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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 6
Datum: 08.08.1850
Umfang: 6
besonders die eines Hrn. Hall und einer Wittwe sehr gelitten,- seien deutlich als englische bezeich net gewesen, und doch von den Oesterreichern nicht geachtet worden. Die Entschädigungsforderung ist auf 15 Pf. St. festgesetzt. (Bon der beinahe 12,000 Pf. betragenden Forderung au die pästliche Regierung verlautet zur Zeit nichts mehr.) — Die „Times' gebraucht jetzt für Schleswig den ziemlich ungewöhnlichen Namen „Süd-Jütland,' um es schon mit diesem Worte als die untrennbare Pertinenz Dänemarks

für die'Social-Demokratie aussprach und der gegenwärtigen liberal-conservativen Regierung von Bern kein lan ges Leben prophezeite! Obwohl wir ganz diese letztere Meinung theilen, so ist dieselbe aus dem Munde dieses Mannes doch etwas auffallend. Bezeichnend war bei dem heurigen Freudenfeste wegen des Sieges über die Katholiken am 25. Juli (bei Vilmergen 1712) — die große Eraltation, mit welcher beide Parteien ihre politische und religiöse Intoleranz manifestirten. Was. für ein Geschrei

, und könnte in Holstein einfallen, wie die Holsteiner unbefugt in Schleswig eingerückt; doch werde es wohl fürs erste klüglich vermeiden durch Betreten des holsteini schen Gebietö das ohnehin tieferregte Deutschland noch mehr zu reizen. Das Journal läßt sich schärf tadelnd über Preußen aus, welchem es Doppelzüngigkeit und Tergiversation vorwirft, während es dagegen von der österreichischen Regierung „das Beste' hofft. Die Schlußworte lauten: „Die Aufregung in Deutschland ist groß und steigend; doch läßt

sich nicht leicht einsehen auf welchen. Grund hin der preußische Bevollmächtigte seine Zustimmung zu einer euro päischen Erklärung verweigern kann, welche die Basts des unlängst von seiner eigenen Regierung in Berlin gezeichneten Friedensver trags sind; wir hoffen der österreichische Geschäftsträger werde nicht um einer bloßen Förmlichkeit willen seinen Beitritt zu einem Protokoll zurückhalten, welches seinem Geiste nach identisch ist mit der Wiederherstellung des Friedens und der Bundesrechte in Deutsch land

(wie sie auch lauten werden?!) zu unterstützen. Gegenwärtig ist es ein Possenspiel vom Frieden zu reden, während die beiden Haupt parteien sich im Felde schlagen, und keine auswärtige Regierung Ernst zeigt, den Krieg zu beendigen.' — Nach den mäßigsten Schätzungen, sagt der „Globe', wird die dießjährige Goldaussuhr aus Californien 4,500,000 Pf. Sb. betragen, wahrscheinlich aber dürfte sie auf 6 Millionen (72,000,000 Gulden) erlaufen. Amerikanische Blätter rechnen auf 8 bis 9 Millionen. (A. Z.) Deutschland

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 06.02.1852
Umfang: 4
die englischen Blätter eine Angst kund geben, als wären die Franzosen schon am Auslanden. Ueber diese englische Lärmmacherei,, die ihren Grund wohl in etwas ganz Anderem liegen hat, als in dem Glauben an einen Friedensbruch ab Seite Frankreichs, bringt die lith ograp hir te halbofficielle Zeitun gscorrespondenz aus Paris unter der Aufschrift: „John Bulls Reue' einen Aufsatz, worin sie gewiß mit Recht die englische Politik auch in dieser Beziehung schildert und zum Schlüsse sagt': „England erkennt endlich

, um sich nur noch insolenter und revolutionärer als früher wieder zu erheben mit dem Tage, wo es dieß mit Sicherheit wird thun können. Besonders Frankreich wird es die Schwere seiner Rache fühlen lassen, wenn die Regierung Ludwig Napoleon BonaparteS nicht auf ihrer Hut ist. Denn von Paris ist der Pfeil ausgegangen, der Lord Pal- merston tödtlich verwundet hat. Die Politik Pitts kann nicht ver fehlen, Nachahmer zu finden in einem Lande, wo sie so verhäng- nißvolle Erfolge aus Kosten Frankreichs und des ersten Napoleons

, weil man die Nationalversammlung, die in ihrer Mehrzahl einem übermäßigen Prohibitivsystem huldigte,, zu sehr fürchten mußte. Dieses Hinderniß ist jetzt nicht mehr vor banden, und so wird die Idee Persigny's von neuem aufgenommen. Auch mit Holland sucht man die bereits bestehenden Verträge zu erweitern, und die über diesen Punkt stattgehabten Conferenzen sollen den besten Erfolg hoffen lassen. Daß die englische Krämerpolitik alles aufbieten wird, um solche Plane zu vereiteln, ist gewiß. Ein Krieg, ein Krieg und sei es zuletzt

zu Frankfurt, Lord Normanby's. Nachfolger werden wird.' — Heute wurde wieder ein Cabinetsrath gehalten. — Die„TimeS' besprechen heute wieder die Lage des Ministeriums den „drei Oppositionen' (Protectionisten, Peeliten und Radicalen) gegenüber.. Der kurze Inhalt deS Artikels ist der. daß es mit dem Ministerium schlimm steht und mit den drei Oppositionen ebenso schlimm, da keine derselben die Regierung übernehmen kann. Zu demselben: Resultat kommt der „Scotsman,' aus welchem der „Globe' heute einen Artikel

. Die Manchester-Partei endlich denkt selbst nicht daran, jetzt die Regierung zu übernehmen.' London, 29. Jänner. Im „Telegraph' finden wir einige fragmentarische Notizen über das katholische Schulwesen in Manchester und London, welche zeigen, daß die Bedürfnisse und Anstrengungen der Katholiken groß, ihre Mittel aber gering sind. In der Diöcese Salford, zu der Manchester gehört, sind 200,000 unterrichtsbedürf- tige kath. Kinder, aber fast keine kaih. Schulen. In der Pfarre St. Augustin zu Manchester sind 2000

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 6
Datum: 13.08.1850
Umfang: 6
nicht zuge lassen. — Die Abreise des Präsidenten nach Lyon bleibt definitiv auf den 12. festgesetzt. — Das Zuströmen von Fremden nach Paris übertrifft im Augenblicke alle Vorfahre. (N. M. Z.) England. London, 5. August. Die deutschen Blätter haben kürzlich davon gesprochen, als hätte sich auch die englische Regierung bereit erklärt, die etwa in England als Flüchtlinge befindlichen, der Theil nahme an der Ermordung des Fürsten Lichnowsky und des Gene rals v. Auerswald zu Frankfurt beschuldigten Individuen

, ruhig in die Faust lachen, das englische Gesetz erlaubt nicht, daß sie ihren Rich tern zur Aburtheilung übergeben werden! (N. M. Z.) London, 6. August. Rothschilds Eintritt in das Unterhaus wurde mit 142 gegen 106 Stimmen verworfen. (Tel. C.-B.) Schweiz. Bern. Man »ra'fj, taß rnslossemS Jahr der ungarische Drctator Kossuth einen Gesandten, in der Person des Grafen Th. Draskowich, nach der Schweiz sandte, der seither unser Land ver lassen hat und im Anslande gestorben ist. Die damalige Regierung Don

an die zuständigen deutschen Gerichte auszuliefern, und sogar einige wirk lich ausgeliefert. Jene Angabe beruhte offenbar auf einem Irr thume. Dieß geht aus der vorgestrigen Verhandlung des Unter hauses klar hervor. In derselben äußerte Lord D. Smart: Man habe berichtet, ein deutscher Flüchtling sei zu Hüll festgenommen und an die Regierung von Frankfurt ausgeliefert worden auf die Anschuldigung der Theilnahme an der Ermordung des Fürsten Lichnowsky daselbst, und daß zwei andere deutsche Unterthanen

