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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1911
Umfang: 8
erstattete, bis zu der fürsorglichen Intervention in der Friedenssache, welche der ,Anzeiger', die Tatsachen in Zweisel ziehend und verleugnend, eine .angeb liche' nennt, hat sich der Statthalter sür die christ- lich-soziale Partei ordentlich abgerackert. Jene In tervention vor den Wahlen hatte doch nur Zweck, ausdrücklich der christlich-sozialen Regierungspartei ihre Mandate zu garantieren. Am 18. April wurde der damalige Vertreter unseres Parteiobmannes, Dr. K. Pusch, vom Statthalter

zu einer Unter redung gebeten. Und dort redete der Statthalter dem Dr. Pusch zu, man müsse doch .unbedingt darauf sehen, daß die christlich-soziale Partei in ihrem Besitzstand erhalten bleibe'. Wir haben den Statthalter oft genug als den ,guten Freund' der Christlichen kennengelernt. Er hat wacker sür diese Partei geschanzt. Aber freilich, wenn einmal die Stellung ,erschüttert' erscheint, dann sind auch diese guten Dienste vergessen' und werden verleugnet. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Jetzt wendet

jeder Begründung.' Ursaäim cker Meckerlage iler CtmstM-Kozialm in Wien. In den „Weckrufen' nimmt Dr. Kaspar Schwarz in Wien, der Gründer und Präsident des „Katholischen Schulvereines', nun Stellung zur ge waltigen Niederlage der christlich-sozialen Partei in Wien. Wir bringen daraus solgende Stellen: „Die Partei war aus keinem gleichen Material, aus keinem soliden Guße. „Das bunte Gefüge der verschiedensten Ele- mente von Christen und Pseudochristen, der christlichen und der nicht christlich ge sinnten, mehr

oder weniger Radikal nationalen warf einen düsteren Schatten nicht bloß auf das Programm und den christlichen Charakter der Partei, sondern auch nicht selten auf ihre führenden Männer. An Stelle der Prinzipientreue schlich sich unter dem merklichen Einfluß des nicht christ lich gesinnten Parteiflügels der böse Geist, der Mephisto Opportunismus, immer mehr ein, dessen zerstörender Kraft keine Organisation auf die Dauer Widerstand leisten kann. „Wer war der Hauptschuldige an dieser wider spruchsvollen

Unnatur, die in der argen Vernach lässigung dieser Lebensfrage (der Schulfrage. D. R.) gelegen ist? Niemand anderer, denn der Unglück selige Opportunismus, der sich, ach allzu- srühe in die Leitung eingeschlichen hat, der bei den Führern nicht selten, ja fast täglich zu Gaste saß. Sie wollten eS allen Leuten in der Partei, so buntscheckig und grundverschieden nach Anschau ungen und Zielen sie auch waren, recht machen und haben damit niemanden befriedigt. Mit den Deutschradikalen ließ man sich förmlich

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 04.03.1914
Umfang: 8
diesmal im allgemeinen mit der Suche nach Kandidaten nicht gerade allzuschwer tun, einmal schon deshalb, weil anscheinend die Wahlen ohne hestige Kämpfe vorübergehen und dann wohl auch aus dem Grunde, weil die Diäten eines Landtagsabgeordneten erhöht wurden. Die bisher üblichen 10 Kr. waren für die heutigen Verhältnisse schon einigermaßen ein kärglicher Sold. Zuerst auf dm Plan getreten ist die christ- lich.soziale Partei. Die scheint übrigens nicht an Kandidatenmangel zu leiden. Sie verfügt

über Leute genug, die fich nach politischer Betätigung sehnen und gerne in die Tiroler Lar.dstube ein ziehen möchten. Allerdings werden auch anderer seits einige bisherige Abgeordnete dieser Partei in den politischen Ruhestand treten. So wird u. a. der Abgeordnete des Eisaktaler Städtewahlkreises Statthaltereirat Schorn aus Gesundheitsrücksichten nicht mehr kandidieren, auch Pfarrer Steck erklärt, kein Mandat mehr anzunehmen. Mit diesen beiden scheiden zwei sührende und einflußreiche Persönlich keiten

aus der aktiven Politik, die wegen ihrer Loyalität und Ausrichtigkeit d'e Achtung auch der' anderen Parteien genossen haben. Die christlich-, soziale Partei wird diesen Verlust nicht gerade so schnell wieder ersetzen können. Auch der Vinschgauer Abgeordnete Kuperion soll nicht mehr für ein Mandat in Betracht kommen. Der bisherige Ab« geordnete Arnold in Unterinntal wird ebenfalls nicht mehr kandidieren. Eine große Lücke in der Partei hat selbstverständlich auch der Tod deS Bürgermeisters von Brixen

