4.044 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/06_04_1922/MEZ_1922_04_06_1_object_650763.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1922
Umfang: 8
werden nicht zurückgestellt. Donnerstag» den 6. Llpril 1922 3. Jahrgang Die Denkschrift Lloyd Georges und das Reparationsprvblem. Meran, 6. April. eine Denkschrift Lloyd Georges 'aus txan Jahre 1919 veröffent licht, die uns und der ganzen Wett erst so recht zum Bewußt- sein brachte, welche Summe wirtschaftlichen Widersinnes und politischer Vergewaltigung in der neuen Reparationsnote, und nicht erst in dieser, sondern im ganzen Friedensverträge von Dersailles steckt. Lloyd George fordert in der Denkschrift, die das Datum

? Wie mit den Be wohnern von Eupen-Malmedy, von Schleswig-Holstein, von Posen lind Westpreußen, von Memelland und Ostpreußen, von ' Oberschlesien? Wie ftehts mit den Deutschen Oesterreichs, denen ein ftrickter Befehl verbot»., sich mit ihren Brüdern im Heimat lande zu vereinen? Lloyd George fordert weiter, daß die deutsche Regierung liai Unterzeichnung des Friedensveriages das Bewußtsein haben müsse, die übernommenen Verpflichtungen erfüllen zu können. Hat man dswogen Im Friedensvertraa dis Deutsch land übertragenen

Derpfltchtungen überhaupt nicht einmal be grenzt, damit Deutschland das Bewußtsein halbe, sie erfüllen zu können? Lloyd George wünscht, daß Deutschland nach Friedens schluß die Weltmärkte auf der Grundlage der Gleichberechtigung geöffnet werden — noch heute sind sie Deutschland verschlossen, noch heute gibt es statt Gleichberechtigung die Willkürlichsten x Gesetze und die bemmendsten Berbote. Es ist Mt sich das alles klar zu machen, ehe man an die politische Würdigung der Lloyd Georgischen Denkschrift

und an ihre Leb ' * ihre Bedeutung für die . , »icklung der englischen und vielleicht der allgemeinen Wettpolitik geht. Es ist gut, sich klar zu machen, daß diese Lloyd Goorgesche Denkschrift ein vernichtendes und erschütterndes Dokument für die Niederlage Lloyd Georges in dem Ringen um. die Gestaltung des Ver sailler Vertrages ist. Lloyd George —> wohl nicht dev politische Führer des englischen Imperiums, der die deutschen Kolonien Handel zer- ,, awb echrove Lloyd George, der Staatsmann

im „Oesterrekchifchen Hof' in der Andreas f menccau unterlegen. Er hat damals, als er mit feinem Namen dem Dokument von Versailles Geltungskvast verlieh, sich selbst und seine bessere Einsicht ^desavouiert. Verführt vom Reiz des politischen Augenblickserfolges hat er vergessen an die Zukunft zu denken. Seitdem ist England des Friedens so wenig froh geworden, wie das ganze übrige Europa. Seitdem hat Lloyd George, weil er damals, trotzdem es seine bessere Einsicht chm riet, nicht kämpfen oder wenigstens nicht siegen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/26_04_1922/MEZ_1922_04_26_2_object_652294.png
Seite 2 von 6
Datum: 26.04.1922
Umfang: 6
Stunden dauerte. Wenn man bedenkt, wie unzufrieden die Monte negriner mit ihrer zwangsweisen Einverleibung in Südsla- wien sind, so wird man daraus feine Schlüsse ziehen können. Auch die Haltung Rumäniens ist interessant. Bratianu, der gelegentlich der «Besprechung der 9 Staaten, in welcher die Note gegen Deutschland besprochen wurde, eine vermit telnd« Haltung einnahm, hat an Lloyd George in dieser Sitzung die Frage gerichtet, ob di« Entente noch bestehe, worauf der englische Premierminister

ein größeres Lesepublikum findet, als man gemeiniglich anzunehmen geneigt «wäre. '3n diesem Sinne hat ein italienischer Journalist es unter- nornmen, ein «Interview mit dem — Koch Lloyd Georges anzu stellen. Auch das war leichter gedacht als «getan. Mit vielen Schwierigkeiten gelang es durchzudringen durch «die Reihen der -königlichen Garden, Karabiniereposten und «Detektive, «denen di« Dowachung der Villa Akberti in Quarto «dei Mllle anvertraut ist, wo Lloyd George «wohnt. Endlich stand

der «Berichterstatter in der Küche dem „Chef' «gegenüber. Dieser, «ein geborener Genuese, dick, «klein, rothaarig, versteht, wieseln einstweiliger Herr, nicht italienisch und spricht nur «eine «Sprache — genuesisch. «Es «entwickelte sich folgendes Ge spräch: Wie oft im Tage ißt Lloyd George? Dreimal. «Und was ißt «r? «Zum ersten Frühstück kaltes gebratenes Kalbfleisch, Eier, gebähte Brotschnitten mit Butter und Honig. Dazu trinkt er «weißen Weis«. Um ein «Uhr nimmt «er den Lunch; «er ißt sehr „einfach

', wie zum Beispiel dieses MeNü von gestern bezeug: Omelettes aux kines Herdes — Cötelettes de Veau ä la Milanaise — Pommes ä la Lyonnaise — Viande froide weite — Sauce Tartare — Fromage — Fruits. Auch das Souper, das um acht Uhr «abends sevvie«rt wird, ist von größter «Einfachheit. Hier das Menü für heute abend: Lonsomme Xavier — Loup de ' Mer — Sauce Hollandaise — Crdpi- ( nettes de Viande ä la Bourgeoise — Contrefilet ä l’Anglaise • — Salade verte — Gratteanx Meringues. Hat Lloyd George «je «etwas auszufetzen

Ministerpräsident. Der belgische und deutsche Finanz- minister haben ebenfalls Genua verlassen. Auch ein« Reihe von Sachverständigen ist abgereist, weshalb die Arbeit in den «verschiedenen Kommissionen nicht mehr im vollen Umfange geführt werden kann. , Lloyd Georg« beabsichtigt, di« Konferenz zu einem baldi gen Abschluß zu bringen, weil er neue Schwierigkeiten befürch tet. Jedenfalls ist sicher, daß er am Samstag nach London zurückkehren wird. Der Sekretär Lloyd Georges wandte sich gestern

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1906/15_05_1906/BTV_1906_05_15_5_object_3015822.png
Seite 5 von 12
Datum: 15.05.1906
Umfang: 12
EH-traBeilage zu ..Bote für Tirol und Der neue Bertrag mit dem Lloyd. Die Verhandlungen zwischen der Regierung und dein Lloyd sind zum Abschlüsse gelangt. Der neue Vertrag charakterisiert sich dadurch, daß deu Vcrkehrs- bedürfnifsen des österreichischen Wirtschaftslebens durch Beschleunigung des Ausbaues derLloyd-Flvtte, durch Vermehrung der Zahl und Steigerung der Geschwin digkeit der vertragsmäßigen Fahrten und insbesondere durch entsprechende Bestimmungen über die Fracht tarife in erhöhtem

Maße Rechnung getragen wird. Bei der Berechnung der der Gesellschaft zu gewähren den Subvention ist das nämliche Verhältnis zwischen Leistung uud Gegenleistung zu Grunde gelegt worden, welches im alten Vertrage festgestellt war, so daß eine finanzielle Mehrleistung nur iu dem Mas;e eintritt, in welchem die vertragsmäßigen Leistungen des Lloyd vergrößert werden. Eine Voraussetzung des Vertragsabschlnsses bildete die bedeutende Erhöhung der für die Entwicklung der Handelsflotte sehr wich tigen