, welche in diesem Lande eine Zufluchtsstätte gefunden und deren Auslieferung verlangt worden, nur darum nicht ausgeliefert wor den seien, weil sie nach Amerika entkommen waren. Er stelle da her die Frage, ob wirklich die Auslieferung von Ausländern, die in diesem Lande sich aufhalten, wegen Verbrechen von einer der deutschen Regierungen verlangt Worten sei, und wenn dieß der Fall, ob sie in Folge solchen Verlangens ausgeliefert, oder welche Antwort auf dasselbe von der Regierung Ihrer Majestät gegeben worden sei

? * Der Minister des Innern, Sir G. Grey, erklärte, durchaus nichts von einem Vorkommnisse zu Hüll zu wissen, wie das eben von seinem edeln Freund erwähnte, jedoch mit allem Grund annehmen zu können, daß etwas der Art nicht vorgekom men sei, da vor nicht langer Zeit eine auswärtige Regierung an das auswärtige Amt das Verlangen gestellt habe, zwei in dtesem Lande sich aufhaltende Personen auf den Grund hin auszuliefern, daß sie bei der Ermordung des Fürsten Lichnowsky belhetligt ge wesen. Die ertheilte Antwort

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 01.08.1850
Umfang: 4
in den Herzogthümern ziehen hier große Aufmerksamkeit auf sich und Lord Palmerston soll sicherem Ver nehmen nach an Dänemark den Rath haben ergehen lassen, eine Defensiv-Stellung einzunehmen, und nicht zuerst anzugreifen. — Die Anwesenheit der russischen Flotte in den deutschen Gewässern scheint die englische Regierung durchaus nicht zu beunruhigen. Für den österreichischen Geschäftsträger sollen Jnftructionen eingelaufen sein, aber nicht der Art, daß er vor der Hand zur Unterzeichnung

des im Abend-Moni- teur enthaltenen Artikels geschehene Interpellation, versicherte der Minister Barroche auf sein Ehrenwort, daß die Regierung mckt entfernt an einen Staatsstreich oder irgend etwas dem Aehn- kichco denke. — In der Debatte über das Kriegs-Vudget beantragte Char- ras die Reduction des Gehaltes Changarniers, wobei er dessen ‘ Verhältniß zum Kriegs-Minister berührte. Der Antrag ward ver worfen. (.Ltd.) Gngland. London, 24. Juli. Der Hof ist auf einige Tage, wie eS heißt, nach Osborne

eines oder des andern Actenstückes autorisirt wäre, sondern sie scheinen dahin zu gehen, daß er an allenfallsigen Verhandlungen einfach Theil nehmen solle, um darüber an seine Regierung zu berichren. London, 25. Juli. Im Beginn der Unterhaussitzung am 25. Juli fragte Hr. B. Cochrane: wie es mit den englischen Ent schädigungsansprüchen an Toscana stehe. Lord Palmerston ant wortete: Sardinien habe sich als Schiedsrichter angeboten, dieß habe England abgelehnt, sich aber bereit erklärt die „guten Dienste' jenes Staats anzunehmen

sein; doch wäre es nützlich, wenn das preußische Cabinet Gelegenheit fände, sich über die Zuverlässigkeit und die Treue brittischer Sympathien, jetzt, wo es besonderen Werth darauf zu legen scheint, eines Ge naueren zu belehren. Deutschland. Berlin, 27. Juli. Heute ist die Abberufung des preuß. Bevollmächtigten von Frankfurt a. M. erfolgt. Aus Schleswig nichts Neues. Die Flotte, von der in einer der letzten telegraphi schen Depeschen Meldung geschah, soll keine englische, sondern eine neue russische

sein. (Lld.) Berlin, 27. Juli. Die Abendausgabe der „Reform' theilt zwei aus den dänischen Frieden bezügliche Aktenstücke mit. Das erste derselben ist ein Schreiben deS Herrn v. Schleinitz an den Präsidenten des Fürstencollegiums, worin diesem , angezeigt wird, daß die preußische Regierung den übrigen deutschen Regierungen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 8
Datum: 18.03.1853
Umfang: 8
des Attentats gegen FZM. Haynau von der englischen Regierung dbgelegte und jüngst von Aberdeen im Parlament wiederholte Ge- ständniß, daß die englische Regierung allerdings gesetzliche Mittel besitze, um ihre landflüchtigen Gäste an Beunruhi gung fremder Staaten vom englischen Boden aus zu ver hindern, macht ihre Böswilligkeit nur noch augenfälliger in dem Augenblick, wo Mazzini von Lord Minto's Land haus bei Genua aus auf einem englischen Kriegsschiffe nach Malta steuert und ein Aufruf zu Subscriptionen

sein, und auS Neapel wollten die Radicalen in Turin Nachricht haben von einem auf den König be gangenen Attentat. Letztere Nachricht scheint jedoch min destens verfrüht zu sein; über Neapel waltet ein eigener Schutz. Deö Königs erste Gemahlin, unserer gottes- sürchtigen Kaiserin Maria Anna jüngste Schwester, durch auffallende Gebetserhörungen als mächtige Fürbitterin bereits erprobt, ist nach 17 Jahren im Grabe unversehrt gefunden worden und der Regierung, deren glückliche Lage ohnehin gegen den Zustand

haben, wegen der in Mailand verhängten Confiscationen, zu Gunsten der unter ihrem Schutze wohnenden Flüchtlinge mit Repressa lien zu drohen, und die vor Nizza und Spezzia vor Anker gegangene englische Mittelmeerflotte scheint bestimmt, sie in dieser trotzigen Stellung zu unterstützen. Das scheint die Frucht der Reise des Herrn d'Azeglio nach London zu sein. Piemont scheint, trotz seiner scheinbaren Strenge gegen die Urheber deS Mailänder Putsches, dazu aus- ersehen, den eigentlichen Widerstandspunkt

u. s. w. für die gleiche Politik zu Theil ge worden. Schweiz. Der Bundesrath hüllt sich mit seinen ; diplomatischen Verhandlungen in tiefes Geheimniß. Bei ; der Masse fängt das Mißbehagen an, den Trotz zu über- : wiegen. Deutschland. Die Zollconferenz in Berlin ist eröffnet und man erwartet bezüglich der Erneuerung deS Zollvereins und der Anerkennung des Septembervertrags keinerlei Schwierigkeiten. Das ConstitutionSschauspiel in den Kammern zu Berlin, wo heute die Opposition, mor gen die Regierung obsiegt, eseinpre

für die Befreiung Europa'S zu Handen Mazzini's und Kos- suth's in den Londoner Blättern die Runde macht. Es hieße daher nur sich herabwürdigen, wollte man bei dieser Regierung noch ferner reclamiren, und die Continental- staaten müssen auf Maßregeln der Selbsthilfe denken. Ob durch diese, bei der Stellung die Frankreich anzunehmen scheint, nicht der Friede werde gefährdet werden, steht sehr dahin. Graf Ludwig Senfft von Pilfach. Biographische Skizze. Am 17. v. M. starb zu Innsbruck, sagt

