einer, ausgiebigeren und all gemeineren Pflege dieses Zweiges der Jugenderzie hung an den Mittelschulen betont wird und Anord nungen in dieser Richtung getroffen werden. I» dem Erlasse wird zunächst der bisherigen Entwick lung anerkennend gedacht und dabei mit Befriedi gung konstatiert, Welches Entgegenkommen die Schule in dieser Hinsicht an verschiedenen Steilen durch Zu weisung von Spielplätzen, Einräumung von Be günstigungen in Schwimm- und Badeanstalten und in mancherlei anderer Art gefunden
hat, und wie in dankenswerter Weise Turn-, Spiel- und Sport vereine durch verschiedene Veranstaltungen die kör perliche Erziehung der Mittelschüler oft sehr wirk sam gefördert haben. Dagegen hätten vielfach äußere Verhältnisse die reichere Entfaltung auf die. sem Gebiete gehindert. Direktionen und Lehrkörper werden aufgemuntert, sich um die Beseitigung solcher Schwierigkeiten auch weiter zu bemühen, und es «ird empfohlen, zur Förderung dieser Bestrebungen der Schule auch die Angehörigen der Schüler und Freunde
nicht unterbrechen und daß auch die UnterrichtSpausen zu diesem Zwecke voll ausgenützt werden sollen. Um eine gedeihliche Weiterenwicklung der körperlichen Erziehung zu sichern, werden alle Lehrer aufgefordert, sich daran rege zu beteiligen. Gleichzeitig wird angeirdnet, zwei Nach mittage in der Woche vom Unterrichte und von Aufgaben völlig frei zu halten, ohne daß etwa diese auf andere Tage verschoben werden. Die Verminderung der häuslichen Arbeit der Schüler soll auf das Erarbeiten in der Schule
, durch die in den Verordnungen in der letzten Zeit verfügte Einschränkung des Stoffes und die Verminderung der schriftlichen Arbeiten erzielt werden. Die Ver anstaltungen der Schule aus dem Gebiete der kör perlichen Erziehung sind auch künftig in den Schul- progammen aufzuweisen, auch werden Verfügungen in Bezug auf eine vollständigere Berichterstattung getroffen. Der Minister spricht schließlich seine Bereitwilligkeit aus, die Entwicklung der körperlichen Ausbildung der Jugend auch materiell zu fördern. — Kaiser Wilhelm
