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Der Arbeiter
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Seite 1 von 12
Datum: 22.04.1915
Umfang: 12
nach wie vor eine der größten Sorgen der Regierung Englands, die außerstande ist, der Schwierigkeiten Herr zu wer den. Die Regierung Englands braucht alle Ar beitergruppen; die gesamte Eisen- und Metall branche zur Erzeugung der notwendigen Munition, an der schon großer Mangel herrscht, die Textil betriebe zur Erzeugung des Militärtuches und son stiger Webstoffe, die Hafenarbeiter zur Bewälti gung der Arbeiten auf den Docks, die Bergarbeiter zur Massenförderung des schwarzen Diamanten für die Kriegs-und Handelsflotte

und die Gefahr zu bannen, daß'Englands Schiffe eines Tages ohne Kohle sind. Das sind die Sorgen der Regierung bezüglich der Arbeiterbewegung, abgesehen von den ungeheuren Schwierigkeiten der Verproviantierung der Arbeitermassen in den ausgedehnten Jndu- striebezirken. Da aber der Krieg für England ein Krieg der Kapitalisten ist, wollen die letzteren selbstverständ lich ihren Gewinn aus ihm ziehen. Die Jndu- striellenverbände richteten Eingaben an die Regie rung, welche Vorschläge für eine größere Beschleu

während des Krieges und ein diesbezüg liches Verbot der Regierung. Tie Arbeitgeber der Rüstungsindustrie wollten also zu den Riesenge winnen, die ihnen die Zeitlage mühelos in den Schoß wirft, noch die Tarife der Gewerkschaften vernichten. Die Regierung, die ihre Interessen ge wahrt sehen wollte, berief eine Konferenz der be teiligten Gewerkschaften und der Industriellen ein. Den Vorsitz führte Lord George. In seiner An sprache führte derselbe aus, daß für die Regierung nur die Notwendigkeit maßgebend sei

, die Erzeu gung von Munition zu erhöhen und zu organisie ren, geeignete Werke hiezu zu übernehmen. Dazu sei aber die vollste Einigkeit zwischen Arbeitern und Arbeitgebern notwendig. Die nun folgenden durch drei Tage währenden Verhandlungen erga ben für die Regierung nur einen Scheinerfolg von vorübergehender Bedeutung. Der wesentliche In halt der Beschlüsse ist, daß bei Arbeiten für Kriegsmaterial jede Meinungsverschiedenheit aus den Lohn- und Arbeitsverhältnissen ohne Arbeits einstellung erledigt

werden müsse. Lokale Strei tigkeiten sollen durch Schiedsrichter oder das Han delsamt Beigelegt werden. Ein Beirat der Ar beiterorganisationen soll mit der Regierung die Oberaufsicht über die zu ergreifenden Maßnahmen führen. Dafür wollen die Gewerkschaften Erleich terungen in der Handhabung der Tarife gestatten für die Dauer der Kriegszeit. Damit hatte die Regierung scheinbar den Erfolg auf ihrer Seite. Daß dies nur scheinbar war, beweist ein Artikel Vanderveldes, in der Pariser „Humanite

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1920
Umfang: 8
abends. Fernsprecher Nummer s Nr. 26. 8. Juli 1920. 16. Jahrgang. LlrteN der britischen Regierung über den „Weißen Terror" in Ungarn. Der größte Teil der Weltpresse führt einen ver zweifelten Berleumdungsfeldzug gegen daS neue christliche Ungarn. Leider schentt die Oeffentlichkeit den Lügennachrichten dieser Blätter Glauben, sonst würde sie auch gegen den Boykott, der alle schä digt und furchtbares Präjudiz schafft gegen alle Völker, nicht Stillschweigen beobachten. Nunmehr hat ein unparteilicher

Beobachter, dem niemand die Absicht einer Bloßstellung des Juden tums oder die Bevorzugung des besiegten Ungarns vorwerfen wird, nämlich die britische Regie rung, auf Grund vielseitiger amtlicher Berichte ein Urteil gefällt, das nicht nur der Wahrheit zu- liebe, sondern auch deshalb in weitesten Kreisen bekannt werden müßte, weil es die Lügenhaftigkeit des jüdischen internationalen Nachrichtendienstes grell beleuchtet. Die britische Regierung veröffent lichte die auf den „angeblichen weißen Terror

vor der Volkswut und als Dank dafür besudelt oas V." < der Ghettos seine Beschützer. Die Juden in Ungarn wissen aber sehr gut, daß sie verloren sind, wenn Horthy nicht da ist. „Selbst die Führer der Sozialisten in Ungarn wis sen keinen anderen Ausweg (als eine Regierung Horthy). Sie gaben mir gegenüber (T. B. Hohler) ihrer Ansicht Ausdruck, daß Admiral Horthy unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht mächtig ge nug ist, um das Militär im Zaume zu halten und daß ihm noch größere Machtbefugnisse erteilt wer

die tiefsten Fragen des Menschen, die Frage nach Gott, nach Zweck dieser Welt, nach Sünde und Verant wortung für immer aus der GedankmOvett des Ar« Ueber die „Heirker-Regierung* Horthy's äußert sich Admiral E. Troubridge: „Die Entwicklung der gegenwärtigen Regierung habe ich aufmerksam ver- folgt und ich glaube, daß sie so demokratisch ist, wie sie unter den gegebenen Verhältnissen eben sein kann. Sie vertritt etwa 80 v. H. des ungari schen Volkes, während die übrigen 20 v. H. auf 10 v. H. Sozialisten

und 10 v. H. extreme Reattro- näre verteilt sind. Sie ist eine christliche Regierung eines christlichen Landes." Sehr richtig ist die Feststellung, daß die gegen- wärttge ungarische Negierung christlich und nicht antisemitisch ist; die eigentlichen Antisemiten bilde» den äußersten rechten Flügel, der außerhalb der Regierung steht. Der Bericht weift auch auf die Möglichkeiten hin, die eine Folge allzu strenger Verfolgung derjenigen wären, die den Juden ge genüber aufireten: „sie würde im ganzen Land« Pogrome

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 25.02.1915
Umfang: 12
man in der Tat sagen — endlich hat sich die Regierung zu einer Tat entschlossen, die, wenn irgend etwas geeignet- ist, dem uns von England angedrohten 7 Hunger die- Türe zu weisen. Die Regierung har stich zur hohen sozialpolitischen Weisheit des Vaterunser verehrt, zur Weisheit, die in seiner vierten'Bitte liegt: „Gib uns heute unser tägliches Brot!" Tie ^Regierung hat die Rolle des Brot- und Fannlieu- vaters im Reiche übernounuen, der diese wertvolle Himmelsgabe behütet und Tag für Tag in der i Familie

austeilt. Die Regierung hat gewifser- !maßen Hand auf Getreide und Mehl gelegt und izügleich'damit die Austeilung' selbst übernMMen. ;Dies ist in der heutigen Kriegslage die'beste, ja >die. einzig ausreichende und wirksame SarMstür bie Volksernährung. Sie ist spät, sehr spat, zu spät, aber immerhin noch insoferne rechtzeitig ge lkommen, als die Gefahr des Hungers durch sie gebannt erscheinen kann. Besonders wir in Tirol !müssen der Regierung dankbar sein, daß sie sich zu diesem so tiefen Eingriff

