ber.' — Streit zwischen Geislerbanner und Lebensbejaher. Und bald werde es so weit In? Jahre 1819 — vor 120 Jahren — wurde Gottfried Keller, der Dichter des „Grüne» Heinrich

an diesem so besonders ge lungene» Bildstreifen auch den Dichter nicht vergesse» habe», der sünsundsiebzig Jahre früher den Vorwurf dafür geschaf fen hat: Gottfried Keller. Denn unter den „Züricher Novellen' Kellers ist das „Fähnlein der sieben Aufrechten' sicher die schönste: ja, dieses Kleinod deutscher Prosadichtung gehört wohl überhaupt mit zu dem Köstlichsten, was je in deutscher Sprache geschrieben worden ist... Die Eewissensfragc nach dem „Grünen Heinrich.' Und in der Tat: noch heute, 12V Jahre nach dem Tage

. Ich war ziemlich verwundert über eine der artige Frage. Und da kam es heraus: der Gute nann te das seine „Gewissensfrage nach dem Grünen Heinrich.' Und er teilte die Menschen, mit denen er umging, tatsächlich danach ein. „Er hat de» „Grünen Hein rich' »och nicht gelesen! Nun, dann hat er noch manches vor sich.' oder „Er hat ihn gelesen: also weiß er, was schön und gut ist.' Der unbekannte Keller. Das beste war, dem neugierige» Frage mit einer Gegenfrage Zu kommen: „Ken ne» Sie Kellers Beziehungen zu», Luft

schiff?' — Ha! Die Frage saß! U»d so konnte ich denn erst jenes merkwürdige Gedicht des Geisterbanners Iustinus Ker ner auskrame», das Keller veranlasste, bereits um die Mitte des 19. Iahrhun- derts zum Problem des Luftschiffes poe tisch Stellung zu nehmen. Kerner hat sich in jenem Gedicht, das 184S im „Morgenblatt' erschienen war, darüber beklagt, daß mit den? Heraufkom men des technischen Zeitalters alle Poesie aus der Welt verschwinden würde. „Des Dampfwagens wilder Pfiff' verscheuche die Musen

kommen, daß auch „der unselige Traum des Fliegens' in Erfüllung ginge und: „wo einst singend Lerchen schifften, schifft grämlich stumm Britannias Sohn.' Und weiter heißt es dann in dem Kerner'schen Gedicht komisch-traurig: Fühl Regen ich beim Sonnenscheine, Such nach dem Regenbogen keck, Ist es nicht Wasser, wie ich meine, Wurd' in der Luft ein Ülfaß leck... Gottfried Keller, der Lebensbejaher, antwortete darauf, das; sich die Poesie durch nichts vertreiben lasse. Und die Technik dürfe

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 13.09.1923
Umfang: 8
er sich am Hause entlang zum Kel lereingang. Als er um die Ecke in den Eingang hinunter späht, vernimmt er dumpfe Schläge und flüsternde Stimmen, welche ihm beweisen, daß er es zumindest mit zwei Einbrechern zu tun hat. Ein Kriminalbeamter kennt aber keine Furcht und die Pflicht erheischt von ihm, den Zufall zu nutzen und die Einbrecher festzunehmen. Diese sind scheinbar wieder sorglos an der Arbeit, sie fühlen sich so sicher, daß der Aufpasser, welcher vorher aus der Türe „spannte', sich wieder in den Keller

hineinbegeben hat. Der Beamte lächelt still vor sich hin. Wo möglich hat er gerade, die gesährlichen Einbrecher vor sich, welche von Kellern oder Hausflunn aus . die Wände durchbrechen, um in die Geschäfte oder Wohnungen zu gelangen. Bisher war es noch nicht gelungen, diese Einbrecher zu überraschen und fest zunehmen. Ihm war vielleicht das Glück hold, er konnte beweisen, daß er ganzer Kerl und tüchtiger Beamter war. Aber was tun? Allein, ohne Hilfe, in den Keller gehen, wäre wahnwitzig, und Hilfe isk

nirgends zu finden. Hilfe schnell herbeiholen, ist auch nicht möglich, denn er kann nun nicht weichen, er muß dieser Bande auf den Fersen bleiben. Plötz lich unten schlürfende Schritte. So schnell er sich auch ducken und SN die Hauswand pressen konnte, der Einbrecher im Keller hatte ihn gesehen und ist blitzschnell zurückgewichen. Sofort hört auch das Geräusch im Keller auf. Der Kriminalbeamte hat jetzt keine Wahl mehr und „Hier Kriminalpolizei, Hände hoch, herauskommen!' ruft er in den Keller- Unten

