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Der Burggräfler
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Seite 11 von 12
Datum: 12.04.1884
Umfang: 12
nach den Osterferien stattfinden und dem Hause so die Möglichkeit geboten werden, diesen Abschnitt noch im Laufe dieser Session zu erledigen. Verzicht des Herzog Paul von Mecklenburg. Die „Nordd. Allg. Ztg.' bringt hierüber einen Auszug aus der französischen Zeitung »Univers' in folgender Form: Der Herzog Paul von Mecklenburg, Bruder des regierenden Großherzogs und eventuell dessen Nachfolger, hat auf alle seine Anrechte auf den mecklenburgischen Thron zu Gunsten der jüngeren Linie Verzicht geleistet

. Nach dem Familienvertrag, der bei dieser Gelegenheit gezeichnet worden ist, würde es dem Herzog Paul nur dann wieder zu stehen, Ansprüche auf den Thron für sich und seine Erben zu erheben, falls alle anderen Zweige des großherzoglichen Hauses erlöschen sollten. Ein be sonderer Artikel des Vertrages bestimmt außerdem noch, daß in diesem Falle der etwaige Thronerbe sich zur lutherischen Konfession zu bekenne» haben würde. Der Herzog Paul ist im Jahre 1852 geboren und hat im Jahre 1881 seine rechte Cousine (Base

), die Prinzessin Marie Gabriele Windischgrätz ge- heirathct. Bei dieser Gelegenheit ist schriftlich ein Uebereiiikommen getroffen worden, wonach die Kinder aus dieser Ehe in der katholischen Religion er zogen werden sollten. Trotzdem ist der Erst geborene auf Befehl des Grotzherzogs und gegen den ausdrückliche» Wille» des Herzogs Paul und feiner Gemahlin von einem lutherischen Pastor getauft worden. Dies hat die junge Herzogin veranlaßt, als sie zum zweiten Male guter Hoffnung war, sich nach Algier

zurückzuziehen und dort ihre Nieder kunft abzuwarten. Dies zweite Kind ist sodann auch von einem katholischen Priester getauft worden, und wird. da auch der Herzog Paul zur katholische» Kirche übergetreten ist, in der Religion seiner Eltern erzogen werden. Der regierende Großherzog, Bruder — wie bereits gesagt — des Herzogs Paul, ist 61 Jahre alt; eine Brustkrankheit nöthigt ihn, in einem süd lichen Klima zu lebe», und sein Sohn, der im ver gangenen Jahre in Palermo geboren worden ist, scheint

die schwächliche Konstitution seines Vaters geerbt zu haben. Der Herzog Paul steht demnach der Thronfolge sehr nahe, aber weil er und seine tkinder katholisch sind, hat man Einflüsse, die bis jetzt noch verborgen find, angewandt, um ihn zum.Berzicht auf seine guten Rechte zu veranlassen. Die französische Zeitung ergeht sich nun in ge schichtlichen Erörterungen, aus denen sie die Freiheit und Gleichberechtigung des K»th ckizismus in Mecklen burg herleitet; erzählt die Geschichte mehrerer Fürsten und Fürstinnen

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 13.04.1882
Umfang: 8
sich durch die Menge' vnd schüttelten dem Müller Paul die Hand; Neuruerer eilte herbei: Thränen rannen ihm über die Wangen, Paul stürzt ihm entgegen. „Nun, Vater, haltet Ihr Wort?' — „Tu Tausendsbursche, Dp sollst sie haben! Hier hast Du noch einmal meine Hand! Nur be hält sie den freien Willen, wie es sich von selbst versteht. Und der Mutter muß es auch recht sein.' — Paul drückte ihm einen beißen Kuß auf die Rechte, schwingt abermals Atutzey und Hut und eilt davon, ,,He, Paul! Paul!' — „Was Wollt Ihr, Pater

?' -r- „Um das Beste brauchst Du mit mir nicht zu rittern, ich trete Dir den Vorzug ab. Aber die beiden Kranzschüffe vergiß nicht und mache sie gescheidter Noch schnell, bevor Du' hinweggehest.' „Jetzt kann ich nicht schießen!' rief der Glückliche und flog der Mühle zu. — Tort war der Tisch schon fange abgedeckt; des Müller Töchter saßen beisammen, und Klara Las aus der Legende vor. Sie staunten Alle, als der junge Paul freudestrahlend und den Hut schwingend hereinstürzte. Am meisten aber erschrack die kleine

Klara. „Habt Ihr den letzten Glücksschuß gemacht, für den es so lange getrommelt hat?' — „Ja, Klaras rief Paul) „ich habe mnnen glücklichsten Glücksschuß gemacht! Ich habe das Beste gewonnen, das mir lieber ist als die ganze Welt ! Dein Vater hat mir Deine Hand geschenkt, wenn Du einwilligst!' — Er legte Stutzen und Hut hastig bei Seite und hielt mit beiden Händen ihre Hände fest. Klara zitterte am ganzen Leibe, sie senkte feuerroth das An gesicht und Thränen perlten von der Wimper. „Sage

mir nun, Klara, willst Tu mich oder willst Du Mich nicht? Du mußt mich wollen. Ich lasse Dir leiste Wähl. Dir scheint fast, unser Herr hat mir geholfen, sonst hätte ich nicht gerade das Centrum getroffen.' — „Ich muß erst noch die Mutter fragen', antwortete Klara leise und schlug das schwarze Auge auf und sah ihn mit einem Blicke an, der ihm heimlich Alles schon vertraute, was er zl, hören wünschte. Die Mutter tritt eSen in dos Zimmer und stutzt nicht wenig bei.dem über raschenden Anblicke. Paul verliert

der Tochter und auf Verlangen dem jungen Manne den Segen, und so .wandelte das Paar wonnetrunken die Straße entlang gegen Jmst hinauf, : traute Worte wechselnd und seelenvolle Blicke. Der Müllermeister schoß indessen noch zweimal tief in das Schwarze und dann noch zweimal für den Kranz. Sie Sonne neigte sich auf die Berge herab und begann hinter der Felsenkuppe unterzusinken. Die letzten Schüsse verhallten, und nur Paul wurde noch vermißt für seine beiden Kranzschüsse. Auch um diesen Preis

