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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.03.1934
Umfang: 6
. Zehn bis zwölf Froschschenkel werden mit Bouillon weich gekocht, dann im Reibstein gut ge stoßen, mit Reisschleim suppe verdünnt und durch ein Haarsieb passiert. Dann wieder^ hesß gerührt, mit ein wenig Muskat im Geschmack gehoben, mit einer Schale Rahm und einem Stückchen süßer Butter legiert. IIDiener von Olly Karbach Ein Zauberwort, das lockende Genüsse in reich ster Fülle, vor uns erstehen läßt! Denn: „Wiener Küche' bedeutet etwas Einmaliges, nirgends aus dem Erdenrund sich Wiederholendes

— ihr Ge heimnis liegt in ihrem Entstehen verborgen — ein Mosaik erlesenster Gerichte, zusai-mengehvlt aus allen Ecken und Enden des alten, einst eine Weile umspannenden Oesterreichs! Während alle andern „Nationalküchen', nur das engumgrenzte kulinarische Abbild ihres eigenen Landes sind, — ist die „Wiener Küche' ein unend lich schmackhaftes Potpourri der „besten Bissen' (und auch Tropfen!) aus Spanien und Böhmen, aus Ungarn, Polen, Italien und zahlreichen andern Ländern und Ländchen... „Vom Besteil, das Beste

in die Wiener Hofburg eingeheiratet hatten brachten nach damaliger Sitte meist einen Teil ihres bisherigen Hosstaates mit, um wenigstens teilweise auch in Wien Heimatlust atmen zu können und nicht ganz entwurzelt zu sein. Priester und Hosdamen, Zosen und alterprvbte Diener begleiteten die oft blutjunge Braut in ihre neue Heimat... daß da auch u. a. Meister der Kochkunst, die Wanderung vom sonni gen Süden an die schöne, blaue Donau mitmachten, wird nicht Wunder nehmen I So kam aus Napoli und Sizilien

, aus Modena, Parma und Toskana vor allem jener italienische Einschlag in die Wie ner Küche, der mit zu ihren charakteristischesten Merkmalen, zählt! Die italienischen Kochkünstler blieben dann sast immer in Wien, machten sich seßhaft, heirateten auch wohl sesche Wiener Mädel und gründeten Familien... so drangen die Produkte ihrer Koch kunst aus den feierlichen Räumen der Hosküche nach und nach ins Wiener Volk... „Risotto' und „Stos- satti-' Braten, zahlreiche Makkaronispeisen, Polenta als willkommene

Beilage, die schnell hier heimisch gewordenen Pomi d'oro, die sich als Paradeis «m Sturm die Gunst der Wiener Hausfrauen erober ten; Zitronen, Orangen und Arancini, sowie die überaus beliebten Maroni, nebst den daraus berei teten Bäckereien, in Oel gebratene Fische und andere Meeresbewohner, hielten so ihren Einzug rings um den alten Stessi. Später kamen dann als volks tümliche Vertreter ihres Landes der „Maronibra- ter' und - der „Salamuccimann^, der-fa bis'--'Mn unseligen Umsturz untrennbar Uim Bild

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.10.1935
Umfang: 6
auf wirkliche Personen — ein meckernder Idiotenkönig und fein Polizeichef mit aufgezwirbeltem Schnurrbart während menschliches Antlitz nur die Arbeiter tra gen. wie der SSngerknabeufilm entstand Die Wiener Sängerknaben, die in den letzten Jahren weit über die Grenzen Europas hinaus als musikalische Wiener Spezialität Weltberühmt- heit erlangt haben, haben sich nun auch dem Ton film zugewendet. Hermann Heinz Ortner schuf eine im Milieu der Wiener Sängerknaben verwurzelte Spielhandlung. in deren Mittelpunkt

das wech- elnde Lebensschicksal eines armen Waisenjungen teht, der schließlich nach mancherlei harten Prü fungen des Lebens bei den Wiener Sängerknaben ein neues Heim findet. Drei spielbegabte Sängerknaben und hervor« ragende Schauspieler verkörpern die Hauptrollen. Einen Großteil des musikalischen Parts bestreitet der Chor der Sängerknaben. Die einschmeichelnde Musik stammt, soweit nicht bekannte Werke der klassischen Wiener Meister herangezogen wurden, von Otto Reinhoser. So ist mit dem Großfilm

„Singende Jugend für die kommende Herbstsaison eine ganz große Filmpremiere zu erwarten, die den großen Lor beeren der Sängerknaben in der ganzen Welt einen neuen Zweig einflechten wird: Wie es nun zum Wiener Sängerknaben-Großfilm „Singende Jugend' kam und warum die Wiener Sänger knaben erst verhältnismäßig spät sich den Filmèn zugewendet haben, darüber berichtet der Produ zent des ersten Wiener Sängerknaben-Tonfilmes „Singende Jugend', Cornelius Adrian Bruyn, Meteor-Film, Wien-Amsterdam, wie folgt

: . „Man hat es mir eigentlich oft schon nahe ge legt, die musikalischen Leistungen der Wiener Sängerknaben filmisch zu verwerten. Aber e4 wäre doch nur ein musikalischer Sketch geworden und sonst nichts. Ich wollte aber immer, daß der erste Tonfilm der Wiener Sängerknaben ein großes abendfüllendes Werk werden sollte. Erst als von dem Dichter Hermann Heinz Ortner die Anregung zu einem Film kam, der ein Menschen-, ein Kin derschicksal in den Rahmen des Wiener Sänger- knaben-Konviktes stellte, wußte ich, daß dies das richtige

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Seite 2 von 6
Datum: 22.05.1937
Umfang: 6
ist in Ordnung', protestierte die Schauspielerin, „wollen Sie ihn sehen!' Anstatt des Passes nahm sie jedoch einen kleinen Revol ver mit Perlmuttergriff aus ihrer Handtasche und ehe sie der Agent daran hindern konnte, ver setzte sie sich einen tödlichen Schuß in die rechte Schläfe. , Es soll strenger Befehl erlassen worden fein, Iagoda das tragische Ende seiner getreuen Mit arbeiterin und Freundin nicht wissen zu lassen. Die wiener «efellsàft der «erzle jubiliert. — Eia Italien« erper Präsident d« illustre

« Gel« kenforum. — Die Großtaten der Wiener med Nischen Schule. Wien, Mitte Mai. In diesen Tagen begeht die Wiener Gesellschaft der Ärzte in feierlicher Weise ihren hundertsten Geburtstag. Uber IlZvv Ärzte sind aus dem ge« samtem Auslände in Wien eingetroffen, um an den Vorträgen und Demonstrationen, die im Rahmen der ärztlichen Festwochen von interna tionalen Größen der Medizin abgehalten werden, teilzunehmen. Daraus läßt sich schon erkennen, daß es sich um eine wissenschaftliche Körperschaf

» von besonderem Ansehen handeln muß. Dies ist auch der Fall. Die Wiener Gesellschaft der Aerzte ist nicht nur das vornehmste Forum der österreichischen medizinischen Wissenschaft, son dern darüber hinaus eine der berühmtesten wis senschaftlichen Gesellschaften der Welt. Was die Leistungen ihrer Mitglieder für den Fortschritt der gesamten Heilkunde bedeuten, ersieht man am deutlichsten aus den 'Worten des berühmten deut schen Klinikers Schönlein, der einmal sagte: „Die Geschichte der Gesellschaft der Ärzte

in Wien ist innig verknüpft mit der Geschichte der Medizin überhaupt.* Damit hat Schönlein nicht zu viel gesagt. Seit dem ersten Tag ihres Bestandes ist die Gesellschaft ein Ort freieften Meinungsaustausches, eine For- ' deren Leistungen und Erkennt nahmen im Interesse der Voltsgesundheit. Diese wenigen Angaben geben vielleicht ein beiläufige» Bild von der Größe der Leistungen, die von den Mitgliedern der Gesellschaft der Ärzte in Wien vollbracht wurden. Viel« JahHehnte hindurch war die Wiener

