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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 01.06.1898
Umfang: 12
Stimme des Bischofs Scalabrini vernehmen. Ein Hirtenschreiben richtete aus gleichem Anlasse der neue Kardinalerzbischof von Neapel PriSco an seine Diözcsanen, ebenso der Bischof Bonomelli von Cremona. In Mailand begab sich in Ab Wesenheit des auf einer Visitationsreise begriffenen KardinalsürstbischofS Ferrari dessen Suffragan- bischof Msgr. Montagazza zu dem kom- mandirenden General Bava, der gegenwärtig dortselbst die Funktionen eine» KommiffariuS ausübt, um ihm die Hilfe der Geistlichkeit

sich diese Angriffe gegen den Kardinalerzbischof . Ferrari von Mailand, welcher seine stille Freude j an den Unruhen gehabt habe und, um sein FriedenSamt nicht ausüben zu dürfen, eigens! während der Straßenkämpfe Mailand verlassen! habe. Und doch ist es eine Thatsache, daß der ^ Kardinal wohl nicht sofort seine Visitationsreise j unterbrechen konnte, aber alsbald auch persönlich j in Mailand erschien und den in den Hospitälern j untergebrachten zahlreichen Sterbenden und Der-! mundeten seinen geistlichen Trost

und Zuspruch spendete. Für seine Opferwilligkeit, welche er in einem Schreiben an den kommandirendcn General bekundete, wurde er von diesem damit gelohnt, daß ihm die unverschämte Antwort wurde, eS füge sich doch sehr merkwürdig, daß er nicht in Mailand selbst zugegen sei. Die Schmähungen der liberalen Presse gegen diesen Kirchenfürsten hatten einen so hohen Grad erreicht, daß der Papst sich veranlaßt gesehen hat, dem selben eine glänzende Genugthuung zu geben. Der „Osservatore Romano' veröffentlicht

einen an den Erzbischof von Mailand, Kardinal Ferrari, gerichteten Brief des Papstes. In dem Briefe heißt eS, die ernsten Unruhen in verschiedenen Gegenden Italiens, besonder» in Mailand, hätten den Papst tief bewegt; sie seien das Ergebnis der bösen Saat, die bei der großen SittenverderbniS ungestraft in Italien zum Nachtheile der Religion ausge streut werde. Es gebe Leute, welche ehrenhaften Menschen die Schuld an den Ruhestörungen dei- messen, weil sie der Kirche und dem hl. Stuhle ergeben seien; man thue

, als ob man nicht wisse, daß die Kirche lehre, sich nicht in VolkS- aufstände zu mischen. Die Katholiken ver anlaßten keine Unruhen, folglich müsse man die Urheber und Mitschuldigen anderwärts suchen. Der Papst fährt dann in dem Briefe fort, er hätte gewünscht, daß der Erzbischof von Mai land während der so kritischen Zeit als Friedens vermittler hätte in Mailand anwesend sein können. Die Beleidigungen, welche gegen den Erzbischof von Mailand wegen seiner Abwesen heit gerichtet worden seien, die ohne böswillige

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