»Alle Häuser stünden mir offen, wenn ich als Brautwerber anklopfte, aber der Pfleger ist ein vernünftiger Mann. Cr will keine reiche, kein« stolze, sondern eine brave Frau, und eine solch« bist du, Nachtigall/ Der Werber hatte die letzten Worte mit weichem, fast bittendem Tone herausgestoßen. Sein Bück ruhte durchbohrend und flehent lich zugleich auf dom Mädchen. Der Nachtigall stürzten die Hellen Tränen «ms den Augen. „Pfleger, dank' schön,' stieß sie noch Atem ringend heraus. „Macht
! Bauer, Ihr wißt so gut wie ich, was man sich von dom alten Pfleger in die Ohren sggt; 's ist so etwas von heimlichem Morde, der ihm auf dem Gewissen sitzt. Jedermann scheut und fürchtet den Men schen mit seinen falschen Reden und seinem falschen Herzen, alle gehen ihm aus dom Wege, kein richtiger Mensch betritt sein Haus, und wenn er an der ärmsten Dorfhütte als Brautwerber anklopfte, so nähme man es dort als Schande und Schmach auf. Und Ihr, Bauer, laßt es geschehen, daß der Mensch in Eurem Hause
um mich freit. War das Spaß von Euch, so ist es schlecht; und war Euer Ernst bei der Sache, so sagt es nur frisch heraus, und ich gehe Euch aus dom Hause. Mag wahrlich nicht bei Euch bleiben, daß Ihr es nur wißt!' Di« Bäuerin hatte hinter ihrom Manne stehend die Worte der Nachtigall gehört. Sie schob denselben kräftig zur Seite und trat auf das Mädchen zu, ihr treuherzig und traurig die Hand reichend. „Trine, kannst mich wirklich verlassen?' „Nein,' sprach sie langsam das Haupt schüttelnd, „ich gehe
und der Altar mit vielen lebenden Blumm geschmückt. Alle Ehre dom Mesner, der ge wiß viel Zeit dazu brauchte. Wie ich hörte, sind heuer viel weniger Kirchtagsgäste er schienen als andere Jahre. Cs wird wohl das trüb« Wetter Schuld gewesen sein. Nun leb wohl, Heber Mich!. An andermal wieder etwas Nuies. Unkerinn, 2. August. (Beerdigung.) Am Donnerstag, 31. Juli, wurde in Unter- inn Herr Alois Zippl, Geirechofpächter, 77 Jahre alt, zu Grabe getragen. Seine Frau und drei Töchter trauern