840 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/08_11_1943/BZLZ_1943_11_08_3_object_2101429.png
Seite 3 von 4
Datum: 08.11.1943
Umfang: 4
sich aufbauend aus der rötlich strahlenden Zackenreihe der Türme. Jetzt war er nickrt mehr da. ein ungeheuer weißer Schlvnmin wucher te darüber und wuchs beständig. Im Stiegental unten haben sie dem Norbert Hochstadler gesagt, der Berg heiße Hoh- licht, und die Windischen nannten ihn Begunsica. Wenn man hinüber motte ins Krainiiche. dann müsse man nur auf das Hohlicht zugehen. über die Stufen und Abläße des Tales hinauf, bis man unter den Wänden des Berges stehe. Dann fei rechter Hand ein grüner Sattel

. Za Se- lom genannt, und führe ein Hirtensteig- lein fonder Beschwerden ins krainische Land. Die Windilchen, wie sie die Krai- ner nennen, trieben ihre Schafe über die S-l-arte Za Seiom ln» Kürntnerische herüber. So ist Norbert Hochstadler immerzu drut Berg zvaegangen und hat vrrftan« den., warum sie das Tal. durch das er wanderte. Stiegenta! nennen. Immer eine Stufe nach der anderen, Felsabsütze, über die Wassrcfeälle lprühlen, dann wie der ein Absatz. Um Fellen und Zacken, über Abgründe hin. wand

sich der Weg. Aber eS' war immerhin ein Weg. wenn er auch in den Wiesen der ebenen Film chen arg verivachsen mar. Welchen Sinn hatte ein Weg. dem man anmerkt. daß er. einmal lorgfältig 'aus- gebaut und in den tSrin gesprengt ge- welen mar. den heute Gras überwucherte und Buschwerk überschattete? Norbert Hochstadler wußte'es nicht und hütete sich, allzu viel zu fragen. Und hätte cr.'s getan, so hätte er gewiß nur zage Auskunft erhalten. Die Menschen, durch deren Siedlungen er gekommen war. wa ren scheu, gedrückt und wider

oder höllilcher»Teufel sei. Norbert Hochstadler wollte weit, weit laufen, um aus diesem Schatten wieder in die Freiheit hellen Sonnenlichtes zu konrmen. Aber wo war das? Deshalb stieg er. über die Stufen des Tales aufwärts, an bangen Menschen vorbei. Dem großen Dorfe Langenbruck war er seitlich ausgewichen, obgleich sie dort noch deutsch sprachen. Dann kamen kleine Weiler, und ihre Bewohner nannten da,' Stiegental Jesercatai und den Berg Hohlicht Begunsica. Di» grauen Kalk wände standen noch Ua Süden, ober

wie die Föhnwolke über den Grat nieder- lropste, so hingen Gruppe» slawischer Menschen schon hier am Boden des Kärntnerlande^. Norbert 5)ochftadler war es weh ums s)erz, daß er auf der Flucht vor dem düstere» Riesenschatten die Grenze der deutschen Zunge schon überschritten hatte. Der. Weg wand sich den letzten Absatz hinauf und 'war noch immer breit, im Stein waren Rille» cingefurcht. Da wa ren sie lahrhundertlang mit Roß und Wagen heraufgefahren, wenn auch setz! alles moosüberwachsen war. Warum wohl

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/20_12_1943/BZLZ_1943_12_20_3_object_2101764.png
Seite 3 von 4
Datum: 20.12.1943
Umfang: 4
Huskao 92enkefc , I 36 Aber ehe der Förster noch da war, kam Meister Feßl aus dem Untergeschoß und fragte, was das greuliche Tuten zu bedeuten habe. . ^ „Die Franzosen kommen'. fcf)rj*\ ihn Norbert an. „Jetzt kannst Feierabend, ma chen.' Das Männlein erschrak zuerst, dann sagte es hicklchädlig: „Ich bleib bei mei ner Arbeit, dafür werd ich bezahlt', und verschwand wieder. „Was ist los?' fragte der Förster kurz. Norbert erstattete Meldung und in dem harten Gesicht -Burgsjallers verzog

aus den Kaminen — wieder Blu men an den Fenstern die erste Furche, die der Pflug gerissen hotte — das erste Läuten der alten Glocke — das erste Kind, das nach Jahren trostloser Oede geboren worden war. • . Das Werk vieler fleißiger Hände war es. aber lein. - Burgstallers. Seist und Willen hatten die Hände geleitet. Bon dein' Augenblick an, da im Schirmtanner» hof der erste Bauer werkte, der' junge Mensch Norbert, der da neben ihm stand, hatte Burgstaller gewußt, daß hier oben die Aufgabe eines Lebens begann

Kraft als tausend Worte und Litaneien. „Jetzt siehtvman sie wieder', unterbrach Norbert sein Sinnen. Burgstaller riß das Spektiv ans Auge und sah lange durch. „Du, Norbert!' sagte er endlich zögernd „da stimmt was nichts'^ „Was denn?' Er blickte wieder eine Weile hin. Der Zug nahte sich dein Schluchteinganq. „Das sind keine Rösser — das sind Küh.' „Waas?' „Etliche Rösser sind wohl dabei, vor Karren gespannt, aber ohne Kanonen rohre. Das andere sind Küh!' Jetzt blickte Norbert durch das Glas

Sache, ist. blas ich zweimal kurz und einmal lana. das Gan- .)e dreimal hintereinander. Jst's doch der Feind, dann blas ich das übliche Alarm zeichen.' Norbert ging den Pfad hinab, die schon fast fertigen Wolfsgruben überschritt vorsichtig und eilte^ dann weiter, Immer unter den jäh aufsteigenden Wänden hin Uebrr sich sah er wie dunkel aufgeschich> tete Dächer di« sturzbereiten Stein- und Holzlaminen. „Na. dank schönt' dachte er, „wenn letzt da oben einer am Strick zieht, dann leb wohl, du liebe

Margret.' Daß er gerade an Margret denken mußte, fiel ihm nicht auf. Er war zu ge spannt, was da eigentlich heraufgekrochen kommen. Nach der letzten scharfen Neide (Kehre) senkte sich der Weg nun steiler und gerad linig bergab. Hier war eine Felszacke wie eine Wehrmauer und hinter diese setzte sich Norbert, den Gomsstutzen über den Knien. Cr hörte - nichts von nahenden Schritten oder Klappern der Hufe, der Seebach verschlang mit seinem Tosen jedes andere^ Geräusch. Aber aus einmal, wie au, dem Boden