Kapitalskraft der Gesellschaft. Der Vertrag charakterisiert sich ferner durch Verschärfung der Garantie» und Kontrollen der geschäftlichen und finanziellen Gebarung, wozu auch die gegen die Refaktien und Kartellicrungeu gerichteten Bestim mungen und die Verpflichtungen zur Beschaffung des Schiffsbedarses imJulaude gehören, uud durch eine Reihe neuer sozialpolitischer und sauilärer Norme«. Das übereinkommen fixiert auch vie dem Lloyd im Kriegsfälle uud für das Postwesen obliegenden Ver pflichtungen

. Die wesentlichen Bestimmungen des Vertrages sind die folgenden: Das gegenwärtige Verkehrsnetz wird für die Levante und Jndieu sowie China und Japan im allgemeinen beibehalten, erfährt jedoch ins besondere im Levante-Verkehre bezüglich des Meilen- durchlaufes sowie der Geschwindigkeit und der Legung der Routen eine erhebliche Verbesserung. Der Dal matiner-Dienst sowie die Brasilien-Linie werden im neuen Lloyd-Verträge nicht geregelt, da die Regierung beabsichtigt, diese beiden Schiffahrtsdienste getrennt

vom Lloyd-Verkehre zu behandeln. Im Levante-Dienste wnrden die Geschwindigkeiten ber Linien Trieft—Alexandrien und Trieft—Kon- slantinopel auf 14, beziehungsweise 12 Seemeilen erhöht, die übrigen Levante-Linien durchgehends auf 10 gegen bisher und 9 Seemeilen gebrückt, wäh rend im Überseedienfte die Eillinie Trieft—Bombay 13 Seemeilen Geschwindigkeit erhält und die üb rigen durchwegs aus IN Seemeilen erhöht wnrden. Jni Levante-Dienste ist speziell die Einrichtung einer vierzehntä.;igcn direkten Syrien

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/28_04_1922/MEZ_1922_04_28_2_object_652481.png
Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1922
Umfang: 6
Reschen- Jnnsbruck und die -Mals werden den durchgehenden Pvstauloverkehr bis zürn Herbste ausdehnen. Dies wird,insbesondere für den Fremdenverkehr in Süd- tiwl sehr vorteilhaft sein, auch dre Einheimischen können oegen Di bleibens des BahtüuÄbaueS Mals—Landieck bisher verschlos sen blieb. Die litalrenischen Grenzbehörden wollen den Grenz einen Verkchrsweg benützen^der ihnen wegen des Unt«r- Nbaui nscher llbertritt bei Reschen trat 'Postauto in jeder Weise erleichtern. Lloyd George in Oberammergau

. Aus Genua, 28. April, wird uns telegraphiert: Lloyd George will auf her Rückreise von Genua die Oberammergauer Passionsspiete be suchen. Es wurden für den 13. unti 1s. Mafi bereits unver bindlich in Oberammergau Zimmer bestellt. Die Mordtat von St. Kolomann. uns gemeldet: Der eine der Mörfter der Frau Alois Habicher, Besitzer des Angerlgute» in Kuchl, stammt Aus Salzburg wird Ranisau«r, auer, leugnet, sind sehr schwerwiegend. Habicher Hütte her Frau Ramsauer seine ^Begleitung vvn St. Kolo mann

, hatten sie ein Schaf erschlagen! — Im Angerlgut wurde auch ein blutiger Hammer, mit dem sie bas Schaf erschlagen haben wollten, gefunden, von dem vermutet wichj, daß er das Mordwerkzeug istz mit dem die drei tötlichen Hiebe gegen Frau Ramsauer geführt wurden, deren TchPeldecke völlig 'zertrümmert ist. Aufrollung der Reparakionsfrage durch Lloyd Georges. Lloyd George, gestern eine private Desprel Die russische Frage. habe! Indo r, Barthou und Iasxar hatten offiziös! benchtl e Londoner Mel nhalt «ine folgendes

, denn jede Derzogerung der Lösung hemmt die anderen Arbeiten der Konferenz. Rur der politische Ausschuß hat seine Arbeiten noch nicht vollendet» , während di« anderen Kommissionen, sei es durch An nahme wichtiger Resolutionen, sei es durch Erweiterung der Bestimmungen früherer Zusammenkünfte, ihre Arbeiten fertig- gestellt haben. Was den Waffenruhepakt Lloyd Georges aNkangt, kann gesagt werden, daß derselbe der Konferenz solange nicht vor- gelegt werden kann, bis man nicht zu einer Einigung über die Anerkennung

de« Sowjetregime» de jure 'gekommen ist. Diese Einigung war von den Alliierten als unmöglich Zeichnet, wenn Rußland sich nicht «nF-^lieht, seine 'Derneinungspolitrk aufzngeben. Inzwischen hat Lloyd George den Pakt den Alli ierten vorgelegt und es finden diesbezüglich zwischen ihm, Schanzet, Barthou und Benesch Besprechungen statt. Man hofft es zu einem Präliminanibereinkommen zu brinaen, bevor der Vertrag Deutschland und Rußland vorgelegt wird. Genua, 28. April. Gestern abends hatte der Außenminister Schanger

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/13_08_1921/TIR_1921_08_13_2_object_1978865.png
Seite 2 von 14
Datum: 13.08.1921
Umfang: 14
Presse sich im Urteil zurückhält — wahr scheinlich wohl auf Grund entsprechender Infor mationen des Außenministeriums — schreiben die „M. N. R.' von einem ..Scheingefecht in Paris'! Lloyd George und Briand hätten zuerst tönende gcgrn die Teilung des Industriegebietes ge halten und nun die Süchverständigen ange- Lloyd George ist heute mittags aus Paris abge- ! Viesen, ein Tcilungsprojclr auszuarbeiten. Di« ist. Die irische Frage erhasche seine Anwesenheit ' w'-den Premiers hätten die Einigung schon

längst könne, welche in den Herzen.der Völler ein Echo findet, dann muß gesagt werden, daß die Bezie hungen zwischen Oesterreich und der Tschechoslo wakei die denkbar schlechtesten sind KomMe Nitz? Bozen, 12. August, abends. reist m London. Die irischen Führer treten nämlich am lö. August zur endgültigen Besprechung über die > englischen Vorschläge sür Irland zusammen. Und ^ De Lalera will vorher noch einmal Lloyd George z sprechen. So hat dieser einen englischen Minister- > rat zusammenberuscn

, in dem er den Vorsitz füh- - ren will aber erst sür Sonntag. Aber trotz- ^ dem ist Lloyd George bereits Freitag nach London i abgereist. Der Verlauf der Verhandlungen in Poris ist ? bekannt: Am Montag früh bereits hatte Lloyd in der Tnsche gehabt,.als sie sich zur Beratung zu sammensetzten. Die i'.al. Blätter beurteilen die Lage je nach ihrer außenpolitischen Färbung verschieden. Doch sind sie übereinstimmend der Meinung, daß tat sächlich eine bloßer «ich! überbrückte Ansichtenve:» tö.Isd-.-che'.L zwischen Llo