lautlose Stille. Noch einmal wiederholt der Beamte die Aufforderung. Und wieder ist es zu nächst ruhig. Aber schon einige Sekunden später drängen zwei, drei, vier Männer aus dem Keller i ^ heraus, die beiden vordersten ihre Pistolen schütz- ; fertig in der Hand. Jetzt heiß's schnell handeln, j Und ein Schuß aus der Pistole des Beamten sagt j den Einbrechern, daß vor ihnen ein Mann steht, i LÄ entschlossen ist, es auch mit vieren aufzunehmen. ? Der vorderste Einbrecher erwidert das Feuer und l dringt

nachts zur Klinik, um, wenn möglich ein Menschenleben zu retten. Nur eine so-1 fortige Operation kann helfen und er zögert nicht. ^ Inzwischen wird durch den Kriminalkommissär ? des Nachtdienstes die Mordkommission benachrich tigt, welche ihre Feststellungen sosort aufnimmt. Am Tatort ist nur festzustellen, daß die Einbrecher - versucht haben, von dem Keller, einem Kohlenkeller, ^ aus, die Decke zum darüberliegenden Goldwaren- : lager zu durchbrechen. Nichts haben die Einbrecher 5 zurückgelassen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1923
Umfang: 8
Paul Rainer. Nachdruck verboten. Es fing mit dem Jakob Pelzer wie allen an. die fich betäuben wollen. Eist eine» Tropfen, dann einen Schluck, dann ein Glas voll und zuletzt — schon aus Gewohnheit — Tag sür Tag das Uebermaß. Er saß imt seinen Zechgenossen im Polter keller. Der tag am Rothausplatz. Durch ein Haustor unter den Lauben sührte unoufjällig der Zugang hiiurb. Die Loute, die über den Platz spazierte,>, ahnton nichts von den herrlich.'» Dunst im Polterkeller. Hm! Man roch die Traube

aus dem Faß. Sic wußten auch nicht, daß dort niuen täg lich bejahrte Männer säßen, die lviin Schop Pen die Welt auf- und um- und überstülpte», urweife Männer, weiser als der weiseste Rat, Hier unten im Pollerkeller wurden neue Reiche geboren, Minister abgesetzt, Präsiden ten ernannt, bier marschierten siegreiche .Heere aus, der Krieg stob durch den Keller, die Welt kam in Ausruhr und beruhigte sich wieder. Sonne, Mond und Sterne waren vom Himmel gefallen, hätten es die Männer im Polterkeller gewollt

. -s- Line Freiheitsbewegung auf den Phi lippinen. Nach einem Telegramm der „Mor- ning Post' aus Washington melden die „Newyork Times' am 1k. Oktober aus Ma nila, daß sich die politische Lage auf den Phi lippinen verschärft habe. Man befürchte den Ausbruch einer gegen die amerikanische Ober hoheit gerichteten Bewegung. Stand man aber einmal zufällig hinter einem dicken Pseiler in der Laubcngassr, ge rade zurecht, wenn die Zechgenossen aus dem Keller stiegen, dann sali man nichts als ein paar dickbäuchige

Spießer mit roten Wangen und brennende» Auge». Die schritten wankend über den Plai> Einer oder der andere von ihnen tastete sich sogar nur mehr an dcn Häusern hin. Efeu geworden. Schlankes hilfloses Krcuit. Ein Mauerranser. Uilö unten im Keller war aus seiner nas sen Gurgel noch die Soime neuer Reiche aus gegangen. Zu dieser Eseusorte oon Menschen gehörte Jakob Pelzer. Er war St-adtschreiber. Sortierte den Schristenmilaus. nahm An meldung»» entgegen, gab leere Bogen zum Ausfüllen hin. tat

Mchi mehr so ein Hungerleider und — hoher — Stadrschreiber. Du, ich bin Ver sicherungsagent, mein Lieber, das ist etwas anderes und trägt mehr.' „Versicherungsagent?' „Jawohl! Aber, nein lieber Pelzer, das kann ich dir nicht alles da auf offener Straße erzählen, da ist es zu zugig. Gehen wir — weißt du was! Gehen wir in den Polter keller! Dort erzähle ich dir alles.' lind so kam Jakob Pelzer in den Polter keller. Hm! Das duftete! Man roch die Traube aus dem Faß. „Zwei Viertel Wein! Pelzer, heute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 10
Datum: 17.02.1923
Umfang: 10
von der Kurkapelle, von 11 bis halb 1 Uhr nach mittags am Sonntag, den 13. Februar: 1 Dretschmer: Krönungsmarsch aus der .Pst/ warnte Nella und beiden duckten sich schweigend. Vorsichtig zwängte sich die Gestalt eines Mannes durch die Gitterüffnung. Die Beob achter im Keller tonnten nur mühsam die Umrisse feiner Gestalt erkennen. Als er den Keller erreicht hatte, ging er ohne zu zögern auf den Schalter zu und drehte das elektrische Licht auf. Es war wirklich Jules, der da stand und gleich darauf

aus ein Flaschenlager zuschritt, das die Nummer 17 trug. Babylon harie alle Mühe, sich zu beherrschen, als er sah, wie entschlossen und sicher der kühne und skrupellose Erkellner sich in diesem kostbaren Keller bewegte. .Der Romane Conti — Prinz Eugens Wein!' flüsterte er erregt, während Jules mit einem Instrument vorsichtig und ge- räuichlvs das Tiegel von der obersten Flasche löst«: er zog eine kleine, flachs Schachtel aus der Tasche, die eine schwarze Masse zu ent halten schien, wovon er etwas auf den Finger

