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Volksbote
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Seite 3 von 14
Datum: 24.08.1922
Umfang: 14
, weil 'ec Deutschland nicht völlig vernichtet hak. Sie haben vor den Deutschen eine schreck liche Furcht. Bekanntlich geht die französische Bevölkerung Jahr für Jahr an Zahl zurück. Die Herrschaften lieben den Kindersegen nicht. Die Deutschen, welche im großen und ganzen doch noch sittlich so gesund sind, daß sie die französische Unnatur der Beschränkung des Kindersegens nicht nachmachen, wachsen an Zahl. Diese Ueberlegenheit der Deutschen, die natürlich mit jedem Jahre größer wird, erschreckt die Franzosen

. um das den Deutschen heimzuzahlen. Wie der Schelm ist, so beurteilt er die an dern. Das bestätigt sich wieder einmal buch da. Die Franzosen wissen genau, was sie den Deutschen mit dem Friedensvertrag angetan haben und denken, daß die Deutschen eben so revanchelustig seien wie die Franzosen. Wenn in Deutschland in aufrichtigster Weise dag Gegenteil versichert wird, so glaubt mans es in Frankreich einfach nicht. Aus dieser Geistes- und Gemütsstimmung ist es zu ver stehen, warum die Franzosen wie die rein sten

Wüteriche auf das.wehrlose Deutschland loshauen. Man erinnert sich gewiß noch, daß der frühere Präsident von Frankreich Poincare nur deshalb an die Spitze der Re gierung gestellt wurde, um dem Deutschen Reiche völlig den Kragen zu brechen. Den Vorwand zu diesem Prozeß soll die Wieder gutmachungsgeschichte bieten. Die Wieder gutmachungen sind absichtlich so hoch ange setzt worden, daß Deutschland sie nicht zahlen kann. Im Friedensvertrag ist nun die wie Kautschuk dehnbare Bestimmung enthalten, daß best

Siegermächten das Recht zusteht Maßnahmen gegen Deutschland zu ergreifen, falls es seinen Zahlungen nicht nachkommr. Die Deutschen haben vor einiger Zeit offtn kundgetan, daß sie am Ende ihrer Leistungs fähigkeit angelangt sind. Wer das schreckliche kzeü- gund gewinnen, daß di: deutsche Regierung nicht lügt, wenn sie erklärt, ihre finanzielle Leistungsfähigkeit fei erschöpft und sie müsse um eine Atempause .— ein Moratorium heißt man das — bitten, damit sie dann we nigstens teilweise ihren Verpflichtungen

Nach kommen könne. Diese Lage ist aber für .e Franzosen ein — wie man sagt — gefunde nes Fressen. Sie sagen so: Deutschland u> füllt nicht das, was der Friedensvertrag vor- schreibt, daher haben wir das Recht. Deutsch land zu strafen. Das tun wir damit, daß wir zu Maßregeln greifen, welche in letzter Linie die Auflösung der Einheit des Deutschen Rei ches herbeiführen. Da kommt aber der Engländer und bläst zurück. Der Engländer ist ein kal ter Patron. Das gute Geschäft geht

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.01.1922
Umfang: 8
' Seite S ' ^ lyentlich in der Unterseebootssrage.erzielt werde. England erhob auch Anspruch auf eine gewisse Handlungsfreiheit, so daß? der Vertrag nicht ohneweiters in Kraft treten soll, wje die französischen Nationalisten das wünschen. Das „Journal' gab dem Ausdruck, indem es erklärte: Wenn z. B. das wieder aufgerichtete Deutschland und Rußland gemeinsam eine Abrechnung gegen Polen suchen und Frankreich eingreifen sollte, sei der BUndnisfall nicht gegeben. England wünscht offenbar

Ansprüchen gefügig zu machen. Ich helfe euch schon, sagt der Engländer zu den Franzosen, aber zuvor müßt ihr diese und diese Zugeständnisse machen. Und das erbittert in Paris und wird zugleich als De mütigung empfunden. Die Garantieverträge. Italien nicht eingeladen. . Paris, 13. Jänner. Die Havas-Agentur er fährt aus Cannes über den englisch-französischen Ga rantie-Vertrag: Im Falle, daß Frankreich von an derer Seite als von Deutschland angegriffen wird, verpflichtet sich England, Frankreich

mit allen seinen See- und Luftstreitkräften zu unterstützen. Die beiden Mächte verpflichten sich zu intervenieren, wenn Deutschland andere militärische Klauseln des Vertra ges verletzt. Der Vertrag gilt für den Zeitraum von zehn Jahren, läßt jedoch den Dominions vollständige Wionsfreiheit. Belgien wird zur Teilnahme an dem Bertrag eingeladen. Es wird ein dem franzö sisch-belgischen analoger englisch-belgischer Bertrag ge schaffen werden. Italien dürfte wahrscheinlich nicht zur Teilnahme an dem Bertrag eingeladen

wer den, da es nicht an Deutschland angrenzt und seine Nachbarn alles rcundlichge sinnt sind. Un ter diesen Umständen erscheine die Stellung I t a liens >'>rch den Pakt gesichert, in dem sich alle Stal ten stillschweigend verpflichten, die Grenzen seines Nachbars zu respektieren. ^ (Diese Darstellung der Havas-Ägentur ist ihr Geld wert. Danach konnte auf dieser besten aller Welten kein Staat von anderswoher gefährdet oder angegrif fen werden als von Deutschlands Weit Italien nicht an Deutschland

grenzt, habe es nichts zu ^ fürchten. Das ist ein Wink aus Paris nach Italien, ja nie da nach zu streben, daß es etwa einmal an Deutschland grenze. Was die freundliche Gesinnung aller Nach barn betrifft,' so wird Italien schon so vorsichtig sein, sich die Sache jeweils anzuschauen. Zum mindesten auf die freundliche Gesinnung Frankreichs wäre es schwer, Häufer zu bauen. Frankreich ist ein recht rück sichtsloser Charakter und Rivale im Mittelmeer usw.) - Rom. 13. Jänner. Wie die Blätter melden

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.08.1921
Umfang: 8
als zweideutige Haltung, damals, als di« Russen vor Warschau stunden..». Wohl zog Brussilow wieder heim, aber der Haß zwischen Polen und Tschechen blieb. Auch wenn die Tschechen sich nicht beide Nachbarn im Osten zu Feinden gemacht hätten, wäre es notwendig gewesen, ihr Verhältnis zu ihrem größten und mächtigsten Nachbarn, dem Deutschen Re i ch e, anders einzurichten als dies bisher geschehen ist. Auch den Tschechen ist nickt unbekannt, daß sie von Deutschland zum mindesten wirtschaftlich abhängig

Sympathiekundgebungen zusammen. Und doch hat die tschechische Außenpolitik bisher keine Gelegenheit versäumt, Deutschland wissen zu lassen, wie herzlich wenig Wert man in Prag aus ein freundnachbarliches Verhältnis zu Deutschland legt. Was man dort dem deutschen Nachbar gegenüber sich leisten zu können glaubte, mußte den Eircknick erwecken, als habe man in Prag das Bedürfnis, die in Versailles geschaffene Kluft künstlich zu erweitern und zu vertiefen. Dieses Gebaren der tschechischen Außenpolitik wird erst dann verständlich

, wenn man bedenkt, daß für die tschechische Politik im allgemeinen und Deutschland gegenüber im besonderen einzig und allein französische Wünsche maßgebend sind, die allerdings bei dem Chauvinismus und dem wütenden Deutschenhaß der Tschechen bei diesen stets verständnisvolle Gegenliebe finden. Die Tschechen wollen in ihrem Gehorsam gegen Frankreich sich von keinem anderen Volke ickertreffen lassen untS sind gewohnt, die Inter essen und, wo gewünscht, auch die Lebensnotwendigkeiten ihres Staates den Wünschen