. In der Folgezeit fanden mehrere Sitzungen statt, in denen die einzelnen Punkte der Satzungen ausgearbeitet und die ersten 30 Mit glieder. gewählt wurden. Am 22. Dezember 1837 wurde die. Gesellschaft gegründet und zu ihrem Präsidenten der damalige Direktor des Wiener allgemeinen Krankenhauses Dr. Giovanni Malfatti, Nobile di Montereggio zum Präsidenten gewählt. Als Vizepräsiden fungierte Wirrer von Rettenbach. Bis zum heu tigen Tag sind die alten Hauptstatuten in Kraf geblieben. Sie sagen

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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1934
Umfang: 8
nichts vom Tode ihres Vaters. Riccione, 28. Juli. Die Kinder des verstorbenen österreichischen Bundeskanzlers Dollsuß wissen noch immer nichts vom tragischen Tode ihres Vaters. Sie befinden sich in der liebevollen Obhut der Familie des Duce. Heute haben sie einen Ausslug im Motorboot un ternommen. Für Montag ist die Rücklehr der Witwe Dollfuß nach Riccione angekündet. Ein UtnM K »G MMMölicke auf der Wiener Mariahilserstraße. . Paris, 2A Juli. Der hiesige Rundfunksender „Radio Colonia!' hat gestern um 20 Uhr

Botschafter in Roma, Drummond, werden ihre derzeitigen Ferien in England unterbrechen, nm auf ihre Posten zurück zukehren. Das Reuter-Büro weist daraus hin, daß diese Tatsache in den politischen Kreisen dahin ausge legt wird, daß die britische Regierung die Lage als beruhigend ansieht. Der ungarische Geschäftsträger in London hat im Zusammenhang mit den Wiener Ereignissei, im Foreign Ossice einen Besuch abgestattet. Dementi des Besuches Hitlers im österreichischen Flüchtlingslager. Berlin. 28. Juli

auszuerlegen. Zwei Wiener Zeitungen, die gestern abends den Brief Hitlers an den Vizekanzler von Papen kom mentierten, sind beschlagnahmt worden und zwar das „Neue Wiener Tagblatt' und die „Wiener Neuesten Nachrichten'. Der deutsche „Rückzug' den politischen und diplomatischen Wiener Kreisen behauptet man, daß die vom Führer des Dritten Reiches erlassenen Besehle und seine un erwarteten Entscheidungen den „großen deutschen Rückzug' bedeuten. Sicherlich — so heißt es — wird die Mission des neuen Kabinetts

wird, über die eigentlich kein Zweifel herrschen dürste, da es sich sür ihn um einen Besehl handelt, eines steht nach den Wiener Blättern fest, daß der deutsche Vormarsch gegen Osteuropa definitiv abgebrochen ist. Dieser Vormarsch, der zur Eroberung Oester reichs sichren hätte sollen, welche Eroberung eine Antwort aus die Zustimmung Italiens und Eng lands zum Ostpakt hätte sein sollen, ist sür immer zu Ende. Deutschland wird seinen Kamps und seine Terrortampagne aus dem kleinen Staat Mitteleuropas nicht mehr fortsetzen

. Sie sichren Geiseln mit sich, um sich sreien Weg zu sichern. Wie gestern abends im Wiener Rundfunk be kanntgegeben wurde, betragen die Berluste der Regierungstruppen in den Säuberungsaktionen der letzten drei Tage 78 Tote und Iiis, Verwundete. Die Verluste der Nazi, die entschieden höher sind, konnten noch nicht genau ermittelt werden. Die halbamtliche „Wiener Zeitung' ersährt aus gut informierter Ouelle die Nachricht, daß Habicht und Frauenfeld sich den ganzen Mittwoch hindurch zur Abreise nach Wien

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Seite 2 von 6
Datum: 25.02.1937
Umfang: 6
„Schöne blaue Donau' — ver flogen war die schlechte Laune — Si sente la vera anima di Vienna. Wien, Mitte Februar Das einfache Miethaus, Praterstraße Nr. 54 ge hört zu den Wiener Bürgerhäusern, die ein ge wisses Anrecht aus Unsterblichkeit haben. So wie z. B. das Haus Ungargasse Nr. 3 wo Ludwig van Beethoven seine „Neunte' schuf, oder das kleine Al.-Wienerhaus draußen in der Kettenbrücken gasse Nr. ö in dem Franz Schubert an seiner unsterblichen „Winterreise' arbeitete. Allerdings in der Praterstraße

sind sie zu finden, die irischen Jun gens des neuen Italiens, die Jugend Mufsolini's, die sich hier zum sechsten Male ein Stelldichein ge- Làu/er Meister der schweren klassischen Musik, sondern Johann Strauß, der Wiener Walzertönig. Hier komponierte er seinen schönsten Walzer, „An der blauen Donau', der inzwischen in aller Welt be rühmt geworden ist und eine Art Volkshymne der österreichischen Gemütlichkeit und Lebensfreude darstellt. Nicht so schön wie das Walzerlied war die Zeit, ßn der es geschaffen wurde

. Die politischen Ereig nisse des Jahres 1866, vor allem die Niederlage Oesterreichs bei Königsgral; lastete schwer auf den Seelen der Wiener. Die Lebensfreude und Fröh lichkeit war aus der Stadt verschwunden und alle Versuche, die sie wieder herzaubern wollten, scheiterten. Wien blieb oerstimmt, die Wiener ließen die Köpfe hängen und waren nicht einmal ausgelegt das Tanzbein zu schwingen. Der Wiener Männergesangsverein, der Jahr für Jahr im Fasching seinen berühmten Narrenabend abhielt, trug dieser düsteren

: „Leider nicht von mir.', Der Walzer, dessen Originalpartitur der Wiener Männergesangsverein als kostbarsten Schatz in seiner Sammlung aufbewahrt, mußte bei seiner Premlere immer wieder wiederholt werden. Seinen Marsch um die Welt trat er jedoch von Paris an. Um die gleiche Zeit lebte in Paris Fürstin Pauline Metternich, die Gemahlin des österreichischen Ge sandten am Hofe Napoleons des Dritten. Sie war in der Pariser Gesellschaft tonangebend. Anläßlich der großen Weltausstellung veranstaltete

sie zu Ehren des in der Seinestadt weilenden Komponi sten einen Ehrenabend. Alles was damals in der Stadt Klang und Namen hatte erschien in den Prunkräumen der österreichischen Botschaft. Sogar Napoleon der Dritte, und seine Gemahlin waren zu diesem Feste erschienen. Zuerst huldigte man der charmanten Hausfrau, dann dem Wiener Meister Johann Strauß und seinem Können. Der Direktor des „Figaro', Monsieur Villmessante, war von der jüngsten Schöpfung Strauß begeistert und begann in seinem Blatte eine große

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Seite 2 von 8
Datum: 26.05.1933
Umfang: 8
seines Klaviers. —.Die Wiener Zei tungsflut. — Wien ändert feine Sprache. —7 Man spricht entweder „oltakringerisch' oder hochdeutsch. Wien, Ende Mai.' Als Johannes Brahms seine Erdenwan- derung abgeschlossen hatte und in den Olymp eingezogen mar, gingsein ^Nachlaß aus der Wohnung in der Karlsgasse Nr. 14 zUm Teil . in dSn Besitz des städtischen Museums, zum Teil in den der Wiener Brahms-Gesellschast über. Aber beide Empfänger verhielten sich ihrem großen Erblasser gegenüber nicht be sonders dankbar