, daß dies nichl der Fall ist und der Zug ziemlich langsam fuhr, 'prang er aus demselben, wobei er stürzte und unter die Räder geriet. Es wur den ihm ein Arm abgefahren und ein Fuß schwer zerquetscht. Dierundzwanzigftes Kapitel. Theodor Racksole, der seinen Mann drau ßen vor dem Keller erwarten wollte, eilte mittlerweile so rasch als möglich vom Wein keller hinauf ins Erdgeschoß und aus dem Hotel in die Salisbury-Lane. Infolge der riesigen Ausdehnung des Hotels umfaßte der Weg, den er zurücklegen mußte

und über das Gelän der und die Leiter durch den Hof zum Ein stieg in den Keller gelangen, um Äiles dort zu erwarten. Er schwang sich also über da» Auf seine Hilferufe eilten Leute des dort anwesenden Bahnpersonals herbei und brach ten ihn mittels eines Karrens nach Aicha. Der herbeigerufene Arzi Dr. Tagwerker er kannte die Lebensgefahr, weshalb der Be dauernswerte noch am gleichen Abend nach Brixen in das städtische Krankenhaus gebracht wurde, woselbst er aber bald nach feiner An kunft um zirka halb 12 Uhr

und von der ihm drohenden Gefahr zu ah nen, natürlich schon unten im Keller, bevor Racksole sich zum erstenmal« über das Ge länder geschwungen hatte. Zu seinem Gluck erreichte er den Ausgang des Kellers, bevor Racksole sich zum zweitenmal dem Geländer näherte. Als Racksole abermals die Gasse hinab eilte, sah er ein« Gestalt dem Kai zuschreiten und erriet sofort, daß es Jules fei. Er rannte so rasch er konnte: Jules, der die Laufschritte gehört hatte, rannte ebenfalls. Aber der lich-humvrijüschir Beziehung gediegen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 15.02.1923
Umfang: 6
wollte, und der Kellermeister ist oder war wenigstens u«beslechlich.' „Ich muß zu meiner Schande gestclicn, ich habe meine Weinkeller noch nicht inspiziert,' sagte Nacksole lächelnd. „Ein- oder zweimal ! - i nnen Rundgang durch das Hotel l unternommen, aber an die Keller habe ich! gor nicht gedacht.' ! „Aber, mein Lieber, das ist ja gar nicht! möglich!' — Babylon, der selbst ein gewisser ^ Weintenner und Weinliebhaber war, konnte diese Gleichgültigkeit nickst sassen. — „Sie müssen sie unbedingt morgen in Augenschein nehmen

: wenn Sie es wünschen, werde ich Sic begleiten.' „Worum nicht gleich seist?' schlug Rackjole vor. „Heute nachts! Es ist schon sehr spät, Hubbard wird schon schlafen gegangen sein.' „Darf ich fragen, wer .Hubbord ist? Ich kann mich nur dunkel an den Namen erin nern.' „Hubbard ist der Kellermeister des Grand- Hoiel Babylon.' sagte Felix nicht ohne Nach- druck. „Er ist ein Unikum. Er tennt ,ede Flasche eines jeden Behälters, ihr Alter, ihre Qualität, ihren Wert. Kein Wein kann den Keller olme sein Wissen verlassen

, und kein Mensch kann ihn ohne sein Wissen betreten. Dpbei ist er Abstinenzler. Er ist es auch, der dic Kellerschlüssel in Verwahrung bat.' „Wenn Sie nichts dagegen haben, wollen wir jetzt hinunter gehen. Ein Keller sieht bei Tag nicht anders aus wie bei Nacht, und wir können Hubbard ja nötigensalls wecken lassen.' Babylon zuckte die Achseln. — „Wie Sic wünschen,' sagte er mit seiner unerschütter lichen Höflichkeit. Obwohl es schon so spät war, saßen noch einige Gäste In den Gesellschastsräumen

, und einige müde Kellner waren noch aus ihrem Posten. Einer van ihnen wurde nach dem musterhaften Mr. Hubbard geschickt, der glücklicherweise eben erst im Begrisse war, sich zurijckznziebcn. Er brachte Mr. Racksole persönlich die Schlüssel, und nachdem er ein Weilchen mit seinem früheren Herrn geplau dert hatte, machte sich der ehemalige und der gegenwärtige Besitzer des Grand-Hotel aus den Weg nach den Kellern. Die Keller erstreckten sich ganz unter der Hälfte des Hotelgebäudes, die gegen den „Strand