Frankreichs restlos unterzuordnen. Und das alles tun sie besonders gerne da, wo sie glauben, den ver haßten „Nemec' alias „Boche' schädigen zu können. Eine zweite Ursache des Verhaltens der Tschechen Deutschland und den Deutschen gegenüber ist in ihrem Glauben zu suchen, nur Im Bunde mit Frankreich den geftirchteten Anschluß Deutsch österreichs an 'Deutschland verhindern zu können. Das ist es, das Gespenst eines größeren Deutschland, was die Götter auf dem Hradschin nicht schlafen lägt. Die Tschechen

, nicht auf die Hilfe der Entente bauen, auch nicht auf das künftige Rußland, sondern sich nach etwas Näherem umsshen, um den Einfluß Großdeutichlands dann paralysieren zu können. Sonst werden wir in 50 Jahren nicht mehr sein. Wir werden die ersten an der Reihe sein, wenn Deutschland einmal seine Streitaxt erhebt...' Berliner Brief. Das Kabinett wirth in Röten. — (Eine Mahnung Schiffers. — Oberschlesien und die Truppentransportfrage. — Der Fall Frauendorfer. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Reichs

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.03.1936
Umfang: 6
,, daß die Konferenzen da durch in die kühlere Atmosphäre Whitehalls ge bracht werden^ und daß diese Ueberführung von Paris oder Genf auch für Deutschland beruhigend sein könne. Man glaubt, aus dem Beschluß der Uedersiedlung nach. London, der auf die Initiative des englischen Außenministers Eden geschah, den Beweis dafür herleiten zu können, daß England entschlossen ist, die Führung bei der weiteren Ent wicklung der Angelegenheit zu übernehmen. Die „Times' schreibt, daß der plötzliche Wechsel im Konferenzort

Die Zeitung „O uvr e' veröffentlicht, daß sie Kenntnis erlangt habe über die Vorgänge hinter den Kulissen der gegenwärtigen Ereignisse. Sie behauptet, die englische Regierung habe be reits seit der Reise Londonderrys nach Berlin nach dem Leichenbegängnis König Georgs gewußt, daß Deutschland die entmilitarisierte Rheinland zone anfangs März besetzen würde. Gowjetrußland in Ausregung Massenkundgebungen gegen Deutschland W i e n, 11. März Dem „Echo' wird aus Warschau gemeldet, daß in Moskau infolge

der deutschen Haltung große Auf regung herrscht. In ganz Rußland ist es zu öf fentlichen Massenkundgebungen gekommen, bei de nen eins energische Politik Deutschland gegenüber gefordert wàde. Die Sowjetregieruug hat den Generalstab des Heeres zusammenberufen. Stalin, der seinen Erho lungsurlaub verschoben hat, ist .in Moskau geblie ben. In den Regierungskreisen behauptet man, daß die Sowjetunion alle Handelsbeziehungen mit Deutschland abzubrechen gedenkt. Wie das „Echo' weiter berichtet, sollen

. Ich möchte aber eines hinzufügen: Wenn auch diese Vorschläge wie die vorhergegangenen abgelehnt oder ganz einfach ignoriert werden, so wird die Reichsregierung fort an Europa nicht mit neuen Avancen belästigen.' „Nicht Deutschland zerreißt die Verträge', er klärte der Reichskanzler fortfahrend. „Seit der An nahme des Waffenstillstandes auf Grund der 1-1 Punkte Wilsons hat sich in Europa folgende Re gel entwickelt: wenn eine Siegermacht und eine besiegte Macht einen Vertrag abschließen, ist die be siegte

Macht verpflichtet, ihn zu halten, während der Sieger sich seine Haltung nach Belieben ein Wilsons nicht eingehalten worden sind? Wer könn te leugnen, daß die Siegermächte die Verpflichtung zur allgemeinen Abrüstung nicht eingehalten ha ben?' Abschließend erklärte der Reichskanzler: „Deutschland hat keinerlei Forderungen an Frankreich zu richten und wird auch keine an die ses Land richten. Deutschland selbst schlügt den Abschluß von Nichtangriffspakten vor, vorausge setzt, daß sie von England

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 20.06.1925
Umfang: 10
. Er erklärte, Deutschland könne die franzö sischen Sicherungsoorschläge nlchk annehmen. Die Revision des Friedensvertrages und die Klärung der Kriegsschuldfrage sei weit wich tiger als Garanli«verträge. Ein Bolk, in dessen Landen der Feind stehe, könne kein Mitglied des Völkerbundes sein. Deutschland wolle seine Freiheit in Ost und West und habe es die, dann sei der Frieden am besten gesichert. »Seine neuen Selten'. K ö l n. 20. Juni. (AB.) Oberbürgermeister Adenauer sprach gestern b«i einer Rheinlandfeier

ebenfalls von den französischen Sicherungsvorschlägen und for- ! derte die Reichsregierung auf, keine neuen i Ketlen für Deutschland zu schmieden, indem es die französischen Vorschläge annimmt. Lieber wollen die Rheinländer die gegen wärtigen Ketten noch länger tragen Deutsche Pressestimmen. Bozen. 20. Juni. Im »Berliner Tageblatt' (demokratisch) schreibt Erich Dombrowski: „Nach dem deutsch-französischen Kriege von 1870-71 hat die französische Regierung zwar den Frank furter Frieden unterzeichnet

, sich aber nie mals zu einem ausdrücklichen Verzicht auf Elsaß-Lothringen verstanden. Deutschland will jetzt das Gegenteil tun, um Europa zu befrieden. Statt das anzuerkennen und einen ! solchen Pakt ohne weiteres anzunehmen, ver bindet man damit Bedingungen, die für Deutschland zum Teil unannehmbar sind. Wir fürchten, daß man mit dem Versuch, auf diese Weise die französische Eintreisungspoli- tit gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutschland selbst darin wie ein gefesseltes Tier

über ihrem Kopf zusammenzieht.' Günstig beurteilt die Note die »Germania' (Zentrum), die u. a. schreibt: „Aber auch ohne dieses Zwischenergebnis abzuwarten. läßt sich heute schon folgendes sagen: Im Prinzip sind sich Deutschland und Frankreich einig.' Blätter der Deutschon Volkspartei und sozialistische liegen uns zur Stunde noch nicht vor. Antikroate' und trägt ein Kreuzband mit dem Aufdruck »Mussolim vor dem Straf gesetzbuch'. Sein italienischer Priester ermordet. Rom. 1V. Juni. Die chinesische

unter ihnen leugnen, daß Sorge und Unruhe wegen künftiger, noch viel furchtbarerer Katastrophen in unse ren Tagen tausendmal gröger sind, als vor dem Weltkrieg. Eine Weile oersuchte der französische Nationalismus unter Poincare, die Befriedung auf dem Wege zu errei chen, daß dieser Friede Deutschland gegen über noch verschlechtert, Deutschland noch weiter zerstückelt werde. Dies« Gefahr ist auch heute noch nicht vollständig überwun den. Aber im Hinblick auf die einstmalige Unterstützung eines separatistischen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1933
Umfang: 12
das Fort bestehen der Dritten Internationale mit dieser Verpflichtung in Einklang gebracht werden kann, wird sich erst zeigen- Rückenteckung gegen Sapan So haben die Russen aus dem Umfchwunz in Deutschland, der im ersten Augenblick ihre Weltstelluna schwer zu beeinträchtigen schien, die Möglichkeit der Annäherung an ihre Nach barstaaten, vor allem aber an Frankreich, zu gewinnen verstanden. Auch die neue Wendung der Dinge in Amerika ist selbstverständlich in erster Linie in den weltpolitischen