„Sinsheim*, und die Spitalspfründneriil stich. >.»!. >I°w°IIa»Ich- jZ.-g-, °hn° natürlich «ch II.,«»« de. !»U ZM?. M. V ' ''°w »°MW-nE-g°bni- ,u -°n. j D.-.An!ch°n M Mh,« -in°° ! » nerstag wurden die Verhandlungen über Ober schlesien wieder ausgenommen. Der ..Corriere' be Stoß erlitten. Nun h.!-t auch di? Leitung der rö mischen Fascisten einen förmlichen Protest gegen hauptet, Lloyd George wolle an die Polen nur den ^ den Friedensvertrag ausgesprochen und die Ein» Oststreifen des Industrieviertels

mit etwa 70.000 ^ berufung einer Tagung sämtlicher Fascisten Ita- Einwohner geben. Nach dem „Secolo' hingegen ' solle Polen die ganzen Zink- und Bleigrubengebie te bekommen und auch einen Teil der Kohlenberg werke... also die Linie, die der ital. General De Martini vorschlug. Lloyd George habe diese Linie liens verlangt. Als Grund für ihre Forderung be» zeichnet sie die Tatsache, daß die Arditi Rossi auch nach dem Friedensschlüsse ihre Borbereitungen zum Bürgerkriege fortsetzten. Die Fascistenpresse

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1922/26_04_1922/VR_1922_04_26_2_object_2121624.png
Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1922
Umfang: 4
Gerte 2 Lloyd George empfing uns in demselben Saale, in welchem die Eröffnungssitzung stattfand.. Es waren nicht nur Journalisten anwesend. - Die Nachricht, daß Lloyd George sprechen würde/ hatte zahlreiche Zuhörer aus verschiedenen Kreisen angelockt. Jede Delegation Hatte — so nebenbei — einige ihrer Getreuen entsendet, Lloyd George erschien heute ernst, gesammelt. Er sprach leise und etwas eintönig. Die heitere Beweglich keit und. konzentrierte Kraft, die ihn bei der Eröffnungs sitzung

zu ^seinem Erfolg verhatf, schien verschwunden. Nur in den Einleitungsworten streute er geschickt einige geistreiche Bosheiten aus, die Heiterkeit, und Beifall anslösten. Lloyd George sagte, er freue sich stets Vertreter der Presse bei sich zu sehen, wenngleich er immer ein wenig befangen sei, 'wenn er vor einem größeren Kreis voir Journalisten spräche. Aber besser als sein Vortrag wir ken könnte, wäre tß, wenn man an ihn Fragen stellen würde, die er beantworten wolle. „Das', sagte Lloyd George, „tvird

das beste Mittel sein, um Klärung in die dunklen Angelegenheiten, dieser Tage zu bringen. — Was soll ich Ihnen über den Geueralpunkt sagen? — Gott ist im Himmel und die .Konferenz ist in Geirna. Sie, ineine Herren, sind ja viel besser informiert wie ich. (Große Heiterkeit.) Wenn ich.wissen ivill, >vas ans der Konferenz vorgeht, lese ich die Zeitungen. (Er neute'Heiterkeit,) Alis diesen habe ich auch einige Sachen erfahren, über die ich f>icr sprechen will.' Lloyd George fuhr, nachdem er einen kteiilen

allein die Konfereuz von Genua Europa den Frieden und die Wiederherstellung nor maler Verhältnisse bringen lvird. — So, und nun, meine Herren, stellen Sie au mich Fragen, nur bitte ich Sie, mir diese Fragen schriftleich zu überreichen. Die erste Frage stellte ein Genueser Journalist: „Weshalb erklärt Rathenau, Lloyd George habe von dem Mkommen von Rapallo gewußt?'- Lloyd George antwortete mit Schärfe und Be- stiimntheit: „Ich köimte es Ihnen mit dem besten Willen nicht sageic; ich weiß

auch nicht, >vie Rathenau dazu kommt. Ich habe gestern sowohl ihn,. >vie Wirth bei nrir gesprochen und sie haben mir gegenüber eine ähn liche Bemerkung nicht gemacht. Wenn sie es getan hätten, so hätte ich ihnen sagen müssen, daß ihre Ansicht absolut falsch sei! Ich spreche es aber jetzt mit aller Deutlichkeit aus.' Dann sagte Lloyd George weiter: „Deutschland akzeptiert den Ausschluß von den Koinmissionssitzllngen, welche die russische Frage betreffen. Deshalb halte ich iveitere Erörterungen über beit deutsch

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/31_05_1922/BZN_1922_05_31_3_object_2485462.png
Seite 3 von 8
Datum: 31.05.1922
Umfang: 8
Ä. M 5 könne, die Frankreich auch nur die ge- Kriegsschuld zuschieben.- Eine solch? Windung sei wert, hundertmal mit dem zurückgetreten zu werden. „Vor dem > ging die Rede weiter, „mußten wir, z ein Wort unsere Lothringer und Elsäffer Ide verlassen, die von uns die Erlösung mgten.'' Me seurige Rede zwischen dem Genueser dem Haager Friedenskongreß ist recht inte st. Pickant ist besonders die Anspielung die Narren, wobei in erster Linie wohl englische Kollege Lloyd George gemeint sein z, llber

der Amerikaner mitmacht und bloß einen, achm inoffiziellen Beobachter nach Haag Und auch dieser Beobachter soll sofort zurück- werden, sobald sich die Russen über die Tak- der Amerikaner aufregen. Poincare wird sich och vorher noch mit dem Parlamente über diese N ins Einvernehmen fetzen. ' Kritisches Reich. Die Gegner Lloyd Georges. Dey hat an die'Partewsrsammlunq der^Im- ^Men Liberalen einen Brief gerichtet, der '.?er „New StatesMan' es nennt, „ein Mu- ^uck überlegter Zweideutigkeit darstellt

und M dem Charakter dieses unaufrichtigen u. 'ioiiären Staatsmannes stimmt, dessen Pre- Un liberalen Kreisen einfach ein psychologi- ^Rätsel ist. Greys Brief sucht die Ursache «hwindsucht der Entente nicht in Frank- Ys Politik, sondern in Lloyd Georges Per- ünd er predigt erneut „ein enges Einver- !?n mit Frankreich' als das Heilmittel für ! Übel, wobei er es aber wieder vermeidet, ? nur mit einem Wort anzudeuten, wie er zu Zweck seine eigene Politik gestalten wohl aus dem guten Grund

und > «56 der Reparationsfrage im !. Heynes, ohne offenbar zu begreifen, wie ^ unvereinbar diese Dinge sind. Sidebo- ^ der ein aufrichtiger Liberaler und zugleich /s?und von Lloyd George ist. meinte, wäh- .ztt ^ Politik sich von der der französischen !> nicht unterscheiden lasse, habe As- üii ?ieder einmal bewiesen, daß er die mit den politischen Zusammenhängen ,! verloren habe, und Lloyd Georges Leib- Chronicle', antwortet Grey: stimmen Grey darin bei. daß wir ^ w' ^ und Zusammenarbeiten mit Arank- ^ Wuschen

, die wir nicht schufen und deren Ausdeckung -durch die Konferenz nur ein Segen war.' Die große Masse der Engländer dürfte ähn lich urteilen. Der Hauptgegner Lloyd Georges, Grey, hat sich durch feine französts-^ gerichteten Demonstrationen nur jede Aussicht zerstört, die er noch gehabt haben mag, je in die Stellung zurückzukehren, in der er so viel Unheil ange richtet hat. Lloyd George fester im Sattel. Der Londoner Vertreter des „Temps' berie tet: Zwei wichtige Tatsachen ergäben sich aus der inneren politischen Lage

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1922/29_04_1922/BRG_1922_04_29_3_object_805471.png
Seite 3 von 8
Datum: 29.04.1922
Umfang: 8
» gelingen werde. Lloyd George werde nicht ohne Erfolgs ' von Genua lyoggehen wollen. Er sei ehrlich bemüht, dar Gottesdienste: In der Stad »Pfarrkirche. 30 Avril: 2. Sonntag n. Ostern. Hl Messe» »oa halb 6 bis einschließlich halb 8 Uhr jede halbe Stunde n»d »n» 10 Uhr. Um 8 Uhr Predigt» halb 8 Uhr heil. Amt. Nachmittag 3 Uhr: Festgottrstienst für die Marianischen Äon- gr egatior en mit Predigt. KongrrgationSaodacht und Segen- Um 3 Uhr Rosenkranz. Litanei. Lied und Segen. In der Et. Barbarakapelle

