mit der politischen Situation Europas in naher Zukunft beschäftigt. Das Blatt spielte dabei vor allem auf die Kräftever schiebungen an, die sich in Belgien und in Deutschland anbahnen. Die Perspektive ist sicherlich interessant. Die zitierte Zeitung blieb allerdings auf halbem Wege stehen, gehen wir diesen Weg konsequent zu Ende: Man rechnet in den politischen Kreisen Belgiens mit Sicherheit damit, daß die Bür gerblock-Regierung Konrad Adenauers mit den allgemeinen Wahlen im Frühherbst 1953 fallen
wird; die Sozialdemokratie, so schluß folgert man, wird die tragende Partei in der Regierung sein, die nach dem Sieg der de mokratischen Linken mit den Alliierten des Westens zu verhandeln hat. Eine Spal tung der Christlichen Demokraten gilt als Eventualität, aber sie erscheint unwahr scheinlich. Die Sozialdemokraten, so sagen die poli tischen Beobachter, werden die Koalitions partner wählen, die ihrer sozialen und hu manistischen Konzeption keine Hindernisse in den Weg legen werden. Es wäre müßig, meint
, die gegen sie arbeitet. Der Wurm sitzt auch im Innern der Partei selbst. Die extremistischen, faschisierenden Ele mente, die früher in den flämischen Natio nalistenverbänden organisiert waren, be ginnen sich von der CSP zu lösen und wer den mit eigenen Listen auftreten. Diese Gruppen sind unzufrieden mit der gemä ßigten und ihres Erachtens zu konzilianten Haltung der Regierung und kritisieren vor allem ihre „zu zögernde und unklare Politik in der Amnestiefrage“. Die. Radikalen ver langen immer stürmischer
und der Status von Kammer und Senat bleibt unberührt. Aber die belgische Partei rech net mit einem so durchgreifenden psycho logischen Schock, daß die Regierung in die moralische Unmöglichkeit versetzt sein wird, weiter zu regieren. Sehr baldige Parlaments wahlen, bei denen den Sozialisten ein wah rer Triumph gewiß scheint, dürften ihrer Ansicht nach das weitergreifende Resultat der Kommunalwahlen vom Oktober sein. Auch in England wird sich das Tory- Kabinett kaum noch ein Jahr halten
, das heißt, um die Sonntags ladensperre. Im nächsten Jahr wird es ein halbes Jahrhundert sein, daß dieses erste gewerkschaftliche Ziel nach vielen opfer reichen Kämpfen errungen werden konnte. Kopenhagen, 7. Juli (Reuter). Die Führer der dänischen politischen Parteien haben den Beschluß der Regierung, den für Rußland gebauten 13.000 Tonnen Tanker „Apscheron“ vertragsgemäß an den Besteller auszuliefern, gutgeheißen. Die amerikanische Regierung hatte be kanntlich gegen die Auslieferung des Tan kers