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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1908
Umfang: 8
gegen den Banernbnnd und die Ehrisllichsozialen abschwenken. Ich schreibe dies Ihnen, geehrter Herr Re dakteur, nm Sie zu bitten, durch die Unbesonnen- hciten des „Tiroler Volksblattcs' nicht zur Errcguug sich hinreißen zu lassen. Ihre Partei nnd Ihre Presse ist heute die stärkere im Lande nnd je ruhiger diese beiden die letzten Anstürme nennt diese Enge die p>»ria Iliin^nrivu. daS nn- garische Tor. Als fester Torwart stand v !al>rhun- derte lang, aus schroffem Felskegcl, ras ungarische Grcnzschloß Theben sD^vöiih

gesteigerte Lebensmittelpreise bewuchert wird. Also, werte Genossen, nicht die Grenzen auf machen, aber gewissen Herren Zwischenhändlern das Handwerk legen! ' Eine Stimme aus dem andern Lager. Wir erhallen von einem Herrn, der der konservativen Partei angehört, aber, wie aus den folgenden Ausführungen hervorgeht, uns nicht feindlich gegenübersteht, nachstehende Zu schrift: Ich finde den Kamps, den die konservativen Zeitnngen jetzt gegen die Christlichsozialen unter nehmen, ungerechtfertigt

. Eine solche Art des Kampfes widerspricht auch den Traditionen der konservativen Partei. Ich kann Sic versichern, das; viele, und nicht ein kleiner Teil der katholisch-konservativen Partei, damit nicht ein verstanden sind, aber, wie die Tinge bei uns leider liegen, nicht das Wort ergn iscn wollen. Ich habe wiederholt Anlas; genommen, in meinem Freundeskreise aus die ungehörige Schreibweise des .,Bnrggräfler' hinzuweisen, und zwar auch unter Hinweis aus das bischöf liche Zirkular. Es hatten sich bei dieser Zei

tung die Verhältnisse aus kurze Zeit etwas ge bessert. Scheinbar durch das „Tiroler Volks- blatl angeregt, hat das erstere Blatt aber wieder einen Ton angeschlagen, der unserer Partei so viel geschadet. Wie ich weiß, sind die Herausgeber des „Tiroler VolkSblattes' mit dessen seindseliger Haltung gegen die Bruder partei nicht ganz einverstanden. Leider läßt sich in der Sache selbst im Augenblick nichts machen, weil nnsere Partei der einheitlichen Führung entbehrt. Mir scheint es unklug

aus dieser Scitc steile Berge an die Donau heran nnd pressen sie mit den Hamburger Belsen durch ibrc steinerne Brust zusammen. Man Auge und das hat uns um sehr tüchtige 'Partei mitglieder gebracht. Ter Kampf der katholisch-konservativen Partei gegen die Christlichsozialen bei den aus geschriebenen Landtagswahlen ist zu bedauern. Ich wäre sehr dafür gewesen, daß unsere Partei jetzt den Frieden mit den Christlichsozialen in Tirol geschlossen hätte. Die hervorragenden Männer unserer Partei hätten sich gewiß

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.02.1901
Umfang: 8
sein, lärmende Streitigkeiten aus dem Hause ferne zu halten, zur Arbeitsbefähigung desselben beizutragen und dasselbe zu einer Stätte ruhiger und ernster Arbeit zu machen.' — Baron Di Pauk und Dr. Ebenhoch haben sich mit der Verschmelzung der Kath. Bolkspartei «nd des Centrums einverstanden erklärt. Zum Obmann des Centrumsclubs wurde gewählt Doctor Kathrein, zum ersten Obmannstellvertreter Abt Treuinfels, zum zweiten Obmannstellvertreter Doctor von Fuchs. Dr. Kathrein nahm ins Wahl an und legte der Partei

„Brixener Chronik.' 5. Februar 1901. Seite 4. Nr. 16. - Dienstag, Die Parlamutsparteieu. Die christlichsorisle Partei Hat auf die Einladung der Deutschen Volks partei, Vertreter zur Berathung jener Schritte zu entsenden, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staatssprache zu unter- »ehmen wären, in der zweiten Clubsitzung vom S0. Jänner solger.de Antwort beschlossen, worin 5er Deutschen Volkspartei ihre schwankende Haltung unzweideutig vorgehalten wird: „An den verehrlichen

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

in der letzten Zu* iammenkunst der deutschen Gemeinbürgschaft «lle Mitglieder das feierliche Ver sprechen übernommen haben, an derselben «it aller Entschiedenheit festzuhalten und den Verband, der sich durch seine Thätigkeit für das teutsche Volk in Oesterreich große Verdienste er worben hat, nicht zu lockern. In Erfüllung Kieses auch von unserer Partei gegebenen Ver brechens haben wir sofort nach Constituienmg »nserer Bereinigung Herrn Dr. Alois Funks, «elcher stets den Vorsitz in der deutschen Gemein

das parla mentarische System aufrecht zu er halten und die Untergrabung des parlamen tarischen Ansehens zu bekämpfen sei. Der Druck der wirtschaftlichen Nothlage ist groß. Die Partei hält es daher für die wichtigste Aufgabe, sür»die Forderungen der Landwirt schaft, desGew er besund der Arbeiter einzutreten. Eine gedeihliche Lösung der wirtschaftlichen und socialen Frage herbeizuführen, ist am allerwichtigsten. Dazu bedarf es aber des Friedens und nicht des Streites. Deshalb wird sie bestrebt

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1908
Umfang: 8
IS k. Di< Abnahme d»s Klatte«, fotasgr <w< ausdrücklich» KSndiguns desfeldrn Mcht erfolgt» gilt «!» Adomr»m»»tsv<rpAicht»»g. M 37 Bozen, Mittwoch, 6. Mai ^908. XIiVII. Jahrgang. Zur Jage in Tirol. (Fortsetzung.) Der Kampf der „scharst^ Tonart' gegen die in der „Volkspartei' gesammelten Katholisch-Kon servativen wurde sehr erleichtert durch die Entwick lung, welche in der konservativen Partei Deutsch tirols mehr und mehr zutage trat. Die Partei hatte im Reichsrate hochbesähigte, bei den anderen Par teien

, so glänzend und erfolgreich sie das Tiroler Volk dem Throne und der Regierung gegenüber repräsentierten — fast ebenso verlor die Partei die Wurzeln und die Füh lung nach — unten. Die führenden Kreise der ka- tholisch-konservativen Partei zählten nicht wenige Männer, welche das Bewußtsein hatten, ein Man dat weder zu suchen, noch zu brauchen, und welche überdies meinten, wenn das Volk ihnen das Ver trauen durch die Wahl geschenkt, so soll dieses Ver trauen auch ein vollkommenes sein; das Volk möge