doch von der Regierung vorgeschrieben sind. Alle, die sich um die Sache kümmerten, sagten und mußten sagen: „So geht's nicht länger. Was nützen die Höchstpreise, wenn sie mithelfen, das Ge treide in Verstecken auszuhäusen? Was nützen die Mehl-, was die Backvorschristen, wenn das Ge treide zum Vermahlen, das Mehl zum Verbacken ausgeht und solches nirgends zu bekommen ist? Was nützt der Ruf nach Sparsamkeit, wenn die einen prassen dürfen, die andern das nicht haben, womit sie sparen sollten? Man erkannte

es, daß hier guter Rat teuer ist, mau fühlte, man sagte es, daß hier nichts nützt, als der schärfste Eingriff der Staatsgewalt, die Uebernahme der Brotver- teilung durch die Regierung. Es wird für alle ungewohnt und unbequem, für viele hart, ja höchst peinlich sein, wenn sie em- bekennen müssen, wie viel Getreide sie im Speicher, wie viel Niehl sie im Küchenkasten oder auf dem Boden oder sonstwo haben, man ihnen die 'Deka und Gramm vorschreibt, die sie im Tage verzehren dür fen. Viele werden sich sträuben

, daß Konzessionen für Eisenbahnen, Bergbau und zur Errichtung von Docks künftighin nur an Japaner und an andere Ausländer nur mit Genehmigung Japans erteilt werden dürfen. China soll drei Gegenvorschläge ge macht haben und es erklärte sich auch bereit, zur öffentlichen Erklärung, niemals Häfen oder Inseln an eine andere Macht abtreten zu wollen. China weigerte sich jedoch, der japanischen Regierung Bürgschaften hiefür zu geben. Amerika und Japan. kv. London, 24. Febr. Die „Times" melden aus Washington vorn

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 16
Datum: 07.05.1911
Umfang: 16
. Ersichtlich sucht die franzö- W Regierung die Aufmerksamkeit des Volkes ^ außen abzulenken und den verblassenden Mhm der Republik durch neue Heldentaten sowie mrch eine forcierte Förderung des Exportes wie- öet aufzufrischen. Die Exzesse, die sich in Paris 1. Mai abspielten, zeigen zur Genüge, wie ^lt du Volksbeglückung und Volksbefreiung in ^publik Frankreich, dem Jdealstaate aller Aa^emokraten außerhalb Frankreichs, vor- ^ichritten ist. Der 1. Mai in Paris. t französische Ministerrat hatte alle Stra

an die italienischen — Kinder, um deren kriegeri schen Eifer zu dämpfen! „Teuerste Kinder", so schreibt der General wörtlich, es waren bereits solche darunter, welche sich falsche Schnurbärte vorbereitet hatten, sowie dunkle Farbe, um sich damit die Haut zu bemalen. Die wahren italie nischen Patrioten werden sicherlich über diesen Patriotismus Tränen der Rührung vergossen haben Wiederbefestigung von Ancona. Die Regierung beabsichtigt, die 1866 ge schleiften Befeftigungswerke von Ancona wieder herzustellen

suchen sich der furcht baren Lage durch Auswanderung nach Montene gro zu entziehen. Ostasien. Die Kriegsgefahr zwischen Rußland und China. Die russische Regierung trifft umfangreiche Vorbereitungen für einen Krieg mit China. Der Finanzminster Kokowzew reist nach Paris, be hufs eventueller Aufnahme einer Kriegsanleihe. Außer dem Kriegsminister wird auch der Ma rineminister sich nach dem fernen Osten begeben, um große Inspizierungen vorzunehmen. — Der russische General Bastianow erklärte, daß ein Krieg

eine unein nehmbare Stellung in Marokko schaffen könnte. Dadurch würde der Sultan zu einem Vasallen der französischen Republik herabsinken und die Politik der offenen Tür, die bis jetzt in Ma rokko gegolten hat, ihr Ende finden. Daß sich das andere Mächte nicht gefallen lassen könnten, liegt ebenfalls an der Hand. Die gegenwärtige Zusammensetzung des französischen' Kabinettes sowie die Schwäche der nächstbeteljigten spani schen Regierung lassen diese Befürchtungen nicht als unbegründet erscheinen

. Der Marsch der französischen Hilfskolonne. Die Verstärkungen, die die Regierung in folge der jüngsten Ergebnisse in Marokko nach Casablanca entsendet hat und deren Transport unterwegs ist, umfassen 10 Jnfanteriebataillone, 4 Kavallerieeskadronen, 4 Batterien Artillerie und 2 Kompanien Genietruppen, zu denen noch Service und Proviant kommen. Gefangennahme eines Oesterreichers. Nachrichten aus Tanger zufolge ist ein österreichischer Staatsangehöriger in der Umge bung von Ras el Ma von aufständischen Ber

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 4
Datum: 10.05.1917
Umfang: 4
war Kriegsminister. Auch Divraui war Minister und „Genosse". Die Genossen SeiNbat, Guesde mnd Thomas, letzterer als Munitionsminister auch heule noch Mitglied der französischen Regierung, sind während des Krieges in die Regierung einge treten. In Belgien ist der Vorsitzende des inter nationalen sozialistischen Bureaus, Vandervelde, nach Kriegsausbruch Minister geworden und be- tätigt sich heute noch als einer der eifrigsten Wan derredner während des Krieges. Auch in England ist die Arbeiterpartei

und Gefangennahme Hz Mini ster als provisorische Regierung. Run wurde in der Presst das Gerücht verbreitet, die revolutionäre Regierung sei für den Frieden. Die Sozialdemo kraten in Deutschland und Oesterreich, die sich mit allen Revolutionären aus der ganzen .Welt als blut- und wesensverwandt betrachten, suchen nun diese angebliche Friedensbereitschaft der russischen Revolutionäre für sich auszunützen, um an dem allgemeinen FriedenMedürfnis ihr Parteisüpp chen zu kochen. Drei Obergenössen aus Oesterreich

sich gegen dieselben kund. Das Versagen dieser Wirtschaftszentralen inmitten einer schweren Zeit mag in der Art ihrer Organi sation liegen. Es sind Privatunternehmungen, die unter Mitwirkung der Regierung gegründet wurden, von ihr beaufsichtigt werden und deren Zweck, wie bereits bemerkt, ist, helfend und för dernd in die Lebensmittelverteilung einzugrei. fen. Heute stehen die Verhältnisie so, schreibt „Die Neue Zeitung", daß diese Wirtschaftszentralen

gefordert werden, daß da die Regierung je eher desto besser ganz energisch eingretft. Wir konnten vor kurzem vernehmen, daß die Regierung eine Reform der Kriegszentralen Ln die Wege geleitet habe; bis jetzt konnte die Wir kung einer solchen noch nicht verspürt werden. Wenn wir so vom Standpunkte der Verbraucher unseren gerechten Unwillen über diese Art der Lebensmittelversorgung durch „Zentralen" zum Ausdrucke bringen, so bürste es auch interessie ren, die Meinung der Erzeuger, also der Land wirte

