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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1936
Umfang: 8
in der Luft von Reck zu Reck, — dann setzte der Beifall ein. Un- zähligemale mußte sich das Geschwisterpaar nach allen Seiten verbeugen, bis es die Manege verlassen konnte. Während zur Erheiterung wieder der dumme Au gust in die Manege kugelte und seine neuesten Spässe anbrachte, kam Nora, die sich umgekleidet hatte, und ließ sich neben Norbert nieder. „Wie gefällt es dir?" raunte sie. „Prächtig ist das alles. Nora, ich bin überrascht. Das ist beste Zirkuskunst." Das Glockenzeichen ertönte abermals

. „Direktor Bonadiman mit seinen Dressuren." Die Musik begann, der alte Herr in schwarzem Frack mit weißer Weste betrat die Manege. Ihm folg ten die Doggen, die Ponnies und Jumbo, der Elefant. Als zweiter Teil dieser Nummer ein Pferdereigen. Zwei Rappen und ein Schimmel. Auch jetzt wollte der Beifall kein Ende nehmen, als sich Herr Bonadiman dankend verbeugte. Nora und Norberts Hände hatten sich heimlich ge funden. „Es ist wunderbar, Schatz", sprach Norbert. Livrierte Diener gingen durch die Reihen

in die Mitte der Manege, dankte für den zahlreichen Besuch und bat, falls die Darbietungen gefallen hätten, um weitere Empfehlung. Während sich der Zirkus leerte, schritten Nora und Norbert durch den Artistenausgang ins Freie. Es war halb sechs Uhr. „Papa, ich mache mit Herrn Norbert einen kleinen Spaziergang. Bis sechs Uhr sind wir zum Nachtmahl zurück." „Recht so, Kind, ich schaue zu den Tieren." Sie schlenderten nebeneinander zwischen Villengär ten und Wiesen einem niederen Hügelzuge zu. „Norbert

, nun hast du die Familie Bonadiman auch im Berufe gesehen." „Und weiß, Schatz, daß sich der Zirkus Bonadiman heute noch sehen lassen kann. Was ihr bietet, ist erst klassig an Ausstattung, Tiermaterial und Menschen kunst." „Auf das hat Papa stets gehalten. Nichts Mittel mäßiges fand bei uns Ausnahme. Wenig aber erlesen." Langsam stiegen sie auf mit Steinplatten belegtem Wege zwischen hohen Weißdornhecken zu einem Aus sichtspunkte empor. Auf diesem menschenleeren Wege fand Norbert reichlich Gelegenheit

, sich von süßen Lip pen den Lohn für seine lange Fahrt zu holen. Dann waren sie oben angelangt und ließen sich auf einer Bank nieder. „Nun kommt eine lange Woche. Sehe ich dich am nächsten Sonntag, Norbert?" „Wo werdet Ihr dann sein?" „In Neuburg. Bis Mittwoch bleiben wir hier." „Ich komme. Neuburg kann ich schon noch errei chen, vielleicht auch eine der nächsten Sonntagsstatio nen." „Du Lieber. Ich zähle die Tage, denn ich sehne mich nach dem Sonntag." „Nora, Lieb, und doch . . ." Sie verschloß

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 16.07.1936
Umfang: 6
„Wirtschastsnationalsoziali- sten" gab, d. h. hauptsächlich Geschäfts- und Gewerbe treibende, die nur wegen der im Bezirke im Verhält nis zu früheren Jahren stark darniederliegenden Wirt schaft sich staatsverneinend eingestellt hatten. Diese Gründe fallen nun weg. »MmMÜMKAlW! „Nora, es ist Zeit. Herr Norbert, noch weiter gute Besserung. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder ein mal." „So bald es möglich ist. Nora, ich danke Ihnen für den lieben Besuch . . Unten fuhr das Auto weg. Norbert hörte es. Er legte sich in die Kissen

zurück und begann wachen Auges zu träumen. Seine Gedanken kreisten. Hart am Tode war er vorübergegangen, sollte das eine Vorbedeutung sein, daß sein liebster Wunsch doch in Erfüllung gehen werde . . . Norbert Gerstner hatte sich von seinem Unfälle so rasch erholt, daß er schon am Samstag Abend mit seinem Vater zur Tagung nach Zürich fahren konnte. Der Zirkus Bonadiman war an diesem Sonntag im badischen Städtchen Lörrach. Räumlich waren also Norbert und Nora nicht allzu weit auseinander

