223 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1937/30_12_1937/VBS_1937_12_30_3_object_3136582.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1937
Umfang: 8
zu sein. Da ein Nervenschmerz feden Augenblick sich melden kann, ist es ratsam, Togal abl> tabletten immer im Hause vorrätig zu hallen. In allen Apotheken. — Lab. E. Manzoni & C., ' Via V. Dela. Milano. Autor. Prefett MQano No. 2377 de! 28-1-1937. Ein Sorgenkind der Schweiz Zu den umstrittensten Fragen der ....... scheu Außenpolitik gehört das Verhältnis der Eidgendsienfchaft zum sog. Völkerbund. Die Schweiz ist seit 1929 Mitglied desselben, gleich zeitig. beherbergt die Stadt Genf desien Ver- waltungsorgamsotion sowie

die Vielzahl der rcgelmätzigen und der außerordentlichen Tagun gen. Dadurch, daß der Völkerbund seinen Sitz in Genf hat, entstehen für die Schweiz Ver pflichtungen. die andre Mitgliedsstaaten nicht Schweiz kennen, andrerseits aber beansprucht die Schweiz infolge ihrer Neutralitätspolitik eine Sonder- die sie von manchen Bindungen dev befreit. Bemerkenswert ist ferner, wie der Völkerbund großen Wert darauf legt, gerade Schweizer Bürger als Mitarbeiter in Auslandsmissionen heranzuziehen. obwohl

es grundsätzlich nicht im Interesse der neutralen Eidgenossenschaft liegt, sich an den Aufgaben des sog. Völkerbundes aktiv und an ver antwortungsvollster Stelle zu beteiligen. Je mehr sich nämlich der Völkerbund von der Uni versalität entfernt, d. i.. ie geringer die Zahl der Mitgliedsstaaten des Völkerbundes wird — der Austritt Italiens war ein weiterer Schritt nach dieser Richtung — und je mehr dieser sog. Völkerbund den Eharakter eines Bündnisses unter einer Anzahl von Mächten annimmt, desto mehr

wird auch in den Beziehungen der Schweiz zum Völkerbund' eine entsprechende Lockerung eintreten. Nicht nur aus Gründen, die tief im Wesen des eidgenössischen Staates verankert sind, sondern auch im Hinblick auf die Voraus setzungen. unter denen das Land im Jahre 1829 seinen Beitritt zum sog. Völkerbund ' vollzogen hat. Am 19. Mai 1929 bejahte das, Schweizervolk mit rund 416.999 gegen rund 323.999 Stimmen die Regierungsvorlage auf Eintritt der Eid genossenschaft in den Völkerbund.* WA Stände (Kantonstimmen

) hatten angenommen. WA dagegen abgelehnt, wobei rund 199 Stimmen mehr gegen die Vorlage im kleinsten (Halb-) Kanton Appenzell-Jnnerrboden für die Ver werfung genügt hätten. Von einer überzeugen den Kundgebung des Schweizervolkes für den Völkerbund kann also nicht gesprochen werden. Die Zustimmung erfolgte erst, nachdem der Völkerbundsrat auf seiner Londoner Tagung vom 13. Februar 1929 erklärt hatte, „datz die dauernde Neutralität der Schweiz und die Garantie. der Unverletzlichkeit ihres Gebietes

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1924/04_09_1924/VBS_1924_09_04_1_object_3119203.png
Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1924
Umfang: 12
einzelne Nummern 30 Centffimi. Conto corrente con la vosta. Zu Beginn dieser Woche trat in Genf die dritte Hauptversammlung des Völkerbundes zusammen. Wie es heißt, steht diesmal die Frage der Aufnahme Deutschlands in den Bund, sowie die. Erörterung der a 1 l ge- meinen Abrüstung aus der Tages ordnung. Die Wichtigkeit dieser Gegenstände macht es notwendig, daß wir einmal uns klar machen, was es mit dem Völkerbund für eine Bewandnis hat. Me ist er entstanden? Schon lange Zeit vor dem Kriege

war man, um Wilson nicht ganz vor den Kops zu stvßem, schon dafür, daß man einen Völkerbund bilde. Aber dieser sollte nicht allgemein sein u. außerdem sollten die Siegerstaaten, insbe- sondere Frankreich, darin dir Oberhand haben. Crsteres wurde erreicht, indem man die be siegten Staaten ebenso wie Rußland vorläu fig ausschloß und ihre Aufnahme erst zulas sen will, wenn sie „guten Willen in Erfül lung der Frwdensverträge bewiesen haben'. Die Vorherrschaft der Siegerstaaten wurde dadurch gewährleistet

, daß der Oberste Rat des Völkerbundes nur aus Vertretern dieser Troßstaaten besteht. Die andern Staaten dürfen zwar mittun, aber sie haben nichts zu reden. Ebenso wie >nan den Papst zu den Friedensverhandlun- ke» nicht zugelaffen hatte, blieb er von der Teilnahme an diesem Völkerbund ausge- schiossen, obwohl gerade der Papst am mel den dafür gesprochen hatte, daß die Staaten sich zu einer Reä' igemeinfchaft vereinigen sollen! damit die Mt sich weitere Kriegs greuel vom Leibe halte. Der Ausschluß des Papstes

hatte eine tiefere Bedeutung. So wohl Benedikt XV. wie Pius XI. haben die Friedensverträge wiederholt als ungerecht getadelt. Der neue Völkerbund aber hatte die Hauptaufgabe, diese Friedensverträge durch zuführen. Außerdem hoffte die Freimaurerei mit Hilfe des Völkerbundes ihr eigentliches Ziel zu erreichen: die Weltrepublik mit lauter Logenmännern an der Spitze. Da konnte man den Papst freilich nicht brauchen. Wir wollen, damit di« ganze Sache klar ist, noch einmal heroorheben, wer im Völkerbund nicht verkrelen

ist. das ist der Papst, das ist Deutschland, das bisher um eine Aufnahme nicht angesucht - hat, weil die Franzosen ganz dagegen waren, m. aleick autbehandl ^ _ _ A »en^Freistäates Liberia, die auch im Schoße Abrahams — des Völkerbundes sitzen. Das bolschewistische Rußland ist ebenfalls aus dem Völkerbund ausgeschlossen. Ganz schien auch die Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist sicher der härteste Schlag für den ver storbenen Wilson gewesen, daß die eigenen Landsleute sich entschieden weigerten, in den Völkerbund

