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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.07.1890
Umfang: 4
« nehmen in «»,» enkgegendieAnnonc^vurea»» jMdviMftr IMimg. M?4lMw. H. Schaleß. I. U>ann«b«rg. LudwIgSana »«.MsrMSkern. In den Ham>tftädt»n Leittsiv» land«: Haasensteiw » vogte», R. Mols»» <0.«. E» IoWa«» 6nd »»h»n»w ZU M. Wontag, den Z8. I«k MSS Abdankungs-Heruchte. I-. Wenn die Fürsten auf Reisen gehen, haben die politischen Klatschbasen zu thun. Das muß jetzt der Fürst von Bulgarien erfahren, wie eS vor ihm so manch anderer Machthaber inne wer den mußtet Fürst Ferdinand steht- heute im Mittelpunkte

, daß die Reise des Fürsten Ferdinand ein Borspiel bedeutet zu einer Umwälzuug in Bul garien. Die Familie Coburg, so behaupten die politischen Klatschbasen, sei zur Einficht gekommen, daß die Passion des Prinzen Ferdinand, regie render Fürst zu sein, viel zu kostspielig, ja un erschwinglich auf die Dauer für die Familie der Coburger sei, uud man wolle nun den Fürsten Ferdinand bestimmen, freiwillig auf den Thron und all die damit verbundenen Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten zu verzichten

in Bulgarien eine Hammelskeule besser zuzubereiteu verstehe, als in eine« böhmischen Kurorte ein Wiener Schnitzel. Drehte sich aber die Unterhaltung um eruste Dinge, so kann nur das Sein oder Nicht sein, das heißt die Rückkehr oder die Entsagung auf den bulgarischen Thron das Thema der Unterhaltung zwischen dem Besucher und dem Heimgesuchte« gewesen sein. Und daran knüpfeu sich Erwägungen schwer wiegendster Art . . . Fürst Ferdinand wird froh sein, wenn es stch wieder ans dem Gebiete der Politik zu regen

lasse, geopfert zu werden. Freilich versuchen die Orleauiste» jetzt wieder in ein anderes Fahrwasser einzulenken, nachdem dieselben zur Erkenntniß gekommen, daß sie mit den Abmahnungen an die Adresse deS Fürsten Ferdinand nur stch selbst blamirt haben. Legt man aber alledem. was in den letzten Tagen über den Fürsten Ferdinand uud sein Land geschrieben wurde, keine große Bedeutung bei, so darf man stch doch nicht verhehlen, daß der Fürst in keiner beneidenswertheu Lage stch befindet. Die bulgarischen

Minister dünken sich eben übermächtig und setzen ihren Willen durch, auch wenn die bessere Ueberzeugung gegen ihre Auffassung der Sachlage spricht. So lange Fürst Ferdinand nicht von den Mächten anerkannt ist. bleibt er ein Regent von Gnaden seiner Minister. Dieser peinliches Situation ein Ende zu machen, darauf läuft das. Bestreben des Fürsten Ferdi- uand hinaus. Die einflußreichen Verwandten sollen und werden stch für seine Anerkennung verwenden, wo nur immer ein gutes Wort zweck dienlich

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 13.06.1912
Umfang: 10
Ersterwähnten, von Weiber» ui roden nnd erklärten sich bereit, 'den Kor'ler mit eineiri Freimädchen znianimenzusübren. Die Bur schen. es waren dies, ivie sich später herausstellte, die Beschuldigten^ Josef Selm und Ferdinand Bauer, führten den Koiler ,'.n Sem vollssoinnien unbeleuchtete» Ba?.agsteige mit der Znsichernng. daß dort öffentlich.' Dirnen wohnen Dem Ko'ler Wunde die Situation etwas nugemütlich nird er wvllie ninkebren, doch die beide» liefen ihn nicht fort. Nim boten sie i'hm Wetten, zuerst

, aber keine Gelegenheit hatten, ein etwa geplantes Verbrechen auszuführen. >Schou am nächsten Tage langte eine telegra- Phische Nachricht seitens der .Polizeidirektion München ein, daß dortselbst zwei junge Burschen, Joses Selm nud Ferdinand Bauer, wegen ver- „Bozner Zeitung' (SWtiroler Tageblatt. dächtigen Geldbesitzes verhaftet worden seien, als sie gerade im Bvgriffe wirren, eine IlXX) 15-Nctv wechseln zu lassen. Da die Burschen selbst erklärt hatten, aus Untermais zu sei» und voiv ihren Eltern 1400 Iv erhalten

^ zu haben, war wohl kein Zweifel, daß die Polizei eine» gute» Fang ge macht hatte. Anßerde-.n richtete ^oses ^eliu an seine Mntter ein schreiben, in welchem er selbst eingesteht, daß er und Ferdinand Bauer einem Bauern l4l)l) abgenommen haben. Die Beschuldigten wurden mm an das Preis gericht Bozen eingeliefert. Die Tatsache 6>er Wegnahme der Brieftasche mit dem Gelde vermochten sie angesichts des vor liegende» Beweismaterials natürlich nicht in Abrede zn stellen. Dagegen versuchte Älni, die Tat mögliclist harmlos

, um deu Kofler die Brieftasche zu ent reißen nnd die Flucht zu ergreifen. Enthalten l>abe sie eine Note zu IlMl l5. drei Noten ',n IM l<. eine zu 30 lv, zwei zu 20 X uuH eine zn 111 lv. zusammen alio 14M l^. Am 24. April lM2 neuerlich eiiiveruonmieu. mußte Selrn selbst zugeben. Saß er früher nicht die Wabrbeit gesagt habe. Er habe vielmehr so fort den Entschluß gefaßt, den Bauern „anszu- sackelu' und -dabei auf das Einverständnis des Ferdinand Bauer gerechnet. Er IxUv nun deu Kofler von rückwärts

, daß wegen -der Ärt seiner Kleidung Selm nicht imstande war, anf die voll ihm be schriebene Weise ein Sparkassenbuch oder etioas Aehuliches aus der inneren Tasckse detz Kösters wegzunehmen. Ferdinand Bauer wollte bei seinem ersten Verhöre sich, an der Tat selbst überhaupt nicht beteiligt haben, sondern nur von der Beute einen Teil erhalten haben. Später wurde'er ausrichti ger nnd gab M, daß Selm dem Kofler ins Gesicht geschlagen habe, nwranf er iFerörnand Bauer) hinzugelaufen sei nud dein Kofler die Hand

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.06.1908
Umfang: 8
To:nu',u Valazza in Tresden ans^e'orscln, reibasie: und mehr auf den angeblicl>en Morent. n>eil er am ausgeliesert. ! 20. Tezemlvr unter dem Name» Ferdinand Wini- .Valazza ist inin der ihm znr Last gelegten > mer ein Packet an eine Amalie Winuner in Mün- Tal vollkoinineii geständig. ^ chen, Romaiistraszc 5. abgesandt l?atte. «Er gibt an, er lml'e ungefähr >wei Monates Am 4. Jänner 1908 erschien der juirge Manu nach seiner Bestellung als Kassier begonnen, sich wieder beim Engelwirt in Klausen