. Ein Kartengruß aus der Heimatstadt sagte Nora, daß ihr Liebster wieder wohl aus sei, im schon üblichen Mon tagsbriefe gab sie ihrer Freude darüber herzlichen Ausdruck. Bonadimans wunderten rheinabwärts. Am folgen den Sonntag waren sie schon so weit, daß Norbert sie in einem Tage nicht mehr erreichen hätte können, abgesehen davon, daß sein Daimler nicht das Los sei nes Herrn teilte, denn er war noch nicht hergestellt. So trat nun ganz der briefliche Verkehr an Stelle des mündlichen. Nora schrieb von Station

zu Station und ihr Vater sandte dann und wann eine Abschlags zahlung an den alten Herrn Gerstner. Der Zirkus machte gute Geschäfte. Eines Abends saßen Norbert und Dr. Hartmann in ihrem Stammcafe. Da fragte Dr. Hartmann ganz unvermittelt: „Hast du einen Feind beim Zirkus Bonadiman?" Betroffen sah Norbert von seiner Zeitung aus und rief: „Wie kommst du zu dieser Frage?" „Wer in aller Welt hätte dort in Ueberlingen sonst ein Interesse gehabt, deinen Wagen zu ruinieren." „Also doch. . „Jawohl

. Ich habe vor deinem Vater nicht davon gesprochen. Dein Unfall war nämlich nicht die Folge eines Zusalles oder Materialsehlers. Er war gewollt und von fremder Hand vorbereitet. Der Mechaniker in Meersburg war derselben Meinung, aber ich hieß ihn schweigen, denn eine hochnotpeinliche, polizeiliche Untersuchung hätte voraussichtlich doch zu keinem Er gebnisse geführt. Irgend ein Mensch beim Zirkus ist dir feindlich gesinnt. Vielleicht ist Eifersucht im Spiele." Norbert Gerstner hatte die Zeitung weggelegt und lehnte

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1933
Umfang: 6
. Dieser Wagen ist zwölfsitzig und so beschaffen, daß er auch sehr schwieriges Gelände und bisher noch unüberwind (Nachdruck verboten.) 9 Die Entführung der Doris llde. Roman von Hans Heuer. „Wenn es Ihnen recht ist, Graff, vertrauen wir uns stil gemäß einem dieser zweirädrigen Karren an." Norbert nickte. In ihm war immer neues Verwundern. Vor ein paar Tagen wanderte er noch durch Berlins leben pulsende Straßen, durch Wiens enge, teilweise ganz roman tische Gaffen, über die sonnenumflirrten Plätze Kairos

zu ihrer rechten Hand. Und dann ragte unter sturmzerpeitschten Königspalmen dicht am Meer ein stolzer mächtiger Bau vor ihnen auf: das Galle-Face-Hotel. Sie betraten die weiten Empfangshallen. Singhalesischs Hotelboys in weißen Jacketts, den weißen Sarong wie einen engen Frauenrock um die nackten Beine, die langen Haare hinten zu einem Knoten aufgesteckt, mit Schildpattkämmen verziert, huschten an ihnen vorüber. Direktor Peter grüßte sie wie alte Bekannte mit einem Händedruck und wußte sofort, daß Norbert

, noch mehr zerwühlt aber von der nie schweigenden Unruhe in seinem Innern. Später saß Chester in einem der Säle mit Bekannten zu sammen, die er überall zu haben schien. Bei einer Partie Bridge. Norbert wandelte auf den Terrassen hin und her. Blieb hier vor einem Gaukler stehen, der aus einem in den Sand gesteckten Kern einen Mangobaum wachsen ließ und gleich darauf Feuer und Glas fraß. Sah dort einen Kampf zwischen Mango und Kobra an, der Widerwillen in ihm ausköste, Frauen in eleganten Toiletten

