. ' ^ ^ ^ ^ ^ X. Vorarlberg, 6. Nov. (Der Liberalismus räumt a uf) hier, wie allerorts, — diesmal in der Volksschule, Unser liberaler Doudezlandtag hat durch die Annahme des liberalen Schulaussichts« gesetzes in der vorjährigen Session die Kirche von der autoritativen Schulaufsicht ausgeschlossen: die bisherige vom Staate dem Klerus übertragene Oberaufsicht^ Distrikts- und Lokalinspektion gieng sammt dem normirenden Codex in ihre (ewige?) Ruhe ein. Es wurde ein Landesschulrath mit Bezirks- und Lokalschulräthen ins Leben
gerufen und ein Landes-Schulinspektor mit Bezirksschulinspektoren aufgestellt. Letztere haben dem Vernehmen nach schon da und dort ihre Thätigkeit begonnen, die aber vielfältig darin bestehen soll, daß sie heim Besuch der Schulen dem Lehrer bei seinem Verfahren aufmerksamst zuhorchten, als wollten sie auch lernen, wie man in einer Volksschule vorgeht. Das. wissen nämlich diese Herren nicht und können es wohl nicht wissen, denn ein Professor an einem Gymnasium oder einer Real schule kennt
von einer Volksschule in der Regel äußerst wenig. Ein Aehnliches gilt von den neuen Oberbehörden der modernen Schul?, sowie von oen Lokalschulbehörden, die mit Ausnahme des Lehrers auf dem Lande größtentheils aus schlichten Bauern bestehen. — Das «lte Gebäude ist niedergerissen; was bisher Neues aufgeschichtet worden, gleicht nicht so fast einem Gebäude, als einer schwerfälligen, kostspieligen Maschine, deren, Arbeitskraft sich erst zu erproben hat. In der heurigen, soeben geschlossenen Session hat der Landtag
in Vor arlberg geben, die dies erschwingen und auch den Muth dazu haben, aber, und das ist der zweite Hacken der arme Lehrer muß, wenn er im Gehalte steigen will, sich vorerst einem Probejahr unterziehen und sich da im Sinne der nevärarischen Schule auch in Lehrgegen- ständett bewähren^ von denen er nie etwas Gründliches gehört hat, und die für eine Volksschule das fünfte Rad am Wagen und der Hemmschuh desselben sind, und nur Zeit verschwenden. Schullehrer, die der Landesschulrath nach Umfluß des Probejahres