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 6
Datum: 10.05.1850
Umfang: 6
, aufHabsburg's Felsenburg entsprossen, ein Freund der Schweizer war, und sie mit mächtigem Arme schirmte gegen Unrecht und Gewalt. Nicht des Schwertes, nicht der Heere bedarf es zur Befreiung der Katholiken, das Wort des Kaisers und des Papstes, vereint, für Glauben uud Recht gesprochen, genügt, die Völker zu befreien. „ Frankreich. Paris, 3. Mai. Die Regierung hat aus den Chefs der Majorität eine Commisston gebildet, welche unter dem Vorsitz des Ministers des Innern eine Wahlreform vorberei ten

zu ver halten, bis die Regierung und die Majorität der Nationalver sammlung einen Angriff auf die Verfassung wagen würden. Als solchen bezeichnen sie aber die von der Regierung in Ue bereinstimmung mit den Häuptern der Majorität der Versamm lung beabsichtigte Wahlreform. Ueber diese hat die Commission der Versammlung bereits mehrere Sitzungen gehalten und den 6. soll sie ihren Bericht erstatten. Indessen waren zur Ver fassungsfeier am 4. große festliche Vorbereitungen getroffen, bei welchen der große

Menschenandrang leicht zu Unordnungen führen konnte. Die Organe der conservativen Partei und der Regierung führten an diesem Tage eine herausfordernde Sprache und man war bezüglich auf die möglichen Ereignisse des Abends in der größten Spannung. Gegen die Herrschaft der Stadt Paris sammelt sich immer mehr in Frankreich ein glühender Zündstoff des Hasses. Nach den letzten Berichten war Paris auch am Abende des 4. ruhig. Schweiz. Bern, 5. Mai Abends. Die Wahlen für die Stadt Bern sind mit großer Mehrheit

sämmtlich conservativ aus gefallen. Eben so die von drei Landgemeinden. In Zürich sind am selben und am folgenden Tage die Großrathswahlen im Sinne der neuen Bundesverfassung ausgefallen. Bei der Bundesbehörde wurden am 3. Mai die Bittschriften zu Gun sten der im Sonderbundskriege Unterlegenen zur Erörterung gebracht; deren Verwerfung stand in Aussicht. Die Schweiz ist in großer Aufregung. — Immer. deutlicher kommt es an das Tageslicht, warum seit Jahren die englische Bibelgesellschaft ihren feinen

Faden in der Schweiz angesponnen, und warum die englische Politik den Strick zum Erwürgen der katholischen Kantone so kräftig zuschnüren half. Dem „Minderer' wurde vom Zürchecsee am l. Mai Folgendes geschrieben: Neben der Münzfrage nimmt diejenige des Eisenbahnzuges den ersten Platz ein; und es steht außer allem Zweifel, daß auch hierbei die Ent scheidung .seiner Zeit von gleichen Grundsätzen ausgehen.wird, d. h. vom Bedürfniß des ganzen Bundes. Nachdem man seit längerer Zeit über Linien von Genf

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 21.06.1852
Umfang: 4
des Hrn. Latour-Dumoulin oder wenigstens ein nachgiebiges Ver sprechen größerer Toleranz zum Ausgang haben. Aber daö war Täuschung: ich erfahre heute, daß Lord Cowley zur Antwort er halten halt, die Regierung sei entschlossen, auf ihrem Wege fortzu schreiten und bis zum Ende zu gehen, die absolut feindseligen Jour nale durch AuSweisen ihrer Correspondenten zu züchtigen und sich durch keine Rücksichten irre machen zu lassen. Es gibt Leute, die sich schmeicheln, daß in einem halben Jahr keine drei

der Bevölkerungen stattgehabt, überall sind die.Processionen hinausgegangen und mit allgemeinen Bezeugungen von Frömmigkeit und Freude aufgenommen worden. In den Städ ten Ranzig, Nantes, AngerS, Rouen und Lille hat diese Maßregel den besten Eindruck gemacht. Seit zweiundzwanzig Jahren wurden keine Processionen mehr gehalten, und Jedermann dankt es der Regierung, daß sie dem katholischen Cultus eines seiner rührendsten Feste zurückgegeben hat.. England. Der „Spectator' gibt folgende Auszüge aus den dem Parla

ment vorgelegten Actenstücken über die Mather'sche Sache. Am 4 März wurde Hr. Mather seitens der britischen Regierung ge fragt- welche Genugthuung er für die seinem Sohne in Florenz widerfahrene Mißhandlung in Anspruch nähme? . Er antwortet: er verlange eitle exemplarische Bestrafung (soine märked punish- deS österreichischen Offiziers, der seinen Sohn ErSkine Mather in einer Straße zu Florenz niederhieb,, und überlasse eS dem Lord Malmesbury, diese Strafe näher zu bezeichnen. Lord MalmeSbury

werden könne/! In derselben Depesche äußert er: die geforderten 5000 Pfd. seien, nach der Ansicht der englischen Regierung, mehr als man der toscanischen Regierung zu bezahlen zumuthen dürfe. Auch in einer zweiten Depesche bezeichnet er die Summe als „exorbitant'. — Der österreichische Theil der Corre- spondenz enthält den Bericht des Feldmarschalls Radetzky (Fürsten Liechtenstein?) über die Sache, worin jedoch zugegeben ist, daß die zeugschasilichen Aussagen der Civilpersonen (Italiener), die den Borfall

, einen entehrenden persönlichen Angriff fürchtend, hieb ihn mit scharfer Klinge über den Kopf. DaS Benehmen deS Oberlieu tenants Forsthuber, sagt der Bericht, sei ganz gerechtfertigt; nicht so daö des Lieutenants Karg, und dieser habe deshalb achttägigen Arrest bekommen. In einer Depesche an den 'Grafen von Buol hatte Fürst Schwarzenberg sein „Bedauern' über den Vorfall aus gesprochen, versichernd: der Offizier, der sich übereilt, habe nicht auS Groll gegen die englische Nation gehandelt. — Die toscanische

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 11.11.1851
Umfang: 4
. Die Noth in den Provinzen ist im Wachsen, doch kann die Regierung dem dringend gestellten Verlan gen nach freier Einfuhr von Getreide und anderen Lebensrnitteln erst dann nach den Statuten des Zollvereins eine Folge geben, wenn die Preise eine gewisse Höhe erreicht haben. — In Betreff des preußisch-hannoverischen Vertrages machen wir wiederholentlich darauf aufmerksam, daß die Unterstützung, die Preußen im Falle eines Jnhibitonums dem Bunde gegen die han noverische Regierung gewährt, mit dem jetzigen

aber, daß der Herr Präsident gewiß so pfiffig sein Verantwortliche Redaction: Felicia» Rauch. wird, um dem guten Hänschen nicht gar zu viel zu glauben- Man kennt hier die englische Politik so ziemlich und verabscheut sie auch hier wie anderswo. In Frankreich verspürt man keine Lust sich mit den übrigen. Mächten zu zerschlagen; man hat dermalen an den inneren Un ruhen genug, die die Lage der Dinge äußerst bedenklich machen^ man müßte hier nur allen gesunden Hausverstand verloren

haben» wollte man sich noch in auswärtige Händel einlassen. Das edle Haus und Lord Oberwühler mögen die Kastanien selber aus der Asche klauben und dazu keine Gehilfen in Frank reich suchen. Uns juckt es hier nicht, die Finger zu verbrennen. Ferner, wie könnte Frankreich sich an die englische Politik an schließen? Wir schützen den Papst und seinen Staat, und England wühlt und gräbt in Italien. Frankreich darf das mittelländische Meer nicht verlieren, waS will aber England? Es will Neapel, es- will Sicilien, es will das ganze

und bleiben werde!' — Es ist nunmehr außer Zweifel gesetzt, daß in London nur der falsche Kossuth anwesend sei und zum Fetisch diene; ein Be-' weis mehr dafür ist, daß der englische Kossuth England auch „das - Herz von Europa' genannt hat; ein und derselbe Mann kaum doch der armen Jungfrau Europa nicht zwei Herzen zumuthen V Es ist daher nicht zu bezweifeln, daß die Engländer, die schon vonu falschen Chinesen getäuscht wurden, auch jetzt einen falschen Kossuth-- feiern und daß der Held von Guildhall