, mit dem nichts weiter ihn verband als der gemeinsame Kampf. Sonst schien zwischen ihnen etwas zu stehen, das ein persönliches Näherkommen verhinderte. Manchmal beschlich Norbert deutlich das Gefühl, unter der kühlen äußeren Hülle Chesters müsse ein glutender Vulkan lodern, gebändigt durch ungeheure Willenskraft, die ihn stän dig bewachte und nie zum Ausbruch kommen ließ. Nur in den graublauen Augen blitzte ab und zu ein kleiner Funke davon auf. Norbert hatte während des Fluges schon versucht, ihr beider seitiges Verhältnis

wärmer zu gestalten und hatte hinter den freundlichen Worten des Engländers die stumme Abwehr gespürt. Sie kämpften nebeneinander, jeder um das gleiche Ziel, aber es war, als kämpfe jeder für sich, als helfe einer dem andern nur soviel, als unbedingt nötig war. Norbert fühlte sich nicht wohl unter einem solchen Zuein anderstehen. Sein Herz pulste dem zu, der an seiner Seite schritt im Ringen um Doris Ude... und verschloß das warme Empfinden nur schwer. Musik klang aus dem Saal. Das ließ

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 04.10.1931
Umfang: 16
, verbessern, wie andere sehr un heilige Reformatoren es versuchten, sondern die Men schen. Die Lehre der Kirche ist und bleibt immer heilig. Da gibt es nichts zu verbessern, wohl aber an den Men schen, an allen ohne Unterschied, an denen, die das nicht wahr haben wollen, erst recht und mehr noch als an den andern. Ein anderer von Gott Berufener damaliger Zeit war der hl. Norbert, Stifter des Prämonstratenserordens, der leider von sei ner ehemaligen Höhe herabgesunken ist. Der hl. Norbert war um 1080

zu Xanten am Rhein geboren, wurde früh zeitig Kanonikus bei St. Viktor in Xanten am Hofe des Erzbischofs Friedrich I. von Köln und Kaiser Heinrich V. Das Hofleben ließ in Norbert keine geistliche Gesinnung aufkommen. Er wurde vergnügungssüchtig, prachtlie bend, weltlich gesinnt. Und doch war er noch besser als die meisten andern Hosleute. Er war und blieb von sitt lichem Schmutz bewahrt. Und das läßt von jungen Men schen immer noch hoffen, daß sie früher oder später sich ernstlich Gott zukehren

und zu guten Hoffnungen be rechtigen, das um so mehr, wenn der junge Mensch das Glück hat, eine fromme, gut christliche Mutter zu haben, deren Norbert sich erfreuen konnte. Wo die Mutter aber eine echte Weltdame ist, die ihre größte Freude hat an Modetand und Vergnügungen, oder wo die Mutter nur Scheinchristin ist, die zwar viel in die Kirchen läuft, da. neben aber ihre Berufs- und Standespslichten versäumt, sich nicht kümmert um den Umgang ihrer Kinder, da ist in der Regel „Hopfen und Malz verloren

". Norbert ritt einst, prächtig gekleidet, über Feld, als ein schweres Ge witter heraufzog. Wenige Schritte vor ihm ging ein Blitzstrahl nieder und Norbert stürzte vom Pferde auf die schmutzige Straße. Als er aus seiner Betäubung er wachte, da erging es ihm ähnlich wie einst dem Saulus auf dem Wege nach Damaskus. Es hatte ihn auch ein Strahl der Gnade Gottes getroffen. Er kehrte nicht mehr an den kaiserlichen Hof, sondern in die Einsam keit, zu Gebet, Buße und Betrachtung göttlicher Dinge, besonders

blie ben zur Umwandlung der Wildnis in fruchtbares Land und anderen Arbeiten. Später wurde Norbert Erz bischof von Magdeburg, und zwar aus Gehorsam gegen den Gesandten des Papstes. Gehorsam war ihm die vor züglichste Tugend, die seiner Demut entsprang. Das sind auch die zwei Tugenden, woran man den echten Chri stensinn eines Menschen erkennen kann. Wo diese zwei Eigenschaften fehlen, da ist keine wahre Frömmigkeit, noch weniger Heiligkeit zu finden. Von solchen Men schen ist auch nichts Gutes

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Tiroler Post
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Seite 11 von 16
Datum: 06.01.1911
Umfang: 16
bilden. Für die Be völkerung sei nichts zu befürchten. Todessturz zweier Aviatiker. Aus Paris, 31. Dezember, wird gemeldet: Der Aviatiker Laffont bereitete sich gestern vormittags mit sei nem Begleiter Pola aus dem Flugfelde von 34 Die wilde Rose vom Kapland. Und mit einer spöttischen Verbeugung reicht er Norbert die eine Waffe. Dann öffnet er die Tür und ruft hinaus: „Bobby!" Norbert steht wie erstarrt. Und doch, muß er sich gestehen, daß Paul van Gülpen richtig handelt.' Selbst er, der Herzog