) 22. Tezeinber 1907 datierten, mit Ferdinand W. unterfertigten Brief, in welchem mich vow einer Amalie Wimmer, Minchen, Romanstraße 5, die Rede tvar. Genan an die gleiche Adresse sandte der Befchnldigte oon> Klausen aus, wo er am 24. Tezeinber aufgetaucht !var. das Packet. Jnil Mai 1904 hatte eiir Gast im Gasthaus zur „Bregenzer Klause' eine Tasche zurückgelassen, welche einen Heimatscheiir und eine Anklageschrift auf Ferdinand Wimmer lautend, sowie mehrere Photographien, welche zweifellos dem, Beschul

digten darstellen, enthielt, welche Tasche Beschul digter auch als sein Eigentum anerkennt. Ter Beschuldigte selbst gestand bald zu,, Fer dinand Wimmer Zu liefen, bald stellte er es nie der in Abre.de, unterschrieb aber schließlich doch die Prototolle mit diesem Namen, sodaß er sonst wohl ohne weiteres Ferdinand Wimmer genannt werden 'rann. Im Besitze des Wimmer wurde bei seiner Ver> Haftung auch ein Kaffeelöffel gefunden, Uelcher nach den Erhebungen in der Nacht vom 3. auf 4. Jänner

, daß Wimmer auf die'.m Wege in das Haus gelangte und daß er 'chon a'.n Nachmittage das Fenfrer unter dem Lorwairde deZ Ziehens liergerichtet hatte. Im Hause standen i!-.n dann alle Wege frei. Er erbrach eine Kredenz uird entnahm daraus die der Marianne Peter abhanden gotommeueu Sachen. Im übrigen uayn- Wiiilmer. wie er selbst sagte, alles mit, wao ihn: gera.de unter die Hände kam. Bei seiner ersten Vernehmung in Klan'en brachte Ferdinand Winuner aus freie» Stücken vor. er fei nicht am 28. Tezeinber

er fick durch die Zueignung eines 200 15 übersteigenden Be trages öcs Verbrechens der Amtsveruntreuung schuldig gemacht. Ter geständige Angeklagte wurde zu drei Monaten schweren Kertkers verurteilt. Ein Meister-Einbrecher. Heute begann unter dein Vorsitze des Heri OLllM. Hohenauer, Beisitzer die Herren LGR. Dal Lag» und Tr. Ehristanell die auf 1^ Tage anberaumte Verhaikdlung gegen den beschäfti gungslosen Ferdinand Winrmer wegen mehrfacher -7 i >' bruchÄiebsrähle. versuchter Verleitung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.07.1870
Umfang: 4
: die Bischöfe sind Richter in der Kirche — nein ! wir sind nichts als arme Sünder! Zugleich tigt. Da plötzlich erschien Ferdinand, der seine Tante suchte; er schlug denselben Weg ein und mußte folg lich dem Baron begegnen. Die Landräthin zitterte am ganzen Körper. „Ferdinand! Ferdinand!' rief sie leise und indem sie mit dem weißen Tuche winkte. Mir wärd ängstlich zu Muthe, denn ich kannte den aufbrausenden Character meines Freundes. Wir gin- gen sehr rasch. Ich sah. wie der junge Mann den Baron fixirte

, wie seine Augen glüheten, wie seine Hand zitterte, die den leichten Stock trug. Die lange Gestalt deS BaronS bewegte sich ruhig weiter. Jetzt begegneten sie sich -- Ferdinand hob seinen Stock — die Landräthin blieb stehen iund schwang ihr Tuch, ich winkte mit beiden Händen — umsonst, Ferdinand schlug mit seinem Rohre dem Baron die Cigarre aus der Hand. .Unglücklicher!' Musterte die Dame bestürzt. ^ Ich blieb unwillkürlich neben ihr stehen, als ob ich srstgckannt wäre. „Was wird der Baron thun?' fragte

nach authentischer Interpretation, mit Zeugnissen auS der Tradition und aus den Concilien beweisen, daß die Bischöfe der katholischen Kirche von der Defini tion der Dogmen ausgeschlossen werden müssen; aber meine Bitte ist nicht erhört worden, und nun be schwöre ich euch wie der Blinde am Wege von schwand in der Biegung des WegS, als Ferdinand zu uns trat. „Tante, was ist Ihnen?' fragte er lachend, ob gleich sein Gesicht glühend vor Zorn war. Die Landräthin suchte sich zu fassen. „Sie sind ein Undankbarer

, wenn Sie nicht wollen, daß ich mich von Ihnen zurückziehe, so begleiten Sie mich in meine, Heimath und bringen dort Ihre Ferienzeit zu.' ' Als ich sah, daß Ferdinand unentschlossen blieb, redete auch ich ihm zu. : ^ „Ich kann nicht abreisen,' antwortete er, .wenig stens heute noch nicht.' . „So habe ich Sie vergebens gebeten? fragte die Dame mit einem stechenden Blicke. „Ich verspreche Ihnen, daß ich folge, sobald ich kann!' ^ „Ferdinand, was hält Sie zurück? Ich wünsche, ich fordere es. daß Eie den Barön nicht nur nicht aufsuchen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.08.1900
Umfang: 6
, ist Montag nach Wien zurückgekehrt. Zur Lage. Das Organ des tschechisch radikalen Abgeordneten Dr. Kloucek kündigt, falls der Landtag einberufen wird, eine gründ liche staatsrechtliche Erörterung der Ehe des Erzherzogs Franz Ferdinand an. — „Plzenski Listy' melden aus Wien, Dr. Koerber habe einer tschechenfreundlichen Persönlichkeit gegen über erklärt, der Reichsrath werde aufgelöst, falls die Tschechen wieder obstruiren. Das Vlatt meint, viel wahrscheinlicher sei der Rück tritt des Kabinets

geschafft. TWMiiigkeitm. ** Fürst Ferdinand von Bulgarien und Erzherzog Ferdinand Karl inBo;en. Mit dem gestrigen Abendschnellzuge, welcher über eine Stunde Verspätung hatte, traf Erz herzog Ferdinand Karl hier ein und foupirte in der Bahnhofrestauration. Fürst Ferdinand von Bulgarien, welcher schon im Lause des Nachmittags von der Mendel in Bozen ein traf, unternahm in der Stadt eine Rundfahrt, besorgte in verschiedenen Geschäften Einkäufe und dinirte im Hotel Viktoria. Die gegen seitige Begrüßung

des Fürsten und Erzherzogs war eine überaus herzliche. Nach gegenseiti ger Vorstellung der Gefolge und ebenso herz lichem Abschied setzten Fürst Ferdinand und Erzherzog Ferdinand Karl in ihren Salon wägen die Reise zu den Leichenfeierlichkeiten für König Humbert nach Rom fort. ** Silberne Hochzeit. Am 12. d. M. feiert unser hochgeschätzter Mitbürger Herr k. u. k. Hoflieferant und Weingutsbesitzer Christof Frank seine silberne Hochzeit. ** Trauung. Montag den 6. d. M. fand in Maria Saalen bei St. Lorenzen

