53 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1890/03_03_1890/BZZ_1890_03_03_2_object_432823.png
Seite 2 von 4
Datum: 03.03.1890
Umfang: 4
Im Ausschüsse iür dos Anarchistengesetz er' klärte Graf Taaffe, die Regierung behalte sich vor, auf Grund der gemachten Erfahrungen und mit Rücksicht auf den ruhigeren Charakter der sozialistische« Bewegung die rheilweise Aufhebung der Ausnahmeverfügungen demnächst in Erwä- gung zu ziehen, allein sie muß auch die Ueber» zeuguug ausdrücken, das? die bisherigen Aus» nahme-Leifügungen durch das Zustandekommen der be»üglichen Gesetze entbehrlich gemacht wer den n.üssen D- diese Voraussetzung bisher

auf dem mondlichtübergläuzten See ein. Graf Nor thon und Berthel, Beatrix und Kapitän Hammond eilten au d'e Boote, Karl sprang in ein» derselben, indeß Papa Ttuart, das rege Treiben, welches sich eutspanu, verfolgend, den Rauch aus seiner Meer schaumpfeife hinauspaffte, b:S daS Bild vor ihm hinter dichte Rauchwolken trat. Noch immer stand Graf Northon unter seinem Glücksstern und hielt sich fest an BerthelS Seite. Wie schön sie sich im sanften Mondlicht auSuahm. Er mußte sie immer wieder und wieder betrachten. (Fortsetzung

folgt.) »Freut mich. Dich zu sehen I Kapitän Hammond, mein Freund, — Herr Stnart uud Familie aus New-Aorkl' Man verbeugte sich gegenseitig. Graf Northon hatte die Absicht, diesmal an die Seite Berthel« zu kommen, doch was heißt der Wille eines ManneS gegen den Beschluß eines WeibeS l ^Ach, bitte, bitte, Graf Viktor!' rief Fräulein Stnart im selben Augenblick, ais er zur Ausführung seines heimlichen Wunsches schreiten wollte, .helfen Sie mir doch! Ich komme nicht allein hinaus! Uud — dann, bitte

. .Ich gestehe, Beatrix ist geschickter, als ich dachte!' lachte das junge Mädchen. .Nur schade, daß all ihre Diplomatie einer Verlornen Skche gilt!' .Graf Viktor, wer ist Ihr Freund?' flüsterte Beatrix hinter ihrem weißen Sonnenschirm. .Er ist der Freiherr August Hammond, zweiter Sohn ded Freiherrn von Gleug und Kapitän in der schottischen Garde.' USA mit Ehrerbietung blickte Beatrix auf den neuen Stern, der an ihrem LebenShimmel aufgegangen war. ES war ein glänzender Tag; die Szenerie wech» felte

in malerischen Parthien, doch auf die zurück haltende, schweigsame Stimmung des Grafen machte weder diese noch die Gesellschaft Beatrix' den ge wünschten Eindruck. Ueber seine düst.re Stimmung von ihr geneckt, gestand Graf Northon, er fühle sich uicht besonders aufgelegt. Während er.^dea dies Bekenntniß ab legte, klang ein fröhliche? Lachen zu ihnen herüber, — das silberhelle Lachen BerthelS. „Unsere lieben Freuude auf der linken Seite scheinen daS Gegentheil zu empfinden!' sprach Tante Elisabeth

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/24_04_1871/BZZ_1871_04_24_3_object_458982.png
Seite 3 von 4
Datum: 24.04.1871
Umfang: 4
Thatsache fallen alle die ungenauen, unwahren, verleumderischen und gehässigen Berichte, wie sie einige TagSblätter in die ser Sache gebracht haben und täglich zu bringen nicht müde werden, in sich selbst zusammen. München, den 13. April 1871. Dr. I. v. Prand, Dr. G. v. Reindl, Dr. I. Herb, K. v. Preatnir. N. Weber, Dr. M. Rampf, I. Kronast. H. Gotthard. R Frhr. v. Oberkomp, M. Ostermayr. Dr. M. Kaiser, Dr. P. Kagerer.' 45ocal- und Proviaeial-ChronK (Statthalter Graf Lodrorr.) Aus Innsbruck läßt

sich die ,.Boh.' telegraphiren: Der Statthalter Graf L o d r o n hat sein Demissionsgesuch eingereicht, doch scheint die Annahme desselben vorerst höchsten OrtS abgelehnt. * (Turnerausflng.) Gestern Nachmittag« zog der hiesige Turnverein, begleitet von der städt. Musik, nach Ried, um sein FrühligSfest zu feiern. Wie immer, wenn die Turner einen derartigen Ausflug veranstal ten. war die Theilnahme des Publikums massenhaft und die ganze Wiese beim Schlosse Ried war gar bald nach der Ankunft des ZuzeS