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Der Arbeiter
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Seite 4 von 16
Datum: 21.05.1911
Umfang: 16
, wenn die gespannte Lage in Albanien andauern würde. Der Botschafter hat sich über die Gewalttätigkeiten beschwert, die sich türkische Soldaten albanesischen Frauen und Kindern gegenüber zuschulden kommen ließen. Ein derartiger Schritt des Botschafters wäre zu begrüßen. Mexiko. Die Truppen der Union rücken in Mexiko ein. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat beschlossen, die Truppen über die mexikanische Grenze zu senden, um, wie die Regierung diesen Schritt begründet, zugunsten der mexikanischen Regierung

gresses und die Ernennung des Vizepräsidenten und Generals Rehes zum militärischen Diktator. Marokko. Die Marokkosrage eine europäische Kriegsgefahr. Eine alarmierende Nachricht kommt aus Berlin. Darnach ist die deutsche Regierung fest entschlossen, ein längeres Verbleiben der französi schen Truppen in Fez, als es zum Ausruhen und zur Vorbereitung des Rücktransportes der in Fez wohnenden Franzosen unumgänglich erforderlich wäre, als Bruch der Algecirasakte zu betrachten und diese für aufgehoben

zu erklären; den Vor schlag nach einer neuen Konferenz zur Revision der Algecirasakte würde Deutschland ablehnen. Dieser Entschluß der deutschen Regierung bestä tigt die Gerüchte, die in den letzten Tagen durch die Presse Europas gingen: die internationale Situation ist gespannt und die Gefahr einer europäischen Krise sehr groß. Ob Frankreich einer unreifen Frucht wegen einen europäischen Brand entzünden will? — Aus Paris wird ge meldet, daß in Frankreich ernstliche militärische Vorbereitungen im Gange

der deutschen Regierung in den letzten Tagen zu- rückzusühren. Ostasien. Rußland und Japan gegen China. Gegenüber den Zeitungsmeldungen, wonach die russische und die japanische Regierung gegen wärtig über eine gemeinsame aktivere Politik ge genüber China verhandeln, ist die St. Petersbur ger Telegraphenagentur ermächtigt, zu erklären, daß diese Gerüchte vollkommen erfunden sind. Die Politik Rußlands im fernen Osten verfolge die Wahrung des Status quo und eine ihrer hauptsächlichsten Aufgaben sei

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 8
Datum: 06.08.1911
Umfang: 8
in die Minori tät drängen zu müssen. • Portugal. Die monarchistische Bewegung D . vollständig unterdrückt zu sein. Sicheren Nachrichten zufolge wäre es den Monarchisten ein leichtes gewesen, der republikanischen Regierung Herr zu werden, wenn nicht die spanische Re gierung liebevoll den Machthabern in Portugal zu Hilfe geeilt und mit allen erdenklichen Mitteln den portugiesischen Monarchisten, die sich zumeist an der Grenze aufhielten, in den Arm gefallen wäre. König Alfons mag sich vor seiner republi

kanerfreundlichen Regierung in acht nehmen! Politische Nachrichten. Aus dem Abgeordnetenhause. Die rot-blau-gelben Teuevungsschwindler am Pranger. Am Donnerstag den 27. Juli wurde im Par lamente die große Teuerungsdebatte geführt, die zu einer gründlichen Entlarvung der roten und blauen Teuerungsdemagogen führte. Die frei sinnigen und sozialdemokratischen Sieger vom 13. und 20. Juni versprachen dem Volke bekannt lich sofortige Abhilfe gegen die Teuerung. Nach dem die Herren nun im Parlamente sitzen, glaub ten

, also mit Zweidrittelmehrheit, angenommen wurde. Was tut der Teuerungsausschuß? Gezwungen durch die Christlichsozialen, innerhalb 24 Stunden Bericht zu erstatten, beschloß der Teuerungs ausschuß, in den sauren Apfel zu beißen. Allein der Gipfel der Weisheit des blau-roten Teuerungsausschus ses bestand nur darin, daß er die quantitativ und zeit lich unbeschränkte Einfuhr des Ueberseefleisches ohne Rücksicht auf den Einspruch der ungarischen Regierung und die Einfuhr von Lebendvieh und Fleisch in grö ßeren Mengen aus Serbien

gegen Zugeständnisse von dieser Seite forderte. Die Folge wäre zuerst der Ruin der österreichischen Landwirtschaft und dann eine noch viel entsetzlichere Teuerung gewesen. Die Antwort der Regierung. Unter solchen Umständen war die Antwort der Re gierung auf den Beschluß des Teuerungsausschusses nicht schwer zu erraten. Mit einer Bündigkeit und Deutlichkeit, die beim Ministerpräsidenten Gautsch förm lich überraschte, hat dieser am Samstag erklärt, der Be schluß des Teuerungsausschusses verlange Unmögliches

und Undurchführbares. Wie die Regierung immer heiße, nie werde sie einen solchen Beschluß durchführen. Er brandmarkte die Sozialdemokraten, von denen der An trag stammt, und die Freisinnigen, deren Mitglied Erb den Antrag als Referent empfahl, als Vertreter des amerikanischen Fleischtrustes. Tatsächlich hätten die amerikanischen Fleisch juden von diesem Anträge den Profit gehabt, un sere Landwirtschaft aber wäre ruiniert und das Elend nur noch größer gemacht. Die Abstimmung am 29. Juli. Nachdem die Peitschenhiebe

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 31.03.1912
Umfang: 12
, bis sie sich in ihrer Verzweiflung lei der zur Empörung Hinreißen ließen (1863). Das wollte die Regierung und nun begann die entsetzliche Ver folgung in den 60er Jahren. Auf und ab gehen diese Wogen noch bis auf den heutigen Tag. Als die Re gierung schließlich einsah, daß sie doch nicht zum Ziele kam, verfiel sie auf den Plan, den einst Julian der Apostat ausgedacht: den Klerus zu korrumpieren, dann ist das Volk ohne Hirten und unfehlbar ver loren. Durch den Krieg mit Japan und die immer drohender anwachsende Revolution wuchs

, es getan, so wird er abgesetzt. Sucht ein Bischof seine Diözese zu visitieren und un taugliche Elemente im Klerus zu beseitigen, so ist er der Verbannung ins innere Rußland sicher. Nach Rom wird nichts gefragt; Rom wird so lange brüskiert, bis es schließlich notgedrungen den diplomatischen Verkehr mit Petersburg aufgeben muß. Es scheint, daß die russische Regierung diesen Augenblick herbeisehnt. Aus diesem Milieu heraus ist der Fall in Czen- stochau zu beurteilen. Rom hat versucht, das Kloster

und mit der größten sittlichen Entrüstung die Erfolglosigkeit des nicht Damasus Maczoch eine Kreatur, ja höchstwahr scheinlich ein Spitzel der russischen Geheimpolizei - Die Geheimpolizei in Rußland hat schon andere Dinge auf dem Kerbholz, als den Skandal von Czen stochau. Der ganze Prozeß hat es fast bis zur Evidenz bewiesen: Maczoch war das Werkzeug fcer russischen Regierung, um das katholische Polen in stimm Her- zen zu treffen. Czenstochau ist der berühmteste Wall fahrtsort der ganzen slawischen Welt. In ganz