' zu gelegen ist. Da der Boden vom „Strand' zu tiofer lwar, als gegen d« Themse. Naächem dic beiden Herren ver- > schiedene Treppen hinabgestiegen waren, ka men sie endlich zum Haupteingang der Wein- l keller. Nahe beim Eingang war der Wein- > auszug, der das köstliche Naß in die oberen ^ Stockwerke beförderte, und ihm gegenüber befand sich Mr. Hubbards kleines Büro. ' Ueberau waren elektrische Lampen ange- > bracht. Babylon öffnete die Türe, uni> sie ! traten in den ersten der fünf Keller ein. Racksole

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 31.03.1932
Umfang: 8
seinen Schülerinnen auch die beiden Töchter lucià den Unglücklichen nach Budapest in diz des Friseurs Keller, dem Haydn sich ,'nr Dank- Klinik schaffen, doch ist er unter furchtbaren barkeit verpflichtet fühlte, lzcnte jener ihn doch Oualen während der Fahrt gestorben. in Tmsen der größten Not unterstützt. Der „Hof- befreite Perückenmacher' Keller war ein stiller . ... Mann, der die Musik liebte und vielleicht ein Drei Stadtrate entfuhrt Ahnen von Haydns Größe besaß. Drei Stadträte aus dem Städtchen Nevrokow

, Joseph mußte sich bald gestehen, daß er Io- die in Sofia aus in einem Automobil nach ihrer sepha liebte, die jüngere Tochter, die im Wesen Heimatstadt zurückkehren wollten, wurden auf dem Vater glich. Auch ihr gefiel der Musiker, der Landstraße von 15 BaMten überfallen'und und Keller hätte es gern gesehen, wenn Haydn ins Gebirge verschleppt. Seither fehlt von ihnen lein Schwiegersohn geworden iväre. jede Nachricht. Da geschah etwas Unerwartetes. Dieser Menschenraub hat in Bulgarien große josepha kam

beeinflußte. Aber auch das Gefühl der Dank barkeit gegen Keller bestimmte ihn. nach einigen Zögern Apollonia um ihre Hand zu bitten, ohne recht zu prüfen, ob sie, an der er bisher Man kann den Millionen von Nolhosniki keine achtlos vorübergegangen, die Gattin sei, die andere Seele beibringen. Sie werden sich sein Schaffen begreifen konnte und ihm Gefähr- niemals ändern. Es muß aber erreicht wer tin und Helferin fein werde. den. daß gegen Ende des zweiten Fünfjahr- Am 26. November 1760 wurden Maria

An- planes die Landwirtschaft in eine Industrie na Aloysia Apollonia Keller, damals einund- verwandelt ist, bei der nur Arbeiter mit Tage- drcißig Jahre alt. und der achtund,zwanzigjäh- lohn beschäftigt sind, die kein anderes Inter- »Der Bauer als ZNenschenkypns'' muh vernichtet werden Machis, ein Theoretiker des Bolschewismus, berichtete kürzlich in der amtlichen „Prawda' über den scharfen Klassenkampf in den Kol lektivwirtschaften der Dörfer. Die „Nolhos niki' kämpfen um die Entlohnung ihrer Ar beit

. mi. D -rlanoernna.vlat-e Lire 550,-, Josepha Keller als Nonne bei den Nicolaierin nen eingetreten. Es ist wohl bekannt, wie unglücklich sich yciydns Ehe gestaltete. Mensche», die seine Frali kannten, nannten sie unverträglich, zänkisch, herzlos, verschlvenderisch mMeifersüchtig. Kin der wurden den beiden nicht geschenkt. Haydn ging bewußt einer tiefen, inneren Ein samkeit entgegen. Aber vielleicht ist diese Ein samkeit zur Quelle seiner reichen, heute nach sein. Wie das zu erreichen ist, wird die Zeit lehren

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 19.07.1940
Umfang: 4
der Regierung wird mit einem Jahr Gefängnis und der E!n^ichv«ig der Gà geahndet Weiter- macht ein De- ^ beiden wieder zur Heimfahrt in ihr kret des Uuterricht>,m>nisters die .russische, s»!->n>pn >„<ir ea s^,nn in de» Änekäoten über Gottsrieä Keller Die fleißigen Ruderer Gottfried Keller ruderte einmal mit ei nein Freunde über den See nach Küsnacht, wo der Wirt einen guten Wein hatte. Als ^ . ... ,, -, , > >Boot stiegen, war es schon spät in der Sprache sur alle Schulen Lettlands zum ruderten

, Lett land und Litauen gehören, blockiert werden. ne Stunde Gottfried Keller, eine Stunde der Freund. Schon giaute der Margen, aber das heimische Gestade war immer noch fern. Da wurde es Heller, und der Wirt kam zum Landungssteg hinunter und sah dort erstaunt die beiden fleißigen Ruderer. Er sah aber gleich, was los war, und rief ihnen zu: ..Warum tut Ihr denn's Kähnli nit abhänge, Ihr Herre?' Der Zylinderfeind Gottfried Keller hielt wenig von der Eleganz des Auftretens, und diese Abnei gung äußerte

