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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1931
Umfang: 8
Lire 3.— Todesanzeigen und Danksa« gungen . . . Lire 1.— kleiner Anzeiger Siehe Bedingungen unter dies« bezüglicher Rubrik. Alle Anzeigenstsuern eigens. Bezugspreise: (Vorausbezahlung) Einzelmmmier 20 Centesimi Jährlich Halbjährlich , Vierteljährlich Monatlich Lire SS — Lire 27.—! Lire 14.— Lire 6LÄ Zum Abholen monatlich Ausland doppelte Preise. àk msn sn 6en Völkerbund Klauben? Eine Frage, die direkt zu beantworten sehr schwer fällt! Vorbehaltlosen Glauben zu haben, ist nicht möglich. Schon

ist allenthalben die Idee verblaßt, daß in Genf eine Art Olymp, der das Leben der Völker regelt, seinen Slh haben konnte... Und es war und es ist nicht einmal wünschenswert, das der Völkerbund irgend etwas Derartiges werde. Ein «Super staat' zur Komplizierung der internationalen politischen Wechselfälle würde uns gerade noch abgehen! Somit is, es nicht möglich, an den Völkerbund als den künftigen „Präsidentschasts- rat der Vereinigten Staaten Europas' Glau ben zu haben. Umsomehr

, als nicht einmal in den kleinen und praktischen Befugnissen der Glaube an den Völkerbund aufkommen kann, nämlich in denen, die sich auf die Streitfragen Zwischen den Mächten beziehen. wir glauben nicht an die Zukunft der Genfer Liga, und dies nicht erst seit heute, da es ein Ding der Unmöglichkeil ist» daß ein Organis mus, in dem die Opposition einer einzigen der Großmächte genügt, um die edelsten und für die Menschheit nützlichsten Ideen zum Scheitern zu bringen, regelmäßig funktionieren kann. Der Völkerbund erstand

zurückzog oder nur unwillig verblieb. Das geschah zwischen 1324 und 1327. Neues Leben erblühte dem Völkerbund durch die Aufnahme Deutschlands, doch es war nur ein Scheinleben vom Augenblicke an. da alle oder wenigstens die meisten der daraus er- hofften vorteile durch die hysterische Politik Frankreichs zunichte gemacht wurden, das auf der einen Seite durch den Mund Briands die Vertilgung der Maschinengewehre und der Kanonen predigte und auf der anderen Seite durch den Mund seiner militärischen Führer

nichts anderes, als dekorative Luftgespinste. Diese zweite Ten denz, der es an würdevoller, wohlgespickler und vergiftender Schönrednerei nicht gebricht, dient zur Maskierung der Rückzüge vor den tatsäch- lichen Problemen und endet zumeist in der Auf stellung von Unterkomitees. Wieviele Unter- tomilees existieren in Gens? Wenn ein Pro blem zur Prüfung an die Unterkomitees weitergeleitet wird, dann kann man auch schon das Kreuzzeichen darüber machen. Die Welt erwartet sich ja bereits nichts Gu tes mehr von: Völkerbund

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 16.09.1924
Umfang: 8
Sonntagsartikel besaßt sich der ehe-' malige englische Ministerpräsident Lloyd George mit der Notwendigkeit des Beitrittes der Vereinig ten Staaten zum Völkerbund. Die große Friedensdemonstration in Genf, tvelche den krönenden Abschluß von London bilden sollte, habe damit geendet, die tiefgehenden Gcgen»- , sätze von Britannien und Frankreich noch zu vertie fen. Des gegenwärtigen englischen Ministerpräsi denten Ramsay Macdonalds Aussprüche über den Frieden und die Eintracht der Welt haben die Fran- gosen

ten Einzelheiten als eine Gefahr für die Harmonie. Daher kam die unglückliche Dissonanz vom Genfer See so bald nach dem Londoner Akkord. Es war richtig und angemessen, den Völkerbund über Schiedsgericht und Abrüstung diskutieren zu lassen. Das ist seine Hauptfunktion. Jedes Jahr, seit sein Fundament in Versailles gelegt ward - (denn das Statut des Völkerbundes bildet den er sten Äbschnitt des Vertrages von Versailles), haben . solche Debatten seine jährliche Versammlung geziert. Und Redeleistungen

dem > Kriege den Frieden von Westeuropa bedrohte, auf ^ einer Konferenz behandelt und zum vierten Male „bereinigt' wurde, für welche der Völkerbund nicht die leiseste Verantwortung trug und bei deren Be ratungen er nicht zur leisesten Unterstützung auf gefordert wurde. Ramsay Macdonald sagt, daß das Ergebnis der Londoner Konferenz die Aussichten in Europa ver ändert habe. Hoffen wir es. Es ist noch zu früh, um bestimmt vorauszusagen, welchen Einfluß eine Aus füllung der erschöpften Adern Deutschlands

, daß der Völkerbund, von offenen Und versteckten Feinden vernachlässigt und verachtet werde. Jetzt, nachdem diese Kritiker im Amte sind, werden dieselben alten und verworfe nen Methoden angewendet, um die Schwierigkeiten zu überwinden, die aus der Anwendung des Vertra ges von Versailles entstanden. Wenn Geschäfte er ledigt werden sollen, rufen sie denselben alten Ober sten Rat der Signatare des Vertrages zusammen, um die Angelegenheiten durchzuführen, und wenn es sich nur ums Reden Handelt, dampfen sie nach Genf

— die Teilung Schle - s i e n s. M. Briand und ich kamen überein. diese lästige Verwicklung dem Völkerbund zur Entschei dung zu überweisen. Es ist-weltbekannt, daß der Völkerbund in einer Weise vorging, welche das Vertrauen in seine Unparteilichkeit erschütterte. Macdonald hat diesen unglückli chen Schiedsspruch in seiner Genfer Rede gestreift. ' ' Nr. 213 / Es ist kein Zweifel, daß die Art, in welcher dieses Urteil zustande gebracht wurde, dem Ansehen- des Völkerbundes einen Stoß versetzt

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1926
Umfang: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.09.1925
Umfang: 12
als im vergangenen Jahr. Und dabei ist man erst am Anfang vom Anfang, und wenn man in dieser ersten Viertelstunde der heurigen Böl- kerbundstagungen noch gar nichts weiß, so weiß man doch das eine mit Bestimmtheit, daß nämlich in diesem Jahr die Deutschen überwiegen werden, nicht amtlich natürlich, sondern nur halbamtlich in Verbindung mit der Presse. Deutschland nähert sich merklich dem Völkerbund. Deutsche Reisende um schwärmen seit Wochen den Dölkerbunds- palast und; der deutsche Konsul hat seinen Adler

an dem vornehmen Haus gleich neben-, an ausgehängt. „Deutschland in Genf', das ist der allge meine Gesprächsgegenstand in dieser Diertel- stund« vor Beginn der ersten Sitzung des Völkerbundrates. Die wildesten Gerüchte schwirren durch die Halle, aber sie alle sind nicht geeignet, die merkbare Gleichgültigkeit zu verscheuchen. Man kennt den Völkerbund» kennt seine Ueberraschungen, man kennt vor allem jeden einzelnen und subtrahiert entspre chend. Und dann bleibt die Grundstimmung übrig: die Gleichgültigkeit