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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1895
Umfang: 4
VsilaAS« „Oskouam'. 182 Samstag, den 1V. August 1895 53. Jahrgang Für Reisende und Touristen. Die „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) ertheilt in ihrem Briefkasten unentgeltlich Anskünfte auf alle das Fremden-, Sommerfrische Knr- und Xonristenwesen betteffenden Anfragen. Telegraphische Nachrichten. Bulgarien Königreich? Sophia» 10. August. (Eigenbericht.) Hier sind Ge rüchte verbreitet, daß Fürst Ferdinand den»nächst nach Sophia zurückkehren und mit Hilfe eines Staatsstreiches Bulgarien

einigten Linken ebenso stumme wie scharfe Kritik geübt, als an derjenigen der übrigen deutschen Fraktionen. Denn man gebe sich keiner Täuschung hin, auch die letzteren haben ihren Beruf, im Vertrauen des ganzen deutschen Volkes an Stelle der Vereinigten Linken zu treten, bis zur Stunde nicht er wiesen und werden ihn wobl kaum je erweisen. Tages-Neuigkeiten. Erzherzog Franz Ferdinand d'Cste in Bozen. Gestern Nachmittag ist um 4 Uhr 40 Minuten Herr Erzherzog Franz Ferdinand d'Este, der älteste Sohn

Ueberbacher und zu mehreren anderen Firmen zu fahren, machte der Erzherzog eine Rundfahrt durch die Stadt und eine kleine Spazierfahrt in die Umgebung. Abends kehrte Erzherzog Franz Ferdinand in das Hotel „Viktoria' zurück, von dessen Fenstern er längere Zeit das prächtige Bild der Rosengarten-Gruppe bewunderte: Heute gegen 6 Uhr Morgens hat der Erzherzog unsere Stadt verlassen und die Fahrt nach der Mendel angetreten, wo im Spreter'schen Mendelhof Alles zur Aufnahme des hohen GasteS hergerichtet wurde

. Für den Erzherzog war das ganze erste Stock werk des Hotels gemiethet worden. Erzherzog Franz Ferdinand, der bekanntlich? gleich seinem Vater ein großer Naturfreund ist, , hat die Absicht zahlreiche kleinere Ausflüge vom Mendelhof zu unternehmen und wird sich den bisherigen Anordnungen zu Folge von > der Mendel nach der Riviera begeben. < . Kandeswahlkomtte. Die jüngste Berathung des ' liberalen' Landeswahlkomites' in Innsbruck, au welcher auch der Landeshauptmannstellvertreter Dr. Hepperger und unser Bürger

. Gestern Abends hat eine Bespre chung der Kur-Vvrstehung stattgeiunden, in welcher beschlossen wurde, dem Tiroler Landesverband zur Hebung dcS Fremden verkehrs eine Jahressubvention von 100 fl zu bewilligen. Ferner wurde der Pachtvertrag mit dem Kurhauspächter prä- zisirt und Herr Josef Gotardi als Kurhaus Diener bestellt. Definitive Anstellung. Dem städtischen Thierarzte Ferdinand LanggeS wurde laut Beschluß des Gemeinderathes vom gestrigen Tage nach abgelegter Prüfung die definitive An stellung

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Seite 4 von 6
Datum: 07.07.1858
Umfang: 6
Rosaura von Montalbon. jNach dem Ungarischrn dkS Moriz Jokai, von Monz Deutsch.) Als. Ferdinand aus dem Hause der Medici den Thron zu Florenz bestieg geschah es. daß eine Dame, deren Gesicht von einer Larve in Gestalt eines Todten- kopfcs bedeckt war. vor dem obersten Tribunal stand und des Urtheils wartete. Den übrigen Körper umhüllte ein langer, bis zur Ferse hcrabwallender Mantel, dessen Kappe bis zur Stirn heruntergezogen war; der Anblick, den sie dar bot. war schaudererregend

. Rosaura von Montalbon konnte fortan ungestraft schön sein. Niemand wagte es, irgend eine Klage wider fie zu erheben; Niemand wagte es. ihre blitzen den Augen, ihre lächelnden, rothen Lippen, die ver führenden Grübchen ihres Nosenantlitzes. ihr berau schendes Lächeln anzuklagen. Doch balv darauf starb Cosimo; ihm folgte Ferdinand. Ferdinand war noch jung, als er den Thron be stieg. er zählte kaum zwölf Jahre. Schon in zarter Jugend wnrde er mit Loren zo Frascati bekannt, dcr. etwas älter

als er. seine volle Gunst und Freund schaft genoß. Lorenzo wnrde Maler. Ferdinand Regent; aber dieser vergaß auch dann nicht seines Jugend freundes; gleich beim Antritte seiner Regierung ließ er ihn von Padua nach seinem Palaste rufen, um mit ihm sein Glück und seine Macht zu theilen. Lorenzo war wie die meisteu Maler ein lustiger, immer gut aufgelegter Jüngling, der durch feine drol ligen Einfälle oft die Grillen des Herzogs verscheuchte. Doch plötzlich fing er an ernsthaft, nachdenkend zu werden, die lustigen

Scherze blieben aus; dcr Fürst nmßte dafür sorgen, seinen Freund zu erheitern. Ferdinand ließ am Ufer des Arno eine neue Ka pelle errichten. und um seinem Freunde eine geistige Vcschäftiguug zu verschaffen, überließ er es ihm. sie nach seinem Gefallen auszumalen. Lorenzo war sehr fleißig; vom frühen Morgen bis zum späten Abend blieb er bei der Arbeit, und wenn er auch zuweilen ausging, schloß er immer die Thür hinter« sich zu, damit Niemand sein Werk sähe, bevor es gänzlich vollendet wäre. Einst

zu können, wirst Du. so lange Du lebst, diese Todten- maske tragen, daß Du nicht Liebe, sondem Grauen und Abscheu erregen sollst bei Jedem, der auf Dich schaut. Erblaßte Ro>anra, als sie dies schreckliche Urtheil hörte? Zuckten ihre Gesichtszüge vor Schmerz und Gram? Bebten ihre Lippen vor Entsetzten?... Der Todtenkopf blieb bleich und unbeweglich ... Neuuunddreißig Jahre herrschte Ferdinand in Tos- eana; nach seinem Tode folgte Cosimo III. Dieser erließ bei seiner Thronbesteigung eine allgemeine Am nestie

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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1895
Umfang: 4
. (C.-B.) Der Leiter des Unterrichts ministeriums Rittner und der Generalstabschef v. Beck, sowie Staatsrath Braun sind hier eingetroffen. FürstAKerdiuand. Mien, 12. August. (Eigenbericht.) Fürst Ferdinand von Bulgarien hat auf der Reise nach Sophia die österreichische Residenzstadt passirt. Ein «e«es „Cilli'. Wien» 12. August. (Eigenbericht.) Das Budget für 1896 enthält eine Post, belrkffend eine Dotation sür die Errichtung eines polnischen G y in i: a s i u m s in der deutschen Stadt Teschen