von Edinburgh, hat nichts daran auszusetzen. „Der Herr hier und ich sind verschiedener Meinung," erklärt der Bur rasch dem eintreten den Bobby. „Wir wollen sehen, wer recht hat. Miß zwanzig Schritte ab! Dann zähl bis drei und wirf dies Taschentuch in die Luft! Ver standen? . . . Sie begreifen, Sir?" wendet er sich an Norbert. Dieser nickt zustimmend, und Bobby waltet voll Eifer seines Amtes. „Eins! . . . Zwei! . . . Drei! . . ." Niemand sieht, wie in der offenen Tür eine Mädchengestalt auftaucht

sigte Bau war infolge der letzten Regengüsse schadhaft geworden und stürzte neulich gegen An ihrem Schmerzenslager reichen die Tod feinde einander die Hand — der Pflegevater und der Gatte. Als Paul van Gülpen Rose, von seiner Kugel getroffen, blutüberströmt niedersinken sah — da war es ihm, als müsse er die zweite Kugel auf sich selbst richten. Seine Rose, sein Herzblatt, vielleicht tot — durch ihn! Norbert aber durchzuckte in jenem Augen blick ein seltsames Gefühl: wahnsinniger Schmerz und zugleich

jubelnde Freude Im Moment der Gefahr warf sie sich an seine Brust, — nicht an die Brust des Pflege vaters! Schützte sie ihn mit ihrem eigenen Kör per— nicht den Pflegevater! Rose selbst hat sich für den Gatten ent schieden!! So lange Roses Leben in Gefahr schwebt, fällt kein hartes Wort zwischen Paul und Norbert. Und auch nicht zwischen Norbert und Gerald. Es ist, als ob das liebliche Geschöpf, das dort in Mutter Barbaras Hütte mit dem Tode ringt, und das diese drei Männer so heiß

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.07.1933
Umfang: 6
nichts liegt, überhaupt Abrüstungsverein barungen zustimmen? Das ist die große Frage, an der letztlich das Schicksal Europas hängt. (Nachdruck verboten.) 20 Die Entführung der Doris llde. Roman von Hans Heuer. „Warten wir ab! Das beste ist, wir beziehen jetzt unsere Kojen... ich habe so ein Gefühl in den Knochen, als stände uns morgen ein heißer Tag bevor!" Bartlett verabschiedete sich. Norbert und Charly schliefen in einem Zimmer. Der Eng länder hielt das für praktischer aus Gründen, die er dem Gefährten

nicht erst auseinanderzusetzen brauchte. Norbert lag noch wach, als schon längst die tiefen Atem züge Chesters zu ihm herüberklangen ... seine Gedanken ver mochten sich nicht zu lösen von der Vorstellung, daß Doris Ude vielleicht gerade in diesem Augenblick dem Chinesen ge genüberstand. Endlich überkam auch ihn der Schlaf... Ein Schlaf voller Träume, in denen er sich mit Chinesen, Teufeln und allem möglichen Gesindel herumschlug und Doris Ude irgendwo versinken sah, ohne ihr zu Hilfe eilen

hatte. Richtige Spazierstöcke, aber merkwürdig schwer, innen mit einer durchgehenden Stahlstange. „Mit solchem Ding kann man fünfzig Chinesen niederhauen, ehe man selber einen Hieb abbekommt!" sagte er. Dann ging er. Eine Weile schritt Norbert in seinem Zimer auf und ab. Er wollte einmal gar nicht an den Kampf denken, der ihnen noch bevorstand... holte Fernliegendes herbei, versuchte sich mit seiner Arbeit als Regisseur zu beschäftigen und erkannte doch gleich darauf, wie weit er durch die Ereignisse

klare Rechenschaft gab, zu geben wagte. Er suchte die Abenteuer, um in ihnen irgendein Vergessen zu finden... suchte die Tat, um das Gefühl nicht zu Worte kommen zu lassen. Norbert setzte sich und nahm einige Zeitungen vor. Aber während er las, irrten seine Gedanken ab, tasteten sich Charly Chester nach auf seinem Wege durch die Chinesenstadt ver wirrten sich, weil sie in ihren Vorstellungen immer mit euro päischen Begriffen arbeiteten. Mißmutig warf er die Zeitung hin und nahm seine Wan derung