, den 10 . September 1925 | 7 . Jahrgang Rundschau in der Seit Einwand ausschließend mit einem Achsel zucken. Der Saal, in dem der Dölkerbundsrat (nämlich die Vertreter jener Großmächte, die dem-Völkerbund angehören und einiger klei ner Bölkerbundsmächte; die Döllversamm- lung, nämlich die Versammlung der Vertreter aller Völterbundsmächt«, begann erst am 7. September) sein« öffentlichen Sitzungen abhält, kann 91 Zuhörer fassen. Es werden numerierte Karten ausgegeben, so daß dies mal die „hier Nichtbeschäftigten

', die 'mbe- amteten Friedenspilger, ausgeschlossen blei- > den. Und ungefähr auch die Hälfte der Presseleute, Vertreter politisch unwichtigerer Zeitungen. Sie rächen sich, indem sie die Telephonzellen und den Telegraphenschalter zu blockieren suchen. Man, verständigt sich bald, unterstützt sich, schließt Frieden. Denn man ist ja schließlich in der Stadt Genf, wo der Völkerbund versuchen wilt den Frieden »r ; spärlich vertreten. Entweder Ist die kühle Gleichgültigkeit daran schuld oder aber die schärfere

Kontrolle. Die Beobachter wur den : entschädigt.. Sie bemerkten ein« junge Dame, die dasMesen des Völkerbundes ganz ins Ewig-Weibliche zu übersetzen wpßte. Sie trug nämlich zum Zeichen einer stramm re publikanischen Gesinnung schwarz-rot-goldene Borten an ihrem Kleid, um den Hals, an den Aermelauffchlägen und wo sonst noch Platz ist. Nicht einmal Poincare könnte daran zweifeln, daß es in Deutschland ehrlichen Willen zum Eintritt in d.en Völkerbund gibt. Die erste Sitzung währte kaum eine halbe Stunde

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 09.09.1926
Umfang: 16
Haltung zeigen sollten, dann werde Frankreich eln- greifen. Petala sagt weiter, auf eine Unter stützung durch französische Truppen dürfe man nicht rechnen, da die öffentliche Mei nung in Frankreich dem noch nicht günstig sei, es werde ober Kriegsmaterial und «ine Militärr.i'.ffion über Südflawlen nach Rumä nien gesandt werden. Deutschland vor dem Völkerbund. Am 2. Sept. trat der Bölkerbundsrat zu sammen. Am Ende der Völlerbundratssitzung vom 4. nahm der Rat auf Antrag des japa nischen Delegierten

. Der deutsche Einzug in den Rat wird Mt dem Rücktritt Brasiliens und dom Fernbleiben Spaniens bezahlt. MchMkSNntP- deutlicher zeigen, welche Bedeutung die. Großmächte den Verträgen von Locarno bei- meffm, als die rücksichtslose' Entschlossenheit, mit der sie sich diesmal zur Erzwingung des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund zu sammengefunden haben. Spaniens «würdige Zurückhaltußg'. Die Haltung Spaniens ist nun endgültig geklärt. Chamberlain und Briand haben Primo de Rivera telegraphisch ersucht

, er möge sich mit dem Reformplan, den die Stu dienkommission beschlossen habe, doch absin- den und einen der wiederwählbaren Rats- sitze für die spanische Regierung annchmen. Daraufhin hat der spanische Diktator in gleich lautenden Telegrammen an Briand und Chamberlain geantwortet, daß die Haltung Spaniens die einer „würdigen Zurückhal tung' fein werde. Das ist also eine offene Erklärung des Desinteressements der spani schen Regierung am Völkerbund, d. h. Spa nien tritt zwar aus dem Völkerbund

« Dr. Benesch u. a. folgendes aus: Der gegenwärtigen Ver sammlung kommt eine ganz besondere Be deutung zu. Das wichtigste Werk, das zurzeit vom Völkerbund vorbereitet wird, ist die Einberufung einer internationalen Wirt- schastskonferenz. Eine ander« Gruppe unserer Arbeiten umfaßt das Merck der europäischen Wiederherstellung. Hier sind u. a. zu nennen die Sanierung Oesterreichs und Ungarns. Der Abrüstung gleichzusetzen sei das allge meine Friedenswerk in Europa. Das Genfer Protokoll an sich und als Anfang

des viel seitigen Systems der Garantie- Md Schieds- vertrüge in Europa hat eine besondere.Lei stung im Locarnopakt gezeitigt, der auch für den Völkerbund selbst bedeutend geworben ist, weil mit ihm der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund verknüpft war. Nach der letzten Vollversammlung boffte man trotz der vorangegangenen Schwierig keiten auf einen baldigen Eintritt Deutsch lands. NM gibt es keine Widerstände mehr. Ich begrüße in diesem Augenblick das neue Bundesmitglied. Ich hoffe, daß der Austritt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.10.1925
Umfang: 8
, Stresemann und Arzynski statt. Um 1V.30 Uhr begann die Lolloersammlung. Nachstehend die amtliche Lerlautbariimg darüber: »Die Konferenz hat die allgemeine Bs» j sxrechung der Fragen wieder aufgenommen, ? i^e durch die Teilnahme der eventuellen ! Unterzeichner des Sicherheitsvertrayes am ' Völkerbund entstehen. Die von der deutschen Delegation gewünschten ergänzenden Aus- Lnmgen führten zu smer Debatte, in wel- hr die Arbeiten der Konferenz hinsichtlich tk Erreichung einer befriedigenden Lösung

- »«trag: „Es scheint, daß Italien sich der ^Züschen Haltung bezüglich des Rheins an paßt, weil es selbst erkennt, wie die Brenner- penze an dem Tage gefährdet werde, an wel chem Deutschland nark genug wäre, um die ^eingrenze wieder in Frage zu stellen.' Blatt meint, es handle sich nun nicht '>ehr um Inselmächte, die sich am Rande Europas halten, sondern um zwei große Ra inen, die sich die Schiedsgerichtsbarkeit über großen europäischen Fragen vorbehalten >uid dem Völkerbund nur die untergeordne ten

durchziehen zu lassen. Die Schwierigkeit besteht jetzt noch darin, für diese U-ebereiMmft die juristische Formel zu finden, welche mit dem Geiste und den Buchstaben des Artikels 16 des Völkerbund- staktts nicht in Widerspruch stehen darf. Der gestrige Nachmittag war dem Problem - des Ostpatts gewidmet, worüber schon m zahlreichen privaten Zusammenkünften der KoniwrenzterlnVhmer verhandelt worden ist. Es fand hierauf eine Zusammenkunft zu Vieren zwischen Luther. Stresemann, Briand und Chainberlain statt

von der interalliierten Schulden frage und den inneren Finanznöten Frank reichs. Mt aller Deutlichkeit muß gesagt werden: So ungeheuerliche Verzichte, wie sie die deutsche Regierung von sich aus ange boten hat, können überhaupt nur erwogen werden, wenn die Gegenseite einen ganz rea len und. wie wir offen zugeben, für sie viel leicht hohen politischen Preis dafür bietet. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß ein deutscher Eintritt in den Völkerbund (übrigens nach dessen eigenen Satzungen) vollkommen unmöglich

ist. solange die erste Rheinlandzone nicht geräumt ist. Nach wie vor hält die deutsche Oefsenilichkeit auch an den Bedingungen des deutschen Memoran dums über den Völkerbund fest, das vom Rats in durchaus unbefriedigender Weise be antwortet wurde. Die Bedenken hinsichtlich des Artikels 1k sind nicht im geringsten ent kräftet worden. Die Einsetzung von „Jnve- stigationskommifsionen' und die Verewigung der Militärkvntrolle unter Einschalttmg stän diger Ententeorgan« im Rheinland findet

