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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 18.04.1945
Umfang: 2
Sohönwltz; HauptschrUtlclter; Al fred Strobel; Chef vom Dienst: Hermann Flak; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen-Erixen) Und das JUfo&n tyM wivUc... 41 Roman von Hans Ernst Orheberreehtschutz; Deutscher Boman-Verlag Klotzsohe (Bez. Dresden) Daheim hatte sie nie mehr ein Wort über Ambras gesprochen. Die Mutter hatte sie auch nie mehr gefragt, hatte in der ersten Zeit nur zuweilen forschend ihre Augen lm Gesicht des Mädchens haften lassen, und Regina wurde die ersten

paarmal etwas ver legen dabei. Aber mit der Zelt gewöhnte sio sieh daran, ja, sie brachte es zu einer Meisterschaft im Verbergen dessen, wn» niemand wissen durfte. Und doch war Regina unruhiger denn je- Früher war sie zum Beispiel niemals nach der Bachsehmledo gegangen, und nun fand sie den Wog so oft dorthin. Sie befreundete sich mit den Kindern der Bärbel und sie schaute gern die Geschwister des Ambros an, aber es war keines so wie er. Die Kinder in der Schmiede waren mitt lerweile auch schon groß

, weil sie anmihmeu, daß die Sonnleohnertoohter des Gallus wegen käme, der fast gleichaltrig mit ihr und ein stram mer Bursche war. Einmal fragte der Llaehsehmied das MUd eben; „Was sagt denn ilejn Vater, wenn du so oft zu uns kommst 1 ' Da verplapperte sieh Regina, indem sie unbekümmert lachte; „Er weiß es ja gar net.“ „Ah, darum. Aber wenn er’s wüßt!' Regina schob dio Unterlippe vor, mul es suii aus wie eiu trotziger Widerstand. Plötz lich wirf sie den Kopf hoch. „Der Vater mag euch net leiden. Warum

. Oh, er kannte sieh aus und dachte sieh seinen Teil. Er schaute dieses blühjunge Menschenkind mit ge mischten Gefühlen au und wußte nicht recht, welchem Gefühl er am meisten nach geben sollte, dem des Stolzes oder dem des Mitleids. Da fragte Regina unvermittelt: „Wann kommt denn euer Ambros wie der ln Urlaub!' „Warnmf' Da wurde Regina rot bis unter die Haar wurzeln. Sie ärgerte sich, daß sie ihre Neu gierde nicht besser im Zaum gehalten hatte. Irgendwie aber hatte sie Vertrauen zu dem alten Manne, der sieh

seiner Gefühle mit einem Male klar war. Er war stolz auf sei nen Sohn, dem so ein prächtiges Menschen kind iu Liebe zugeneigt war — und es war Mitleid mit dieser Regina Burgmayr, weil in« Lieben als ein abwegiges Verirren be- trachtet werden würde. Und so wie er den honnleehnor kannte, war Wille und Zorn genug in dem Manne, seine Tochter wieder hinzureißen auf den richtigen Weg. „Ich weiß net wann er kommt, der Am bros . sagte er dann. „Kann sein bald - kann aber auch sein erst im Herbst

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Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 31.12.1925
Umfang: 16
! Ich 'Hab' gemeint, es schafft jetzt die Regina. Warum habt Ihr sie denn sonst bei Gericht volljährig machen lassen?' spot tete der Knecht.' „Das ist Formsache... Schaffen tut, wer das Geld hat. Und «in Weib darf über haupt nicht schaffen.' „Ah ja, das Geld hat eben die Regina: sie kann die Tausender nur so vom Weg auf klauben. Und rvenn's g'rad «inen Mann braucht zum Schaffen, dann wird sich die Regina schon zu helfen wissen, «hihihi.' „Du alter Dachskopf, jetzt kenn ich mich aus mit dir,' schimpfte der Jörg