2
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1917/31_05_1917/BRC_1917_05_31_5_object_141975.png
Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1917
Umfang: 8
. l68 oben schritt er wieder hinüber zu dem schmalen Pfad, den er hatte verlassen müssen. Da kam ihm Hans entgegen, und an seiner Seite ging wieder Annelies Steinbach. Sie mußten so dicht nebeneinander gehen, daß sich ihre Schultern berühr ten, so schmal war der Weg. „Fräulein Steinbach, Mutter läßt Ihnen sagen, daß sie auf der Veranda sitzt. Sie möchten zu ihr kommen,' sagte er. Annelies machte ein bestürztes Gesicht. „Hat mich Frau Falkner vermißt?' fragte sie er schrocken. Norbert schüttelte

lächelnd den Kopf. „Gleich sind Sie wieder bange, Fräulein Stein bach. Dazu liegt kein Grund vor.' Sie strich sich verlegen die schimmernden Löckchen hinter das rosige Ohr. „Ich will mich beeilen, hinunterzukommen,' sagte sie. Damit verneigte sie sich hastig und lief eiligst weg. Hans machte eine Bewegung, als wolle er sie hal ten. Aber dann ließ er sie doch gehen. Er blieb neben dem Bruder stehen. Es drängte ihn plötzlich, diesem sein Geheimnis zu enthüllen. Er faßte seinen Arm, „Norbert

!' ..Was willst du, Hans?' Dieser atmete tief auf. „Dir etwas anvertrauen, Norbert. Aber du mußt nur dein Ehrenwort geben, daß es unter uns bleibt. Niemand darf darum wissen, auch Mutter nicht. Die am wenigsten.' „Du hast mein Ehrenwort.' „Also — die junge Dame, die da eben von uns ging die wird ineine Frau.' Norbert zuckte zusammen und sah ihn betroffen an, „Fräulein Steinbach?' „Ja. Norbert. Weiter will ich nichts darüber sprechen. Es ist mein fester Wille. Du mußt mir nichts dagegen sagen,' 165 16. Kapitel

. Norbert war inzwischen zuhause angelangt. Er ahnte, daß er Mutter und Bruder drüben bei Brand ners finden würde und das wurde ihm auch von dem Diener bestätigt. So mußte er sich schnell umkleiden. Viel Lust hatte er nicht, das Fest zu besuchen, aber er konnte es nicht umgehen. Endlich war er fertig und ging hinüber Musik und fröhlicher Festtrubel schollen ihm entgegen. Er suchte zuerst nach seiner Mutter, wurde aber überall aufgehalten. Endlich sah er sie am Aufgang zur Veranda mit Ruth und Herrn

Brand ner zusammenstehen. Er eilte auf sie zu und wurde erfreut begrüßt. Und ohne jede Einleitung rief er ihnen mit strahlenden Augen zu: „Wir haben gesiegt!' Da gab es ein großes Freuen, an dem selbst Ruth teilnahm, denn sie war als Tochter eines Kaufmanns imstande, zu beurteilen, was solch ein Ersolg wert war. Frau Bettinas Augen blitzten stolz. Sie drückte Norbert fest die Hand und er berichtete in Eile das Wichtigste. Natürlich rückte er Henrikes Verdienst ins rechte Licht. Dann ging Norbert

3
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/28_09_1920/BRC_1920_09_28_6_object_121674.png
Seite 6 von 8
Datum: 28.09.1920
Umfang: 8
drauf los, während ihm hier, diesem Naturkind gegenüber, jedes Wort im Halse stecken bleibt. Da er nicht spricht, fängt sie an. Und zwar knüpft sie merkwürdigerweise an die beiden Namen an, die er in seinen Fieberphantasien wiederholt gerufen hatte. „Wer ist Norbert?' Ein erstaunter Blick aus seinen hellen Augen fliegt zu dem jungen Mädchen hinüber. „Norbert —? Wie kommst du auf den Namen?' Sie wird rot — eine Seltenheit bei ihrer Un befangenheit, die alles selbstverständlich auffaßt. „Du riefst

den Namen ein paarmal in deinen Fieberphantasien. Wer ist Norbert?' „Ein guter Bekannter von mir.' „Wie heißt er denn sonst noch? Mit seinem zweiten Namen meine ich. Bei euch da oben haben die Menschen ja zwei Namen. Einen Vor- und einen Nachnamen, sagt Martin.' „Baron Norbert v. Achenbach.' „Auch ein Baron? Sind denn in Berlin alle Menschen Barone?' Ein Lächeln umspielt seine Lippen. „Nicht alle. Aber Baron Norbert v. Achenbach hat sogar noch einen Titel', neckt er. „Einen — Titel

? Was ist das 5' Er überlegt. Wie soll er diesem Naturkind den Begriff eines Titels klarmachen? „Ein Titel ist die Bezeichnung für die Art der Dienste, die ein Mensch dem Vaterlande leistet — als Beamter oder Offizier oder sonstwie', er widert er dann aufs Geratewohl. „Das verstehe ich nicht recht', meint sie achsel zuckend. „Was für einen Titel hat denn dein Freund Norbert?' „Leutnant.' „Was heißt das?' „Er trägt die deutsche Uniform.' Sie schüttelt den Kopf. All dies erscheint ihr noch weit schwerer begreiflich

als die Weltgeschichts daten und grammatikalischen Regeln. Und sie be schließt, sich auf ein ihr verständlicheres Feld zu begeben. „Hast du deinen Freund Norbert gern?' „Ob ich ihn gern habe? Und wie!' ruft er mit jugendlichem Feuer. „Es gibt nur einen Nor bert v. Achenbach!' „Wirklich?' lacht sie mit gutmütigem Spott. „Was ist denn so Besonderes an ihm dran? Was kann er?' „Er reitet wie ein Schulreiter —' „Das tu' ich auch!' „Er schießt wie ein Kunstschütze —' „Ich auch!' „Und tanzen tut er wie ein Gott! Und Mus