Polen und in weiten Kreisen Deutschlands ist man der Ueberzeugung, daß Maczoch durch die Regierung « das Kloster hineingezwungen wurde gegen alle iich lichen Gesetze, daß er int Kloster trotz seiner Untitz senheit, seiner Frechheit, seiner Zügellosigkeit M seiner Trunksucht von der Regierung moralisch unter' stützt wurde. Als das ärgerliche Leben des MacM selbst dem von der Regierung begünstigten unfähig«' Prior Reimann zu arg wurde, drohte Maczoch der Aufhebung des Klosters für den Fall

, daß er e ' straft werde!! Ist das nicht sehr, sehr auffallend, ist mehr wie wahrscheinlich, wie auch der Prozeß naY' gelegt hat, daß Maczoch in die Kellerräume ^ Klosters Pulver, Dynamit und Gewehre emschMg' geln sollte. Eine plötzliche Haussuchung 112^ der russischen Regierung den „evidenten" Beweis, Jasna Gora der Mittelpunkt einer revolutrona Verschwörung der Polen geworden sei. Der ruW Geheimpolizei ist ein solch teuflischer Plan leider > ? zuzuschreiben. Maczoch bedurfte zur Ausführung ! nes Planes

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 4
Datum: 29.08.1919
Umfang: 4
aus Wahrheit beruht: sicher ist, daß die Südtiroler Frage die Herrschaften in St. Germain noch immer beunruhigt. — Böses Blut in Deutschsüdtirol macht die ^Mitteilung, daß die italienische Regierung einen gewissen C r e d a r o, einen Freimaurer häuptling reinsten Wassers, zum Gouverneur von Südtirol ernannt. Aller Protest der ka tholischen Presse Italiens, wie der Ent rüstungssturm in Südtirol haben nichts genützt gegen das mächtige Gebot der Loge. Eine ernsts Kohlenkrise, die der amerikani sche

wird, daß die Alliierten die Verweserschast des Erzherzogs Josef und die durch ihn ernannte Regierung nicht aner kennen. Auch das Kabinett Friedrich ist an geblich zurückgetreten. Es war auch die im Amte folgende Regierung mit den: Großkauf- mann H e i n r \ ch an der Spitze bekannt, als Mitte dieser Woche sich der neuen Regierung unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg stellten, angesichts deren das Kabinett Heinrich zurücktrat. Es verlautet inzwischen, daß Friedrich mit seiner Regierung keinesfalls zu weichen

sich nach dem in der betreffenden Gegend üblichen Lohnsatz und beträgt nach Angabe der französischen Negierung für den nichtgelernten Bauarbeiter un gefähr 12 Franken, für den gelernten ungefähr 15 Franken täglich. Die französische Regierung nimmt an, daß etwa zwei Drittel des Lohnes des unge lernten Arbeiters für den Unterhalt aufzuwenden sein werden. Hinsichtlich des Restes fordert sie, daß ein Teil davon nicht an den Arbeiter in Frankreich, sondern durch die deutschösterreichische Negierung an die in Deutschösterreich

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 16
Datum: 03.12.1911
Umfang: 16
Minister aus Grundlage der gesamten Dienstzeit Md des letztgenossenen Gehaltes ein höherer GeMß gebührt. Es wird weiters die Aufhebung der Institution der Ministerien ohne Porte feuille, der sogenannten Landsmannministerien, beantragt. Bravo! Neue Steuervorlagen. Kürzlich wurden von der Regierung dem Abgeordnetenhause fünf neue Steuervorlagen unterbreitet, die zum Teil schon dem früheren Reichsrate Vorgelegen sind, aber nicht erledigt worden waren. Ein großer Teil der Mehreinnahmen soll zur Sanierung

angenommen. Der Resslutionsantrag Verstovschek-Hagenhofer (christlichsozial) wurde zum Beschlüsse erhoben. Die Regierung wird aufgefordert, den Kommunalverwaltungen an die Hand zu gehen und im Einvernehmen mit denselben im Interesse der Approvifionierung alle großen Märkte mit Lebensmitteln dem De tailverkauf zugänglich zu machen und eine De zentralisierung derselben duvchzuführen, wobei auch behufs Versorgung des Fleischbedarfes den ärmeren Bevölkerungsklassen die Errichtung von städtischen

Uebel von Frankreich ausgegangen, nun muß aber dieses selbst eine wirtschaftliche Erscheinung über sich er gehen lassen, die Teuerung, welche Amerika gebar und welche von da aus die ganze Kultur welt heimsuchte. Die französische Regierung sucht natürlich ebenfalls dem Uebel zu steuern und glaubt dasselbe bannen zu können durch — Maß nahmen gegen die Bäcker und Fleischhauer. Eine Gesetzesvorlage beabsichtigt die Errichtung eigener kommunaler oder von der Gemeinde subventio nierter korporativer Bäcker

fügen. Die nötigen Geld mittel schießt der Siaat vor, aber nur bis zur Hälfte des erforderlichen Kapitals. Der Fleischnot will die Regierung ferner durch Viehimport aus den Kolonien, aus dem Senegal und Niger gebiete abhelfen. Auch ausländisches Fleisch soll herangezogen werden. Endlich sind Tarifmaß regeln geplant. Dagegen scheint die Regierung zu Zollermäßigungen nicht geneigt zu sein. Sie geht dabei von dem ganz richtigen und vielfach be währten Standpunkte aus, daß solche nur dem Handel, nie

Forstarbeiter Arbeiterzahl zirka 2800 Für die einzelnen hier angeführten Gruppen ergibt sich nun nachstehendes Bild über auszube zahlende Löhne, die Lohnsteigerung in den letzten zehn Jahren und der von der Regierung beab sichtigten Maßnahmen: Gruppe Ia: Seit 1899 stieg der Lohn von 1.2 Millionen Kronen auf rund 3 Millionen, also um 66 Prozent, während die Arbeiterzahl nur um 6.6 Prozent stieg. Ab 1. Jänner 1912 sollen alle Arbeiter eine Wochenzu lage von 1 Krone erhalten, die Kanzleifunktionäre

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 16
Datum: 01.04.1915
Umfang: 16
zu verhindern. — 4000 Arbeiter, , denen sich rund 10.000 Bauern und Bäuerinnen anschlossen, zogen nach Cartagena. Beim Ein dringen in die Stadt wurde der Gendarmerie kordon gewaltsam durchbrochen, wobei mehrere Personen getötet und viele verwundet wurden. * Vor den öffentlichen Gebäuden kam es zu großen Demonstrationen, bis schließlich das Ein schreiten des Bürgermeisters die erregte Menge : zur Ruhe brachte. Die Regierung hat, um der drückenden Not abzuhelfen, bedeutende G e- treideeinkäufe in Argentinien

gemacht. Die Rede Salandras. kb. Rom, 22. März. Am Schluß der heu tigen Kammersitzung schlug Ministerpräsident Salandra vor, das Haus bis zum 12. Mai zu vertagen. Turati wünschte dem gegenüber, daß die Ferien kürzer seien, insbesondere mit Rücksicht auf die internationale Lage. Er wünsche, daß Italien eine Stätte sei, der Neutralität, des : Friedens und der Gerechtigkeit. Der Ministerpräsident erwiderte, es liege der Regierung jeder Gedanke ferne, ohne Parlament ' zu regieren. Wenn sie etwas längere