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 24.11.1851
Umfang: 4
von einigen Menschenleben zu beklagen ist. — Man versichert, daß der englische Gesandte in Neapel der neapolitanisches Regie rung eine Note in Bezug auf die Beschlagnahme eines an der fizilianischen Küste unter englischen Flagge fahrenden Schiffes, wel ches Kriegsmunition enthielt, eingerichtet hat. Frankreich« Paris, 17. November. Die„Patrie' kündete gestern Abends an, daß Hr. Blonde! das Finanzministerium nicht angenommen habe. Diese Ablehnung werde natürlich eine Umschmelzung im Personale des Cabinets

lassen, die Sache der Regierung in der Versammlung verloren geglaubt hätte, und be reits hinausgegangen wäre, um seine Dispositionen zu treffen. Majorität und Berg hätten in einem Augenblicke in gleicher Ent rüstung sogar von Anklage gegen das Cabinet gesprochen, bis endlich der Groll des Bergs gegen die Majorität die Oberhand erlangte, und die Verwerfung des Quästorenantrags entschied, während die Konservativen jenen äußersten Schritt zu thun sich scheuten. Nur etwa 30 bis 40 Republikaner stimmten

nur ihm selbst zu gehorchen. Der Kassationshof hat die gegen das Urtheil des Kriegsgerichts von Lyon in der Angelegenheit deS Lyoner Komplotts von den Verurtheilten eingelegte Appellation verworfen. Spanien. — Wie man vernimmt, hat die königlich-spanische Regierung bei mehreren europäischen Mächten — darunter auch Oesterreich -— das Ansuchen gestellt, wegen Abschlusses eines völkerrechtlichen Vertrages zum Schutze der Insel Cuba durch That und Wort, je nachdem es die Umstände erfordern sollten. England. Der Globe

widerspricht — „in den bestimmtesten Worten 'Und auf die positivste Autorität hin' — auch der neueren Version der österreichischen Reichszeitung, daß, wenn nicht eine Entschuldi- gungsnore, doch jedenfalls eine auf den Empfang Kossuths bezüg liche Note Lord Palmerstons der kaiserlichen Regierung zugekommen sei. Diese neue Antwort des ministeriellen Journals — denn als ministeriell wird es von der ganzen englischen Presse betrachtet — ist im möglichst groben Tone gehalten. Wir geben hier den Schluß satz

, noch sonst eine- Mittheilung irgend einer Art, über die Weise, wie Kossuth in Eng land empfangen werden sollte oder empfangen wurde, sei es von der Regierung, von Privatpersonen oder vom Publikum — der österreichischen Regierung von der britischen Regierung gemacht worden ist. Irgendwelche Forderungen oder auch nur Vorstellungen über eine solche Sache zu machen, das wäre auf Seite der öster reichischen Regierung eine große Anmaßung gewesen; und wäre eine solche gemacht worden, so würde sie natürlich eine gebührende

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 07.05.1852
Umfang: 4
unterliege, der habe allemal Unrecht. Der Präsident Napoleon in.Frankreich sei ein Beispiel hiefür, zweimal unterlegen und für toll ausgeschrien, sei er jetzt Herr von Frankreich und habe Recht.' Possirlich ist, wie gewisse Leute wegen dieser einzigen Wahl schon fürchten, die Berner Regierung dürfte durch diese Verhältnisse wieder Gefahr laufen, umzupurzeln. Sie dürften demnach nicht übel prognostizirt haben, als sie letzthin in ihrem Blatte bezüglich des Resultates der Abstimmung in Bern sagten

: „Vorderhand steht die Berner Regierung jetzt wieder'fest, so fest, als sie ihre eigenen Füße tragen werden.' — Wer eine Gefahr von solcher Seite her fürchtet, eine Gefahr von Seite des armen, wehrlosen, kleinen Häufchens in den Bergkantonen, der fühlt sich'offenbar nicht fest, bei dem ist das Gewissen noch nicht zum unverrückbaren Schwer punkt geworden. Aber woher sollte die s. g. liberal-conservative Partei diesen Schwerpunkt sich eigen gemacht haben; etwa durch ihr Ver halten in der Aargauer

wissen, um so schneller, je elender der Liberal - ConservatiSmus sich gegen sie zu benehmen fortfährt; denn waS sind diese Klagen gegen den conservativen Geist der Ur- kantone, daß er sich dem siegreichen Auflösungsprincip — der weißen Maurerei — nicht freiwillig unterwerfen wolle, anderes, als charakterlose Schmeicheleien für das neue Bundesregiment und Pfähle zur Brücke über die der Radicalismus in die Urkantone weiter vor dringen solle. Die Berner Regierung wird fallen, so bald die europäischen

nur noch 16 Stunden in Anspruch nehmen. Die Arbeiten an den noch nicht vollendeten Abtheilungen werden mit einem solchen Krastaufwande betrieben, daß mit Ende Juli die ganze Bahn vollendet hergestellt sein wird. England. (Englische Zustände.) London, I.Mai. Hrn.Disraeli'S Rede gestern Nachts bei Vorlegung des Budgets war daS wich tigste Ereigniß seit Bildung der jetzigen Administration, und setzte dem Siege der Freihandelspolitik die Krone auf. Persönlich hat noch kein brittischer Schatzkanzler einen größeren

Sieg errungen, und er ist um so denkwürdiger, als jede Zeile dieser Rede ein Ver dammungsurtheil über die Meinungen war, welche Disraeli und seine Freunde die letzten sieben Jahre hindurch bekannt. Das Ge- sammtergebniß dieser Darlegung war: die Regierung läßt die Finanz lasten des Landes gerade wie und wo sie früher gewesen. Aber die bewundernswerthe Klarheit der Anordnung in dieser Rede, der Freimuth, womit der Minister in unangreifbaren Ziffern die wohl thätigen Ergebnisse des Freihandels sowohl

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Seite 3 von 4
Datum: 09.09.1852
Umfang: 4
eingefunden hatten. Darauf hat die großherzogliche Regierung einen Erlaß von sich gegeben, welcher den Gottesdienst verbot und erklärte, daß katholischer Gottesdienst nur in den katholischen Kir chen zu Schwerin und Ludwigslust und jährlich einmal zu Rostock und Lützow erlaubt sei. Vergebens haben die katholischen Geist lichen in ihrer Eingabe um Rücknahme des Verbotes sich auf die deutsche- Bundesacte berufen; die mecklenburgische Regierung hat beliebt, ihnen darauf zu antworten, der Artikel

