Seitz begrüßt den Parteitag. Im Namen der Pavteivertretnng begrüßte den, Partei tag Seitz: Wir haben, führte er aus, eine Stadt der Bundeslän der als Parteitagsort gewählt, weil wir dem Gedanken der Vereinheitlichung der Partei dienen wollten. Diesem Gedanken dient auch der wichtigste PunH der Tagesord nung des Parteitages, die Beratung des Parteiprogramms. Vor achtunddreißig Jahren hat Viktor Adler eine kleine Schar österreichischer Sozialdemokraten auf dem Partei tag in Hainfeld
zusammenberufen, um über das erste Pro- gvamm der österreichischen Sozialdemokratie zu beraten. Damals galt es, die Parteiform zu finden für den Aufbau einer einheitlichen Organisation, für die Versöhnung der Radikalen und Gemäßigten. Im Jahre 1901, auf dem Parteitag in Wien, galt es wieder, die Veränderungen im Lause der Zeit programmatisch zu verwerten. Damals wurde das zweite Programm geschaffen, und dieser Partei, tag, der Parteitag von 1926, soll nun dem dritten Partei programm dienen. Auf der Basis
der unverrückbaren Leh ren Marx' und Engels^, nach den Erfahrungen der Revo lution von 1918 und 1919, soll dieses Programm die Stel lung der Partei bekunden zu allen großen Problemen, der wirtschaftlichen. sozialen, politischen Entwicklung. Es gilt, einen Weg zu weisen, der 'bfe kapitalistische in die soziali stische Gesellschaftsordnung überführt. Wer auch Fragen der aktuellen Politik wird der Parteitag zu behandeln ha ben. Die Arbeiterklasse steht wieder einer Regierung Sei pel gegenüber, einer Regierung
$u liefern haben werden! (Neuerlicher stür mischer Beifall.) Die Delegierten ganz Oesterreichs sind in großer Zahl hier zusammengekommen, gequält von der Sorge um die nächste Zeit, aber sie wissen, daß die Auf gaben, die der Partei harren, gelöst, daß der Parteitag seine Pflicht erfüllen und den Weg weifen wird. Die Beschlüsse werden in Einigkeit, in friedlicher Zusammenarbeit, in treuer Kameradschaft, in echter Brüderlichkeit gefaßt lver- den. Wir find entschlossen, zu kämpfen, entschlossen. zu kämpfen
bis zum großen Sieg unserer großen Idee, zum Siege des internationalen Sozialismus! Seitz gedachte nun der Toten der Partei, darunter auch unseres unvergeßlichen Martin R a p 0 l d i, und begrüßte dann unter stürmischem Beifall die ausländischen Gäste des Parteitages: den Vertreter der Internationale Friedrich Adle r, ferner die Genofien Ludwig C z e ch als Vertreter der deutschen Sozialdemokratie in 'der Tschecho slowakei, Joses Stivin und Leo Winter als Vertreter der tschechoslowakischen Sozialdemokratie