, denn der Großteil der über nommenen Gegenstände wanderte in ein gro ßes .Magazin, wo sie einen jahrelangen Schlaf hielten. Nun anläßlich des hundertsten Geburtstages erinnert« sich der Direktor der Wiener stvd- . tischen Sammlungen dieser großen Erbschaft uizd holte Stück für Stück aus dem Magazin hervor, reinigte und sortierte sie und .schuf so das Wiener Brahms-Museum, das vor weni gen Tagen der Oeffentlichkeit zugänglich ge macht wurde. - Die Nachbildung des Originalzustandes in der Karlsgass« mar

würde einer jeden Kaninchenfamilie Ehre machen. An jeder Straßenecke stehen nicht mehr ein oder zwei Zeitungsverkäufer/ sondern eine ganze Gruppe, die ihre papierene Ware an den Mann bringen wollen. Auf Schritt und Tritt kann man Augen- und.Ohrenzeuge heftiger politischer Debatten werden. Aber diese Sintflut hat kein Elche. Noch., immer erscheinen neue Blätter. Die Wiener Kolportagepresse beherrscht das Feld. Wenn man sich auch aus beruflichen Gründen mit all diesen Wiener Presseerzeugnissen.befassen muß. : die im Lause

eines Nachmittags diè Rotations- maschjnen verlassen, so ist es. doch unmöglich, die ganze Sintflut, die da hereingebrochen 'ist, zu übersehen,! Da . gibt ^eI außen, dey „erhge.^ sesfenèn' Nächmittagsbkättern ein'',-,Wiener''' Mittagblatt', einen „Wiener Mittag', einen „Kampfruf am Mittag', ein „Oesterreichischss MittagsRatt'. einen' „Abend'/ der -um- 2 Ukir? erscheint und ein „6-Uhr^latt'. das .um 3 Uhr kommt: dann tritt eine, «instiindige Ruhepause «in,.'dann kommt.die Flut der Abendblätter.' Die Reihe

Nachmittagsblätter, um im, Bilde'zu sein. ' ' . Menschen/ diè nach langen Jahren wieöei 'einmal den Boden der Donaüstadi betreten, beklagen sich immer wieder, daß der so oft ' kopierte vber niemals erreichte Wiener Dialekt plötzlich ein anderer ünd weniger hübscher ge worden ist. Sie nennen ' die ' vorsichgegangene AènderuNg' ^ „Einbruch' aus 'OttakriNfl'. ' Mit diesem Wortes meinen -sie die Vergröb.erung der, Eingeborenensprache, die in den .leßten Jahren'einen RieseNfortschritt gemacht hat. Das alte „Hof

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Seite 1 von 6
Datum: 28.09.1928
Umfang: 6
12.<M Per sonen verhandelt. Ill.vllv Mann sollen aus der Steiermark nach Wiener Neustadt befördert werden, 2l»)l> aus den österreichischen Orten, uugesähr 6VR) Mann morden Wiener-Neustadt auf Lastautos, Motorrädern und Fahrrädern er reichen. Eine Anzahl von Hcimwehrabteilungen wird sich zu Fuß nach Wiener-Neustadt begeben. Insgesamt soll so die von der Heimwehrle'tung angegebene Zisszr von 13.K/! erreicht werden. Im Gegensatz zu den früheren Pläne» ucr- lautet nunmehr in den Heimwehrkreisen

, daß ein Umzug durch die Hauptstraßen Wienec^Neu- stadts uicht geplant sei. Es 'oll bloß auf dein Turnplatz eine Versammlung mit Feldmesse stattfinden und die Heimwàtruppcn sollen hierauf sofort den Marsch zur Bahn antreten. Der republikanische Schutzbund hat bisher bei der Bundesbahn 17 Sonderzüge sür den 7. Ok tober bestellt. Mit dieser Garnitur können àlM bis Zö.LO? Mann nach Wiener-Neustadt befördert werden. Tie Leitung des republikani schen Schutzbundes beabsichtigt weiter -W.lM bis 30.0W Mann

auf Lastautos und zu Fnsz aus der, Jndustricumgebung. Wiener-Neustadls zu der Versammlung zu entsenden, so daß ein Aufmarsch von 70.lM bis MlM Schulzbünd- lern in der Stadt erfolgen würde. ^ - ' ' - ' -, - Vie tteimwà tmì Artillerie? - Wien.-27. . Der 7-. Oktober, an welchem Tage die österreichischen Heimwehwerbände und gleichzeitig auch der republikanische Schutzbund Massenversammlungen nach Wiener-Neustadt einberufen haben, steht gegenwärtig im Mittel punkt des allgemeinen Interesses in Oesterreich

. Die Situation erscheint umso bedrohlicher, als Wiener-Neustadt o!s sozialdemokratische Hoch burg hinlänglich bekannt ist. Eben deshalb ent schloß sich auch die sozialdemokratische Partei leitung zu einer Gegendemonstration. Da auch die Kommunisten d> Absicht haben, am selben Tage ebenfalls in Wiener-N.-usladt ihre Leute zu versammeln, ist die Gefahr blutiger Zusam menstöße sedensa>!?> nicht von der Hand zu wei sen. Die österreichische Regierung ist gegenwär tig mit allen Mitteln bestrebt, die kritische Lage

' einer entsprechenden Entwirrung zuzusühren. . Ter Führer des Aufmarsches der Heimiveh- ren in Wiener N-üstadt ist, wie die „Arbeiter zeitung' meldet, der aus dem Kapp-Putsch be kannte preußische Major Pabst. Dieser war nach dcm Kapp-Putsch mit 60 seiner Gesinnungs genossen über Bayern nach Tirol geflüchtet und soll, wie es heißt, in einer klonen Tiroler Land schaft das Heimatslecht erhalten haben. Pabft wird auch beschuldigt, die Ermordung Lieb knechts und der Rosa Luxemburg angestiftet zu haben. Der „Abend

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Seite 5 von 6
Datum: 25.12.1928
Umfang: 6
' Dienslaa. den 25. Dezember 1928 -7- ^ »Alpen-Zelluag- ' Veite VVienei' Vniek Im Zeichen des Faschings , 7! Wenn das Jahr zur Neige geht, dann nistet das ewig heitere Wien mit fieberhaftem Eifer zum Karneval. Mögen Nizza und Min ien, Rom >imd Köln wohl auch berühmtere ^arnevalSseste seiern: der Wiener Fasching 'steht einzig dà durch den Glanz feiner gesell schaftlichen Ereignisse und durch die liobens- Mürdige Intimität, die alle rauschenden Fe iste dieser Stadt des Frohsinns durchzieht

. Das Ì,Programm der großen Ballfeste der Saison >,1929 ist bereits festgelegt. Auch Heuer wird wieder der Reigen der Val ile durch die Opernredoute eröffnet werden, ei ne Veranstaltung deren gesellschaftlicher Glanz iiricht Mein auf Oesterreich beschränkt ist, son- idern zahlreiche Besucher den Nachbarnstaaten mach Wien zieht. Das herrliche Wiener Operngsbäude wird ! an diesem Abend mit oerschwenidexischeit Prunk iaugestattet und bietet wohl den strahlendsten iRahinen, der ein Ballfest zu umschließen ver

- »nag. Aber >alich olle anderen traditionellen iWätl'e der Wiener Gesellschaft find bereits fest gelegt und werden, wie immer,'alles, was in !Wien Rang und Namen besitz, für einige fröh liche Stunden vereinen. Sm besonderen Mittelpunkte der- Diskussion > steht -am Beginn S>es Faschings natürlich die ,<Frage. welche Tänge Heuer von den tonange benden Kreisen' Wiens bevorzugt «zerden. Die Fachleute des Tanzes sind.sich dlMZber auch 'bereits einig geworden. Cs wird keine neue Sensation 'geiben