«? aktuelle aus: ' l . Tages-Ucuigkeiten. Erzherzog Franz Ferdinand auf der Wendel. Herr Erzherzog Franz Ferdinand d'Este ist vor gestern Vormittag in Begleitung seines Kam-nervorsteherS GM. Grafen Wurm brand und der Suite auf dein Mendelpaß angekommen und im Spreter'schen Mendelhof ab gestiegen. Schon nach dem Diner, das der Erzherzog in seinen Appartements einnahm, unternahm derselbe einen Spaziergang in der Nähe des Hotels, dessen waldige Umge bung und schöne Fernsicht dem hohen Gaste außerordentlich

man bisher nichts davon, daß das Befinden des Erzherzogs Franz Ferdinand eine längere Schonung nothwendig mache; man glaubte im Gegentheile annehmen zu können, daß seine Gesundheit sich in der letzten Zeit weseutlich gekrästigt hätte. Der Erzherzog war 1893 von der zweijährigen Weltreise im besten Wohlsein zurückgekehrt und hatte sich seitdem mit dem größten Eise- den Pflichten seiner militärischen Stellung gewidmet, und bei seiner Vorliebe sür. die militärische Thätigkeit kann man zunehmen

, daß er dieselbe gewiß nur mit Bedauern unterbricht. Man darf übrigens darin wohl hauptsächlich einen Beweis der Fürsorge des Kaisers für seinen Neffen erblicken. Erz Herzog Franz Ferdinand hatte bekanntlich den Posten al^ Kommandant der 33. Infanterie-Brigade - in BudweiS inne, u«d das Leiden, das nach dem Gutachten der Aerzte eine längere Schonung erfordert, kaun erst in der jüngsten Zeit ausgetreten sein. Ende Juli kam der Erzherzog von BudweiS nach der Villa Wartholz in Reichenau, wo am 30. Juli der Geburtstag

seines Vaters, deS Erzherzogs Karl Ludwig, und am folgenden Tage das Geburlsfest seiner Schwester, der Erz Herzogin Maria Annunciata, gefeiert wurde. In Wartholz schien übrigens der Erzherzog sich vollkommen wohl zu fühlen. Es heißt ferner, daß sich der Erzherzog hierauf nach dem dem Erzherzog Karl Ludwig gehörigen Schlosse Rottenstein bei Meran begeben werde, wo Erzherzog Franz Ferdinand den Winter zubringen wird. Für wie lange Zeit sein Urlaub in Aussicht genommen sei, scheint vorläufig

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.04.1866
Umfang: 4
^« ,u^HMtiiZwgebäüden, von Kirchhöfen^ dann die Anschaffung der Kirchenparamente, Einrichtungen Alld Erfordern! sse»yafSauf-Ansuchen des kirchlichen Psründoers oder der Concurrenzpflichtigen die poli- Ordinariate und dem Landes-Ausschusse zu ent scheiden.' Wien, am 16. März 1866. Franz Joseph m. x. Belcreoi w. p. Auf Allerhöchste Anordnung: Bernhard Ritter v. Meyer m. x. Feuilleton. Der letzte deutsche Landgraf. Am 24. März d. I. schied der letzte deutsche Land graf, Ferdinand von Hessen-Homburg, der jüngste

von fünf Brüdern, die sämmtlich nacheinander das kleine Land beherrschten, weil sie sämmtlich ohne männ liche Nachkommenschaft starben. Der älteste war Frie drich IV. (f 1329), dann folgte Ludwig (f 1339)> bis zu seinem Regierungsantritt preußischer Generat der Infanterie , diesem Philipp (^ 1345), bis zum Regierungsantritt österreichischer Feldzeugmeister, die sem Gustav (-s- 1843), und endlich Ferdinand,. der jetzt kinderlos Gestorbene , so daß das. kleine deutsche souveräne Land,, welches eigentlich

nur durch seine Spietbank eine, wenn auch traurige, Berühmtheit er langt hat, an das Großherzogthum Hesseu-Darmstadt fällt. Außer dieser Spielbank zeichnete sich die Land grafschaft Hessen-Homburg auch noch dadurch in eigen thümlicher Weise aus, daß sie der einzige deutsche Staat war, der keine landständische Verfassung besaß. Er hatte eine solche in den - Stürmen des Jahres 1848 allerdings errungen, und sie war am 3. Jan. 1850 auch rechtskräftig publicirt worden; allein der Landgraf Ferdinand

bekümmerte sich der Land graf Ferdinand um das Spiel, welches seinen „Unter thanen' bei harter Strafe verboten war, sonst gar nicht. Er betrat niemals den Spielsaal, wie er denn überhaupt ein sehr eigenthümliches Leben führte, wel ches ihn als eine Art Sonderling erscheinen ließ. Die Ursache, dazu führt man aus eine unglückliche Liebe zurück. Man erzählt: er habe sich ums Jahr 181? zu gleicher Zeit mit seinem Bruder Gustav um die Hand der Prinzessin Lonise, Tochter ves Erb prinzen Friedrich von Anhalt

nicht einfacher und — wir möchten sagen — incomsortabler wohnen als hier ein deutscher Souverän. Das ehen beschrie bene Logis war jahraus jahrein der Aufenthalt des Landgrafen Ferdinand, der daselbst keine andere mensch liche Seele um sich hatte, als einen Bedienten, dessen Functiönen die gewöhnlichen eines Officiersburschen waren. Denn auch in seiner Kleidung erschien der alte Herr, der nach dem Mißglücken seiner ersten Brautwerbung stets Junggeselle geblieben und Hage stolz geworden war, als eme Art

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Seite 3 von 4
Datum: 08.07.1875
Umfang: 4
eingerissen, was zur Folge hatte, daS Hof und Regierung die jetzige Landeshauptstadt verließen und 5 Königinn:«, sämmtlich Töchter Königs Ferdinand I. I., nach Bozen kamen. Im Jahre 1423 war auf Anordnung des Herzogs Friedrich ein Landtag nach Bozen ausgeschrieben, um Unterstützung gegen Wilhelm und Ulrich von Starken« berg zu erlangen. Obwohl die Begebenheiten, welche sich an jene Fehde knüpften, als bekannt vorauSgc« setzt werden dürfen, scheint eS uns dennoch am Platze

nach auf seine Hirrschast Se« gonzano begeben, während welcher Zeit bis zum Ein treffen des beurlaubten BezirkScommissär Baron Hum- bracht der gestern von Meran hier eingetroffenen Bezirks. Commissär Bigil Äofler die AmtSleitung der ?. k. BezirkShSuptmaunschaft Bozen übernehmen wird. (Requiem.) Für weiland Sr. Majestät den Kaiser Ferdinand wurde heute in der Stadtpfarrkirche ein feierliches Requiem abgehalten, dem die k. k. Beam- ten, der Stadtmagistrat, die Gemeindevorstände von Zwölsmalgreien daS lSbl. OssizierSchor

und viel an dächtiges Volk beiwohnte. Vom Magistratsgebäude und dem städtischen Schulhause am JohannSplatze wehen seit früher M rgenstuvde Trauerslaggen. (Ferdinand'S Monument.) Man beabsichtigt, in Prag dem Kaiser Ferdinand im äußern Burghof auf dem Hradschin ein Monument zu setzen. Die Alt- czechen wollen die Einleitung der Subscription in die Hand nehmen, um damit Demonstrationen zu ver binden. Ein Comit6 ist bereits eingesetzt, um den bezüglichen Aufruf auszuarbeiten. (DaS Vermögen des Kaisers Ferdinand