und wenn die Regina am End' doch den Plein- felider ausgibt? — Dabakxch, alter Hauser, laß dir keine Nebel um das Dach flatternl Das glartbst selbst nicht. — Die zwei find ja län«gst schon hintereinander wie die Deich sel und der Wagen, wie der Fisch und der Köder. — Und umsonst wird sie das viele Geld auch nicht angenommen ha«ben. — Aber hat sie's wohl vom Konrad? — Natür lich, Hauser, von wem denn sonst? Ist er ja alleweil da und das MM hat feit Weih nachten keinen Schritt außer das Dorf ge macht

sind schlaue Köpfe und las sen sich von ni««mand ins Matt schauen. Mele Dinge sind mir verdächtig. Warum wehrt er sich auf einmal so gegen den Wintersen- «ner? Warum ist er ganz verloren und hin- tersinnig gewesen, als er am Stefanslag di« Regina da aufgesucht hat? — Und a«m Stefanstag muß er ihr das Geld gebracht haben. Dom selbigen Tag an ist das Madl., ganz anders, lustig und doch wieder nach denklich. Tut auch akkurat f«U dem Tag so viel in der Kammer packen und mustem. «— Und am Neujahrstag

. Und wenn der Konrad und die Regina es heimlich hal ten wollen, dann kommt durch den alten Hauser auch nichts auf! Ich weiß eigentlich nicht, warum ich an d e m Paarl so den Lap pen gefrösten «hob' Ja, ja, die Regina ist so viel ein gutes, braves, nettes Mensch! und ich Hab' sie alleweil gern gehabt; aber auch der Konrad ist ein prächtiger, strammer Kerl, wie man nit drei in der Gemeinde fin det. D i e zwei passen zusammen wie zwei Kreuzerwecken, freut mich, daß fie Zusam menkommen. Jetzt bleib' ich erst

und schlug sich durch die hintere Tür ins Freie. Ball) darauf traten- die Regina und der Pleirrfelder Konrad durch die vor dere Tür ins Haus und lenkten ihre Schritte der Stube zu. Die Regina war ein «bild- hü«bsches Mädchen «mit überaus feinen Zügen, dunkelblonden Haaren und treuherzig schau enden braunen Augen; ober in ihrem Ge baren lag etwcts Aengstliches, Zaghaftes. Der Bursch ließ sich am Stubentisch nieder, während «das Mädchen beim Durchschub und beim Kammerbtoch vorsichtig Nachschau hielt

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Volksbote
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Seite 5 von 28
Datum: 14.01.1926
Umfang: 28
nicht Obsckstcigen.' „Ich ... ich ... ich kann fa nichts ver heißen, das erste Wort im Haus hat der Dauer zu reden.' „Wenn der Bauer rnich nirmnt, sind Sie dann einverstanden?' „Ja, das . . . Nein, nein, es ist soviel un- kommod. Mr brauchen den Platz selber und dann mühten wir uns alleweil schenieron.' „Frau,' s-agte der Greis in vorwurfsvollem Tone, „Sie haben kein weiches, mitleidiges Herz.' Regina wurde glührot: beinahe ungestüm erwidert« sie: „Ein mitleidiges Herz Hab' ich schon. Wenn's ein armer Mensch

Sie freilich noch' roden. — Welleicht könnten ich und inein Mann, wenn es mir für kürzere Zeit ist. in di« Kück-c-nkaciimer übersiedeln und Ihnen unser Schlafzimmer ab treten.' „Nein, nein.' widersprach der Fremde, „Sie sollen mcinetweg-m kein« llnbcquomlich- keiten haben. Mir wird das Küchenzimmer schon passen. Zeigen Sie mir einmal das Logis.' „Noin. nein,' wehrte Regina, „es ist nicht aufgeräumt und ich mußte mich schämen.' Aber der Herr gab mcht nach, bis ihn die Frau über die Stiege hinauf

