nur an die lldmluistratton de» .Burggrüstcr' Meran, Derglanben vir. M, zu richten. — Inserat« nach Darts. — Deledhon-VIusnummer UH, Rr. 50» Meran, Samstag am 24. Juni 1911. XXIX. Jahrgang. Kalender: SamSlag, 24., Johann der Täufer. — Sonntag, 25., Herz-Jesn, Wilhelm A. - Monlag, 2-l.. VigiliuS B. M. — DienStug, 27, Johann »nd Paul M-, UadiSlau» K. Die Stichwahl iin Städte- be^irk Bozen-Meran endete mit der Wahl des freisinnigen Kandidaten Emil Kraft. Es war die» vorauszusehen und sicher von dem Momente
an, als die Sozialdemo kraten von Ihrer Landerpartelleilung den Auftrag erhalten hatten, für den erst kurz vorher fo ver- lüslerten Freisinn einzutreten. Und nur den sozialiftischen Stimmen allein ver- dankea die Freisinnigen das Mandat. Wären die Sozialdemokraten bei ihrem früheren Entschlüsse der Stimmenthaltung geblieben, — der Durchfall Emil Kraft'« wäre sicher.gewesen. Was die Sinnesänderung bei den Sozialisten herbeigrsührt, können wir nicht feststellen, wir vermögen e» nur zu ahnen. Her und her
den beiden verbündeten Parteien überlassen, wir werden dann schon bei den Gemelndewahlen milreden. Die christlichen Parteien können mit Stolz auch auf das Ergebnis der Stichwahl zurückblickeu. Sie find zwar unterlegen, besiegt jedoch wurden sie nicht. Besiegt ist der Freisinn, dessen Kandidat nur auf den Krücken der Sozialdemokratie ln da» Parlament einziehen kann. Mit 1865 Stimmen wurde der Grotzkonfektionär Emil Kraft gewählt, während der christliche Kandidat Karl Huber mit 1398 Stimmen
in der Minderheit blieb. Bei der Hauptwahl am 13. Juni hatte Huber 1278, Kraft 1274 und Sozialist Snoy 642 Stimmen erhalten. Herr Huber hat also bei der Stichwahl einen ansehnlichen Stimmenzuwachs er hallen, während Kraft, wenn man die sozialistischen Stimmen abziehr, einen Stimmenrückgang zu ver- zeichnen hat. Angesicht» dieser beschämenden Tatsache war für den Freisinn wenig Gelegenheit zum Jubel. Wenn er trotzdem lärmende Kundgebungen veranstaltete und Herrn Kraft iu einem förmlichen Triumphzug» vom Bahnhos
würde, beiseite lätzt. Der Fleisinn hatte mit der Tatsache gerechnet, Herr» Kraft schon bet der Hauptwahl durchzu bringen. E» wurden Wähler au» weit entlegenen Orten Herbeigerusen, so von Innsbruck, 2nn»brucks Umgebung, Sulden usw. Ec hat sich aber gründlich verrechnet und mutzte um die Stimmen der Sozialdemokraten betteln, um feinen Kandidaten durchzubringen. Mit Geld hat der Freislnu sicher nicht gespart, da» beweist auch, datz er einer hiesigen Arbeiterkategorie noch kurz vor der Stichwahl