, um die Weiteroerbrei- tung der Epidemie zu verhindern. So ist das Fischen in Tientsin und Tangku ver boten worden. Arzt Carl Ludwig Schleich selbst erzählt, wie er eines Tages zum Tee gewesen sei Spielhagen, Heyse und die ganze „kritzeln de' Dichterjugend sei beisammen gewesen. habe ihn jemand ganz „plump' ge fragt, was er, Keller, von der jungen Berliner Literatur halte. „Weischt, was ich gemacht hob?' fuhr er fort. „I bin uffi go. sah uss'm Flur alli di Zylinder- hüet von selle Poeten und hob sie aufge trieben

! Damit bin i surt — uff Nimmer wieder sehn.' Das Zlüssige Als Gottfried Keller in seinen älteren Iahren zuerst von einem schmerzhaften Rheumatismus geplagt wurde, ließ er den Arzt kommen und fragte: „Sagen Sie, Doktor, kommt das vielleicht vom Essen?' Der Arzt, der die Vorliebe Mei ster Gottfrieds für einen guten Trunk kannte, erwiderte schonend, aber anzüg lich: „Nein, vom Flüssigen.' „Da siehst du es, Regel', sagte darauf der Stadtschrei ber von Zürich vorwurfsvoll zu seiner Schwester, die ihm den Haushalt

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 27.08.1941
Umfang: 4
von Privatangelegenheiten. Außerdem fuhr Mutti gleich nach dem Frühstück zu einer Kusine, man war also ungestört unter Männern. Und so rückte den Jakob heraus mit der „Schokolade', haß ein guterzogenes Kind seinen Eltern nur; Schande mache mit solchen Wort, und daß. sollte es noch ein mal vorkommen. Iaköbchen eingesperrt werden würbe im tiefsten Keller. Und so weiter, so weiter In diesem Augenblick schrillte das Te lephon'. Ein Matm war am Apparat, der an Vater Jakob das Ansinnen stellte, auf So still wurde es, dak Jakob

sich zu ängstigen. „Jakövchenl' ansing, rief er. Aber kein Iaköbchen antwortete. Und. sehen Sie, eben darum beklagt suh Jakoii nun übet den Sonntag, weil erst Mutti am späten Nachmittag ihn aus dem Keller befreite. Er hatte Oual^n gelitten, hatte gebrüllt, war zusammengebrochen und in sich gegangen — umsonst. Iaköbchen. dem bessere Spiele gedämmert hatten, war davongelaufen in die schöne lockende Son ne und hatte Papi — vergessen. Aber nun arteilen Sie. bitte: ivar ihm wirtlich Unrecht geschehen, unserem

Freunde Jakob? Natürlich, sollte ich mei nen, mußte er länger, als er es Iaköbchen zugedacht hatte, im Keller sitzen, denn er ist ja viel größer und dann sagt doch vetmutlich wenigstens ein 'Mensch fortab in der Familie nicht mehr — ach, Sie wissen schon! inso^atsn»nnai,mssts»s disila oci. snaiv u? Revslütion aas der Nauen-nsel Ein Mann stürzt eine Lebensregcl um. Ein nach langer Verwaltungs- und Kolonialzeit sich zur Ruhe setzender ame rikanischer Regierungsbeamter hat aus dem Schatz

Gedankenverbindung! — füllte Jakob — nuli, wie' sagten' tmr?.-!> Scho kolade!' Wahrhaftiger Himmel, er' rief es laut und schmiß den ächzenden Hörer auf das Gestell. Aufatmend sank er sodann in den Sessel zurück. In seinem Kopf sürrten Rädchen. Er hatte vergessen, wo er vorher stèhenge- blisbà war Da aber ertönte' ein Helles KinderstimmcheN:' „Schotolà!' Und: „Bati in'n Keller! Jn'n Keller!' Und Ia köbchen tanzte um Jakob vor Freude. Wir wollen des Vaters Schande nicht breittreten. Er hatte Seelenaröße

. Auf richtigkeit gegen sich selbst uno Gerechtig keitssinn genug, um sich der Strafe zu beugen, die er dem Sohn angedroht hatte. Sie stiegen mitsammen in den Keller hinab. Iaköbchen schlug die Tür zu, dreh te den Schlüssel um, rumorte im Finstern. Und dann, auf einmal, wurde es still. zugrunde gehen. Denn trotz aller ver mittelnden Bemühungen des Amerika ners war keine Aenderung im Stand punkt der Frauen zu erreichen. Sie schick ten nur einige ganz alte Frauen als Köchinnen zur Männerinseln