XVI. der deutschen BundeSacte sichere den verschiedenen christlichen Confessionen „nur den Genuß gleicher bürgerlicher und politischer Rechte' zu, aber nichts wegen kirchlicher Berechtigung, und das Verbot sei „ganz nach dem in Mecklenburg bestehenden Staats- und Kirchenrechte'! So weit hat eS selbst die preußische Regierung in den Verfolgungs Jahren 1837, 1838 u. s. w. nicht getrieben, aber diese Verfol gungen unter dem Mecklenburger Wappen werden eben so wenig ihren Zweck erreichen

setzt. Es dürfte aus dieser Maßregel her vorgehen, daß die Aufhebung des Zolls an der Eider und die Ein verleibung Holsteins in den dänischen Zollverband keineswegs als nahe bevorstehend anzusehen ist. Niederlande. Amsterdam, 3. Sept. Die französische Regierung hat ihren Gesandten an hiesigem Hofe zurückgerufen. In Folge dessen fielen die Fonds an der heutigen Börse i Procent. Mit Oesterreich und Würtemberg sind Verträge zur Auslieferung von Verbrechern ab geschlossen. Italien. Palermo, 28. August

. R o m. Das in der Vigna Codini an der Via Appia unlängst aufgegrabene merkwürdige Columbarium des antiken RomS ist dieser Tage für die päpstliche Regierung erworben worden. Es ist diese große Ruhestätte mit mehr Todtenhaushalt, Malereien, Inschriften u. dgl. ausgeschmückt und besser erhallen, als irgend eine andere vorhandene. Sie hat nicht weniger als 341 mit Asche und ver brannten Knochen der darin Bestatteten gefüllte Loculi. Diese wa- fast alle Freigelassene der Agrippina (Nero'S Mutter) und be eideten Hofchargen

an ihn und überreichten ihm Geschenke. Pallegoir entledigte sich des Auftrages, den er vom Könige von Siam erhalten, dem Prinzen seine Glück wünsche darzubringen. Der eigentliche Grund deS Besuches war die Bitte, daß das große siamesisch - lateinisch - englische Wörterbuch, welches Pallegois eben zusammenstellt, auf Staatskosten gedruckt werde. Louis Napoleon verhieß, die Sache in Erwägung zu ziehen. Die beiden Siamesen erhielten vom Prinzen zum Andenken jeder eine kostbare Vorstecknadel mit einem Adler. England

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Seite 3 von 4
Datum: 25.06.1850
Umfang: 4
Dann seufzend: „wer weiß, was in 20 Jahren aus der engli schen Kirche geworden ist!' Italien. Neapel. Laut vielen Privat- und Zeitungsnachrichten Gesteht kurchaus kein Zweifel mehr, daß nicht die überwiegenste Mehrheit des Volkes die rein monarchische Regierungsform zurückwünscht und die constitutionelle, bei welcher sich der englische Einfluß so fühlbar gemacht hat, als ganz inpopulär beseitigen will. Der Lloyv bemerkt hierüber: „Wo rein Volk -äuf der niedrigsten Stufe politischer Entwicklung

steht, (was tst denn die oberste Stufe? etwa die sociale Republik?) ist -seine Theilnahme an der Regierung seines Landes oft unmög lich und selten wünschenswerth, und die Befürchtung ist vielleicht nicht unbegründet, daß das Königthum Neapel unter chem Scepter eines Alleinherrschers einen 'höheren Grad der Blüthe erreichen kann, als unter irgend einer andern Regie- amrrgsform!' — Ueber die angebliche Entschädigungsforderung -es britischen Korsaren an die Regierung von Neapel soll die Letztere

sich zur Zahlung geneigt erklärt haben, Lord Palmer- fton aber soll dieselbe nicht angenommen haben, weil sie von dem neapolitanischen Parlamente nicht votirt worden sei. Wenn chaS wahr ist, so ist auch klar, daß England durch seine An sprüche nicht so fast das Interesse seiner Unterthanen zu wah ren sucht, als vielmehr den Anlaß, fremde Unterthanen gegen ihre rechtmäßige Regierung aufzuhetzen, um sich gelegentlich - .nls Protector der Freiflnnigkeit in Italien festzusetzen und dafür -Sicilien

unter eine ihm verkaufte Regierung bringen zu können. Die allzeit getreuen Judenblätter von Wien nehmen keinen ^Instand zu berichten, der König von Neapel werde nächstens nach Wien kommen, um sich eine Zurechtweisung zu holen. Zst aber dieft Reisenachricht schon an und für sich der Be stätigung bedürftig, so wird vollends dieser Zweck belächelt -.werden dürfen. Merkwürdig bei dieser Agitation ist es aller- Hings, wie man dem neapolitanischen Volke zumuthen darf: es dürfe sich die ihm taugliche und wohlgefällige

auf diesen Gegen stand sehr wohl unterrichtet zu sein Pflegt, bemerkt: „Wenn hiesige Blätter mittheilen, daß die Unterhandlungen ,der dänischen Bevollmächtigten mit der diesseitigen Regierung am 13. d. Mts. hier wieder aufgenommen worden seien, so ist dies in so fern unrichtig, als die Unterhandlungen am hie sigen Orte gar nicht unterbrochen gewesen sind. Gewiß ist, Laß die preußische Regierung dieser Tage den dänischen Bevoll mächtigten eine neue Erklärung hat zugehen lassen, durch deren Inhalt sich die letztem

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 04.04.1850
Umfang: 4
, daß Oesterreich in Sachsen seine Truppen einmarschiren lassen und sodann vereint mit den süd deutschen Königen von Preußen das Verlangen stellen werde von der Occupation Badens abzustehen. Wenn diese Forde rung ohne Erfolg bleiben werde, dann sei die Nothwendigkeit gegeben das Glück der Waffen zu versuchen. (A. Z.) München. Die „Leuchtkugeln', ein von „Lichtfreunden' überallhin verbreitetes kommunistisches Blatt haben endlich die Aufmerksamkeit der Regierung insoweit auf sich gezogen, daß deren neueste Nummer

durch ein Gesetz über den politischen Wohnort regulirt werden. Man spricht ferner von der bevorstehenden allgemeinen Reorganisa tion der Pariser Nationalgarde und der Errichtung von 30 Ba taillons eines besonderen Truppenkorps nach Art der mobilen Gendarmerie. England. Selbst englische Zeitungen tadeln die Politik Palmerstons. Die „Times' drückt sich folgendermaßen aus: Bisher bestand die Kraft und Geltung der Rechte eines britti- schen Unterthans in fremden Ländern nicht sowohl in der Macht

, welche wir ohne Zweifel zur Unterstützung aller unserer For derungen aufzubiethen haben, als in der Gerechtigkeit solcher Forderungen, welche die brittische Regierung sich anzueignen und zu vertheidigen angemessen fand. Diese Präsumtion zu Gunsten solcher Forderungen ist nun zerstört, und demzufolge gewahren wir bereits bei anderen Staaten eine zunehmende Abneigung Englands Ansprüchen, mögen sie wohl oder übel. begründet sevn, ein günstiges Ohr zu leihen. Genaueres über die von Lord Palmerston an die toscanische