, häufig auch sehr erfolgreich, aber die Wähler wußten vielfach nichts von dieser Tä tigkeit ihrer Vertreter, weil es ihnen — niemand sagte. Die konservativen Abgeordneten waren fast ausnahmslos abgesagte Feinde jeglicher Selbstan preisung, sie verabscheuten jede Art von Demagogie derart, daß sie auch vielen berechtigten demokra tischen Rücksichten aus dem Wege gingen. Diese große Blöße hat die Partei Dr. Schöpfers sofort erkannt und weidlich ausgenützt. Die „scharfe Ton art' betonte recht eindringlich

den Grundsatz, daß der Abgeordnete seinen Wählern Rechenschast schulde und von deren sortdauerndem Vertrauen abhängig bleibe. Je mehr die konservativen Abgeordneten Fühlung mit dem Volke verloren, um so mehr ent faltete die Partei Dr. Schöpfers die demokratische Fahne, und eS gelang letzterer, sich zwischen Ab geordnete und Wähler wie ein trennender Keil hineinzuschieben. Das demokratische Prinzip, das regere politische Leben, die unbeugsame katholische Grundsatztreue, welche die Richtung Dr. Schöpfers

auszuzeichnen schien, führten zahlreiche politische Talente, und namentlich die arbeitsfreudige und begeisterte Jungmannschaft in das Lager Dr. Schöp fers. Schon damals zeigte sich die große innere Wahlverwandtschast zwischen der Richtung Dr. Schöpfers und der mächtig aufstrebenden christlich sozialen Partei in Wien. Ein sehr wesentliches Moment bei Entstehung der christlich-sozialen Partei in Tirol bildete das Verhalten der katholisch-konservativen Presse, vorab der von Dr. Georg Iehly geleiteten „Neuen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1904
Umfang: 6
Seite 2 „D e r T i roIe r' Donnerstag, 4. F-bruar 1904 And das wird auch Abgeordneter Schrott zugeben, eine solche Verdrehung nicht ruhig und ohne Wider spruch'hingenommen haben. Aber — und das ist wohl der letzte Trumpf, den die konservative Presse in dieser für ihre Partei höchst peinlichen Angelegenheit auszuspielen hat — aber die Konservativen haben sür sich das „offi zielle stenographischeProtokoll der Friedenskonferenz'— und dieM gilt, nicht das Privatstenogramm des Abgeordneten

das Ergebnis äußerer Umstände, daß die Partei noch zusammen hält und nicht in ein halbes Dutzend Partikel aus einanderfällt. Wie immer die am 5. Februar zu sammentretende Vorstandssitzung der Deutschen Volks partei enden mag, ob die Mehrheit der Parteivertretung sich auf Seite Dr. Derschattas stellt uud dessen im BudgetauSschusse der österreichischen Delegation ein gebrachten Antrag in Sachen der Hoheitsrechte billigt oder nicht, das ist ganz gleichgültig. Die Sprünge, welche diesmal in der Partei

aufklafften, werden sich nicht mehr verkleistern lassen, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil diesmal der Kampf in die Parteipresse selbst gedrungen ist und damit die eigentlichen Repräsentanten der öffentlichen Partei meinung auseinander gerieten. Die Deutsche Volkspartei war von ihrer ersten Stunde an kein einheitlicher Körper und je mehr sie sich vom Antisemitismus und den wirtschaftlichen Reformzielen abkehrte, desto mehr verfiel sie in jenen Liberalismus zurück, von dem loszumachen sie berufen

war. Fortan stritten in ihr demokratische und alt- liberale, gewerbesreundliche und sozialpolitisch voll ständig verständnislose Strömungen und da auch in politischer Beziehung die Partei nicht im stände war, sich eine einheitliche Meinung zu bilden und immer zwischen Verfassungstreue und dem Linzer Programm der Alldeutschen und dessen Schlagworten ratlos hin und her pendelte, war eS vorauszusehen, daß dieses ooiupositum von Altliberalismus und Deutschradikalismus ein böses Ende nehmen werde. Tiroler

! Fordert und verbreitet in , In der Tat hat das Unheil noch keiner derjenigen, welche in der Leitung der Deutschen Volkspartei ihr Glück versuchten, zu bemeistern vermocht. Dieser Unsumme von Gesinnungslosigkeit und Disziplin feindschaft, konnte keine Klubleitung standhalten und daher kam es auch, daß die Abgeordneten Kaiser, Steinwender, Hochenburger und andere nichts als Undank für den Versuch ernteten, diese Partei ver nünftig zu leiten. In dem Obmaune Dr. Derschatta, der vor drei Jahren sein Amt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.06.1889
Umfang: 6
Seite 2 abgewiesen. Der Verein wollte aussprechen, daß er eine Vertretung seiner Interessen durch die große deutsche und fortschrittliche Partei erwarte und die Abgeordneten dieser Partei erklärten die Vertretung übernehmen zu wollen., Der Bauernverein behält durchaus sein volles Selbstbestimmungsrecht, wenn er auch der großen deutschen fortschrittlichen Partei ein Vertrauen erweist, welches er nicht auch anderen Parteien entgegenbringt. Meran, 21. Juni. Wie die „N. Fr. Pr.' berichtet

will und sie dann das Bad ausgießen läßt, während die bezahlten Anstifter ihre Haut rechtzeitig in Sicherheit zu bringen wissen. Belgrader Meldungen zufolge, äußern die serbischen Regierungskreise ihr lebhaftes Bedauern darüber, daß die fremde Presse fast ausschließlich sich aus der „Male No- vine' informirt, deren Herausgeber seinerzeit wegen seiner Umtriebe gegen die eigenen Parteigenossen aus der radicalen Partei ausgeschlossen wurde und Rache an der aus dieser Partei hervorgegangenen Regierung zu üben suche

Haltung zu erwerben und festzuhalten. Was von diesen und anderen Beschwichtigungsversuchen der serbischen Osficiöfen zu halten ist, das beweist neuerdings die Thatsache, daß die österreich - freundliche serbische Fortschritts- Partei, welcher am 26. Mai in Belgrad so übel mitgespielt wurde, durch ihren Centralansschuß aus Antrag ihres bis herigen Führers, des Exministers Garaschanin am 18. ds. einstimmig beschlossen hat, „sich von der activen Politik zurückzuziehen' und das Erscheinen ihres Organs

„Videlo' einzustellen; das heißt, die Partei hört einfach zu bestchen auf, da es in Serbien heute für Grunde entging, weil man in dieser ohnehin aufgeregten Epoche dem mehr lästigen als gefährlichen Schreier nicht noch zu einer Märtyrerkrone verhelfen wollte. Die Agitation gegen den neuen Friedhof setzt Jordan fort und fährt am 13. November an der Spitze einer Deputation Unzufriedener nach Bozen, um dem Kreishauptmann die Sache vorzutragen. Der Empfang war dort eben kein allzu freundlicher, indessen

in Scene gesetzt Eine Flugschrift, in Taufen den von Exemplaren verbreitet, enthalte eine Reihe von An klagen gegen die liberale Partei, n. A. auch die schon vielfach widerlegte Behauptung, die liberale Partei trage Schuld an der Finanznoth des Reiches, an der stets anwachsenden Staatsschuld und dem nicht schwinden wollenden jährlichen Deficit. An der Hand von Thatsachen und mit nicht zu bestreiteuden Ziffern wies der Redner sodann nach, daß die Schulden Oesterreichs immer unter clericalen Regierungen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 10.09.1910
Umfang: 5
Seite 2. Nr. 108. Samstag, auf dessen Scheiterhaufen auch jetzt im 20. Jahr hundert noch Menschen langsam zu Tode gequält werden. Nach der Rechtfertigung des Vorgehens der christlichsozialen Partei in verschiedenen Arbeiterfragen geht Redner zur Besprechung der politischen Lage über. Er bedauert es, daß sich das Abgeordnetenhaus in die Bahnen des Natio nalismus habe lenken lassen und daß deshalb ein gedeihliches Schaffen in sozialer Hinsicht nicht zu denken sei. Die Schuld an den nationalen