Botschafter in Rom. Dr. Wysocki, mit Hitler -ine Unterredung gehabt. Der Besuch seines Nach folgers darf als eine Fortsetzung der damals begonnenen Aktion zur Herbeiführung einer un mittelbaren Verständigung zwischen Polen und Deutschland gedeutet werden. Gr gewinnt ab»r umso größeres Gewicht durch die Tatsache, daß Gesandter Lipski kurz vorher in Warschau ge weilt hat und von Marschall Pilsudsti empfangen worden ist. Unzweifelhaft bereitet sich zwischen Polen und Deutschland eine Annäherung

Er klärung, er messe der von Reichskanzler Hitler im Verhältnis zwilchen Deutschland und P0l-n eingenommene Haltung sehr große Bedeutung bei. Dies aber umso mehr, al» dadurch der beiderseitigen, von dem schweren wirtschaftlichen Kampf bedrückten Bevölkerung klär gemacht wurde, daß di« Regierungen beider Länder wachsam und aüiv bestrebt sind, sie gegen die Möglichkeit eines Angriffes zu schien. Die Pariser Zeitung „Petit Parisien' bat unter dem Titel „Das wahre Gesicht des Dritten Reiches' ein angebliches

Dokument von vertrau lichen Instruktionen an die diplomatischen Agen ten Deutschlands in Süd- und Nordamerika ver- Nfentltchi, das aus dem Zentralbureau des Propagaiwadienstes in Berlin stammen und die Methoden beschreiben soll, welche die Agenten zu besolgen hätten, um die öffentliche Meinung dieser Länder für Deutschland zu gewinnen. Aus dem langen Schriftstück geben wir die Stellen wieder, welche der „Temps' als belastend ab druckt. Die Ziele der deutschen Weltpolitik wer den in dem Dokument

folgendermaßen dargestellt: „Die politische Lage in Deutschland ist heute dieselbe wie in den Jahren 1010—1913. Der unversöhnliche Feind Deutschlands bleibt Frank reich. Wenn gewisse Vorgänge der letzten Zeit zu beweisen schienen, daß England mit Frank reich in seiner Feindschaft gegen die vitalen Interessen Deutschlands rivalisiert, so entspricht dies der Wirklichkeit nur teilweise. England ist nicht an einem europäischen Konflikt interessiert. Es braucht eine lange Friedensperiode

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.11.1933
Umfang: 4
der Verhandlungen ohne Deutschland zu billigen und machen alle Anstrengungen, um das Reich wieder nach Genf zurückzuführen, oder aber auch außerhalb der Genfer Atmosphäre die Füh lungnahme wieder aufzunehmen. was von MW SM« in Berli» Berlin, 16. November. Die letzten Nachrichten aus London lassen er kennen, daß eine Aktion demnächst in Gang ge setzt werden wird, um Deutschland wieder auf den Boden internationaler Verhandlungen zu rückzuführen. Diese Aktion würde gemeinsam von England und einer anderen Großmacht

aller seiner Kabinetts kollegen. Der Außenminister insonderheit sei gegen die vom Regierungschef geplante Initiative. Allgemein wird in den hiesigen Blättern auf die völlige Einigkeit der Auffassung zwischen London und Rom hingewiesen. Es genüge — fährt das „Berliner Tagblatt' fort — auf die Befriedigung der kölnischen politischen Kreise hinzuweisen, mit der der Appell MacDonalds an Deutschland wie der an den internationalen Verhandlungen teilzu nehmen, aufgenommen worden ist. Die Haltung der beiden Regierungen sei

zu haben ist. Einige Abgeordnete haben allerdings dahingehende Bemerkungen ge macht, sind aber in der Kammer auf keinerlei Gegenliebe gestoßen. Begrüßenswert ist, daß der Augenminister Paul-Boncour sich zu Verhand lungen mit Deutschland bereit erklärt hat. Man sieht aber nichì klar, was Frankreich mit seiner Gegenforderung auf Sicherheit eigentlich meint. Deutschland hat sich bereits öfters bemüht, eine klare Definition für Sicherheit zu erhalten, aber vergeblich. Im übrigen hat Deutschland sich in Genf schiedentlich bereit

erklärt, neue Sicherheitsver pslichtüngen auf sich zu nehmen. So ist es zur Annahme einer „Non-sorce-Deciaration' bereit. Wenn die französische Regierung ihre Bereitwil ligkeit erklärt, alles zu prüfen, was Deutschland vorzuschlagen habe, so verkennt sie die Lage völ lig, da wir diesmal, was die Abrüstungsfrage be trifft, uns in der Rolle des Gläubigers befinden. Was die Rede des Ministerpräsidenten Sarraut anbetrifft, so hat man in Berliner politischen Krei sen den Eindruck

nachbarlichen Verhältnis zu gelangen. Der „Petit Parisien' schreibt heute vormittags, daß der Beginn der Verhandlungen zwischen Deutschland und Polen das Resultat der seit zwei Wochen geführten diplomatischen Besprechungen sei. Die gestern erreichte Verständigung hinsicht lich dieser Verhandlungen sei eine Ergänzung des sen, was bereits in direkten Besprechungen zwi schen Hitler und Wysocski, dem Vorgänger Lipskis aus dem Berliner Botschafterposten, erreicht worden sei. Die beiden Regierungen hätten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1925
Umfang: 8
Seite 2 „Die deutsche Regierung dürste nicht in der Lage sein, aus die französische Note bald antwor ten zu können, denn die französischen Forderun gen bernhalten alle Fragen der deutschen Au ßenpolitik und haben so große Bedeutung, daß umfassende Studien erfordert sind.' Die deutsche Presse stellt sich durchwegs ab lehnend gegen die französischen Forderungen. Sie spricht von einer Absichtlichen Verdunke lung des deutschen Planes, von der Absicht der Franzose« Deutschland wieder der Schuld

des Unruhestifters zeihen zu können. Man bezwei felt sehr, ob eine konkrete Lösung dieser Frage erreicht werden kann. Unzufriedene Stimmen in Eng land. Nachdem erst die Londoner „Daily Expreß' ei nen scharfen Angriff auf die Paktpolitik der Regie- rungFerichtet hatte, äußert sich jetzt auch der „Eve- ning Standard' an leitender Stelle in gleichem Sinne. Es wäre nicht wahrscheinlich, daß Deutsch land den französischen Vorschlag annehmen werde. Deutschland könne auf die Dauer nicht mit der Re gelung der östlichen

Grenzsrage zufrieden sein. Wenn Frankreich auf Grund seiner Verträge mit Polen und der Tschechoslowakei zu Hilfe elle, so würde Großbritannien zum Eingreifen gezwungen sein, da es die westlichen Grenzen garantiert habe. Es würde alsdann entweder Frankreich oder Deutschland be kämpfen müssen. Gegenwärtig herrsche fast überall in Europa ein Zustand ständiger Kriegsgefahr. Ein Krieg über die östlichen Grenzen Deutschlands sei früher oder später nicht nur möglich, sondern wahr scheinlich

. Dieser werde nicht lokalisiert werden kön nen. Falls Deutschland den französischen Vorschlag annehme und später seinen Verpflichtungen nicht nachkomme, würde Frankreich sofort deutsches Ge biet betreteil. Falls Frankreich dann gewinne, so würde ein sehr ernster Zustand für England geschaf fen werden, denn England dürfe nicht wünschen, den Rhein als einen französischen Fluß und Bel gien praktisch in französischer Abhängigkeit zu sehen. Ablehnend. Der Berliner „Lokalanzeiger' hält es für ausgeschlossen, daß irgend

ein ernsthaft zu nehmen der Politiker oder politische Partei in Deutschland die Briandschen Bedingungen für das deutsche Volk erträglich finden könne. Das „Berliner Tageblatt' drückte die Be fürchtung aus, daß man mit dem Versuch, aus dies^ Weise die französische Eintreisungspolitik gegenüber Deutschland für ewige Zeiten festzulegen und Deutsch land selbst darin wie ein gefesseltes Tier zu verstrik- ken, eine Situation schaffe, die niKt dem Ausgleiche, sondern einer weiteren Entfremdung der Völker diene