Regierung gestell-- ten Entschädigungsforderungen haben wir noch nicht vernom men, und geben daher kein Urtheil darüber. Aber der Erfolgs dieser neuen Ansprüche hat einigermaßen verlautet : die tosca- ; nische Regierung hat in entrüstetem Tone gegen einen Angriff, renonstrirt, der so geeignet sey, das Unglück Italiens zu er-- neuen ; kenn keine auswärtige Regierung kann Privatansprü- - che, die mit der ganzen Kraft einer brittischen Flotte unterstützt werden, in einem andern Lichte betrachten

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 10.02.1851
Umfang: 4
antragenden Maßregel jangibi; seine Aechtheit muß aber vorläufig dahin gestellt bleiben. Sollte eS ächt sein, so haben sich Ihrer Majestät' Minister auf eine ganz gute Weise aus der Verlegenheit gezogen. Es wird nämlich in diesen „Resolutionen' nach unter schiedlichen. „In Erwägung, daß' einfach erklärt: die katholischen Bischöfe hätten keine gesetzliche Auctor.'tät über englische BLSthümer, kein Unterthan Ihrer Majestät schulde ihnen Gehorsam, und wenn die Bischöfe ihre Auctorität mit Gewalt

durchsetzten, sollten sie be straft werden. Ihre Majestät soll ferner durch eine unterthänige Adresse gebeten werden, diesen Beschluß durch eine Proklamation dem Volke des Reiches gnädigst bekannt zu machen. In der Adresse soll sich ferner daS Parlament bereit erklären, mit Ihrer Majestät .Regierung für die Abfassung von Gesetzen zu wirken, wodurch den Christen aller Bekenntnisse innerhalb des Gesetzes volle Gewissens freiheit und freie Religionsübung gesichert und. die Einrichtungen der Staatskirche

hatte. Ich schreibe dies zur Warnung Ihrer braven Tiroler, da ich-' höre, daß man auch in Ihrem Lande mit Plänen umgehe, die Milizherrschaft, dem Privat- und Landessäckel aufzuhalsen*). WaS- mich aber zunächst dazu bringt, mich über diese Materie auszu- sprechen, ist die wenig erfreuliche Neuigkeit aus Bern, daß unsere Central-Regierung für gut befunden hat (nebst einer ganzen Menge- von Wahlen und Entlassungen von eidgenössischen Offizieren,, die bei der Alltäglichkeit mit der sie vorkommen, keiner namentlichem

, der im Jahre 1849- sich gegen das Volk ausgezeichnet hat; dann der Freischärler De- brunner aus Thurgau, der im Jahre 1848 gegen den „offiziellen' Willen seiner Regierung eine Schaar Seinesgleichen den Rebellen in Venedig zugeführt hatte, und ein Begünstigter aus Freiburg,. Namens Hartmann, ein Familiennamen, den in älterer und neue rer Zeit dort ungünstige Gerüchte verfolgten. Uebrigens ist ja. schon die Wahl genug, um zu wissen, daß auch er ein gemeines,- jenen Menschen dienstbares Subjekt sein muß

, die ihren unglück lichen Heimats-Kanton zu einer meineidSgenössischen Landvogtek gemacht haben. *) Der Herr Korrespondent scheint zu übersehen, daß ein österreichk- sches Kronland und ein Schweizerkanton denn doch zwei sehr ver schiedene Dinge sind, und daß, wenn auch ein Zeitungsblatt, aus- dem er diese Befürchtung geschöpft haben wird, dem Landesver» theidigungsweftn eine „jung-tkrolische', radikale Richtung gebem mochte, dies weder der Wille der Regierung noch der Landes- behörden ist. - Ä. d. Red. Wiener

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 02.12.1852
Umfang: 4
ISIS meldet. Diese Nachricht scheint insoweit nicht ohne Grund zu sein, daß der kaiserl. österreichische Gesandtschaftsposten vor der Hand unbesetzt bleibt, Preußen seinen Repräsentanten abberufen hat und Rußland seit dem Sonderbundskrieg keinen Vertreter bei der Schweiz halt. Dagegen ist England in Bern reprasentirt, wie denn über haupt das englische Cabinet seit 1848 in der Schweiz den Trumpf ausspielt. Auch Frankreich hat in der Person des Herrn Salignac- Fenelon einen Minister in Bern

; doch ist das Verhältniß desselben zu dem Bundesrath keineswegs eine entente cordiale. Malten. Florenz, 26. Nov. Ihre k. k. Höh. die Frau Großherzogin gebar in verflossener Nacht.einen Prinzen. Das frohe Ereigniß ward der Bevölkerung durch Salven verkündet. Die hohe Wöch nerin befindet sich wohl. . . Rom, 20. Nov. Der „Mass. di Modena' meldet: Eine neue kirchlich-diplomatische Misston hat jüngst stattgefunden; Se. Heiligkeit der Papst entsendet einen außerordentlichen Apostolischen Delegaten an die Regierung auf Hayti

; daS Mitglied der Mis- sionscongregation Pater Speccapietra aus Neapel ist zu dieser Mission ausersehen und wird nächstens zum Bischof in Part. inüä. geweiht werden. Rom, 24. Nov. Die französische Garnison hat beinahe ein stimmig für das Kaiserthum mit Ja gestimmt. Frankreich. Von der französischen Gränze, 20. Nov. Dem „M. I.' wird geschrieben: Man würde sich sehr täuschen, wenn man meinte, die wirklichen Zustände Frankreichs wären nach gewissen Organen der Regierung, oder nach den JubelauSbrüchen

vor allen Denen seine Stelle, welche bisher dieselbe eingenommen, aber ob er darum im Stande sein wird, Frankreich zu retten und gerade durch gewisse Prätensionen (die jetzt erhoben werden und seine Regierung zu einer sogenannten legitimen machen sollen) zu retten — dieß ist eine andere Frage. Selbst ihr gegen die Mitte Deutsch lands zu Wohnende, könntet euch schon auf allerlei gefaßt machen. Es ist dieß aber auch für euere Zustände nützlich und nöthig. Denn selbst bei euch wird die rothe und die Wackelpartei

für Gemeinde, auf eine Bronze- Tafel eingegraben werden. Diese Tafel wird auf der Präfectur im Berathungssaale des Generalraths' aufgestellt werden. Art. 2, Das Ergebniß der Abstimmung jeder Gemeinde wird auf eine Marmortafel, unter den Ergebnissen des Departements, des BezirkS und des Kantons, eingegraben werden. Art. 3. Die Marmortafeln werden in den Berathungssälen der Gemeinderäthe aufgestellt wer den. Art. 4. Diese Bronzetafeln und diese Marmortafeln werden das Datum deS ersten Tages der Regierung

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 11.09.1850
Umfang: 4
Persönlichkeiten überflügeln. — Aus Mangel an anderem Stoff beschäftigen sich unsere Journale jetzt zum hundertsten Male mit der „Lösung.' Herr de Lamartine meinte auch darein sprechen zu müssen. „In achtzehn Monaten,' sagte er, „wird uns das Land eine revidirende Ver sammlung schicken. Wenn diese sich für die Wiederwahl des Prä sidenten entscheidet, so wird sie eine provisorische Regierung ernen- men und eine neue Präsidentenwahl ausschreiben. Wählt dann das Land Vonaparte, so hat es damit die Revision

an Frankreich nicht verzwei feln, so lange es noch drei herrliche Institutionen besitzt, die Ma- gistratur, die Kirche, und die Armee.' „Das ist wahr-' sagte der Präsident, „allein unglücklicherweise hat jede dieser Institutionen einen Warm, der an ihr nagt und sie zu zerstören droht. Der Wurm der Magistratur ist die Jury, der Wurm der Kirche ist die- Universität, und der Wurm der Armee ist die Nationalgarde. Der Vernichtung dieser Würmer muß eine gute Regierung alle Kraft widmen, die es besitzt.' Straßburg