.) Der Betrag der Erbschaft nach dem verstorbenen Kaiier Ferdinand dürfte — wie dem „P. Ll.' geschrieben wird — mit 15t) Millionen eher zu niedrig als zu hoch angegeben sein. Die Güter des „alten Kaisers' waren in den letzten 25 Jahren aus das Doppelte, ja Dreifache ihres Werthe» durch die ausgezeichnete und musterhafte Bewirthschoflung derselben gestiegen, wozu noch der Umstand komm», daß all die groß» artigen Steinkohlenreviere im Centrum Böhmens — man braucht nur Kladno uod Buschtiehrad zu nen nen

« Inanspruchnahme des kais-rlichen Vermögens fällt in die Zeit der Gründung deS mexikanischen Kaiserreichs. Kaiser Ferdinand war es, de dem unglücklichen Kaiser Max. nachdem er ihn vor der Annahme jenes gleis senden DiidcmS vergebens gewarnt, dennoch eine ganz bedeutende Summe für sein Auftreten in jenem fernen Lande, die man seinerzeit mit fünf Millionen bezifferte, zur Verfügung stellte.' (Kronprinz Rndolph und Erzherzogin Gisela.) Ein Wiener Korrespondent der „KarlSr. Ztg.' erzählt: Der deutsche Kaiser

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Seite 3 von 4
Datum: 02.10.1872
Umfang: 4
-durchdie- sen Umstand ganz besonder» bemertenSwerth find. So z. B. übt Kaiser Rudolf folgende poetisch ver klärte Kritik über sein HauS: Da» ist »er Fluch von unserem edlen >>iil5, Auf halbem Wege und zu halber That, Mit hilbm Mitteln zauderhast zu streben. mn ergreifender und beredter Protest gegen bigot te« Unwesen, da« die Macht mißbraucht, welche« ihm die Verwandtschaft mit dem Throne leiht, wird dem Erzherzog Ferdinand zugeschleudert: Ferdinand. In Steiermaik mindestens, in Krain und Kärnten

Ist ausgetilgt der Keim der Keyerei. An einem Tag auf süistllchen Befehl Bekehrten stch an sechstausend Seelen Und zwanzigtausend wandern itüchtig aus. R » volf. Unv zwanflgtausend waaveru flüchtig au»? Mit Weib und .Kind? Die Nach« find ,>hr kühl. Ferdinand. Durch Drangsal, Herr, und Schmer; erzieht uns Hsic. Rudolf. Und da« im selben Auqeablick, wo Du? Die Sachsensllrstin freist, die Pritestantnr? Ferdinand. Ävlt gab mir Kraft, die Neigung zu besteqen. Wenn Ihr'« erlaubt, so stek' ick ab von ihr Uno werbe

. Und an einer anderen Stelle wieder mahnt der kaiserliche Ohm denselben Neffen Ferdinand: Rudolf. Freund, Du glaubst Dich stark und bist es auch, Vor Allem, wenn D» meinst, für Nott zu streiten. Sei's qleicherweis auch sonst und stark, nicht hart! Was Dir als Höchstes gilt, die Ueberzeugung, Acht' ste in Andern auch, ste ist v»n Gott. . . . Im Gespräch des Kaisers mit den Wortführer» der böhmischen Stände fallen folgende Worte: Rudolf. Mißtraut ihr mir? Wortführer. Nicht Tuch. Herr Kaiser. Dem Einfluß aber »oa Madrid

und Rom. R ud o l f. Hiitt' ich gehört auf da», was dorther tont, Wär' längst getilgt die Lehre sammt den Schülern. Der Erzherzog Ferdinand schilt die sträfliche Lauheit des Cardinals : Ist nicht halb Oesterreich schon protestantisch. Mit Keyern nicht besetzt ein jeglich Amt? Die kohe Schule, deren Rektor Ihr, Ertönt »on Worten frecher Kirchealeugner. worauf der Cardinal erwidert: Wir suchen Wissen bei der Wissenschaft, Der Glaub« wird gelehrt von gläub'gen Meistern. Und gar zuletzt die im Drama

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Seite 1 von 6
Datum: 06.02.1900
Umfang: 6
. Das sich selbst ausgestellte Armuthszeugnis lautet wie folgt: Erklärung. Ich Cndesgefertigter Ferdinand o. Schön- hofer in Graz, Wielandgasse Nr. 18, bedaure hiemit auf das lebhafteste, den in der Aus gabe des „Grazer Extrablattes' vom 5. März 1839 unter der Spitzmarke „Baron Rokitansky, der Bauernführer' erschienenen Artikel versaßt und durch Drucklegung der Oeffentlichkeit über geben zn haben. Nicht minder bedauere ich, Ferdinand von Schönhoser, daß ich den in der Ausgabe des „Grazer Extrablattes' vom 26. Februar 1839

nnter der Spitzmarke „Rokitanskys Glück und Ende' erschienenen Artikel aufgenommen und die demselben beigefügten Bemerkungen verfaßt und durch Drucklegung der Oeffentlichkeit über geben zu haben. Ich Ferdinand v. Schönhofer erkläre, daß die in den bezogenen Artikeln und beigefügten Bemerkungen wider Herrn Friedrich Frei herrn v. Rokitansky, Gutsbesitzer und Land tagsabgeordneter zu Spielerhos bei Graz, vor gebrachten unqualifizirbaren Verleumdungen, Schmähungen und sonstigen Beleidigungen

ein Lügengewebe von erdichteten und entstellten Thatsachen bilden, wie ich mich persönlich überzeugt habe. Ich Ferdinand v. Schönhofer sehe mich daher geradezu verpflichtet, sämmtliche in den angezogenen Artikeln enthaltenen Beleidigun gen des Herrn Friedrich Freiherrn v. Roki tansky ausdrücklich zu widerrufen, leiste dem selben öffentlich Abbitte und richte an ihn die Bitte, mir zu verzeihen und die gegen mich erhobenen Anklagen zurückzuziehen. Graz, den 31. Jänner 190V. Ferdinand v. Schönhofer

Neuwirth gab an, daß er für Baron Rokitansky aus der Bauernbundkasse bei dem Advokaten Dr. Goll Zahlungen leistete. Baron Rokitansky habe ihn dazu beauftragt, weil er mit dem Bauernbund ohnehin in Verrechnung stehe, da er demselben ein paar tausend Gulden vorge streckt habe. Der ehemalige verantwortliche Redakteur des „Grazer Extrablatt' Ferdinand von Schönhoser machte die aufsehenerregende Enthüllung, daß der Aussatz von dem bekannten christlichsozialen Dr. Schöppel gebracht wurde