in das Küchen zimmer führte. Wiederum schaute er neu gierig in allen Winkeln heruni, Hann sagte «r, di« Entsckstildigungen der Frau abschnei- dmd, gerade ein solches Quartier habe er sich immer gewünscht: es fei ein nettes, lauschiges Plätzchen, n>o es U»n sicher behagen werde. Vielleicht bleibe <r hier länger als einige Wochen, namentlich wenn man ihm ein biß chen gut sei, denn er habe kein« einzige Seele auf der weiten Erde, die irgenwie an ihm Anteil nehme. Regina merkte mcht den raschen, Mhiiniden Blick

der Ameiikan-er lein neues Quartier beim Snilbenbaner. Als in Regina in das für ihn zu gerichtete Kü chenzimmer führte, staunte er über die Ver änderung. Das blankgefchenerte Getäfel, die lilnhwoihen Borhäng« an den krystallklaren, Fenstem, di« Nelken- und Eeranienstöcke aus dem Sims. dir hübschen neuen Möbel, der geblümte Teppich am Boden, die klingende Pendeiuchr, das duftig« Bott und ein gold- ummhmter Spiegel hatten aus dem un freundlichen Gemach ein trauliches, überaus' anheimelndes Wohnzimmer

gesckstissen. Da- nt'i war aber Regina noch nicht zufrieden ge wesen: sie hatte an >den Wänden auch ein paar !ch)ö>ne Heiligenbilder auifgehängt, von denen ein Bild Mariä, der immerwährenden Hilfe, besonders ausfiel, Es hing im Lichttvinkel, war von einem Edelweißkranz umrahmt und auij einem schmalen Untersatz stand zwischen llvei Leuchtern ein Strauß van eingeivässer- tcn Vergißmemnicht. Ucberrascht blieb der ''-'emde, qls er eingetreten war, in der Mitte des Zimmers stechen, schaut« nach allen Sei ten

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Tiroler Volksbote
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Seite 6 von 24
Datum: 13.02.1910
Umfang: 24
haben. Mir wird das Küchenzimmer schon passen. Zeigen Sie mir einmal das Logis.' „Nein, nein,' wehrte Regina, „es ist nicht aufgeräumt und ich müßte mich schämen.' Aber der Herr gab nicht nach, bis ihn die Frau über die Stiege hinauf in das Küchenzimmer führte. Wiederum schaute er neugierig in allen Winkeln herum, dann sagte er, die Ent schuldigungen der Frau abschneidend, gerade ein solches Quartier habe er sich immer gewünscht; es sei ein nettes, lauschiges Plätzchen, wo es ihm sicher behagen werde. Vielleicht bleibe

er hier länger als einige Wochen, namentlich wenn man ihm ein bißchen gut sei, denn er habe keine einzige Seele auf der weiten Erde, die irgendwie an ihm Anteil nehme. Regina merkte nicht den raschen, zehrenden Blick, den der Fremde bei diesen Worten auf sie richtete. Bloß der traurige Ton seiner Sprache ging ihr tief zu Herzen und sie konnte nicht umhin, zu fragen: „Haben Sie keine Heimat?' „Nein, ich bin ein ruheloser Wanderer wie der ewige Jude,' entgegnete er dumpf. „Sind Ihre Anverwandten alle gestorben

ist, benach richtigen Sie mich. Ich wohne einstweilen beim Nagelwirt.' Die beiden Männer reichten sich die Hände, jedoch ohne wärmeren Druck, und gingen auseinander. Acht Tage später bezog der Amerikaner sein neues Quartier beim Stuibeubauer. Als ihn Regina in das für ihn zugerichtete Küchenzimmer führte, staunte er über die Veränderung. Das blankgescheuerte Getäfel, die blühweißen Vorhänge an den krystall- klaren Fenstern, die Nelken- und Geranienstöcke auf dem Sims, die hübschen neuen Möbel