ein und sagt: Ich habe nie aufgehört, die Soli darität der Arbeiter mit den Bauern zu predigen und wenn dies mir mein Mandat kosten sollte; dann ist mein Mandat beim Teufel, aber meine ehrliche Ueberzeugung ist mir geblieben. (Rau schender, anhaltender Beifall.) Zum Schlüsse seiner glanzvollen Ausführungen kommt der christ liche Arbeiterführer auf die letzten Vorgänge in der Partei zu sprechen, weist darauf hin. daß es überall räudige Schafe gebe. Das, worauf es ankomme, sei die Reinheit der Partei, sei

die Reinheit und Zweckdienlichkeit des Parteipro- grammes. Rein und unverfälscht steht das Pro gramm der christlichsozialen Partei aufrecht; in seinen Zielen hat sich nach wie vor nichts ge ändert. Darauf kommt es an und wenn ein räudiges Schaf kommt, das den Namen der Partei verunglimpft, so kann dies in den Augen eines objektiv denkenden Beurteilers nur das Empfinden auslösen, das er hat. wenn ein Hund an einem Kunstdenkmale vorübergeht und das selbe im Vorbeigehen beschmutzt. Das Programm

der christlichsozialen Partei steht rein und un verfälscht da. Das Ziel ist das gleiche wie ehedem. Lassen Sie sich durch die Zwischenfälle der letzten Zeit nicht beirren, halten Sie sich das Programm und die Ziele der Partei vor Augen und dann setzen Sie die Lupe an, fällen Sie dann Ihr Urteil. Und wenn Sie so Ihre Aufgabe als Stützer und Prüfer einer politischen Partei auffassen, dann, Verehrteste, mag der Jauchekübel von Hand zu Hand fliegen, um den Inhalt über unsere Partei auszugießen, dann mag die Verleumdung

, den für den 24. und 25. September in Aus sicht genommenen deutschfreiheitlichen Reichs parteitag mit Rücksicht auf die gleichzeitig statt findende Landtagskampagne abzusagen.' Der eigentliche Grund der Absage ist ein ganz anderer. Die Verstimmtheit in der gestrigen Sitzung der Führer des Deutschen National verbandes führte nämlich zu so heftigen Kontro versen, daß sich der Nationalverband zur Ver hütung öffentlicher „unliebsamer Weiterungen' entschließen mußte, den deutschfreiheitlichen Partei tag in Klagenfurt, zu dem bereits

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 08.05.1902
Umfang: 12
auch meine Partei nicht zu den professionellen Ministerstürzer» gehört. Das hohe Haus weiWehr gut, dass die Partei, der ich angehöre, für den Dispositionsfonds gestimmt hat, dass wir im Budgetausschusse das Zünglein an der Wage waren und dass der Dispositionsfonds im Budget ausschusse gefallen wäre, wenn wir drei Mitglieder des Budgetausschusses, die wir die Partei im Budget ausschusse vertreten, gegen diese Post gestimmt hätten. So handeln Ministerstürzer nicht. Dieser Vorwurf gegen mich hat^nur den Zweck

und von Mandaten? Ich wenigstens bin deswegen nicht hier hergekommen. Im Meritum der Angelegenheit kann ich mich außerordentlich kurz fassen. Ich will auf meine An sichten vollständig verzichten und nur drei Ansichten vorführen, welche viel besser, viel wirksamer für die sofortige Aufhebung der Mauten sprechen.. Ich werde mir erlauben, dem hohen Hause in Erinnerung zu bringen erstens die Ansicht einer Partei, einer Regierungspartei Kat' sxooksn, die Ansicht der Presse dieser Partei und schließlich die Ansicht

, darauf aufmerksam, weil die Presse dieser Partei das Ge gentheil sagt (liest): „Diese Steuer, welche in den umliegenden Staaten schon lange aufgehoben erscheint, gehört zu den ungerechtesten.' So sagt die Partei, die Presse sagt, wie Sie später hören werden, genau das Gegentheil (liest): „Sie belastet ausschließlich gerade jene Be^ Verkehrsanlagen, zu denen auch sie ihren Steuer gulden beitragen mussten und müssen, nur wenige Vortheile haben, ja, die nicht selten durch Ablen kung des Verkehres

in beiden Häusern des Reichsrathes ange nommen wurde, hat die Nichtvorlage desselben zur Sanction befremdet . . . .' Diese Partei war also befremdet, dass man das damals beschlossene Gesetz nicht zur Sanction vor gelegt hat (liest): „und die ländliche Bevölkerung'' —hier wird von der „ländlichen Bevölkerung' gesprochen, ich mache darauf aufmerksam, weil die Presse dieser Partei sagt, die Iaörikanten hätten einen Nutzen von der Aufhebung der Wanten (Heiterkeit) — (liest): „wegen auffälliger Hintansetzung

- und Ueberfahrtsmauten einzubringen?' Ich bitte diese Worte: „baldigste', „veralteten', „ungerechten', „lästigen und verkehrsstörenden Steuer' — und besonders das Wörtchen sofort — wohl im Gedächtnisse zubehalten, weil diese Partei heute wahrscheinlich'Mgen meinen Antrag stimmen wird. Unterschrieben ist die Interpellation von den verehrten Herren Dr. Tollinger, Dr. Fuchs, Dr. Kathrein, Schrott, Morsey, Haueis, Trapp u. s. w. Anficht der Zeitungen dieser Wartet! Nun, verehrte Herren, muss ich Sie bitten, etwas tief

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 19.06.1907
Umfang: 8
sich bilden werden; mit der bisherigen Dreiteilung des Hauses dürste cs mit dem Eintritt der jetzigen neuen Mitglieder vorüber sein. Wer soll sich da anskennen ? Das „Linzer Volksblatt' schreibt: „Eine unrichtige Auffassung hinsichtlich des Beitrittes des Zen trums zur christlichsozialen Partei vertrat der christ lichsoziale Abgeordnete Dr.' Drerel (Vorarlberg) in einer Rede, die er am 13. ds. in Wien-Reu?«u t iifllt—,ua.t vt ’u. a., 'daß die Konservativen bisher eine konfessionelle Partei

waren, jetzt aber eingesehen hätten, daß mit dem rein konfessionellen Standpunkt heute nicht mehr auszukommen sei. Das ist eine ganz irrige Auffassung. Die Konservativen waren auch bisher eine politische Partei und haben es stets zurückgcwiesen, wenn man sie etwa wegen des Partcinnamcns als rein konfessionell hin- stellcn wollte. Katholische Volkspartei bedeutet nichts anderes, als daß für diese Partei die katholischen Grundsätze für das öffentliche Leben maßgebend find. Dies ist oft genug erklärt worden. 2n gleicher

Weise sind für die christlichsoziale Partei die christlichen Grundsätze maßgebend und man würde sie deshalb wegen ihres Namens mit dem gleichen Rechte oder Unrecht eine konfessionelle Partei nennen können. Die Abgeordneten der katholischen Volks partei haben sich vermöge ihres Beitrittes zur christ- sozialen Reichsratspartei weder in ihremWesen noch in ihren Grundsätzen geändert. Sie waren hiebei nur von dem Bestreben geleitet, die heute so notwendige Einigkeit im christlichen Lager herzustellen