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 07.03.1903
Umfang: 10
angebrachten Klage geltend, daß sie vom Beklagten an rückständige Miete bis 31 Oktober 1902 den Betrag von ..... 1^7.089-16 15 zu fordern habe, während sie demselben a) für den verlorenen ersten Prozeß 1450 X b)für zwei im Jahre 1901 un brauchbare Keller . - - . 50015 zusammen 1950-— schulde, so daß ihr Guthaben mit 31. Oktober 1902 den Betrag von 15.139 16 X ausmache. Dieser Betrag wurde jedoch über die diesbezüg lich vom Beklagten in der Klagebeantwortung auf den Anspruch von 15.003 31 X einschränkt

er littenen Verlust von 798718 X ersatzpflichtig sei. Beklagter behauptete, daß schon bei der Ueber nahme des Pachtobjektes dieses sich nicht in brauch barem Zustande befunden habe, indem die Herde nicht funktioniert, die Keller unbrauchbar und Ven- tilations- und Beheizungsverhältnisse nicht entsprechend gewesen seien, so daß an eine gedeihliche Wirtschafts führung nicht gedacht werden konnte und diese Der Jinanzer. Erzählung vom österreichischen Bodensee v. Arthur Achleitner Nach einigen Worten

. Von den drei vorhandenen Weinkellern seien nicht nur die zwei, für welche er den Pachtzinsnach laß für das Jahr 1901 erhalten habe, unbrauchbar gewesen, sondern es hätte auch der dritte Keller in folge mangelhafter Ventilation und wahrnehmbaren Jauchengeruches nicht verwendet werden können. »Was nun die Beheizung und Ventilation der Bürgersaallokalitäten betreffend vom Beklagten an geführt wird, ist eine Masse von Beschwerden; er behauptet, daß die ursprünglich vorhandenen Oefen trotz stundenlanger

habe, sind die Sachverständigen nicht in der Lage, auch nur annähernd anzugeben, sie find aber dann einig, daß wenn der Herd in der Küche nicht ordentlich funktoniert, wenn sich der Keller zur Aufbewahrung von Weinen nicht eignet, und wenn Dienst, wäre es um die Finanzwache anders bestellt, insbesondere nach oben hin! Ich bittenden Nachtrag in der Tatschrift, genau zu prüfen!' Der Assistent stutzte, las und hatte sofort das Manko der Angaben der Revisionsfrau im Vergleich zum Geständnis der Kontrebandistin herausgefunden

der Meinung, daß der Bürgersaal überhaupt nur als Vergnügungs lokal für größere Unterhaltungen in Betracht komme, im übrigen aber schon wegen der abseitigen Lage nicht konkurrieren könne und das Geschäft durch den ortwährenden Wechsel der Pächter lellie. Sachverständiger Oesterreicher ist der Anschauung, daß ein Pachtzins, so lange ein Faktor (Herd, Keller. Oefen) nicht funktioniere, überhaupt nicht verlangt werden könne, während Mitterrutzner für den einen unbrauchbaren Keller eine Entschädigung von 100

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Dolomiten
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1932
Umfang: 6
und dem Staatssekretär Im Auswär- , tigen Amt v. Billow einen Besuch abgcstattet. Offiziöse Pariser Informationen beeilen sich, den I Dke Gonöel Dlttarös in Druffel Brüssel. 28. August. Prof. Kipfer, der Gefährte Prof. Piccards berm ersten Ausstieg in die Stratosphäre, ist heute auf einem Camion mit der Ballongondel, die den zweiten Aufstieg mitgemacht hat. hier eingetragen. Eine grotze Menschenmenge hatte sich angesammclt, um die Gondel, die in dke Brüsseler Universität gebracht wurde, zu be staunen. Mul Keller

Am 20. August 1932 ist Paul Keller, der große Heimatdichter, gestorben. Unter den'Erzählern der Gegenwart nimmt Paul Keller einen besonderen Platz ein. Ec ist nie „Mode' gewesen wie andere Zeit grützen, er hat auch nie „Moden' mitgemacht Ms Dichter, der sich selbst genug war. ging er mit der unerschütterlichen Ruhe und dem unwandelbaren Gleichmut den Weg des leiner Berufung und seiner Kunst bewußten Menschengestalters. Einen Weg, über dem wie ein leuchtendes, richtungweisendes Gestirn die Liebe zum Menschen

Paul Keller die Zeilen schickte: „Ich habe Ihr Buch gelesen. Ich möchte zu Ihnen kommen. Ihnen in die Augen schauen und beide Hände reichen.' Wie viele haben dem Dichter seither m ähnlichem Sinne geschrieben, die in seinen Werken Licht und Wärme, Freudigkeit und Mut. Kraft und Stählung gefunden haben. Wenn Keller heute zu den gelesenstrn Schrift stellern deutscher Zunge gehört — seine Bücher sind bisher in einer Auflage von über 3 Millionen Stück erschienen —, so verdank: er das einzig und allein