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Seite 9 von 12
Datum: 07.10.1908
Umfang: 12
Nr. 230 .Vsz«e?eii»NU* (EBLtlroler UaMattZ Mttwoch, bsw 7. -O!tof,?r 190«. sten gewWt «hatte, die Wahl ablehnte. Zum Jur isten wählte die Sobranje am 7. Juli 1887 den iPrinzen Ferdinand von Koburg, der am 22. August in Sofia seinen Einzug hielt und Stam- ibulow Zum Ministerpräsidenten ernannte. Die Wsorte lohnte Mar das russische Verlangen,, daß Isie 'den neuew Mrrften' vertreiben ^olle,' ab, er nannte ihn aber obensolveni« an^wie die übrigen Wächte. Dennoch -befestigte «sich die Herrfchaft

des Wrsten Ferdinand imnier mehr: das Land ge noß Ruhe uird Ordnung, die Finanzen wgreir in «zutem Stand, ein Eisenbahnnetz wurde angelegt un!d das Heerwesen organisiert. Mit den meisten europäischen Staaten schloß Bulgarien Handels verträge ab. In 'ihrer Wut schritten die pansla- vistrschen Wühler 5u Mordtaten (1891 am Finanz- minister Beltschew, 1832 am diplomatischen Agen den in Konstantinopel, Vnlkowitsch), ohne etwas anderes zu erreichen als steigende «Erbitterung Mgen Rußland. Ferner wurde die Zahl

der Mit glieder der Sobrairje auf 'die Hälfte (161) her abgesetzt. Die erste nach! dem neuen Gesetze ge lwählte Versammlung bestand fast nur aus An- Ihängern der Regierung. Am 17. November 1898 Istarb der erste Fürst von Bulgarien, Alexander, iGraf Hartenau, in Graz. Die Sobranje bo5 der Witwe und den Kindern des Verstorbenen eine lebenslängliche Pension von 30.000 Franken au And veranstaltete Ende November das Begräbnis auf Staatskosten. Die neue Dynastie des Fürsten Ferdinand be festigte sich am 30. Jänner

haben die damals aus Bulgarien nach . Odessa geflüchteten Zankowisten die politischen Morde an Beltschew, Vulkowitsch und Stambulow vorbereitet und durchgeführt. Im Juli 1892 wurde eine VZ» Clement ge- fi'chrte «bulgarische Deputation in Petersdur,! ?on: Zaren empfangen und seiner Protektion versichert. Damit war ein wichtiger Schritt zur Versöhnung m?r Rußland getan, und Fürst Ferdinand ließ seinen Sohn Boris am 14. Februar 1896 nach .dem Ritus der orthodoxen Kirche in Tirnowa um taufen. Der Zar nahm

Bulgarien die Vergrößerung seines national-kirchlichen Einflus ses auf Kosten der Griechen durch Einsetzung zwei er bulgarischer Bischöfe: deshalb -blieb Bulgarien 1897 «beim Ausbruch des griechisch- türkischen Krie ges neutral. Nachdem sich Fürst Ferdinand auch zur Wkdereinsteltung der zu den Verschwörern von 1886 gehörigen, nach Rußland geflüchteten Offiziere in das bulgarische Heer bereit erklärt hatte, wurde ihm 1898 der Besuch am Hofe des Zaren gestattet. Im Dezember nahm die Sobranje die beiden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1901
Umfang: 6
— wenn auch anfänglich, gegen den Willen der zaghasten Zauderer unter den protestantischen Für sten. — Und so furMgr . HU Leiden und Verwü stungen dieses KriegeS wate7^^daU-fich''der' deutsche Protestantismus behauptete, verlieh dem deutsche,» Volke die Kraft, sich aus dem fürchtbarsten Elende wieder zu ungeahnter Höhe eniporzuringen, während der entscheidende Sieg Ferdinand» und der Papisten Deutschland zum dauernden Niedergange verdammt hätte, zu einem Niedergange, sür den Spanien ein muftergiltiges Beispiel

liefert. Das „Volksblatt' zitiert Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel, „der seine Unterthanen dringend bat, sie möchten sich nicht irre machen lassen, sondern treu zum Kaiser halten, unter dem sie ihrer Religion sicher seien.' „Ihrer Religion sicher' unter Ferdinand II der aus Steiermark dreißigtaufend Protestanten in einer Nacht austrieb und die Protestanten Böhmens durch „Dragoner' zum Katholizismus bekehren ließ. — ' O, wir wissen es ebenso gut wie das „Volks blatt', wie sich die protestantischen

Fürsten zu Gustav Adolf nach feiner Landung stellten: Da war der Markgraf von Brandenburg« der ihm die Festung Küstrin nicht ausliefern wollte, weil er noch nicht wußte, ob Gustav oder Ferdinand sich als der Stärkere erweisen werde. Was war die Frucht dieser „weisen' Haltung? —? Der Fall und die grauenhaste Zerstörung Magdeburg«. Das „Volksblatt' treibt die perfideste Geschichts- säh'chüng, dadurch daß es die Greuel, welche die Schweden im dreißigjährigen Kriege verübten, be weglich darstellt

Behagen zu. .Gewiß haben die Schweden soviel von Deutsch land nach Gustavs Tode verwüstet, als die kroati sch n, wallonischen, welschen, spanischen und leider auch deutschen Söldner des kaiserlich-papistischln Heeres zu verwüsten übrig ließen, die in Freundes- wie in Feindesland gleich hauSten. — Die Klagen der Reichsstände über die himmelschreienden Aus schreitungen dieser kaiferUch-papistifchen Söldner er zwängen von Ferdinand die widerwillige zeitweilige Entlassung Wallensteins. Das Schicksal

Magdeburgs, oder Unterwerfung unter di.' römische Zwingherrschast, stand dein protestantischen Deutschland bevor, wenn Gustav Adolf nicht die Siege bei Breitenfeld und am Lech erfochten hätte. Der dreißigjährige Krieg hat Deutschland ent völkert, verwüstet, zerrissen, bis auf die Neuzeit ohn» mächtig gemacht : wen trifft aber die Schuld dafür? Nicht Gustav Adolf hat diesen schrecklichen Re ligionskrieg entfesselt, sondern ein Werkzeug Roms auf dem deutschen Kaiserthrone. Während Ferdinand I., Rudolf

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Seite 2 von 4
Datum: 22.02.1867
Umfang: 4
1 Fr.» besondere Ausgaben und Ausgaben in den De partements 259.076,993 Fr., außerordentliche Aus gaben 146.489,500 Fr. Zusammen 1,954 342,114 Fr. Ordentliche Einnahmen 1,673.451,535 Francs, besondere Einnahmen und Einnahmen in den Depar- dem Geschmacke, der bei ihm zu Hause gang und gäbe ist, bekannt. O dieser Geschmack, Gott weiß es wie verschieden er ist. In welchem Kostüme spielen sie den „Ferdinand' ? fragt der kleine Laube auS Arad den jugendlichen Liebhaber, mit dem er gerade Handel eins geworden

zu sein scheint. Ferdinand von Walter: „Ich hab' ihn in diesem Winter in Pilsen in Civil gespielt'. — „Was, in Civil haben sie den Ferdinand gespielt? ruft der Arader Laube aus und lachend scheint er sich um fein eigenes Bäuchlein zu drehen. „Ja aber sagen Sie mir nur', fährt er nach been deter Rotation wieder fort, „wie können Sie einen Majoren in Civil spielen? Er hat ja nicht qnittirt!' Ferdinand von Walter hieraus mit Ruhe und Ent schiedenheit: „Direktor Stnpintfchka hat keine Uniform

in der Garderobelgehabt, überdies hat er gesägt, kann der Ferdinand als ein Urlauber aufgefaßt werden.' Der kleine Arader Laube lacht noch mehr und eine Prise nehmend meinte er mit Stolz und Vornehmheit die Kluft zwischen sich und Herrn Stupintschka über sehend: „Ich habe.Uniformen, schöne Uniformen, lieber Fröhlich, bei mir spielt man den Ferdinand immer als Major der — freiwilligen Husaren, das Publikum will's so'. Er lenkt dann noch -! in trauter Zwie sprache auf andere Schwächen des Publikums