. Sie werden unter Führung Dr. Luegers treue Freunde und Mitkämpfer der Christlichsozialen sein und stramme Parteidisziplin halten. Aber einen Gesinnungswechsel haben sie nicht vollzogen und brauchten sie glücklicher Weise nicht zu vollziehen.' Das ist richtig, daß das Zentrum, bezw. die Konservativen leine konfessionelle, sondern eine politische Partei waren. Andererseits hat es jüngst aber auch geheißen, daß die Abgeordneten des früheren Zentrums ohne jeden Vorbehalt und unter Verzicht auf ihr eigenes Programm

in die christlichsoziale Partei eingctreten sind. Damit haben die Abgeordneten des Zentrums doch ihr Wesen und ihre Grundsätze, insoferne hierin ein Unterschied zwischen Zentrum und christlichsozialer Partei bestand, aufgegcbcn. So fassen wir die Geschichte nach den christlichsozialen Blättern auf. lieber das Arbcitsprogramm des Par laments im Herbst und die Stellungnahme der Christlichsozialen äußerte sich Abgeordneter Kunschak folgendermaßen: Die eigentliche Arbeit wird im Herbste beginnen und vorerst der ungarische

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 20.09.1903
Umfang: 18
verlautbarten Armee-Befehl des Kaisers. Tie Resolution spricht sich schließlich für die wirtschaftlich e und politische Ge meinsamkeit beider Reichs Hälften, jedoch unter gerechter Verteilung der Rechte und Lasten aus. Tie vorgestrige Sitzung des niede röster- reichischen Landtages, zu der keine Tages- Angriffe aufzunehmen, die gegen dieselbe gerichtet sind. Im Interesse der Partei, sowie im Inter esse der in solchen Stellungen befindlichen Partei genossen liegt es jedoch, daß letzteren Genossen

keine Vertrauensstellungen übertragen werden, weil sie solche früher oder später in Konslikt mit sich und der Partei bringen müssen.' Tie nun folgende strittige Angelegenheit zwischen Bebel und der „Vorwärts'-Redak'lioii wird durch kurze Er klärungen der beteiligten Personen geschlichtet, i Abg. Stadt ha gen erstattete sodann den Be- anhaltende Rufe: „Abzug Oesterreich!' aus. — Der Rettor der Universität veröffentlicht folgende Kund m a ch u n g: „Es ist mir zur Kenntnis ge langt, daß ein Teil der Universitätshörer

die Brände in Trav- n i k gelegt und infolge dessen das Standrecht verhängt wurde, sind, wie das Korr.-Bur. aus orduuug versendet worden, diente fast aus schließ- Serajewo berichtet, vollstäudig a u S der Luft lich einem Triuglichkeitsautrage. der die vielerör- gegriffe n. Tie Landesregierung hat eine terte St. P ölten er Elektrizitätsaffäre! Hilfsaktion eingeleitet. zum Gegenstand hatte und wurde in Abwesenheit! Zum sozialdemokratischen Partei- Dr. VvlNs und eines Teiles der Minderheit der tag

in Tresden hatte sich a», 13, ds. alles, was vom Abg. Bielohlawek gestellte Dringlich- einen Namen in der sozialdemokratischen Partei kcitsamrag: Der Landesansschnß wird ans- besitzt, eingesnuden. Aus Oesterreich sind Viktor gesordert, 1. die geeigneten Schritte einzuleiten, Adler und der Reichsratsabgeorduete Pernerstor- um die E u t he b u u g des Wilhelm Völkl von ser erschienen. Ter große im Schmuck prangende seinem Amte als Bürgermeister der Stadt St.' Saal des „Triauon' ist bis auf den letzten

Platz Pötten durch die k. k. Statthalterei zu erwirken: ^ gefüllt. Reichstagsabgeordneter K a d e n-Dresden insolange Herr Wilhelm Bölkl das Amt eines. begrüßte die Anwesenden. Seine Rede war ein Bürgermeisters der Stadt St. Polten bekleidet, ? Triumphgesang auf die ungeheuren Erfolge der sich in keine gütli ch en Unterhandln»- Partei in Sachsen; ungelMer, aber erklärlich ans g e n mit der Gemeindevertretung betreffs der aus' den Verhältnissen des Landes, ans der ganzen ' und sozialen Situation

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.08.1903
Umfang: 8
, die Christlichsozialen hätten in Franzensfeste die „bischöflichen Friedensvorschläge' schroff zurück gewiesen, wörtlich folgendes: „Zur Steuer der Wahrheit bemerken wir. daß, soweit wir unter richtet sind, an die christlichsoziale Partei- leitung keinerlei Friedensvorschläge ergangen sind. Auch der Parteikonferenz in Franzensfeste, die schon längere Zeit vor dem 15. Juli be schlossen war, lagen keine bischöflichen Friedens-- vorschläge vor, konnten also auch nicht schroff zurückgewiesen

werden.' — In Nr. 97 vom 13. August erklärte die „Brixener Chronik' neuerdings: „Die christlichsoziale Partei leitung hat bis heute weder eine offizielle Verständigung bezüglich der Friedensaktion, noch auch eine Einladung zu den Friedensverhand lungen erhalten.' Diese zwei Sätze haben, wie es scheint, den vollen Zorn des altkonservativen Hauptorgans herausgefordert und unserer Redaktion den Vorwmf unvergleichlicher Lügen haftigkeit eingetragen. Einen solchen Vorwurf können wir uns im Interesse unseres Blattes und unseres

Standes nicht gefallen lassen und schreiten darum zur Abwehr. Im Lauf des Monats Juni berief Fürst bischof Simon mehrere Herren verschiedener Parteirichtungen zu sich und legte denselben seinen Plan vor, im Land Frieden zu stiften. Der Fürstbischof erklärte: es sei seine Absicht, eine Fusion beider katholischer Parteien herbeizuführen und zu diesem Zweck ein Komitee aus Vertrauens männern beider Parteien zu berufen. Der Fürst bischof äußerte, daß nach seinen Informationen die konservative Partei

bereit sei, das christlichsoziale Programm anzunehmen. Durch die angestrebte Fusion beider Parteien sollte aber dieZugehö- rigkeit der tirolischen Abgeordneten zu verschiedenen Klubs des Reichs rats nicht tangiert werden, wie der Fürstbischof ausdrücklich erklärte. Das Resultat der Friedensbestrebungen sollte also sein die Gründung einer einheitlichen katholischen Partei im Land und im Landtag. Der Fürstbischof forderte die von ihm ge ladenen Herren auf, ihre Meinung über die Aussichten des Projektes

zu sagen. Von christlich sozialer Seite wurde unter anderem hingewiesen auf die Notwendigkeit, die beiderseitigen Partei leitungen über den geplanten Schritt zu ver ständigen und deren Gutachten über die Durch führbarkeit des Projektes einzuholen. Fürst bischof Simon hat diesen Vorschlag akzeptiert. Am 15. Juli hielten die Christlichsozialen in Franzensfeste eine Parteikonferenz, bei welcher selbstverständlich auch die Parteileitung anwesend war. Es wurde auf der Konferenz

