17 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1909/21_08_1909/SVB_1909_08_21_7_object_2548647.png
Seite 7 von 10
Datum: 21.08.1909
Umfang: 10
, um die Festlichkeiten an zusehen und hat seine Wohnung bei Schwärzler am Hungerburg.Plateau genommen. Fahnenaffäre in Sitzbnhel. Anläßlich des Besuches Sr. kaiserl. Hoheit des Thronfolgers hat sich in Kitzbühel eine eigenartige Geschichte ereignet, die wieder einmal die radikale Hetzpolitik ins beste Licht stellt. Bezirkshauptmann v. Lill ersuchte einen reichsdeutschen Sommergast, eine reichsdeutsche Fahne, die an seinem Fenster angebracht war, sür die Zeit des Besuches zu entfernen, was der be treffende Herr

sofort zusagte, ohne daß diese Unter redung irgend welches Aussehen erregte. Doch einigen nationalen Schreiern gelang es, aus dem Sand körnlein einen Berg zu sabrizieren, und sie beklagten sich über das monströse Benehmen des Bezirks hauptmanns. Die radikale Presse wußte zu erzählen, daß der Gast sich beim Bezirkshauptmann beschwert hätte, daß derselbe laut und demonstrativ dies An sinnen an den Fremden gestellt, daß dieser sofort Kitzbühel verlassen und die Sache nun beim deutschen Konsulat

und im Ministerium des Aeußern weiter behandelt werde, daß die österreichischen Sommer gäste dem Herrn v. Lill eine Katzenmusik veran staltet haben und Tatsache ist es auch, daß der Bürgermeister Reisch und drei Gemeinderäte beschlossen, bei keinem Festakte, an dem v. Lill offi ziell teilnehme, zu erscheinen. Also der Kaiserbesuch in Kitzbühel dürfte demnach wohl unterbleiben und was das der Stadt nützt, dürften nur wenige be greifen. Doch veröffentlicht jetzt der Bezirkshaupt- mann eine Richtigstellung

der ganzen Affäre, die wir hier folgen lassen: „Kitzbühel, 16. August. Seit einigen Tagen wehte in Kitzbühel von einem Mansardenfenster des der Witwe Herold gehörigen Hauses eine große Fahne in den Farben des Deut schen Reiches. Ich habe am 13. d. M. früh die Hausbesitzerin ersucht, die Fahne einziehen zu lassen, da dieselbe von der Wohnung des Herrn Minister präsidenten, wo der Besuch Sr. k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand erwartet wurde, sicht bar war. Frau Herold versprach

1