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Seite 2 von 6
Datum: 06.12.1887
Umfang: 6
auf 180.000 Pfund beläuft. Die gegenwärtig bekannt lich in Sophia weilende Mutter des Fürsten Ferdinand macht all ihren weitreichenden Einfluß vergeblich geltend, um in Finanzkreisen für Bul garien Stimmung zu machen. In Folge dessen ist wohl eine belgische Finanzgruppe in Verhand lungen mir der bulgarischen Regierung eingetre ten, hat jedoch an dieselbe das ganz und gar unerfüllbare Ansinnen gestellt, daß die Mutter des Fül sten mit ihrem bedeutenden Vermögen für die pünktliche Rückzahlung

abgab, daß sich das Defizit ans „ungefähr' 9 Millionen Franks belaufen dürfte. Neue Enthüllungen. (Original-Corresp. der „Const. Bozner Zeitung') Zwei sensationelle Verlautbarungen, deren letz tere gleichsam die Antwort auf die erstere bildet, erregten in den letzten Tagen das Interesse, das allgemeine Interesse: Die Ableugnung der Orle ans mit den gefälschten Briefen an den Zaren in Beziehung zu stehen und die Enthüllung des englischen Blatter „Standard', wie de- und wehmüthig Prinz Ferdinand

von Kobnrg. sich an alle Mächte um Zuwendung ihres Wohlwollens wandte, als ihm der Thron von Bulgarien „un verhofft' angeboten wurde. Dieser neuesten Ent hüllung zu Folge hat auch Prinz Ferdinand dem Zaren in einem Schreiben die Versicherung gege- ien, daß er sich den Willen Rußlands förmlich unterwerfe. Die Veröffentlichung dieses Schrei bens, das den Enthüllungen Beweiskraft gibt, zeigt den derzeitigen Fürsten von Bulgarien sozusagen im Neglie bar jeden Selbstbewußtseins. iTs ist jedoch sicher

, daß Fürst Ferdinand zu den unüberlegten Schritten, welche er wohl heute bitter bereuen wird, von den Orleans die seine Verwandtschaft bildete, angeleitet wurde; von denselben lieben Verwandten, welche heute ihre Mithilfe zu der Besetzung des bulgarischen Thro nes und aller für den Frieden Europas daraus entstandenen Gefahren kühn ableugnen. Die Schlauheit mit welcher sich die Orleanisten jetzt aus der Affaire ziehen wollen, ist jetzt über troffen worden von der Entschiedenheit ihreS ärgsten

nach Petersburg zu senden, um den Zaren alle Be lege für die behaupteten Fälschungen in nnwi- derleglichster Weise zu demonstriren. Fürst Ferdinand von Bulgarien ist unterdessen durch die neuesten Enthüllungen, besonders durch diejenige, welche seinen Brief an den Hären be trifft, zu einer Rolle verurtheilt, die ihm einiges Unbehagen verursacht. Die Bulgaren wissen es sich nämlich nicht zusammenzureimen, wie man die Unabhängigkeit Bulgariens bei jeder Gelegen heit als eine Sache bezeichnen

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Seite 3 von 4
Datum: 19.07.1895
Umfang: 4
- hat mich mit tiefster Entrüstung erfüllt. ES drängt mich, der Hütte in Brand, jedoch konnte das Feuer von den schnell herbei-1 Gemahlin Desjenigen, der lange Jahre mein Mitarbeiter war, geeilten Nachbarn gelöscht werden, ehe es besonderen Schaden an- gleichzeitig mit dem Abscheu, den daS schreckliche Verbrechen gerichtet hatte. I in mir erregt, die volle Sympathie auSzusprechen, mit der UllgliickSsall. AuS Riva wird geschrieben: Während am I ^ Ihren furchtbaren Schmerz theile. Ferdinand. 12. d. Nachmittags

der siebenjährige Franz Moratti feine! Karlsbad, l8. Juli. (Eigenbericht.)Prinz Ferdinand Ziegen in der Nähe der Brücke von Dro weiden ließ, verlor er von Bulgarien wird der Leichenfeier Stambuloffs wahr- lötzlich das Gleichgewicht von den Abhängen des Berges Anglona Ischeinlich beiwohnen und sind sÜr diesen Fall bereits und stürzte aus einer Höhe von 200 Metern aus den darunter I alle Dispositionen getroffen. liegenden Felsen. Den Wunden, welche er sich hiebei an ver-I Sofia, 18. Juli. (Eigenbericht

bei den Fürsten Ferdinand und d.e Regierung sür daS Attentat Forne, als ein mit Steinen beladener Wagen an ihm vorbeifuhr. I verantwortlich. In diesem Augenblicke löste sich einer dieser Steine und fiel auf Longo, wodurch derselbe tödtlich getroffen wurde. Noch auf dem Transport in'S Spital nach Cavalese erlag der bedauernswerthe unge Mann seinen Verletzungen. Ertrunken. Vor einigen Tagen wollte ein gewisser Karl Steneck in einem jener kleinen Wassergraben, die sich längs dem Ufer der Etsch bei Nave S. Rocco

. Tüsektschieff wurde hier jh-ute neuerlich verhaftet. Nach Halef wird auf das ener- Ongmal-Eelegramme. g'sch-sle gefahndet Lagt in Bulgarien. Nennungen. I Wien. 19. Juli. (Eigenbericht.) Hier zirkulirten gestern Wien. 19. Juli. (Eigenbericht.) Die „Wiener-Zeitung' l Gerüchte, daß Fürst Ferdinand von Bulgarien meldet: ES wurden übersetzt die BezirkSgerichtSadjunktc» abdanken «erde und daß Oesterreich-Ungarn an Bulgarien eine Sannicolo in Borgs nach Nogaredo, Dordi in Riva sch^sx Note gerichtet

, doch ist das Gesicht farblos in Folge des ungeheuern Blutver< lusteS. Die leeren Arme des Fracks sind über die Brust gekreuzt und zeigen leere Manschetten L.-k. Karlsbad, 18. Juli. Prinz Ferdinand von Bulgarien richtete an die Witwe StambuloS von hier aus ein Telegramm, in demerder tiefsten Entrüstung über das gräßliche Verbrechen und das schmerzlichst elist das kistsksu» mit 8taIIungvn „zum Engel' vnlgo Beileid über den schweren B erlust AnSdruck verleiht und bestens bekannt „ZUM Morat»' unter billigen