, de arme Norbert!' (Fortsetzung folgt B

4
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1907/18_07_1907/BRC_1907_07_18_3_object_116486.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.07.1907
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 18. Juli 1907. XX. Jahrg. Donnerstag. Bruder Norbert tot! Das war's, was das Kapuzinerglöcklein in den Vormittagsstunden des 16. Juli den Be wohnern von Brixen wehmütig verkündete. Lauter noch hat es heute (Mittwoch) tönen wollen, denn für ganz Tirol hat sein Trauerklang gegolten. Ein echtes Tirolerherz hat gestern, 16. Juli, um 7 Uhr früh, ausgeschlagen. Norbert Stock von Tnx ist nicht mehr! Vor 66V-z Jahren erblickte er das Licht der Welt im vielbesungenen Zillertale

Schimmer trübten seinen Blick nicht. Ein Ideal wollte der hoffnungsvolle Abiturient erreichen: St. Franziskus v. Assisi nachahmen. Werfen wir einen flüchtigen Blick auf das Ordensleben des Dahingeschiedenen vom 17. Sep tember 1860 bis auf heute, so sehen wir gar manches, was ?. Norbert von St. Franziskus gelernt. Eine Unmasse Arbeit ist's, was Pater Norbert in den 47 Ordensjahren geleistet. Allen ist er alles geworden. In der großen Bedrängnis anno 1866 bot er dem Vaterland abermals sein Leben

, zuletzt: „Christus, das Zentrum der Weltgeschichte', zeugen von seinem Wissen. Nicht nur ein gebildeter, auch ein populärer Mann war der liebe?. Norbert. 14 volle Jahre hielt er mit dem ihm eigenen Eifer die Predigtm der Herz Maria-Bruderschaft. Die liebe Gottesmutter wird's ihm gewiß lohnen, was er da getan für ihre Ehre. Auch auf die Domkanzel beriefen ihn die Oberen, die feine Anlagen und seine Beliebt heit beim Volke nicht verkannten, und dies Amt hat er fast 10 Jahre verwaltet. Der Theresien

- verein sah ihn seit seinem Bestehen an seiner Spitze. Wer ?. Norbert predigen gehört, weiß wohl selbst, wie eindringlich und volkstümlich seine Predigten gewesen. Doch noch mehr als einen braven Priester, Prediger und Ordensmann hat Tirol an Pater Norbert verloren, auch einen begabten „geborenen' Poeten sieht es ins Grab sinken; wir können ihn einen der Altmeister unter den Tiroler Dichtern nennen. Leicht und lieblich floß seines Liedes Rhyth mus dahin, wenn er zum Preise des Schöpfers

die heil'ge Fahne, So juckt's ihn in der alten Faust Und seine alte Klinge saust!' Im Motto zur zweiten seiner drei Gedicht sammlungen schrieb er sich selbst eine Voraussage: „Das Türmlein ist schon morsch und schwach, Wird nicht mehr lange stehen.' Zwei Jahre ist's her, daß uns die Hiobs post ereilte: „Bruder Norbert ist in Brennerbad vom Schlage gerührt worden.' Als eingebrochener Mann kehrte er vom Brenner heim, wo er doch sonst immer neue Kraft sich geholt hatte. Sein Lebensabend sollte eine Kette

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1884/23_07_1884/BRG_1884_07_23_12_object_748283.png
Seite 12 von 14
Datum: 23.07.1884
Umfang: 14
Bruder Norberts Gedichte. Vor mehreren Jahren zog im Pustet'schen „Deut schen Hausschatze' eine Reihe tief empfundener und formell trefflicher Gedichte die Aufmerksamkeit der Leser in hervorragendem Maße auf sich. Unterzeichnet waren sie „Bruder Norbert' und gar Mancher mochte wohl den Wunsch hegen, zu erfahren, welcher dich terische Genius sich unter dem Pseudonym verbarg. Erst jetzt hat „Bruder Norbert' den verhüllenden Schleier des Pseudonymus abgeworfen, mit seinem Namen tritt

er vor uns, einen Strauß der schönsten Blumen seiner Dichterarbeit in der Hand, angethan mit dem groben Gewände eines demüthigen Soh nes des hl. Franziskus. P. Norbert Stock, Kapuzinerpater, bietet eine unter dem Titel „Re ligion und Vaterland' liebwerthe Gabe dar, welche uns um so mehr erfreut, weil sie aus den Mauern kommt, hinter denen nur zu Mancher trübes Seelenduntel, Weltschmerz und Abgeschieden heit von Allein vermuthet. Wie sich im Herzen eines Klostermannes, und zwar eines Religiösen, der in seinem harten

Ge wände sich zufriedener fühlt, als der Fürst im Pur pur, Natur und Welt wiederspiegeln, wie das menschliche Innere, getrennt von der Welt und doch ihr so nahe, sich selber und seine Umgebung schaut, das will uns „Bruder Norbert' schildern und mit diesem Grundgedanken n,uß man an sein Werk herantreten, wenn mau es recht genießen will. Unter solchen Voraussetzungen konnte eS nicht anders sein, als daß alles, was er angriff, sich lyrisch gestaltete oder doch den lyrischen Grundton behieft. „Religion

Laßt uns die Fahne heben! Doch nicht nur'S alte Fahnenband, Der alte Geist sei Unterpfand Und gält es Tod und Leben! Von gleichem Eisen sind ja noch Die Jungen wie die Alten! Wir beugen uns nur Deinem Joch, Erlöserherz. o lebe hoch! Du wirst Tirol behalten! Die tapfern Thaten seiner Landsleute finden an Bruder Norbert einen begeisterten Sänger, er preist das Schwert seiner Landesbrüder, weil eS auszog, u>n die Freiheit des Volkes und die Freiheit seines Glaubens zu schirmen. Aber, wie gesagt

' nennt „Bruder Norbert' seine Spottgedichte auf den Zeitgeist. Nicht Vielen ist eS gegeben, in so kräftiger und zu gleich so edler Weise im Liede die ganze Erbärm lichkeit unserer Tage aufzudecken, wie es z. D. un serem Weber gelang, und auch Bruder Norbert'S starke Seite scheint eS uns nicht zu sein. In den „Polemica' tritt die dich terische Kunst Bruder Nor- dert's weit geringer, als in seinen rein lyrischen Gaben zu Tage und es kommt uns vor, alS ob die Versifilation dort nicht auf gleicher Stufe