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1926
Umfang: 8
um die Ratssitze verursachten Krise des Völkerbundes ist gestern nach langen Beratungen ein neuer Lösungsplan ausge taucht. Es handelt ftd) um einen Kompromißvor schlag, der dahin geht, daß zwei Mächte, welche bis her einen nichtständigen Ratsitz innehaben, denselben abgeben sollen, um andere Mächte damit zu befriedi gen. Abgeben sollen Schweden und die Tschechoslo wakei. Es soll formell dem Völkerbund überlassen bleiben, die Nachfolge zu bestimmen. Die Völkerbund versammlung soll am Mittwoch züsammentreten

amerika stattgefunden. Diese Staaten haben eine In terpellation angekündigt, die ihre Spitze gegen die intransigente Haltung Brasiliens richtet. In der In terpellation soll ausgesprochen werden, daß die mit tel- und südamerikanischen Staaten die Ausnahme Deutschlands in den Völkerbund fiir eine europäische Angelegenheit ansehen. weshalb es nicht angehe, daß ein nichteuropäischer Staat — gemeint ist Brasilien — dagegen sein Veto einlegen dürfe. Diese Ankündi gung hat jedoch auf die brasilianische

, sind oder waren sie doch Anwärter auf einen ständigen Sitz. Jedes der übrigen vier nicht ständigen Ratsmitglieder ist — bis auf Belgien — als Vertreter einer Gruppe im Völkerbund in den Rat gewählt worden: Schweden für die skandinavi schen Staaten, Finnland, Holland und die Schweiz: die Tschechoslowakei vertritt die Kleine Entente und Uruguay die südamerikanischen Staaten spanischer Zunge. Wird Schweden das Opfer bringen? Stockholm, 16. März. Der auswärtige Aus schuß hat in der Frage des Ratssitzes noch keine end gültige

Entscheidung gefaßt. Ein eventueller Rück tritt Schwedens stehe noch in Frage. Spanien beseitigt Hindernisse. London, 16. März. Der diplomatische Bericht erstatter des „Observer' schreibt: Spanien hat seine Forderung auf einen ständigen Sitz im Völkerbund rat zurückgezogen und beschlossen, bedingungslos für die Gewährung eines ständigen Ratsitzes an Deutsch land zu stimmen. Die Erklärung des deutschen Standpunktes. In einer Unterredung mit dem, Vertreter der Schweizerischen Depeschenagentur erklärte

der deut sche Reichskanzler Dr. Luther, daß Deutschland noch nicht berufen sei. durch Zustimmung zur Schaffung eines neuen Ratssitzcs Völkerbundpolitik zu treiben. Es liegt, sagte er, eine innere Angelegenheit des Rates vor. die mit dem Eintritt Deutchlands nichts zu tun hat. Deutschlands Aufnahmegesuch an den Völkerbund ist gegründet auf den Zustand des Ra tes, wie er jetzt besteht, und daraus, daß alle künfti gen Umgestaltungen, denen Deutschland sich selbstver ständlich in keiner Weise widersetze

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1935
Umfang: 8
gesetzte Völkerbundsverfahren nun noch ablaufen lassen solle oder nicht. In diesen Verhandlungen zwischen London, Pa ris und Rom, bei denen aber auch Washington und Tokio eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen,, haben jene Kräfte die Früchte ihrer Ar beit ernten können, die seit dem Ende des Welt krieges Vorkämpfer der Politik waren, die in Deutschland als die Politik von Versailles bezeich net wird. .Von ihnen wurde der „Völkerbund', der ursprünglich als Instrument einer wirklichen

und seine Haupttxäger unauslöschbar gemacht haben. 2er „Völkerbund' hat versagt, und daran werden auch nachträgliche taktische Winkelziige nichts mehr ändern, können. Diese Feststellung muß nicht zum erstenmal getroffen werden. Es ist jedoch klar, daß Genf, wenn überhaupt, sich dann jeden falls von dieser Niederlage nur sehr schwer erho len wird. Der Zusammenbruch der Abrüstungs konferenz, die Vorgänge im Fernen Osten, der Krieg in Südamerika und viele andere Faktoren haben den „Völkerbund' schon auf das schwerste

belastet. Und doch sind alle diese Vorgänge nicht zu vergleichen mit der Probe, die der italienisch- abessinische Konflikt ihm auferlegt hat. So ist auch aus reinen machtpolitischen Grün den Abessinien in den „Völkerbund' aufgenom men worden, und so stehen heute die Westmächte vor der Aufgabe, einen Ausweg aus einer Situa tion zu suchen, in die sie ihre innere Unehrlichkeit hineingeführt hat. Auf der einen Seite wagt man nicht zu be streiten, daß. Italien ein Recht hat, Raum für sei ne überschssigen

Volkskräfte zu fordern, kann man sich nicht der Tatsache verschließen, daß es möglich ist, bei einem Konflikt zwischen einem europäischen und einem farbigen Staate Partei gegen den eu ropäischen Staat zu nehmen, und auf der ande ren Seite sieht man die Gefahr vor Augen, durch Anerkennung solcher Tatsachen dem „Völkerbund' den Todesstoß zu versetzen. Deutschland hat wenig Veranlassung, diese Ent wicklung sehr zu bedauern. Wir haben den „Völ kerbund' selbst allzu oft als Instrument

einer gegen uns gerichteten Politik kennengelernt, als daß wir das Bedürfnis empfinden könnten, ihm jetzt etwa zu Hilfe zu kommen, wvbei es die Fra ge ist, ob es überhaupt noch möglich ist, ihm aus der augenblicklichen Lage herauszuhelfen. Wenn schon englische Blätter feststellen, daß, wenn der „Völkerbund' den Krieg nicht verhindern könne, es doch vielleicht zweckmäßig sei, ihn zu erhalten, weil er bei der Beendigung des Krieges eine Rol le spielen könne, dann spricht aus diesen Worten ein solcher Pessimismus

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.02.1926
Umfang: 6
verhältnissen, sondern nur von hypnotischen und suggestiven Eindrücken innerhalb ge wisser europäischer Kreise. Die Ausgabe der deutschen Delegierten wird daher eine recht umfassende werden. Zu beneiden werden sie nicht sein. Kaum tritt Deutschland in den Völkerbund ein, so «trb es ohne sein Zutun in die Rolle des Friedensstörers gedrängt. Das läßt sich nicht vermeiden. Es ist deshalb auch ganz erklärlich, daß man die Auswahl unserer Delegierten nur sehr vorsichtig vornchmen wird, und es scheint

sich gestern Mittwoch nach einer letzten längeren Unterredung von Dr. Stresemann und dem Staatssekretär von Schubert und begab sich abends von Berlin nach Gens zurück. Deutschland u. Frankreich im Völkerbund Vom unserer« Pariser Sz.-Korrespondenten. Paris, Mitte Februar. Es ist nun «in nichts weniger als erfreu liches Kapitel geworden, dieses Kapitel vom Eintritt Deutschtands in den Völker bund. Gewiß, es bleibt eines der bedeut samsten Kapitel der Zeitgeschichte seit dem Ende des Krieges. Gerade

dem Beobachter auf französischem Boden liegt es nahe, zu- rückz-ubkicken und die Wegstrecke zu er messen, die zurückgelegt worden ist, seitdem Deutschlands Vertreter in Versailles wie Aussätzige oder Verbrecher hinter Stachel draht gehalten werden. Ueber djesen Fort schritt könnte man Befriedigung empfinden, ebenso über die Art, wie von der Reichs- regierung der Eintritt in den Völkerbund angemeldet und Deutschland» Absichten offen dargelegt worden sind. Aber das muhte ja einmal kommen, und um vollauf

ge- baut. Im vorigen Sommer hat man für die Behandlung der Minderheitenfra gen rasch, solange man noch unter sich war, ein Verfahren aufgestellt, in dessen enge Maschen sich Deutschend wohl mehr als ein mal fangen wird, wenn es im Völkerbund zu tun versucht, was es seinem verstümmelten Volkstum »tnd seinen abgetrennten Grenz stämmen schuldig ist. Es muß einer auch ein großer Optimist sein, wenn er den Kampf um die Entwaffnungskon trolle als endgültig erledigt betrachtet. Aber all das tritt zurück