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/24_07_1923/BZN_1923_07_24_4_object_2494992.png
Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1923
Umfang: 8
Seite 4 „Bozner Nachrichten', den 24. Juli 1928 Nr. 166. völkerbunü. Der deutsche General Deimling hat sich sehr warm für den Eintritt Deutschlands in den Völker bund ausgesprochen, nur der Völkerbund könne Deutschland schützen. Gegen diese Ansicht erhebt sich in Deutschland kräftiger Widerspruch. Der Völker bund bedeute Knebelung und er leiste nichts als Helferdienste für die Politik Frankreichs. Das zeigen vor allem die Beispiele und Erfahrungen anderer Staaten, die ihre Sache dem Völkerbund

- anvertraut haben. Im ungarischen Parlament hat der Abgeordnete Eckhardt den Austritt Ungarns aus dem Völker bund vorgeschlagen. Er schilderte, wie rücksichtslos der Völkerbundsrat, in welchem ja bekanntermaßen keine einzige „besiegte' Nation vertreten ist, mit den Eingaben der Völker umgeht, selbst wenn diese im Völkerbund vertreten sind. Die ungarische Regie rung hat 3V Eingaben an den Völkerbund in Sachen der siebenbürgischen Optanten gerichtet. Trotzdem wurde die Angelegenheit nicht verhandelt

belasten würde?' Ru mänien nimmt ja ohne weiteres den ungarischen Optanten ihre Liegenschaften weg und verletzt damit klar den Friedensvertrag. Aber was kümmert das einen solchen Staat? Er bekommt ja bei dem soge nannten Völkerbund immer „Recht'. Der unga rische Minister hob mit Schärfe hervor, daß die a b- gerü steten Nationen völlig schutzlose einer gänzlich ungleichen Lage gegenüber den anderen Nationen stehen. Der Völkerbund verleugne seine eigenste Aufgabe, indem er über die Be schwerden

einer Nation wegen Nichteinhaltung eines Vertrages keine Entscheidung fällt und nicht einmal ermögliche, daß diese Beschwerde der Entscheidung oder Begutachtung eines internationalen Gerichts hofes unterbreitet wird. Der Beruf des Völkerbun des wäre es gewesen, die Rechte und Interessen der Minderheiten zu gewährleisten und dafür zu. sorgen, daß auf diesen! neuen Boden des europäischen Lebens eine feste Rechtsordnung erbaut wird. Der Völkerbund aber hat diese Aufgabe von sich ge wiesen. Einen krassen Fall

dieser „Gerechtigkeit' er wähnte der Abgeordnete Eckhardt aus Bulga- -.r i e n. Er sagte u. a.: „Ich will mich auf ein Bei spiel des unerhörten Zynismus berufen, mit dem beim Völkerbund gewisse Angelegenheiten erledigt werden. Oberst Nojkow, der Führer der bulgari- vom türkifthen Culenspiege! > Nasreööin HaöjHa. ^ Einst wollte der Mongolenhäuptling Timur! Tamerlan mit seinen zahlreichen schlitzäugigen Krie gern die türkische Stadt Akschehr mit seinem Besuche beehren. Als sich das Heer der Stadt näherte

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1932/11_02_1932/VBS_1932_02_11_2_object_3129305.png
Seite 2 von 16
Datum: 11.02.1932
Umfang: 16
Daß das, was sich da im Völkerbund mit Japan begab, gerade in Deutschland tiefen Ein druck machte, liegt auf der Hand. Es reizt in mancher Hinsicht zu Vergleichen mit der Lage Deutschlands und zu erneutem Nachdenken über den Völkerbund, den die ..Deutsche Allgemeine Zeitung' resvektlos das „Wölkenkuckucksheim der Menfchenoerbrüderuna' nennt, während der „Vorwärts' die deutsche Politik ermuntert, sich in ihm stärker zu betätigen, und ihr den Vorwurf macht, nicht im Völkerbund die Initiative, zu einem allgemeinen Boykott Japans

ergriffen zu haben. Des weiteren bemerkt der „Vorwärts , man müsse sich fragen, wozu überhaupt das Völ kerbundstatut geschaffen wurde, wenn der Völker bund vor der Austrittsdrohung Japans kapitu lieren würde. Dem Völkerbund kommt in seiner Not mit Japan fetzt der Umstand zugute, daß sehr reale englische und amerikanische Jnteresien durch die Japaner angetastet wurden, wodurch die Heiden angelsächsischen Mäck'te sich gedrungen kühlten, in Tokio zu intervenieren, was kür den Völker bund einem Sukkurs

aleichkommt. Man hat kein Interesse, den Völkerbund geschwächt. zu . sehen, sondern viel mehr daran, daß er sich zu einem star ken und gerechten Bollwerk friedlicher Völker verständigung ausbant. Bisber freilich haftete ihm noch reichlich viel an von dem Charakter sei ner Geburt als Asiekuranz-Jnstitut der Sieger staaten. Immerhin ist hierin schon einiger Wan del ekngetreten. und der Gedanke scheint an Boden gewonnen zu haben, daß in einem Völker bund. der Bestand haben soll, auch die Interessen

der Besiegten zu berücksichtigen sind. Die große Probe Deutschland sieht die große Probe für den Völkerbund darin.- was aus der Abrüstungskon ferenz werden wird. Brüning war Dienstag in Genf und hat auf der Abrüstungskonferenz in einer vielbeachteten Rede den deutschen Stand- vunkt dargclegt. In Berlin ist man darauf ge faßt, daß sich die Abrüstungskonferenz in die Länge ziehen wird. Es ist möallch, daß Brüning ihr Ende als Reichskanzler nickst erlebt, ebenlo möglich ist. daß er es überdauert. Jedoch

und der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning. Ueber das praktische Ergebnis der Generaldebatte wird nach deren Abschluß zusamm«nfastend zu be richten sein. “ . Für heute - seien die neuen Abrüstungs- Vorschläge mitgeteilt, durch welch» Frankreich die Welt überraschte. Die Vorschläge sind in einer Denkschrift enthalten, die Tardieu auf der Abrüstungs-Konferenz vor Beginn der allaemet- nen Aussprache einbrachte und veröffentlichte. Danach soll das Zivilverkehrsflugwefen unter einem vom Völkerbund zu schallenden