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/06_06_1936/AZ_1936_06_06_5_object_1865996.png
Seite 5 von 6
Datum: 06.06.1936
Umfang: 6
besondere Preise ge währen, angeschlagen werden. Für einstweilen wurde das Verzeichnis der öffentlichen Betriebe, die sich der Initiative angeschlossen haben, zusam mengestellt und die Preise für jede Kategorie fest gestellt. Dieses Verzeichnis wird mit den von dem Nationalverbande angeforderten Daten ergänzt u. der Föderation übermittelt werden. 6. Zuni: Der heilige Norbert Zu Tanten am Niederrhein gebore», mit großen Talenten ausgestattet und durch Protektion schnell be fördert. führte Norbert

ein üppiges Leben am Hos« Heinrichs V. Eines Togcs ereilte ihn auf einem Spa ziergange ein Gewitier. ?cr BUH schlug neben ihm' in einen Baum und er selbst betäubt vom Pserd.. Als er aus der Betäubung crmachte, war sein Herz wie das des Saul umgewandelt. Von der Gnade Gottes geleitet, ging Norbert in seine Vaterstadt Tan ten zurück und tat strenge Buhe. Nachdem er zwei Jahre im Kloster Siegburg als Lüher zugebracht, einp- sing er die Diakonats- und Priesterweihe. Bald darauf verschenkte er alle seine Güter

an die Armen und ging barfuß nach Laguedoc. wo sich Papst Cela- sius II, aufhielt. Pon diesem erbat und erhielt «r di» Erlaubnis, als Buhprediger umherzuwandeln. Norbert predigte in ganz Frankreich und Deutsch land mit außerordentlichem Segen. Der Bischof von Laou schenkte Norbert die Einöde Prömonstrat, in welcher der Heilige den Orden der Prämontratenier nach der Regel des hl. Augustinus gründete. Kaiser, Lothar II. erwählte ihn zum Erzbischof von Magde-, bürg und Norbert mußte gegen seinen Willen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1917/01_05_1917/BRC_1917_05_01_6_object_142723.png
Seite 6 von 8
Datum: 01.05.1917
Umfang: 8
die militärischen Anlagen von San Eanziano erneut mit Erfolg an und kehr ten Wohlbehalten zurück. K. u. k. Flottenkommando. Am russischen Kriegsschauplatz stellenweise Artillerietätigkeit. Wien, 29. April. (K. B.) Amtlich wird lem. ^>^rcn Norbert oder Herrn Hans Falkner?' fragte die Frau. Henrike glaubte, es handelte sich tun Vater und Sohn, . Den älteren Herrn Falkner.' erwiderte sie. Die Frau deutete auf das Gebäude, in dein lue )' unmnöbel fabriziert wurden, .Also Herrn 'Norbert Falkner, den finden

war. würte man doch, da': s-a, überall fleißige Hände regten. Als Hon rite oas dezeichnete Gebäude berrat. sah sie re.bt-.. im Flur neben den: Fahrstuhl die kleine Loge des Faln.ftunlfübrers. der Notizen in ein schmales Buch >na,iuv. Sie LZopste a' das Fenster und er trat heraus. ..Ich N 'öcht.' Herrn Norbert Faltner sprechen. Bitte, ni^ren Sie mich zu ihm. ich werde erwartet.' sagte sie schcniöur runig n-.d benimn'.t. Der Fa!?rs:^hlfühcer sah sie ein wenig erstaunt und ne!-:i'eric! an. Er konnte

durch eine geradezu liegende Tür. Die wenigen Minuten, die Henrike hier draußen vor Norbert Falkners Tür wartete, erschienen ihr wie eme qualvolle Ewigkeit. Mit großen, brennenden Au gen sab sie den langen, peinlich sauber gehaltenen Gang hinab, in den verschiedene Türen mündeten. Ein leises surrendes und klopfendes Geräusch stieg aus den unteren Stockwerken aus den Werkstätten zu ihr empor. Der Fahrstuhlführer hatte die Mütze vom Kopf ge no::i:nen und war in Norbert Falkners Atelier getreten. Tiefer mal

an seiner Zeichentafel und sah auf. ..Was gibt's. Seifert?' fragte er. ..Eine Dame wünscht Sie zu sprechen.' ..Mich? Eine Dame?' ,,7a, Herr Falkner.' ..Haben Sie nach ihrem Namen gefragt?' ..Ja. aber ich habe ihn nicht genau verstanden Äömcr oder Höhner. Die Dame sagt, sie werde er wartet.' Norbert schüttelte den Kops. as ist wohl ein Irrtum. Wie sieht die Dame au^ ,. .r Fahrstuhlführer machte ein verlegenes Gesicht, fo.an' aber dann sehr überzeugt! ..Bornehm und sehr schön es ist eine junge Du-ne,' - vorderi zuckte

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1893/20_06_1893/BRC_1893_06_20_6_object_139451.png
Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1893
Umfang: 8
unter dem klingenden Spiel der St. Andräer Mnsikcapelle, Aferer Schützen in der hübschen Tracht voraus, Zur Stadt hinaus. In zwei Wagen waren die Honoratioren, der alte, ehrwürdige Veteranen vater v. Zimmeter aus Innsbruck, ?. Norbert, dessen ehemaliger Feldcaplan, Veteranenvereins- Vorstand Kirchberger, Hauptmann Zetinka als Vertreter der Armee, Consiliarins Dr. Staller zc., vorgefahren. Das Wetter war schön, aber nach und nach machte sich die Hitze immer mehr geltend, und den Berg hinan auf die Spingeserhöhe

. Auch die sonstige Be völkerung nahm lebhaften Antheil; der Patriotis mus ist ja nicht bloß den Veteranen eigen, sondern ein Schmuck des Tiroler Volkes. In der einst soviel umstrittenen Kirche wurden zwei heilige Messen eelebriert, links und rechts vom Altar hatten sich die Fahnenträger und die Schützen postiert, während Veteranen an den Altären dienten. Nach dem Festgottesdienst wurde zum hübsch gezierten neuen Grabe gezogen, woselbst ?. Norbert, dessen Brust das Ehrenkreuz und die Kriegsmedaillen zierten