Ferien als Gewöhnlich vorgeschlagen habe, sei es deshalb ge- schehen, weil die Regierung sich ihrer Pflicht be wußt sei, ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Probleme der inneren und internationalen Politik zu konzentrieren. Was die äußere 'Politik a n l a n g t, habe die Regie rung wiederholtBeweise des' Ver trauens erhalten, eines Vertrall en s, das nur allgemeiner Natur sein könneund bedeute, daß man ,d er Regierung die grötzteAktions- freiheit lasse. (Zustimmung.) Er könne ruhig behaupten

, daß zwischen der Regierung und dem Parlament eine Gemeinschaft der Ge fühle bestehe, die auf Wahrung der berechtigten ^ Interessen und der ^rechtfertigten Aspirationen des Landes gerichtet seien. (Lebhafte Zustim mung und Beifall.) Der Vorschlag des Mini sterpräsidenten wurde sodann angenommen und die Sitzung geschlossen. 10.000 Protestversammlungen gegen Wilsons Politik. z. Mailand, 23. März. Der „Sera" wird aus . N e w y o r k gemeldet: Auf die Osterfeiertage wur den in den Vereinigten Staaten 10.000 Volks

Regierungskreisen in Havre mit stets wachsendem Eifer gepflogen und gefördert. Ein anerkanntes Organ der Regierung, das „20. Jahrhundert", eröffnet eine regelrechte Propaganda zugunsten einer Anexionspolitik. Es macht dem Minister Vandcrvelde, der kürzlich nur das Großherzogtum Luzemburg forderte, den Vor wurf, zu bescheiden zu sein, man müsse im Gegen teil linksrheinisches deutsches Gebiet annektieren und Deutschland auf den Umfang Preußens von 1815 reduzieren. Diese Idee wird nicht von allen Belgiern

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Seite 2 von 12
Datum: 22.07.1915
Umfang: 12
. Die Schlußfolgerung der Broschüre lautet im wesentlichen: All dies nun hat, ohne den Haß gegen Deutschland zu mildern, die Mißstimmung gegen die Regierung sehr verschärft, und alles das wird von der Revolution klug benützt. Schon im Februar dieses Jahres wußte die Gendarmerie in Petersburg, daß es den Revolutionären gelungen war, eine Organisation zu schaffen, die der des Jahres 1915 weit überlegen ist. Die Regierung hatte die Fäden in der Hand, aber sie hielt es für gefährlich, mit Massenverhaftungen vorzu gehen

. Die Sprengstoffabrik Creigolo, das größte Unternehmen der Welt, mußte schon wegen Koh. lenmangel den Betrieb einstellen, wodurch 200k Arbeiter brotlos wurden. Der Kohlenmangel be ginnt sich auch in den anderen Munitionsfabri ken bemerkbar zu machen und die Regierung wurde aufmerksam gemacht, daß seit zehn Tager keinerlei Kohle mehr zu erhalten ist, und daß weitere Betriebseinstellungen gewärtigt Werder müssen. Die Regierung Hat sich daher gezwun gen gesehen, die Kohlenausfuhr nach allen Län dern, mit Ausnahme

Frankreichs, zu verbieten Arbeiterstreik in englischen Waffenfabriken. Am 19. Juli hat der Streik der Arbeiter ir den Remington-Waffenfabriken in Bridgepon begonnen, 12.000 Mann sind in Ausstand getre ten. Die Streikagitatoren versuchen, auch in an deren Städten die Munitionsarbeiter zum Streit zu veranlassen. d. Rotterdam, 21. Juli. Aus London wird berichtet: Die Eini gung zwischen den Kohlenarbeitern und der Regierung gilt als bevorstehend. Der Streik gilt als beigelegt. Weitere englische Kriegskredite

. kb. London, 20. Juli. Die Regierung forderte im Unterhause einen weiteren Kriegskredit von 160 Millionen Pfund, was im Vereine mit den früheren Kriegskrediten die Gesamtsumme von 600 Millionen Pfund er- gibt. Schwierigkeiten mit d. Muni tionsarbeitern in Amerika. keuter meldet aus New-Iork: In Boston und anderen Orten von Massachusetts besteht die Gefahr, daß die gleichen Zustände wie iw Bridgeport (Konnektikut) sich entwickeln, die steigernde Unzufriedenheit der Arbeiter der „Aufhetzung

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Seite 4 von 12
Datum: 17.03.1912
Umfang: 12
kratischen Anträge wirksame, praktische Mittel gegen die K o h l e n t e u e r u n g vor zuschlagen. — Am Schlüsse der Sitzung beantwor tete der Ministerpräsident Graf Stürgkh die Interpellation der Christlichsozialen und Slolne- nen über die Wahrung der Kronrechte gegenüber dem Resolutionsantrage der ungari schen Regierung. Die Entschiedenheit, die aus der Erklärung sprach, kennzeichnete die gefestigte Stel lung des Kabinettes Stürgkh. Der Anschauung des Premiers, daß kein Anlaß vorliege

, die erste Lesung der Wehrvorlage von der Tagesordnung abzusetzen, pflichtete die Mehrheit des Hauses da durch bei, daß sie die diesbezüglichen Anträge aus dem tschechischen Lager Niederstimmte. Uebrigens zeigte sich schon am Donnerstag, daß es nicht mehr möglich sein würde, noch im Verlauf der Woche die Abstimmung über die Teuerungsanträge durchzuführen. Die Regierung war damit ganz Zufrieden, da das ungarische Kabinett Khuen seine Demission gegeben hatte und dadurch eine, wenn auch kleine

in der Spi ritusfrage hervor. Die Begründung im Hause hatte der Abgeordnete Direktor M i k l a s über nommen, der seine Aufgabe in glänzender Weise löste. Die Rede dieses Parlamentariers, der — obwohl erst seit 1907 im hohen Hause — heute bereits zu den gewiegtesten Taktikern zählt, war ein Musterbeispiel sachlicher Darstellung. Miklas wandte sich ebenso wie Dr. Schoepfer einerseits gegen die Demagogie b<er Junisieger und anderer seits gegen die Schwäche der Regierung. Die von den Christlichsozialen

der Finanzwache, zum Teile der Staatspolizei entnommen werden. Die 'Finanz detektives werden auf Tirol, auf das oberöster- reichisch-salzburgisch-bayerische Grenzgebiet und die böhmischen Grenzstriche verteilt werden. Eine weitere neue Einrichtung soll die Anlage eines Albums für Schmuggler fein, um den Detektives die Recherchen nach Schmugglern zu erleichtern. — Bekanntermaßen hat der Reichsrat beschlossen, das Verbot auf Einführung von Saccharin auf- z u h e b e n. Die Regierung pfeift