Bindebalken, 45 englische Meilen eiserne Querstangen und 1,073,760 Quadratfuß Glas. Die Gallerten sind 6 Meilen lang. Parton sprach die Hoffnung aus, daß das Gebäude nicht, abgetra gen,.sondern künftig als verdeckter Spaziergang werde benutzt wer den. Die Dimensionen sind so ungeheuer, daß sich innerhalb desselben eine kreisförmige Bahn für Wagen und Reiter an legen läßt. London, 5. Septbr. (Telegraphische Depesche nach Wien.) Feldzeugmeister Baron Haynau ward vom Pöbel arg mißhandelt. Dänemark

. Kopenhagen, 3. September. „Kjöbenhavnsposten' ent hält Folgendes: „Die dänische Regierung hat durch ihren Ge schäftsträger in Berlin, Kammerherrn Bjelke, der preußischen Re gierung zu erkennen gegeben, daß sie die erhaltene Ratificatkon deS Friedenstraktats von Seiten Preußens und der anderen deutschen Staaten, die sich unter dem Namen der Union dazu mit Preußen vereinigt haben, als gültig annimmt. Man darf dieß allerdings als einen sehr glücklichen Beschluß der dänischen Regierung anst-. hen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 11.10.1850
Umfang: 4
sähen des öffentlichen KirchenrechteS dürfen die Bischöfe nur mit Einwilligung des heiligen Stuhles von ihrem Sitze entfernt wer den. Die Ausweisung des Erzbischofs von Turin ist eine offene Verletzung der Rechte und der Autorität der Kirche, welche Ver letzung die Differenzen mit Rom ungemein erschweren wird. Graf Siccardi bleibt für alle wohlgemeinten Rathschläge der französischen Regierung taub, und will dem Papst um jeden Preis die Stirne bieten. Den König Victor Emanuel beherrscht

und Quantität einen vorzüglichen Jahrgang. Gleiche Nachricht gelangt aus allen südlichen Ländern. — Im Kriege gegen die Presse hat die Regierung abermals drei Journale ror's Zucht- - polizeigericht laden lassen; währenddem aber sind vier neue aus der republikanischen Partei aufgetaucht. Der „Univers' hat sich, ohne Zweifel auf den Rath von Rom, dem Willen des Erzbischofs in Paris unterworfen. Die Unterwerfugsacte soll von sämmtlichen Redactoren unterzeichnet sein. England. London, 3. Oktober. Die Angabe

einiger deutschen Blät- 1er, als sei von Seite der österreichischen Gesandtschaft dahier gar kein Schritt in der Sache deS FZM. Haynau geschehen, ist. durch aus falsch. Wenn auch der Feldzeugmeister selbst auf gerichtliche' Schritte auö Anlaß der ihm widerfahrenen schändlichen Gewaltthat verzichtete, so säumte jedoch, wie ich Ihnen schon früher berichtete, Baron Koller nicht, Reklamationen nnd Klagen bei der englischen Regierung zu erheben. Lord Palmerston hat nun auf die Note des Baron Koller

durch eine Zuschrift an denselben geantwortet. Er bezeichnet darin oen Anfall auf FZM. Haynau alS eine fchand- volle Verunglimpfung (a most disgraceful oiitrage), drückte im Namen der englischen Regierung daS tiefste Bedauern aus (the deepest regret) darüber, und ersucht den Wiener Hof, so mie den Feldzeugmeister selbst, den Ausvdruck dieses Gefühls zu geneh migen. Inzwischen scheint sich Oesterreich damit noch nicht begnü gen zu wollen. Es verlangt die Aufsuchung und Bestrafung der Schuldigen, und Baron Koller

Swierigkeiten. — Herr v. Persigny soll mit einer geheimen Sendung des Präsidenten der französischen Republik^ die Uebcrtragung der irdischen Hülle deS Königs Ludwig Philipp nach Frankreich betreffend, bei der Königin Marie Amalie zu Clar- mont gewesen sein. Hier war er nirgends zu sehen. (N.M.Z) Wiener Börsen-Bericht vom 10. Oktober. 5 % Metall. 95/*. 4§ do. 83. Silberagio 19. f. Dukaten — Englische Patent - Leinwand. Von Dr. &Wleata in London, gewes. Leibarzt Kaiser Napoleons, gegen jede Art Gicht

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 02.01.1851
Umfang: 4
Härte ist eine Kugel, die man wider die bernische Regierung abgeschossen. Der Radicalis- inuS möchte die confesfionellen Spaltungen wieder beleben, um die bernische Regierung zu zwingen sich für die Rechte der Katholiken auözusprechen- und ihr dadurch, ebenso den GarauS zu machen, wie man vor einigen Jahren den Liberalismus in Genf und Waadt vor die Thüre geworfen hat. Um die konfessionelle Frage wieder zu beleben, hat daher z. B. die waadtlandische Regierung vor eini gen Wochen sämmtliche

katholische Pfarrer des Kantons entlassen, weil sie sich . geweigert die Ermahnung der Regierung an daS Volk bei Gelegenheit des eidgenössischen Büß- und Bettag^S zu verlesen. Diese brutale Maßregel,! die man lange hinausgeschoben, mit der man dann aber unversehens hervorbrach, verletzt ebenso sehr die Verfassung des KantonS, wie die Bundesverfassung und die elemen tarsten Rechte der römischen Kirche. Sie verletzt die Kantonsver- fassung, weil diese die Ausübung des katholischen Cultus, wie er früher

. Schrift ist, und weil der katholische Priester nur von sei nem kirchlichen Obern eine kirchliche Mission erhalten kann. All das springt in die Augen; allein die waadtlandische Regierung will und sucht nichts anderes als Widerstand, um die Aufregung zu unterhalten. Man hat ihr ziemlich offen den Vcrwurf gemacht, sie sei mit der Freiburgischen Regierung einverstanden einen Aufstand herbeizuführen. Man hat . gesagt, die Mitglieder des BundeSrathS leien in diese Falle gegangen. Diese Dinge

sind ungewöhnlich,, allein unglücklicherweise ist dieß noch kein Grund sie für falsch zu halten. Alle diese. Streiche gelten der Berner ^Regierung; die öffenliche Meinung dagegen hat schon einen anderen Weg. eingeschlagen, so zwar, daß die Wahlen von 1851 leicht einen ganz anderen Nationalrath herbeiführen könnten als der heutige ist, (/?) besonders wenn die Freiburger Angelegenheiten biö zum nächsten Herbst in statn quo bleiben. Die waadtländifche Regierung ver liert ziemlich rasch an Vertrauen. In Genf