4
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/08_11_1922/BZN_1922_11_08_2_object_2489116.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1922
Umfang: 8
erwogen. In manchen Kreisen weiß man bereits, daß die Konferenz erst im letzten Drittel des November beginnen soll. Andere Kreise drängen aus den Beginn am 13. ds., weil jeder Tag die Lage Kritischer machen könne. Sott Deutschland zum Völkerbund! In der „Münch.-Augsb. Abdztg.' nimmt ein Schweizer zu dieser Frage Stellung, wobei er jauch den Schweizer Standpunkt und das Inter esse seines Landes mitsprechen läßt und er kommt zu einer ablehnenden Antwort. Im Ar tikel werden die Bedenken hervorgehoben

, die nach seiner Ansicht Deutschland davor bewahren sollten, diesem Völkerbund anzugehören oder ein Ersuchen um Aufnahme in dieses Instrument von Versailles zu stellen. Bekanntlich ist der Beitritt der Schweiz zum Wölkerbunde am 16. Mai 1920 nur gegen eine Ansehnliche Minderheit und nach einem uner hört hartnäckigen und erbitterten Abstimmungs kampf vom Volke beschlossen worden. Wenn diese Frage heute wieder zur Abstimmung käme, würde der Beitritt wahrscheinlich mit großer Mehrheit verworfen. Der größte Teil

hätte Mühe, Rohstoffe zu bekommen, denn über die Rohstoffe verfügen die den Völkerbund tragen den Mächte der Entente; die Schweizer Aussuhr industrie verlöre tihre Absatzgebiete bei den zah lungsfähigen Ententestaaten. Kurz gesagt, die Ablehnung des Beitrittes der Schweiz zum Völ kerbunde hätte den Zusammenbruch der heimi schen Volkswirtschaft zur Folge. Nichts davon hat sich bewahrheitet! Dank ihrer Valuta ist die Schweiz nach wie vor tin der Lage, Rohstoffe einzukaufen; alle übrigen Folgen

«der Schweiz, die die Mächte des Wiener Vertrages 1815 auf französisches und da mals sardinisches (jetzt auch französisches) Staatsgebiet legten, die freien Zonen von Gens, abgetrotzt. Wirtschaftlich und politisch ist die Schweiz durch den Beitritt zum Völkerbund in eine noch drückendere Abhängigkeit geraten zu Frankreich, als sie schon aus dem Siege der En tente und der damit verbundenen Zerstörung des europäischen Gleichgewichtes resultieren mußte. - / - Die Schweiz war in den letzten Jahrhunder ten

. Es ist deshalb ein Gebot schweizerischer Politik, die sich auf Erfahrungen der Geschichte stützt, wenn jede Entwicklung in Europa nach Möglichkeit unterstützt wird, die darauf hinaus zugehen scheint, das System des europäischen Gleichgewichts der Kräfte wieder herzu stellen. Der Völkerbund schließt ein sol ches Gleichgewicht aus. 7 Der Verfasser glaubt allerdings nicht, daß heute ein Ausnahmegesuch Deutschlands in den Völkerbund Erfolg hätte, falls Deutschland die Bedingung an das Gesuch knüpfte, als Groß

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/02_09_1926/VBS_1926_09_02_1_object_3122350.png
Seite 1 von 12
Datum: 02.09.1926
Umfang: 12
« des Deutschen Reiches in den Völkerbund. Wie erinnerlich sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien,. Polen und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völkerbundsrat verlangten, wäh rend baä- Deutsche Reich darauf besteht,, daß bei seinem Eintritt/inden-Völkerbund nir< hält. Für Ute Aufnahme eines Staates in den Völkerbunosrat bedarf, es der Zuftimnmisg alter Mitglieder des Völkerbundsrätes und der Mehrheit

in. der Völkerbundsoersamm- lung. Vorher muß jedoch natürlich die Auf nahme, in den Völkerbund/erfolgen, für.die eine Zweidrittelmehrheit in der Völkerbunds- oerfammlung notwendig ist. Das ganze übliche Vorgefecht zur bevor stehenden Tagung dreht sich um die Frage der Aufnahme des Deutschen Reiches und je näher der Eröffnungstag kommt, desto leb hafter wird dis Erörterung, darüber, ob die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund und in den Völkerbundstat über haupt zustande kommt. Das Spiel vom ver gangenen

ist, so fern eben der Völkerbund um jene Zeit noch bestehen wird, was nicht so ganz sicher be hauptet werden kann. Cs konnte einer ein warmer Anhänger des Dölkerbundsgedankens fein und ;s als er strebenswertes, für Menschheit und Kultur vielleicht iwtwendiges Ziel erachten, daß ein friedlicher Zusammenschluß der Staaten und Völker erfolge und gewissermaßen e'.ne oberste Schieüs- und Friedensstelle geschaffen werde, aber er mußte doch mehr als einmal auf die Fehler und Schwächen des Völkerbunds Hinweisen

und es liegen traurige Beispiele einseitiger, unter dem Einflüsse der Kriegs stimmung und des Siegesrausches getroffener Entscheidungen vor, Viele trösteten sich damit, daß sie manches auf Rechnung der Kinder krankheiten setzten, sich aber an den einzelnen Erfolgen freuten und gaben sich der Hoffnung hin, daß die Zeit heilend und ergänzend ein wirken werde. Ein Völkerbund aber ohne Amerika, Deutschland md Rußland ist md wird nie ein Völkerbund. Run schwebt die Aufnahme des Deutschen Reiches

wieder^ im Unsicher» und Brasilien ist bereits ausgetre ten. Noch gefährlicher aber ist es, daß selbst Mitglieder des Völkerbundes gegen.diesen Wühlarbeit leisten. Das größte Interesse am Bestände des Völkerbundes dürften England und Frankreich haben. Deutschland würde durch die Aufnahme in den Völkerbund wohl etliche politische Dortoile erlangen und feine Aufnahme läge in erster Linie auch im In teresse des Völkerbundes, aber Deutschland ist auf den Völkerbund nicht angewiesen, es vermag sich auch auf andre