Sensationsnachrichten gemeldet: Die Ernennung GrocholSti's' sei ein Zeichen, daß das Ca- binet zum October-Diplom und dessew Gmndgedan- ken rückkehren wolle. Die Befriedigung Galizien» werde im Sinne de« October-Diplom« erfolgen, dann komme Tirol an die Reihe. Der Ernennung Gro- cholski's werde man nicht Anstand nehmen» die Be rufung Giovanell^S folgen z» lassen. Der Ausgleich mit dm Ezechm fei der letzte Schritt. Der Haupt- träger der Actio« im Sinne de« October-Diplom». Graf Leo Thun, werde Minister» Graf Clam-Mar- tinitz

. Der Eorrespondent spricht schließlich die Befürchtung aus, daß die Durchführung dieser Pläne trotz de» in den ActionSplan aufgenommene» PairSschubeS auf dem Boden der Verfassung nicht möglich sei und die Versnche zu schweren Kämpfe» führen werden. Für da» Reichskanzler-Amt wird Graf Blome als Candidat genannt. Eine Currende des hiesigen ConsiftorumS fordert die Seelsorger auf, aus Anlaß der in neuester Zeit gegen das Concil und dessen Beschlüsse lebhafter auf tretenden Bewegung mit aller Strenge den Symp tomen

dieser Opposition entgegenzutreten und zu hin dern, daß dk concilsfeindliche Häresie auch bei uns festen Boden fasse. Prag, 2Z. April. Nach einer Mittheilung der „Bohemia' besteht der Statthalter Graf Lodron, auf seiner Demission, weil durch die Entscheidung de» Ministeriums in der Brlrener Affaire sein Ansehe« geschädigt wurde. Graf Hohenwart und selbst der Kaiser hätten vergeblich versuch», den Conflict beizu legen. Pek. 2l. April. Paul Nyary, Abgeordneter vo» Raczkeve. kam heut; um 10 Uhr Vormittags

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1904/07_07_1904/BRC_1904_07_07_3_object_135349.png
Seite 3 von 8
Datum: 07.07.1904
Umfang: 8
des Gasthofs „zur Post' die Delegiertensitzung, an welcher Delegierte von 15 Feuerwehren des Pustertals, die Vertreter des Landesverbands und Herr Be zirkshauptmann Graf Artur von Wolkenstein teilnahmen. Die Berbandsleitung wurde wieder gewählt und zum nächsten Vorort Toblach be stimmt. Nachmittags fand am PostPlatz eine Schulübung der Brunecker Feuerwehr statt und eine Schauübung derselben mit den Nachbars» feuerwehren Stegen, St. Lorenzen und Reischach. Nach der Defilierung vereinigte

gemacht und ist in Tirol mehrfach wohlbekannt. Der neue Bischof von Brünn, Dr. Paul Graf Huhn, hat am Sonntag, 26. Juni, in OlmÜtz die bischöfliche Weihe erhalten und dann am 29. Juni seinen feierlichen Einzug in Brünn gehalten. Da derselbe mütterlicherseits aus Tirol stammt, in Tirol oft verweilte, in Innsbruck Theologie studierte und das Doktorat der Theo logie erhielt, in Brixen von Fürstbischof Simon 1892 sie Priesterweihe empfing und hier wiederholt auch zur Wasserkur weilte, bringen

wir auch nähere Mitteilungen über seinen Lebens lauf. — Dr. Paul Graf Huyn wurde am 17. Februar 1868 in Brünn geboren. Sein Vater, FZM. Graf Johann Huyn (-j- 1889), war damals Platzkommandant in Brünn. Seine Mutter Natalie, geborene Gräfin Sarnthein, ist erst am 20. März d. I. in Bozen beerdigt worden. Drei ältere Brüder des Grafen Paul dienen in der Armee. Graf Rudolf ist Statt haltererrat in Innsbruck (früher Bezirkshauptmann m Bruneck, Meran und Bregenz und durch ein Jahr auch Reichsratsabgeordneter). Graf