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 07.10.1905
Umfang: 8
. Die Zahl der Schwerverletzten beträgt 10, die der leichter Verwundeten weit über 100. Die Gesamtzahl der in den letzten Tagen Verwundeten wird auf 600 geschätzt. — Zu bewundern ist nur die eiserne Stirne der Tschechenführer, welche, trotzdem die Exzesse von tschechischem Pöbel immer wieder mutwillig be gonnen wurden, nur die Deutschen verantwortlich machen. Im Parlament hat am 3. September der deutsche Abgeordnete der Stadt Brünn Baron d' Elvert in ruhiger Weise die Vorfälle besprochen; die Tschechen

Auffassungen der Regierung aber würden Argumente der Straße in keiner Richtung und in keiner Frage irgend einen Einfluß ausüben.' (Lebhafter Beifall.) Die Rückwirkung auf den Katholikentag. Die tschechische katholisch-nationale Partei Mährens hat beschlossen, sich an dem österreichischen Katholikentag nicht zu beteiligen. Sie begründet diese Absage damit, daß die chri st l ichsoziale Partei am Deutschen Volkstag in Brünn teil genommen und gegen die Errichtung der tschechi schen Universität

sich ausgesprochen und daß sich auch das katholische Zentrum mit einer Kundgebung an diesem Volkstag beteiligt habe. Deshalb erwarte die Partei, daß ihre Vertreter sich am Katholikentag nicht beteiligen werden, und fordere die ihrer Partei angehörigen Redner und Unterfertiger des Katholikentags-Aufrufes zur Zurückziehung ihrer Unterschriften und Absage ihrer Reden auf. ES ist traurig, daß bei den katholischen Tschechen noch immer die Nation der Religion vorangestellt wird. Grtg.--Norrespondenzen. Abdruck unserer

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 26.10.1893
Umfang: 8
der Volksvertreter heranzuziehen. Jede Partei, welche on die Stelle der einzelneu Staatsbürger wie der VertretungSkörper setzt, greift auf das veraltete ständische Princip zurück. Es sei ungerechtfertigt, dass man der Regierung daraus einen Vorwurf mache, dass sie die Wahlreformvorlage eingebracht habe, ohne zuerst die Erlaubnis der Clubführer eingeholt zu haben. Das Ministerium habe gar nicht das Recht, mit wenigen Personen zuerst auszumachen, was zu geschehen habe. Auf diese Weise werde der Parlamentarismus

anmaßend, dass die Herren der Linken sich allein einbilden, sie seien Bür ger. Es gebe nur Gemeinde- und Staatsbürger. Die Herren verstehen aber unter Bürgern eigentlich Patri cier, nur wollen sie es nicht offen heraussage«. Red ner vertheidigt die demokratische Partei gegen den Vorwurf, dass sie den Deutschen in den Rücken falle. Die demokratischen Vereine haben stets daS allgemeine, directe, gleiche Wahlrecht als ihren ersten Programm- Punkt ausgestellt. Er wendet sich gegen die Behaup tung, dass

die Deutschen durch die Vorlage so viele 'Stimmen und Mandate verlieren würden. Man könne doch nicht Gesetze für eine einzelne Nation machen. WaS die Deutschen verlangen, könnten mit demselben Rechte auch die Ezechen und alle übrigen Nationali täten verlangen. Alle «Staatsbürger seien aber gleich, und die Gesetze müssen für alle gleich fein. Abg. Graf Hohen wart erklärt, er gebe im Auftrage feiner Gesinnungsgenossen den schweren Bedenken Ausdruck, welche seiner Partei die Regierungsvorlage als unan nehmbar

erscheinen lassen. Indem die Regierung in der Vorlage das Princip der Interessenvertretung, auf welcher die ganze Wahlordnung aufgebaut ist, wenig stens nach der Anschauung seiner P.'.rtei, entschieden verlasse, habe sie eine neue, hochwichtige und ernste Frage ganz unerwartet und unvorbereitet in dieses Hans geworfen, und seine Partei habe nicht die ge ringste Beruhigung, dass die Regierung die Kraft und die Möglichkeit haben wird, den Stein, den sie einmal ins Rollen gebracht hat, wieder auszuhalten

und die Eonsequenzen abzuwehren, welche aus dem einmal preis gegebenen Principe von selbst fließen, und welche von der neuen Wählerschaft mit aller Entschiedenheit be tont, mit allen, Nachdrucke gefordert werden. Allein wenn seine Partei über< diese vielleicht etwas ferner liegenden Bedenken in..einem, gewissen Optimismus ge genwärtig hinausgehen wollte, so müsse sie ja doch wenigstens die allernächste Zukunft ins Auge fassen und da scheine es, dass eine Wahlresorm auf dieser Grundlage eine sehr bedeutende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 15.01.1907
Umfang: 8
ReichsratS-vahlen in Tirol weit übn: Tirols Grenzen hinaus die öffentlich: Auf merksamkeit in Anspruch. In jenen großen Tagen konzentrierte sich das ganze Interesse auf daS fünfte Kurienmandat, um das Exzellenz Baron Dipauli mit dem Sücgecmei'ter Schrafft von Sillian ranz. Die christlich soziale Partei errang dort ihren Ecstlinzsi'ie g trotz eines bei spiellosen Terrorismus der G eMer und trotz dem man die Christlich sozialen mit diplomatischen Kompromiß- Verhandlungen durch Wochen von der eigentlichen

nach Kompromissen ! suchen, nach Bundesgenossen tasten, ernsten Stellungnahmen hilflos ausweichen und nicht wissen, wie sie sich zu verhalten haben, da sie von keinem Zielbewußlssin getragen werden und die Furcht ihre Wangen bleicht, sie könnten oben oder unten Mißstimmung erregen, geht die christlichsozials Partei in allen Fragen aus den Kern der Sache ein und läßt sich dabei nur von dem einen Gedanken leiten: Nützt die Sache dem Volke oder nicht ? Eine andere Fragestellung kennc die christlichsoziale Partei

nicht und durch diese offene Stel lungnahme, die allen Zirkelkün sten der Diplomatie, die vomVolke ja nie gebilligt wurde, so gründ lich ausweicht, hat sie im Volke immer tieser ihreWurzel geschla gen. Alle Gesellschaftskreise find heute von der christlichsozialen Jd:e ersaßr und ihr er ziehlicher Einfluß macht sich überall geltend. Bei uns in Tirol steht man, wie die an deren Parteien sich die Köpfe zerbrechen, wen wohl die christlichioziale Partei in den ver schiedenen Wahlkreisen nominieren werde. Man schreibt davon

- liberalismuL zu seiner Wählerfopperei brauchte und in seiner Mandatgier durchstreifen mußte. Die Christlichsozialen arbeiten auch in ihrer Wahlagitation offen. Sie haben keine gehei men Parteikonventikel, wo eine Tischgesellschaft über die Austeilung der Wahlkreise an ihre Günstlinge entscheidet. Die Christlich- sozialen sind nicht nur gegen außen hin, sondern auch in ihrer Partei-Organisation demokra tisch und sie kennen nur eine Fessel ihrer Mitglieder und die heißt: Partei dis- Z i p l i n. Bevor

nicht—gemäß dem in der EndeDezember bei offenen Türen in Innsbruck stattgefundenen Parteiversammlang gefaßten Beschlüsse — die Vertrauensmänner der einzelnen Wahlkreise sich die Reichsratskandidaten ausgesucht haben, find alle Meldungen über Nominierungen christ lichsozialer Kandidaturen oerfrühr. Das; die Alarmnachrichten, die christlichsozials Partei leitung stehe mit anderen Parteileitungen in Fühlung, um Wahlkmnpromisse zu schließen, der Logik entbehren, ist unter solchen Verhältnissen naheliegend