8 Uhr hl. Messe mit Predigt. Abends - teilnehmen wird. )lloyd George soll nach Blätter»- An^Werttaaln'? Ubr'bl. 'Melle ^abends an den Borabendeo' Meldungen entschlossen sein, das gcmzc Reparalionsprob^ »o? m!S Z8c£J um lem «rufzurollen und nicht eher von Genua wegrugehen; r net) ^ournaniicn gcgenuoee. «uuji | Georges sollcir die Beratungen der Signatarmächte ..btä ■! Versailler Vertrages am 7. Mai beginne». Doch eini^tei» und Segen. Die Maiandacht ist um 7 Uhr. Während der heil. Messe Marieulied

, hernach Aussetzung, LUanei und Segen. j 3. In der Kapuzinerkirche: An Sonn- und Feiertagen heilige! Messen von halb b Uhr bis einschließlich halb 8 um und um! halb 10 Uhr (mit Ansprache und Besang.) RachmittagSaudacht! bis diese Fragen erledigt seien. Sie wollen mtt den Russen Ernst machen. Am 27. ds. hasten Lloyd George. Barthou. Schau» und Jaspar Privatbesprechungen über die russische um halb S Uhr. An Werktagen hl. Messen von 6 bis halb 8 Uhr. (Südtirol auf der Deutschen Gewerkx schäm

» ngen Gütern zugefügten «Schäden verlangt ferner die Rück gabe der den Ausländern konfiszierten Güter. Alltzer dem polrfischen Ausschuß haben alle anderen Kommissionär ihre Arbeiten fertiggestellt. Was den Waffenruhevertrag Lloyd Georges anlangt, kann gesagt werden, daß er, insolange keine Einigung über die Anerkennung des Cow- jetregims in Rutzlano de jure zustande gekommen ist. nicht beraten werden kann. Die Einigung wird als möglich bezeichnet, wenn Rußland sich enfiihließt. seine Bernei

. Programme werden verteilt werden. ?smise eine Kiste mit Lebensmitteln Entwendet. Erst wasche» sie sich de» Kopf, dan» packeln sie wieder. Wie jetzt bekannt wird, sind Lloyd George und Poini- carö wieder so ziemlich ausgesöhnt. §s fanden Bk^prechuw- gen zwischen Lloyd George und Barthou statt und da foll sich Lloyd George bereit erklärt haben, in seinem Bov- schlag an die 'Konferenz, der die Machte verpflichte zus lOjähriger Waffenruhe, die Bestimmung aufzunehmen, daß es nicht gegen diese Waffenruhe

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1921/03_03_1921/BRG_1921_03_03_3_object_766782.png
Seite 3 von 4
Datum: 03.03.1921
Umfang: 4
verhandelt. Der deutsch«! Außenminister legte den deutschen Standpunkt dar a,ti> beantragte,daß dann Staatssekr. Dr.Sim svn die dem- schen Gegenvorschläge verlesen dürfe. Lloyd George un terbrach die Verlesung und erklärte, m>an kön»e darauf verzichten, der deutsche Standpunkt bilde nicht einumt die Grundlage für eine Diskussijon. Werm DeutschlaN- auf dem Wege seine Gegenvorschläge fortfahre» könnte schließlich die Entente mach zahlen müssen. Lloyd George erhob sich u. alles ghrg formlos auseinander

. Der demjche Vorschlag geht dahin, daß die Zahlungen 150 Milliarden in Gold betragen sollen. Marschall Fach soll den: 'Lloyd George nahegelegt haben, sofort mit Zwangsmaßnahmen zu beginnen und d'ie Besetzung De»tschla«os über Frank furt und Stuttgart bis München vorzuschieben, hoch hau England daran fest, daß vor dem *1. Mai, an 'dem erst die deutsche Zahlungspflicht beginnt, Gewaltmaßregeln tricht anwendbar seien. j Die verschiedenen Meldungen lauten: > Paris» 1L März. Die „Ag. Hsavas' meldet aus | London

: Die Konferenz wurde heute um 11 Uhr 30 i vormittags eröffnet. Premierminister Lloyd George be- i grüßte die deutschen Delegierten und erklärte, die Alliier- , ren hätten beschlossen, folgenden Beratu»zsmodus zu be- ! vbachten: 1. Wiedergutmachungen; 2. Entwaffnung. Minister des Aeußern kvr. Simions stiinmt diesem Bov- > schlage zu und begann sein Exposee, wobei er hinzusügte. ! daß die deutschen Sachverständigen Gegenvorschläge auf- . gestellt hätten, die von den Sachverständigen der Alliier

, internationale ALleihe begeben wcd, de und nach fünf Jahren ei» Neues Finanzabkommen ge- troffen werden soll.. Die Darlegungen Dr. Smüonä riefen eine« seyr un günstigen Eindruck hervor. Lloyd George erklärte, die Gegenvorschläge ließen ' .sauf einen vollständigen Lttmrgel a» Verständnis für die Lage schließen. Wenn das die Gegenvorschläge im Demi ; ausführende Memorandum den Darlegungen Tr. Simons entspreche, verdiene es weder eine PrüjuNg Mch eine Erörterung. Lloyd George, der sich über die Unnachgiebig

- keit in den Gegenvorschlägen sehr mißvergnügt zeigte, er klärte einem deutschen Delegierten, es ist Zeit, die Sitzung zu schließen, denn sonst werden schließlich Noch wir zu zah len haben. Die ^Vertreter der Verbündeten werden slcy um 4 Uhr nachmittags wieder versammeln. Die Meldung der „Ag. Havas' ist natürlich im Sinne der Entente gesärbt. Lloyd George hat den deutschen Vorschlag, der auf Zahlung von 150 Milliarden Gold- mark in 30 Jahren hinaus lauft, nicht erfaßt. Der Mai länder „Secolo' meidet

9
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1922/27_10_1922/PUB_1922_10_27_2_object_1011366.png
Seite 2 von 12
Datum: 27.10.1922
Umfang: 12
LW SllM IkMiim. Als während des Krieges die innere Po litik Englands Einheitlichkeit und Zusammen halten erforderte, der Streit der Parteien vor den großen Ausgaben in Flandern in den Hintergrund treten muhte, bildete sich eine aus den Liberalen, den Konservativen und den Arbeitern beflehende Koalitionsregierung. Auf sie stützte sich Lloyd George. Nunmehr wurde diese Koalitionsregierung durch die der Demission vorhergegangene Versammlung der Konservativen gesprengt und damit war Lloyd Georges

Stellung unhaltbar geworden. Frank reich und vor allem sein Führer Poincare können den Ruhm in Anspruch nehmen, den vielverhaßten Lloyd George gestürzt zu haben. Frankreich fühlte durch Lloyd George alle Pläne durchkreuzt, die es auf dem Kontinent hatte, und die Stimmung gegen den englischen Premier war an der Seine alles andere eher als freundlich. Die Folgerungen aus diesem Ereignis sind zurzeit noch unabsehbar. Frank reich hat nun fast freie Hand. Will es. seinem alten Wunsche folgend