Bundesgenossen herabsetzen des Äerhkltnis zu kommen strebt, eine aus eigenem Antrieb entspringende vorbauende Festigung seiner Stellung im Völkerbund wohl bevreiflich. Aber der Nutzen derartiger Bestrebungen für Frankreich ist zu offenkundig, die Har monie dieser polnischen, spanischen und an deren Bestrebungen mit der im vorigen Sommer schon geübten französischen Ab- riegelungspolitik gegen den deutschen Völ- kerbundsgenossen zu handgreiflich, der Gleichfchntt dieser Entwicklung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1926
Umfang: 6
Der neug«wäblt« Prtisid«nt der völt«rbund»- virsammluna» Rintschitsch, diilt in d«r h«utig«n Rachmittag»sitzung d«s völt«rbund«» «in« An« sprach«, in d«r «rDr di« durch s«in« Wahl d«m Land« «rwi«s«n« Ehr« d«r v«r!ammlung dankt«. Er s«i stolz, di«s« 7. Tagung d«» völt«rbund«» l«it«n zu tönn«n, d«nn si« würd« in d«r G«- schicht« d«» Völkerbund«» «inen bedeutungs vollen Wendepunkt darstellen. Trotz aller Schwierigkeiten, die der Völkerbund durchleben werde, werb« «r mit n«u«n Krtift«n au» dieser Tagung

hervorgeben. Die künftige Teilnahm« «in«r groß«n Ration an den Arbeiten d«» Völ- k«rbund«s bedeute «in« Stärkung d«» Ver« trauen» zum Völkerbund. Er wllnsch« dem neuen Gast de» Völkerbundes alle» Gute und s«i llb«rz«ugt, daß diejenigen Staaten, die auf dieser Tagung nicht anwesend seien, bald wieder zum Völkerbund zurlickkeyren würden. Rintschitsch verlas sodann den bekannten Be« schluß der Studi«nkommission ttb«r dt« Erw«ite« rung de» Rates. Er erklärte, daß dies« Frag«, sowi« das b«r«its

aus d«r Tagesordnung ste hend« G«such Deutschland» um den Eintritt in den Völkerbund «rst b«handelt werd«n könnt«, w«Nn da« Büro der Vollv«rsammlung ge« vriandi optimistische Ansichten Uber die zukünftigen dentsch'frauzvstsch. veziehnngen m. Mailand, 7. — Au» Berlin wird berichtet, daß der Korrespondent de» „Berlin«? Tagblat- t«s' «in b«d«utsam«» Snt«?vt«w mit d«m s?an« zvsisch«n Außenminister? B?iand gehabt habe, in dessen ve?lauf sich dies«? seh? optimistisch übe? die zukünftige Entwicklung de? deutsch-f?anzösi

- schen Beziehungen ausdrückte. Briand bestand vor allem auf der Tatsache, daß er es gewesen war, der die Entsendung des Juristen yrom'àgeot nach Berlin veranlaßt habe. Dieser Umstand beweise, wie sehr ihm daran gelegen sei, daß Deutschland» Ausnahme in den Völkerbund glatt vor sich gehe. Er per sönlich sei der Ansicht, daß nach dem gegenwär tigen Stand der Dinge die Versammlung ohne weiteres über die Zulassung Deutschlands ent scheiden, dieses in den Völkerbund eintreten und an allen künftigen

ließen. Nie, meint Briand, seien die Voraussetzun gen sür eine solche Politik günstiger gewesen, als gerade in diesem Moment. Ueber alle Schwierigkeiten hinweg könne man leicht zu einer Verständigung gelangen, wenn die Mi nister der beiden Bölker sich direkt und regel mäßig im Völkerbund träfen, wo st« Gelegen heit hätten, sich üb«r alle Fragen auszusprechen und direkt zu verhandeln. Vie heutige Vollsitzung de« ASlkerdunde» /st. Genf. 7. — Tn d«r heutigen Sitzung de» Volkerbundes wurde di« Wahl

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1926
Umfang: 8
.) Es wird Wetter verhandelt St. London, 14. März. Laut dem „Obsewer' haben Spanien und Brasilien endgUlti^g ihr Gesuch um einen ständi gen Ratssitz zurückgezogen mid beschlossen, be dingungslos für den Eintritt Deutschlands in à »Völkerbund zu stimmen. Der Korrespondent behauptet, die Nachricht aus diplomatischer Quelle geschöpft zu haben. Dadurch würde sich natürlich die .ganze Lag« in Menif ändern und wahrscheinlich «auch Polen veranlassen, sein Ge- !such zurückzunehmen. Die geheime Sitzung verschoben

hin, daß die Entwicklung dys Einflusses Italiens «am Balkan zu einem neuen politischen System führen «wird. Italien «wird dadurch zur führenden Stellung im Südosten «Europas gel'lMgen. Der deutsche Standpunkt zur VL lkerbundsfrage. Eine Erklärung Dr. Luthers. Zürich. 14. März, in den Völkerbund» von den anderen Teil- Reichskanzler Dr. Luthe r.^gewährte einem Vertreter der Schweizerischen Depeschenagentur folgende Unterredung: »Fra«g>«! Halten Sie, Herr Revchjànà, Deutschland für stark genug, im das Ziel seiner Politik

»? Antwort! Ob diese Möglichkeit rein tech> nisch besteht, muß, nachdem das Problem bis her nicht gelöst worden «ist, als sehr zweifelhaft angesehen werden. «Pür Deutschland «aber kommt in Betracht, daß während der ganzen Verhand lungen mit anderen Qooarinomächten über d«n Eintritt Deutschlands niemals auch mir ein ein ziges Wort darüber gesprochen »morden ist, daß die ZufammenWmg des Rates vor Deutsch- landa Eintritt In den Völkerbund verändert werden «könnte. Die ganze Zustimmung

nicht nur der parlamentarischen Körperschaften, son dern auch der deutschen Volksmeiniuna« selbst zum Eintritt «in den Völkerbund ist also auf gebaut aus dell Zustand des Rates, wie «er jetzt bestcht. Das gilt auch «für die «weitere «Entwick lung der deutschen ÄMmtstimmung. die dem Aölkerbundsgedanken sehr günstig «ist und von mir «auf das wärmste begrüßt wird. Ml «das ist gowoànl und wachst welter auf der Grund- läge, daß wir bei unserem Eintritt in« den Rat den »Völkerbund so finden würden, wie er vor handen

war, und alle künftigen Umgestaltun gen, denen wir uns selbstverständlich In keiner Weise widersetzen, nur unter unserer »Beteiligung als NatvniitgÄed sich vollziehen würden. Auf die Frag»: des Vertreters, ob die anderen Looarnomächte Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erlangt hätten, führte der Reichs- kanz?er alio: Deutschland war an »sich nach den Vorgängen, die Isich in der Mlterbundsver- sammlung vom März 1924 abgespielt haben, grundsätzlich und gern bereit, dem Völkerbund« beizutreten