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Volksblatt
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Seite 10 von 10
Datum: 25.04.1885
Umfang: 10
„Wärt. nür,^Juüge,.ich kontme sogleich.^Da aber Vr. Wener gerade mit einer sehr wichtigm Arbeit beschäftigt war,! > erwiessich das^ .^Sogleich als sehrdehnbar^hatte er doch Schuhe und Iuygen.tMl vergessen. Verführerisch lockteNchdie Tasten»)heS zMsgeW»VWt,^ZnßrMMtS. Paul - barg anfänglich die Hände Unter seiner Schürze, um- der Versuchung; zu widerstehen^ Da . aber der Per- pendjckel-- der Wanduhr, ^ fort und fort tickte. «Domm nur!'. «KomMMM!' 7 so folgte der.Schusterjunge, der so oft

? war versunken; er weilte inden Regionen,sür welche sein ganzes Wesen geschaffm schien. ^ ^ j j . ^Büblein, wer bist hq?' /unterbrach. ihn endlich der Doktor, indem er,ihG.M.-bie.HHuÜ«x..tiW^.^-^ ^ l „Ich? der Knabe, die schönen braunen Augen bittend zu dem He»»''aufschauend. ' !„Du .bist? ein yeinnMMer^ .-WÄiz^ lacheick^ der Professor. - Aber sag mir nun :- wie heißt du?, wie kommst du zum Schuhmacher Lang?' li l ^ ^ ^ . Paul erzählte seine Geschichftund verschwieg die Ab- neiguNgl

' nicht^ -welche ihm der - vm^ seinem Onkel Mr ihn gewählte Bemf einflößte.^ Er schloß mit der froh? lichen Aussicht: „Nächste Dstern brenn ich dann durch; da kommt mein Wilhelm daran.' . -j . n ^ „Weißt du denn. anch> kleiner Durchbrenner, was mit dem Allsreißen los ist? Wchfst»llß-.du..^n« - hm- „Ich. geh'! dann zu der Mutter', Dar des Knaben ;,Die kann dich nicht brauchen; was will die arme Fmu- mit einem großen Zungen machen, der sein Brot nicht verdienen kann? Du mußt gescheidt sein, Paul. Blos den Spatzen ist'S erlaubt, das Brot

von der Fenstersimse zu picken,-undp)enn dieKirschen reifen, zu.stehlen.Mit dir steht's anders Dein Onkel ist ein vernünftiger' Mann und ob dir dessen Handwerk ange nehm ist oder nicht, so glaube ich>. du sollst dabei bleibm und es tüchtig lernen., Laßdas mit dem Durchbrennen, es thut sein Lebtag nicht gut.' : '/// . . Paul sah zu: Boden, ^ als wolle er Stecknadeln in den Dielenritzm suchen- >.Erst als Herr Wener ihm die Hand auf den Kopf legend sagte: „Sieh mich an> Kind!' erhob er den Klick,! aus dem so viel Weh

. hervorbrach, daß es dem Mann zu Herzen ging Mas ich gesagt, .Paul, daS ist mem Ernst. Es ist gnt^ daß der Mensch in. seiner Jugend, das Joch trage. Auch ich bin denselben Weg gegangen. Glaub.mir,- Kind, es ist! ein seliger Weg. Versprich.mir, daß du die nächsten Schuhe, die i ich brauche verfertigen wirst.' „Ich will!' sagte Paul mit thranenden ^ Augen../ : ^DaS list- brav, Kind, das ist brav!' eWunterte vr. Wener, des Schusterjungen Krausdpf streichelnd. „Nun will ich dir auch etwas versprechen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.02.1881
Umfang: 4
Ihnen aus Heqensgrund.' Paul nahm hastig Abschied und eilte durch die Halle. Seine Eilfertigkeit war keineswegs erheuchelt. Während der Major mit ihm sprach, warf er besorgte Blicke nach der Thür. Die Blasse seines Gesichtes verrieth, daß er. trotz seines scheinbar rubigen Benehmens, in Angst schwebte. Er löste, im Hose angelangt, den Zaum seines Pse» deS, faß auf und ritt im Galopp davon. So legte er fünf Meilen zurück und als eS tagte, hielt er vor einem verfallenen Gitterthore mit fünf Querbalken, daL

die alte Pachtwohnung immer mehr in Verfall. Die leere Schmiede, die zertrümmerten Getreideböden und das modernde Stroh machten diesen Ort zu einem Abbild der Verwüstung. Paul Markmont stieg ab, öffnete das Gitter und ging in den Hos. Sein Pserd am Zügel führend, schritt er behutsam weiter, bis er bei einem Hintergebäude ankam, in welchem er das Thier unterbrachte. Dann ging er quer über den Hof, drückte die rostige Klinke einer niedri» gen Thür, die in eine mit Mörtel überworfene Mauer ge fügt

war nieder und betrat das Haus. Zur Rechten und Linken lagen leere Keller, Speise« und Milchkammern. Bei dem Geräusch der Fußtritte des Störers huschten Ratten und Mäuse über den Boden. Auf den feuchten, schmutzigen Mauern liefen Spinnen umher und ihre, von der gebor stenen Decke herabhängenden, zerrissenen Gewebe streiften Mr. Markmonts Gesicht. Tief im Innern des wüsten Gebäudes fand Paul eine große, gepflasterte Küche, in deren dunkelsten Winkel man auf dem verfallenen Herdroste eine winzige Flamme

mit schweren Rauchmassen kämpsen sah. Eine geöffnete Thür gestattete den Blick in eine öde, düstere Höhle. Nachdem Paul mehrmals „Mrs. Brown !' gerufen und keine Antwort erhalten hatte, ging er nach einem anderen Zimmer, wo man endlich auf einigt dürftige Andeutungen von Wohnlichkeit stieß. DaS Zimmer enthielt ein leeres Bett und in der Nähe des Fenster? sah man einen Lehnstuhl und einen Tisch. Auf letzterem stand ein indisches Schachspiel. Das Bett bedeckten einige, wie es schien, flüchtig hingeworfene