, das Ruhrrevier besetzen, und damit Deutschland den Todesstoß geben, so wird ihm niemand in die Arme fallen. Lloyd George, der bisher hemmend wirkte, ist fort und Bonar Law. der neue Mann, wird erst zeigen müssen, wie er sich zu den wich tigen europäischen Fragen stellt. Mit Lloyd George scheidet der einzige Staatsmann aus der zeitgenössischen Politik aus. der den Namen eines starken Mannes verdiente. Er hatte auch die Kraft des Wollens soweit durchzusetzen, als es im Bereiche der Menschenmöglichkeit lag

. Freilich als ihm die Pfeile Frankreichs von den eigenen Leuten in den Rücken ge schossen wurden, mußte er weichen. Der Sturz Lloyd Georges ist das größte Ereignis der europäischen Politik seit dem Friedenschlutz in Versailles. Lloyd George dürfte wahrscheinlich eine Miltelparkei bilden, die mit Männern wie Birkenhead und Cham- berlain schon immer etwas bedeutet. Das englische Parlament wird am 14. November zu einer kurzen Session zusammentreten. Lloyd Georgewirdals FührerderOpposition auftreten. — 170

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/10_09_1937/AZ_1937_09_10_6_object_1869024.png
Seite 6 von 6
Datum: 10.09.1937
Umfang: 6
, wenn die Gefängnisverwaltung seinen Stellvertre ter ohne weiteres aufnehme. Jedenfalls sei für ihn die Sache damit abgetan, denn die acht Tage seien abgesessen worden, und es sei ganz gleichgültig, durch wen. Diesen Brief schrieb er an die vorge setzte Behörde in Aarhuus, die sich tatsächlich dem Argument nicht ohne weiteres verschließen konnte. Man sagt, daß die Staatsanwaltschaft sich jetzt den Kopf zerbricht, wie der Fall juristisch liegt. Dreizehn mal Lloyd George. In London hat sich folgende Geschichte herum

gesprochen, über die in der ganzen Gesellschaft herzlich gelacht wird: vor einigen Tagen fuhr Lloyd George abends mit seinem Wagen in der weiteren Umgebung der Stadt. Es war eine der üblichen kurzen Spazierfahrten, die der ehemalige Premier so sehr liebt. Plötzlich gab es eine Motor panne, und es gelang dem Chauffeur beim besten Willen nicht, den Wagen wieder in Gang zu bringen. Man war mitten auf der Landstraße und ziemlich weit von der nächsten Bahnstation entfernt. Lloyg George war ärgerlich und müde

, und da ganz in der Nähe ein großer Gebäude komplex lag, der wie eine schloßähnliche Anlage aussah, beschloß er kurzerhand, dort um Aufnahme für die Nacht zu bitten. Der Chauffeur klingelte, Lloyd George stellte sich würdevoll hin, trug dem Pförtner seine Bitte vor und erklärte: „Ich bin Lloyd George'. Der Pförtner tat garnicht erstaunt, er lächelte nur nachsichtig und satge: „Treten Sie bitte ein. mein Herr. Wir haben schon zwölf Lloyd Georges hier, Sie sind der Dreizehnte, aber das wird Ihnen sicherlich

nichts ausmachen.' Lloyd George prallte zurück; erst in diesem Moment wurde es ihm klar, daß er an Toren einer Irren anstalt^ geläutet hatte ... Es ist bei dieser Geschichte nicht nachzuprüfen, ob sie wirklich passiert ist oder ob sie nicht Lloyd George selbst, der bekanntlich allzu gern AnekLoten erzählt, deren Held er selbst ist, bei einer Gesell» schaft schmunzelnd in Umlauf gesetzt hat. Korinthen gegen Löwen. Ein für die heutige Weltwirtschaft typisches Ge schäft ist zwischen Griechenland und Südafrika

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1922/25_10_1922/SVB_1922_10_25_3_object_2532602.png
Seite 3 von 8
Datum: 25.10.1922
Umfang: 8
einstimmig zum Führer der Partei. Als im Sommer 1916, nach den schweren Mißerfolgen der Entente an allen Kriegssron- ten, Asquith zurücktreten mußte, war es BonarZ Law, der dem Könige riet, Lloyd George, den damals volkstümlichsten Mann Englands, an! die Spitze der Regierung zu berufen. Lloyd Ge orge hatte sich bereit erklärt, seine Vergangen heit als radikaler und liberaler Politiker zul verleugnen. Er wollte mit den Unionisten Han'di in Hand gehen und alle Kräfte zusammenraf fen, um mit einer äußersten

Anstrengung dett Krieg zu gewinnen. Zum Dank für seine Un-. terstützung Lloyd Georges erhielt Bonar Law. im neuen KoalitionskMnett das Schatzamt. Der Schatzkanzler Bonar Law und der Pre mierminister Lloyd George waren von nun an! während der ganzen entscheidenden Periode des Krieges ein Herz und eine Seele. Bonar LcnH war ebenso wie Lloyd George gegen jeden Kom-. promißfrieden und wirkte mit bewundernswert ter Energie und unbeugsamem Willen zum Siege dahin, daß sich alles zusammenscharte, um Deutschland

niederzuwerfen. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, die Austreibung der finanziellen Mittel in Amerika, die riesige! Propaganda, der Eintritt Amerikas in den Krieg, — an allen diesen Etappen zur Über wältigung Deutschlands hat Bonar Law seinen Anteil. An der Pariser Friedenskonferenz nahm! Bonar Law als englischer Bevollmächtigter teil. Im März 1921 trat er aus Gesundheitsrücksich ten von seinen Aemtern zurück. Lloyd George vergoß, als er im Unterhause 'den Rücktritts brief Bonar Laws vorlas, Tränen

und setzte, sich, ohne ein weiteres Wort hervorbringen zrt können. Er wußte warum, denn von diesem Tage an kann man wahrscheinlich die Auflö sung der Koalition datieren. Bonar Laws Au torität allein hielt die konservative Partei bei Lloyd Georges Fahne. Erst im Dezember ^921 kehrte Bonar Law, völlig wiederhergestellt, nach London zurück. Bonar Laws Einfluß in der Partei war über ragend und es genügte, wie die Dinge gezeigt haben, Bonar Laws Wwendung von der wei teren Aufrechterhaltung der Koalitwn, unk

diese rasch zu fällen und 'der Regierung Lloyd! Georges ein'Ende zu setzen. Im Privatleben ist Bonar Law ein reicher Eisen-Industrieller. Er kennt Deutschland und versteht deutsch. Im Kriege hat er zwei Söhne verloren. London, 24. Okt. Die Unionisten haben gestern Bonar Law zu ihrem Führer gewählt. Hernach begab sich Bonar Law zum König/um den formellen Auftrag zur Kabinettsbildung zu übernehmen. Gleichzeitig riet er dem König, das Parlament aufzulösen und sür 15. Novem ber Neuwahlen auszuschreiben. Beide