eine Begrüßungsrede in beiden Landessprachen. Mittags fand in der bischöflichen Residenz ein Diner von 70 Gedecken statt. Statthalter Graf Zierotin brachte in beiden Landessprachen den ersten Toast auf den neuen Kirchenfürsten aus. Bischof Doktor Huyn hob die Herzensgüte des heiligen Vaters hervor und betonte, daß die ganze Bevölkerung einig sei in großer Liebe und Anhänglichkeit für Se. Majestät den Kaiser, und toastierte aus Papst und Kaiser. — Der liberale Bürgermeister Doktor Ritter v. Wieser ersuchte

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/18_03_1922/MEZ_1922_03_18_3_object_648871.png
Seite 3 von 12
Datum: 18.03.1922
Umfang: 12
des Papstes-, aus Rom („Excelsior'); En rico Scodnik, Staail. Gencralassekuranz-Direktor aus Rom, („Grandhotel Meranerhof'); Ladisl. 'Graf v. Wenkheim mit Familie und Dicnerschafc aus Budapest („Savoy-Hotxl') ? Fritz Wilhelmsen, Obcrpostmeister mit Gemahlin aus Ko penhagen („Tirolerhqs'); Stefan Graf Zichy, Grundbesitzer, mit Gemahlin aus Divin („Neuhaus'). Die SR«,etter Fsrmdrnliste und KueMung- Nr. 27 bringt als Aussatz di« Fortsetzung des Aufsatzes „FrühlingS- auSstüge im Meraner Ta-e' mit einem Bilde

', Komödie von Hermann Bahr. (2. Gast spiel Cmil Höfers.) Da „Dis Kinder' von einer früheren Auf führung her in Bozen schon einigermaßen bekannt sein dürs ten, genügt «s wohl, nur ganz kurz auf den Stoff dieser Ko mödie hinzuweisen. Konrad Graf Frayn und Annie Scharinger lieben sich und wollen sich unbedingt heiraten. Da erwacht auf einmal das böse Gewissen der Vater. Hofrat Dr. Scharinger erklärt sich mit aller Entschiedenheit gegen diese Ehe, weil Konrad in Wirklichkeit sein Sohn ist, und Graf Äandolf

Leistung. Annie Scharinger wurde von Karla Saltern in einer Weise dargestellt, daß der Bauernahnenstolz und- die unerschütterliche Liede dieses selbst bewußten Kindes auf das beste zum Ausdruck kamen. Karl Mahler zeigte wieder einmal seine Dielseitigkeit . und stellte seinen Johann mit so viel Eigenart auf die Bühne, daß man wohl bekennen muß, aus einer Bedientenrolle lasse sich schwer lich mehr herausholen. Oskar Karlwais als Graf Konrad und Fritz Hormann als Graf Gandolf verdarben

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1889/16_01_1889/BZZ_1889_01_16_2_object_459863.png
Seite 2 von 4
Datum: 16.01.1889
Umfang: 4
Sie! Sind wir nicht Freunde?' begütigte der Oberst. Der Graf maß ihn mit einem Blicke unsäglicher Verachtung. „Freunde wir. .Sie und ich, Herr Oberst auL eigener Fabrik? Reden Sie daS ge» fälligst dem Baron von Reina ein, nicht mir. Immerhin aber haben wir gemeinschaftliche Inter essen und deßhalb bin ich hier.' „Der Baron?' fragte Hortense. „Mademoiselle ist ja sehr zärtlich um ihre« Herrn Bräutigam besorgt/ unterbrach sie der Graf. „Sie müssen eS sich schon gefallen lassen, daß ich heute wie Banko'S Geist