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 19.03.1926
Umfang: 8
7.—. Steuer bel jeder AbonnemenlSj chlung 10 Cent. Bestellungen an die K. MahL'sche Buchhandlung und Buchdruckerei in Kruniro. In Genf sind kritische Tage. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist nicht so pro grammäßig verlaufen, wie man sich das vorgestellt hat. Es sind da zum ersten Male seit dem Kriege die Meinungen so aufeinander gestoßen, daß man vorläufig kein Ende erwarten könnte. Um dem Ganzen gerecht zu werden, muß man sich in die zwei Lager denken, die sich da gebildet

, dann wird sicher wieder ein anderer Staat kommen und einen Rats sitz verlangen. Diese Frage ist plötzlich angebrochen worden und die Staatsmänner der Entente sind damit auf eine der hohlen Flächen gestoßen, auf die der Völkerbund teilweise aufgebaut ist. Ende 1918 und Anfang 1919, wie man daran gegangen ist das Völkerbundstatut auszuarbeiten, da hat man nicht gedacht, daß die Zeiten gehen und nicht ewig die Stimmung von 1919 bleibt, die den Völkerbund garantiert Hot., Man hat nicht daran gedacht

? Es ist schwer da zu gehen, wie die Besprechungen der Natsmächte beweisen. Man sucht einen Aus weg indem man von den. Deutschen schon heute vor dem Eintritt Zugeständnisse verlangt, die Deutschland beim besten Willen nicht, geben kann, weil es ganz unlogisch wäre, irgend ein Zugeständnis zu machen m einer SachA die- einen nichts angeht. Deutschland ist heute gegenüber dem Völkerbund noch ein vollständig Fremder. Wenn Deutschland sich herbeiließe irgend ein Zugeständnis zu machen, z. B. die Zulassung Polens

in der gleichen Sitzung, dann würde das so viel sein, als eine Einmischung in fremde Rechte, da Deutschland ja nicht sagen kann, es habe nichts dagegen gegen eine Aufnahme Polens. Der Völkerbund kann Polen ja ohne weiters aufnehmen. Nur sind die Vereinbarungen mit Deutschland dann durchbrochen, die man in Locarno und in London getroffen hat. Der Reichskanzler Dr. Luther hat in seiner Rede in Hamburg ganz deutlich, ohne irgendwelche Hintertüren den deutschen Standpunkt vertreten und drei Punkte aufgestellt

, die die Richtlinien Deutschlands in der Völkerbundspolitik sind. Zwei dieser Punkte sind: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und in den Rat im Monat März. Alleinige Aufnahme Deutschlands im März. Gegen über diesem deutschen Standpunkt sind die andern Mächte bemüht von Deutschland vor seiner Auf nahme einige Zugeständnisse zu erhalten. Deutsch land ist nicht in der Lage diese Zugeständnisse zu geben. Im Laufe der gegenwärtigen Verhandlungen haben sich nun verschiedene Komplikationen ergeben, die — führe

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.09.1926
Umfang: 6
«»! Siehe Bedingungen unt«r dirZb«zt>glich«< Nubril Bezugspreise: kinzelnumm«rl>0E«nlesimi Jährlich .... Lir« 7V - /)alblilhrllch . . Lir« 40'- BI«rI«lI»hrlich . Vir» LI - Monatlich. . . Lir« ?'KV Z> Abhol«n monatti 6.70 Auiland dopp«lt« Pr«>l« Yorilausend« Annahm« d» Blatt«« b,dingt Bezahlung d«r D«zug»pr«il« All« Anz«Ig«nst«u«rn «Ig«n« Nummer 160 Volzàno-Merano, Donnerstag, September 1526 i 1. Jahrgang. Neutfchlands Ausnahme iu den Völkerbund vollzogen Nie Bedeutung des Ereignisses pr. Verlin

«ttimmt Mr ' oifftzveN, die Snìiiààe «für Ms groben Fragen tn Ainspouch. kte ^otta sllr die halbstilndlgen Ratsfitze I. ^ Genf, S. — Heute früh trat neuerdlng« Völkerbund -zusammen. Motta legt dl« stunde dar, welche für ein« summarische An« I Hme der Vorschläge sprechen, für die Auf« Is. . Deutschlands in oen Völkerbund, für die Iv^hrung eine« ständig«» Rat«sitz«s an i^michllUtd für vis ààl halb« ständigen Ratssitze von sechs auf neun. Was die Prozedur anbelangt, erklärt Motta, daß die Rechte

hierauf mit, daß der Völkerbund über die Ausnahme mit einer Zweidrittelmehr« heit entscheiden müsse. Es wird hierauf zur nominellen Abstimmung geschritten. Die Auf nahme Deutschlands wird einstimmig angenom men. Die deutsche Delegation wird mit herz lichem Applaus empfangen. Nintschitjch spricht einige Worte über den groben historischen Mo ment und drückt seine Freude aus, die Delegier ten Deutschlands ihren Vlatz im Völkerbünde einnehmen zu sehen. Mit einfacher Mehrheit muß nun die verfammluna

früh hat der General sekretär des Völkerbundes an den deutschen Außenminister folgendes Telegramm gesandt: „Ueber Austrag des Präsidenten des flölker- bundes habe ich die Ehre, Ihnen anzukündigen, daß in ber heutigen Sitzung der Völkerbund beschlossen hat, daß Deutschland unter die Mit glieder des Völkerbundes aufgenommen werde, und hat den Beschluß des Rates vom 4. Sept. angenommen, der Deutschland einen ständigen Ratositz im Völkerbünde zuweist.' Herr Strese- mann hat folgendermaßen geantwortet

: „Ich bestätige dankend den Empfang Ihres Tele gramms von heute und habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß die deutsche Delegation für den Völkerbund noch heute abend« nach Genf ab reisen wird.' Strefemann reist'nach Genf st. Genf. 8. —> Di« tileuÄche Delegation sllr den WLteràmd unter dem Vorsitze des Außen« minffters Sitresemcmn ist, heute labends nach Genf «abgereist. Di« Delegation wurde am Dahlnhosk vom Reichànzjler, von zahlreichen MImiistern, vom französischen, englischen, belgi schen, schweizerischen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.08.1926
Umfang: 6
und vor allem den Ratsmitgliedern vorbehalten bleiben. So wer den wohl auch die Beratungen der Studienkom- misston noch keine Entscheidung bringen, son dern erst die Zusammenkunft der politischen Hauptdelegierten der Mächte in Genf. Zanger «ad der Völkerbund st. Madrid, 27. — »El Debatera* tomi mentiert einige Ausführungen der Auslands presse und besonders der Londoner Zeitungen betreffs der spanischen Forderungen und schreibt in seinem Leitartikel: Es darf nicht wunder nehmen, daß die Forderungen betreffs Tanger

und den Völkerbund parallel und in Harmo nie miteinander von feiten Spaniens gestellt worden sind. Spaniens Stellung vor Europa und Amerika, seine Geschichte erheischen es, einen ständigen Ratssitz in Genf zu verlangen. Wenn nun Spanten auf diese legitime Forderung keine be friedigend« Antwort erhält, warum soll es dann noch weiter in Gens bleiben? Und noch mebr, bedenkend, daß da« Problem de« Völ- kerbundes inniä mit dem von Tanger ver knüpft erscheint. Das gegenwärtige Regime von Tanger verlangt, daß die Stadt

und da» Hin terland dem spanischen Protektorate einverleibt werden, oder daß darüber Spanien ein Man dat anvertraut werde, wodurch Spanten auch ipso factos eine entsprechende Anerkennung seines tatsächlichen Werte» im Rahmen der Völker zuteil werde. In diesem Falle könnt« e» auch, ohne seiner Würde Einbruch zu tun. seine Ansprüche auf Genf einschränken und umwandeln. Die Ving« verhalten sich wi« folgt: Spani«» will, daß die Tangerfrag« vor d«m Zusammen tritt de» Völkerbund«« gelöst w«rd«. T» ist ja wahr