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1907/05_02_1907/BZZ_1907_02_05_2_object_413906.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1907
Umfang: 8
und liergestellt wie er sein .mißte, nun allen Anforderungen eines großen Hasens ?ui genügen. An diesem Wendepunkte muß nun auch daran gedacht werden, daß er in Verbindung mit den Landverkehrc seine Zweck-? und Ziele erfülle. Der öskn-reichijchc Lloyd durste sortan nicht ei:, lokales, nur auf Triest beschränktes Unternehmen dleiben. er mutzte so ausgestaltet werden, daß er auch den Hinterländern vollauf Befriedigung ge währt. Bei Abiaus des Vertrages, der am 1. Jänner 1907 erfolgt. mußten zwei Fragen

auftaucken. die bringend eine Beantwoi'tung erheischten. Tie enn Frage war. ob überhaupt mit dem österreirlnschm Lloyd noch einmal in ein Vei'tragsv^'rhältnjS ge treten iverden sollte, oder ob im Hinblick aus di» vielen Mängel, die diesem Unternehmen airliasten es nicht zweckmäßig wäre, mit einem anderen Un Hernehmen oder im Vergebungswege den Dei-kebr nach JnÄen, Ostasien und in die Laniante zu re geln. Die zweite Frage, «die sich auflvars. »var, ob der Vertrag, der bisher zwischen dein Staa! smd

dem Lloyd bestanden hatte, genügende Kau- telen in sich schloß, um ein«? entiä»eidend? Iii-v.'- renz van staatstvegen aus Lieses Sckzissalnisunter «ehmen auszuüben. Was mm die Beantwortung «der ersten Fragc anbetrifft, so lagen allerdings schkvvrwiegemde An yritsKpunkre gegen das Lloydunternehmen vor Schon die finanzielle Basis, auf die er abgebaut tvar, rief das wichtige Bedenken hervor, ob den?, dieses Untermchmen «uch je in die Lage kotnuien werde, um den an daHsÄbc gestellten Ansorderun- g»n Folge

zu ziehen. Bon überall liefen BcWoeriden ein u.nld Sie In- dustrie Llcklagte sich lebhaft beim Staate, daß de: L!oA ihren Anforderungen nicht genüge. DieZ veranlaßte imn allerdiMs den Lloyd, üen Wog Äer Besserung zu- betreten. In erster Lüne be strebte er sich, sein Unternehmen auf eine gssüi» Here Basis als bisher zu steilen, die'Aktien soll ten wonwzRch <nvs den wahren Wert reduziert werden, der Schiffpa.1? sollte srgänzt wei'den. Auch in tarifm'ischer, wie in lomnierzieller Ve^ielninT Wunden

GH die Haustüre eine Wkmke Mäiuvergestalt trat heraus. .Wer cht Sa?' fvuy SW^tedts klingende Stim me. Wilmcrr wollte «müworten. Aber KüuS tot es Wsr an seiner Melle. ^Fch. Kurt Gerhard,' rief er laut hinüber. — „OickÄ tömstsdtl IL brrnge Kr deine Ehre ««Her!' Der Hinblick nun auf diese Bestrebmigen, die Erwägung, daß der Staat nun schon seit zwei Menschenailter mir dem Lloyd in inniger Verbin dung gestanden ist. der Lloyd sich um den öster- rcichisclieil Export große Verdienste erworben

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1922/26_04_1922/SVB_1922_04_26_3_object_2531780.png
Seite 3 von 8
Datum: 26.04.1922
Umfang: 8
. * Journalisten antwortete Tschitscherin auf d'e Möge, was auS der Konferenz würde, falls Frank« Geich sich zurückziehe: Wenn dies geschehen würde, o tvürve Lloyd George dieselben Worte sagen, die ^ ir nach Erledigung des Zwischenfalls gebraucht habe: I.Die Konferenz geht weiter'. Das wußten pie Franzosen ganz genau und darum sei weder Loincare noch Barthou für die Anwendung dieses , Zewaltmktels. * Graf Paul Teleki hat in Abwesenheit des ^ Agarischen Ministerpräsidenten Grafen Buhlen unver bindliche

II., Werstedelv ^ ^ nächsten Zeit nach München »M* A? Japan gibt es 600 ständige Kinos und ^ denen periodisch Filmvorstellungen -'stadeu. Tshio befitzt 50 und Osaka 30 Kino- tbeater mit einem Fassangscanm von 500 und 1800 Plätzen. In Tokio schätzt man die Anzahl der Kino besucher auf zehn Millionen pro Jahr. * Die Berliner „Tägliche Rundschau' schreibt unter dem Titel: „Wohin kommt unser Zeitnugs- Papier?' folgendes: Der neue Dampfer Minden' des Norddeutscheu Lloyd hat eben im Hamburger Hafen 6000 Tonnen Mso

an Arbeits löhnen für 3600 Arbeiter. Im übrigen Oesterreich beträgt die Steuerleistung der Kinobühnen 124 Mil lionen nnd die Lohnleistung 128 Millionen. Beschäftigt find 4800 Arbeitnehmer. IranMscher Pressefeldzug gegen Koyd George. Der Pariser „Temps' greift Lloyd George heftig an und wirft thm vor, Dienstag und Mittwoch habe er die Taktik verfolgt, Moskau von Berlin zu trennen, die Deutschen zu verdammen, die Bolsche wiken zu schonen, aber dieses Manöver sei zu spät gekommen, denn der Vertrag sei

ja geblieben, und die Deutschen seien noch in Genua, ohne daß ihnen eine ernste Urgelegenheit zugestoßen sei. Die Bolschewiken triumphierten, Lloyd George sei ge« schlagen, das Einverständnis zwischen Berlin und Moskau sei durch eine Niederlage Englands und seiner.Verbündeten begründet. Der „TewpS' erinnert daran, daß der deutsche Reichskanzler ein Bourgeois, Ratheuau ein Großkapitals sei, während die Räte- regierung kommunistisch sei. Die beiden Regimes könnten sich also nicht dauerhaft miteinander ver

, daß man die Lösung dieses Zwischenfalles als eine Niederlage der französischen Abordnung in Genua anficht. Der Ton Lloyd Georges sei fast unannehmbar. Die Koketterie Lltyd Georges mit denen, die er die Mit arbeiter des Friedens nenne, sei unzulässig. Die Tatenlosigkeit der französischen Abordvvug und der französischen Regierung würden verwirren. Die Großspu igkeit Lloyd Georges und die Zaghaftigkeit der französischen Delegation sabotieren den Verband. Der Sonderberichterstatter deS „Petit Parifien' in Genna

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1922/17_05_1922/VR_1922_05_17_4_object_2121755.png
Seite 4 von 4
Datum: 17.05.1922
Umfang: 4
. Als Hehler wurden der Eisengießer Karl Stock und der Tnchhändler' Hans Dngaczik ermittelt. Bei den Tätern und ihren Angehörigen sowie bei den Hehlern wurden gestohlene Waren im' Werte htm meh reren Millionen Kronen beschlagnahmt. Wie die österreichische chr istli ch soz i n le Re gier ii» g e i n g e s ch ü tz t w i r d. In der bürgerlichen Presse zirkuliert nachstehende ivitzig sein 'sollende Er zählung: „Dieser Tage gingen Lloyd George »nd der französische Ministerpräsident -Barthon

, aber sie bringt das Deutsche Reich nicht um. Wir müssen etwas anderes ersinnen, so kommen wir nicht weiter.' Lloyd George erwiderte.:' „Ich . weiß mir auch keinen Rat, doch halt, da sehe ich gerade einen pol nischen Inden Vorbeigehen. Ich habe immer gehört,, daß die polnischen Juden sehr gescheite Einfälle haben. Viel leicht kann uns dieser einfache Mann aus dem Volke einen Rat erteilen, den sich unsere Tiploinatcnweisheit gar nicht träumen läßt.' Lloyd George ries dem Manne zn: „Guter Freund, kommen

Sie nähey!' Ucberrascht folgte der Jude der Aufforderung und trat ehrerbietig auf den. Premier», inistcr zu. „Lieber Freund,' meinte Lloyd Ge orge, „ich habe gehört, daß Ihre Leute manchmal ganz gute ..Ideen haben.. Geben Sic auch mir einen Rat. Könnten Sic uns' nicht sagen, wie wir - das Deutsche Reich ganz zilgrilnderichteil kvliiltcn?' Der Angespmchcue war ganz fassungslos. „Mich, einen, armen Mann,' sagte er, fragen die zwei größten Staatsmänner der Entente um Rat? Sie müsscn das doch besser wissen