(in 15 Departements) 3.000.000 Fr. Junggesellenleben (Reise nach Spanien u. s. w.) 50.000 Fr. Penston für Frau Boulanger während der Einleitung der Scheidung ausstehend. Summe 3.200,000 Fr. Die Ausgaben, so fährt der Radi cal' fort, übersteigen also die Einnahmen um 3,178,500 Fr. Durch Herrn Chincholle, den per sönlichen Freund des Generals, weiß man schon, daß er aus Amerika 400.000 Fr. erhalten hat. Ferner weiß man durch Herrn Laisant (Rede in Nancy). daß Rochefort und Graf Dillon je 100 000 Fr. in das Geschäft

steckten. Dann weiß man noch, daß ihm 500,000 Fr. „von jenseits des Rheins' zugegangen sind. Das Alles macht aber nur 1,100,000 Fr. aus. Man möchte nun wissen, woher die übrigen 2,078,500 Francs stammen. (Das Panamakanal« Unternehmen) scheint nun doch nicht den Amerikanern in die Hände zu fallen, sondern den Franzosen erhalten „ES steht Alles hier, wir sind gewohnt, uus Abends selbst zu bedienen,' sagte der Oberst, in dem er zulangte. Der Graf, goß sich aus einer vor ihm stehenden Karaffe ein GlaS Wein

, was eS heißt, mich zur Feindin haben I' sie hob drohend die Hand. „Wenn Sie besser deutsch sprächen, so würde ich sagen: In Nürnberg thäte» sie keinen hangen, sie hätten ihn denu zuvor gefangen,' lachte der Graf. „Noch find Sie nicht Baronin, und Fräulein von Neiua setzt alle Hebel iu Bewegung, daß Sie es nicht werden.' Das wird ihr sehr wenig helfen.' lachte der Oberst. „Der Baron sitzt fest, den macht sie nicht mehr loS,' bemerkte Madame d'Arcourt mit einer weg werfende» Handbewegung. Hortense begnügte

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1922/10_01_1922/TIR_1922_01_10_4_object_1981518.png
Seite 4 von 6
Datum: 10.01.1922
Umfang: 6
, der Anschluß an den Rom zug hat, von wo sie sicher per Eisenbahn wei tergefahren sind. Der Alte trug keinen Licht schirm mehr und war auch nicht blind.' „Was wirst du nun wn? Ihnen auch noch nach Rom folgen?' „Fällt mir gor njcht ein. Ich folge dm Koschwinskis nach Dubschinka. Durch ihn werde ich auch Jan finden.' „Und was wird aus mir?' „Du kannst tun, was dir beliebt, nur lasse dir um Gotteswillen nicht einfallen, in die Nähe von Dubschinka zu kommen!' „Warum nicht?' „Das fragst du noch? Der Graf kennt

.' »Gut. Dann hat auch mein Bleiben hier keinen Zweck mehr und ich fahre mit dem Abendzuge heim. Kommst du mit?' „Sehr gerne — bis Wien. Dort lasse ich dich dann zurück und fahre weiter nach Böh men.' Achtes Kapitel. Dubschinka lag im Schnee halb begraben, als Helene mit der gräflichen Familie dort anlangte. Man hatte sich in Wien ein paar Tage auf gehalten, well die Gräfin einige Einkäufe er ledigen wollte u. der Graf für einen Tag nach Mendowan mußte, um einen neuen Inspek tor in sein Amt

so bleiben! Ein Iuaend^n'?? brachte in gelungener Weile den ..Postion- neu Störzinger Mous' zum Vortrag, dessen Er^äbl m- zen große Heiterkeit unter dem Publikem lösten. Die komischen Vorträge der Herren dei ner, Nampnld und Rauch taten 'bemal!- i^ri Wirkung. Den Schluß des Abends bildete das vm Hnrtinitgliedern aufgeführte Lustfpiel ..Die Tarn kappe'. man seinerzeit dort aufgenommen hatte. !i>>z sich bei einem längeren Aufenthalt ja doch nicht wirtschaften. Auch hatte der Graf kürz lich

seinen Kammerdiener entlassen, und sucht«' nun in Wien Ersatz „Womöglich Franzosen', sagte er. Helene erfuhr bei dieser Gelegenheit, des der Graf seine Jugend in Paris ocrbrvch: hatte und sich seit dieser Zeit eine große Vor liebe für olles Französische bewahrte. „Gut essen und gut bedient werden kann man nur in Frankreich.' erklärte er. „Tie werden dies selbst zugeben, Fräulein Biron, wenn Sie inin in Dubschinka Gelegenheit ha ben werden, die Künste unseres französischen Kochs kennen zu lernen, den ich von Mendo