, diebstahlshalber 9mal abgestraft wegen des Verbrechens deS Diebstah» nach ZZ 171 176 II a, St.-G. zu 8 Monate schweren Kerker, verschärft durch 1 Fasttag monatlich. Johann Zögg von Naturns. 23 Jahre alt, lediger Taglöhner, wegen Verbrechens des Diebstöhls noch ZZ 171 173 174 II ä St.G. zu 3 Monate schwe- Paul Markmont sah anfangs etwas betroffen im Zim mer umher und dann sprach ein ungewisses Angstgesühl aus seinuiversKorten^ Zügen. »Mrs. Brown^ schrie er mit lauter Stimme, indem er nach einer zur Rechten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.01.1881
Umfang: 4
und die Illusion, eine Führerrolle im europäi schen Concert übernehmen zu können, hat eS nun auf das Allerempfindlichste zu bügen. Dokitijcke Ueöerfiekt. Bozen. 26. Jänner. DaS Sub-Comito des Steuerausschusses hat seine Vor schläge in Betreff der Gebäudesteuer erstattet. Danach Aas »trhixgmßmille Vemichtniß. MrS. Braddon. (46. Fortsetzung.) Er wußte, daß sein Herr in bitterer Feindschaft mit Paul Markmont lebte pnd doch sprach er die wohlüber legte Absicht aus, an einer Gesellschaft, die demselben Paul

das Frühstück, die Versammlung auf dem Grasplatz und für alle die vorbereitenden Vergnügungen zum Feste konnte man sich kein schöneres Wetter wünschen. Pünktlich stellten sich die geladenen Gäste zum Frühstück ein und das Fest nahm seinen Ansang. Indessen bellten die Hunde aus dem Grasplatz und die Jägerburschen unternahmen von ihren Posten Streifzüge nach der Domestikenhalle, um sich daselbst zu stärken. Die Uhr war halb zwölf geworden, als Paul die Ta fel aushob. Er eröffnete den Zug nach der Terrasse

und seine Gäste folgten. Nun entfaltete sich vor der düstern, steinerne» F:ont des Hauses ein prachtvolles Bild! Die ganze Terrasse leuchtete in lebhaftem Roth, das nur hier und dort ein ernstes, schwarze- oder ein laubgrünes Jagd» kleid unierbrach. Inmitten der kraftvollen Landedelleute schritt der Held des Tages, Paul Markmont, langsam die breiten, steinernen Stufen hinab und die auf dem Schloß Platze versammelte Menge brachte ihm ein laut schallendes Lebehoch dar, durchtönt von dem Gebell der ungeduldigen

vor Triumph und Freude, sondern eS war geisterbleich und ihre Augen starrten aus irgend einen Gegenstand des Entsetzens. Paul Markmont suchte die Ursache der erschreckenden Veränderung im Antlitze feiner Schwester zu entdecken uns als er sich umwandle, befand er sich Edward gegenüber. Dieser stand eine Treppen stufe niedriger als der Maler, doch da ersterer groß war und Paul Markmont um einen halben Fuß Höhe über traf, so sahen sie einander Auge in Auge. Der Offcier hielt eine Reitpeitsche in der rechten

Hand, mit starkem Handgriff von Hirschhorn und einer dicken, ledernen Schnur versehen. Letztere hatte er um den Griff der Peitsche geschlungen. Seine linke Hand ergriff Paul Markmont am Arm und flüsterte ihm einige Worte in's Ohr. Dann traf cm schlag mit 0er Reitpeitsche die Stirn des neuen Herrn von Markmont Hill. Ein Augenblick hatte genügt, um denselben von dem Gipfel seiner neuen Größe in den tiefsten Abgrund gesell- schastlicher Entiouroigung zu schleudern. Die Landedelleute auf der Terrasse

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 30.12.1880
Umfang: 4
war das?' fragte Edward heftig. „Mr. Paul Markmont,- erwiderte Olivia scharf. „Mr. Paul Markmont?' wiederholte Mary's Gatte. „Ja, Paul Markmont, — der nächste Vetter meines verstorbenen Gatten,' fügte Olivia wie erklärend hinzu. Ein heftiger Schrei deS Schmerzes kam über Edward Arundel'- Lippen. „O, mein Gott!' rief er, „die Warnung in John Markmonts Brief war also nicht unbegründet! Und ich lachte ihrer; ich verspottete die Beforgniß meines armen Freundes. Jst Paul Morkmont in diesem Hause gewesen fuhr

Widerspruchs,- mit dem er' John Markmonts unbestimmte Befürchtungen vor feinem Better Paul oftmals thöricht genannt hatte. - ' ! j „Dieser Mann ist hier gewesen und kommt'immer noch! hierher?' murmelte er. „Natürlicherweise ist der Ort an-' ziehend sür ihn. Ihr seid also Verbündete?' fügte «! hinzu, indem er sich an Olivia wandte. leicht zum blinden Köhlerglauben oder zum frivolen Materialismus führen. Die alte Schule speicherte rei chen Stoff im Gedächtniß auf, während das Herz bet teln ging, arbeitete