, Dr. V.Guggenberg, gerissen. Man kann neugierig sein, wer der Nach folger sein wird. Ob der Nachfolger auf dem Bürgermeisterstuhle auch im LandtagSmandat sukze- dieren wird, ist natürlich noch eine Frage. Der katholische Tiroler Bauer» bund hat als die maßgebendste Organisation der christlich sozialen Partei bereits auf seiner Generasversammlung daS Prinzip aufgestellt, die früheren Abgeordneten wieder zu wählen. ES werden also wohl im allgemeinen die alten Männer wieder auftauchen, natürlich mit entsprechend

neuer Gefolgschaft, da ja daS neue LandtagSwahlgesetz eine Vermehrung der Mandate! vorsieht. Für den Wahlbezirk Innsbruck (Land), Hall, Steinach, Mieders, hat die christlich-soziale Partei in der Zensuskurie die Herren Dr. M.Kapferer> Advokat in Innsbruck, und Johann Gr atz, Reichs- ratsabgeordneten in Mühlbachl, als Kandidaten nominiert. Für die allgemeine Kurie, wo dieser Bezirk mit den Bezirken Schwaz, Fügen und Zell zusammenwählt, wurde Herr Sekretär Alois Bau hofer als Kandidat angenommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 23.08.1913
Umfang: 10
werde erwirken lassen. Heute übersehen wir das Resultat klar und unzweideutig: die konservative Partei ist vom Schau platze verschwunden und die christlich-soziale Partei steht allein da. Die Mehrheit deS damaligen Katho likentages hat eine solche Entwicklung wohl nicht erwartet, noch weniger aber gewünscht. Diesmal hat man sich anscheinend damit einverstanden erklärt. Ja daS Resultat dieses interessanten Werdeganges ist sogar beinahe offiziell — durch die Bischöfe sanktioniert worden. Zu dieser Anficht muß

daraus hinwies, daß die christlich-sozialen Reichs« ratsabgeordneten durch die Teilnahme am Katho likentag bekunden wollen, daß der Klub in seiner Stellung zu religiösen Fragen immer mit der Hal tung der Bischöfe übereinstimmen wolle. Ebenso hochhalten aber müsse die Partei daS Prinzip der Einheit in politischen Dingen. Der Episkopat könne überzeugt sein, daß die Abgeordneten samt und sonders in die Schranken treten, wenn die Kirchen fürsten sie rufen. Fürsterzbischos Dr. Friedrich Piffl gab

seiner Freude über das offene Bekenntnis, daS die Reichs- ratsabgeordneten durch ihre Teilnahme am Katho likentage abgegeben haben, Ausdruck und dankte dem Prälaten Hauser für die an den Episkopat gerichtete Ecgebenheitskund^ebung der Partei. Der Erzbischos erklärt, er sei kein Fremder in der Partei, denn er habe schon vor 20 Jahren mit dem eben verstorbenenLandtagSabgeordneten Schnei der an der Grundsteinlegung der christlich-sozialen Partei in Gewerbekreisen mitgearbeitet und er habe also schon

zu einer Zeit, wo die Förderung deS christlich-sozialen Gedankens viel schwieriger gewesen sei als nunmehr, zur Fahne LuegerS gehalten. Der Episkopat freue sich, die vom Prä laten Hauser ausgesprochenen Leitge danken der christlich-sozialen Politik zur Kenntnis nehmen zu können und die Bischöse hätten auch die Ueberzeugung, daß die Partei stramm hinter den Bischösen stehen werde, wenn eS gelte, Freiheit Daß Onkel Anton sein letztes Heim hier eben falls erhielt, war selbstverständlich

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Seite 3 von 8
Datum: 19.10.1904
Umfang: 8
19. Oktober 1904 Tiroler Volksblatt Seite 3 auf die goldenen Zauberfrüchte der christlich-sozialen Partei, werden der Kampf ums Dasein nnd der nüchterne Verstand des Tirolers die Oberhand ge winnen über die grundlosen Versprechungen mo derner Volksbeglücker, Weltverbesserer und Bauern retter. Was dann wird, ist freilich eine andere Frage, die Ernüchterung und die Enttäuschung der Bauern dürfte schlimmere Folgen zeitigen, als man ahnen kann. Wem; nur nicht das Kind samt dem Bade ausgeschüttet

eine Fusion unmöglich machen. Er schreibt: „Die christlich-soziale Partei hat das Projekt einer Vereinigung endgültig fallen lassen ...... . . Eine Verbindung durch ein gemeinsames Exekutivkomitee wird vielleicht zur Diskussion kommen. Man wird aller dings in verschiedener Hinsicht die Grundsäße weniger scharf formulieren müssen. Während die konservative Partei seit ihrem Bestehen, mehr oder minder stark, sür das sörderalistische Programm eintritt, sind die Christlich-Sozialen, mit ihrem Zentrum Wien

, natürlicherweise streng zentrali- stisch. Hinter den Konservativen steht der Epi skopat, dessen Wünsche diese Partei vornehmlich vertritt. Die Christlich-Sozialen dagegen sind mehr eine Partei des nied eren Klerus, sie haben viele Mitglieder desselben in ihren Reihen, von denen mehrere zu den vorzüglichsten Führern der Partei gezählt werden. Die Fraktion hat -daher schon mehrfach für den niederen und gegen den hohen Klerus Stellung genommen. Als die Bischöfe mit ihrem Unwillen hierüber nicht zurückhielten

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