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1884/27_05_1884/BZZ_1884_05_27_2_object_369231.png
Seite 2 von 6
Datum: 27.05.1884
Umfang: 6
ist und einen offenen Hofraum hat, wird in der Weise ausgebaut, daß ein der Vorderfront entsprechender vollständiger rückwärtiger Tract errichtet wird, dessen Hauvt- facade auf den gegen die Christinenstadt zu sich absenkenden Hang des Festungsberges zu stehen kommt. ^ In der Veitsgasse in Warasdin platzte in der vergangenen Nacht eine Bombe unter donncr- Comteffe Marianne. (Original-Feuilleton.» Es war ein Fest beim Botschafter und Graf Fried rich saß bereits feit einer geraumen Weile in einem Winkel des Saales

uud sah so verdrossen drein, als ob er zum mindesten Zahnweh hätte, als sein Freund, Ba ron Louis, auf ihn zutrat. „Ich beobachte Dich seit einer halben Stunde/ sagte der Baron, „und möchte nur wissen, wozu Du eigent lich auf den Ball gekommen bist, wenn Du eine Miene zur Schau trägst, als ob Du eben vom Pferde gestürzt wärst. Freund, wenn man Grillen fangen will, bleibt man zu Hause.' „Lasse es gut sein. Louis.' sagte Graf Friedrich. „Ich weiß es ganz wohl, daß sich meine trübe Stim mung

, als ob Marianna für mich gar nicht existiren würde.' „Bedachtest Du wohl, daß Du damit das arme Mäd chen unverantwortlich quälen wirst?' fragte Baron Louis. „Ich gebrauche nur die gleichen Waffen,' erwiderte Friedrich. „Am letzten Balle hat sie mich ebenfalls ig- norirt, mir während des ganzen Abends nicht einen Blick zugewendet. Ich übe jetzt Vergeltung.' „Gewiß hatte sie Ursache, Dir zu zürnen!' „Nein, sie hatte keine Ursache, oder doch eine zu nich tige.' sagte Graf Friedrich. „Ich hatte eine Einladung

Mariannens und des Grafen Friedrich hatten sich sofort gekreuzt, allein der Letztere nahm alle seine Kraft zusammen nnd wendete sich gleichgiltig ab. Er blieb ruhig fitzen und that, als ob ihn das Erschei nen der Comtesse nicht im Geringsten berührt hätte. Nach einigen Minuten trat Comtesse Beate in den Saal und Graf Friedrich drängte sich sofort zu ihr hin. Er wußte sich von Marianne beobachtet nnd eben deshalb zeigte er sich Beate von der liebenswürdigsten Seite. Er trat mit ihr zum Tanze an und wich

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/21_08_1920/BZN_1920_08_21_6_object_2469827.png
Seite 6 von 8
Datum: 21.08.1920
Umfang: 8
des Todes erschütterten. Mit welcher Selbstver leugnung ging sie heute für den Gegenstand hin weg, als ich sie um Verzeihung anflehte! Mit welcher Hochherzigkeit, vermied sie alles und jedes, was es nur im Entferntesten berühren konnte. Weißt du jetzt, woraus die Hoffnungs und Trostlosigkeit meiner Lage entspricht? Nicht, daß Graf Geza Csillagi diesem bürgerlichen Mäd chen seinen Namen nicht anbieten kann, sondern aus dem elenden Bewußtsein, daß ich ihrer nicht wert bin, daß ich es nicht verdiene

war wie das Licht aus der Welt, wie der Atem aus der Menschenbrust. Graf Palfy war aus altem, hohen Ge schlechte, er zählte zu den Edelsten des Landes, er war ein Aristokrat seiner Erscheinung, seinen: Charakter nach, es gab nichts Ritterlicheres als seine Gestalt, sein Benehmen, seine Gesinnung, er hatte aber auch ein freundlich, sonniges Ge müt und ließ nicht zu, daß seine Denkweise eine starre, einseitige geworden war. Er begriff ein hohes Gefühl, konnte eine hohe Tat würdigen. Ein Gefühl

Ta ge»! war es heiß und drückend. Die Hitze reifte die wogenden Getreidefelder, sie überzog auch Bäume und Sträuchcr und das Gras der Wie sen mit einem gelblich grünen Schimmer. Die Erntezeit begann, denn in der Karpa thengegend, wo der Frühling spät beginnt und im April noch Nordstürme wüten, ist auch die Ernte viel später. Die Gräfin und Elisabeth waren im Parke. Graf Geza war vormittags nach Iablonka gerit ten und noch nicht zurück. Die Datka ging mit den Kindern spazieren, hatte aber die Weisung erhalten

10