, wie alle! „Was wollen Sie?" Mister Appleton möchte Sie sprechen." „Mister Appleton? Sekundenlang überlegte er, wo er den Namen schon gehört hatte, bis ihm einfiel, daß von diesem Herrn gestern abends verschiedentlich die Rede gewesen war. Es war der englische Konsul. Ein kleiner, dicker Herr kam mit südländischer Lebhaftig keit herein. Das runde Gesicht war gerötet von irgendeiner Anstrengung oder Aufregung. Er streckte Norbert die Hand hin, ließ sich in einen Sessel plumpsen, pustete ein paarmal, fuhr mit dem grauseidenen Tuch

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1941
Umfang: 4
verunglückt. Der Veterinär-Rat Josef Nieser, Sprengeltierarzt im Zil lertal. ist am gestrigen Dienstag in Ausübung seines Dienstes tödlich verunglückt. Er stand im 58. Lebens- ajhre. Die Beerdigung erfolgt am Samstag früh auf dem hiesigen Friedhof. Ein Sohn von ihm steht im Felde. ä Achenkirch. Oberlehrer i. R. Norbert Knoll gestorben. Am 3. August starb nach kurzer Krankheit der Oberlehrer Norbert Knoll. Mit ihm sank wohl einer der letzten Landlehrer der alten Garde in das i Trab. Drei Generationen

vom Achental hat er gelehrt und gebildet, und so sei ihm.noch von einem Schüler seiner Zeit dieser Nachruf gewidmet. Knoll war 1860 in Achenkirch geboren, seine Mutter war die jüngste Schwester des Tiroler Komponisten Nagiller, sein Vater war ebenfalls Landlehrer in Achenkirch. Als Neun zehnjähriger übernahm Norbert Knoll 1879 die Schule in Achenkirch und die Organisten- und Pfarrmesnerstelle. Er mußte 130 Buben und Mädel, zusammengepfercht in einem Schulzimmer, unterrichten, dazu im Winter jeden Sonntag

drei Stunden Feiertagsschule halten. Erst 1894 kam als zweite Lehrkraft Anna Goller nach Achen kirch, welche fortan die Mädchen unterrichtete. Heute wirken vier Lehrkräfte in vier Klassen in Achenkirch. 42 Jahre wirkte Norbert Knoll ununterbrochen in Achen kirch 'und seine Schule war eine der besten des ganzen Be zirkes. Er war Gründungsmitglied der Raiffeisenkasse, der Gemeindefeuerwehr, Verwalter der Armenkasse. Als Standschütze stellte er im Weltkriege seinen Mann. Er verfaßte eine Chronik

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 19.11.1921
Umfang: 12
sie leise, mit einem spöttischen Seitenblick auf den Vater und Anni. Frau von Saßneck blickte sie ernst an. „Freue dich doch daran, Marianne. Es ist ihm so sehr zu gönnen," erwiderte sie ebenso leise. Norbert hatte es gehört. Er vermochte plötzlich nicht länger mehr neben Marianne zu sitzen, ihre Bemerkungen anzuhören und ihren Kokettieren als Zielscheibe zu dienen. Es schien ihm unerträglich, länger mit anzusehen, wie der Baron Anni isolierte. Er sprang auf und trat an die geöffnete Türe

in banger Unruhe die Hände zusammen. Baron Hochberg hatte sich in einer Schil derung des ewigen Eises unterbrochen, als Norbert aufsprang. „Ach, ich bin so egoistisch, Ihre Gesell schaft für mich ganz allein mit Beschlag zu belegen, gnädiges Fräulein. Ich muß um Verzeihung bitten. Liebe Elisa — Fräulein In der Arlbergstation Bludenz nahmeu Bahn hofgendarmen einem nach der Schweiz Reisen den 23 Kilogramm Gold im Wette von über 35 Millionen Kronen ab. Die angeblichen Ti- tümer des Goldes, die in Feldkirch

wieder abreisen zu müssen," sagte er noch sehr angeregt und lebhaft. „Rannst du nicht länger bleiben?" fragte Frau von Saßneck. „Nein — jetzt leider nicht. Aber ich werde mich tunlichst mit meinen Geschäften beeilen und dann wiederkommen, um länger hier zu weilen — vorausgesetzt, daß Ihr beide, du und Norbert, mir Gastfreundschaft gewährt." Norbert mochte sonst Baron Hochberg" sehr gern leiden. Er verehrte und liebte ihn, weil er sich ihm im Denken und Fühlen ver wandt fühlte. Aber jetzt erschien es ihm plötz