(Töchterchen der Frau Spinnereibesitzerin Jörs) trat auf und trug recht hübsch folgendes Gedicht von ?. Norbert vor: O. wäre die Heldin von Spinges nicht todt Und lag' sie nicht längst schon im Grabe, Heut' käm' sie mit Rosen weiß und roth Und mit noch viel köstlich'rer Gabe. So schickt sie nur mich mit dem grünen Kranz, Die wackern Männer des Baterlands Am Grabe der Helden zu grüßen. Heiß dankt sie dem edlen Männerverein, Der's riesige Denkmal gebauet, Das draußen am Hügel vom blutigen Rain Weit

der vielverehrte Mann in Innsbruck seinen 81. Geburtstag feiern sollen, aber er war „fahnenflüchtig' geworden, und darum fiengen ihn die Veteranen auf den Höhen von Spinges ein. Ein Gedicht war dafür von?. Norbert verfasst worden, das Herr Heim von Innsbruck vorlas. Der alte Herr dankte tiefgerührt, gab es aber dem ?. Norbert zurück, dass er ihn als ?. Hafpinger Zweiten feierte. Es folgte ein Toast des Herrn Baron v. Freiberg, der im Namen des Herrn Bezirkshauptmanns seine Freude über das Fest, zugleich

. ?. Norbert verlas diesen Festgruß (in welchem auch die Mittheilung von einem bald erscheinenden Lebensbilde des Haupt manns Wörndle enthalten war) und forderte die Anwesenden zu einem „Hoch!' auf die Mitglieder der v. Wörudle'schen Familie auf. Pünktlich nach dem Programm rückte man zu dem im Jahre 1882 errichteten Monumente, um den Gefallenen die Ehrenbezeugung zu leisten. Als die Klänge der Volkshymne, während welcher die Fahnen sich auf das Monument senkten, ver klungen waren, sprach Herr v. Zimmeter

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1907/23_07_1907/TIR_1907_07_23_1_object_160554.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.07.1907
Umfang: 8
war. Diese hätte auch den Lokalbedürsnissen Rechnung getragen, wäh- Grinnernugsbtatt auf das frische Hrab des ?. Aorbert Swck (Z. L. Am 16. Juli um 7 Uhr morgens hat di» nordtirolische Kapuzinerprooinz eine der schönsten Zierden, das Land Tirol einen ihrer besten und edelsten Söhne verloren. ES ist der im In- und Auslände volksbekannte ?. Norbert Stock, genannt .Bruder Norbert'. Leichter ließe sich über ihn ein Buch als ein in kleinem Rahmen gefaßter Nekrolog schreiben. ?. Norbert, geboren am 6. Dezember 1840

das Lied vernahm: ,Süße Mutter, o gedenke, daß eS sei noch nie erhört, daß zu dir ei» Pilger lenke, der ver lassen wiederkehrt', so war mir das wirklich ein süßer Augenblick.' Ein Beweis, daß in seines Herzens Tiefen viele frohe Lieder schliefen. Dm mit dm Gabm der Natur und der Gnade reich ausgestatteten zwölfjährigm Tho mas schickten die Eltern aus Anraten des Seel sorgers ans. Gymnasium nach Brixen, wo er dann ein halbes Jahrhundert gelebt und ge- p. Norbert Stock 0 0, rend das Postärar

und den Namen Norbert. Nach glücklich überstandenem NooiziatSjahr legte ?l-. Norbert die einfache Profeß ab, wurde auch in dem nämlichen Jahre zum Priester ge weiht. Wie am Gymnasium den weltlichen, so lag er im Kloster den theologischen Fächern mit gleichem Eifer und gleich ausgezeichnetem Erfolge ob, weshalb ihn die Provinzobern nach vollendeter theologischer Laufbahn zum Lektorate der Fundammtaltheologie nach Brixen versetzen zu sollen glaubten. >5 volle Jahre dozierte er mit heiliger Begeisterung

10
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/04_11_1897/BZZ_1897_11_04_2_object_381404.png
Seite 2 von 4
Datum: 04.11.1897
Umfang: 4
saß Norbert im Nebenzimmer; er durste nicht Zu dem Kranken. Gustav lag da wie ein Todter, die nervigen Fäuste ruthen wächsern auf der sei denen Decke, scharf traten die Knochen aus dem schmalen, eingesunkenen Gesichtes hervor. Für einen Menschen, der ihn geliebt, ihn so recht gekannt und geschätzt hätte, wäre es ein tiefergreifender Anblick gewesen. Der alte Priester nebenan weinte, wenn er ihn ansah. Er hatte geahnt, daß es so kommen würde. In seinem kindlich schlichten Herzen dankte er Gott

Volkspartei selbst über wirth schaftliche Fragen nie in geineinsame Berathungen treten wird, solange sie das Deutschthum schändet, deutlich her- denen Norbert keinen Augenblick aus der Nähe des Kran ken wich hörte er ihn manchmal entsetzlich auflachen. Es klang wie der Jaminerton des getroffenen edlen Thieres tief , im Urwald. Dies war das einzige Zeichen, daß er lebte. Tagelang nahm er keine Nahrung, schlief nicht und sprach kein Wort. Seine Diener, für die all dies ein völliges Räthsel war, meinten fest

des Lebens. Aber nicht Alle, die so sterben, stehen wieder auf. Gott wird milde richten, auch die für ewig Gestor benen. Gustavs Wunden waren an sich nicht so lebensge fährlich. Aber sie verschlimmerten sich furchtbar durch fein seelisches Leiden. Es kam eine Nacht, wo der Arzt ver zweifelte und Norbert die glühenden Hände des Kranken stummer Verzweiflung gefaßt hielt. Das Fieber tobte ent setzlich in dem erschöpften Körper. „Gustav,' sagte Helmer zitternd, „Gustav mein Lieb ling

!' „Sie werden es bereuen/' murmelte der Fürst heiser, „Sie werden es bereuen; Mutter, ich seh' Dich nicht, Mutter; denn ich habe Dich nie gesehen; ich war gebo ren und dann bist Du gleich fortgegangen. Aber ich ahne Dich, Dein gutes Gesicht. Treu, ehrlich, verläßlich!' Er lachte leise. „Treu bis in den Tod. Warum bist Du ge storben, Mutter?' Norbert zitterte an allen Gliedern. Nie, nie,' sein ganzes Leben lang hatte Larin von seiner Btutter gespro chen, die er nicht gekannt, nie viel im Gedächtnis semer Eltern gelebt