, der geblümte Teppich am Boden, die klingende Pendeluhr, das duftige Bett und ein goldumrahmter Spiegel hatten aus dem unfreundlichen Gemach ein trauliches, überaus anheimelndes Wohnzimmer geschaffen. Damit war aber Regina noch nicht zufrieden gewesen; sie hatte an den Wänden auch ein paar schöne Heiligenbilder aufgehängt, von dmen ein Bild Maria, der immerwährenden Hilfe, besonders auffiel. Es hing im Lichtwinkel, war von einem Edelweißkranz umrahmt und auf einem schmalen Untersatz stand zwischen zwei

Regina etwas verschämt. „Und wie es mir gesällt! — Die Bilder hier, nament lich das von der ,immerwährenden Hilfe' — Frau, ich kann Ihnen sagen, daß Sie mir damit etwas Seelengutes, etwas Liebes erwiesen haben.' „Sind Sie ein Christ?' fragte Regina allzu stürmisch. „Ja, freilich bin ich ein Christ,' erwiderte der Amerikaner lächelnd, „ich bin katholisch wie Sie.... Namentlich die Gottes mutter ist mir immer eine Hilfe und ein Trost gewesen . . . Wenn ich die nicht gehabt hätte, dann hätte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 16.03.1945
Umfang: 2
, dann hall beim Riedl, ich brauch noch verschiedene Kleinigkei ten.' Also hielt er vor dem Kaufhaus Riedl und als die Frau mit dem Kind ab- steigen wollte, sagte er schnell: „Tu's nur her, ich heb’s derweil.“ „Laß mir’s aber ja net fallen.' Er wickelte die Zügel um den Bremsgriff, damit er beide Arme frei- habe. Dann lüftete er das wollene Tuch ein wenig und ließ die Kleine beraus- I ugen. „Ja, wo is denn mei kleine Maus?“ Er kitzelte das Kind unterm Kinn und glaubte, daß es gelacht hätte. Regina

aber verzog nur das Mäulchen ein wenig weil ihr der Zigarrenrauch ins Naschen stieg. Sie. begriff noch nicht, was man von ihr wollte. In der nächsten Zeit kamen man cherlei Frauen auf den Sonnlechner- hof. auch die nächsten Verwandten kamen, ja, und ein jedes bewunderte das Kind und die meisten landen, daß es dem Vater ähnlich sehe, vielleicht weil sie merkten, daß er dies gern hörte. „Sogar das Grübet hat’s im Kinn wie der Sonnlechner', sagte die Anger maierin. Das stimmte allerdings. Die kleine Regina

halle im Kinn ein Grübchen wie der Sonnlechner. Das war aber vielleicht auch das einzige gemeinsame Merkmal. Eine Laune des Zufalls war es, .weiter nichts... Immerhin, es war merkwürdig, wie viel der Sonnlechner in diesen Wochen von seinem herrschsüchtigen Wesen verlor. Hatte das Kind ihn umgewan delt? Es lag tagsüber in der schönen, alten Wiege, und so oft sich ein Vorwand ergab, der nichtigste genügte ihm schon tappte er in die Stube, betrach tete Regina und scheuchte mit seinem Hut die Fliegen

fort Irgendwie hatte die Kleine einen Platz in seinem Her zen eingenommen. Sie war so geduldig und gut diese Regina. Man meinte, sie könne überhaupt nicht schreien. Aber auf einmal änderte sieb das. Sie schrie stundenlang, bis ihr Köpfchen rot an lief. und in den Nächten fanden die Sonnlerbners wenig Schlaf. Auch hier zeigte der Mann eine wahre Engels geduld. Er trug die Kleine stundenlang durch die Scnlafkammer, .kroch am Boden umher, schlüpfte >unler die Bet ten und suchte den verlorengegange

- iten Schnuller. Er pfiff wie eine Amsel und schrie wie ein Kuckuck, allein, es wollte alles nichts helfen. Regina schrie nach kurzer Zeit noch ärger wie vorher. „Vielleicht hat s’ Hunger', meinte er tund ging hinunter in die Küche, wärmte die Milch und tat Zucker hin- -ein. Niehls war ihm zuviel für die Ruhe des Hauses und den Frieden der Nacht. Das währte Tage so und wollte kein Ende nehmen. „Weißt was', sagte der Spnnlechner nach einer Woche. „Ich geh zur Bach schmiedin nunter und frag, was dös