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/08_09_1925/MEZ_1925_09_08_1_object_664074.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1925
Umfang: 6
« Umstellungen zu bringen» tvnn« nicht ohne da» Auwn d«r Zill »ad ohn» langwierig» stSndig« Arb«ll sollend«» w«rd«n. w«nn h«vt« v«rsannnlung«n zur Sl- ch«rung de, Frieden« im Sang« find, so stnd dies« nur möglich, at» Aolg« der oorjShriaen V«mtlhung«n nnd de» Aicherheitevrototou?». Der Völkerbund steht jetzt wieder vor dem Pro- bl«m« der Sicherheit. da» sich all«rdlag» ln «t- wa» anderer Form prü^niierf al» 19Z4. Yens« drängt sich da» Problem allen ln Senf vertrete- nen »latlor debattleren, llchkeit runter

» »er. ^ngt w-rdei^ daK d« Recht auch dl« lltr sei. ver Redner schloß mll dem Wunsche, daß al» Levis« f»r dl« Arbeit der gegenwärtig«« la- «ung di« drei Vor«« gell«» mSgen, ^nlern«hm«n, >WhDr»«n,^ H«fs«n. « » « Berlin, 7. Sept. (Tel. Stgenb«rtcht.) Vn setner BezrllßunA»red« führt» Pain» lsv» u. a. au», daß «r gern« nach Genf sotommen fei und auch «me dt« «tnla. vung angenommen Hab«, vte Völkerbund». ver^ammümg zu erüffmn. Man möge da« rin «tn Alchen der Treue ynmtretch» «um Bölkewunde und seine» starten

««wen» an d«n Bund erbNcken. Sr «b sodaim «in«n «t»Nchrlich«n Bericht llber vte Tättateit de» Vülterbund»» im abgelauftmn Vahr« und behauptete, dt« Vutovttät de» Bund«« sei mertllch Mvachsen. Die «uf der letzten Ver» mnmlung vorgenommen« Vtatutenänd»» mng Hab« stch schr vorteilhaft <m»gewtrtt. Au bettagen sei. daß da» Genfer Pmtotoll. das vom Völkerbund mtt fo großer Begei- itemng ausgearbeitet und angenommen Vörden je», dt« Zustimmung einzelner Sie. «temnnen nlcht gchmden bab». Dann dam er aus Yen

dern kann. Daß Painleve den Mut zu einer solchen Erklärung fand, hat «ine kurze vor- qeschllchte: Die ideaKstischen Mitglieder des Völkerbundes sind mit der Tätigkeit des Vülkerbundsrates sehr unzufrieden und äu- ßertm die Absicht, st« einer scharfen Kritik W unterziehen. Auch gaben sie zu verstehen, daß sie tn der Vollversammlung die Frage der Abrüstung anschneiden werden und be- gründeten die» damit, daß Deutschland wahrscheinlich bald dem Völkerbund beitre ten werde. Deutschlands Programm ent

der Konferenz für diesen Herbst ver zögert. Angesichts der Londoner Besprechungen und des doutsch-fvanMschen Notenwechsels muß diese Aeußerung als dinutviche nung einer nicht direkt heteMgtm M' aufMcht werden. Dte harte Nuß M den Völkerbund. S. Wien, k. Sept. I Der Völkerbund hätte wieder einmal ?ine glänzende GelogerchM, sich in Szene W fetzen und der Welt zu beweisen, daß er ein Hort der Gerechtigkeit und ein Schutz der Schwachen ist. Das mächtige England hat unter Verletzung des Waffenstillstands

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/29_09_1935/AZ_1935_09_29_1_object_1863181.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.09.1935
Umfang: 8
limeterzeile L. 1—, iin Text das Doppelte. Todesanzeigen u. Dank sagungen L. 1.—, Fi nanz L. 2.—, redaktion. Notizen Lire 3.—. Kleine Arneigen eigener Tarif. Bezugspreise: <Vorauslie;Mt1 Einzelnummer AI Cent. Monatlich L. 5.— Vierteljährlich L. 14.—» Halbjährlich L. 27.— Jährlich L. 52.— Ausland jährl. L. 14».— Fortlaufende Annahme verpflichtet zur Zahlung Klare Darlegungen des Sure vor dem Ministerrat Italien wird den Völkerbund bis zum Tage nicht verlassen, da der Rat die der „Maßnahmen, welche Italien

wird in keinem Gebiete Initiativen ergreifen, wo seine Rechte, von vorneherein mißverkannt sind. Andererseits hak der Völkerbund in seiner Prozedur sich im Labyrint der Formalität verschloffen. Aethiopien hat in diesen lehlen Tagen die Mobilisierung aller feiner Kräfte vervollständigt und zwar in der Absicht, die von den Ras geäußert worden ist. die Grenzen der italienischen Kolonien anzugreifen. Die Meldung, die dèr Negus in Genf gemacht Hat, daß er seinen Truppen den Defehl des Rückzuges um 30 Silometer erteilt

aufgezeigt: 1. Italien wird den .Völkerbund bis zum Tage nicht verlassen, an dem der Völkerbund selbst die volle Verantwortung für die „Maßnah- wen', welche Italien betreffen, übernommen hat. ......... ^ . Z. Nach der Mitteilung der in herzlicher Art gehaltenen mündlichen Botschaft von Hoare. d,e vom englischen Botschafter in Roma. S»r Eric Drummond. übermittelt worden ist. erklärte der Ministerrat neuerdings, wie bereits in Bolzano, bah die italienische Politik weder unmittelbar- noch ferne Ziele

haben. Nachdem durch die ernste Haltung der fascistischen Presse die Polemiken aufgehört haben, hat sich die Situation im wesentlichen nicht geän dert. Der Völkerbund fuhr fort, die Theorien gel tend zu machen, welche den Wert und den Einfluß der Verträge von Uccialli und den nachfolgenden — wenn auch unglückseligen — Verträgen zwi schen Italien und Aethiopien leugneten:, er hat mit nicht geringerer Gleichgültigkeit den Geist und den Sinn des Paktes vergewaltigt, indem die Arbei ten, die zugesichert worden

gegen Italien gerichtet ist, abzulehnen. Die Maschinerie von Genf wird aber nicht ein mal aus Neugierde eine Nation interessieren, ge gen welche der Megus, geschützt von seiner Heu chelei, eine halbe Million von Soldaten schickt. Ein Punkt des Kommuniques verdient hervor gehoben zu werden und zwar jener, der unsere Position im Völkerbünde festsetzt. Es ist die sehr deutliche und energische Antwort aus alle Mut maßungen, die hinsichtlich Italiens Austritt aus dem Völkerbund streitig gemacht worden