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 20.01.1906
Umfang: 12
werden. Inland. Die KHristlrchsoziale« in Mrok «nd die Reichsrats«vahlreform. Am 16. ds. M. hat in Bozen eine Partei konferenz von christlichsozialen Vertrauens männern aus dem unteren Eisaktal und dem Etschlande stattgefunden, an welcher die Abge ordneten Dr. Schöpfer, Dr. v. Guggenberg (Obmann des christlichsozialen Vereines in Tirol), Pfarrer Steck und Abg. Kienzl teilnahmen. Abg. Schraffl war durch eine Genossenschafts- vcrfammlung in Kaltern, zu welcher er einge laden worden, verhindert und traf erst

. Schrott, was sein Klubobmann Dr. Kathrein einige Tage nach der Rede des Ministerpräsi denten vom 28. November v. I. im „Fremden- blatt' veröffentlichen ließ: „Die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechtes läßt sich nicht mehr aushalten, und jene Partei, die sich ihm entgegenstellen wollte, würde sich selbst aufreiben.' Hat Dr. Kathrein damit seine eigene Partei oder wenigstens den Tiroler Flügel derselben gemeint? Tr. Kathrein fährt fort: „Aber es ist Pflicht aller staatserhalrenden Elemente

als „nichtdentsche' oder als „radikale' Partei ausgeführt, da nur solche für die geplante Wahlreform sein sollen? — Wir glauben, es ist sür heute genug. Ent weder hat Abg. Schrott die guten Vorsteher in den geheimen Konventikcln irregeführt — dann verstehen wir, warum er das Tageslicht öffentlicher Versammlungen scheut, oder im Zentrum herrscht in dieser Frage eine geradezu erschreckende Konfusion — und das wäre freilich ebenfalls Grund genug, die Frage hinter Schloß und Riegel zu besprechen und auf das Inter

! sich den Namen „Deutsche Volkspanei' beigelegt hat. Wir haben schon öfters Gelegenheit gehabt, die Zerfahrenheit dieser Partei, deren Heilslehre in Tirol vom „Tiroler Tagblatt' verkündet wird, zu schildern, jetzt aber ist sie ganz außer Rand und Land geraten „Stolz lieb' ich die Voltspartei,' baben einmal ziemlich viele L'.iüe gesagt, die aber jetzt von dieser Aonfusionspartei nichts mehr wissen wollen, nachdem sie wahrgenommen, das; die Qualität derselben im umgekehrten Verhältnisse zur Quantität

ihrer Abgeordneten steht. Es geht anch wirklich ins Aschgraue, was diese Partei jetzt au tollem Wirrwarr zn Tage fördert, t^uot (.'»I'iui. t>>! ^Nlcuu.te (Wie viel Köpfe, so viele Meinungen)! Wenn es aber doch wenig stens auch Köpfe wären, die da ihre Meinungen zum besten geben, aber aus den Aeußerungen der diversen Volksparteiler geht hervor, daß sie r.ur aus eines bedacht sind, nämlich mög lichst viel Mandate für den „Freisinn' her auszuschinden. Andererseits jagt ihnen auch die Erkenntnis

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.01.1908
Umfang: 8
! Das ist Unsinn! Alle Konservativen der anderen Kron länder sind ohne jede Bedingung der christlich sozialen Vereinigung beigetreten. Politik ist frei und muß frei sein. Ein Burggräfler Bauer habe einmal gesagt, er weiß nicht, ob der Schöpser ein Jude, ein Protestant oder ein Advokat sei. Nun, ich bin Theologieprosessor. Er behandelte nun, was die christlich-soziale Partei will und daß sie nur dasjenige will und wollen muß, was eine politische Partei auf christlicher Grundlage will, nämlich das zeitliche Wohl

. Wenn ich in Wien predigte, mußte ich sroh sein, wenn in jeder Bank ein Zuhörer war. Jetzt, nachdem die christlich-soziale Partei entstanden ist, ist es anders geworden. Früher war die Not an Kirchenbesuchern und jetzt, jetzt ist in Wien, obwohl schon mehrere Kirchen neugebaut, Not an Kirchen. Pater Abel wurde vor Gefahr wegen Sozialdemokraten, selbst von Bezirkshauptmännern eingeladen, in ihren Bezirken zu predigen. Die christlich soziale Partei erfüllt in der Politik eine große Aufgabe, auch in kirchlicher

Hinsicht. In der Politik muß Freiheit sein, in religiösen Angelegenheiten sind wird der kirchlichen Autorität untergeordnet. Herr v. Leys sagte, ich (Schöpfer) werde vom ungarischen Aus gleiche zu euch sprechen, aber ich glauche, es war so besser, euch einmal zu sagen und zu zeigen, was unsere Partei ist und will. Haltet daher fest an der christlich-sozialen Partei, geniert euch nicht, An hänger dieser Partei zu sein. Die Juden haben fast das ganze Zeitungswesen in der Hand, fördert

auch ihr die Zeitungen der christlich-sozialen Partei. Die Zeitung ist der Mund des Volkes. Fördert daher unsere Zeitungen. Der „Reimmichl' ist so in jedem Hause vorhanden. Noch ist Zeit, die in Bozen er scheinenden Zeitungen „Tiroler' und „Bauern zeitung' zu fördern. Nur aushalten, auch wir müssen so manches über uns ergehen lassen und aushalten. (Die Diäten und Ministergehälter! Die Red) Redner wird allseitig beklatscht und ihm ein „Hoch!' ausgebracht. Abg. Schraffl erhielt das Wort. Dieser sprach diesmal

nur von seiner eigenen Person, da er am Plakate auch nicht als Redner angeführt und nur zufälligerweise hieher zu dieser Versammlung er schienen sei. Bei jedem Freudenfeste in seiner Nach barschaft wird er geladen, so z. B. muß er morgen Brautführer machen. Wenn Wahlen bevorstehen, so sind bei euch in Südtirol immer Verleumdungen über unsere Partei im Umlaufe. Er nannte ein Zeitungsblatt („Tiroler Volksblatt'), wo Schraffl auf verschiedene Fragen über fein Verhalten im Reichsrate und Landtage antworten

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Volksblatt
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Seite 6 von 10
Datum: 11.03.1903
Umfang: 10
wurde die Beleuchtung auf Samstag verschoben. Ich werde den Eindruck dieses Festes nie mehr vergessen. Das Zentrum und die Wehrvorlage. Aus Zentrumskreisen ist dem „Volksbl. sür Stadt und Land' folgender Artikel als Richtig stellung früher gebrachter Vorwürfe gegen das Zen- trum wegen der Haltung in den Wehrvorlage- Verhandlungen zugekommen: Ein in Nr. 26 des „Volksbl. für Stadt und Land' vom 1. März d. I. unter der Aufschrist: „Ein Erfolg der christlich-sozialen Partei' hat in katholisch