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 01.01.1930
Umfang: 8
deutsch — in der Kirche ist es ja verboten, aber hier — Endlich — endlich gelingt es unserm Bürgermeister und Norbert und mir, daß die erregten Männer den Platz räumen, auch ohne daß Martin und Konrad befreit sin). Wir hofften, daß am Morgen sich einwandfrei dise Unschuld der beiden ausklären werde! .— Statt dessen —' Er schwieg und drückte von neuem mit qualvollem Aechzlaut den Kops in die Hände. Regina stand wie gelähmt. „Vater, es muß sich ja ausweisen, daß er ganz un schuldig ist,' würgte

noch länger zu neh'.nen wagen. Jährlings stößt er mich mit dem Gewehrkolben vor die Brüst — ich taumle — falle in Norberts Arme — und : während sich dein älterer Bruder um deinen Vater be- l müht, führen sie den jüngeren wie einen Mörder ge, ; fesselt davon.' ! Dev stämmige Alte bricht wieder wie zerschmettert i aus der eichenen Bank am Tische nieder. Regina kniet wie- z der zu ihm hin, umschlingt ihn weich, mit den Armen, i „Vater! Vater! Du darfst nicht verzweifeln! In Stun- ! den der Rot braucht

Bruder, steht In der Tür — etwas größer als sein Vater — dunkeläugig, dunkelblond, und voll der gleichen selbstsichren Kraft im kernigen Körperbau. Aber er ist weniger Herz. Alles tm ihm, auch sein Grimm und Gram sind beherrscht. „Gut, daß du da bist, Regina! Auf dich noch hatte ich warten wollen. Jetzt fahre ich sofort nach Neumarkt hinüber. Und nützt meine Einsprache dort nichts, nach Trient, zum Tribunal, dem wir zugeteilt sind, um zu retten, was zu vetten ist!' ruft er Regina zu. (Fortsetzung

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 26
Datum: 14.08.1910
Umfang: 26
Seite Z2. „Tiroler Volks böte.- Jahrg. XVI!!. „Was wünschen Sie denn?' Er sagte kein Wort und blieb regungslos im Türrahmen stehen. Da wurde die Frau ängstlich und drängte: „Sagen Sie doch, wer Sie sind und was Sie von mir wollen.' Er trat einen Schritt näher und sagte mit weicher Stimme: „Ja, Regina, kennst du mich wirklich nimmer?' Sie riß die Augen weit auf, ein Zittern ging durch ihren Körper. „Konrad, du?' schrie sie und fiel ihm in die Arme. Fest hielt er sie umschlungen, dvückte

einen heißen Kuß auf ihre Stirne und sagte innig: „Du liebes, gutes Weib, jetzt dürfen wir ganz glücklich milsammeu werden.' „G'rad' nimmer fortgehen, Konrad, darfst, nimmer fort gehen von mir,' schluchzte sie, „ich will dir jetzt glauben und vertrauen wie meinem Schutzengel.' „Regina, wir haben beide eine lange und schwere Prüfung durchzumachen gehabt. Nun ist's, so Gott will, vorüber. Von heute an gehören wir erst lichtig einander und nichts auf der Welt soll uns mehr scheiden.' Sie setzten

mich bei euch bleiben die wenigen Jährlein noch, bis mich unser Herr ruft.' „Vater!' sagte Konrad gerührt und drückte mit beiden Händen die Rechte des Alten. Regina aber hing sich dem Greise an den Hals und sagte weinend: „Du lieber, guter Vater, freilich mußt bei uns bleiben und darfst uns nimmer verlassen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie lieb ich dich Hab', und vermag dir nicht genug zu danken für das, was du an Konrad und mir getan hast.,' Hauser, der Knecht, fuhr mit dem Rockärmel über die Augen und verließ

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