Ba ter und Sohn gewidmet, deren achtzigster, bezw. dreißigster Todestag mit besonderen Fest lichkeiten gefeiert werden soll. Wir werden da her auf den Wiener Bällen viel von Meister l Strauß' unsterblichen W-alzermelodien verneh- imen und die schönen Wienerinneil werden den Beweis erbringen, daß der Wiener Walzer «auch heute .noch nicht, von den Tänzen West europas in den Schatten gestellt wird. Der Wiener Walzer bildet gewissermaßen die Brücke.von den Veranstaltungen der exklu siven Gesellschaft

zu den zwanglosen Volksbe lustigungen, >an denen die Faschingszeit beson ders reich ist. Dort wird noch immer mehr Wal ser getanzt als Blues und Tango. Die „Horben Modeln vom Grund' wiegen «sich im Arm ihres »Cawliers' noch immer lie ber im Dreivierteltakt als im synkopierenden Rhythmus des Jazzband. Aber nicht allein auf die Ballsäle beschränkt «sich der Wiener Fasching. Zum ersten Male «wird Heuer in Wien der Bersuch unternommen werden, das Faschingstrerben -aUs den Straßen fortzusetzen und ein großer

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Seite 3 von 6
Datum: 23.12.1937
Umfang: 6
war kein angenehmer Zimmerherr. — Alle Wiener Wohnställen können nicht aufgefunden werden. — Nichtige ktindigungsgründe. — Der Genius kein Freund von Lrdnnng und Reinlichkeit. — Was berühmte Zeitgenossen über ihn sagen. treffen, allerdings nicht im Hause Pasqualatis, sondern daneben bei Frau von Vartenstein. Nach einigen unbekannten Aufenthalten erscheint Herr Beethoven 1817 auf dein heutigen Pfarrplatz von Döbling, wo er in ein kleines reizendes Häuschen einzog, das heute noch dort zu finden ist. Im gleichen

Gesichts unter den Hausleuten veranlaßte Beetho ven schon znr sofortigen Kündigung. Diesem schrul lenhaften Verhalten verdankt Wien seine vielen Beethovenhäuser. Ungefähr 20 Wiener Wohnun- zen sind bisher festgestellt worden- Die einen be- inden sich in dem alten Häuserhaufen der Inne ren Stadt, andere wieder in den angrenzenden Be zirken und einige draußen in der lieblichen Land schaft der ehemaligen Wiener Vorstädte Heiligen stadt und Döbling. Zwischendurch hat der Meister in Mödling und Baden

bei Wien gewohnt oder Wohnungen gemietet, die trotz aller Nachforschun gen nicht mehr aufgefunden werden konnten. Seine erste Wiener Wohnung war ein kleines Zimmer beim Buchdruckermeister Strauß auf der alten Alferftraße Nr. W. Obwohl den Meister nie mand bei der schwierigen Arbeit am Klavier stör te, wechselte er zwei Jahre später (1794) die Woh nung und zog in das Haus des Grafen Erdödy. Mit diesem Wohnungswechsel begann seine, große Wanderfahrt durch das alte Wien und seine näch ste Umgebung

Grete M. selbst sein, die Mitwirkenden gehören der Wiener Kammermusikversinigung an. Frau M. spielt vorzüglich Violine. Sie leidet aber unter einem Mangel, nämlich unter dem Fehlen einer ausreichenden Anzahl „gleichgestimm ter Seelen' mit Musikempfinden. Nach dem Kammerton ,,A' nnd dem dreifachen Klopfzeichen. Die Gäste sind gekommen. Das musikalische Er eignis spielt sich nun in einer ganz bestimmten Reihenfolge ab. Frali M- holt in ihrer Wohnung die Violine hervor. Dann geht sie zum Platten

der Wiener Kammermusik-Vereini gung aus der Schallplattentruhe hervorgeholt wurden nnd trotzdem durchaus persönlich anwe send wirkten. Hier zählt ein Quartett drei Mann. In dem friderizianisch anmutenden barocken kleinen Saal der „Kamera' in Berlin habe ich den Aufnahmen von Telejunken-Platten mit dem „un sichtbaren Partner' beiwohnen und die Wiener Kammermusiker sehen und hören können. Konzertfreunde selbst haben vor einiger Zeit ei nen Musikverleger darauf gebracht, daß in der Hausmusik noch eine große

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Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1934
Umfang: 8
kommunistische Emigran ten befinden, schließt die französische Rechte, daß Trotzki direkt an den revolutionären Umsturzplä nen der französischen Marxisten beteiligt sei . Ohne daß die Regierung inzwischen zu dein Fall Trotzki irgendwie Stellung genommen hat, wird ge meldet, daß Trotzki heute im Auto seinen Aufent haltsort mit unbekanntem Ziel verlassen habe. Wiener Vrief Wien, Mitte April Zumindest einmal im Jahr wird dem Prater von den Mißmachern ein baldiges Ende vorausgesagt. Aber wie alle fälschlich

totgesagten, so erfreut sich auch der Wiener Prater eines langen Lebens und feierte am 11. April 1934 seinen 15V. Geburtstag. Könnten die alten mächtigen Praterbäume spre chen, sie würden uns einen nicht uninteressanten Abschnitt aus der Lokalgeschichte erzählen. Ferdi nand i. ließ den 6.5 Millionen Geviertmeter um fassenden Naturprak gegen die Stadt hin abgren zen, um darin den Wildstand zu hegen. Die heutige Hauptallee, die schnurgerade vom Praterstern zum kaiserlichen Lusthaus hinunterführt, verdankt

eben falls ihm sein Entstehen. Einstmal war dieses Lust haus der Schauplatz großer Feste, die ja nach der Zeit, in der sie abgehalten wurden, verschiedenen Politischen Charakter trugen. Zuerst waren es hi storische Frühlingsseste, dann kamen die kaiserlichen Veilchenfeste, an denen nur die Mitglieder des Hofes und der Hocharistokratie teilnehmen dursten, die prunkvollen Blumenkorso, die alljährlich zur Abhaltung kamen, und schließlich nahmen es die Wiener Arbeitetr in Besitz und machten

es zum Mittelpunkt der denkwürdigen 1. Maidemonstra tionen. Aus Vorschlag der Grasen Chotek und Clam- Gallas erklärte Kaiser Joses den Wiener Prater am 11. April 1784 sür jedermann zugänglich. Seit her ist der große Naturpark inmittent des steiner nen Häusermeeres Gemeingut aller Wiener gewor den. Wie die ersten Sonnenstrahlen auf uns her- niederfallen, ziehen sie scharenweise hinunter, n- sreuen sich an den versteckten Waldwegen, den Teichen und Wasseradern, den mächtigen alten Kastanien- und Buchenbäumen

. Nur bei der Dun kelheit ist es aus Sicherheitsgründen ratsam, mög lichst rasch aus eine beleuchtete Straße zu kommen, denn immer wieder kommt es vor, daß es plötzlich hinter einem Baum lebendig wird, ein nicht ver trauensschenkender Mann hervortritt und höslich um Feuer, Geldbörse, Taschenuhr und sonstige Wertgegenstände ersucht. Nur die Liebespaare sind mutig und dringen in das undurchdringliche Dun kel, denn Liebe ist stärker als die Gefahr. Der bekannteste Teil des Wiener Praters, der Wurstelvrater, wurde

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Seite 7 von 8
Datum: 07.03.1926
Umfang: 8
Werte miwiederibriNWlch verloren. Der iCìesamt- «fchaden belauft, sich auf bO.OOO Pfuà Lcmdarbeikerstreik. - . g. Wlen^ S. MÜrz. Es besteht die «Gefahr, daß die nìàvVster- rslchischen Land- und Forstwirtschjastsarbeiter in don StrÄk treten. Die Unterhandlungen Haben bis jetzt noch zu Keinem >Er>gebinIs ge führt. Wenn bis morgen Keine Einigung er« zielt wird, so treten 2S.M0 Arbeiter in den lg. Wiener Internationale Messe. Das Ereignis der kommenden Frühjahrssai son in Mitteleuropa dürfte die IlX