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 08.04.1922
Umfang: 8
und sie fühlte, wie ihr das Blut freier und leichter durch die Adern kreiste. Der Druck der seit gestern abend auf ihrer Seele lag ließ nach. Noch war ja nichts geschehen, was ihr die Pforten von Saßneck verschloß, noch war kein Wort gefallen, das sich nicht harmlos hätte deuten lassen, wenn sie auch im Herzen überzeugt war, daß Norbert Saßneck fie liebte — solange er es nicht, aussprach, durfte sie bleiben. Soweit hatte sie sich selbst die Gren- zen gesteckt. Und deshalb bangte ihr unsag bar davor

. Zwischen Glück und Leid schwankte fie halt, los hin und her. In der Nacht hatte sie wenig Schlaf gefunden und die Unruhe hatte sie ge quält. Nun wurde ihr im Licht des aufsteigen- den Tages etwas freier zumute. Norbert Saß- neck wußte ja, daß er sie aus seinem Hause trieb, wenn er ihr gegenüber von Liebe sprach und die Zuversicht, daß er es deshalb nicht tun würde, beruhigte sie ein wenig. In Gedanken verloren, war sie den Berg hinabgeschritten und hatte sie nun den ersten Häusern des Dorfes genähert

. Bis dorhin wollte sie noch gehen, ehe fie den Rückweg wieder antrat. Ehe fie aber die Häuser noch ganz er reicht hatte, trat zwischen denselben hervor Norbert Saßneck. Sie schrak zusammen, als sie seine schlanke männliche Erscheinung auf tauchen sah und wandte sich unwillkürlich wie zur Flucht. Er hatte sie sofort entdeckt und bemerkte diese fluchtähnliche Gebärde. Das warnte ihn und machte ihn fähig, ihr ganz ruhig zu be gegnen. Er durfte sie jetzt in keiner weise mehr beirren, um sie nicht zu quälen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 04.07.1936
Umfang: 10
mit durchaus sauberer, anmutiger Klanggebung und erstaunlicher Sicherheit in In tonation und Registrierung: hier ist alles angeborene musi kalische Intelligenz und tüchtige, von großem Fleiß unter stützte Schulung. Engelbert Neurauter: Sehr schönes Organ, doch unfreie Klangentwicklung zufolge falscher Resonanz. Violinspiel: Irmgard Ebenhöh: Technisch fortgeschritten, tonlich recht sauber, in der Mittellage schön, noch etwas einförmig im Vortrag. Norbert Wielett: Technisch solid, tonlich schwach. Di Bora

untergebracht. Ein breites Grinsen, so daß das ganze weiße Gebiß sichtbar wurde, glitt über Johns Gesicht, als er Käthe Tanner sah. „John, ist Herr Erich hier?" „O jes. Mafia Erich sein dort!" erwiderte der kau ende Neger. Da kam Erich Bonadiman schon aus der Tiefe des Raumes nach vorn geschritten. „Herr Bonadiman — Herr Norbert Gerstner möchte Sie kennen lernen." Der junge Mann kam rasch näher und bot dem Gaste die Hand. „Es ist mir eine große Freude, Herr Gerstner." „Ganz meinerseits. Mein Vater ist oben

der Eintretenden zu. Im Scheine des elektrischen Lichtes sah Norbert Gerstner Nora Bonadiman zum ersten Male. Groß und schlank, doch voll Kraft und Anmut. Ge schmeidig der Körper, wie jede Bewegung zeigte, und herrlich geformt. Der kurze Rock ließ zwei Beine den Blicken frei, die jeden Bildhauer entzückt hätten. Dun kel war das kurz geschnittene Haar, dunkel und ge heimnisvoll die Augen. Edel, fast klassisch rein die Züge des Gesichtes, dessen Haut leise ins Gelbliche schimmerte. War Käthe Tanner ein hübsches

