Die Fürstin Isold aber, die war über so viel Unkraut und Männerschlechtigkeit gestolpert, daß sie fast nicht mehr an die Liebe glaubte. Und doch, so schuldig war ihr das Leben die Liebe geblieben, daß sie just in diesem Herbst dem Geigenmann selig ans Herz flog. Die Für stin Isold sagte ihren Grafen und Windhunden und Pagen Ade und ließ sich vom Geigenmann in ein un gewisses Land tragen, in dem nur eines gewiß war: des Geigenmannes Küsse machten schluchzen. Vieltausend Herzen machte die Liebe
in diesem Herbst singen, es fanden Vieltausend arme Menschenherzen aus Irrwegen und Nöten den Weg in das Paradies. Und wenn auch das Mariechen im fernen Böhmerwalde, das den jungen Litte zum Geschenk bekam, ein blutarmes Mädel war und eines Trunkenbolds Tochter: wie doch muß ihr das Herz gejubelt haben, als sie eines Abends sagte: „Litte,' sagte sie, und wurde korallenrot, „ich bin ein armes Mädel, aber — Litte!' sagte sie und wurde noch roter und hakte das erste Lätzchen vom Mieder auf. Wenn also in Mariechen
, dem ärmsten Mädel in der Welt, dieses vorging und frohlockte, wie mußte erst die Lust der Vieltausend reichen und seidenen Frauen, zu denen die Liebe in diesem Herbste zu Gast kam, ein empfindsames Ohr treffen Z Das mit dem Feldkönig ergab sich nicht weit von Buchenfreygg. Der Feldkönig tat jeden Herbst eine ge heime Reise, es riß ihn im Herbst fort wie die Schwal ben. Die Leute sagten, sein Bater, den niemand ge kannt, hätte ihm einen Sack Dukaten hinterlassen, und es läge keineswegs an des Feldkönigs