Wiener In ternationale Messe werden, die «in der Zeit vom 7. bis 13. März 1v2g als „IubMumsmesse' ab gehalten wird. Das Wiener Mesfeuntemehmen hat sich in der kaum fünfjährigen Zeit seines Bestandes einen Weltruf erworben, der ebenso der glänzenden Organisation wie der Güte und dem vornehmen GieWnack der Wiener und österreichischen Erzeugnisse, als auch der «außer ordentlich reichhaltigen Schaustellung von Warenmustern aus den meisten Staaten Euro pas zuzuschreiben ist. Die letzte Miener Herbst messe

des Dahres 1V2S war von mehr als 125.000 Einkäufern aus 72 Staaten der Welt beißucht, die ihrer größten SilIrkennung über di« hervorragenden Leistungen der «österreichischen Produktion Ausdruck gaben «und bedeutende Einkäufe in den österreichisch!«? Exportartikeln und den Waren der aiuf der Messe vertretenen Auslàndsstuaten tätigten. In den Wiener und österreichischen Werkstätten und Fabriken wird bereits fieberhaft gea«rbeitet, um der QuVilàms- messe besonderen Glanz zu veàihen. Schr rege ist diesmal

, werden den Vusuch der Messe noch steigern. Die Zahl der SpozialausiftelVungen aus der Wiener Äubi- läumsmesse ist eine besonders große. Es «wer den u. a. stattfinden: eine ZWllÄtrvauastMmg der Hutmacher im Messspalast, ferner in der Rotunde, begw. auf dem frown Gelände vor der Rotunde: eine Automobil-- Kind Motorrad-AIus- ftellung, eine Radioatusstellung, die Nahnmgs- und Genußmittelauslsteliung, zjum srisà' «Male eine AusskAunig der «Vrauereiimoschinenbranche. die landwirtschaftliche Musterschau mit «Kleà

«auf .dem.freieinMeWnde .'vor. der l^tu^de >ftstttfii> den, welche u. a. «aöne Trolphäenschau oller in Oesterreich in den Jahren 1010 bis 1SL5 erleg ten Wildgatitungen bietet. Die Ljsterreichischen Bundesbahnen und die Bohnen der an Oester reich angrenzenden Länder sowie die bedeutend sten SichiMhrtsgeseHchaften àmen den Be suchern der Wiener Messe «große Fahrpreis ermäßigungen ein. So fährt man 'auf den österreichischen Bundesbahnen gegen Vorzei- zügen mit Personen Paßvisums für Messe-Einkàìà aus allen Staaten

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Seite 7 von 8
Datum: 08.04.1927
Umfang: 8
begleitet sein müs sen, und betont dabei, daß die in Italien zirkulierenden Formulare für den österrei chischen Warenverkehr nicht verwendet werden können. Schlußbericht der 12. Wiener Internationalen Messe Auch die 12. Wiener Internationale Messe stand, wie ihre letzte Vorgängerin, unter dem Zeichen de? europäischen Wirtschaftsdepression. Eine leichte Besserung der allgemeinen Lage zeigte sich in bezug aus die Geldverhältnisse ein zelner Staaten, die Einkäufer zur Wiener Messe entsendet

hatten. Diese leichte, in Oesterreich selbst vorläufig noch njcht fühlbare Besserung kam dank der Jnternätionalität der Wiener Messe den auf ihr getätigten Geschäften zugute. Die 12. Wiener Internationale Messe war, von Oesterreich und 15 ausländischen Staaten als Ausstellern beschickt. Sehr günstig entwickelte sich auch diesmal wie der der Cinkäuserbesuch aus dem Ausland, der die. beiden letzten Frühjahrsmessen um rund 2000 Einkäufer übertraf. An dieser Steigerung waren mit je ' mehreren hundert Einkäufern

, Frankreich, Nieder lande, Schweden, Griechenland. Belgien. Spa nien, Türkei, Finnland, Dänemark, Norwegen. Rußland, Estland, Litauen, Lettland. Danzig, Portugal, Albanien. Liechtenstein, Island. Afrika: Aegypten, Abessinien, Südasrika. Amerika: Vereinigte Staaten. Argentinien, Brasilien. Canada, Mexiko, Uruguay. Colum bien, Guatemala, Cuba. - Asien? Britisch-Indien, Niederländlsch-Jndien, Pyläftina,..Persien, Syrien, China, Japan. - Australien. . Das Geschäftsergebnis der 12. Wiener Inter nationalen

- und Weichkäse, österreichische Butter und Mol-, kereigeräte aller Art. Vernachlässigt waren: Große Motoren und sonstige große maschinelle Aggregate. Papier, Muiikinstnunente. Leliensinittel. , Sowohl die österreichische wie zahlreiche, aus ländische Industrien waren an den Erfolgen der Frühjahrsmesse beteiligt. Interessant ist, daß diesmal vielfach ausländische Waren von aus ländischen Einkäufern gekauft.wurden, wodurch die Bedeutung der Wiener Messe auch als Tran- sithandelsplatz bestätigt wird. Großen

Erfolg hatte die unter der Aegide der polnischen Regierung veranstaltete „Polnische Ausstellung landwirtschaftlicher und industrieller Produkte'. ^ An der 13. Wiener Internationalen Messe (4. bis 10. September, technische Messe 4. bis 11. September 1927) wird sich Belgien offiziell be teiligen. Auch eine offizielle Beteiligung der französischen und italienischen industriellen und kolonialen Produktion ist in Aussicht gestellt. > KM« VII» ?.lWI IM WM« à lmzMM Nenà ZV- . . l .!t 63.80 Lonsoliäato

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.12.1937
Umfang: 6
hat in den Kellerräumen einer Arbeiterausspeifung ein Wak- sen- und Munitionslager entdeckt, das einer Kvm- munistengruvpe gehörte. Der Leiter der Ausspei sung und vier Kommunisten wurden verhaftet. O Wiener Wasser als Ausfuhrartikel Wenn die Verbandlungen des Wiener Techni kers Marso erfolgreich sind, wird das Wiener Hochquellentrinkwasser bald ein guter Ausfuhr artikel werden. Marso will das gewöhnliche Wie ner Trinkwasser in alle Welt schicken und es ge wissermaßen zu einer flüssigen Wiener Delikatesse

machen. Der Plan wurde durch die Erfindung eines besonderen Behälters ermöglicht, in dem das Wasser weite Strecken befördert werden kann, oh ne daß es von seiner Güte verliert. Das Schal werden des Wassers wird durch sogenannte Koh lensäureschnee-Zugaben verhindert. Dadurch wird es'auch möglich, das Wasser in heiße Gegenden zu schicken. Die Temperatur wird niemals über 7 Grade steigen. Man will das Wiener-Wasser zuerst in solche Gegenden spedieren, nach welcken viele Europäer auswandern und in denen der Vorrat

an gutem Trinkwasser gering ist. Wenn diese Pläne wirklich zur Ausführung kommen, dann wird das Wiener Wasser bald ein gesuchter Artikel auf dem Weltmarkt werden. Besondere Einführung braucht es keine, denn wer Wiener Wasser einmal getrunken hat, vergißt seine Vor züge nie. (R. P.) Wsgen «»ne» sii»»»,«», Uni-skannß«»» Todesduell auf dem Meeresgrund Die Tragödie zweier Schwammfischer. — Ein ver hängnisvolles Lächeln. — Dem galt es? — Se kundanlen im Taucherhelm. Zerbrochene Zreundschast

