Alles für Rothschild? i Einrelheite« aus dem AaatsvoraMlag Vorige Woche hat der Staat die Finanzwechselschuld der, Creditanstalt an die Nationalbank endgültig auf sich genommen. j Die Creditanstalt ist damit fast die Hälfte ihres Gesamtschulden- standes auf einmal los geworden. Denn das Regreßrecht, bas : der Staat mit der Schuldenübernahme gegen sie erworben hat, dürfte sie nicht sonderlich drücken. So wenigstens scheint es im Plan der Negierung zu liegen, die sich offenbar viel weniger Sorge
Wien, I., Minoritenplatz. Sehr geehrter Herr Bundesminister! Während Sie, sehr geehrter Herr Bundesminister, wegen den Verhandlungen über die Creditanstalt im Auslande weilten, wurde hier der Plan der Auflassung der medizinischen Fakultät bekannt. Ich hatte jetzt durch einige Tage Gelegenheit zu beobachten, welche Wirkungen schon das Bekanntwerden von derartigen „Re formmaßnahmen" bei der Bevölkerung auszulösen in der Lage ist. Die Kunde, daß die medizinische Fakultät der Universität Innsbruck
ausgelassen werde, hat nicht nur in den unmittelbar betroffenen Kreisen, der Lehrer und Hörer, sondern in der ganzen Bevölkerung größte Beunruhigung hervorgerusen. Ich würde über diesen absurden Plan einer Ersparungsmaßnahme — aus einem anderen Grunde dürfte wohl ein derartiger Plan nicht aufgetauch sein — kein Wort verlieren, wenn ich nicht annehmen müßte, datz in Kreisen des Ministeriums tatsächlich die Ansicht besteht, dich durch die Auslassung der medizinschen Fakultät große Ersparnisse erzielt
verlieren würde, der bei niederster Berechnung der Bedürfnisse eines Studenten von de« Ausländern stammt. Die medizinische Fakultät spielt nicht allei« für unsere Wirtschaft, sondern auch für unsere Zahlungs bilanz eine ganz bedeutende Rolle. Wirtschaftliche GM können deshalb für den Plan der Auflassung der medizinische« Fakultät — ich kann, wie gesagt, an einen solchen Plan «ich! glauben — nicht maßgebend sein, sondern es mußten anbei! Erwägungen sein, die einen derartigen Plan haben reisen lafja
Aber auch der zweite Plan, der in Innsbruck kolportiert w, und der darin gipfeln soll, den P e r s o n a l st a n d der » zwischen Fakultät aus jenen des Jahres 1914 zu reduziere«, erscheint mir ebenso wirklichkeitsfremd zu sein, wie der erstbr- sprochene. Die medizinische Fakultät Innsbruck hatte im Wime:- semester 1913/14 420 Hörer. Die Zahl der Hörer hat sich betttnai seit 1914 fast verdreifacht. Diese Tatsache kann natürlich auch ä die Zahl der Universitätslehrer und ihrer Mitarbeiter nicht ohne: Einfluß