8
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1925/28_09_1925/BZN_1925_09_28_1_object_2510225.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1925
Umfang: 8
vertreten. (K. B.) Schluß in Genf. Der Völkerbund ist mtt sich selbst zufrieden. Gen s» 28. Sept. (A. B.) Der Völkerbund hat am Samstag vormittag und Nachmittag eine Sitzung abgehalten. Die Nachmittagssitzung war gleichzeitig Schlußsitzung dieser Tagung. In der Vormittagssitzung wurde unter an derem der Schlüssel für die Aufteilung der Aus- lagen desVölkerbundes festgelegt und bestimmt, daß Frankreich 79, England 105, Ita lien und Japan ;e 60 Einheiten der Auslagen bezahlen. In der Schlußsitzung wurden

im Dezember bezüglich der Abrü stung vorzubereiten hat. Der Völkerbund tanzt. Genf, 27. Sept. (A. B.) Die Schweizer Völ kerbunddelegierten, der Genfer Stattrat und der Gemeinderat der Stadt Genf veranstalteten gestern einen Empfangsabend für die verschie denen Völkerbunddelegierten und hohen Funk tionäre des Völkerbundes und des internationa len Arbeitsamtes. Die Gäste wurden von Bun desrat Motta begrüßt. Dem Empfang folgte ein musikalischer Teil und ein Ball. vke österreichische Seamtenfchaft

. Der Ausschuß daaegen weift darauf hin, daß er immer poch 98 Prozent aller Bun desangestellten vertrete. Die Forderung der Beamten geht dahin, eine 15—20°/°ige Ausbesserung Ver gegen wärtigen Gehälter zu erreichen, wobei darauf verwiesen wird, daß die Regierung diese Ge legenheit benützen soll, um vom Völkerbund eine Erhöhung des Normalbudgets zu erreichen. Deutschland unö öer Völkerbund. Die Voraussetzungen des Eintrittes. Angesichts der bevorstehenden Verhandlungen über den Abschluß des Westpa

k t s und den E i n^- tittDeutschlands in den Völkerbund, wird in Deutschland wiederum das Memorandum der deutschen Reichsregierung vom 23. September 1924 in die Erinnerung zurückgerufen. In diesem Memo randum, das seinerzeit zehn auswärtigen Mächten übermittelt Wurde, hat die deutsche Reichsregierung ihre Stellung zum Völkerbund dargelegt. In dem Notenwechsel seit dem Februar-Memoran dum 1925 über den Sicherheitspakt hat die deutsche Regierung sich auf das September-Memorandum von 1924 zur Klärung! ihrer Stellung

über den Völkerbund berufen. Das Memorandum, dessen Wortlaut bisher nicht bekannt .war, lautete in den Hauptstellen: „Die deutsche Regierung sieht in der Sicherung des Friedens und der internationalen Solidarität den Weg, der allein zu einem kulturellen Aufstieg der Menschheit führen kann. Unter den gegebenen Verhältnissen erscheint ihr der Zusammenschluß der Staaten im Völkerbund als das aussichts reichste Mittel, um diese Idee zu verwirklichen. Wenn der im Jahre 1919 von der deutschen Frie densdelegation

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/24_09_1935/AZ_1935_09_24_1_object_1863117.png
Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1935
Umfang: 6
, der vom Völkerbund ausgeht und im Sinne des Völkerbundpaktes verwirklicht wer den soll, wird von Aethiopien als eine Geste von Brudervölkern, die einen höheren Grad der Zi vilisation erreicht haben, und aufrichtig wünschen, es auf dem Wege des Fortschrittes zu leiten, an gesehen. Jeder Vorschlag dieser Natur wird will kommen sein und ich bin überzeugt, daß mein Land ihn mit größtem Wohlwollen und größter Dankbarkeit prüfen wird.' Unter diesen Umständen erscheint es für den Völkerbund als Pflicht dèr

ihrer Funktionen, er nannt. Beziehungen mit dem Völkerbund: Der Dele gierte oder die Kommission wird im Bedarfsfalle oder wenigstens einmal jährlich Rapporte abfas sen, die dem Kaiser mitgeteilt und gleichzeitig dem Völkerbund übersandt werden. Die aethiopische Regierung wird dem Völkerbundsrate alle Be merkungen über diesen Rapport mitteilen. Diese Dokumentierung wird vom Völkerbundsrat in der kurzmöglichsten Frist überprüft. Dauer des Planes: Da die Hilfeleistung langfristig sein soll, erscheint

sen.gewahrt werden. spruch stehen und absurd sind, weil der Völkerbund nicht über die mindesten Machtmittel verfügt, um sie durchsetzen, zu können. Der Fünferausschuß tut so als ob er von einem Konflikt zwischen Italien und Abessinien nicht die leiseste Ahnung hätte. Er bemüht sich im Gegen teil ihn aus der Welt zu schassen, indem er ihn Heute neuerdings Ministerrat Roma, 23. Septeinber Wie berichtet, tritt morgen Dienstag vormittags der Ministerrat neuerdings zusammen, um sich mit der politischen Lage

den Anschein, daß der Völkerbund erst jetzt darauf gekommen ist, daß er sich auf Grund dieser abstrakten Begriffe mit Abessinien zu beschäftigen habe. Ein derartiges Vorgehen, schreibt die „Tribu na', das „völkerbündisch' sein möchte, ist einfach lügenhaft, antihistorisch und antivölkerbündisch, weil es einen gefährlichen Präzedenzfall aufstel len würde, wenn sich der Völkerbund das Recht anmaßen würde, sich auf eine solche Weise mit der Situation irgend eines Völkerbundsmitgliedes zu beschäftigen. Anstatt

sanktioniert worden. Von all dem ist in den Vorschlägen des Fun- serausschusses kein Wort zu finden. Sie stellen daher ein Dokument vor, das sozusagen totgebo ren das Licht der Welt erblickt hat. Die bisheri gen Verträge, die zwischen Italien und Abessinien abgeschlossen und durch die ständige feindselige Haltung Abessiniens zunichte gemacht worden sind, existieren aber und der Völkerbund darf sie nicht ignorieren, die sich Aethiopien in seinen Be ziehlingen mit Italien angefangen vom Vertrag von Uccialli