.' „Nein,' meinte -Lloyd George, .und Barthon lächelte. Es liegt nils^ viel daran, Ihre Meinung zu hören. Sagen Sie- freimütig Ihre Meinung, wie Deutschland vollkommen und für Jahrzehnte hinaus zugrunde gerichtet werden könnte.' Der Olefragte überlegte einen Moment, dann schlug er mit der Hand ans die Stirn und sagte: „Ich häb's. Könnte man nicht hie östr-reichische Regierung veranlassen, die Verwaltung in Deutschland zu> übernehmen'?' Lloyd- George blickte Barthon an mtb-j meinte: „Das- ist wirklich

, , vor Ablauf dieser Zeit kein. Mkominen mit den Russen zu schließen.'und auch keine Älbmachuugen von Untertanen niit Rußland anzyerkenneir noch zn unterstützen. Dvntsch- land Ivird zu die>er Konferenz nicht eingeladen, weil es ja |ciiic N Beziehungen zu Rußland iu dein Abkonunen j von Rapallo eindeutig geregelt hat. . : ( Genua, 16. Mai. Der Schtveizer Delegierte Motta erklärte, daß der in der heutigen Plenar- und Schluß sitzung zur Sprache kommende Burgfriedenspakt Lloyd > Georges sich auf die russischen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1922/24_08_1922/BRG_1922_08_24_1_object_808620.png
Seite 1 von 4
Datum: 24.08.1922
Umfang: 4
» jünger. ! ' j Kramarsch sieht die Entstehung der tschechosiöwaki- Auch Elemenceau hetzt. i schen Republik durch folgende Faktoren besingt: Italiens Genf, ist August. Ckemenceaus Organ „L'honliue^Wille, die österreichisch-ungarische Monarchie zu zerstören, lidre' greift jetzt in den Kämpf Poincares mit Lloyd um sich die Vormachtstellung i» Südosteuropa zu sichern: George ein. In einem an Lloyd .George gerichteten äu- Unterstützung einigw: .weniger, doch politisch einflußreicher b-rkt scharfen Artikel

beißt es- > Kreise in Frankreich, die sich einen neuen Bundesgeno,- tzerft ch-nfen Art,lei hei^ es ' s-n wider Deutschland garantieren wollten: Energie pno Lloyd George kann seit selbst uberzeugeen. daß -eui.ich- Begeisterung der tschechischen Vorkämpfer im Auslande, kand incht die geringste ZMungswilligkert zeigt. Weiß Am interessa,.testen ist. ivas Kramarsch über das Ende Lloyd George nicht, um nur ein .Beispiel oon vielen der österreichisch-ungarischen Monarchie sagte: „Den, We- herauszugreifen

, daß zahlreiche deutsche Stadtgemciuden tausende und abertausende von Mark bewilligen für die Umbenennung oon Sträßest und Plätzen in solche oon deutschen Revolutionshelden.^ ohne daß die deutsche Re gierung. etwas dagegen unternimmt. Solange Deutschland nicht zahleri kann, hat es derartige törichte.' aber sehr kostspielige Demonstrationen-! zu unterlassen. Will Lloyd George denn nicht begreifen, daß mit jeneir neuen Na men von Karl Liebknecht-.^ Marx- und- andere,» ,Dra- ßLNbenennuilgeii die Alliierten

verhöhnt werden, weil sie Gelder hiefür verwenden, die keinen Staatsnotwendigkei- sten ivurde es nicht klar, daß Oesterreich zerschlagen wer den muhte, damit Deutschland aufhöre, gefährlich zu sein. Aus Opposition gegen die Hohenzollern bestand in Frankreich eine gewisse Sympathie für die Habsburger. Insbesondere in den konservativen Kreisen setzte ma' lange Zeit Hoffnung auf die Habsburger, und ich kau,l bestätigen, daß Lloyd George bis zum letzte» Augenblick für die Erhaltung Oesterreichs

war. Dieser Stimmung, die in Frankreich und England bestand, versetzte eigentlich Graf Czernin den schwersten Schlag. In dem Augenblick, als er.in seiner Burschikosität Elemen^an einen Lügner genannt »nid Elemenceau in der Antwort den Brief Karls ten dienen, die also nach dem Versailler Vertrag ausschließ-' produziert hatte, war es klar. daß. mag der Kaiser wol- kich den Reparationen zu dienen haben. Der Artikel, des sen Verfassenschäft Elemenceau zugeschrieben. wird, schließt: ..Lloyd George weiß vieles

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1888/26_05_1888/BTV_1888_05_26_5_object_2924535.png
Seite 5 von 12
Datum: 26.05.1888
Umfang: 12
wir, wa« die nächste Bestimmung zutage fördern wird. Vermischtes. SchifStaufe. Aus Trieft, 24. Mai wird berichtet: In dem in prächtigem Flaggenschmucke prangenden Llohd-Arsenale waren schon um 8 Uhr morgens alle Räumlichkeiten und Tribünen dicht besetzt. Gegen 9 Uhr näherte sich der Lloyd-Dampfer „Maria Theresia' mit Ihren k. und k. Hoheiten dem durch lauchtigsten Herrn Erzherzog Karl Ludwig und der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Therese. Die in der Bucht von Muggia vor Anker liegenden Lloyd-Dampser

gaben den Raaen-Salut ab. Der Präsident des Lloyd begrüßte das durchlauchtigste erherzogliche Paar an Bord und geleitete höchstdaS» selbe zum Galabote. An der Riva wurden Ihre k. und k. Hoheiten in dem hiesür errichteten festlich ge schmückten Pavillon vom Statthalter Freiherrn von PretiS und den Militär- und Civil-Notabilitäten em pfangen. Die Kapelle des Veteranenvereines, welcher mit aufgestellt war, intonierte die Volkshymne. Ihre k. und k. Hoheiten verfügten sich nun in den pracht voll

decorierten Pavillon auf dem Stapelplatze, worauf der Bischof Msgr. Glaviua mit großer Assistenz die Einsegnung des auf dem Stapel liegenden Lloyd Dampfers „Jmperatrix' vornahm. Bei der nun folgenden Ceremonie der Schiffstaufe sagte die als Pathin fungierende durchlauchtigste Frau Erzher zogin Marie Therese: Bring' stolzes Schiff dem Namen Ehre, Den du hinausführst in die Meere; Lass iahn dich von den Wellen tragen. Allüberall, wo swlze Masten ragen. Und „Jmperatrix' möge bei Sturm und Sonnenschein

Auf ihren Fahrten allzeit glücklich sein. ' Einig Augenblicke später glitt der neue Lloyd- Dampfer unter brausendem Jubel vom Stapel in die Wellen. Noch lange klang die stürmische Ovation nach. DaS durchlauchtigste erzherzogliche Paar be sichtigte noch die Werkstätten des LloYd-ArsenalS und schiffte sich, nachdem der durchlauchtigste Herr Erz herzog Karl Ludwig die Front des Veteranenvereines abgeschritten, ans dem Lloyd-Dampfer „Maria Theresia' zu einer Lustfahrt nach Miramar ein. -5*5 Stanley-Expedition