Mäd chen, so war Nora Bonadiman eine Schönheit. „Herr Norbert Gerstner — meine Schwester Nora," stellte Erich Bonadiman vor. In Norberts Augen lag wohl etwas, das ein flüch tiges Rot in Noras Wangen trieb, doch reichte sie ihm unbefangen die Hand und sprach: „Grüß Gott» Herr Gerstner. Wir sahen uns noch nie und sind einander doch nicht fremd. Nicht wahr?" „Sie haben recht, mein Fräulein, doch hoffe ich, daß wir uns jetzt sehr oft sehen werden." Als die schlanken Finger in seiner Hand lagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 23.04.1925
Umfang: 8
Haarmann, Grans, wegen Anstiftung zum Morde aufgehoben und eine nochmalige Verhandlung vor dem Würde und leichtem Kopfnicken: „Sie sind sehr liebens- würdia..." — und dann lauschte sie wieder mit nachdenk licher Miene der Unterhaltunng der Großen. Das Essen war vortrefflich und fand den allgemeinsten Beifall. Herr Walter aß wie ein Scheunendrescher. Er sprach fast gar nicht und blickte nur immer unter seinem Zwicker hinweg mißtrauisch aus die Platten, die ihm serviert wurden. Norbert de Varenne

Entschädigun gen an Grund und Boden. „Aus diese Weise," sagte er, „werden Sie eine starke Ge sellschaft schaffen, die das Land kennen und lieben wird, die seine Sprache versteht und in allen seinen wichtigen Lokal sragen bewandert ist, über welche jeder Neuling nur zu leicht stolpert." Norbert de Varenne fiel ihm ins Wort: „Aller dings, sie werden von allem etwas wissen, nur nicht von der Landwirtschaft, Arabisch werden sie sprechen, aber keine Ahnung -davon haben, wie man Kohl pflanzt und Korn säet. Nein

und nichts weiter als eine günstige Kapitalanlage für reiche Pariser. Die wirklichen, die armen Kolonisten, die auswandern, weil sie hungern, sind auf die Wüste angewiesen, wo aus Man gel an Wasser gar nichts gedeiht." Alles blickte zu ihm hinüber und er fühlte, wie er rot wurde. „Sie kennen Algier?" fragte Herr Walter. „Allerdings," erwiderte er, „ich habe achtundzwanzig Monate dort gelebt und kenne alle drei Provinzen." Norbert de Varenne sprang nun vlötzlich von der In terpellation Morel ab und erkundigte sich ganz

Norbert?" Der alte Dichter, der sich erst verhältnismäßig spät einen Namen gemacht hatte, haßte und fürchtete alle neu austauchenden Talente. Er antwortete deshalb ziemlich kurz: „Gewiß, ein vortrefflicher Titel, vorausgesetzt, daß die Ar- tikel auch die entsprechende Stimmung anzuschlagen wißen, was sehr schwer sein wird. Die richtige Stimmung, -das ist die Hauptsache." (Fortsetzung folgt.)

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1934
Umfang: 6
ver suchten Verbrechens nach § 4 des Sprengstoffgesetzes, wegen Mitschuld und Teilnahme an diesem Verbrechen und wegen Geheimbündelei unter Anklage. Mitangeklagt waren ferner der 20jährige Kellner Norbert Wild, der 22jährige Hochschüler Dietrich Adolf Kühn aus Leipzig, der 25jährige Malergehilfe Anton Hüttl und der 36jährige Skontist Emil Penz, derzeit im Anhallelager Kaisersteinbruch, wegen Ge heimbündelei. Das Verfahren gegen Penz wurde aus- geschieden. Aus der Anklage entnehmen

seines versuchten Verbrechens und ihre Teilnahme an den trotz Verbotes im Geheimen noch weiter bestehenden Sturmabteil ungender NSDAP, zutage. G u t m a n gestand ein, daß er mit seinem Freunde Norbert Wild den Entschluß gefaßt habe, zur SA. beizutreten. Sie suchten den ihnen als SA.-Mann bekannten Emil Penz auf und trugen ihm ihr Anliegen vor. Penz klärte sie auf, daß der Dienst bei der SA. nicht leicht sei und daß unbedingter Ge horsam gegen die erhaltenen Befehle gefordert werde. Cr bestärkte

und behauptete, daß er nur ganz kurze Zeit bei der SA. gewesen sei, da man ihn wegen Nach lässigkeit hinausgeworfen habe. Rechtsanwalt Dr. S t r e l e stellte als Verteidiger Norbert Wilds unter Bezugnahme auf eine kürzlich gefällte Entschei dung des Obersten Gerichtshofes über die Zugehörigkeit zu einem verbotenen oder aufgelösten Verein nach § 297 StG. den Antrag auf telephonische Anfrage bei der Bundespolizei, ob die NSDAP, oder eine ihrer Unterabteilungen als Ver ein eingetragen gewesen sei. Das Gericht

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