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/22_09_1924/MEZ_1924_09_22_1_object_636730.png
Seite 1 von 6
Datum: 22.09.1924
Umfang: 6
des Blattes verpflichtet zur Zahlung derDezugsgebiihr Der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Entscheidung morgen! Berlin. LS. September. In einer Rede er- llSrle Reichskanzler Marx, dah die Frage de» Eintritte» Deutschland, in den Völkerbund ge genwärtig sehr akut sei. Wahrscheinlich wird sich morgen. Dienstag, das Reich»kabinett mit dieser Angelegenheit befassen. Deutschland wird am die Aufnahm« ansuchen, wenn es als Groß- macht betrachtet und ihm ein ständiger Sitz im Völkerbandsrat zugesichert

am 1. Jänner 1SZ5 vollendet sein werde. Der bayrische Mnistervräsident gegen die Völkischen. München. 22. September. Ministerprä. sident Dr. Held hat auf einer Bauernversamm lung gestern eine bedeutsame Rede gehalten. Er wandte sich scharf gegen die Feinde des Dawes- planes und besonder, gegen die völkischen. Be züglich de» Eintritte, Deutschland, in den Völkerbund erklärt« Held, der günstige Zeit punkt für diesen wichtigen Schritt fei noch nicht gekommen, was die kriegsschuldfrage betreffe, verlange

Bayern die sofortige Abfindung der diesbezüglichen Note an die alliierten Mächte. Held begrüßte sodann die Bildung eine» Blir- gerblocks und sprach scharf gegen die Aufrich tung einer völkischen Diktatur. Er schloß seine Ausführungen über diefen Punkt mit den Worten; »wir brauchen keinjen völkischen Dik- j tator; wenn wir einen haben wollen, holen wir ihn uns selbst und das ist unser König!' ^ Für den freien Verkehr. Genf^ 22. September. Der Völkerbund be schäftigte sich am Samstag mit einem bedeut

noch den Eindruck machte, lals sei der Völkerbund Äbev die größten Schwierigkeiten in den entscheidenden Fragen des Schiedsgerichts und der Abrüstung hinweg- «gekommen, -sehen heute die Ding« wesentlich anders aus. Aus Gens liegen zwar Mne neuen Meldungen vor, die unbedingt eine oeränderte «Lage erwarten ließen, ober in England hat die Erklärung «Lord iPavmoors, Großbritannien sei bereit, feiine Motte Ml Polizeizwecken des Völkerbundes gm Verfügung zu stellen, die leibhafteste Opposition hnvorgemifen

. Bei den Konservativen und Liberalen ist dies ja zum Teil auf innenpolitische Gründe zurückzuführen, da sie das eifrige Bestreben haben, das Kabinett gu stürzen oder Neuwahlen herbeizuführen. Mbev es ist -auch gang sicher ernste Besorgnis, dah die Hoheitsrechte Wer die Flotte preis gegeben werden. Vor allem wird das Problem erörtert, was geschehe, wenn England bei einer Blockade, die vom Völkerbund als Strafmaß- nähme verhängt wird, auch amerikanische Schisse durchsuchen müßte. Infolge dessen scheint

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/19_05_1934/AZ_1934_05_19_1_object_1857535.png
Seite 1 von 6
Datum: 19.05.1934
Umfang: 6
werde; es ist aber meine Ueberzeügung, dasz Hitler, wenn er die tat- sächliche Gleichheit der Rechte sähe, er fühlen wurde, daß ein Fernbleiben vom Völkerbund — falls dieser noch weiter besteht — ein Fehler sein kann. Nach dem italienischen Projekte sollte die Konvention eine Mindestdaner von sechs Iahren und eine Höchstdauer von zehn Iahren haben. Nun. da die Grundlinien des italienischen Pro jektes neuerdings vorgelegt worden sind, kann man voraussehen, welche Lage geschaffen wird, wenn die Abrüstungskonferenz zum Schlüsse amt

, die Einrichtung umzufor men. als sie zu befestigen, und zwar, um sie zur Erfüllung von Zwecken zu befähigen, die zwar weniger großartig und universell, aber darum für die Gesellschaft nicht weniger nützlich sind. Am Tage, an dem die Delegierten der Abrüstungskon ferenz erklären müssen, daß die Abrüstung eine zwar erhabene, aber gerade deshalb um so ge fährlichere Utopie sei, wird der Völkerbund jede Bedeutung und jedes Ansehen verloren haben: seiner Politik, welche die Blockierung von Staaten wenigstens

werde. Der Antrag wurde angenommen. Der Rat überprüfte dann die Frage der sinan- ziellen Shftemificrüng, von Liberia. Bereits seit drei Jahren besaßt sich der Völkerbund mit der Regelung dieser Angelegenheit, die aber nie zu einem Ende geführt werden konnte, da Liberien jeden Vorschlag ablehnte mit der Begründung, das; er der eigenen Souveränität zuwiderlaufe. Nach dem Bericht des englischen Vertreters Eden hat Liberia weder eine'Bilanz noch eine Währung. In der letzten Zeit wurden 150 Polizei agenten getötet

und verschiedene Stämme gezwun gen, ihre Gebiete zu verlassen. Er sprach die Mei nung aus, daß die Frage des Ausschlusses Liberias aus dem Völkerbund iu Betracht gezogen werden könne, da es als Mitglied des Völkerbundes den durch diese Tatsache übernommenen Verpflichtun- gen nicht nachgekommen ist. Der italienische Vertreter genehmigte die finan zielle Unterstützung, inachte jedoch Einwendungen sür den politischen Teil. Der Vertreter Rumäniens erklärte, auf das Projekt der technischen Mitarbeit mit dem Völker