(ä 1030 Kilogramm), deren Wert an Ort und Stelle 2,709.439.175 Krom betrug. Wie bekannt, denkt die englische Regie rung an die gesetzliche Einführung des von den streikenden Kohlengräbern geforderten Mindesi- lohnes. Dieser Schritt der Regierung findet eine geteilte Aufnahme. Viele Abgeordnete der libera len Mehrheit sowohl wie der konservativen Min derheit befürchten, daß ein solches Gesetz nur zn einer neuen Agitation unter den Angestellten de! anderen Industrien führen müsse. Die englisch Regierung

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Der Arbeiter
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Seite 10 von 12
Datum: 15.04.1915
Umfang: 12
Volksversamm lung viele Worte voll.Lobes und Anerkennungen ge genüber dem. deutschen Wesen, der deutschen Arbeit, den deutschen Leistungen und — der deutschen Regie-, rukg gefallen. Wäre Aehnliches ip Frankreich mög lich? Nie und nimmermehr. Für den. Franzo sen ist dieser Krieg Herzens-, für d^n Eng länder G e f ch ä f t s s a ch e. Der Franzose hat über seinem blinden Haß gegen alles Deutsche seinen Ver stand verloren, der Engländer, soweit er nicht gerade die Ausgabe hat, seine Regierung aus ihrer Klemme

zu Befreien, legt sich kühl erwähnend folgende Frage vor: „Wie können wir die Dummheiten der Regierung wie der gutmachen, ohne allzu sehr ramponiert aus der Affäre hervorzugehen?" Der Engländer bemüht sich um die Erkenntnis, der der Franzose hartnäckig aus dem Wege geht. Die meisten Engländer, die ich gesprochen habe, sagen ganz aufrichtig: „Wir haben die Deutschen unterschätzt." Kein Franzose würde etwas Derarti- ges sagen. Von dem Deutschen spricht er nie anders, als in Ausdrücken des Hasses, der Wut

-erüng ihre Vecheinun- gen ersüil.en könne. Vertraue nsselig hätte man her Regierung.nachgeredet, was sie in Sachen des Millio nenheeres,Lord Kitcheners,. der deutschen Untersee boote, der Aushungerung des Feindes, seiner militäri schen Schwächung, dem Volke vorgebetet hatte. Heute aber hört man allenthalben: Die Regierung hat sich um ihren Kredit geredet. Gegen sie und ihxe Verspre chungen führen die Ereignisse und Tatsachen, wie die enorme Lebensmittelteuerung, der stupende Mangel an Munition

sich immer stärker Bahn. Es wäre den Partsigegnern ein Leichtes, die Regierung zu stürzen. Aber die Kon servativen haben keine Neigung, die böse Erbschaft anzutreten. Mag Herr Asquith auslöffeln, was er sich emgebrockt! So denken sie und ebnen damit vielleicht der Herrschaft der Arbeiter die Wege." Diese Darstellung der englischen Volks- stimmung ist gewiß außerordentlich interessant und darf wohl kaum als Schönfärberei betrach- tet werden. Freilich, es ist vorläufig noch die englische Regierung

, an die wir uns halten müssen, die Regierung, die vor keinem Mittel Zurückschreckt. Wie ein Kriegsschiff gefeOts- bereit gemacht wirb. Wenn sich ein Panzerschiff für einen Zu sammenstoß mit dem Feinde vorbereitet, so ist das erste, was geschehen muß, jedes Hindernis vom Deck zu beseitigen, das mit der Bedienung der . Geschütze irgendwie in Widerstreit geraten könnte, namentlich Gegenstände, die, wenn sie zufällig getroffen würden, zersplittern und so die Besatzung gefährden könnten. Zeltstützen werden flach auf Deck

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 12
Datum: 11.02.1915
Umfang: 12
unternommenen.Schritte ist es nicht bester geworden. Selbst zu den Höchstpreisen ist nichts . zu bekommen. Es wurden schon vielfach Käufe über oie Höchstpreise abgeschlossen, obwohl es laut kaiser licher Verordnung strenge bestraft wird. Wenn sogar die Regierung, der doch die Ueberwachung und Ein- hakung'obliegt, über den Höchstpreisen kauft und zu kaufen einpfiehlt. so hört sich selbstverständlich der Höchstpreis auf. Forderungen von 1000 bis 2000 Kro nen per Waggon-über den Höchstpreis find keine Sel tenheit und unsere Negierung

in Ungarn Zis- leithanien zur Verfügung gestellt werden. Ter Ueberschuß Ungarns müsse also nach Möglichkeit in Oestereich zur Verwendung gelangen. Der Mi nisterpräsident antwortete, daß die Regierung diese richtige Ansicht der Ehristlichsozialen teile und) be rief sich auf die Tatsache, daß es der Regierung in den dringendsten und wichtigsten 'Fällen bisher auch gelang, ungarisches Getreide und Mehl zu er halten und für die österreichische Approvisionierung zur Verfügung zu stellen. Es wurde diesbezüg

- r : nicht unterlassen, alle nur möglichen Schritte : rnebmen und die Regierung werde, mit oll ’t Energie ihre Bemühungen fortsetzen, tim die in Ungarn entbehrlichen Getreide- usw. Vorräte für den Bedarf der diesseitigen Re ich shälfte ver wenden zu können. Die Regierung hoffe, daß ihre Bestrebungen von Erfolg gekrönt fein werden, die Abwicklung der Approvifionierungsaktion klaglos zu bewerkstelligen. Sodann brächte Obmann Stöckler die Be schwerden der Christlichsozialen Partei betreffend die Stockung

dein Ministerpräsiden ten für seine volksfreundlichen Bemühungen und schied mit dem Eindrücke, daß die Regierung besten Willens sei, alles zu tun. was iru Interesse des militärischen und wirtschaftlichen Durchhaltens nötig fei. Chronik der Kriegsereigniffe. Jänner. 25. In Ostpreußen finden heftige Artillerie- kämpfe statt. Russische Angriffe nordöstlich von Gumbinnen werden zurückgeschlagen. — Bei Wloelawek kommt es zu kleineren Gefechten.—• Unsere Artillerie erzielt abermals bei Tarnow Erfolge

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 8
Datum: 10.06.1920
Umfang: 8
1 Die neuen Steuerträger. J Aus St. Lambrecht schreibt uns ein Leser: , Man kann heutzutage nichts mehr als Enttäu- i schlingen erleben. Aber die meisten und größten I lommen von oben, von seiten der Regierung. Wie . so viele andere Ortschaften wurden auch wir mit einem kolossalen Bündel von Einkommensteuerauf- ' trägen beehrt. Dabei traf es meistenteils Mittel- ! lose, wie Dienstboten, Bauernsöhne und -Töchter, ! Auszügler, ganz kleine Besitzer und dergleichen i Leute. Einem jeden wurde

bezeichnet werden. Dazu muß aber festgestellt werden, daß die wenigsten der Betroffenen das von der Steuerbehörde bemessene Einkommen haben. Soll diese Steuervorschreibung ein Kunststück unse rer Regierung sein, dann hat ste sich selbst ihr Ur teil gefällt, denn solche Künste hat das frühere System nicht zustande gebracht. Soll hier das Mei sterstück unserer jungen Republik sein? Soll da durch das Vertrauen zu ihr gestärkt werden? Soll der wirklich ehrliche Arbeiter, der sein Leben ohne hin mit knapper

des auserwähl ten Volkes und das wäre doch höchst ungerecht. Also hauptsächlich beim Arbeiter und Mittelstand wird die Steuerschraube angezogen. Wir sind uns wohl bewußt, daß es ohne Steruern nicht geht, diese können nun einmal nicht aus der Welt ge schasst werden; aber zuerst so, uns die Regierung die Möglichkeit geben, Steuern zu leisten. Wir se hen auch vollkommen ein, daß wir als ärmstes Staatswesen vor großen Aufgaben und schweren Opfern stehen und sind gerne bereit, solche zu lei sten