, daß d«r Mang«! an Zeit di« Zusammen» berufung einer internationalen Konferenz, die über diefe» Argument v«rhand«ln tonnt«, v«r» bindert, doch diese« Hind«rni» könnt« üderwun« den werden, wenn Tvanien «rà Garantien geiàk ««à. dt« Hm w? von ihm gewünschten Politik in Nordafrika verbürgen. Jedoch das Wort Garantie muß etwas ganz anderes bedeuten als Versprechen, wie fie Spanien bisher immer hinsichtlich des ftändigen Rätssitzes im Völkerbund erhalten hat. Frankreich gegen eine Aufrollung der Tangerfrage

st. Pari«, 27. - Der „Petit Parisien' befaßt sich wieder ckit der Tangerfrage und meint, daß dieselbe nicht vor den Völkerbund gebracht wer den könne, da sie außerhalb seiner Kompetenz liege. Das „Echo de Parts' glaubt, daß die Lösung, der man am Quai d'Orsay eventuell günstig gegenüberstünde, nicht in einem Aus tausch der spanischen, und französischen Positio nen bestehen könne, da die französischen Inter essen in Tanger zu wichtig seien, als daß man sie einem anderen Lande übertragen könne

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 29.04.1926
Umfang: 16
Freundschaftsvertrages die Förde- rung des allgemeinen Friedens ist und daß sie zur reibungslosen Erledigung aller Fra gen zwischen den zwei vertragschließenden Mächten die alsbaldige Abschließung eines Schiedsgerichtsvertrages für angezeigt hal ten. Außerdem wird die Frage berührt, die sich aus dem etwaigen Beitritt Deutschlands zum Völkerbund für Rußland ergibt. Strese mann betont seinerseits — und das ist der springende Punkt — daß eine tätige oder ruch nur leidende Beteiligung Deutschlands an kriegerischen

oder wirtschaftlichen Straf- Maßnahmen des Völkerbundes gegen Ruß land wegen Friedensstörung nur dann erfol gen kann, wenn auch Deutschland Rußland' für den Angreifer hält und im Völkerbund seine Zustimmung zum Einschreiten gibt: Der betreffende Satz lautet wörtlich: „DabÄ ist zu berücksichtigen, dah die Frage, ob die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken bei einem bewaffneten Konflikt mit einem drillen Staat der Angreifer ist, mit binden der Wirkung für Deutschland nur mit dessen eigener Zustimmung

mittelmroväischer Staaten Mt Frankreich wiedergibt. Ein ent scheidender Unterschied besteht. Während diese Desensivverträqe unter Mitgliedern des Völkerbundes im Rahmen des Völkerbund- paktes abgeschlossen sind mit der Absicht, des sen allgemeine Garantien für besondere Län der zu verstärken, verbindet sich Deutschland mit einer Macht, welche bei jeder Gelegen heit den Völkerbund verhöhnt und sich rühmt, ihn zu zerstören. Die deutsche Regie rung verpflichtet sich, in Zukunft mit Mos kau Rücksprache zu nehmen

, daß eine Dis kussion über die Wirkung des neuen Vertra ges auf die Frage des deutschen Eintritts in den Völkerbund im September nötig fei. Benesch versandte an verschiedene Mächte einen Fragebogen, der die Fragen enthielt, die nach seiner Ansicht Deutschland befriedi gend zu beantworten hätte, bevor es in den Völkerbund ausgenommen werden könne. Er fand jedoch damit nirgends Gegenliebe und die Berliner Presse klopfte ihm tüchtig auf die Finger. So mußte er alsbald so etwas wie einen „strategichen Rückzug

Ar beiterpartei und die Sozialisten angehörten, genau fünf Monate noch seiner Ernennung von der Bildfläche abtreten, ohne einen nennenswerten innerpolitischen oder finanz politischen Erfolg seiner Tätigkeit aufweisen zu können. In der auswärtigen Politik kön nen die vielleicht günstigeren Aussichten für einen nichtständigen Sitz im Völkerbund srat, di« Erneuerung des Bündnisses mit Rumä nien und-verbesserte Beziehungen zu Danzig, der Tschechoslowakei und Oesterreich als Er folg gebucht werden. Der Präsident

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1926
Umfang: 6
unter diesbezllglicher Rubrik Vezugsprelse: Einzelnummer »V Centesini i Jährlich. , Lire?v - Halbliihrlich . , Lire 40'- VierteMrilch > Lire üt - Monatlich. . . Lire 7'K» Z. Abholen monatl, L L.7V Ausland doppelt» Preise Fortlaufende Annahme de» Blatte» bedingt Bezahlung der Bezugapreis« Alle Anzeigensteuern eigens Nummer 162 Volztmo-Merauo, Samstag, 11. September ?. Jahrgang, je Reden Stresemanns und Brià iu Gens Sie Aussprache Stresemanns , Senf, 10. — Heute, vormittags um 10.30, H der Völkerbund zu einer Sitzung

, daß das Ereignis von ìiislichem Standpunkt aus denkwürdig sei. Mus, weil es eine neue Etappe auf dem t-ge der Allgemeinheit bedeutet, zu der der «llerbund strebt. Zweitens bedeute der Ein» Iii einer großen europäischen Macht in den »Ikelbund, dessen Hauptzweck die Erhaltung I Friedens sei, ein gutes Vorzeichen für die Miche Zukunft unseres Kontinentes, der vom »lege am meisten heimgesucht worden sei. tuie sei ein Akt vollzogen worden, den sich ^ Völkerbund immer gewünscht habe und in > er ein Vorspiel für neue

haben den Eintritt Màr MM mäch M tot Notion chchlands in den Völkerbund begrüßt und durch den Eintritt in den Völkerbund ihr natio nales Wesen preis. Der grà göttliche Dau melster hat aus der Menschheit nicht ein einför miges Ganzes gebildet. Er hat den Völkern verschiedenes Blut gegeben, hat ihnen als ihr Heiligtum ihre Muttersprache gegeben, als Vaterland Länder verschiedenen Charakters, aber die göttliche Weltordnung, die er einge richtet hat, kann nicht den Zweck haben, die Völker gegeneinander aufstehen

dieser Versammlung, daß st« gewollt haben, daß nach dem Vertreter Deutsch lands der Vertreter Frankreichs die Redner tribüne besteigen konnte, um Deutschland bei seinem Eintritt Im Völkerbunde zu begrüßen und der Versicherung Ausdruck zu verleihen, daß wir mit freundschaftlichem und ausrichti gem Sinne geneigt sind, mit Deutschland im internationalen Geiste des Friedens zusammen zuarbeiten. Meine Herren! Was würden die jenigen, welche den Völkerbund stet« mit ironi schen Augen betrachten und ihn in den Augen