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 20.09.1852
Umfang: 4
m mer dabei wegkoMineN ÄS wir, denn ihre Kirche ist ganz anders eingerichtet und hat eine viel abhängigere Stellung zum Staate als die unserige. Damit es aber doch unserer Regierung nicht ganz an Lobrednern fehle, so hat sich das officielle Blatt des badi- schen Traueramtsmarschalls, die „Karlsruher Zeitung' herabgelas sen, das Vorgehen gegen die Jesuiten gutzuheißen und zu beloben. Was ein solches Lob bedeuten will, brauche ich dem Leser nicht erst zu sagen. Die badische Regierung hat freilich

als ein europäisches Muster aufgestellt werden. Gegen die protestantisch - conservative Regierung von Bern scheinen sich wieder einige Demonstrationen in Bewegung setzen zu wollen. Erstlich rühren sich die Sectionen des im Kanton Bern aufgelösten ausländisch-schweizerisch-socialistischen „Grütlivereins' und legen gegen die Aufhebung desselben beim Bernec Gr. Rathe Beschwerde ein, indem von der Bundesversammlung gegen sie kein Beschluß gefaßt worden. Zum Andern circulirt unter dem Züricher Lehrerstande eine Adresse

an die Grunholzec'sche Lehrerschaft deö Kantons Bern, in welcher letztere aufgemuntert wird, an ihren bewährten ( antichristlich-revolutionären?) Grundsätzen festzuhalten, die schon noch den Sieg erhallen werden, wenn die jetzige Berner Regierung ihnen auch nicht günstig sei. Solche Demonstrationen werden den Herrn Stämpfli in seiner Sache wieder ermuthigen. -bekanntlich ist der Berner Große Rath voriges Jahr schon der lungsten preußischen Ministerial-Verfügung zuvorgekommen, und hat für seinen katholischen

Einwohnertheil den Besuch irgendwelcher ^suitischen Schulanstalten verboten. Um sich der Stämpfli-Partei stefällig und entgegenkommend zu erweisen (und wohl auch aus protchantischem Vorurtheile), stimmten die conservativen Protestanten rm Rathe, Mit wenigen rühmlichen Ausnahmen, auch zu diesem srecheitsschänderischen Beschlusse. Die Radicalen freuten sich damals dieses durch die sogenannten Conservativen möglich gewordenen Sieges, ohne daß deswegen die Berner Regierung sie (die Radi calen) zu Freunden

behielt, gleichwie gegenwärtig die Radicalen in Preußen auch am meisten über die erwähnte Ministerial-Verfügung glorificiren, ohne daß damit die königliche Regierung gut daran kommen, im Gegentheil einer festen Unterlage ihrer Sicherheit be raubt werden wird. Aber in GotteS Namen, man hat von der Revolutionspartei noch nichts gelernt, man steht, oder will jetzt noch nicht einsehen, was hinter dem radicalen Jesuitengebrüll steckt. Der Socialismus erhebt im Kanton Zürich zusehends sein Haupt

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 26.11.1850
Umfang: 4
. (N.P. Z.) SchleSwig-Holstein. Einer Notiz, der „Nat. Ztg.' zu folge aus „sonst wohlunterrichteter Quelle', „die aber jedenfalls mit Vorsicht aufzunehmen ist', ginge die Statthalterschaft mit dem Plane um, sich an die englische Regierung mit dem Vorschlage zu ' wenden, Holstein aus dem deutschen Bunde treten zu lassen und es unter Englands Schutz zu nehmen. Der zweite Sohn d^r Kö nigin Victoria würde Herzog und bis zu seiner Volljährigkeit eine inländische Vormundschaft errichtet. — (Es ist weit

:) „Einst, im Jahre 1813, gab ein unvergeßlicher preußischer Landtag das Signal zur Befreiung Deutschlands. Thun Sie das Gleiche!' (Etwa im Sinne von Mazzini's Manifest?!) Berlin, 21. November. Wie wir hören, wird die diesseitige Regierung auf Grund der bestehenden Verträge nicht zugeben, daß >ein gegen Holstein vorrückendes Bundes-Erecutionstruppencorps ge gen das den Durchzug verweigernde Braunschweig Gewalt anwende. — Wie versautet, ist Herr v. Radowitz in diesem Augenblicke ivieder hier anwesend

Mittelstaaten noch kräftiger als jede Waffenrüstung die ihnen gebührende Stellung sichern. (A. Z.) Stuttgart, 21. November. Wegen Ablebens Sr. königl. ' Hoheit des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich-Este wird von morgen an auf drei Tage Hoftrauer angelegt. Magdeburg, 16. November. Leider hat, sicherem Verneh men nach, Preußen den Vorschlag Oesterreichs auf Aufhebung der Elbzölle in der hiesigen Elbschifffahrtsrevisionscommission vollstän dig abgelehnt. Die Erklärung der sächsischen Regierung ging

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Seite 1 von 4
Datum: 28.11.1851
Umfang: 4
. Die Münzschemangelegenheit geschlichtet. Lerausgabungö- Uebersicht. Le^tartlkel. . \ J** J r ^ n .$j e lichtfreundlichen Blätter und der Erzbischof von Paris. Das Zeitungsgttrck einer Lehrerin. Die Palmerston'sche Politik. (Correspoudenz der „A. Z.') London, 2V. November. Ein ungewöhnlicher Grad von Staunen und Aufregung wurde in der politischen Welt überhaupt, vor Allem aber in den zunächst um die Regierung stehenden Kreisen durch die Veröffentlichung der Antwort hervorgerufen, welche Lord Palmerston auf gewisse Adreffen gab

, die ihm von den Londoner Districten FinSbury und JSlington, in Bezug auf Kossuths Frei lassung, überreicht wurden. Die Sprache dieser Adressen war im höchsten Grade beleidigend und verletzend gegen die darin erwähnten fremden Mächte. Sie schrieben den ganzen in der Türkei zu Gunsten der Flüchtlinge geübten Einfluß dem Lord ausschließlich und per sönlich zu, nicht der Königin von England oder ihrer Regierung. Die Deputation, welche diese Adressen überreichte, bestand aus dem gemeinsten Krämervolke und den Radicalen

der Vorstädte, wurde aber, gegen allen hergebrachten Gebrauch, im Forergn Office empfangen, wo der Staatssecretär des Auswärtigen ihr in einer Art Brandrede antwortete, welche aisogleich von Reporters nieder geschrieben und in die öffentlichen Blätter gesendet wurde.. Die Rede, rie Sie in den Londoner Blättern gefunden haben, ist eine offene Aufmunterung der revolutionären Partei deS gefammten Continents, sie gibt ihr die Versicherung, daß die britische Regierung eifrig bestrebt sei

, die s. g. „Nationalsreiheit' zu unterstützen, sie appellirt gewissermaßen an die Volksmassen, sich auf die Regierung zu stützen in ihren Versuchen, die fremden Länder in Ausstand zu bringen. Es wird dieß hier allgemein als die verletzendste Demon stration betrachtet, deren sich Lord Palmerston noch je schuldig ge macht, verletzend nicht bloß gegen fremde Regierungen, sondern gegen seine eigenen Collegen, wie gegen die wahren Interessen drs Landes. Als man hier erfuhr, daß Kossuth ht'eher kommen und Volksovationen

Verkündigung seiner Politik an die Welt eine desto größere Wirkung zu geben. . Man fragt sich, welche Notiz die anderen Mitglieder der Regierung von einem solchen Ausdruck revolutionärer Sympathie nehmen werden. Sind sie bereit, die Folgen solcher Sprache und solcher Vorgänge auf sich zu nehmen? Mit Spannung erwarten wir auch, wie diese Adressen auch im Ausland werden aufgenommen werden. Fast scheint es unmöglich, daß die Regierungen des Continents ihre diplomatischen Verbindungen aufrecht erhalten

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