in den Völkerbund gewesen sei. Man bemerkt hiezu, die Sache nehme keine günstige Wendung, da sie mit zu großer Eile betrieben worden sei: einige Mächte, darunter Polen und die Tschechoslowakei, würden bestimmte Forderungen der Sicherheit und des Minderheitenschutzes stellen, was eine gewisse Zeit zur Entscheidung beanspruchte. Litwiuvsss uner wartete Genserreise habe auch den Zweck, sich Klä rung über die in diesen Tagen kursierende» Ge rüchte hinsichtlich der Abrüstungskonserenz zu ver schassen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/01_07_1936/AZ_1936_07_01_1_object_1866276.png
Seite 1 von 6
Datum: 01.07.1936
Umfang: 6
der Sachlage. 2. Die italienische Regierung wünscht vor allem n Erinnerung, zu bj-ingen, daß ihre Stellung gegenüber dem Völkerbund ungeachtet der Maß nahmen, die von den Mitgliedstaaten zum ersten Maie «»rhüligt wurden/ stets von der Bereitschaft yarakterisiert war, jede Initiative zu überprüfen und keine Gelegenheit zu Verhandlungen für die ^v,ung der Frage unausgenützt verstreichen zu äffen. Die in diesem Zusammenhang unternommenen Leriuche sind bekannt. Der Laval-Hoare-Plan, der zm 11. Dezember 1935

mit 47 von 52 Stim men ernannt. Er löste Eden am Präsidententisch ab und hielt eine kurze Gelegenheitsansprache. Der Völkerbund — sagte er dabei — befinde sich an einem Wendepunkt seiner Existenz und die Schicksale der großen Völker lägen auf der Waag schale. Hierauf erteilte er dem argentinischen Delegierten Cantillo das Wort, da die Regierung Argentiniens die Einberufung der gegenwärtigen Versammlung verlangt habe. Er ersuchte die Dele gationen, die das Wort ergreifen wollen, sich ein zuschreiben. Präsident

wollen, damit jeder in einer so schicksalsschweren Stunde seine Ansichten kundtun und seine Verantwortung über nehmen könne. Er sprach dann über die Meinung seines Landes bezüglich des Prinzips der territo rialen Unversehrtheit, das stets von allen ameri kanischen Kongressen anerkannt worden war. Auch der Völkerbund müsse dieses Prinzip bekräftigen. Der Tafarismus ist eine Lüge und eine Farce. Die plebiszitgleiche Zustimmung der äthiopischen Völkerschaften ?um rö mischen Gesetz ist eine historische Tatsache, welche die Heimbeförderung unserer

sieg reichen Truppeneinheiten gestattet. Diese Abteilungen ,verden nicht erseht werden. Aus dem »Popolo d'Italia' Dann beschäftigte er sich mit der Beunruhigung, die ihm die Zukunft des Völkerbundes verursacht. Nachdem er die Notwendigkeit unterstrichen hatte, daß der Völkerbund seine Struktur verbessern müsse, besonders in jenen Punkten, in denen die Erfahrung Schwächen aufgedeckt habe, erklärte der argentinische Vertreter, daß, falls die Aktion des Völkerbundes nicht mit den Prinzipien

. Es werden die notwendigen Verfügungen getroffen werden, um die Freiheit des Verkehrs' und des Transits zu garantieren, sowie auch eins gerechte Behandlung des Handels aller Staaten« Es wird für Italien ein Ehrentitel sein, den Völkerbund über die Fortschritte zu informieren/ die beim Werk der zivilen Hebung Äthiopiens er zielt werden, dessen gewaltige Verantwortung Italien auf sich genommen hat. 7. Die italienische Regierung ist tiefinnerlichst überzeugt, daß eine loyale und effektive Zusam menarbeit unter den Staaten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/28_07_1935/AZ_1935_07_28_1_object_1862453.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1935
Umfang: 8
gesetzte Völkerbundsverfahren nun noch ablaufen lassen solle oder nicht. In diesen Verhandlungen zwischen London, Pa ris und Rom, bei denen aber auch Washington und Tokio eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen,, haben jene Kräfte die Früchte ihrer Ar beit ernten können, die seit dem Ende des Welt krieges Vorkämpfer der Politik waren, die in Deutschland als die Politik von Versailles bezeich net wird. .Von ihnen wurde der „Völkerbund', der ursprünglich als Instrument einer wirklichen

und seine Haupttxäger unauslöschbar gemacht haben. 2er „Völkerbund' hat versagt, und daran werden auch nachträgliche taktische Winkelziige nichts mehr ändern, können. Diese Feststellung muß nicht zum erstenmal getroffen werden. Es ist jedoch klar, daß Genf, wenn überhaupt, sich dann jeden falls von dieser Niederlage nur sehr schwer erho len wird. Der Zusammenbruch der Abrüstungs konferenz, die Vorgänge im Fernen Osten, der Krieg in Südamerika und viele andere Faktoren haben den „Völkerbund' schon auf das schwerste

belastet. Und doch sind alle diese Vorgänge nicht zu vergleichen mit der Probe, die der italienisch- abessinische Konflikt ihm auferlegt hat. So ist auch aus reinen machtpolitischen Grün den Abessinien in den „Völkerbund' aufgenom men worden, und so stehen heute die Westmächte vor der Aufgabe, einen Ausweg aus einer Situa tion zu suchen, in die sie ihre innere Unehrlichkeit hineingeführt hat. Auf der einen Seite wagt man nicht zu be streiten, daß. Italien ein Recht hat, Raum für sei ne überschssigen

Volkskräfte zu fordern, kann man sich nicht der Tatsache verschließen, daß es möglich ist, bei einem Konflikt zwischen einem europäischen und einem farbigen Staate Partei gegen den eu ropäischen Staat zu nehmen, und auf der ande ren Seite sieht man die Gefahr vor Augen, durch Anerkennung solcher Tatsachen dem „Völkerbund' den Todesstoß zu versetzen. Deutschland hat wenig Veranlassung, diese Ent wicklung sehr zu bedauern. Wir haben den „Völ kerbund' selbst allzu oft als Instrument

einer gegen uns gerichteten Politik kennengelernt, als daß wir das Bedürfnis empfinden könnten, ihm jetzt etwa zu Hilfe zu kommen, wvbei es die Fra ge ist, ob es überhaupt noch möglich ist, ihm aus der augenblicklichen Lage herauszuhelfen. Wenn schon englische Blätter feststellen, daß, wenn der „Völkerbund' den Krieg nicht verhindern könne, es doch vielleicht zweckmäßig sei, ihn zu erhalten, weil er bei der Beendigung des Krieges eine Rol le spielen könne, dann spricht aus diesen Worten ein solcher Pessimismus