. Aber für eine Regierung, die eine solche Un fähigkeit ausweist, die uns jede Hoffnung auf Bes serung untergräbt, für eine Juden-Republik, die nur darauf ausgeht, dem armen arischen Volke den letzten Vlutkreuzer herauszupressen, für eine solche Regierung kann kein Opfermut, viel weniger ein Vertrauen aufgebracht werden. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis das Volk aus diesem so zialistischen Katzenjammer ernüchtert werden wird, dann kommt aber auch die Stunde der Vergeltung. Es sängt bereits in den letzten

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 20
Datum: 04.06.1911
Umfang: 20
. Auf dem Boulevard Saint-Marcel, wo ein Polizeibeamter keine Ansprachen zuließ, kam es zu Demonstrationen, so daß die Polizei die Manifestanten zerstreuen mußte, wobei etwa 30 Verhaftungen vorgenommen wurden. Meh rere Polizeibeamte wurden verletzt. Die Sozialdemokraten gegen den Antikleri- kalismus. Die sozialistische „Petite Republique" bringt einen vielfach beachteten Artikel, worin auch sie dem Antiklerikalismus eine Absage er teilt. Die Regierung wolle ihn immer wieder aufleben lassen, um die Arbeiter

derselben überaus scharf war. Die Regierung fühlte nachträglich wohl, daß sie zu scharf gegen die Pforte aufgetreten sei und sucht nun den Eindruck ihrer Drahtnote wegen Montenegro abzuschwächen und läßt den Chef des russischen Preßbureaus erklären, daß die Note allgemein gedacht sei. — Das türkische Militär richtet gegenüber den Aufständischen nach wie vor sehr wenig aus. Dafür zündet es Kirchen an, plündert Dörfer und schändet Frauen, Kinder und Greise. Derjenige nimmer, der nicht Ordnung schafft im Staate

führt Minister Costa aus, das Trennungsgesetz sei von ihm so ausgearbeitet worden, daß in drei Jahren das Christentum aus Portugal ganz vertrieben sei. Portugiesische „Freiheit". Die „Reichspost" berichtet: Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Oporto genügt es, Verordnungen und Ge setze der Regierung zu kritisieren, ohne dabei irgend welche monarchistische Gefühle zu äußern, um sofort verhaftet zu werden. Die Angeberei hat einen großen Umfang angenommen. Bei der Vernehmung der Verhafteten ergibt

es sich oft, daß diese — Republikaner sind und lediglich eine andere Regierungsart wünschen. Die Protestenzyklika des Papstes gegen die portugiesischen Tyrannen. Der Hl. Vater ver öffentlicht eine an alle Bischöfe und Gläubigen der ganzen Welt gerichtete, vom 21. Mai datierte Protestenzyklika gegen die Unterdrückung der Kirche in Portugal. Der Papst erklärt das Vor gehen der provisorischen Regierung als ein Attentat auf die Kirche. England. Reform der englischen Altersversicherung. Unter dem Drucke

der unionistischen Opposition beschloß die liberale Regierung, das Alters pensionsgesetz abzuändern. Eine Bill, die in dieser Woche im Unterhause eingebracht wurde, setzt statt der vorgeschriebenen 20jährigen Auf- enthaltsvorschrist in England eine solche von 12 Jahren fest. Es soll Ehemännern gestattet werden, die Pension zu beziehen, auch wenn ihre Frauen Armenunterstützung erhalten. Personen, die ihre Pension vertrinken und ins Arbeitshaus geschafft werden, müssen erneut um die Rente nach einer Frist

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 26.05.1912
Umfang: 12
Portugiesen wurden verwundet. Die portugresi- Kll Royalisten zwangen die Spanier, die ge- Miirten Orte wieder zu verlassen. Die spanische ßegietung versicherte der portugiesischen, daß sie te Wachsamkeit verdoppeln werde, urn einem Wfftischen Einfall in Portugal vorzubeugen. Ablehnung des Frauenstimmrechtes in Schweden. Die erste Kammer verwarf nach län- Debatte mit 86 gegen 68 Stimmen den Ge- Mtwurf der Regierung über die Einfüh- des Frauen wah l r e ch tes» zum Parlament. Die zweite Kammer

, an die be- ^ffenden Organe der Regierung entsprechende Mfungen ergehen zu lassen, damit dem Muni- uoMucher, der das ganze volkswirtschaftliche ^.ben schamlos ausbentet und zugleich den Pa- ^Esmus untergräbt, endlich ein Ende gemacht ^ine bureaukratische Obstruktion gegen die , AwLltuugsresorm wurde vom Christlichsozia- A Kemetter in einer Interpellation im Abgeovd- netenhause aufgedeckt. Dennoch sind in fast allen Zentralstellen der Verwaltung Geheimerlässe er gangen — augenscheinlich von höherer Stelle —, wonach

und Baden besteht eine W a r e n h a u s st e u e r. In Baden wurde soeben von der Regierung auf Drängen .der Handwerker und , Kleinhändler ein Gesetzentwurf vorgelegt, welcher eine Erhöhung der Warenhaussteüer beabsichtigt. Die Steuer wird mach d e m U m s a tz b e m essen. Bis zu einem Jahresumsatz von 200.000 Mark sind von je 1000 Mark Umsatz 3 Mark Steuer zu bezahlen. Je größer der Umsatz ift,. desto höher wird der Steuersatz. Bei einem Jahresumsatz von 10 Mil lionen Mark sind infolgedessen

Unfallversicherung für die Bergarbeiter ankündigte. Der Regierungsvertreter er klärte nämlich in Hinblick aus die schwierige Lage der Sozialversicherung: „Die Regierung ist nicht abgeneigt, einer vorgängigen/ abgesonderten Regelung dex Un fallversicherung der Bergarbeiter näherzutreten. Eine solche Regelung könnte selbstverständlich vorläufig nur im Anschlüsse an die bestehende Unfallversicherungs. gesetzgehung erfolgen, wobei in organisatorischer Be ziehung den besonderen Verhältnissen des Bergwerks betriebes

in der Weise Rechnung zu tragen wäre, wie dies in der Sozialversicheruttgsvorlage in Aussicht ge nommen wird. Die Regierung ist bereit, die erforder lichen Vorarbeiten unverzüglich in Angriff zu nehmen und hienach eine Gesetzesvorlage der verfassungs mäßigen Behandlung zu unterbreiten." Arbeitsordnungen für Arbeiter im Staatseisen- bähndienste. Im Bereiche der Staatsbahnverwaltung ist düs Arbeitsverhältnis der im Werkstätten- und Zug förderungsdienste sowie in den verschiedenen Hilfs anstalten