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1924
Umfang: 6
nach und' «aus dem be setzten Gebiet. Bezeichnend für die Situation sind auch die Worte, 'die Mille rand beim NeUjahrsempfange des diplomatischen! Korps ausgesprochen hat. Nach seinen Ausführungen sei die französische Politik bereits im Februar 19L0 von dem Wunsche «beherrscht gewesen, mLg'lich rasch nor male ÄirlschaftsbeMMNgen mit Deutschland wieder aufzunehmen, weil es ohne solche Bezie- 'hungen keinen wirklichen Frieden geben könne. Frankreich habe sich seitdem «geduldig' bemüht, von Deutschland die Ausführung

der Verträge zu erlangen,. Der Einmarsch in «das Ruhrgebiet sei „notwendig' gewesen, weil die Haltung Deutschlands dtss erforderlich machte. Einige Tage vor Beginn der Ruihrattion, am 1. Jän ner 1923, habe er beim Empfang des diploma tischen Korps mit großer Schärfe erklärt, daß ein Frieden ohne loyale Ausführung der Ver pflichtungen «nicht möglich sei, und daß Deutsch land eine schlechte Methode gewählt habe, > um die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zu erlangen. Deutschland habe ein ganges Jahr

ge braucht, um endlich zur 'Einsicht zu gelangen. Heute hindere Frankreich nichts nrehr, sich mit Deutschland zu versöhnen. Im Gegenteil, alles rücke einer Versöhnung näher. Frankreich sei nerseits wünsche die Versönung lebhcist, weil es wisse, daß die Zivilisation und« der Frieden da durch gewinnen Mnneni. Daß man diese Ausführungen Millerands nicht wörtlich nehmen darf, darüber gibt sich in Deutschland kein Mensch irgendwelchen Täu schjungen hin. Das Mißtrauen des deutschen 'Volkes

zu seinem «französischen Erbfeind ist im Laufe der letzten Jahre m Viel zu hohem Maße genährt worden, als daß man erwarten könnte, solche Worte würden in Deutschland für bare Münze gehalten werden. Man weiß in Deutschi land nach wie «vor, daß Frankreich auch setzt durchaus nicht gewillt ist, von seiner Pfänder- po'litik abzuweichen. Das ging schlon deutlich aus den letzten! Debatten in der sran>zösischen Kam mer hervor, denen der deutsche Kaliindustrielle Rechberg beiwohnte, der sich in Paris zwecks privater

Wunsch zu be- tehen, die Aussprache mit 'Deutschland mit Ein beziehung 'des Repavationsproblems zu erwei- ern und gleichzeitig den Arbeiten der beiden SachVerständigenausschüsse, denen man dort mit allgemeiner Skepsis begegnet, durch eine direkte dentsch-sranzöfischle Verständigung -vorgu- gmisen. Von schwerwiegendem Einflüsse auch auf Deutschlands Außenpolitik dürfte die auf eine Revision «der Weimarer Verfassung hinauslau- > 'sende bayerische Versasfungsdenkschrift sein, die am Freitag

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 03.06.1921
Umfang: 10
' wird so die Variation erfahren: „Schn urze Diamanten gab ich für Gold!' Rabirtdranarh Deutschland. In Paris lebende Indier !,alten zum 00. Geburtstage des indischen Dichters Rabindranath Tagore eine Geburtstagsfest, fchrift geplant, die auch deutsche Uebersetzniigen von Gedichten Tagores enthalten sollte. Französische Autoren aber lehnten ihre Mitwirkung au einer Festschrist »?enn Deutsche z» Peiträgen ausgesordert würden. Die Andrer aber lehnten es ab. die Deutf.hen anszufchliefzen, und so war der Gedanke

einer europäischen Festschrift gescheitert. In Deutschland aber hotte man als Geburtstagsgeschenk für die Universität, die Tagore in seiner Heimat plant, eine Bücherstiftmig veranlasst, die von deutschen Gelehrten, Schriftstellern und Verlegern unterstüsst wurde. Die Gabe und das begleitende Glückwunsch schreiben beantwortete Tagore mit folgenden bedeutungsvollen Worten: „Die hochherzige Begrüßung und Gabe, die aus Deutsch land an meinem 61. Geburtstag mir zuging, ist für mich über wältigend in ihrer Bedeutung

für mich selbst. Ich habe wirklich das Gefühl einer Wiedergeburt im Herzen des Volkes dieses großen Landes, das mich als den Seinen angenommen hat. Deutschland hat mehr als irgendein anderes Land der Welt zur Erschließung und Eriveiterliiig des Kanals bclgctrageii, der die Verstandes- und Geisteskräfte des Westens mit Indien verbindet, und die Huldigniig aus Liebe, die Deutschland heilte einem Dichter des Ostens ans freiem 'Willen dargebracht hat, wird diese Beziehungen, indem sie Ihne» einen intimen »nd persönliche» Eliarailer

verleiht, stcheilich noch vertiefen. Dan,,,, kan» ich Ihnen die Versicherung gebe», daß meine Dankesbotschast, die meinen Freunden in Deutschland zugeht, auch die dankbare Würdigung Indiens für die ihn, in der Per- so» seines Dichters angebolene Gnstfreniidschaft der Herzen In sich trägt. R n b i n d r a » a t h T a g o r e.' Im Berliner „Tag' schreibt Graf Hermann K e y se r- l I» g. der bedeutende Philosoph, der in Darmstndt eine Schule der Weisheit ins Leben gerufen hat, über Rabindranath Tagore

: Der große Indische Dichter und Weise, der über Pfingsten mein Cast in Darmstndt war und zunächst »ach Schweden weitergereist ist, kehrt im Juni z» längerem Anfeisthalt nach Deutschland zurück. Wer er ist und was er bedeutet, weiß die Weit: noch keiner hat bei Lebenszeiten gleich weitverbreiteten Ruhm und so allgemeine Verehrung genossen. Auch in Deutsch land schlagen Ihm mehr Herzen entgegen als irgendeinem an deren Vertreter des Geistes, den» cs gibt heute keinen zweiten, dessen Herz

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.10.1939
Umfang: 8
der aufbauenden Vorschlage Adolf Hitlers Europa an die Oberfläche, wie es ^»1-1. Mussolini schon damals aufgezeigt hatte Roma, 7. — In einem Kommentar über die Rede des Führers schreibt „Gior nale d'Italia', daß Deutschland nach der siegreichen Beendigung des polnischen Feldzuges, noch einmal die entscheiden«? Frage stellt: Friede der Vernunft und der Gerechtigkeit oder Krieg der Vernich tung? In erster Linie ist diese Frage an die Regierungen und an die Völker der krieg führenden Länder gerichtet. Hitler

d'Italia' fort, ist der Duce mehrmals mittels direkter diplomatischer Aktion eingeschritten, sowohl zur Verhü tung des Konfliktes zwischen Deutschland und Polen, als auch jenes zwischen Deutschland und den Alliierten Mächten Frankreich und England. Diese Vermitt lungen haben auf beiden Seiten der kriegsführenden Länder die volle Wert schätzung gefunden. In Deutschland zeu gen die Worte des Führers, die von ei nem aufrichtigen Beifall durch die Menge unterstrichen wurden, von der herzlichen

sich mit der Kolonialfrage deckt. Fer ner müssen die internationalen Wirt schaftsbeziehungen mit besonderer Hin sicht auf die Währungen geregelt werden. Und schließlich muß eine vernünftige Ab rüstung durchgeführt werden, und zwar in der Weise, daß die Menschen von dem Schrecken der furchtbaren Angrisfswaffen verschont bleiben. Die Frage des europäischen Friedens ist nicht ausschließlich mit Deutschland ver bunden. Außer den augenblicklichen, schwerwiegenden Fragen, 'bestehen in Europa noch viele andere Probleme