!' - » „Wie ist das zu verstehen?' „Ihr haßt sie Beide! Du thust es aus Neid, denn sonst ist kein Grund vorhanden, weßhalb Du sie hassen könntest. Paul Markmont haßt sie. weil sie zwischen ihm und einem Vermögen steht. O, mein Gott, arme Mary!' Der junge Mann zerdrückte die Thränen, welche feine Augen verdunkelten. Zum ersten Male, seit er von seinem Krankenlager, von dem man glaubte, es würde sein Sterbe bett werden, erstanden war. um seine Gattin zu suchen, weinte er. Aber er durfte keine Zeit mit Thränen oder Klagen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1881
Umfang: 8
, die in verschiedenen Richtungen über die grasbewachsene Ebene von Markmont-Hill führ te«. Wer konnte ihm sagen, welchen von diesen Wegen Olivia eingeschlagen hatte? Vielleicht war sie auf den Einfall gekommen, sich in dem großen Portal oder hinter einem Marksteine, deren mehrere längs der düstern Facade des Schlosses standen, zu verbergen. Die Nacht war unergründlich finster. Zwei große, bron- cene Laternen, welche Paul vor ben Haupteingang gestellt hatte, bildeten in dem Dunkel nur zwei helle Punkte. Er «ilte

durch ihr Betragen in die größte Uu- ruhe veHetzt.' Die Diener gehorchten dem Befehl und Paul ging betrage als 1879 und daß die ganze Bilanz? sich um 3 5 Millionen Gulden günstiger stellt. Allseitig wird dieses Ergebniß als ein höchst befriedigendes bezeichnet und gleichzeitig der' gute Eindruck dieser Publication constatirt. Deutsches Reich. Aus Berlin 2. Februar schreibt man: . I Zu der gestrigen Soiröe bei dem Fürsten Bismarck waren die Mitglieder des Volkswirthschaftsrathes, des Parlaments, die Minister

soll auf ihre Herrin warten, da es möglich ist, daß dieselbe während der Nacht heimkehrt.' Er galoppirte auf dem ebenen Fahrwege dahin. An dem Thorhüterhäuschen hielt er an und fragte, ob irgend Jemand an dieser Stelle den Park verlassen habe. Die Frau verneinte eS. Paul erwartete diese Antwort. Ein Fußpfad führte zu einem kleinen Gitterpförtchen, das sich auf die Hochstraße öffnete. Ohne Zweifel hatte Olivia diesen Seitenweg gewählt, denn er war bedeutend kürzer als die Fahrstraße. 2S. Kapitel. Z« spät. i Bald

nach zwei Uhr an Edward Arundels Hochzeits- morgen hielt Paul Markmont vor dem Gitter, das die Besitzungen des Major« Lawford von der Hochstraße trennte. Er stieg ab und betrat, sein Roß am Zügel führend, den Garten. »Jedenfalls bin ich vor ihr hier angelangt,? dachte er, während er die Glocke an der Thür zog. . Mit Urtheil vom 7. Jänner wurden: Giuseppe Co!l von Buchenstem, 49 Jahre alt, der» ehlicht, gewesener Gemeindediener. wegen Verbrechens der Veruntreuung noch ZZ 181 und 182 St.-G. Kl 6 Monaten

wird sich heute Vormittag verheirathen. ^ DaS ganze HauSschläst.' »Ich muß Euern Herrn sprechen. Weckt Major Law ford ohne Lärm und sagt ihm, daß ich ihn sogleich spre» chen muß.' Die Frau eilte hinweg und Paul harrte auf der brei ten, steinernen Treppe auf ihre Rückkehr. Jeder Augenblick war kostbar, denn er mußte Olivia zuvorkommen. . : Er nahm als bestimmt an, tiaß sie kommen würde. - Jetzt sah er aus'S Neue Lichtschimmer in den schmalen Fenstern und hörte den Fußtritt eines Mannes auf den Fliesen her

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 21.08.1883
Umfang: 8
wird, von einer weittragenderen Entscheidung sein dürfte, alS je ein ähnliches geistiges Tournier Liese. Dabei nahm ^ sie seine Rechte zwischen ihre beiden Händchen uud spielte damit. Da waren denn auch Freunde bald wieder vergessen, und Paul gab daS feierliche Versprechen, sich reget- mäßig und allabendlich einzufiaden. ,Du mußt Dich erholen, Paul — Du hast «S durchaus nöthig, o wie freue ich mich darauf; — nicht alle Leute können auf dem Lande woh nen, nicht wahr? WaS denkst Du, mit drei Zimmern haben wir geaug, wir ziehen

ganz eng Zueinander.' ' Die Gatten umschlangen sich innig und fest. Merkwürdig — Paul stieg mitten in dieser zärt lichen Situation die Vorstellung der GefichtSzüge deS Coeur-König aus er spielte so leiden schaftlich gern Tarok Wirst Du eS denn aus halten so ganz ohne Gesellschaft. Du bist ver- «ö hnt, LieScheu l' ' »Ganz ohne Gesellschaft!' wiederholte die junge; Frau, komisch eigevfinnig mit dem Kopse nickend. .Braucht man denn aus dem Lande Gesellschaft? Ich will baden, spa zieren gehen, Mufit

anderen Künsten, in welchen ich diletlire, nicht zurückgesetzt sühlt, wir setzen u»S in, unser Gärtchen, in die Laube und genießen unS so recht EinS daS Andere — dazu kommt man ja in der Stadt gar nicht. Weißt Du auch, daß Du mir seit gestern AbendS noch drei Küsse schuldest?' .. . Paul beglich seine Rechnung. Während Los gesprochen hatte, hörte er nur mit getheilter Auf merksamkeit zu, er dachte darüber nach, ob der Pique-Bube schwarzes oder blondes Haar habe; — so lange hatte er keine Tarokkarte ia der Hand