k Eintritt Deutschlands mit Einstimmigkeit I°lgen tonnte. wenn sie dieser Sitzung betwohnten? Wäre da» ' den letzten Jahren durchgemacht haben. Aus dem Reiche Un versalität kann den Völkerbund von der Gefahr abhalten, seine politischen Kräfte ander- rve tig in Verwendung zu bringen, als zu rein friedlichen Zwecken. Die Ideen des gegenseiti» Freiwillige der Flnanzschlachl m Mailand, v. — An die Direktion des „Po polo d'Jllaà' iin Miailainld sind zahlreiche Schreiben von Besitzern von Tapferkeitsme daillen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.01.1935
Umfang: 6
. Genf, 16. Jänner. Heute früh ist in Genf die Abstimmungskom- mifsiön für das Saargebiet mit ihrem Präsidenten, dem Schweden Rohde, eingetroffen. Am Bahnhof hatten sich zahlreiche Autoritäten und Journalisten eingefunden. Dem Zug, in dem die Abstimmungskommission reiste, war auch ein Waggon angekuppelt, m dem sich unter scharfer Genoarmeriebewachung 27 Kisten mit den 539.W0 Stimmzetteln des Saargebietes befanden, die nach der Rapportèrstattung durch die Abstimmungskom mission an den Völkerbund

auf das genaueste studiert worden, doch gehe das Vroblem vornehmlich den Völkerbund an. Ter Ministerpräsident sei über zeugt, daß die deutsche Regierung Maßnahmen zur Beachtung der Rechte der Mind«>rl>eitcn tressem werde, doch könne Frankreich bedrohten Flücht lingen seine Grenzen nicht verschließen. Das Ergebnis der Saarabstimmung hat in Frankreich weder Ueberraschung noch Verstim mung hervorgerufen. Jeder unbefangene Beob achter der öffentlichen Meinung muß zugeben, daß die Lösung des Saarproblems

will, dann bietet die Beantwortung der soeben abgegangenen zwei ten sranzöschen Note über den osteuropäischen Hilfeleistungspakt die Geleqenhei. Die Rede des Reichskanzlers wird in Paris nicht beurteilt. Wenn Hitler von einer Vergewaltigung des Saarlandes gesprochen habe, sei das ein unge rechtfertigter Angriff auf den Völkerbund. Die französischen Blätter heben auch die Bemü-- Hungen hervor, durch welche die Berliner Regie rung' vierzigtausend Saararbeitslose im Reichs unterbringen will. Weiters beschäftigt

wird dort an den Beratungen über die Lösung d«r Saarstag« teilnehmen. Dieser Ausschub bedeutet jedoch, wie von zuständiger Seile betont wird, keine Stockung in den schwebenden Verhand lungen, die die Wiedereinreihung Deutschlands in den Völkerbund zum Ziele hat. Die englischen Negierungskreise sind sich viel mehr. wie „Daily Telegraph' im Anschluß an die letzte Kabinettssitzung schreibt, darüber einig, daß der gegenwärtig« Zeitpunkt sür eine» Versuch zur Beseitigung der europäischen Span nungen außerordentlich günstig

Mussolini über ihre Verhandlungen ständig auf dem laufenden halte und daß den e-nglisch-sranzöstschen Minislcà'spre» chungen keinerlei Grenzen gezogen werden würden. Fest steht lediglich, daß England einen Plan sür di« Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund vorlegen werde. Ueber diesen Plan meldet heute die ,.M orning Post', daß er solgende, in einem Dokument ver einigte drei Maßnahmen vorsehe: 1. Deutschland kehrt zum Völkerbund zurück: 2. die übrigen Mächte annullieren

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 30.04.1926
Umfang: 8
Ministerpräsiden ten Held — zu imponieren, welche den Eintritt des Reiches in den Völkerbund für stets unnötig und wenig glücklich halten. Im Ganzen ziemlich kühl ist die Besprechung des Vertrages in der italienischen Presse. Der römische „Msssaggero' urteilt, daß es sich zweifellos um ein europäisches Faktum handle, dessen Folgen, Einwir kungen und Einfluß auf das internationale Spiel be merkenswert fein würden. „Popolo di Roma' warnt vor der Vogelstraußpolitik gegenüber den wohlbe rechneten Plänen

des vom Bismarck-Geiste getränk ten Realpolitikers Stresemann. Während Deutsch land noch im Genfer Vorzimmer sitze, schließe es einen Vertrag ab. der den Wert seiner Zulassung zum Völkerbund mindern müsse. Bei Deutschlands Eintritt in den Völkerbund müsse der Vertrag beim Sekretariat regelrecht niedergelegt werden. Nur in diesem Falle werde es möglich sein, die Tragweite und dieWirkungen hinreichend zu übersehen. Das sehr auf Außenpolitik eingestellte' neue Faschioblatt „La- voro di Italia' meint. Deutschland

. Die Dinge scheinen heute so zu liegen: Deutschland und Ruß land Unterzeichneten einen Vertrag, der die Grenzen des Rapallooertrages weit überschreitet.' Wie kann nach Ausschaltung des Artikels 18 Deutschland im Herbst noch aus Aufnahme in den Völkerbund hof fen? „Seoolo' weist noch auf die entscheidende Be deutung hin. die der Vertrag für die kommende eu ropäische Politik gewinnen werde, sowie auf. das Geschrei der Polen, Tschechoslowaken und Rumänen und schließt, die Annäherung Deutschlands und Ruß

lands könne Europa auf eine neu« Straße wessen, einerseits die Tragweite der Locarno-Verträge und den Einfluß des Völkerbundes mindern, andererseits die Westmächts zu einer eingehenderen Abschätzung ihrer gegenseitigen Interessen veranlassen. „Dies schien scKm Briand .zu denken, indem er in so herz licher Weise die Freundschaft mit Italien betonte.' Der offiziöse „Teuere' hält gleichfalls den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund für ungewis ser denn je, für die Russen habe der Vertrag zwei

als ein Wi- derstandsabkommvn. nämlich um Locarno und dem Völkerbund zu widerstehen. Der Vertrag sei aber ge gen keine Regierung besonders gerichtet. Er er schwere die Stellung Englands im Völkerbund, die Interessen Polens in Danzig und anderswo und da her indirekt die Interessen Frankreichs. Italien reg« sich über diesen Vertrag nicht auf und sei dabei, die verschiedenen politischen Strömungen der Gegenwart auf ihren Wert zu prüfen. £ ill i i