des und einer internationalen Konserenz di? Zustimmung anderer Mächte finden werden. Die meisten Blätter finden, die Rede enthalte mehr Drohungen als Frie densvorschläge. Der Journalist Mauras dringt daraus, daß Frankreich jetzt schon klar darlege, welches seine Politik im Augenblick des Sieges sein würde. Eine halbamtliche Note versichert, die Worte Hitlers enthielten überhaupt kei nen einzigen vollständigen Einigungsvor schlag. Die Note schließt mit der Behaup tung, aus der Rede Hitlers gehe hervor, daß Deutschland

in de>' ciusnihrlichea Wiedergabe der Hitler-Rede besonder-, die Stelle mit der Feststellung des Füh rers, daß Deutschland keinerlei Revi sionsforderungen gegenüber Dänemark erhebt, sowie seinen Hinweis ans die vom Nichtangriffspakt verstärkten freund- schaftlich-loyalen Beziehungen zwischen Deutschland und Dänemark. . . . und Belgien Brüssel, 7. — Die Führerrede hat in Belgien tiefen Eindruck gemacht. Vie le Belgier, darunter auch mehrere Re gierungsmitglieder, hörten die Rede selbst im Rundsunk an. Besondere

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 18.03.1925
Umfang: 10
Nr. 70. Annoncen und Verwaltung: Naltherplatz Nr.. ^6. Telephon Nr. 180. Einzelnummer 30 Cent. Ausgabe täglich 12 Uhr mittags. Nr. «3 Mittwoch, den 18. März ISIä Eintritt DeWlMös is dss BWrbMd? Sensationelle Gerüchte über OeutschlanSs Pläne. Die Genfer Tagung des Volkerbundes hat als einziges Ergebnis die Einladung an . Deutschland znm Eintritt in den Völkerbund gezeitigt; Eine of fene Opposition gegen den Eintritt Deutschlands ist nicht mehr vorhanden und im Gegenteil besteht der Wunsch diese wichtige Frage

Fragen, die gleichfalls M dieser Session besprochen wurde, ist die der so genannten militärischen Volkerbundkontrolle für dieser Mächte, die sich ihr im Friedensvertrag ^ mußten, ^ ^ klar, daß eine solche ^nsmution, solange sie nicht zu einer allgemeinen Kontrolle der Rüstungen erweitert wird, mit dem Grundsatz der Gleichheit, den der Völkerbund so sehr nnterstreicht, in Widerspruch steht. Hier könnte Deutschland als Mitglied des Bundes dann um so eher seine Stimme erheben, als in den Genfer

Er klärungen ja auch neuerdings der Wunsch ausge sprochen wurde, Deutschland seiner Weltstellung imch auch im Rat, also in dem eigentlich wichtigsten Organ des Bundes, vertreten zu sehen. Die zweite Stelle, durch die den deutschen Be denken Rechnung getragen werden soll, ist die Aus legung von den Verpflichtungen zur Teilnahme ak den militärischen und wirtschaftlichen Sanktio- ^ nn Falle einer gemeinsamen Aktion gegen ei- ^Friedensbrecher. Deutschland hat darauf hin- baß.. es. infolge seiner militärischen

Ohnmacht hier in eine schwierige Si-, Rat legt der Völkerbund- riicken 5^.« ^ ^ 6'^' daß im Falle der militä- über die Tatsache der einzeln?« «n^r ^^ifel sein kann, daß es aber dem stÄ wüA ?ls° °'ch Deutschland selbst zu. es in und bestimmen, bis zu welchem Grad kerbundrats^» ^ Empfehlungen des Völ- w jedenfalls auch - ^gllichen Ausfayungen. denn schrankt, und die gegenwärtige englische Regierung dachte natürlich erst recht vom Anfana an keines wegs daran, dem Völkerbundrat die Verwendung

oder NichtVerwendung der Schisse des englischen Königs zuzugestehen. . . Die Note an Deutschland, dieses einzige posi tive Ergebnis der Völkerbundtagung, kann viel leicht auch in mancher Hinsicht in ihren Folgen da zu beitragen, die Lösung der Probleme zu erleich tern, die diesmal «wieder nicht gelungen ist. Danzig soll erst im Juni wieder besprochen wer^ den, sür die Kontrollkommission sollen gleichfalls bis zum Juni die Vorarbeiten durchgeführt wer den. Auch das Schiedsgerichts-Protokoll, dessen Todesurteil

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1921
Umfang: 8
et- was Wesentliches erzielt werden kann. Man erkennt, daß die ranzösifche Regierung, nachdem sie ihrem Volke jahrelang ver- prochen hat, Deutschland werde alles zahlen, jetzt Unmögliches orbert, weil sie dem französischen Volke nicht eingestehen kann, iah sie Ihm die Unwahrheit gesagt hat, und man erkennt, daß die englische Regierung auch diesmal wieder Deutschland preis- gegeben hat, weil sie das Bündnis mit Frankreich um alles in der Welt nicht gefährden möchte. Roch bitterer als die Hal tung Englands

machen wird, aber man hofft doch, Amerika werde einsehen, wie sehr es seinen eigenen Interessen widerstreitet, Deutschland vernichten zu lassen. Der Führer Partei sagte: „Die Cntenteforderungen haben für Frankreich und England nur Wert, wenn Amerika den Wech sel indossiert. Man verlangt von Deutschland die Ausstellung von Bons über die Wiedergntmachungssiimme. die dann wohl Amerika belehnen soll. Man sichert Deutschland einen acht- prozentigen Rabatt zu, wenn es seinen Verpflichtungen früher nachkomint

, durch welche Zusicherung Deutschland offenbar veranlaßt werden soll, sich um die Aufnahme einer Anleihe in Amerika zu bemühen. Mit einem Wort, die wirkliche Lösung der Wiedergntmachnngsfrage ist der Kredit, den Amerika Deutschland gewähren soll, und cs ist zu hoffen, daß Slmerika ihn nur gewährt, wenn von Deutschland nichts Unmögliches verlangt wird, und wenn die Rcvarationsschnld ihm nicht auf- gezwungen, sondern von ihm freiwillig akzeptiert wird. Die deutschen Kohlenlieserungen. Der Staatssekretär Bergmann

überreichte vor seiner Ab reise van Paris die deutsche Denkschrift über die Kohlensrage, o die Unmöglichkeit der Fortsetzung des Spaabkommens nachwelsi und eine Neuregelung vorschlngt. Ab 1. Februar wird Deutschland sechs Monate lang an jedem Arbeitstag den Allüenr» 7?' ■ Toimoii stahlen liefern, das mären Aiveltstagen monatlich 1 .hoO.l,*K) Tonnen Die deutsche Re- qlenmg bittet ferner um die Beibehaltung der Zahlung von tünf Goldmark pro Tonne, sowie um die Barentschädtgung Im Unterschied

Desatzungstruppen in Deutschland zu veranlassen. Aus der Kammerrede Drlands. Die Knmmerrcde des französischen Ministerpräsidenten Briand faßte noch einmal die Pariser Beschlüsse über die Ent waffnung und Wiederherstellungsfrage zusammen. Reu ist für die deutsche Oeffentlichkeit nur die Mitteilung, daß die Strafandrohungen, die für die Abrüstung gelten, auch für die Wiedergutmachung angewendet werden sollen. Co bestätigt sich die Vermutrng, daß die 12prozentige Ausfuhr-Abgabe eine Erfindung allein

