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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 50 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
nicht als irgendwie schicksalsverbunden. Dieses Gefühl findet mitunter einen sehr starken Ausdruck, der auch die kulturelle Gemeinsamkeit zu leugnen scheint, eigentlich aber doch wohl nur politisch gemeint ist. Als kürzlich ein Werk über die Länderkunde Deutschlands auch die deutsche Schweiz mit einbezogen hat, erklärte ein dortiger Vertreter dieses Faches: ,Mnter Deutschland verstehen wir das Deutsche Reich. Die Schweizer sind ein deutschsprachiger Volksstamm, aber man kann sie nicht als Deutsche bezeichnen

dem Reich herab- gemindert, das Reichskammergericht und wichtige Reichsgesetze, wie die Religions- bestimmungen des Westfälischen Friedens galten für die deutsch-österreichischen Erb- lande nicht. Bald sprach und schrieb man in Österreich vom „Reiche' wie von etwas Außenstehendem. Das ist um so auffallender, als durch vier Jahrhunderte das öster reichische Herrscherhaus die römisch-deutsche Kaiferkrone getragen und das Reich zur Bekämpfung der Türken oft um Steuern und Mannschaft angegangen

Der deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte 251 Die südlichen Alpengebiete, das Veltlin und Tessin, vereinigte Napoleon mit dein Königreich Italien, das Wallis mit Frankreich, die übrige Eidgenossenschaft geriet in enge Abhängigkeit von ihm. An seinem Feldzug nach Rußland 1812 waren nicht nur mit dem bayerischen Heere zahlreiche Leute aus Tirol, Vorarlberg und Salzburg, sondern auch eine beträchtliche Schweizer Abteilung beteiligt, die alle in gleicher Weise <luf ein Zehntel

ihres Standes aufgerieben wurden. 1815 erlangte die Schweiz ihre Wiederherstellung abgesehen vom Veltlin und die förmliche völkerrechtliche Anerken nung ihrer Neutralität. Dieser Abschluß einer schon seit langem befolgten Richtung sowie die enge Verbindung der deutschen mit den romanischen Kantonen bewirkte, daß sich das schweizerische Staatsgefühl mit der Zeit zu einem eigentlichen National gefühl gesteigert hat. Zwar schätzen und hallen die deutschen Schweizer allgemein ihre deutsche, besonders

alemannische Muttersprache, Abstammung und Volksart hoch und manche, gerade geistig führende Männer betonen auch die Auffassung, daß die deutsche Schweiz eine, wenn auch sehr selbständige Teillandschaft des allgemeinen deutschen Geistes- und Kulturlebens bilde. So heißt es am Schlüsse einer solchen Betrachtung: „Die deutsche Schweiz ist im Nehmen und Geben ein vollwertiges Glied des deutschen Kulturkreises°).' In politischer Hinsicht betrachten sich aber die Schweizer mit der deutschen Gesamtnation

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 47 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
>248 Otto Stolz Ein richtiger Alpenherrscher ist am Schlüsse des Mittelalters Kaiser Maxi, ge wesen. Er weilte in Tirol häusiger als in seinen anderen und seiner ersten Frau Crb- landen, Österreich und Burgund, welche letzteres er übrigens tapfer und mit Erfolg gegen Frankreich verteidigt hat. Cr wollte die Schweiz wieder enger an das deutsche Reich binden und dabei auch wohl gewisse Ansprüche seines Hauses aus dortige Ge biete erneuern, was aber beides mißlang und nur das volle Ausscheiden

und Ungarn, der Alpen- mit dem Sudeten- und Karpathenraum also und, wo deren innere Ebenen zusammenstoßen, erwuchs aus der Hauptstadt der alten Ostmark, Wien, dank ihrer unvergleichlich günstigen geographischen Lage der Mittelpunkt des neuen Grotzst a atss Österreich. Dieser breitete sich über den Südosten des alten deutschen Reiches aus, wuchs aber über dasselbe hinaus und übernahm, so die Ausgabe der alten Ostmark vergrößernd, den Schutz Europas gegen die Außensront des Asiatismus. Das deutsche Reich

und seine Fürsten und Länder haben Österreich im Kamps gegen die Osmanen und in der Miedereroberung Ungarns wesentlich unter stützt, andererseits war diese Abwehr auch für den Bestand der östlichen Alpenländer selbst von höchster Notwendigkeit. Österreichs Herrscher trugen weiterhin säst ununter- krochen auch die römisch-deutsche Kaiserkrone und mußten das Reich auch im Westen gegen Frankreichs Eroberungsdrang verteidigen, zugleich auch ihre erblichen Landes- Herrschaften in Schwaben und Elsaß, letztere gingen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1932-1933
¬Der¬ deutsche Raum in den Alpen und seine Geschichte
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Seite 45 von 76
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: Innsbruck
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur. - Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpen-Vereins ; 1932, S. 1- 36. 1933, S. [240] - 276
Schlagwort: g.Ostalpen ; z.Geschichte
Signatur: III 102.622
Intern-ID: 154393
einschließlich des Gebietes von Trient zur unmittelbaren Verfügung stand. Die in der Geschichte Tirols bekannte Schlacht von Calliano im Jahre 1487, die die Venetianer bei deren Vordringen gegen Trient entscheidend zurückgeworfen hat, wurde gemeinsam von einem tirolischen und vorländischen Aufgebote geschlagen, das die italienischen Be- richte jener Zeit kurzweg „das deutsche Heer' nennen. Zusammenfassend sei noch betont: Bei all diesen paßländischen Bildungen haben wohl deutsche Staatsgewalten italienisch

bevölkerte Gebiete auf der Südseite der Alpen sich angegliedert, bilden so einspringende Teile in diesen letzteren Bereich. Um gekehrt sind in das geschlossene deutsche Siedlungsgebiet die italienischen Staaten nir gends vorgedrungen, sie haben nirgends den Hauptkamm der Zentralalpen erreicht, ja auch jenen der Südalpen nur stellenweise, so haben die obersten Quellgebiete auch der Piave meist nicht zu Venedig, sondern zu Tirol gehört. Anders war es in den West alpen, hier war durch die Vereinigung

hat aber auch im 15. Jahr hundert durch ihr urkräftiges Auftreten verhindert, daß zwei romanische Territorial mächte, das italienisch-französische Piemont-Savoyen und das noch weit gefährlichere vorwiegend französische Neu-Burgund sich nach Norden und Osten auf süddeutsches Gebiet erweiterten. Die politischen Schriftstücke der damaligen Leiter der Eidgenossen schaft sprechen deutlich genug das Bewußtsein aus, durch die Kämpfe gegen Burgund und Frankreich „das Reich deutscher Ration

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