hauses ergriff der HandelSminister mehrmals das Wort. Dabei wurde mit den Sozialdemo kraten, welche die Regierung und Agrarier für die Flrischteuerung verantwortlich machen wollen, gründlich Abrechnung gehalten. Der HlindelSminister unterzog alle Vor schläge, die bezüglich der Behebung der Fl-isch- teuerung gemacht wurden, einer eingehenden Besprechung und kam zu dem Resultat, daß momentan die Einführung von argentinischem Fleisch als NotflandSauSnahme akzeptiert werden müsse. Er stellte fest
dann die Maßnahmen mit, die die Regierung getroffen hat, um der Teuerung möglichst zu steuern. Angesichts des UmstandeS. daß die Fleischnot und Fleisch» temrung nicht ein lokaleSUevel, sondern Kroöieren geyt üöers Studieren (für unsere Frauen) gilt, wie iu vielen Stücken des LebeuS, so auch — und zwar nicht an letzter Stelle — vom Zeilungs- lesen. Auch unsere Frauen und Mütter müssen heut zutage lesen, nicht süßliche Roman?, wie sie in den grellbunten Heften massenweise unter das Volk geschleudert wndin
aufheben sollte, so oerweise der Minister darauf, daß diese Leute ihm einen solchen Rat erteilen in einem Augenblick, wo ein Handelsvertrag mit Argen tinien abgeschlossen werden soll und daß, wenn dieser Rat b,folgt werden würde, jede Mög lichkeit genommen wäre, Gegenkonzesfionen sür unsere Industrie zu erlangen. Die Pflicht der Regierung aber ist eS, nicht bloß den Grund sätzen einer einseitigen Klassenpartei gerecht zu werden, sondern gerechter^ und billigerweise allen erwerbenden Gruppen
der Bevölkerung gerecht zu ».erden. Die Regierung entschloß sich daher, ein be stimmtes Kontingent argentinischen Fleisches unter gewissen Kaut-len zu gestalten, und er füllt nur ihre Pflicht der loyalen Durchführung des Ausgleiches, indem sie dieKdrzüglich mit der ungarischen Regierung einvernehmlich vor ging. Für die bis April erteilte Bewilligung zur Einfuhr von monatlich LOl) Tonnen über seeischen Fleisches kommt nicht nur Wien in Betracht, sondern auch andere Städte, darunter Brünn, Graz, Klagenfurt