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.06.1937
Umfang: 8
und italieni schen Regierung vom internationalen Kontroll system erklärt „Tribuna' u. a., die Torpedos der Bolschewisten hätten ihr wahres Ziel, das nicht in spanischen Gewässern, sondern in London lag, getroffen. Der französisch-englische Vorschlag einer Untersuchung sei beleidigend für Deutschland und unannehmbar, und er stehe überdies im Wider spruch zum Wesen des Kontrollausschusses, wo jeder bei dem anderen ein Mindestmaß von gu tem Glauben voraussetzen müsse. Das Blatt weist unter Betonung

des deutschen Friedenswillens daraus hin, daß sich Berlin mit einer Demonstration begnügt habe. „Wäre Deutschland von anderen Gefühlen beseevt gewe sen, so hätte es den Anschlag in ganz anderer Weise beantwortet.' Die „Tribuna' stellt ab schließend fest, daß man in London den Zwischen fall ganz einfach „begraben' wollte. Auch „Lavoro Fascista' hebt u. a. hervor, daß die Haltung Deutschlands, unnachgiebig in dem Schutz seiner Ehre und der Sicherheit seiner Schiffe, bis zur äußersten Grenze des Möglichen

versöhnlich gewesen ist. Wenn jetzt englische Zei tungen davon sprechen wollen, daß Verhandlun gen nicht möglich seien, sofern jeder einzelne Teil nehmer auf seinen Positionen beharre, so müsse erklärt werden, daß diese Anklage gegen Deutsch land nicht erhoben werden könnte. Die ursprüng liche Forderung, daß die bolschewistischen spani schen U-Boà aus den spanischen Gewässern zu rückgenommen werden, sei von Deutschland wäh rend der Verhandlungen aufgegeben worden, das sich nur noch auf die Forderung

einer Flotten demonstration aller vier Großmächte beschränkte. Als Gegenleistung für diese versöhnliche Hal tung, die Deutschland in vollem Einvernehmen mit Italien zeigte, sei aber von England und Frankreich nichts angeboten worden. Weder Italien noch Deutschland, fährt das Blatt fort, werden jemals zulassen, daß ihre Söhne.und.ihre Schiffe von bolschewistischen Piraten Überfällen werden, um sich dann nÄ einer papierenen „Genugtuung', der Versendung von Noten, zu begnügen, die zu nichts dienen

bevorstehenden Neu wahlen nicht zu verschnupsen. Zur Zurückziehung Italiens und Deutschlands vom Kontrollsystem schreibt die „D.A.Z.': Man kann in London überzeugt sein, daß in Deutschland allgemein die Wendung beklagt wird, die die Dinge genommen haben, aber das Leben unserer Soldaten ist kostbarer als> jedes Prinzip. Deutschland verweist darauf, daß das Reich den Schutz seiner Interessen und Schiffe selbst übernimmt, und hebt hervor, daß die Verant wortlichkeit und die eventuellen Folgen aus die ser neuen

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 16.11.1923
Umfang: 12
des Bürgerkrieges in Deutschland erst dann gebannt sein werde, wenn einmal der außenpolitische Druck aufhöre. Die MrlltiWN. Fast wie Ironie wirkt es. wenn, während Deutschland immer mehr im Elend versinkt, man im Lager der Alliierten darüber sich aus einandersetzt. was in der Frage der deutschen Reparationen geschehen sollte. Vorläufig ist man immer noch im Prinzip einig, in der Angelegenheit eine Sachverständigenkonferenz einzuberufen, unter Mitwirkung von Amerika. Aber eine Übereinstimmung darüber

von Frankreich gestanden, hat in dieser Frage der Sachverständigenkonferenz sich mehr der entgegenkommenden Äaltung von England und Italien angeschlossen. Man wird wohl auch in Brüssel, wie wenig man sonst bis jetzt dort an Sympathien für Deutschland aufzu»! bringen vermochte, zur Einsicht kommen, daß es nicht vom Guten sein könne, es völlig dem Ruine zuzutreiben. Im fernen Osten macht man ja schon kein Kehl aus der freudigen Erwartung, daß nun für diesen die Stunde bald schlagen werde, um über die deutschen

Trümmer herzufallen und über sie weg dann bald auch weiter gegen den Westen vorzudringen. MlizMe MilltörlmtM. In den ersten Iahren nach dem Kriege sand ten die Alliierten große Militärkommisstonen ins deutsche Reich, die die Aufgabe halten, persönlich überall nachzusehen, ob Deutschland die Vorschriften des Versailler Vertrages in militärischer Sinficht erfülle. Bekanntlich darf das Reich nur 100.000 Mann aufstellen, und diese müssen Berufsmilitärs sein, die eine län gere Reihe von Dienstjahren

zu absolvieren haben. Die deutsche Regierung hatte unend liche Mühe, diese im Lande herumreisenden ^ Kommissionen zu schützen. Dann ist diese Kon trolle allmählich eingeschlafen. Nun auf einmal verlangt Poincare, diese Kommissionen müssen wieder in Fünktion treten und es scheint, daß auch England sich dagegen nicht wehren wird. Deutschland muß nun Farbe bekennen, denn es liegt ein Befehl der Botschafterkonferenz vor. Die Antwort dürfte in wenig Tagen erfolgen. Poincare hat auch mit seiner Forderung

keinen andern Zweck im Auge, als neue Schwierigkeiten und Anklagen gegen Deutschland zu suchen, auf Grund wel cher er sich ermächtigt glaubt, weitere Üble Maßregeln gegen das ausgeplünderte Volk zu ergreifen. Das deutsche Volk ist durch die Ruhrbesetzung in einen Zustand heftigen Kaffes gegen Frankreich versetzt worden. Jeder ein zelne Deutsche wäre Heute imstande, gegen einen französischen Uniformträger einen Akt der Be leidigung, wenn nicht noch Aergeres zu bege hen. Dazu kommt nun aber der Kunger

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 31.03.1920
Umfang: 8
Tatsachen das Trei bende find. Koyd Georges Politik gegenüber Deutschland. Im englischen Unterhaus? kam am Freitag Lloyd Georges auf die Politik der Alliierten gegen über Deutschland zu sprechen; er erklärte, er sei ein Gegner jeder Politik, die Deutschland durch Scha- denSersatzforderungen, die eS nicht b-zahlen könne, ruiniere, Deutschland müsse jedoch g-Zwungen wer« de», den in Frankreich und Belgien angerichteten Schaden zu ersetzen. Wenn es ein Darlehen brauche, solle Deutschland seinen Wunsch

der Wiedergut- machungSkommission vorlegen; die Kommission werde diesen Wunsch Wohlwollend erwägen, weil die Wiederherstellung der deutschen Industrie im Interesse der Alliierten liege. Wenn Deutschland den festen Willen zeige, die durch die Unterzeichnung deS Friedensvertrages übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen, so könne es darauf zählen, auf vernünftige und hochherzige Art behandelt zu werden. Dies sei das beste Nit tel, um den Frieden in Europa und gute Bezieh ungen unter allen Nationen

wiederherzustellen. Englisch-französische Zisseremen. I» einer Geheimsitzung, von der such die technischen Berater ausgeschlossen waren, hat der Oberste Rat unter dem Vorsitz Lloyd Georges sich in der letzten Woche mit der Lage in Deutschland befaßt. Es wurde beschlossen, Deutschland zu ermäch tigen, Reichswehrtruppen nach dem Ruhrbecken zu entsenden, um die Nuhe wieder herzustellen. Die französische Regierung vertrat den Standpunkt, daß eigene Truppen der Alliierten im Ruhrgebiet einschreiten muffen

