Denkbuch der zweiten Säkularfeier der Uebertragung des Gnadenbildes Mariahilf in die St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck im Jahre 1850
Abendbetrachtungen. 36 Ueberzeugung nämlich gibt es kein zuverlässigeres, kein wirksameres und bewährteres Mittel und Unterpfand der Beharrlichkeit im Dienste Gottes, als: den Geist der Freudigkeit!' — „Frohlocket, so heißt es in den heil. Psalmen,— frohlocket und freuet euch im Herrn, ihr Gerechte, und jauchzet alle, die ihr eines aufrichtigen Herzens seid.' ') —Und zwar nicht etwa bloß, wenn alles ganz nach Wunsch geht, — sondern allzeit, — auch in Widerwärtigkeiten; denn der heil. Jakobus
Gewässer der Trübsale hcrabstürzen, daß wir von den Fluchen fast unwiderstehlich sortgerissen werden, und so oft in Gefahr sind, zu versinken. Eben diesen Geist der heiligen Freude aber können wir wieder nir gends besser lernen, als von unserer gelicbtesten Mutter Maria. — Sie ist ja „die Ursache unserer Fröhlichkeit,' — und wahrlich, wenn irgend Jemand auf Erden, so können und sollen Wohl vor allen die Kin der Mariä — allzeit und überall fröhlich sein. Erinnern wir uns nur an jenes theuerste
Vermächtnis', an jene kost bare Reliquie, die wir von Maria haben, an das herrliche „Magnificat,' — wo sie voll Jubel und Entzücken ausruft: „Mein Geist froh locket in Gott meinem Heiland.' 3 ) An diesem reinen Feuer der heiligen Freude wollen nun auch wir unser Herz erwärmen, und von Maria lernen uns allzeit im Herrn, in seinem Dienste zu erfreuen. ! .*) Ps. 31, II. -) Jac. I, 2 . 3. 4, 3 ) Luc. 1, 47. 4 A