-konservativen Kreisen begreifliches Erstaunen erregt. Einem langjährigen Abnehmer des Blattes sei es gestattet, die Haltung des Zentrums in der Wehrvorlage gegenüber diesem Artikel in Schutz zu nehmen. Der Artikel stellt die Sache so dar, als wenn die christlich-soziale Partei allein die bei der Annahme der Wehrvorlage errungenen Begün stigungen herausgeschlagen hätte. Demgegenüber konstatieren wir, daß auch die Mitglieder des Zentrums die gleichen und noch weitergehende Begünstigungen gefordert

v. Pitreich. Alle Forderungen, welche die christlich-sozialen Abge- ordneten vorbrachten, wurden auch von den Abge ordneten des Zentrums gestellt und alle Zusicherungen, welche die Heeresverwaltung der christlich-sozialen Partei machte, wurden auch den Konservativen ge macht. Was insbesondere die Heereslieferungen be trifft, so hat der Landesverteidigungs-Minister den Abgeordneten Dr. Kathrein, Trafojer und Schrott schon vor Beginn der Wehrdebatte auf das allerbestimmteste versprochen, seinen Einfluß

als „ein Erfolg der christlich sozialen Partei' hingestellt werden. Das Zentrum hat zur Erreichung dieser Begünstigungen wenig stens ebensoviel getan als die christlich-soziale Partei. Es sällt aber den Mitgliedern des Zentrums des halb nicht ein, das Verdienst einzig sür sich in An spruch zu nehmen. Noch weniger entspricht es dem wirklichen Sachverhalte, wenn im genannten Artikel behauptet wird, „daß man die heute so notwendige Schärfe und Entschiedenheit in der Vertretung — sogar streng katholischer

gegen das Duell hat übrigens der Zentrums-Abgeordnete Dr. Tollinger sowohl in den Delegationen des Jahres 1901, als auch in der Budget-Debatte 1902 mit aller Ent schiedenheit vMrtien. ' Es ist also wiederum vollständig unwahr, wenn im genannten Artikel behauptet wird, daß dem Zentrum die notwendige Schärfe und Ent schiedenheit in Vertretung der katholischen Interessen fehle. Wohl aber wäre es wahr, wenn diese Anschuldigung gegen die christlich-soziale Partei erhoben würde: Von den vielen christlich-sozialen

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Volksblatt
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Seite 5 von 14
Datum: 04.09.1901
Umfang: 14
zu den sicheren — christlichsocialen — hin gegen fast alle anderen Landbezirke Tirols, felbst jene, in welchen die Confervativen bei den letzten Wahlen eine erdrückende Mehrheit erlangten: Unterinnthal, Landeckund Meran zu den unsicheren. Niemand wird sich wundern, dass die Conservativen auf diesen Antrag nicht eingehen konnten. Für den Fall, dass es wirklich zu einem Wahlkampfe kommen sollte, will sich die konservative Partei eben erlauben, auch in Puster thal sich zu organisieren. 4. Die „Brixner Chronik

' berichtet: „Die Alt- conservativen lehnten den Vorschlag der Christlich- Socialen ab, wonach die beiderseitige Presse in wirksamerer Weise dahin beeinflusst werden könne, dass sie sich der Beseindung der anderen Partei und besonders persönlicher Verdächtigung enthalten.' - Dr. Kathrein. aber berichtet in seinem „Unterinnthaler Boten': „Alle Mitglieder verpflich teten sich gegenseitig, in ihrer Partei dahin zu wirken, dass beim kommenden Wahlkampfe sowohl in Versammlungen, als auch in der Presse ein Ton

und wenn es sein muss durch jahrelange Kämpse und durch mitunter sehr gewagte Mittel, durch Bündnisse mit Liberalen und Radicalen und durch Discreditierung der Alt- conservativen Partei. wie sie in geradezu unbegreis- licher Weise in der Broschüre „Christlichsocial- Altconservativ' vorkommt. Daher will sie keine Vereinigung mit den Altconservativen, keinen Com- promiss, wenn nicht ihre Mandate vermehrt werden; die conservative Partei müsste daher, um Frieden zu erzielen, bei jeder neuen Wahl neue Opser bringen

und sich so nach und nach gänzlich auf geben. Die christlichsociale Partei nimmt in ihrem Streben nach Machterweiterung keine Rücksicht auf das arme katholische Volk, welches durch diese jahre langen, der conservativen Partei von der christlich socialen förmlich aufgezwungenen Kämpfe gänzlich verwirrt, dem politischen Einflüsse der katholischen Geistlichkeit völlig entfremdet und nach und nach zweifellos den radicalen Parteien und politischen Freibeutern ausgeliefert wird. Wir glauben hiemit den Beweis erbracht zu haben, dass

die conservative Partei inTirol in der ehrlichsten Weise den Frieden gesucht, und dass es nicht ihre Schuld ist, wenn der Wahlkampf wieder entbrennt. Es kann niemand von einer Partei Opfer verlangen, die nach und nach sicher zu ihrer Selbstvernichtung führen müssen. Mögen jene die Verantwortung tragen, die den angebotenen ehr lichen Frieden nicht wollen! . Aus Ztattenischtirol, 29. Aug. (Schenkung — Unglück.) Der hochwürdigste Fürstbischof schenkte dem katholischen Actionscomite Jtalienisch- tirols 3814 Kronen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.09.1895
Umfang: 4
. Wie«, 24. Sept. (Eigenbericht) Bon den 46 Man daten des zweiten Wahlkörpers besitzen die vereinigten Antisemiten jetzt 32, während sie davon bisher nur 24 besaßen. Die Liberalen verfügen über 14 Mandate gegen über den früheren 22 behaupteten. Die Bezirke Wieden, Simmering, Hutzmg, Döbling. sowie je ein Mandat der Bandstraße und RudolfShcim, welches die Liberalen innegehabt hatte», ging an die Antisemiten über. Die antiliberale Partei zablt j.tzt im Gcmeindcrathe 73 Mandate, wozu noch minde stens zehn Mandate

des e r st e.n. Wahlkörpers kom men werden. Mien, 24. Sept. (Eigenbericht.) Den Ausschlag bei der bentigen Wahl im zweiten Wahlkörper g^iben die Beamten und L e h r e r , welche g e s ch l o s s e n iür die antisemitische Partei stimmten. Die Wahlen voll zogen sich in voller Ruhe und Ordnung. Eine Agitation wir fast gar nicht zu bemerken. Wien, 24. Scpt. (Eigenbericht.) Der Perzentsatz der abgegebenen Stimmen war diesmal ein beträcht licher. Es wurden im Ganzen ll.Okli antisemitische nnd 9077 liberale

eine deutliche Demonstralion gegen den Leamtenerlaß, der, wie schon srüber bemerkt, eine unzufriedene Stimmung erzeugt hatte. Wie«, 2 t. Sept. (C.-B.) Die Gemeinderathswahlen aus dem zweiten Wahlkörper sind gestern ruhiger ver laufen als jene aus dem drittenWahlkörper. Es wurden 32 Anti - liberale und 14 Liberale gewählt. Der Verlust der Liberalen beläuft sich auf acht Mandate. Die von den Antisemiten erzielten Majoritäten sind zum Theil gering, ein Beweis, daß eS die Liberalen im entscheidenden Momente

an Rührigkeit fehlen ließen. So betrug die Majorität in Döbling 5, in Favoriten 26. Die Antiliberalen verfügen bisher über 78 von 136 Mandaten. Ein ausgeschlossener Abgeordneter. Prag, 24. Sept. (Eigenbericht.) Der Abgeordnete M i r a wurde wegen hervorragender Theilnahme an dem Przibramer Katholikentage von der jungtschechischen Partei aus geschlossen. Gin Pasqnilt gegen den Trientiner Fürstbischof. A!a, 23. Sept. (Eigenbericht.) Gegen den Fürstbischof Valusji von Trient, welcher vorgestern