. Paul Keller hat immer etwas Gutes oder Allgemeingültiges zu sagen, und er tut es in ei^>ringlichen, zu Herzen gehenden Worten. Er plaudert und fabuliert mit lachendem Mund und humoristischem Schmunzeln, aber 1 auch mit ernsten Augen, die die schweren Probleme des Menschendaseins umfassen. Alle seine Menschen sind der erdfrischen Scholle verwachsen, sind gesonnt von der ewigen, überall gleichen Wahrheit der Natur und der leid- wie freudvollen, zuweilen schrullenhaften Vielheit des Lebens. j Paul

mit seinen reichen Erfahrungen und Erlebnissen die dürstende Seele des- erwachenden Dichters gespeist hat. Studienjahre führten Keller in das Glatzer Bergland und nach Breslau, Junglehrer jahre nach dem Dorfe Jauer, nach Schweid nitz und schließlich wieder nach Breslau. Aus dem Leben des Lehrers, in dem Freud' und Leid, Bitterkeit und heiße Mühe sich misch ten, erwuchsen ihm seine Erstlingsnovellen. „Gold und Myrrhe' nannte er die Samm lung, weil sie trotz des bitteren Myrrhe hauches der Enttäuschung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 17.02.1923
Umfang: 10
die unerschütterliche Nello, „Väter chen, drei oder vier Minuten lang meinte ich in dem elendigen Loch zu verkommen. Eine Schulter hatte ich schon reingezwängt und die übrigen Bestandteile meines Körpers waren noch draußen. Endlich, nach über menschlicher Anstrengung und allen erdenk lichen Qualen landete ich mehr tot als leben dig in diesem außergewöhnlichen Keller und fragte mich, was tun. Sollte ich auf die Wiederkehr des rätselhaften Fremden war ten und ihn bei feinem Eintritt in den Kel ler

eintreten sah. Ich muß gestehen, es war mir sehr peinlich, besonders als ich Mr. Babylons Stimme erkannte. Ich wollte euch nämlich nicht erschrecken. Denke nur. Vater, wenn ich plötzlich hinter den Flaschen ausgetaucht wäre u»d „hu!' gesagt hätte! Du wärst doch furchtbar erschrocken. Ich grübelte über ein Mittel, dich aus meine An wesenheit sanft ai'fmerk'am zu machen, aber >u halt mir die Mühe erspart. Hab ich denn wirklich so laut geatmet?' Einen Augenblick herrschte tieses Schwei gen im Keller

, hier handelt es sich nicht um einen Einbruch. Ich glaube, es ist etwas viel Schlimmeres im Gange.' „Was?' rief sie erregt. „Mord? Arsenik oder Dynamit? Wie lieb, wie entzückend!' „Mr. Babylon teilte mir mit, daß Jules in London fei,' sagte Racksole ruhig. „Jules!' — Nella wurde augenblicklich tief emst. — „Schnell auslöschen!' flüsterte sie. Dann eilte sie zum Schaltbrett und drehte sofort das Licht ab; der Keller war nun in tiefstes Dunkel gehüllt. „Was soll das?' fragte ihr Vater. „Wenn er zurückkommen

selbst gefangennehmen zu wollen. Ich werde Sie und Nclla je? hier einlassen und will dafür sorgen, daß les der Rückzug unmöglich wird, falls er er?: einmal den Keller betreten hat. Ihr sollu: lieber in den großen Keller gehen und eiÄ hinter der Glastüre aufstellen; von dort an könnt ihr alles hier übersehen. Ihr sollt mchi- andsres tun, als den Kerl beobachten. ColÄ er innerhalb des Hotels noch Helfershelfer haben, so wird es uns auf diese Weiss wahr' scheinlich möglich sein, sie ausfindig ? Racksole zündete

ein Streichholz an, hie!-' die Hand davor und geleitete die beiden z« Glastüre. „Wenn ihr die Glastüre absfern.' sagte er, „so wird er keine Möglichkeit d«' ben, auf diesem Wege zu entkommen: dü Glasscheiben sind zu klein und das ist zu stark. Wenn er in die Falle komm'« werdet ihr also das Vergnügen haben, id' darinnen zappeln zu sehen, ohne in Gefak x> sein, aber ich empfehle euch, unsichtbar? bleiben.' ' Im nächsten Augenblick waren Felir N' bylon und Nella allein im dunklen Keller un. hörten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1888
Umfang: 8
Landesschützen untergebracht werden. In Dietenheini und Reischach wird je ein Kaiserjäger- Bataillon cantonieren. — DaS am letzten Sonntag in StembergerS Keller abgehaltenen Volksfest muss in jeder Beziehung als gelungen betrachtet werden. Um 12 Uhr mittags kündeten Pöllerschüsse den Beginn deS Festes an. Massenhaft zog die Bevölkerung zum Festpkatze. Auf der großen Wiese neben dem Keller wart.ii große Flaggenstangen errichtet und verschiedene Kegel- und andere Volköspiele arrangiert, während um den Keller