17
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1920/18_09_1920/BZN_1920_09_18_1_object_2470453.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.09.1920
Umfang: 8
zwischen Italien und der Tschecho-Slowakei zu funk, tionieren hätte. Auch hatte der Minister im Vatikan über die Fragen der Trennung von Staat und Kirche Anträge zu stellen. Die Verschiebung der Reise soll durch die innere- Politik in Prag verursacht worden sein. Frankreich. Eine französisch-englisch« Konferenz in Biarritz. Pariser Blätter melden, daß demnächst Be sprechungen zwischen dem Quai d'Orsay und dem französischen Botschafter in London statt finden werden, um eine Konferenz Lloyd Ge orges

von 87 Polizisten, 12 Soldaten und 21 Zivilisten zur Folge. Im Verlaufe der Kämpfe wurden weiter» 150 Polizisten, 51 Soldaten und 56 Zivilisten verwundet. Zu dieser Liste kom men noch die erst kürzlich ausgeübten Angriffe und Aufstände, welche nahezu auf der ganzen Insel stattfanden. Der Bürgermeister von Cork und das Mi nisterium Lloyd George. Aus London wird der .Deutschen All- gemeinen Zeitung' telegraphiert: Für den Fall des Ablebens des im Hungerstreike be findlichen Bürgermeisters von Cork rechnet

man in hiesigen politischen Kreisen ernst» lich mit einer Kabinettskrise. Schon setzt wird Lloyd George vorgeworfen, er habe es nicht verständen, einen Ausweg aus die ser schwierigen Situation zu finden und e» geschehen lassen, daß sich die Angelegenheit zu einer Frage auswachse, die weit über den Charakter eines gewöhnlichen Konfliktes des Bürgermeisters mit den Gerichten hin. ausgehe. Besonders verwickelt wird die Situation noch dadurch, daß die Regierung den Bürgermeister von Cork zum Märty rer Irlands

habe werden lassen. In Ame rika herrscht eine außerordentliche Berstim. mung darüber. » Die Anklagen Lloyd Georges gegen Ka- menew. Ueber die Unterredung Kamenews mit Lloyd George berichtet die .Aaily News': Die Unterredung zeichnete sich durch das Fehlen jener Herzlichkeit aus. die die frühe ren Unterredungen zwischen dem ersten Minister,und dem Sowjetdelegierten kenn zeichnete. Lloyd George beschuldigte Ka- menew einer Reihe von Vertrauensbrüchen und erklärte ihm, wenn er nicht selbst um seinen Paß gebeten

hätte, so würde ihm oieser trotzdem ausgehändigt worden sein, die politischen Verhandlungen würden Nicht eher wieder aufgenommen werden, bis die britische Regierung davon überzeugt sei, daß die Moskauer Regierung ihren Versuch, sich in die inneren Angelegenhei. ten Großbritanniens einzumischen, ausge geben habe. Lloyd George brachte gegen Kamenew solgende Anklagen von 1. daß er am Verkaufe der Juwelen der russischen Kaiserfamilie in England betei ligt sei; 2. daß er Verhandlungen geführt

18
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/21_04_1922/MEZ_1922_04_21_2_object_651932.png
Seite 2 von 6
Datum: 21.04.1922
Umfang: 6
. Einvernahme eines Vertreters Südtirols vom Völkerbund. In der Minoritökenfrage. Gestern wurde, wie uns telegraphiert wird, von der Kom mission der Völkerbundsliga zum Schutze der nationalen Min- sind neue Klippen. 'Vor allem muß erst das Verhältnis der übrigen Staaten zu Rußland bekannt werden. Leicht wird das nicht, zumal die Russen weniger als je gewillt sind, sich Gesetze vvrschreiben zu lassen. Der Presseempfang bei Lloyd Georges. Genua, 21. April. Lloyd George gewährte gestern einer ganzen

hätte in Gefahr bringen können, doch könne man sicher sein, -daß die Angelegenheit im Laufe des heutigen Tages gelöst werben wird. Einer der Schriftsteller fragt« dann schriftlich an, ob er etwas vom Abschlüsse des deutsch-russischen Vertrages gewußt habe. Lloyd George erklärt«, er habe nichts davon gewußt und ihm gegenüber hätten auch weder Rathenau noch Wirth je mals behauptet, daß er schon früher vom Vertrage Kenntnis gehabt habe. Don der Rote, die 'den Deutschen auf den Abschluß des Vertrages

hin zugestellt wurde, erwartet sich Lloyd George einen großartigen moralischen Erfolg, der sicher zrim guten Aus- gaug der Konferenz beitragen wird, den doch auch die Deut schen und die Russen wünschen. Weiters erklärte Lloyd Ge orge auch dafür zu fein, daß mich D e u t f ch l and u n d R u ß- landin den Volk erb undaufgenommenwerden, da derselbe eine Vereinigung zum Nutzen Europas fei und doch „auch' Deutschland und Rußland wichtige Staaten des, europäischen Kontinentes seien. (Sohr gnädigI Anm. d. Red

.) Line schwere Niederlage Frankreichs. Der Zwischen füll, der durch das deutsch-russische Ab kommen heraufbcischworen worden -war, gilt als beige- leyt. Die Deutschen werden heute die Antwortnote überrei chen. Dies hat jedoch nur mehr die Bedeutung einer Formali tät. In der Rote wird gegen den Vorwurf der Berheimli- chung und der Illoyalität Verwahrung eingelegt. Trotzdem hat Lloyd George gestern vor der Presso der ganzen Welt denselben wiederholt. Deutschland erklärt, an den Beratungen der ersten

19
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/23_10_1922/MEZ_1922_10_23_1_object_665061.png
Seite 1 von 2
Datum: 23.10.1922
Umfang: 2
. Die Demission des Kabinettes Lloyd Georges hat auf den Kurs der Mark katastrophal eingewirkt. Der Dollar notiert weit über 4000.—. Das-sagt alles. Ber» zweiMt kämpft Deutschland -gegen den Werfall der Währung. Die spät gesoffenen Gegenmaß nahmen der Regierung' sistd wirkungslos ver pufft. Die Stimmung, die heute die Politik be herrscht, ist die der Verzweiflung. Lloyd George, der sich rühmte und auch noch rühmt, den Ver> von WersMes durchgesetzt zu haben, hatte furchtbaren wirtschaft lichen Auswirkungen

desselben ein Hemmschuh angelegt werden mühte. Die Verfolgung dieses Gedankens zeigt sich in -seiner Politik in Cannes, Gnua, Brüssel. Stütze harte Deutschland an Lloyd George in der -jüngsten Zeit wohl nicht. Bcdeu. tend -verschlechtert ist Deutschlands Lage -aber da. durch, daß die -Konservativen ans Ruder gekom- iffen sind. Das neue englische Kabinett kündigt schon in seiner ersten Erklärung die Wieder, annäher-ung -an Frankreich an. Frankreich hat Oberwasser. Nach dem Zusammenbruche -im Kriege, steht

zu können-. Die politischen Richtlinien. London, 23. Oktober. Die Richtlinien der Politik des neuen englischen Kabinettes lassen sich wie folgt zu nähme an den ammen estländi Bündnis und- Freundschaft mit Frankreich als Grundlage der kontinen affen: chen Geringe Teil- heiten; -alen Pol-l-tik; wenige erkannt, daß den Unternehmungen in fremden Ländern. Lloyd Georg« verteidigt Versailler. Leeds, 23. Oktober. Lloyd George hat -hier am Samstag in einem Kmosaal vor einer großen Zuhvrermenge die ang-ekündigte Rüde S halten

. Zu Beginn derselben drückte er sein edauern- darüber aus, daß die Koalition, die den Weltkrieg zum siegreichen Ende führen half, nunmehr -gesprengt wurde, weil eine Partei da von zu- kleinen Nutzen zu haben glaubte. Das englische Volk werde aber zwischen Nation und Partes zu wählen wissen. Es fei für chte Nation. Lloyd- George verteidig-te hernach lange die von -ihm gemachte Politik und -erklärte, daß er vor -allem -alles getan habe, um den Krieg zu einem -siegreichen Ende zu führen. Im -weiteren

21