gehabt, daß er eS vergessen hatte. Mehrere Tage nach dieser Unterredung waren die Jalousien vor dea WohnungSfenstern der jungen Leute herabgelassen. Paul und Liese hatten ihre Landwohnung bezogen. Liese'S Mama hatte «S sich nicht nehmen lassen, vor Antritt ihrer Karlsbader Reise eine Villeggiatur nach dem Herzen ihrer Tychter ausfindig zu machen — die theuerste im Orte. Ein Häuschen mit klei nem Garten, etwa süus Viertelstunden von der Stadt, ia eiaer zwar aicht romantischen, aber ganz annehmbaren

bewirthen lassen muß. Selbst die Karten find eingeschlossen, ich werde neue besorgen Wer gibt?' Als diese geheimnißvolle Einladung expedirt war, rückte Paul, der nun bei den Leserinnen wahrscheinlich sehr im Ansehen sinken wird, ohne daß ich eS verhindern kann, mit der lügnerischen Erklärung heraus, daß er aa dem bezeichneten Tage .dringender Bureau-Arbeiten wegen' in der Stadt bleiben müsse unv voraussichtlich erst

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.11.1880
Umfang: 8
sagte: „DaS Eigenthümliche meiner Politik besteht darin, daß sie nicht politisch ist. In anderen Staaten gibt eS konservative ukd liberale Par- Das verhänguißoolle VermWlliß. >,i»> 0.^1» «Z.» » Mrs. Braddo». ^ ' (16. Fortsetzung.) .Meine Cousine ist sehr jung,' sagte Paul Mark- mont nach einer Pause, »Sie sollten Nachficht mit ihr haben.-. .Mary wurde im Juli sechSzeha Jahre', entgegnete Olivia in strengem Tone. »DaS ist sehr Mg, um Herrin von Markmont-H ill mit em^m Einkommen von elstausend Pfund

. ^ ' ^ Das Ästämeiit .sollte im 'SpeifqÄmer verlesen werden, W ÄachMart- . «tönt Hill 'btglellet ' hät^, Mn'an. einem Ende deS -läagyi Änte bt»' ^.kchüstigt iwaren. ^'Awia'gln^ m^den Borsaäl hmauS/um^ i..iZ^.u^e^en Mr. Markmönj'S'AÄalt iwSpeisezimmer' finden,' sagte sie zu Paul.' welcher einige von den Bil dern an den Wänden des Gesellschaftszimmers betrachtete. Ein Helles Feuer flackerte in dem großen Kamin deS Speisezimmers. Die Porhöuge waren aufgezogen worden. Man hatte nicht länger nöthig, daS Haus

in Finsterniß zu hüllen, die ernste Gegenwart deS Todes war gewichen und daS Licht eines umwölkten Octoberhimmels drang frei in die Zimmer, welche das Abscheiden .eines ruhigen, harm losen Mannes für einige Zeit verödet hatte. Man hörte im Zimmer nur die leisen Stimmen,der zwei Aerzte, welche in der Nähe des KaminS balblaut von ihrem verstorbenen Patienten sprachen, sowie daS Rauschen dir Papiere m den Händen deS Myocaten. , Als Olivia und ihr Bater, in einiger Entfernung von Paul Markmont gefolgt

, m das Zimmer hat, blickte Ri chard Paulette auf. Indem Paul, mit gemächlichen Schot ten einhergehend, das Schnitzwerl an den Thüren und die Bilder an der WanS betra<Äete, zeigte er. wie er erklärt hatte, wenig Theilnahme für daS wichtige Geschäft, wel ches vor sich gehen sollte. .Die Gegmwart von Miß Mqrkmont wird, nöthig sein.? sagte Mr. Paulette. als er von seinen Papieren ausblickte. ^ ^ ^ .Ist «^durchaus nöthig, daß sie kommt?' fragte Olivia. .Durchaus-nöthig.' - . .. . .Aber fie:Mkank.^ . - 5 . - .i.E

» ist- höchst Mchtiz., haß ,fix gegenyärU P,.. »yenn -valton ^ der ALvomt -wandte fich z^meinem, der Aerzte -?? »ach, ihrufehentd'E,! wi,d-iiWOtand.e,.f-i?, .sWtzj^ sagen.^. ob Miß Markmont unbeschadet ^«^Etsundheit herunterkom men kann.' Mr. Ballon, der Arzt von Swampington. welcher Mary am Morgen schon besucht hatt», verließ mit Olivia da» Zimmer. Der Advocat stand auf und wärmte seine Hände an dem Feuer, während er mit Hubert Arnndel und dem Londoner Arzte sprach. Paul Markmont. welcher Nieman

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.02.1881
Umfang: 4
zu können. ES-'gibt Menscht», die säbig sind., Entdeckung und Schmach zu überwinden, um' m einer neuen Heimath ein nvltS Leben aiijusangen. Paul Markmont gehörte nicht »u dichn. . ^ . Während seines vierzigjährigp, Lebens gins sein,einziges Streben nur nach deqr Besitze^vonz Markttioqt.Hill. Die Aussicht auf jeneS.Erbe battx. ihm voq KiMeit an als nn glänzende? Preis- gewinkt, freilich weit enisernt,. aber herrlich.- genug,! um ihn > M' Me näher 'lkegenden Din^e blind,zu mflchen,/^!? »s MS fein Vater starb

-Strinford. Komm' um Gottes wil len auf der Stelle zu mir. Lavim'a. Ich muß wissen, was in Hillingsworth und Kemberling geschehen ist. Suche Alles zu erforschen so weit es Dir möglich ist und ule zu mir. P- M. Mit diesen Zeilen schickte « einen Knaben aus dem nahegelegenen Dorfe fort. O über die langen, einsamen Stunden, die jetzt folg > ten. O, dieser furchtbare Tag voller Zweifel und Angst k Paul dachte an seine vollständig» Niederlage. Düstere Ge danken marterten ihn. aver während deS langen, furchtba

mit ihrem Bruder in den Garte». „Nun, Lavinia?' «Es ist eine sichtbare Geschichte.' sagte MrS. Weston in niedeigeichlagenem Tone. „Da» ist ÄlleS Georg'- Werk ! Niemand als er ist Schuld d^ran!' rief Paul leideiischastlich. »Doch eS soll ihm ttieuer ju stehen komm?».' „Sprich nicht von ihm, Paul. Was beabsichtigst Du zu thun?» »J>h weiß es noch nicht. Wenn ich Dich holen ließ, geschah es. weil ich Hilse und Raih von Dir erwartete.' .Ich iehe keinen Ausweg.' emgegnete Laoinia, .als daß Du fliehst