Gesicht. „Ich werde mich rächen,' murmelte er vor sich hin, „rächen, wie noch Keiner ! Du, Du selbst wirst von mir zurückschaudern, Pater Norbert!' schrie er wild auf. Helmer zwang ihn sanft in die Kissen zurück. SeiNe Lippen berührten segnend Gustavs Stirn. „Mein ist die Rache, spricht der Herr, ich will ver gelten,' sagte er leise. Aber fein augenblicklicher. Einfluß war vorüber. . Der Kranke lachte wild auf und verfiel in neue Phan tasien. Erst am Morgen wich die Gefahr, als er er schöpft

11
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1908/13_06_1908/BRC_1908_06_13_6_object_110532.png
Seite 6 von 8
Datum: 13.06.1908
Umfang: 8
des Festes jedoch', so lautete der Bericht, »bildete wie in Spinges, so auch dieses Mal die begeisternde Festrede des hochwft. Fürstbischofs.' — „Die Fahne', sagte er, „solle dienen zur Erinnerung an eine glorreiche Ver gangenheit, an treu geübte Pflicht, gemahnen an Hey Kampf der Gegenwart ,für Gott, Kaiser und Vaterland^ und an die Zukunft, an die Pflicht, den alten, ahnenererbten Geist der Treue fortzu pflanzen auf Kinder und Enkel.' Der Bericht erstatter von damals aber, ?. Norbert, ließ

: ,Für Gott, Kaiser u. Vaterland!' ist nicht erbleicht. Mit noch gesteigerter Be geisterung haben wir ergrauenden Männer aus dem Munde des Nachfolgers dieselben Worte vernommen.' Wieder 25 Jahre sind seitdem verflossen. Auch heute mag der begeisterte Sang von damals erklingen, den Bruder Norbert dem Kaiser gewidmet: „Was auf dem Erdenrund Gleicht wohl dem Völkerbund Um Oest'rreichs Thron? Funkelnd von Land zu Land Schließt sich der Liebe Band Zu Habsburgs Sohn! Immer in neuem Schwung Hebt

und anderen Lrten des Eisacktales bildeten die Südbrigade, die Jnnsbrucker Veteranen aber die Nordbrigade, welche auf den Höhen von Spinges aufeinander stießen. aber brüderlich sich die Hände reichten zum Ehrenfeste. Und eines noch zeichnete diese Feier aus : Norbert, der Dichter- und Sänger veteran, hielt diesmal die patriotische Gedenkrede und sie kam ihm wahrlich vom Herzen und mit ihm ward sein Freund, der Jnnsbrucker Veteranen vorstand, der Herr v. Zimmeter, 81 Jahre alt, Gegenstand allgemeiner

in einer der schönsten Festnummern, die sie je den Lesern geboten, und sie feierte die Bedeutung zener Schlacht als „das erste Aufgebot Tirols' zum großen Krieg; denn: „Im Sping'ser Sieg verehrt das Land Ter spätem Siege Unterpfand.' (Br. Norbert.) Dem Feste ging ein Fackelzug und eine Pracht volle Serenade vor der f. b. Hofburg voraus. Am ersten Festtag war Pontisikal-Feldmesse auf dem Domplatz, zelebriert vom hochwürdigsten Fürstbischof Simon Aichner. Ansprache des Bischof-Veteranen. Der von Schützenkompanien

. Es war der zweite Festtag-, und wiederum war es Norbert, der mit glühender Begeisterung von den Heldentaten der Väter sprach. Besonderen Asteil nahm der Verein noch im Jahre 1902 am H5. und 16. August an der von dem Wiener Andreas Hofer-Verein veranstalteten Denkmalsenthüllungsfeier in der Sachsenklemme, Oberau, Unterau und auf dem Domplatz in Brixen. So ehrt der Veteranenverein von Brixen das Andenken der Tiroler Helden und erfüllt die Mahnung des Spruches: „Und daß der Alten Taten Man feierlich begeht

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1917/29_06_1917/TIR_1917_06_29_6_object_1957975.png
Seite 6 von 8
Datum: 29.06.1917
Umfang: 8
Jungen,' sagte Frau Bettina mit versagender Stimme. Ihre Söhne küßten ihr Mund und Hände. Und dann ging die Mutter still zwischen ihren beiden stattlichen Söhnen zum Wagen. Erst, als sie darin Platz genommen hatten, saßte Norbert die Hände seiner Muter. „Nun sag' mir erst, Mutter, ob du mir zürnst, daß ich mich mit Henrike Röhming verlobt habe,' bat er hastig. Sie sah ihn lächelnd und kopfschüttelnd an. „Hast wohl meinen Brief nicht mehr erhalten, in dem ich dir schrieb, daß ich deine Wahl von ganzem

Herzen billige?' „Mutter — liebe, teure Mutter!' rief Norbert und küßte inbrünstig ihre Hand. Sie streichelte über seine braune Wange. „Ihr findet eine ganz andere Mutter wieder, ineine lieben Jungen, als ihr verlassen habt. Ich habe mich aller Strenge begeben — mein Erziehungswerk ' 263 ist vollendet. Ihr seid Männer geworden — und nun soll euch nur noch euer eigener Wille maßgebend sein. Den Rest meines Lebens will ich nichts mehr sein, als eine liebende, schwache, zärtliche Mutter. Ich möchte

wie eine Rose, und das herrliche, goldschimmernde Haar umgab ihr süßes Ge sicht wie ein Heiligenschein. Mit einem halb unterdrückten, zitternden Aufschrei riß Hans seine junge Frau in seine Arme. Sie fühlte, wie ein Erbeben über seine Gestalt lief. Da wurde sie vor Erregung einen Moment ganz bleich. Die Sinne drohten ihr zu schwinden. Sie lag haltlos und selig an der Brust ihres geliebten Mannes. Und er hob sie empor, wie ein Kind, und trug sie hinein ins Haus. Norbert und seine Mutter sahen

dieser Begrüßung mit großer Rührung zu. Norbert atmete tief und gepreßt. Da zog ihn seine Mutter in ein anderes Zimmer. „Komm, mein Sohn, — die beiden Glücklichen können wir «ine Weile sich selbst überlassen. Bald sollst du auch deine Henrike im Arm halten. Sie wird in einer Viertelstunde hier sein und hat noch keine Ah nung, daß ihr ein Wiedersehen mit dir bevorsteht.' Norbert folgte seiner Mutter. Sein Herz war voll Sehnsucht nach Henrike und in seinen Augen brannte es heiß und unruhig.