. Dieser Vorschlag wurde jedoch sowohl von der britischen als auch von der italieni schen Abordnung abgelehnt, welche die Ansicht ver traten, dsß die Alliierten durchaus kein Recht haben, sich in die inneren Angelegenheiten Deutschlands einzumischen. Einige französische Blätter sind über de» Widerstand Englands »nd Italiens gegen die so fortige Besetzung weiterer Gebiete in Deutschland und namentlich des RuhrbeckenS so erbost, dsß sie von einer Bündniskriss zu rede» beginne».- Das „Echo de Paris' fteßlt fest

werden wird. Barthou fügte hinzu, die vorgebrachten Kriti ken und Vorbehalte könnten auf keinen Fall die Dankbarkeit mindern, die Frankreich für Groß britannien hege. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen richtete Barthsu gegen Lloyd George heftige Vor würfe wegen seiner widersprechenden Haltung, da er während der Wahlen ans seine energische Politik hingewiesen Habs und jetzt Deutschland gegenüber aus seiner Zugeständnis-Politik Vorteil ziehe, während Frankreich den Gegenstand vsn Verwünschun gen

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Volksbote
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Seite 1 von 6
Datum: 02.04.1936
Umfang: 6
, auch mit Holland, und zwar auf 25 Jahre und unter der Bürgschaft-Großbritan niens sowie Italiens, der Vorschlag auf Abschluß eines Lustpaktes mit den Westmächten, der Vor schlag auf Abschluß,eines Nichtangriffsvertrages mit Litauen und das Angebot, daß Deutschland eventuell sofort-oder auch nach erzielter Einigung in Erwartung, daß in einer bestimmten Zeit auch die Kolonialstage und die Frage, des Ver trages von Versailles gelöst werde, in den Völ- keround zurückkehren würde. Deutschland ver pflichtet

, den, bezüglichen ■ Regierungen zu unterbreiten. Auch verpflichtet sich die -deutsche. Regierung, ihre Truppen nicht näher an-die französische und bel gische. Grenze heranzubringen. , ' Deutschland schlägt vor, daß der erste Abschnitt, jener, der die Klärung der Prozedurfragen zum Zwecke hätte, nicht länger dauern solle als vier Monate; die Verhandlungen hatten jedoch, sofort zu beginnen -oder wenigstens nach den fran zösischen Wahlen. Die deutsche Regierung be antragt, daß das allgemeine Abkommen der Mächte

sowohl in Deutschland, wie in Frankreich, direkt vom Volke durch eine Volksabstimmung ratifiziert werde: • Zum Bebufe der Ausübung der Kontrolle über die Verhältnisse in den Grenzgebieten, sowohl im deutschen wie im französischen und . belgischen, wäre eine-gemischte Kommission unter Hinzu ziehung eines Vertreters eines neutrale« und unbeteiligten Staates zu bilden.' Diese Kom mission-hatte darüber zu wachen, ob das mili tärische Verhältnis-zwsschen den zwei Vertrags» teilen im jeweiligen Grenzgebiet

bereit, die Be merkungen und Anregungen-' der Kommission so gleich zu berücksichtigen. Deutschland erklärt sich bereit, sofort mit den Anrainerstaaten an seiner östlichen -und südöstlichen Grenze in Verbindung zu treten, um mit ihnen Nichtangriffsverträge zu schließen. Unter diesen Anrainerstaaten wer den Oesterreich, die Tschechoslowakei. Litauen und Polen genannt. Ferner wird die Bildung eines nur für dag beantragte Abkommen zuständigen internationalen Echiedsgerichtshofes vorgeschla gen

. der die Durchführung des Abstmmens zu gewährleisten und Über etwaige Verletzungen und Streitigkeiten zu befinden hätte. Es folgt ein Zusatz, in dem gesagt wird, daß Deutschland und die anderen vertragschließenden Teile sich verpflichten, den normalen Stand der Dinge wieder herzustellen, falls der Schiedggerichtshof eine Verletzung festgestellt haben' sollte. Im'dritten Teile des deutschen Dokumentes wird erklärt, daß-die internationalen Konferen zen, wenn mit Lu vielen Fragen und Problemen belastet

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.12.1930
Umfang: 6
tung, ebenso »vie es notwendig ist, die Motive für die Maßnahme der zu erivarteuden völligen Einwanderuugssperre richtig zu erkennen. Se nator Need führte aus: „Amerika hat im Augenblick eine ziemlich be trächtliche Arbeitslosigkeit, genau »vis Deutsch land. Jeder Einwanderer, der zugelassen wird, uiinnit einem uu-serer Bürger die Arbeit weg. aber er fällt der Oessentlichkoit zur Last. Ich bin überzeugt, daß Deutschland, wenn es ein Ein- Wanderungsland wäre, die gleiche Politik wle »vir

zurückbleibt, habe»» alle «»»deren Staa ten Westeuropas, mit Ausnahme Hollands, eins bedeutende Vermehrung ihres Außenhandels gegenüber der Vorkriegszeit zu vorz«ichi»en. Deutschland kommt In seinem Export bis auf 12 Prozent an die Gesamtziffer von 1929 heran, der britische Export »st gegenüber den» Vorjahr« um 10 Prozent znrückgegangen. Der Wert de-z amerikanischen Exports ist in den ersten zehn Monaten des Jahres 1930 un» 15 Prozeni zurückgegangen, doch erhofft mau noch eine leichte Besserung

in den beiden letzten Monaten. Indessen ist die Exportziffer noch immer um 65 Prozent höher als in der Vorkriegszeit, sie hält sich ungefähr auf der Höhe des Jahres 1926. JentWknds B?rel'>ndnm Paris, 27. Dezember. Die Wirtschaftskrise in Deutschland wird vom »Petit Parisien' in einen» kritischen Artikel be leuchtet, der eine Reihe von Feststellungen ent hält, die für Frankreich vollkommen neu find. Das Blatt erklärt zunächst, daß Deutschland mit seinen vier Millionen Arbeitslosen an» schwer sten

, ..ist ein Teil der Weltdepression. Vieles von dem, was uns heute Schwiergkeiten »nacht, drückt in der gleiche» Weise auf Deutschland, England und andere industrielle Staaten: Prak tisch gesprochen, ist uns der ganze Kontinent Asien als Markt für «iisere Industrie verschlos sen. Das gleiche gilt für große Teile Südameri kas. Das bedeutet sowohl für den amerikan'i- sclM als auch für dei» deutschen Produzenten eine Härte, den die Fabriken beider Länder sind seit dem Kriege auf größte Leistungsfähigkeit

, auf rationellste Arbeitsweise umgestellt worden. Das Ergebnis dieser Umstellung uud der gleich zeitigen Verringerung der Absatzmöglichkeiten ist eine innnense Ueberproduktion. Das ist nach meiner Meiuuug die Hauptursache für die WeltdeprMoii. „Deutschland und Amerika werde,» aber', er klärte Reed weiter, „sicher aus der Krise heraus kommen, davon bii» ich fest überzeugt. Es ist eme Frage von Charakter, und beide Nationen haben das Durchhaltevern»öge>» und die Wil- leitskrast. die gegeuwartigeu Schwierigkeiten