. Es ist Alles entdeckt. Olioia oechmderle die Trauung in der Kirche zu Hillingsworth. Was sollen wir beginnen, Paul?' .Uns tödten!' antwortete der Maler wild. »Bleibt uns etwas AndcreS übrig? Wofür sollten wir leben? Glaubst Du. ich werde wieder zu meinem früheren Leben zurückkehren? Denkst Tu. ich wäre im Stande, wieder in dem dürstigen Quartier yi Charlotte-Streit zu wohnen? Nein, Lavinia; ich habe sür mein Glück gekämpst und bin besiegt.» »Was willst Du thun. Paul?' .Ich weiß .'S nicht,' wiederholte er düster

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 27.05.1886
Umfang: 8
: ad, der Anker und andere wesent liche Uhrbestandtheile sich eine gänzliche Umgestaltung gefallen lasten mußten. Die Uhr geht nun mit einer Genauigkeit, daß es eine Freude ist. Das Werk lobt den Meister. Die Doppelhochzeit. Dorfgeschichte von I ... . (Original-Erzählung, für den „Andreas Hofer' geschtteben.) (Fortsetzung.) Viel leichter that der Paul, seine Werbung bei der Stasi anzubttngen, denn Paul hatte ein viel leichteres Blut, kein Geschäft machte ihm besondere Beschwerde, und er fand leicht

, wo an und wo aus? Der Bruder der Stasi war seines Handwerkes ein Drechsler, pfuschte in etwas in das Geschäft des urweltlichen Tubalcain, der ein Hämmerer war und ein Schmied in allem Erze und Eisenwette, und verstand es in Folge desten nicht übel, bei defekten, Musikinstrumenten chirurgische Operationen vorzunehmen. Er war • zudem ein Mords- musikant; Paul war oft zu ihm in's Haus gekommen und darum war diesem auch die Stasi keine unbekannte Persön lichkeit. Glücklicherweise war dem Paul an seinem Flügelhom um diese Zeit

und Sof auf dem Rückweg beim Peterbrünnl anlangten und daselbst mit einem Merendetrunk sich zu erquicken beschlosten. Die Kellnerin sah eS ihnen sogleich an, daß sie zu den Leuten gehötten, welche die Zuweisung eines Extrazimmers lieben; sie fühtte die selben hinauf in den ersten Stock in ein Zimmer vornaus gegen die Straße. Eine halbe Stunde später kam Paul und Stasi daher und kehtten in demselben Witthshause ein. Aus demselben Grunde, wie beim ersten Paare, wurde dieses in ein Zimmer im ersten Stock

rückwätts gethan. Daß ein zweites Paar gegenwättig sei, wurde von bei den Seiten bemettt und die Einen und die Andern plagte die Reugierde, zu erfahren, wer im andern Zimmer sei? Dem Paul glückte es zuerst, herauszubringen, daß sein Bruder und die Lanersof im »ordern Zimmer sei: denn der Ptter ging die Stiege hinab in die Küche, um nachzusehen, ob der Braten nicht bald fettig sei, und die Sof war ihm

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.08.1883
Umfang: 8
, während man mit vollem Behagen sich Eine Sommergeschichte. Zum Trost für Dobeimgebliebene. .. . »Ein« glückliche, junge Ehe!' sagen öle Leute, wenn man von Paul und Liese spricht. ES ist wahr: «r trägt fie auf den Händen und «füllt jeden ihrer Wünsche, und mit Neid geben selbst Lievchen'S »beste Freundinnen' zu, Lieschen habe ein« brillante Partie gemacht. Dabei seufzen sie. .Er ist daS Muster eines Ehemannes!' rühme« Paul'S ledig« Bekannte, ohne dabei zu seufzen. Männer find in dieser Beziehung selbst loser

. An «inem Abend deS ersten Sommer monate» saß daS junge Pärchen in der späten Dämmerung wieder beisammen, und da ernst« Sorgen ihr jungeS Glück nicht trübten, besprach man die Entschlüsse, die man in Betreff deS SommerS fassen wolle. Paul, der die Großstadt über SllleS liebt und mit allen Gewohnheiten im Boden dieser Groß stadt wurzelt, hätte am liebsten gar keine Projekte entworfen; er hatte diese Sorge bisher nicht ken nen gelernt, denn alS gesunder, lediger Mann begnügt man sich mit einer kleinen

und billiger gehabt hättrn. Aber Frauen sind im Allgemeinen unleicht zu überzeugen, wehe aber dem, der «in«r jung«n Frau «iureden wollte, di« Sommerreise, daS Bad, die Villa — seien Vorurtheile. Man muß .eben fort' nach der Anficht dieser Damen. Ein klein wenig Falschheit steckt doch in den Frauen und sei eS die Beste — dachte Paul — alS Liese, die daS Gespräch eigentlich angeregt hatte, immer wieder die Rückficht auf seine Ge sundheit hervorgekehrt hatte, obwohl er auf die .Erholung', welche daS Reisen