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Seite 7 von 8
Datum: 28.06.1933
Umfang: 8
. 7. Mar tini. Bolzano mit 1 Sieg. Wiener Sportbrief Vienna schlägt nach einem harten Kampf Am brosiana 1.0. Die Wiener haben geringe Aus sichten in Mailand. Wien, 25. Juni Gestern abends ging in Gegenwart von 20.0M Zuschauern das Wettspiel zwischen Vienna und Ambrosiana in Szene. Nach den üblichen Begrüßungen, wobei der Vienna ein Wimpel; den italienischen Spielern eine schwere Silberkassetie uberreicht wurde gab der Schieds richter Jvancie das 7 Zeichen - zum - Kainpfbe- ginn. Meazz-a nimmt'den

ihr Tor und so bleibt das Er gebnis der ersten Halbzeit unverändert. > Die zweite Halbzeit beginnt sofort mit einem scharfen Angriff der Wiener .Länger als 3 Mi nuten verweilt der Ball im ilalienisclzen 'Strafraum. Ihre Angriffe haben darunter zu leiden, daß Serrantoni als ^ vierter Läufer spielt und auch Frione sich viel zu sehr rück wärts aufhält, fodaß die linke Angriffsreihe eigentlich ausgeschaltet ist. Adelbracht »nacht grundlos Foul, auch Ertl versucht den Tor mann samt Bali ins Gehäuse

zu befördern. Ein Durchbruch Hoffmanns wird ' abgestoppt und als diese zahllosen Angriffe nichts fruch ten greifen die Wiener zu der Spielweise des ' Gegners. Man versucht nur mehr mit hohen Bällen zu arbeiien und geht hart an den Mann. Tie Mailänder beherrschen aber diese Spielart bei weisem besser als die Döblinger. In d-en nächsten Minuten ' kommt es zu einer kleinen Balgerei. Ein unverschnldetes Foul zahlt Brosenbauer in gehässiger Weise-zurück. Die Dunkelheit wird immer stärker und .die Menge beginnt

bereits das Spielfeld zu verla sen. Was aber-weiter aus dem Nasen besonders von Seiten der Wiener geboten wird ist ange tan, die verwöhnten Wiener „Tifosi' zu ver treiben. Als in der letzten Minute Frisoni un aufhaltsam vorwärtsstürmt legt sich eiue Be klemmung über die Mengen schon erwartet man den ausgleichenden Treffer doch erwischt Levretto wenige Schritte vor dem Tore ste hend seine Flanke schlecht, sie gleitet von sei nem Fuße ab und geht ins Out und mit Auf atmen wird d?r Schlußpfiff

des Schiedsrich ters aufgenommen. Alle Wiener waren sich beim Verlassen des Feldes einig daß die Leisttingen Viennas für .das Mailänder Spiel zu keinen großen Hoff nungen Anlaß geben. R. Peterca. -^///^ Aurora — Iungfafcislen Merano 1:0 (0:0) Obwohl die Aurora in ihren Reihen vier Juvsntusspieler hatte, gelang es ihr nur mit . knapper Mühe, die flinken Meraner Jnng.; fafcisten zu schlagen ! Pro Calcio schlug in Bressanone die Lokal- . Mannschaft mit 7:0. Die Tore erzielten Koban 3, Gurfchner, Seebacher

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Seite 1 von 8
Datum: 06.03.1928
Umfang: 8
: Cs gibt für uns keine juridische, keine diplomatische und keine politische Frage. Cs existiert nur der Versuch, auf Grund von nichtswürdigen Ver leumdungen eine Atmosphäre von Haß und Feindschaft zwischen'zwei Völkern zu schaffen, die gar nicht den geringsten Grund haben, weder sich zu hassen, noch einander feindlich gegenüber- zu stehen. Verlegenveit der Wiener Presse Wien, 5. — Die Rede-des italienischen Regie rungschefs ist das Hauptthema der Wiener Zei tungen und bildet gleichzeitig seit gestern

das Argument aller Diskussionen in den politischen und diplomatischen Kreisen. Die präzisen und klaren Worte des Duce haben die Wiener Haupt stadt in Verlegenheit gebracht. Die Kommen- tare und die Urteile, welche die Wiener .Blätter wiedergeben, sind reserviert und der aggressive Ton, der noch vor wenigen Wochen vorherrschte, ist fast vollständig verschwunden. Nur hie und da erscheint eine energische Phrase oder eine Kritik. Doch es handelt sich nicht mehr um einen regelrechten Angriff gegen Italien

und seine Politik im Alto Ädige. Im allgemeinen unterstreichen die Wiener Blätter, daß Mussolini nicht auf die vom öster reichischen Bundesrat gestellten präzisen Fragen über die Schulfrage und den Religionsunterricht geantwortet hat, sondern-daß er das ganze Problem in die Atmosphäre der hohen Politik gebracht hat. Die Kritik und die Kommentare der österreichischen Blätter verweilen insbeson dere bei folgenden Punkten: Daß die Rede vom vergangenen Samstag die letzte ist, in welcher sich der italienische

, stellt sich ferner.die.Frage, warum Italien, das so stark ist, es für notwendig erachtet, Gesetze zu erlassen, wie die über die Schulen und die Aenderlmg der Familiennamen. Das „Neue Wiener Tagblatt' schreibt, daß Mussolini kein Oel auf das Feuer gießen will, wie dies auch nicht Oesterreich tun will. Doch seine Rede vor der italienischen Kammer hätte einen größeren Eindruck hervorgerufen, wenn sie ohne Drohungen gewesen wäre. Das Blatt verweilt besonders auf dem vom italienischen Regierungschef

einbezogen hätte werden müssen. Die „Wiener Neuesten Nachrichten' qualifizie ren die Erklärungen Mussolinis eine Rede und nicht eine Antwort. Sie behaupten sodann, daß Oesterreich sich um den Fascismus alsnimgeftal- tenden politischen Faktor nicht kümmert, sondern es ist bloß um das Los der Deutschen in „Süd tirol' besorgt. Die Rede des italienischen MinisterpräsideN' ten kann indessen an dieser Tatsache aosolnt nichts ändern. Die „Arbeiter-Zeitung' polemisiert in überaus lebhaften, Ton

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Seite 3 von 6
Datum: 22.03.1938
Umfang: 6
wie das vergangene Dcchr. Das Automobil trägt selbMerständlich säst die ausschließliche Schuld -an den Unglücks fällen. Es -wird als .„Molochs, als „Mordwerlgeug' -und -ähnlich verflucht. Em Vergleich, der typM amerilanHch genannt werden kann, ifpàgt im die Augen: Napoleon, dem lbekamWch die angelsächsischen Lander zum Worwurss gemacht hatten, daß -er durch jseine Krie ge ganz Europa in ein Meer von Mut verwandelt hcüie, -trägt -nur hat jfo viel Schuld àe das Automobil in NmerZa in einem -einzigen Jahre. Wiener

den Transport mon Mictelerz «wogen -igl- M^r Zu igeriiWN KesitchWqt -MÄZNüN. «gen. Herr Vschmteifier. Wien, Mitte März. Als die Wiener in den frühen Wims- tag-Morgenstundsn vom großen Fackel zug heimmarschiertin. da war ihre gtößte Sorge: MäS hängen wir motten vor die Fenster, wo nehmen wir genügend Fahnen für die HSuferbeflagglMg Ok?* Der Staat hatte es da leicht. Er ließ einfach die Polizeimagazine offnen und die Fahnen herausnehmen, die in den letzten Jahren beschlagnahmt wurden. Es werden einige hundert