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/10_03_1903/BRC_1903_03_10_2_object_143638.png
Seite 2 von 8
Datum: 10.03.1903
Umfang: 8
Kanonikus Wolf, Dekan Mairhofer, Propst Mitterer, Regens Schraffl,?. Norbert 0. Q., Steuereinnehmer Schwarz u. s. w. Auch von auswärts hatten sich Pilger eingefunden: von Neustift, Natz, Rodeneck, Mühlbach (3), Stilfes, ja auch aus Bozen war ein Pilger des Jahres 1900 erschienen. Der von Propst Mitterer geschulte vor zügliche gemischte Chor, welcher zum erstenmal am 12. Februar im Gasthof Strasser bei der Familienunterhaltung des Kath.-polit. Kasino aufgetreten war, verschönerte die gestrige Fest

versammlung der Rompilger im Gasthof „zum gold. Kreuz' unter der Direktion des H. Lehrer Mark durch eine Reihe von wundervoll klingenden Liedern. Gegen 5 Uhr wurde die Feier eröffnet durch den Chor von Mitterer: „Vater Leo' (Papstlied, ungedruckt, Text von Bruder Norbert). Hierauf begrüßte Msgr. Dr. Waitz die Pilger und erteilte dem Festredner ?. Norbert 0. (l. das Wort. Norbert war der Festprediger des Männerpilgerzuges, der unter Führung des Herrn Dr. Waitz am Schluß des Herz Jesu-Jubeljahres 1896

aus Tirol nach Rom zog und so glücklich verlaufen ist wie kein anderer. ?. Norbert, der hochbegeisterte Sänger Alttirols, dessen Herz noch immer von jugendlichem Feuer erglüht, wenn es gilt, ein patriotisches oder kirchliches Tiroler Fest zu begehen, hatte mit großer Freude die Ein ladung angenommen. Ein Weck- und Mahnruf war seine Rede, ein Weckruf der Hoffnung und des Vertrauens auf den Sieg der Kirche und ein Mahnruf zur Treue gegen die heilige Kirche und ihr fichtbares Oberhaupt, den Stellvertreter

14
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1943/27_11_1943/BZLZ_1943_11_27_3_object_2101587.png
Seite 3 von 6
Datum: 27.11.1943
Umfang: 6
wir wohnen?' ' „Wo sonst? Wo er doch Jagdgehilfe ist! Paßt es dir etwa nicht?' Ganz wohl bin ich bei dem Gedanken nicht. Die Leute erzählen da allerhand von ihm und der schwarzen Sltilana.' „Das kann dir doch Wurst sein. Oder bist leicht eifersüchtig?' „Du mußt keine solche Spösse machen, Vater, sagte sie sehr ruhig. „Ich habe den Norbert noch zweimal getroffen, wie ich oben bei der Gundla war. Er war so zu mir — wie, ja, wie soll ich sagen? — wie einer ist, der allen Mädeln gerne lieb tut. Ich mag

das nicht, weil ick doch weiß, daß er mit der Milana gcht.'^ „Der Norbert ist ein ganzer Kerl, und im Tiroler Krieg hat er seinen Mann ge stellt. So einer, der immerzu herumge- schupst wird im Leben, sucht halt in einem Frauenzimmer das, was er sonst nicht hat, eine Art Heimat. Und das Kriegsleden erzieht nun einmal auch nicht zur Seßhaftigkeit und Ehetreue. Das ist bekannt. MuK chm halt wehren, wie ein Mädel das ja gut kann, wenn chm was nicht paßt.' „Da ist der Student, der Pfeiffer, ein anderer. Rauh

Hundsgeruck roa l. bewies, daß er nicht allein der Diener ihres Herzen- war. und Rorbett Hochstadler mochte e> war also alles in Ordnung A^luas ging in seine Ecke, drehte sick viermal im Kresse und ließ sich danri ausseufzend nieder. 1 A auch gekommen', qal Pfeisser Norbert die Hand, und es war eine kleine Enttäuschung im Klang feiner Dtlkmne. Norbert fühlte das und war verlegen, uneingeladen gekommen zu fein. „Allein l>t s halt gar langweilig.' „Ja, allein schon.' Es war wie eine Frage: und Milana

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1892/03_11_1892/BZZ_1892_11_03_2_object_414379.png
Seite 2 von 4
Datum: 03.11.1892
Umfang: 4
, aber sie ließ die selben sogleich wieder sinken; das sorgfältig geord nete Haar durfte nicht derangirt werden. Sie richtete mechanisch ihren Blick auf die Wand uhr und wartete pünktlich einige Minuten ab, ehe sie sich erhob, um dem Gebot ihrer Mutter Folge zu leisten. Mit langsamen Schritten, die nichts von der Elastizität der Zugend an sich hatten, verließ sie den Raum und ebenso kalt uud Ernst betrat sieden kleinen Salon, in welchem Frau Möbius den Frei herrn empfangen hatte. Norbert von Biberseld

lassen, daß eine Verbindung mit der Familie seines verstorbenen Freundes ihm höchst wünschenswerth erscheine. Norbert hatte damals diesen Anspielungen seines Oheims wenig Gehör geschenkt; er war ver liebt in ein schönes, kokettes Mädchen, das schließlich einen andern heirathete, der reicher und vornehmer war, als er, und damit hatte der süße Liebestraum höchst prosaisch geendet. Es war ein Ereigniß, wi es schließlich von hundert jungen Männern neunzig passirt, aber Norbert konnte lange

nicht diese bittere Täuschung überwinden. Von jener Zeit an mißtraute er den Frauen, und an eine Heirath dachte er schon gar nicht mehr. So vergingen die Jahre. Nach dem Tode des Onkels hatte Norbert vollauf mit der Be wirthschaftung seines Gutes zu thun, zuweilen unter nahm er auch längere Reisen, und erst jetzt regte sich in ihm anss neue die Sehnsucht nach einer eigenen, angenehmen Häuslichkeit. Die Träume von einem idealen Glücke waren längst verflogen wie Spreu im Wind. (Fortsetzung folgt.) zr V«b. Änp Pcrs

