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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 6
Datum: 15.08.1927
Umfang: 6
vom Zweckmäßigkeitsstandpunkt. Der Merkantilmagistrat wurde von der Erzherzogin Claudia von Tirol aus dem Haufe Medeci i. I. 1635 auf Drängen der italienischen Markt- besucher zugestanden mit besonderem Hinblick auf das 1630 zu Verona eingerichtete Wechselgericht, dessen Statuten für das Meßgerichtsprivileg Claudias für die Bozner Märkte zum Vor wurf genommen und in Konkurrenz zu den Veroneser Messen- Wollte man in Bozen den Veroneser Messen wirksam entgegen- Ireten, so mußte man den italienischen Meßbesuchern Gleichbe rechtigung gewähren

. Es ist ferner als wesentlich zu beachten, daß sowohl die erste Anregung zur Einrichtung eines Mehge- richtes in Bozen, wie der Entwurf zur Metzgerichtsordnung von den italienischen Marktbesuchern ausgegangen und vorgelegt wor den ist. Endlich entsprach die Gleichberechtigung auch dem zahlen mäßigen Besuch der Bozner Märkte von Deutschen und Italie nern. Bozen war Mittlervlatz zwischen zwei Gebieten mit ver- g iedenen natürlichen Lebensbedingungen und Produktionsver- ltnissen, das Zentmm der Verkehrsspannung

in der Kontraschaft aufgenommenen Firmen nur 15 Bozner Fir men, im Jahre 1768 unter 83 versammelten Kontrattanken nur 11 Bozner Kaufleute. 1816, als die Märkte von ihrer länderum spannenden Bedeutung schon viel eingebüßt hatten, finden wir unter 85 Kontrattanten nur 13 Bozner Firmen. Die Bozner Kaufleute hatten eine eigene Organisation und hielten ihre Ver sammlungen nicht im Merkantilgebäude, sondern im Bozner Rat haus. Das Privileg der Merkantilmagistrats enthielt eine Be stimmung folgenden Wortlauts

: „Die Tyrolischen Unterthanen, welche um Feilschaften, die mit dem Markte keinen Zusammenhang haben, als Wein, Getreid, Vieh usw. untereinander handeln, können wegen der daraus entstehenden Streitigkeiten vor das Marktgericht nicht gezogen werden.' Dre geringe selbständige Beteiligung der Bozner Firmen am Meßverkehr drückt sich auch darin aus, daß sich von 1635 bis 1700 nur drei Namen von Inhabern von Bozner Firmen (Kreutzer, Mairl, Zeni) unter den Konsuln und Räten finden. In 18. Jahrhundert treten

noch die Menz, Gümmer, Graf und Zallinger hrnzu, lauter Deutsche. Zahlreicher werden die Namen von Bozner Kaufleuten in den Magistratslisten erst in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts. 2. Die italienische Amtsführung des Merkantilmagistrates. Die Kontrattantenschaft bestellt die zur Amtsfühmng nöti gen Beamten: einen Kanzler oder Aktuar (dem später als Hilfskraft noch ein Notar beigegeben wurde) und einen Ge richtsboten; ferner die Sensalen oder Unterkäufer, an deren Vermittlung die Kaufleute

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