. „Also, Sie haben einen Todschlag verübt!" „Ja, Herr Richter, ich habe einen Hausierer ge tötet!" „Also Sie sind geständig?" „Ja, Herr Richter." „Hat dieser Hausierer Sie gereizt?" „Er stellte mir seine Hörner." / „Aber wie kommt Ihr dazu, diesen Men schen zn töten?" „Den Hausierer, Herr Richter!" „Ja, den Hausierer; antworten Sie!" „Ich hielt eben die Hacke in der Hand, da Hab' ich sie erhoben und dem Hausierer! einen kräftigen Schlag versetzt." Ein Schauer des Entsetzens ging durch die ganze Versammlung. „Jedermann weiß
, daß ich kein böser Mensch bin, Herr Richter. Ich schwöre Ihnen, es ist das erstemal, daß mir so etwas passiert." „Wir wollen Sie an den Tatort führen und sofort zur Ausgrabung des Opfers schreiten." Tie zwei Gendarmen nahmen Helling wie der in die Mitte. War das ein Gelärm und Getümmel, als der Zug vom Rathaus in den Weinberg hinauf marschierte. Ganz Reblau war auf den Beinen, jeder ließ sein Werkgeschirr liegen, die Weiber allen voran, um Zeuge zu sein eines traurigen Schau spiels. Sie waren oben
. „Wo haben Sie nun den Hausierer vergraben?" „Tort, Herr Richter." Immer von den beiden Gendarmen ge führt, deutete Helling auf eine Stelle in seinem Rebland. Wie er da mit der Hand hinwies, stieg die Entrüstung und das Ent setzen immer mehr unter dem Volkshausen, der einen dichten Kreis bildete um den Täter und die Behörden. Nun mußte sich ein Arbeiter an die Sache machen. Innert fünf Minuten hatte er ein tiefes Loch aufgeworfen, aber ohne etwas zu finden. „Da habe ich eine vergebliche Arbeit gemacht", rief er unwillig
aus, die Hake beiseite werfend. Nicht wenig enttäuscht und unmutig murrte der allzeit schaulustige Volkshaufe. „Helling", herrschte der Untersuchungsrich ter ihn an, „ist das nicht der Platz, an dem Ihr Opfer begrabend' „Doch, Herr Richter!" „Sie sehen doch selbst, man hat nichts gesunden!" „Bitte, entschuldigen Sie mich, Herr Rich ter, es ist schon lange, daß jener Arbeiter den Hausierer ausgegraben hat!" „Wie, Sie sind ja verrückt!" schrie der Beamte den Helling an; dieser aber bückte sich ganz gelassen
und nahm von der auf gewühlten Erde eine große Weinbergschnecke auf; der blutige. Rumpf war aus dem zer schlagenen Muschelhäuschen ausgetreten. „Sie sehen nun, ihr Herren, daß ich nicht gelogen, das ist doch der Platz, an dem ich ihn vergraben habe. Seht ihn da, den „Hau sierer !" „Helling, woher nehmen Sie den Mut, mit der Obrigkeit Schund zu treiben?" „Herr Richter, Vater Helling, der nur ein harmloser armer Manu ist, hat während seines ganzen Lebens die Gesetze seines Lan des und die Obrigkeit