, in die Enge getrieben: di« jung« Frau besitze «in — reizbar«» H«rz! M«in Gott, ist dal «in Wuod«r b«i «iu«r vttliebten, jung verheiratheten Frau! Leider ist aber für .reizbar« Herzen' nicht einmal in den gründlichst«» balntologischeu Schriften ein Lad empfohlen; die.Bäder' wußten daher gleich von Ansang an gestrichen werdea, dann kamen die sogenannten klimatischen Kurorte an die Reih». Ziehen wir auf'S Land! proponirte Liese, den geliebten Mann mit kindlichem Ernst anblickend, denn daß für Paul

'» .Erholung' etwa» geschehen müsse, daS lag klar am Tage. »Auf'S Land!' widerholte Paul langsam, »e» ist am Ende noch da» Lest«. Da kannst Du Dein Pianino mitn«hm«n, Deine Skizzen- bücher — vielleicht geht auch Deine Schwester Grete mit unö, da» wäre sehr schön, schon deßhalb, damit Du nicht allein bist, weon ich «inmal nicht hinauskäme.' .Wie!' . . . rief Lies« erschrocken. , »Gott ! ich setze nur den^ Fall, daß ich ein mal nicht käme . . . beruhigte der Matte, aber im Stillen hatte er än/die verlockende

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 11.02.1885
Umfang: 12
und als Ausgangs- und Stützpunkt für seine Unter nehmungen Massauah und Suakim nehmen; dasselbe werde in 20 Tagen abgehen. Frankreich. Am 2. d. M. verhan delte die Abgeordnetenkammer über einen Antrag des gottlosen Paul Bert, der eine planmäßige Beraubung der katho lischen Kirche forderte. Gelegentlich der Berathung über die außerordentlichen Aus gaben zu Unterrichtszwecken hat dieser ge nannte Kirchenstürmer den Antrag gestellt, sofort der Kirche alle Gebäude abzunehmen, deren Besitz

entzogen. Anderweitig studirr die Regierung die Einziehung der nicht durch das Konkordat der Kirche gewährten Gebäude. Die Regierung bewirkt also all mählich und im Stillen, was Paul Pert mit einem Schlage durchführen will. Martin- Feuillee muß freilich eingestehen, daß die Wohnungen der Bischöfe und Pfarrer, die Gebäude der Seminare durch das Konkor dat zugesichert werden, ebenso gut wie die Kathedralen und Kirchen. Wollte man dem I Antrage Paul Bert's Folge geben, so würde das als Einleirung

zur Vertreibung der Pfarrer aus ihren Pfarrhäusern uuö zum Verkauf der Kirchen ausgejchrieen werden. Die Annahme des Antrages wäre eine Kriegserklärung an die Katholiken und diese eine bedenkliche Gefahr für die Re publik. In Frankreich sei der Katholizis mus eine Thatsache, mit der man rechnen müsse. Es gibt Departements, wo noch für die Herstellung der republikanischen Einigkeit gekämpft werden muß, und der Antrag Paul Bert könnte dieses Ziel be einträchtigen. So der Minister, welcher es als Vertreter

der Staatsgrundgesetze ganz natürlich findet, daß er dieselben ver letzt, indem er die Beraubung der Kirche andauernd betreibt. Die Ablehnung des Antrages Paul Bert hat deshalb an sich wenig zu bedeuten. — Die schon längst in Aussicht gestellten kriegerischen Zusam menstöße zwischen den Franzosen in Ton- kin und auf Formosa sind nun erfolgt. General Briöre de l'Jsle richtete seine Unternehmungen gegen Langson, einer Stadt, welche an der Grenze zwischen Ton- kin und China liegt. Er drang mit seinem Korps von 10.000

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.12.1884
Umfang: 4
nur in der Stadtapotheke. zu verletzen, machtlos ab, bis der Prinz die Achilles ferse des Verhaßten gefunden — sein Glaube an mich. Wehe dem Menschen, der Paul Nikolajewitsch gesagt hätte, ich wäre nicht die Unwandelbarkeit selbst, — dar auf fußte der Prinz. In der Gesellschaft meines Ver lobten wußte er immer wieder auf das Thema der weiblichen Treulosigkeit zu kommen. Anfangs beachtete Paul seine Behauptungen nicht, als deren ewige Wie derholungen Unwillen in ihm erregten und er sich zu dem Ausruf hinreißen ließ

: „Nun, meinetwegen, mag Alles was sich sonst Weib nennt, flatterhaft wie eine Falter sein, Ania Petrowna ist treu wie Gold, ich baue auf sie wie auf Felsen/ „Sie Glücklicher.' hatte da der Prinz lachend aus gerufen. .Sie müssen mir schon verzeihen, daß ich selbst Ihrer holden Braut gegenüber ^ Skeptiker bleibe/ »Sie wollen mir damit doch nicht sagen?' fuhr mein Verlobter auf —' > Prinz Jsakoff erhob sich gähnend, »noiis verrons« sagte er nur und verließ den Kreis. »Paul hat mir Wort für Wort das kleine Rencontre

, scherzte mit meinen Bekannten, tanzte mit Paul und sprach über ernste, kluge Dinge mit Ihnen, da. das Fest näherte sich schon feinem Ende, überreichte man mir ein Billet, ich öffnete es erstaunt, und blickte natürlich zuerst nach der Unterschrift: „Elisabeth von Saldern.- Das war der Name eines lieben, herzigen, deutsche« Mädchens, deren Freundschaft ich mir vor Jahren erwvrben hatte. Sie schrieb mir, daß sie auf einer Besuchsreise zu Verwandten begriffen sei, welche in der Nähe ihre Güter hätten

, so aber, da sie am Abend angekom men und am Morgen wilder fort müsse, sehe sie keinen anderen Weg. „Ich ebenfalls nicht und doch mußte ich mit ihr plau dern, der lieben sanften Elisabeth. Borgebend, an mei ner Toilette durch die Garderobiere etwas verändern zu lassen, entschullngte ich mich bei Paul und meinem Vater, ließ mir in dem Ankleidezimmer meinen Man tel reichen und eilte flüchtig die hell erleuchteten teppich belegte Treppe hinab — im Parterre öffnete sich zu fälligerweise gerade als ich den Fuß

