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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.05.1890
Umfang: 8
den Wagennnsall des deutscheu Kaisers liegen beruhigende Meldungen vor. Der Vorgang hätte schlimmer werden können. Das Kaiserpaar hatte mit dem Meiningen'schen Erbpriuzenpaar eine Fahrt ver abredet und der Kaiser kutschirte ten Einspänner sel ber, worin er und der Erbprinz von Mciuiugen saßen. Im raschesten Tempo ging es so durch Potsdam ; iu einer Vorstadtstraße kam der Wagen bei einer beson ders scharfen Biegung in's Schleudern und geriet!, über den Rinnstein hinweg auf das Trottoir. Die Gefahr erkennend

, sprang der Kaiser in diesem Augenblicke von dem hohen Wagen herab, kam jedoch leider zu Falle behielt aber die Leiue in der Hand. Bei diesem Falle zog der Zügel an und infolge dessen sprang das Pferd zur Seite und riß den Wagen über den Rinn stein wieder zurück uach dem Straßcndamm, uud zwar mit so heftigem Ruck, daß sich der Guniiuibelag eines Vorderrades ablöste und der Wagen selbst umstürzte, wobei der Erbprinz von Meiningen und der Kutscher auf das Pflaster stürzten und vom Wage» bedeckt wurden

. In diesem kritischen Augenblick sprangen einige Passanten hinzu und hielten das Pferd fest, so daß weiteres Unheil verhütet wurde. Der Kaiser hinkte etwas und begab sich in das Haus des Majors Metz thal, ebenso der Erbprinz, der nun erst gewahrte, daß er am Kopfe blutete, während der Kaiser außer eiuem leichten Schmerz im rechten Fuß irgendwelche Be schwerden nicht verspürte und deshalb beschloß, an die Dampferstation zu fahren, während der Erbprinz sich per Bahn nach Berlin begab. Mit drei Viertelstuu

den Verspätung wurde die projectirte Dampferpartie noch unternommen, als der Kaiser aber in das neue Palais zurückkehrte, war eine Schwellung des rechten Fußes und eine Blutung eingetreten, so daß größere Schonung geboten war. Der Kaiser gab sich in ärzt liche Behandlung, verblieb im neuen Palais und ließ sich in Folge des Unfalles bei dem Stiftungsfest des Lehr-Jnsanterie-Bataillons vertreten. Die Verletzung, die der Kaiser erlitten, besteht in einer Distorsion (das ist eine Verrenkung) des Fußes

, die aber irgend welche ernstere Folgen glücklicherweise nicht nach sich ziehen wird. Anch die Verletzung des Erbprinzen ist ungefährlicher Natur. Den neuesten Nachrichten zu folge muß der Kaiser 8 Tage im B^tte bleiben. Er empfängt jedoch Besuche und nimmt auch die Vor« träge in regelmäßiger Weise entgegen. Meise des Erzherzogs Carl Ludwig., Wie das „Frdbl.' vernimmt, tritt Erzherzog Karl Ludwig demnächst eine Reise nach dem Nord- cap an. In Begleitung des Erzherzogs wird sich Erzherzog Ferdinand

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