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 16
Datum: 30.07.1919
Umfang: 16
ist naheliegend. Wir halten zwar dafür, daß eine Gebietsände- rung in Paris auch nach dem Rücktritt Dr. Bauers wohl kaum mehr zu erreichen sein dürfte. Man soll aber nicht vergessen, daß die Verhandlungen in Paris nicht abgeschlossen sind; daher eine Entscheidung unsererseits im merhin noch verfrüht ist. Man spricht nun viel von einem Anschluß an Bayern, bezie- hungsweise Deutschland. Es ist kein Zweifel, daß das für uns das Zunächstliegende ist nach seder Beziehung und auch für uns Wirtschaft- lich

von Vorteil wäre. Ich halte es aber für unklug, für den Gedanken jetzt schon öffent lich zu werben. Der Grund ist naheliegend. Es ist ja mehr als bekannt, daß man in Paris auch jetzt noch sehr empfindlich für alle An- schlußbestrebungen ist, und daß ein offenes Hervortreten mit dem Gedanken für uns sehr nachteilig sein könnte, mindestens in wirt schaftlicher Beziehung. Weiters dürfte be kannt sein, daß laut Paragraph 80 der Frie densbestimmungen Deutschland gehalten ist, jene Grenzen Deutschösterreichs

anzuerken- nen, die ihnen oder uns die Friedenskonfe renz gibt. Es ist daher noch sehr fraglich, ob uns eine Anschlußmöglichkeit überhaupt ge- geben ist und wird. Also abwarten und Füh- lung nehmen und dann das tun, was möglich und für das Land das Beste ist. Sollte sich ein Anschluß an Bayern, beziehungsweise Deutschland als möglich und nützlich erwei sen, so 'müssen vor allem zwei Voraussetzun- gen erfüllt werden. Erstens darf dem restli- chen Landesteil nie und nimmer der Name Tirol genommen

werden: es darf daher nichtin Bayern gänzlich aufgehen. Zweitens müssen uns von Bayern-Deutschland sichere Bürg schaften geboten werden, daß engere Be- Ziehungen Zwischen Italien und Deutschland nur unter der ausdrücklichen Voraussetzung, beziehungsweise Bedingung angeknüpft wer- den, daß Italien Deutsch-Südtirol heraus- gibt; so oder so, sei es, daß Tirol an Deutsch land angeschlossen bleibe oder ein selbstän- -diges, neutrales Gebiet werde. Der Anschluß an Deutschland ist für die Zukunft des Lan

- des nicht ohne Gefahr. Nach den Erfahrungen !des letzten Halbjahrhunderts trauen wir der preußisch-deutschen Politik gerade so wenig, als der italienischen. Preußen-Deutschland hat an uns gerade so unnobel gehandelt und hat gar nicht selten Politik aus Oesterreich- Tirols Kosten gemacht — oder zu machen versucht, wie Italien: Preußen konnte auch während des Krieges das Liebäugeln mit den Welschen nicht lassen. Vorsicht ist daher noch zu wenig, wir brauchen Bürgschaften, sonst zahlen wir wieder die Kosten

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1920
Umfang: 8
Seite 2. Dienstag, Brixexer Ehrsnik. 31. August 1SS0. Ar. 102. bürg und Wien zieht. Hat Deutschland diese große West-Ost-Verbindung in Händen, so sind die Alliierten verkehrspoMsch von ihm aufs neue in Abhängigkeit. . Wie wichtig es ist, daß diese von Deutschland unabhängige Verbindung nicht in dessen Besitz ge lange, zeigte sich unlängst bei den Verhandlungen über den Orientexpreß, als Deutschland wegen dessen Führung über Stuttgart-München Schwierig keiten erhob. Wäre Deutschland im Besitz

der Arl- berg-Linie, was eine Folge des Anschlusses Oester reichs oder auch Tirols allein an Deutschland sein würde, so hätte sich Europa dem Willen Deutsch lands sügen müssen. Andererseits ist es absolut notwendig, daß Deutschland nicht der Beherrscher der ganzen oberen Donau wird. Die Donau in den Händen Deutschlands bis an die ungarische Grenze würde diesem eine kommerzielle Präponderanz auf der selben einräumen, gegen welche alle Donauschiff- fahrts-Abmachungen wirkungslos sich erweisen

würden. Heute besitzt Deutschland von der schiffbaren Donau nur das bedeutungslose Stück von Regens burg bis Passau. Und doch hat man vor dem Krieg die deutsche Flagge auf der Donau bis Braila und Galatz gesehen. Wie aber würde Deutschland es ausnützen, wenn es die Donau von Passau abwärts bis an die Leitha besitzen würde, wenn es Wien zu einem Stapelplatz des gesamtenOrienthandels machen könnte! Die Wieder aufnahme des Handelsprogramms von Berlin nach Bagdad wäre gegeben, wenn Deutschland Herr der Donau

nur Antipathien in aller Welt schaffen!. .. politische Nachrichten. Brixen, 3O, August 1920. Oesterreich. Dr. Renner über die Anschlutzfrage. Der Staats sekretär des Aeußeren Dr. Renner äußerte sich in einer Unterredung u. a. auch über die Frage des Anschlusses an Deutschland, indem er, was ja ganz selbstverständlich ist, betonte, daß Oesterreich „Aende- rungen nicht mit Gewalt herbeizuführen' gedenke. „Wir verlassen uns auf den Völkerbund. Dieser werde vor allem zu erweisen

nach Deutschland und. OGerM werden nur in ganz besonderen Fällen ZemM Tscbecboslowakel. vie Lagt der Sudetendeutschen. Am Freitag fand in Prag eine von der deutsch demokratische« Freiheitspartei einberufene, zahlreich besuchte Ber. sammlung statt. Bezüglich der in der letzten M aufgeworfenen Frage, ob die deutschen Abgeordneten und Senatoren weiter im Parlament bleiben sollen macht sich nunmehr ein gewisses Einlenken wenio' stens in Regierungskreisen bemerkbar. Der Aus tritt aus dem Parlament

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 14.12.1921
Umfang: 10
verbreitet, er habe kein Morato rium mit Deutschland geschlossen und wolle auch keines schließen. Außerdem werden sehr bestimmte Worte Llovd Georges hinzugefügt, die erkennen lassen, daß sich England wieder völlig an der Seite Frankreichs be findet. Dies ist für die besonders Leichtgläubi gen in Deutschland, die bofften, diesmal wenig stens. wenn schon es in der oberfchlesischen Frage nicht gegangen sei. werde England „et was für Deutschland tun'. Mit großem Nach druck wird übrigens von Loucheur

auch noch die „ausgezeichnete Stimmung' hervorgehoben, in der die Beratungen in London vor sich gingen. Wurde es den Beratenden doch bald klar. - daß der Weg gefunden sei, Deutschland auf längere Zeit hinaus zu versklaven. Man überlege: Von seinen Verpflichtungen wird Deutschland nichts nacktzelassen? es erhält Nr. WS von 1878 bis Kriegsausbruch 1914', das von ihm persönlich im Jahre 1919 zusammengestellt und mit dem seither eingegangenen Quellen material ve^vallständigt worden ist. Bei der Ausarbeitung der Tabellen

mit Deutschland abwendig zu machen, wurde von Franz Josef schaff abgelehnt. Die letzte Monarchenbegeg- nung war im Mai 1913, als ' der König von England und der Zar zur Vermählung der Kaisertochter nach Berlin gekommen war. Da mals erklärte der Zar, er erhebe keinen An spruch weder auf Konstantinoyel noch auf die Dardanellen. Der Sultan sollte der Portier der Dardanellen bleiben. König Eduard stimmte dieser Auffassung zu. die sich auch mit der Poli tik des Deutfchen Kaifers deckte. nur, wie Herr Loucheur sagt

, „bezüglich dss Ter mins der nächsten Zahlung die Möglichkeit, daß es sich Gelder beschaffen könne'. Ge genleistung! eine noch weitergehende Finanz kontrolle. Im einzelnen bedeutet das Aufsicht über die Steuerhöhe und Verwendung der Steu ern, woran sich alsbald die Aussicht über die A r b e i t des Deutschen schließen werden, ihre Dauer und Verteilung, letzteres in dem Sinns daß man Deutschland nur das und soviel arbei ten läßt, al5 die Konkurrenz nicht mehr so fühlbar wird wie jetzt. Damit hat England

sein Ziel der Niederhaltung des deutschen Wettbe werbers erreicht, und Frankreich sein Ziel. Deutschland zunächst einmal von der finanziel len Seite her das Rückgrat zu brechen, und es für immer unter Aufsicht zu bekommen. Der Plan ist fein und wird ausgeführt werden, wie die Dinge in Deutschland liegen? das erstens wehrlos ist und zweitens auch gar keinen Ver such macht, sich gegen den Zwang aufzubäumen. Deutschland mutz die Halbs GoldmiMarde im Jänner aus eigenem aufbringen. Merlin, 14. Dezember

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