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 30.09.1903
Umfang: 8
und Volks partei ertönen die Rufe: „Es lebe der König!' Dieser Ruf übertönt das Geschrei der Opposition, die nun beginnt, etwas ruhiger zu werden. Sie beantwortet die „Hoch!'-Ruse aus den Herrscher mit dem Rufe: „Es lebe die Verfassung!' Minister präsident Graf Khuen beantragt schließlich die Ver tagung des Hauses bis nach Bildung der neuen Regierung. Das war das vernünftigste, was er tun konnte. Der Antrag wurde angenommen. So nahm die erste Sitzung des ungarischen Abgeordneten hauses

' und „Zentrum'), die übrigen sind Tiroler Land tagsabgeordnete. Die Christlich-Sozialen haben be kanntlich ihre Parteileitung mit der Vertretung der Partei betraut. Die christlich-soziale Parteigruppe besteht aus sechs Herren (Dr. Schorn, Dr. von Guggenberg, Josef Schraffl, Pfarrer Steck, Schrift leiter Thaler und Schriftleiter Grinner). Die Direktiven, welche die christlich-sozialen Delegierten mitbringen werden, sind bekannt: Zugehörigkeit zur Reichspartei, Parteiname und Parteiprogramm dürsen

. Haueis, v. Pretz, Pfarrer Schrott und Msgr. Glatz mit der Vertretung der konservativen Partei vertraut. In der „Brixner Chronik' vom Dienstag finden wir eine Briefkastennotiz, die sich ebenfalls zur Sache äußert. Wir wissen nichts Direktes, aber aus dem Wortlaut zu schließen, handelt es sich um ein zweites Zirkulare an den Klerus, das die Unterschriften gleichsam als vorherige Ratifikation der Friedensverhandlung verlangt. Es dürfte sich um ein Schriftstück handeln, worin

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Volksblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 03.05.1902
Umfang: 16
Tagen das Interesse rege zu erhalten gesucht hat. Heute hat sich gezeigt, dass auch ein Theil der Juugczechen für Schraffls Antrag begeistert war. Wegen des acceptierten Redner-Contingentirungs- Systems konnten sich die Jungczechen zwar nicht mehr zum Worte melden, aber sie haben dafür ihren Zweck durch ausgedehnte, sogenannte that sächliche Berichtigungen zu erreichen gesucht, den Zweck nämlich, Zeit zu gewinnen, um ihre Partei genossen zur Abstimmung einpeitschen zu können. Der Liebe Mühe

protestieren. (Zustimmung im Centrum.) Dem Centrum war es mit dem Antrage auf Auf hebung der Mauten vollkommen ernst, und eben deswegen konnte diese Partei den Schritten des Abgeordneten Schraffl nicht folgen. Wenn wir etwas, sagte der Redner, sür das Wohl unserer Wähler für gut finden, wissen wir auch die Mittel hiesür ausfindig zu machen und sind überzeugt, dass wir hiesür die Zustimmung unserer Wähler finden werden. Uns ist es bei dieser Gelegenheit nicht um Popularitätshascherei zu thun und da rum

, den Leuten Sand in die Augen zu streuen, sondern wir wollen in ruhiger Arbeit etwas erreichen. Darum werden wir. heute gegen den Antrag Schraffl stimmen in der Überzeugung, dass wir gerade dadurch unseren Wählern am meisten nützen und zu dem von uns erstrebten Ziele kommen. In eine Zeitungspolemik lassen wir uns nicht ein, weil wir es sür unpassend halten, zwei in ihren Grundsätzen sich nahestehende Parteien eines Landes durch Zeitungspolemiken auseinanderzubringen. Redner verwahrt sich da gegen, dass

seine Partei mit einzelnen Zeitungen identificiert und dafür verantwortlich gemacht werde, was in diesen Zeitungen steht, sowie da gegen, dass die Mitglieder des Centrumsclubs erst der Aufmunterung und der Belehrung anderer be- dmfen, wenn sie etwas für ihre Wähler als rich tig und passend finden sollen. Ein unbegreiflicher Vorschlag. Abgeordneter Schraffl machte am Dienstag dem Finanzminister den Vorschlag, die Zeitungslügen zu besteuern, und zwar die erste mit 10 Hellern, die zweite mit 20, die dritte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1900
Umfang: 8
Snte 2. Nr. 140. Dienstag, „Brixener Chronik.' 4. December 1900. Jahrg. XM. mindestens ebenso berechtigt als das Princip, „soviel als möglich heraus zuschlagen' um den Preis der Un freiheit und der Abhängigkeit von einer wechselnden Regierung. Darum wird sich Schoepfer auch zu trösten wissen über die Liebenswürdigkeiten, mit denen man ihm von Nord und Süd begegnet. Wie wurde in Wien vor etlichen Jahren die christlichsociale Partei vernadert und verdächtigt und sogar in Rom denunciert

; man hat schon ein Anathem erwartet, wie man jetzt eines für Schoepfer gerne hätte; man hat aus einen großen Krach gewartet, aber er kam nicht; diese Partei hat ihre Probe glänzend bestanden; gekracht hat es wohl von den Schlägen, welche die vereinigten Juden- liberalen und Socialdemokraten und Radicalen vom tapfern Lueger erhalten haben. Diese Partei hat ihre Probe bestanden und hat, ganz auf sich angewiesen, angefeindet von hohen und höchsten Katholiken oder mit scheelen Augen angesehen, dennoch

ist es, der diese Vereinigung durch seinen Bund mit den Jungczechen hinter trieben hat. Wenn seine Verdienste verzehnfacht wären, so könnte daS nicht wettmachen das Miss verdienst, das er auf sein Haupt durch diefeS unbegreif liche Verhalten gesammelt, Und da sind sie dann ge kommen „mit ihrem dogmatischen Sieb' und haben die christlichsociale Partei als minderwertig und minder katholisch hinzustellen gesucht und in der herzlosesten Weise Herz und Nieren durchforscht, was nur Gott allein zusteht. Ja, wenn man in unserer

Zeit eine solche Prüfung vornehmen wollte, wenn man alle katholischen Abgeordneten und diejenigen, mit denen sie in positivem Ver bände waren, auf ihren rein dogmatischen Ge halt prüfen würde, wie viele kämen dann da heraus, die nach des großen Bischofs Eberhards Worten auch nur Geschäftskatholiken oder poli tische Katholiken wären! Nur ehrlich sein! Ja, es wäre eine schöne Aufgabe der Katholischen Volkspartei, wenn sie Hand in Hand mit der christlichsocialen Partei als dogmatisches und mäßigendes

Element, als Mentor zur Seite stünde gegenüber Hyperbestrebungen und Ab irrungen, wie sie in jeder aufstrebenden Partei vorkommen! Einmal muss es ja doch dazu kommen, wenn Oesterreich nicht zu- grundegehen will. Das muss j.dsr Gips kopf einsehen. — Hiemit habe ich eigentlich auch schon die dritte Frage beantwortet: ob diese Schvepfer'sche Richtung auch sür Tirol passt? A'°memen nämlich, für Wien und die großen TMte paffe die christlichsociale Politik, aber nicht für Tirol. Mau greift

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