. Die Erwartung auf die Erklärungen Musso linis Wer die Angelegenheit des Mo Adige vor der Kammer ist nicht erfüllt worden. Zum Schlüsse der heutigen Kammersitzung wurde die Anfrage der Abg. Solfanelli und Pelizzari zur Verlesung gebracht, doch der Reglerungschef hat sich vorbehalten, in einer der kommenden ^ Sitzungen zu antworten. Nach der Sitzung hat der Regierungschef im Palast Chigi Comin. Anritt empfangen, der ihm den stenographischen Text der im Oesterreich!-. schen Bundesrat gehaltenen Reden
von den Richtlinien ihrer Außenpolitik Oesterreich gegenüber ab weichen werde und im Gegenteil beabsichtigt, die verantwortlichen Persönlichkeiten der Nachbar» republik energisch an die Einhaltung der nach der Niederlage unterzeichneten Verträge sowohl dem Buchstaben als auch dein Geiste nach, er mahnen wolle. Dagegen ist jedoch zu bemerken, daß die Blät- ter im Reichs besonders die' sozialdemokratische und demokratische Presse eine Lanze für den katholischen Priester und Bundeskanzler- von Oesterreich brechen
'will. Und in diesem Punkte muß sich jede Regierung von Oesterreich, welcher Farbe sie immer sein möge, überzeugen, daß es keinerlei Mittel, weder Völ kerbund noch Diplomatie,, weder Tränen noch Einzelaktion gebe, um eine Frage des Alto Adige entstehen zu lassen. Das will Italien der österreichischen Regie rung, angesichts des vielen Geschreies, das uns nicht im geringsten beunruhigt, zu verstehen geben. Die einzige präzise und unantastbare Feststellung, die wir machen, ist diese: Weder in Italien, noch äußerhalb
heit fordert, welche der Fascismus nicht geben kann, sondern bloß die nationale, linguistische und wirtschaftliche Duldung gleich den anderen Würgern des Königreiches. - . Dem , „Neuen Wiener Tagblatt' zufolge be deuten die Reden im Bndesparlament eine Ueberraschung für Valien, Las in -dem Irr tum befangen war, Oesterreich habe das , Alto Adige vergessen. Wir haben kein formelles Recht, so schreibt das Blatt, Hilfe zu fordern, noch die materielle Macht um zu reagieren, doch die Kritik
an Oesterreich gemachten Lebensmit tellieferungen. > Die öffentliche! Meinung,Oester reichs erwartèt-'mit großen, Interesse die Er klärungen Mussolinis. Die Freundschaft Ita liens würde unseren Wünschen und Interessen entsprechen, wie > die Freundschaft Oesterreichs und des deutscheil Volkes auch den Interessen Italiens entsprecheil Wirde. Doch eine wahre Lind herzliche Freundschaft ^vird nicht vorhan-^ den sein, solange Südtirol leiden wird. An der Meinung des österreichischen Volkes