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Seite 1 von 4
Datum: 14.07.1870
Umfang: 4
abzubringen. Es war. umsonst. -Missen Sie,' fragte ich, daß ich Zeuge der Auf tritte war, die vorgestern und gestern stattgefunden haben?' ' i - ..Sie?' .Ja. ich, Herr Baron!' „Desto begreiflicher werden Sie meine Beharrlich keit finden.' 7 „Ihr Gegner ist ein ausgezeichneter Pistolen- fchütze!' ' ^ , .Sie kennen ihn?. Wer ist er? Nnlnm Sie mir seinen Namen!'.' „Ferdinand v. F.' Ich kenne - keinen Vergleich»' > um- die Wirkung >zu schildern, welche! dieser Name hervorbrachte. Eine wilde Freude lmchteje

war. Eine halbe Stunde später trat ich in ihr Zimmer. Sie war allein. „Wo ist Ferdinand?' fragte ich. „Er hat sich ein Pferd gemiethet und macht einen Spazierritt, von dem er gegen Abend zurückkehren wird. Haben Sie den Baron gesehen?' Ich erzählte, wa« sie wissen sollten „So kennt, er den Namen meine« Neffen!' flüsterte sie erschreckt. „Das ist mir nicht lieb:?' „Was ist M thun, gnädige Frau ?' h „Wir reisen ab, sobald Ferdinand zurückkehrt.' „Der Baron wird Jhnm folgen.; er ist- em hart näckiger Feind. Darf

, ich beschwöre Sie«, biete« Sie Alle» auf, diese« Duell zu verhindern, da« Ferdinand, wenn er sich nicht compromittirm will, annehmen muß.' Eine Magd brachte einen Brief unter der Adresse : Ferdinand v. Bielitz.' Die Landräthin erbrach ihn und las mit steigender Angst. Als sie vollendet hatte, sank sie leichenb»aK in da« Sopha zurück, während sie zitternd den Brief verbarg. ,,E» muß sein! E» muß sein!' flüsterte sie. „Was, gnädige Frau?' fragte ich betroffen. »Mein Herr, Sie sind der Jugendfreund meine« Peff

«n. Wolle» Sie. als Freund an ihm handeln, so gehen Sie zu dein Baron und sagen Sie ihm, daß Ferdinand diesen Abend 6 Uhr sich auf dem bezeichne ten Platze einfinden wird.' „Aber, gnädige Frau !' „Fragen Sie mich nicht um die Gründe« ich kann sie Ihnen nicht mittheilen!' rief sie entschlossen, und ihre männlichen Züge verfinsterten sich. „Noch einmal,

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Seite 3 von 4
Datum: 09.05.1867
Umfang: 4
an. Da diese Art Stickerei in dortiger Gegend ein HaupterwerbSzweig ist, so kann sich vaS Kind bei größerer Vervollkommnung für die Zukunft sogar sein Brod verdienen. Der Vorstand des Wiener Journalisten- nnd Schriftsteller-Vereins „Coucordla' sendet un» nach» stehenden Ausruf: Für Ferdinand Freiligrath! In der großen Themsestadt lebt ein deutscher Dich» ter, arm und verbannt. Ferdinand Freilig» rath ist's — wer kennt den Namen nicht'. Weit über Deutschlands Gränze hinaus reicht der Ruhm des edlen Mannes

? Soll bange Sorge den Dichter er drücken, dessen Schöpfungen Marksteine sind auf dem Wege der Freiheit und des Rechtes? In des Dichters engerem Heimattande haben arme Freunde Sammlungen für ein würdiges Ehrengeschenk an Ferdinand Freiligrath angeregt. Reichlich fließen die Beiträge von Genannten und Ungenannten in Deutschlands weite» Gauen und ehe dieses Jahr ab läuft, soll dem verbannten deutschen Dichter eine küm mert, se Existenz bereitet sein. Soll Oesterreich zu» rückbleiben bei dieser Huldigung

des deutschen Dichter» und Freiheitskämpfers? Hat Ferdinand Freiligrath in Oesterreich keine Freunde, keine Verehrer? Sind seine Schöpfungen nicht auch unser kostbares Eigen thum? Gewiß, sie sind es. Und wem eine dieser Schöpfungen jemals einen Funken edler Begeisterung gespendet, der wird herbeieilen und theitneyme» a« dem edlen Liebeswerke,. . Der Wiene? Journalisten, und Schriftsteller-Ver ein „Concordia' ergreist hiemit die Initiative für die Sammlungen in Oesterreich, und bittet die Freunde

und Verehrer Ferdinand Freiligrath's um ihre Theil nahme: Er richtet an die geehrten Redactionen der österreichiichen Journale das collegiale Ersuchen, diese Anregung zu veröffentlichen, Beiträge entgegenzuneh men. und, öffentlich zu quittiren. . Der Verein „Concordia' eröffnet tue Substtiptivn mit einem Beitrage von IM fl. Wie», 1. Mai lLtt? . Der Borstavld !des Wiener Journalisten- und Schriftfitller-BereinS ! „Concordia'. Dr. L. Wittelshöfer. Wilhelm Weaer. M. Gra5. D. Kluu. Aug. Krawani. Josef Neunnrth

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Seite 3 von 8
Datum: 02.07.1875
Umfang: 8
. an den Gebäuden und Fenstern zahllose Beschädigungen angerichtet. (Kaiser Ferdinand's letzte Stunde.) Ueber die letzten Lebensstunden Sr. Majestät des Kaisers Fer dinand kommen aus Prag, 29, Juni, folgende Mit theilungen : Se. Majestät Kaiser Ferdinand ist heute um halb 2 Uhr Mittags plötzlich von einer Ohnmacht be fallen worden. Se. Majestät wurde hierauf sogleich aus dem'Klavierzimwer, »ro er fich außer dem Bette ganz wohl befand, in das Schlafkabinet gebracht. ES traten Erscheinungen einer Gehirnlähmuvg

ein. Nach einer kurzen Zeit kehrte daS Bewußtsein zurück. Se. Maj.stät Kaiser Ferdinand wurde mit den Sacramenten der Sterbenden versehen. Später trat A!h?mnoth und Lungenlähmung -in. an der Se. Majestät Kaiser Ferdinand um 3^ ^ Uhr Nachmittags sanft verschieden. Die „W. Ab.'ndpost' schreibt: Mit Kaiser Ferdi nand starb der Monarch, unter dessen Regierung in Oesterreichs Gerichte der Wendepunkt einer neuen Zeit eintrat. Als stürir'sche Tage über Oesterreich hereinbrachen und sich während derselben das edle Herz

zu Prag. Auch hier war Kaiser Ferdinand: „der Gütige' immerdar, ein unermüd licher Wohlthäter, bei welchem jede? Arme, jeder Hilfesuchende die milde, stets offene Hand zu finden sicher sein konnte, welche nicht aufhörte zu spenden, zu helfen, Thränen zu trocknen und alle guten und edlen Ziele zu fördern. Wenn in den letzten Lebensjahren des Kaisers Sein- wolthätige Nähe zunächst in Seiner Umgebung ihren Segen verbreitete, so streute Seine milde Hand doch über alle Gauen des Vaterlandes Wohlthaten

und schlug Sein Herz nicht weniger warm siir AlleS, was der ganzen großen Monarchie Wohl und Wehe betraf. Die Geschichte Oesterreichs wird dem Dahin geschiedenen ein segnendes, unvergängliches Andenken bewahren und den Namen d-S gütigen Ferdinand mit ihrem Griffel in unauslöschlichen Zügen in ihre Annalen einzeichnen. (Nicht genehmigter Landtagsbeschluß.) Es ver lautet. daß der Lanvtagsbefchluß in Betreff Errich tung einer Gebähranstalts Filiale alle I^aste bei Trient in Verbindung mit einer Schule

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