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 26.03.1926
Umfang: 8
von Genf. Deutschland hat durchaus korrekt gehandelt. Es wäre ein Leichtes > gewesen in den Völkerbund aufgenommen zu wer den, aber Deutschland ging vom Standpunkt aus, daß es mit der Aufnahme in den Völkerbund allein eben nicht getan sei, sondern daß auch der Ratssitz ihm gleichzeitig eingeräumt werden müsse. Und da dies am Widerstande Brasiliens scheiterte, verzichtete Deutschland auch vorläufig auf die Auf nahme in den Völkerbund überhaupt. Wenn die Parteien der rechten Opposition in Deutschland

die Sache so anpacken, daß Deutschland nicht ein mal in den Völkerbund aufgenommen wurde, son dern heraußen warten mußte, dann ebnen sie der Regierung das Feld. Die Debatte im Reichstag wird kurz und schmerzlos sein. Uebrigens ist die Auffassung in den einzelnen Ländern, mit kleinen Ausnahmen, fast überall dieselbe. Am weitesten von der Idee des Wartens entfernt ist eigentlich England. Bezeichnender könnte man die Stimmung nicht kennzeichnen als Chamberlain bei seiner Ankunft in London es getan

mit den Worten, daß man ihn nnn hängen wolle. Loyd George ist wieder einmal der An sichrer der Opposition. Bemerkenswert ist auch die Rede Lord Derbys die er in den jüngsten Tagen gehalten hatte und worin er von der Ehren schuld Englands gegenüber Deutschland gesprochen hat. Wie England es als Ehrensache hielt, im Jahre 1914 den Belgiern das Wort zu halten, so ist es nun Englands Ehrenschuld Deutschland gegenüber ihn» die Aufnahme in den Völkerbund und die Stimme im Bölkerbundsrat zu verschaffen. Diese Rede

hinausgegeben haben, daß die Politik von Locarno weiter gehe, trotz die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund noch nicht erfolgen konnte aus „technischen' Schwie rigkeiten. so ist die Welt im Großen und Ganzen zufrieden und auch in Frankreich hat man nichts weiter dagegen. Nicht einmal Poincare und Mil lerand, die mit ihren Diktaturplänen in der letzten Zeit wieder ziemlich still geworden sind. Die Halt ung der Regierung in Frankreich ist nicht viel verschieden von den früheren

es war, die das Ränkespiel der Politik in Genf und in Locarno auftischte. Man hätte es in Washington begrüßt, wenn Deutschland in den Völkerbund aufgenommen worden wäre und seinen Sitz im Rate eingenommen hätte. Da es nicht der Fall war, so fühlt man sich von der Winkel- zieherei in Genf abgestoßen und will sich abwenden. Dabei ist aber merkwürdig zu beobachten, daß die Presse das eine Ereignis eigentlich fast ganz zu übersehen scheint, daß ja ein amerikanischer Staat war, der den Eintritt Deutschlands in den Völ

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Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 11.08.1927
Umfang: 16
am 8. ds. an lei tender Stelle des „Matin', dessen Haupt schristleiter er war, ehe er das Amt eines Dölkerbunddelegierten annahm, einen Artikel, in welchem er die Gründe seines Entschlusses ausein anüersetzt. Wenn man an den Völkerbund glaubt, g jrf Jouvenel aus, so muH man seinen elhoden treu bleiben. Man ist seit einiger Zeit im Begriffe, die vom Völkerbund bei seiner GriirMmg festgelegten Methoden zu verleugnen. Die Daseinsberechtigung des Völkerbundes liegt darin, im internatio- nalen Leben dem Mehcheit

werden können und daß sie ihm ihre Konflikte vorlegen müsien. In den letzten Jahren und Monaten hatte man gerade diese Grundsätze, auf denen der Völkerbund wusgebaut ist, verleugnet. So hotte man nicht gegen den russisch-deutschen Vertrag von Rapallo protestiert, auch in dem Konflikt zwischen Südflawien und Italien hat der DAkerbrmd versagt. Der Konflikt zwischen Südflawien und Albanien endlich hat auch nur eine Gelegenheit gegeben, das alte ..europäische Konzert' wieder aufleben zu lassen, aus dem doch der Krieg von 1914 hervorgeganaen

. auch wenn man nicht der Ansicht ist, daß es ein Unglück sei, wenn' ein Streitfall ge legentlich auch ohne Vermittlung des Völker bundes beigelegt wird. Cs hat keinen Zweck, stets und in jedem Fall nach dem Völkerbund zu rufen, wenn andere diplomatische Mittel hinreichen, um den Frieden zu sichern. Ander seits darf es aber, wenn der Dölkerbund einen Zweck haben soll, nicht dazu, kommen, daß mit einer gewissen Regelmäßigkeit alle Konflikte der Erörterung vor dom Völkerbund entzogen werden. Ein Hang dazu ist heute zweifellos

an -den Generalsekretär, des Völker bundes über die Uebertraaung der Obliegen heiten der Botschafterkon-fe renz in der Ent- waffuungsfräg« an den Völkerbund hat In Berlin einiges Auflohen, hxrvorgerufen, ,weil manche poüttschel'KnMer^A«» -.Immmnen» Hang zwischen diesem MMtt Briands und 'der in Frlmkreich aefiMtewr Diskussion Hex vorgebliche: deutsche RUi Die Rechtspresse spricht Briwnds in der Kontr> Kreisen'erblickt man^f Briands keinen Vorstoß sondern nur eine Mittest bund.daß die alliierte Dautschlar«! am 30. Jäw

-In l«-vermuten, em Bochtoß .n amtlichen dem: Schritt Vemschland, ' en Volker trolle in ihr Ende gesunden 'hat und daß nunmehr das Jnvssti- gattonsrecht (Nachfovschungsrecht) gegebenen- falls dem Völkerbund zusteht. Die Rechtspresse ruft anläßlich der Ver öffentlichung des Prof. Förster nach einer Verschärfung der Bestimmungen über Lan- deaoerrat. Die „Krougzeitung' verlangt, baß ./diesmal energisch durchgegriffen und die Strafverfolgung wegen Landesverrates auch auf die Verbreiter der unwahren Behaup- tungen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 21.09.1921
Umfang: 6
stattgefunden haben, ohne daß darüber die Regiening dieses Landes unterrichtet lvorden ist. Es bedauert weiter, daß darüber der Oeffentlichkeit Mitteilung gemacht worden ist, bevor die Regierung des be teiligten Landes die Möglichkeit hatte, sich zu dem Ergebnis der damaligen Ermittlungen zu äußern. Gegen eine Wiederholung derartiger Vorkommnisse sind die geeigneten Vorkehrungen ge troffen worden. Der Völkerbund zur Abrüstungsfrage. Eine der letzten Sitzungen der Völkerbundsverfammlung galt der weiteren

Debatte des Berichtes des Völkerbundsrates. Die Rede des norwegischen Delegierten Langer, in der Form maßvoll und höflich, war eine überaus herbe Kritik an der bis herigen Völkerbundspolitik. Ihre Tendenz läßt sich in einem Wort zusammenfassen: der Völkerbund hat bis jetzt nichts für die Abrüstung getan, die doch seine wesentlichste Aufgabe fein sollte. Nichts ist geschehen. Die Ursache sieht Langer daran, daß der Rat die Aufgabe einer Militärkommission übergab, die naturgemäß durchaus unzuständig

über die Abrüstungsfrage nicht einzufordern seien. Im letzten Jahre habe man mit der russischen Kriegsdrohung operiert, um dre Abrüstung zu verzögern, dieses Jahr sehe man ich einem notleidenden, hilfesuchenden Rußland gegenüber, das icher als militärische Vogelscheuche dienen könne. Ebenso sei es zu verwerfen, rvenn man mit Rücksicht auf die Washingtoner Konferenz die Äbrüftungssrage im Völkerbund verzögere. In Washington handle es sich nur um eine Einschränkung der Flottenrüstungen. Für Europa komme

, wird die 'Krise, die dem Völkerbund droht, ihm j verhängnisvoll werden. Langer erinnert daran, daß Bour- ! geois im Mai 1921 Im Völkerbund erklärte, daß gerade in der ! Äbrüftungssrage die öffentliche Meinung auf den Völkerbund warte. Meine Herren, schloß der norwegische Delegierte die I Rede, die öffentliche. Meinung wartet immer noch. ! Der Mockbruch Frankreichs. l In der Frage der Sanktionen veröffentlicht das „Journal' ! folgende offiziöse Aeußerung: Am 15. August hatte der Oberste Rat beschlossen

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