-! ipletten Uniform daherkam, da -wurde er von jseinkn Kameraden mie -ein Welt- wmcker bestaunt -und -noch viel mehr de-! -neidet. Revolutionen hat «es jschon viele in der Welt -gegeben, -aber keine W jso ruhig «und diszyàiert verlaufen, -wie die Wiener. Kein -wütendes «Gesicht mar zu stehen, -auch «die .alten Parteizeichen mnd Propaganda- jschristen, die àem Papierenen Teppich iglmch das Pflaster lbàckten, -regten die Menschen -nicht mehr auf. Man -lachte, wie man schon ffeit langer Zeit -nicht mehr

die -unbeliebten -vater- lläMschen Symbole -abtrqgvn. Die Arbeit iwuà fftà won Sprechchören lbsglsitizt. man llachle mnd mieff ^.Munter mit idem Zylinder''. Milosqphisch.angchauchte «Ge müter iwivderum meinten, -was zur .,/gu- iten «alten Zeit' -gehört, jsall man -nicht jin -eine molle mit ihinübernchmen, ,,/Ear -not «Visit jignarieren' meinten Mieder idjie -ener- -gischkvon Wiener. So «sprach man Ihin -und lher mnd -inzwischen Maren die >Er- -inne-vun.gvn -an «eine mechatzte Agit mer- ü'chmunden. Wien

hat stich -gründlich -verändert -in den jletzton Stunden. Nie Stadt -gleich' einem Ilaggenmeer. Wohin -man -schaut, überall «begegnet man Teilen der -ein -marschierten Truppen. War den Gingän gyn ider Wqßhatels -a^f ider MWtvaße Bchstol' idie Panflerdirjsiion /rMievt «und «gegenüber del? „KwjpeÄal',, imo ider Whvqr WnhnUlW «nahm, -die Leiter ider abeHen Mchenbeitsbichliiid^n -ihre Zelte ausgeschlagen iiiàn. In «Gr^pen mm- jstehyn We Wiener itsie Panzevkarren. Trnppsnwagen, Matarräder der Wach

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Seite 9 von 10
Datum: 16.10.1932
Umfang: 10
Sonntag, den 16., Oktober 1332 ^ » < ì ^ ^ ì. ^ i à ^.Alpenzeiknn a' ! ^ > </>> , .., Seite 9. Ein Vormiklag im Wiener Fundbüro. — «Das Haus der tausend Hoffnungen'. — Eine Baß geige sncht ihren Herrn. — Der Papagei mit ! dem Göh-ZZiak. — ..Herr Kommissar Helsen Sie -, ' mir, der Moritz ist weg!' Wien, Mitte Oktober. Man sollte glauben, daß die Menschen heute auf ihre Besitztümer mehr achtgeben, denn je. Dies ist aber nicht so. Zumindest nicht in Wien. Für die Wiener Bevölkerung ist die harte

im Fasching auch sehr viele Ehemänner, um nach ^ den aus der Westentasche verschwundenen Ehe- ! ringen zu fragen. Hierher kam auch einmal ein ! Gehirn — allerdings In Spiritus —, das ein besonders zerstreuter Äeskulapjünger in der Trambahn liegen ließ. In einer Ecke des großen Magazins wartet seit zwei Jahren eine einsame Baßgeige auf ihren Besitzer. Eines aber muß man eingestehen: die Wiener sind trotz der schlechten Zeiten ehrlich geblieben, es werden bedeutend mehr Fund- als Verlustanzeigen ge> macht

. Unlängst mußte auch ich in das „Haus der tausend Hoffnungen' gehen, nicht vielleicht wegen eines Regenschirms, den ich in einer Wiener Schriftleitung stehen ließ, sondern weil ich eine Geldbörse mit einem netten Barbetrag im Autobus gefunden hatte. Uebrlgens Zum Schluß erzählt mir noch der Ober- , polizeirat die heiterste Geschichte, die sich in diesen düsteren Hallen zugetragen hatte: „Vor einigen Monaten kam eine Ältere Dame aufge regt zu mir ins Zimmer gestürzt: „Herr Kom missar, helfen

hat be stimmt in Wien das Licht der Welt erblickt. Etwas schwächer ist der Parleienverkehr beim Schalter ftr Fundanzeigen. Hingegen kann man hier die Ehrlichkeit der Wiener studieren. > Ein Straßenkehrer bringt eine goldene Brosche? zwei ganz arme Burschen aus ver Peripherie bringen zwei schön« Hundertschillingnoten. Ein kleines Mäderl schleift einen riesigen Fleifcherhund herein, der viel größer ist. als die Finderin selbst. Aber es werden auch ganz ab surde Dinfle gesunden, wie tote Kälber^ falsche Zähne

, Bienenschwärme, ein lebendiger Reh bock mitten im Hänsermeer von Wien. Gram mophone, Posaunen u. viele andere Dinge. Es gibt aber auch in Wien Phänomen von Zer streutheit, wozu noch die wienerische Schlam perei dazukommt. Nur so ist es zu erklären, daß Brillanten, die in einem Taxi gefunden wurden, seit einem Jahr auf ihre schöne Be sitzerin warten. ! In der letzten Woche veröffentlichte die Poli zeidirektion in der Wiener Tagespresse einen Aufruf: seit fünf Tagen ist im Tierschutzhaus ein großes Schwein

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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1927
Umfang: 8
dürften die radiotelegraphischen Wetterberichte sein, die für die im Norden zu - überfliegenden Meeresteile nicht allzu günstige atmosphärische Verhältnisse prophezeiten. Bis gestern um 2 Uhr nachts war man in Paris ohne Nachricht über den Verbleib des „Oiseau Blanc'. Wiener Brief Von unserem -H-Korrespondenten vcfkerreichisch-ikalienifcher Handelsvertrag. — Großbankbilanzen. — «Wien und der Wiener'. — Sorgen der Regierungsbildung. Wien. 7. Mai. Das bisher einzig positive, erfreuliche Er gebnis

> der ungünstigen Progeri en, die ihr allenthalben gestellt wurden, das »este Zeugnis ausstellt, wird, so hoffen wir, ein Markstein einer erfolgreichen, Weiterannähe rung zwischen den beiden Ländern sein. - « In der abgelaufenen Woche sind sämtliche Wiener Großbanken mit ihren Rechnungsab schlüssen für das Jabr 1926 aàarkckiert. In allen Bilanzen macht sich eiye Steigerung Zes Umsatzes bemerkenswert, die Position der Wiener großen Kreditinstitute hat sich nicht verschlimmert, was bereits als Erfolg gebucht

zwischen dem Darlehen und der Einlage, die Börsenspekulationen haben auf gehört,, die Kreditierung an die Industrie wird immer geringer. Dabei ist die Konkurrenz er schreckend groß, ein gutes Geschäft findet zehn Anwärter. Aus diesen Gründen sind die ver schiedenen Kapitalsvermehrungsbeschlüsse, die eine Verwäss rung des bisherigen Kcxitales, eine teilweise Entwertung der jetzt umlaufen den Aktien bedeuten, nicht leicht über die Achsel zu nehmend Es ist gut, daß die Wiener Groß banken, deren Schicksal

das Um und Auf der' österreichischen Wirtschaft bedeutet, sich den ge änderten Gewinstaussichten angepaßt haben und nicht, wie andere kleinere Institute, ihre eventuellen Hoffnungen eskomptieren, um nach her das Dorotheum für. ihre umfangreichen Aktienpakete anzurufen. Auf den Terrains, auf denen sonst die Wie ner Messe abgehalten wird, wird diesmal die Ausstellung „Wien und der Wiener' gezeigt. Der Wiener' stellt sich selbst aus, zur Schau für die eigenen Verwandten und die Fremden» aus deren Kommen man aefakt ilt. deren Ankunft

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Seite 3 von 6
Datum: 03.02.1934
Umfang: 6
gigantischen „Me- nu-Karte', die alltäglich wahre Unmassen von Gerichten, (von jeder Sorte etwa 25-5t)> umsaßte: dazu gab es mehr als 3t) erlesene Weinsorten; wo raus man sieht, daß das Sprichwort „wie der Herr gott in Frankreich leben' nicht aus der Lust ge griffen war I Knapp zwei Jahre später, kam ein gut bürger licher Wiener Wirt, Joses Merina, Besitzer der Gastwirtschaft „zum roten Apfel' am Laurenzer- bergl (die älteren Wienern noch wohl bekannt sein dürfte, da sie erst im Jahre 1830, demoliert wur

beängstigend eingeschrumpft und anstatt ausgesuchter Delikatessen, beherrschten Wruken und ost recht sragwürdige Konserven, das Feld. Die vornehmere Schwester der Speisekarte... die Weinkarte.... ist weit jüngeren Datums, als diese, doch scheint auch' sie m Herrschastshäusern bereits zu Beginn des IL. Jahrhunderts schon ziemlich ver breitet gewesen zu sein: die bekannte Reisende Lady Montagne (die Alice Schalek ihrer Zeit> erzählt; daß bei ihrem Wiener Aufenthalt im Jahre 17 It! bei festlichen Einladungen

