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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.05.1926
Umfang: 8
. Die Legion der Streiter 8hrM. Die „Arbeiterzeitung" veröffentlicht einen „streng ver traulichen" Aufruf klerikaler Kreise in Tirol, in welchem zur Gründung einer „katholischen Legion" ausgefordert wird. Der Zweck dieser Legion ist in 'dem Aufruf wie folgt umschrieben: „Die katholische Legion will das Königtum Jesu Christi über die Völker zur Anerkennung bringen Helsen. Zuerst bei sich selbst, dann in der Familie und im öffent lichen Leben. Auch in den kleinsten Gemeinden, um bei manchen Kreisen

, und diese Städte liegen heute zum großen Teil im Neuheidentum. Die Erde zittert, lichter loh brennt es überall! Wecker raffeln, alle Signale warnen, alle Glocken stürmen, die Lunte brennt!" Na, also! Jetzt wissen wir, wo uns der Schuh drückt. Nicht Arbeit brauchen wir für unsere Arbeitslosen, nicht eine Belebung von Handel, Gewerbe und Industrie, nicht die Altersversicherung für die alten, erwerbsunfähigen Ar beiter und Angestellten, nein, 'das dringendste ist jetzt die Gründung der Legion der Streiter Christi

; also so eine Abart verbrämten klerikalen Faschismus mit oberhirtlicher Appro bation. Das Kloster Stams das Tiroler Hauptquartier der Streiter Christi. Nun ist die Sache ja nicht neu. Wir haben diese Be wegung der „Streiter Christi" schon seit Monaten beob- achtet und sind so beiläufig ja orientiert, was dahintersteckt. Der Sitz, wo diese Legionäre ausgebildet werden ist das Kloster Stams im Oberinntal. Dortselbst waren vor Monaten zirka 40 junge Männer untergebracht, die im Klo ster auch volle Verpflegung

unentgeltlich erhielten. Sie waren gleichmäßig uniformiert und hatten eine militärische Einteilung. Es gab auch Chargen, die den Titel „Offizier der Legion der Streiter Christi" führten. Zu Offizieren wur den nur recht brave Jünglinge, die fleißig lernten, in De mut und Gehorsam erstarken und einige Auffaffungskraft zeigten, ernannt. Als Belohnung stellte man ihnen in Aus sicht, ihre Ausbildung in größeren Städten vollenden zu können, meist wurde Rom genannt. Endlich machte

man ihnen vor, daß sie eine gutbezahlte Lebensstellung damit er reichen können. Bezeichnend ist aber, daß diese „Streiter Christi" nicht bloß eine „religiös-geistige" Ausbildung erhielten, sondern auch eine rein militärische. En Lehrer (gewesener Offzier) unterrichtete in diesem „religiösen Fach", es gab Hebungen im Gelände und theoretische mit Waffen, an denen ja im Kloster Stams genau s-r wenig ein Mangel herrscht, wie im Wiltener Kloster. Die Auswahl dieser „Streiter Christi" war eine sorg fältige. Cs war»n zum Teil ausgesuchte

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