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/06_11_1897/BZZ_1897_11_06_2_object_381447.png
Seite 2 von 4
Datum: 06.11.1897
Umfang: 4
hatte, sich doch wieder an einer der großen Hochwildjagden zu betheiligen, sagte er plötzlich muthig: „Gustav, so kann es nicht bleiben. Du kannst mich entlassen, hinausweisen lassen, aber zuvor will ich Dir noch etwas sagen: Gustav, wenn Du so fortfährst, wirst Du irrsinnig oder ein Verbrecher.' „Das Erstere nicht,' unterbrach ihn Larin, laut und höhnisch auflachend, das erste Lachen seit Monaten, das unheimlich durch den halbdunklen Raum schallte. „Das Erstere nicht. Ich habe einen starken Geist.' „Also das Zweite,' sagte Norbert

rauh und wandte sich zu gehen. Norbert vertrat ihm den Weg. „Ich weiß, was in Dir vorgeht.' rief er mächtig. „Um ein paar elender Menschen willen, die Dich betro gen, willst Du Vergeltung üben an einer ganzen Kaste, „Bozner Zeitung' (Südtkoler Tagblatt) Sprachenverordnungen eine Resolution fassen, die den Pelz waschen sollte, ohne ihn naß zu machen. Aber im Großen und Ganzen unterstützte er den Grafen' Badeni, indem er Wien und dessMPolitik dem Polengrafen zu Füßen legte. Der Mann,^elcher

bin. Ich habe es Dir gesagt, denn ich sehe es, daß Du Unheil brütest.' Larin blickte finster auf den alten Mann, aber er erwiderte Nichts. Sie durchschritten Beide den großen Saal. „Da hängt das Bild des letzten Larin,' sagte der Fürst plötzlich. Er wies dabei auf sein eigenes Gemälde, das an der Wand hieng. „Gute Nacht, Pater Norbert!' S Fürst Larin nahm allgemach, wenigstens zum Schein, sein altes Leben wieder auf. Er ritt, gieng auf Jagden, schnitzte und las. Zweifelhafte Personen verkehrten wieder wie früher

in der Stadtburg, tolle Feste wurden gefeiert, und über Norbert Helmer kam allgemach die tiestraurige Ueberzeu gung. daß er noch in seinem hohen Alter wieder werde die liebgewordene Heimath aufgeben und in die Stadt hinabziehen müssen? Der Fürst achtete seiner nicht '.mehr. Freilich saß er ohne Freude und Antheil mit steinerner Ruhe bei den fröhlichen Gelagen, die er veranstaltete, ließ die Einge ladenen kommen und gehen, ohne sie zu halten und blieb ihnen eigentlich gänzlich fremd

17
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1920/21_12_1920/BRC_1920_12_21_5_object_120732.png
Seite 5 von 8
Datum: 21.12.1920
Umfang: 8
hat ihnen von „Sonnen- scheinchens' Glück erzählt. XXIV. Beinahe ein Jahr ist vergangen, seit Norbert von Achenbach sein junges Weib wiederfand dort unten in der südafrikanischen Karroo und sie mit sich nahm nach seiner nordischen Heimat. In Birkenfelde sind Glück und Friede eingezogen. Die mächtigen Räume wurden renoviert und dann in zwei Wohnungen eingeteilt. Den Haupt- flügel bewohnen Norbert und Liane, den anderen, kleineren, Eva v. Trotha mit ihrem Gatten. Keine geräuschvollen Feste werden mehr ge feiert

waren, die die bedauernswerte Frau einem AbenMerleben in die Arme trieben ... Der liebste Gast in Birkenfelde aber ist Karl Heinzius. Auf Hummelchens dringende Bitten, denen sich Norbert anschloß, hat er das junge Paar und Gerald nach Deutschland begleitet. Und da der biedere Goldgräber, der selbst dort unten in der Wüsteneinsamkeit seine gute Erziehung nicht verlernt hatte und sich bald in der vornehmen Gesellschaft zurechtfand, rasch „populär' in den Berliner Gesellschaftskreisen ward, war es Liane nicht schwer

seine Abreise fest gesetzt. Mit Hummelchen und Norbert macht er einen letzten Spaziergang durch die weiten, Birkenfelde umgebenden Wälder. Dann gehen sie zum Fried hof, wo sie an der Gruft des Generals Klaus v. Achenbach duftende Blumenkränze niederlegen, wie dies bereits Gerald und Eva v. Trotha am frühen Morgen getan haben. Denn heute ist es gerade ein Jahr her, daß der gute, alte General die Augen für immer schloß. Liane ist besonders weich gestimmt. Die Trauer botschaft, daß sie den „lieben, alten

19
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1942/18_06_1942/DOL_1942_06_18_7_object_1187922.png
Seite 7 von 8
Datum: 18.06.1942
Umfang: 8
wir die Sterbc- zzebcte für Frau Frieda Burkhard, geb. Murr, welche nach langer Krankheit im Alter von -10 Jahren in Baden (Deutschland) verschieden ist. Sie war eine Tochter der Frau Johanna Murr, geb. Werth. Kronenwirtstochter von hier. Tarces bei Malles. 11. Juni. (Todesfall.) Dem hiesigen Besitzer Norbert Wallnöfer haben wir heute das letzte Geleite gegeben. Es war ein langer Zug. Fünf Priester und viele Gläu bige. darunter auch Verwandte und Bekannte aus den Nachbargcmeinden. Ihrem eifrigen Mitglied gab

die hiesige Feuerwehr das Ehren geleite' und Feuerwehrmänner trugen den Sarg. Nach längerer Krankheit ist der gute Norbert am 8. ds., gestärkt mit den hl. Sterbe sakramenten. in echt christlicher Gottergcbenheit heimgcgangen im Alter von Kö Jahren. Er hat den ganzen letzten Weltkrieg mitgemacht im Sanitätsdienst. Sechs Kinder bat er hinterlassen, wovon drei verheiratet sind. Seine Schwester. Klosterfrau Delsina. war aus Appiano zum Be gräbnis herbeigeeilt. Der vor Jahren tu Malle? verstorbene Bruder

Lorenz Wallnöfer war als tüchtiger Baumeister und guter EeseNschaster in der ganzen Gegend beliebt. U. a. leitete er den Bau der neuen Kirche in Laude? und Dcdros. Den nun verewigten Norbert werden wir nicht vergesien. Er war ein stet? dienstwilliger Mann, besonders auch-für die PP. Kapuziner in Mal les. Möge er dafür des Himmels seligen Lohn empfangen! Dreffanone u. oberes Gifacktal ^e Bressanone. (Rund um den Weisirn ^. u r m.) Der Hcrz-Jesu-Sonntaq ist in unseren Kirchen in herkömmlicher Weise

21