„eine Liste der verschie denen Weine' zu den einzelnen Gedecken gelegt wnrde. Der Alt-Wiener Lieblingsdichier I. F. Castelli hat über den geradezu enormen Umsang der Pa riser Speisekarten, (als er dienstlich als Beamter während des Kriegszustandes im Jahre ILI4 dort zu tun hatte», nicht genug staunen können und als echter Wiener widmet er diesem schmackhaften Ka pitel einen eigenen Absah in seinen Memorien und erzählt uns davon blaue Wunder. Lassen wir ihm das Wort, er schreibt: „Ich habe Speisekarten

, wirkt absolut, weder künstlerisch noch originell Keinessall ersüllt sie den Zweck, als eine Art „Wappenbries' des Hauses zu diene» und dessen Wahrzeichen in künstlerischer Forni festzuhalten. Und während erstrangige Künstler zum Entwurf vou Packungen, Reklameschristen, usw. schon seit langem herangezogen wurden, blieb die Speise karte... auch der größten Häuser... immer gleich abgeschmackt und unpersönlich. Erst in jüngster Zeit hat ei» Wiener Künstler, der bekannte Maler und Graphiker Hanns

ein und bestellte von den unbe kannten Kügelchen. Sie mundeten vorzüglich, Cä- eilie Krapsen kaufte schnell neue Zutaten, stand in der Küche und buk - buk - buk. Der angenehme Dust zog durch die nächste,, Gassen und bald standen die gemütlichen Wiener Schlange. Cäciliens und ihrer 5 Kinder LebenSschisslein war bald wieder slott. lang aber nicht, denn Cäcilie war schlau und ver- riet ihr Geheimnis nicht so schnell. Erst viele salire später, als sie schon eine behäbige Bürgerin war, oertraute sie das Rezept

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Seite 1 von 6
Datum: 14.02.1934
Umfang: 6
, hingen in den Außenbezirken die Kämpfe zwischen der öffentlichen Macht und den Aufständischen weiter. Besonders die großen „Volkswohnbauten', die unter dem sozialdemokratischen Regiment der Stadt Wien aus den Steüergeldern der Wiener Bevölkerung aufgeführt worden waren, erwiesen sich als richtiggehend» strategische Stützpunkte, die des Einsatzes aller Kampfmittel bedurften, um er obert werden zu können. Zusammenstöße er folgten in Hernals, Floridsdorf, Favoriten, Hietzlng und im Neubaugürtel

gefangen worden. Die Mehrheit von ihnen wird vor das Standgericht gestellt werden. In den Bormittagsstunden ist die Situation in Wien noch sehr gespannt. In drei, vier, peri pheren Bezirken douern die Kämpfe an. Die Amtseinsetzung des Wiener Kommissärs ist in vollkommener Ruhe vor sich gegangen. Minister Schmitz Passierte vor dem Rathaus die ausgestell ten Schuhbundorganisationen in Revue und wurde vom Polizeipräsidenten begrüßt. Ueber dem Rat haus weht die rotweißrote Fahne und die grün weiße Flagge

von den schweren Geschützen MO Schuß abgegeben, die auch im Innern der Stadt vernommen wurden. In den späteren Vormittagsstunden gelang es sodann der Polizei die Gebäude im Sturm zu nehmen. In den bombensicher ausgebauten Kel lern der Bauten wurden 1S0 Mitglieder des repu blikanischen Schutzbundes gefangen genommen. Auch das Gebäude von Floridsdorf wurde heute früh im Sturm genommen. Doch dauern die Zu sammenstöße in diesem Bezirk noch weiter an. Ge gen Mittag traten auch die Flugzeuge der Wiener Polizei

einen Aufruf, sich nicht an dem Streike zu beteiligen. Unter den oerhafteten sozialdemokratischen Füh rern befindet sich der Wiener Vizebürgermeister Emmerling, der Gemeindeà Danneberg und der Altkanzler Renner. Die Genieinderäte von Graz und Steyr wurden aufgelöst. Die amtliche Nach richtenstelle verlautbart eine Kundmachung der Regierung, wonach der Bahnhof von Linz von Aufständischen gesäubert wurde. Der Bahndienst wird von Mitgliedern der Heimwehren versorgt. Der Direktor der Waffenfabrik von Steyr

scheinen über die Grenze nach der Tschechoslovakei entkommen zu sein. Die Kämpfe in Semmering und Favoriten dauern an. Die Aufständischen haben sich auf einem Hügel in der Nähe des Favoritene? Bezir kes verschanzt. In floridsdorf würden außer der Artillerie auch Genietruppen zum Sprengen ein gesetzt. Gegen Abend flüchteten die Aufständischen m,großen Massen aus Floridsdorf gegen Norden. Die Truppen nahmen die Verfolgung auf. Stadt rat Breitner, bekannt wegen seiner drückenden Steuern, die die Wiener

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Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1939
Umfang: 6
Alumerstag, den 1. Jim? 1'93?^XVN »Aipenzeirun q Seife ? ^ltercitur / ^unjt Mens^ I(unLi/eàen ^< 0 Vittorio «io Nakata «ii>igiei >t Wien, Ende Mai. Für das letzte Abonnementkonzert in ber heurigen Spielzeit hatten sich die Wiener Philharmoniker Maestro de Sa- lmta ans Roma geholt. Liese sympathi sche Musikerpersönlichkeit, die zweifels ohne zu den bedeutendsten schöpferischen u»ö i.achschöpserischen Testalten des ge genwärtigen italienischen Musiklebens Mt, genießt in Wien zahlreiche Freun

de »nd Verehrer, die in Scharen herbei strömen, wenn sein Name auf dem Kon- zcrlprogramm oder, was in der letzten Zeir leider so selten der Fall ist, auf dem Opernprogramm aufscheint. Das Programm des letzten Konzertes ging von Brahms bis Richard Wagner, dazwischen lernten die Wiener Kodaly, einen modernen Ungarn und einen Ver treter der romantischen Richtung Ita liens, Giuseppe Martucci, kennen. Der Komponist, der am 1. Juni 1909 in Na poli die Augen für immer schloß, leitete bekanntlich 1883 die erste

nem Wiener Konzert neuerlich gezeigt, daß er mit Recht in der Reihe der gro ßen europäischen Dirigenten steht, vas Wiener musikliebende Publikum wurde von Stück zu Stück beifallsfreudiger. Es hatte auch allen Grund dazu. Bewun dernswert war die Gestaltung der D- Dur-Symphonie von Brahms. Das Bel canto der Streicher und Holzbläser er- strahlte in wunderbarer Schönheit, das Scherzo wieder wurde mit echt romani scher Grazie hervorgebracht. Der jubeln de Schlußgesang des letzten Satzes ging

. Mit Beifallsstürmen dankte das Wiener Publikum dem großen Mu siker für die genußreichen Stunden, er aber versuchte immer wieder den Beifall auf die Musiker des berühmten Orche sters abzuleiten. So fand di>? Saison ei nen glanzvollen Abschluß. Die Wiener hoffen aber, Maestro Sabota recht bald wieder in der Stadt begrüßen zu -kön nen. Vielleicht reicht die Zeit zu einem kleinen Gastspiel in der Staatsoper. R. Peterea. Zum Thema schauspielerische Begabung ist es auffallend, daß selbst Greta Garbo nur einen einzigen

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