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 16
Datum: 20.08.1911
Umfang: 16
, r an? der Dampfer „Atlanta" mit 800 Tonnen "wn bestimmten Fleisches aus Argentinien n Lriest eingetroffen ist, platzt die ungarische Re- gmung mit ihrer Forderung heraus und verlangt wt mehr und nicht weniger als die Erfüllung Yrer alten Forderung betreffend den A n n a- verger Anschluß der Ka schau--Öder er ge r Bahn. Die Not des Volkes wird von «JJJ ungarischen Regierung dazu benützt, ihre u roerungen durchzubringen! Wie lange wird Oesterreich sich noch von den Ungarn drangsalieren lasten? Das „Argentinische

und zur Verehrung der göttlichen Gebote zurückführen. Frankreich setze große Hoffnungen auf die christlichen Ar beiter und die Eisenbahnerorganisationen. Die Rückkehr der Malistoren. Laut einer Meldung Estad Paschas sind bisher sämtliche Häuptlinge der Malistoren aus Montenegro zu rückgekehrt. Auch die übrigen Malissoren beginnen truppweise einzutreffen. Zahlreiche Malistoren nehmen als Entschädigung für ihr vernichtetes Anwesen Bargeld von der Regierung entgegen. Andere bestehen auf dem Wiederaufbau

ihrer Häuser unter der Kontrolle des Erzbischofs von Skutari. Estad Pascha hat um die Flüssigmachung weiterer Mittel ersucht. Bauern gegen die portugiesische Regierung. In verschiedenen Gegenden Portugals widersetzt sich die ländliche Bevölkerung der Inventarisierung der Kirchengüter, die durch Beamte der Republik vorgenommen wird. Die Bauern sammeln sich, mit Gewehren, Sensen und Stöcken bewaffnet, an, um das Eindringen der Beamten in die Kirchen zu verhindern. Es muß Militär aufgeboten wer

und Liebäugeln mit dem Umsturz kann auch über Nacht einmal das spanische Königshaus um den Thron bringen. England. Der historische Wendepunkt im politischen Leben des britischen Reiches ist vorübergegangen, ohne viel Schaden zu tun. Die von der Regierung vorgelegte „Parla mentsbill", die von der Mehrheit des Oberhauses hartnäckig bekämpft worden war, ist angenommen worden, da die meisten Unionisten und die englischen Kirchenfürsten des Oberhauses sich auf die Seite der Re gierung gestellt

hatten. Damit erscheint der Massenschub von Liberalen in das Oberhaus ver mieden und eine zeitgemäße Reform dieser alt- ehrwürdigen Körperschaft ungebahnt. Zu bemer ken wäre hinsichtlich des ganzen Kampfes noch, daß die englischen Liberalen, die in dieser Frage herrlich gesiegt haben, durchaus nicht zu verglei chen sind mit unseren Liberalen, was schon dar aus hervovgeht, daß sie die Mehrzahl der eng lischen Katholiken und fast alle katholischen Ir länder auf Seite der liberalen Regierung stehen. Neben

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 24.03.1912
Umfang: 12
. Mit Ausnahme jn eitrigen Zwischenfällen, die durch terroristische Maltakte der Streikenden hervorgerufen wur- tot, wurde bisher die Ruhe ziemlich gewahrt. N die Regierung ihr Versprechen, die Arbeits- vor den Angriffen der Streikenden ör tlich zu schützen, dann kann bereits heute ge- W tverden, daß der von den sozialdemokratischen »ent im Interesse ihrer Organisationen vom Mit gebrochene Streik für die Arbeiter verloren M wird, wie dies die christlichen Bergarbeiter- MM vorausgesehen und daher

Nachrichten. Ans dem Parlament. Die Gratisaktien der Waffeufabrik in Steyr. Die Waffenscvbrikations-Aktiengesellschaft in Steyr hat in den letzten Jahnen nicht nur hohe Dividenden gezahlt, sowdern auch aus einem Teil des Gewinnes einen außerordentlichen Reservefonds in der Höhe von 2,100.000 K ge bildet. Dieser Reservefonds soll nur zur Bildung neuer Aktien verwendet werden, die die Aktio näre als Gvatisgabe erhalten. Die Regierung hat zu diesem die Bewilligung erteilt. Abgeord neter v. Pantz hat wegen

dieser Bewilligung die Regierung interpelliert und diese eine Liebes gabe an die Aktionäre, so wie eine Hintergehung der Stenevgesetze genannt. Jn der Sitzung des Abgeordnetenhauses an: 8. März hat der Finanz minister die Interpellation beantwortet, das' Vorgehen der Regierung und die Bewilligung zu rechtfertigen versucht. Abg. v. Pantz bean tragte hierauf in der nächsten Sitzung die Debatte über diese Erklärung zu eröffnen. Dieser An trag wurde gegen die Stimmen der Christlich sozialen und Polen angenommen

fertig sei. Der Redner beschäftigte sich sodann mit den einzelnen im Laufe der Debatte gestellten Anträgen und bemerkte, daß die Christlichsozialen nicht für die Rückverweisung der gesamten Materie an die einzelnen Ausschüsse sind. Sie stimmen damit überein, daß die Er. gebnisse der Kartellengnete dem Hause vorgelegt werden und daß die Regierung beauftragt werde, dem Abge ordnetenhause ein Kartellgesetz ehestens vorzulegen. Redner bemerkte, daß die Organisation der Kartelle an und für sich gesund sei

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1917
Umfang: 4
empfunden wird. Die Regierung hat sich entschlossen, den Reichsrat einzüberufen, ohne vorher eine neue provisorische Geschäftsord nung für denselben zu schaffen, ohne in Böhmen die so notwendige nationale Ordnung herzustellen und ohne die deutsche Staatssprache festzulegen. Wir wollen unserem moralischen Empfinden Gewalt antun und darüber mit wenigen Worten hinweg gehen, daß die Regierung in dieser Beziehung den deutschen Parteien sich verpflichtet hat und sich bis in die jüngsten Tage verpflichtet

dieser Seite der Entscheidung der Re gierung abgeschlossen sein; es wird noch Zeit und Gelegenheit sein, daraus eingehender zurückzukom men. Weit ernster liegt die Frage, welche Wirkung das Verhalten der Regierung auf die Arbeitsfähig- keit des Abgeordnetenhauses ausüben wird. Ein Versagen des Abgeordnetenhauses in dieser so schweren Zeit müßte von den unseligsten Folgen sein. Man hat bisher immer und sicherlich mit Ab sicht die Forderung der Deutschen als einseitige nationale Forderung bezeichnet, wogegen

leben. Dieses Lehen soll nun durch eine die Ordnung sichernde Geschäftsordnung eini germaßen verbürgt werden. Man kann einwenden, es sei ein Recht des Hauses, sich diese Ordnung selbst zu geben, wir stimmen rückhaltlos zu; wenn aber das Haus sich' nicht selbst beim Schopf aus den: Sumpf herauszuziehen vermag, dann ist es eben Pflicht der Regierung, ihm auf tragfähigen Boden zu helfen. Die S t a a t s s p r a ch e, ja soll man über deren Notwendigkeit, über deren Charakter als Staats- notwendigkeit

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