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.02.1881
Umfang: 8
, sondern Aas MhüiWißwlle Vemächtmß. MrS. Braddon. (50. Fortsetzung.) Olivia'S plötzlicher Eintritt erschreckte ihn ein wenig, denn eS war nicht ihre Gewohnheit, irgend eine Person im Hause zn belästigen ; sie hielt sich im Gegentheil hart- näckig in ihren eigenen Zimmern eingeschlossen und außer ihrer Dienerin Barbara mied sie jedes lebende Wesen. Paul wandte Ich behutsam und mit einem Lächeln, daS fast nie von seiner bleichen. düngen. Lippen verschand, zu Olivia. Sie. ging gerade azif

» ein entsetzlicher uer,) wie e r d!.e?Nerven elnes Wahnwitzigen ergreift, »Ä ,h?e Anblicks Her . surAöarell Pngst in seines Opfers Angesicht ^zuerst W.Mang'/zum^ Morden, in Am« Brust eotzündej.. '7.'^.'^''' ''..I Pauis Antlitz'»Wichte, . ' . Sie voy ^hastig.'. .Hat Georg'Weston mir soeben die Wahrheit gesagt?' ries sie. Paul biß sich zornig auf die Lippen. Wesion hatte ihm einen streich gespielt, indem er ihr Mittheilungen machte. »Ist es wahr?- wiederholte sie; »wird Edward Arun- del sich wieder verheirathen

?' „Sie überraschen mich so vollständig, daß ich —' „Keine lügenhaste Antwort bereit habe,' unterbrach ibn Olivia.^,.Sparen Sie sich die Mühe, darüber nachzuden ken. Ich sehe, daß Georg Weston die Wahrheit gzsprochen hat. In seinen Reden liegt Aufrichtigkeit» in den Ihren nichts als Falschheit.' Paul sah sie an, ohne auf ihre Worte zu achten. Mochte sie ihn nach Herzenslust schmähen und zum Zorn reizen, wenn er dadurch nur Zeit gewann, sich einen Plan für seine Handlungsweise zu bilden. „Ja.' antwortete

und glücklich sein; nichts kommt uns gelegener als dieie Bervindung.' .Wirklich!' ries Olivia; .Edward Arundel wird sich also verheirathen, mit einer zweiten Gattin glücklich fein und ich bin dazu auserkoren, ihn dasselbe Lächeln, welche« er früher für Mary hotte, an diese Andere richten zu se hen. Habe ich meine Seele um diesen Preis verkauft, Paul Markmont? Bin ich deßhalb Ihre Mitschuldige geworden ? Wissen Sie noch, was Sie mir iaglen, wie Sie mich reiz ten ? Erinnern Sie sich, wie Sie mit meinem Jammer

die Verbindung hintertreiben !' , . , »Ich werde nichts Derartiges thun.' , »Dann werde ich die Heirath verhindern,!' rief Olivia-, und wandte siq nach der Thür. > Paul Markmont las den sesten Entschluß auf ihren Zügen. Er wußte, daß sie ihre Drohung, wahr machen würde. Ehe sie aber die Thür erreichen konnte, eilte er qn ihr vorüber und legte die Hand an das Schloß. , > „Sie werden in Ihrem gegenwärtigen Geinüths^ustände weder da» Haus noch diesen Raum verlassen. Wen», es Ihnen einfällt, widerspenstig

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.01.1881
Umfang: 6
in jedem derselben um genaue Auskunft über ihren Bruder, während Edward in seiner selbstgewählten Ein» samkeit, mit einem rachsüchtigen Hasse im Herzen» auf den Tag der Vergeltung wartete. Endlich kam der 17. Octo» ber; ein Jahr war seit Mary's Flucht verstrichen. Paul Markmont hatte die Abficht ausgesprochen, an dem Tage, der auf jenen Jahresabschluß folgte, Besitz von Markmont'Hill zu nehmen. Die zwölfmonatliche Zeit sei« nes freiwilligen Wartens war vorüber. Jedermann prieS ihn wegen seines gewissenhaften

MarkmontS Träume erfüllt hatte. Der Einzug des Gebieters von Markmont-Hill war eine Sache von großer Wichtigkeit. Der Landadel von Nah und Fern war zu einem Jagdsrühstück eingeladen. Für Reiche und Arme sollte vom Morgen bis zum Abend offene Tafel gehalten werden. Paul Markmont legte besonderen Werth darauf, daß gerade mit diesem Feste die Jagdbe lustigungen des Jahres eröffnet wurden und ergriff die Gelegenheit, sich beliebt zu machen, indem er ein Frühstück veranstaltete, wie eS seit langer, langer

Zeit nicht mehr in den Mauern des Schlosses erlebt worden war. Paul Markmonts Prüfungsjahr war verflossen. Er hatte seine Schuldigkeit mehr als erfüllt und der Tag sei» nes Triumphes stand vor der Thür. Vierzig Jahre der Armuth sind eine harte Lehrzeit, — eine Lehrzeit, von der man voraussetzen kann, daß sie den, der ihr entrann, seinen neuerlangten Reichthum in einem Rausch des Entzückens genießen läßt. Paul Markmont schwelgte m t fast wahnsinnniger Lust in seinen Schätzen. Sie waren endlich

sein! Er hatte gewartet, geduldig ge wartet, und jetzt, wo seine Genußjähigteiten auf ihrer Mittagshöhe standen, trat er in den ersehnten Besitz. Seine Mutter und Schwester mußten am Vorabend des Festes zu ihm kommen, um Zeuginnen seines Triumph«» zu sein. Die Zimmer, deren Einrichtung Paul verändert und verbessert hatte, sollten seine Mutier und seine un- verheirathete Schwester bewohnen. ES war einer seiner Ge-

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