herum für eine Beleuchtung mit Lam pions vorgesorgt war. Es herrschte den ganzen Nach mittag das heiterste Leben und Treiben, ein Kommen und Gehen wie man eS in Bruneck noch nie g-sehen. Hätte jeder Besucher einen Sitzplatz bekommen sollen, o , hätte wohl die dreifache Anzahl von Bänken auf geschlagen werden müssen. AbendS beim Dunkelwerden wurde die Witterung etwas zweifelhaft, man fürchtete Regen und rückte infolgedessen dem Keller etwas näher. Auf dem zwar nicht gar großen Platze uni den Keller

herum mochten nach oberflächlicher Schätzung wohl an 700 bis 800 Personen theils gesessen theils gestanden sein, und die Schankkellner hatten vollanf zu thnn. Unter dein Donner der oberhalb deS Kellers postierten Pöller wurde das Andreas Hoferlied gesungen und nachher ein vom Pyrotechniker Mnlfer in Bozen bei gestelltes Feuerwerk abgebrannt, welches allgemeinen Beifall fand. Kaum war die letzte Rakete in die Höhe gestiegen, gieng ein heftiger RegengnsS nieder, und wer nicht im Keller Platz

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 28.08.1907
Umfang: 8
sich heraus, daß sie tatsächlich den ersten Gatten Johann Kratochwill vergiftete, um den damaligen Großknecht Ludwig Schevczik, ihren jetzigen Gatten, zu ehelichen. Ihre Verhaftung war jedoch infolge eines neuen Verbrechens erfolgt: Sie hatte das aus erster Ehe stammende Kind, das dem zweiten Gatten verhaßt war, drei Jahre hindurch in einem unbenützten alten Keller versperrt gehalten und zwar in einem engen hölzernen Verschlage, und während der ganzen Zeit versah sie es nur mit so viel Nahrung

, daß es nicht verhungerte. Die Ortsbewohner waren im Glauben, sie habe das Kind, wie sie seinerzeit erzählte, bei Verwandten. Zur Rettung des armen Kindes, eines jetzt schon zwöls Jahre alten Knaben, kam es solgendermaßen: Der Keller war stets abgesperrt und Anna Schevczik trug den Schlüssel stets bei sich. Der Zufall wollte es, daß sie in letzter Zeit eine diebische Dienstmagd im Hause hatte, die aus die Idee kam, die gestoh lene Beute in demselben Keller zu verstecken. Sie hatte bemerkt, daß die Dienstgeberin

den Keller schlüssel stets in der Tasche trage, und eines Nachts nahm sie denselben an sich, um ihre Beute im Keller zu berge»» — da hörte sie ein Winseln und entdeckte den Knaben, der jedoch gar kein mensch liches Aussehen hätte. Sie eilte zur Gendarmerie und so kam es zur Untersuchung. Das Kind war. über und über mit Kot bedeckt, das Haar wallte bis zur Brust herab, es konnte nicht sprechen und ist irrsinnig. Drei Jahre hatte es im seuchten, niedrigen Keller in Gesellschaft von Mäusen und Ratten

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 10.07.1938
Umfang: 8
, das ver wundete Tier HcMg an Äie Wand zu jschlagen. jfand .er -in diesem Augenblick nicht' Er nahm, «fast behutsam, den Bogel »am Boden auf, schlich -durch eine Seiten tür ins Haus, suchte Keller und Speicher durch und jfand schließlich in einem -dunk- >len Kellerfach einen Käfig, -der .geeignet isein mochte, den weidwunden Bogel in Gefangenschaft zu halten. Van da an «kam die gute Laune mie ter -in das bleich?, -übermächtige Gesicht. Dort, wo die Unterhaltung gestern abge rissen war. Lnupfte Herr

doch -keiner wissen, daß Herr -Uebereiner, der wohl ein reicher und .mächtiger und groß spuriger Mann war, heule den Melde vogel vom Baum geholt und den Tod, der über ihn hatte Herr werden wollen, gefangengesetzt hatte im dunklen Keller. Seine Ruhe aber hatte Herr Ueberei ner damit noch lange nicht gewonnen. Er ging viele Male an jedem Tag in den Keller und schaute nach dem Vogel, der hinter engen Gitlerstäben gefangengehal ten wurde, weil er gewagt hatte, diesem großen Herrn den Tod anzukündigen. Die Mägde

habe und daß der Tod .gefangensitzen .müsse im Keller. Die Freunde aber «schrien ihn .nieder, .denn im Wein wagten «sie einen ersten Widerspruch und .einen .ehrlichen Hpott. Sie «forderten ihn heraus, und .er er zählte ihnen die Geschichte -vom Molde- ,vogel, «während es ringsum «sonderbar «still wurde. -Er -nahm es aus «sich, die un gläubigen Gäste in den Keller zu «füh ren, -er «selbst Äug in «jenen Winkel -das Licht -voraus, damit -keiner «sich angstigen .mußte vor dem Tod. der doch -keine Ge walt mehr

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