14
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1926/18_02_1926/MEZ_1926_02_18_1_object_677410.png
Seite 1 von 6
Datum: 18.02.1926
Umfang: 6
verhältnissen, sondern nur von hypnotischen und suggestiven Eindrücken innerhalb ge wisser europäischer Kreise. Die Ausgabe der deutschen Delegierten wird daher eine recht umfassende werden. Zu beneiden werden sie nicht sein. Kaum tritt Deutschland in den Völkerbund ein, so «trb es ohne sein Zutun in die Rolle des Friedensstörers gedrängt. Das läßt sich nicht vermeiden. Es ist deshalb auch ganz erklärlich, daß man die Auswahl unserer Delegierten nur sehr vorsichtig vornchmen wird, und es scheint

sich gestern Mittwoch nach einer letzten längeren Unterredung von Dr. Stresemann und dem Staatssekretär von Schubert und begab sich abends von Berlin nach Gens zurück. Deutschland u. Frankreich im Völkerbund Vom unserer« Pariser Sz.-Korrespondenten. Paris, Mitte Februar. Es ist nun «in nichts weniger als erfreu liches Kapitel geworden, dieses Kapitel vom Eintritt Deutschtands in den Völker bund. Gewiß, es bleibt eines der bedeut samsten Kapitel der Zeitgeschichte seit dem Ende des Krieges. Gerade

dem Beobachter auf französischem Boden liegt es nahe, zu- rückz-ubkicken und die Wegstrecke zu er messen, die zurückgelegt worden ist, seitdem Deutschlands Vertreter in Versailles wie Aussätzige oder Verbrecher hinter Stachel draht gehalten werden. Ueber djesen Fort schritt könnte man Befriedigung empfinden, ebenso über die Art, wie von der Reichs- regierung der Eintritt in den Völkerbund angemeldet und Deutschland» Absichten offen dargelegt worden sind. Aber das muhte ja einmal kommen, und um vollauf

ge- baut. Im vorigen Sommer hat man für die Behandlung der Minderheitenfra gen rasch, solange man noch unter sich war, ein Verfahren aufgestellt, in dessen enge Maschen sich Deutschend wohl mehr als ein mal fangen wird, wenn es im Völkerbund zu tun versucht, was es seinem verstümmelten Volkstum »tnd seinen abgetrennten Grenz stämmen schuldig ist. Es muß einer auch ein großer Optimist sein, wenn er den Kampf um die Entwaffnungskon trolle als endgültig erledigt betrachtet. Aber all das tritt zurück

Bundesgenossen herabsetzen des Äerhkltnis zu kommen strebt, eine aus eigenem Antrieb entspringende vorbauende Festigung seiner Stellung im Völkerbund wohl bevreiflich. Aber der Nutzen derartiger Bestrebungen für Frankreich ist zu offenkundig, die Har monie dieser polnischen, spanischen und an deren Bestrebungen mit der im vorigen Sommer schon geübten französischen Ab- riegelungspolitik gegen den deutschen Völ- kerbundsgenossen zu handgreiflich, der Gleichfchntt dieser Entwicklung

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/16_03_1926/AZ_1926_03_16_1_object_2645725.png
Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1926
Umfang: 8
.) Es wird Wetter verhandelt St. London, 14. März. Laut dem „Obsewer' haben Spanien und Brasilien endgUlti^g ihr Gesuch um einen ständi gen Ratssitz zurückgezogen mid beschlossen, be dingungslos für den Eintritt Deutschlands in à »Völkerbund zu stimmen. Der Korrespondent behauptet, die Nachricht aus diplomatischer Quelle geschöpft zu haben. Dadurch würde sich natürlich die .ganze Lag« in Menif ändern und wahrscheinlich «auch Polen veranlassen, sein Ge- !such zurückzunehmen. Die geheime Sitzung verschoben

hin, daß die Entwicklung dys Einflusses Italiens «am Balkan zu einem neuen politischen System führen «wird. Italien «wird dadurch zur führenden Stellung im Südosten «Europas gel'lMgen. Der deutsche Standpunkt zur VL lkerbundsfrage. Eine Erklärung Dr. Luthers. Zürich. 14. März, in den Völkerbund» von den anderen Teil- Reichskanzler Dr. Luthe r.^gewährte einem Vertreter der Schweizerischen Depeschenagentur folgende Unterredung: »Fra«g>«! Halten Sie, Herr Revchjànà, Deutschland für stark genug, im das Ziel seiner Politik

»? Antwort! Ob diese Möglichkeit rein tech> nisch besteht, muß, nachdem das Problem bis her nicht gelöst worden «ist, als sehr zweifelhaft angesehen werden. «Pür Deutschland «aber kommt in Betracht, daß während der ganzen Verhand lungen mit anderen Qooarinomächten über d«n Eintritt Deutschlands niemals auch mir ein ein ziges Wort darüber gesprochen »morden ist, daß die ZufammenWmg des Rates vor Deutsch- landa Eintritt In den Völkerbund verändert werden «könnte. Die ganze Zustimmung

nicht nur der parlamentarischen Körperschaften, son dern auch der deutschen Volksmeiniuna« selbst zum Eintritt «in den Völkerbund ist also auf gebaut aus dell Zustand des Rates, wie «er jetzt bestcht. Das gilt auch «für die «weitere «Entwick lung der deutschen ÄMmtstimmung. die dem Aölkerbundsgedanken sehr günstig «ist und von mir «auf das wärmste begrüßt wird. Ml «das ist gowoànl und wachst welter auf der Grund- läge, daß wir bei unserem Eintritt in« den Rat den »Völkerbund so finden würden, wie er vor handen

war, und alle künftigen Umgestaltun gen, denen wir uns selbstverständlich In keiner Weise widersetzen, nur unter unserer »Beteiligung als NatvniitgÄed sich vollziehen würden. Auf die Frag»: des Vertreters, ob die anderen Looarnomächte Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erlangt hätten, führte der Reichs- kanz?er alio: Deutschland war an »sich nach den Vorgängen, die Isich in der Mlterbundsver- sammlung vom März 1924 abgespielt haben, grundsätzlich und gern bereit, dem Völkerbund« beizutreten

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/17_01_1935/AZ_1935_01_17_1_object_1860196.png
Seite 1 von 6
Datum: 17.01.1935
Umfang: 6
. Genf, 16. Jänner. Heute früh ist in Genf die Abstimmungskom- mifsiön für das Saargebiet mit ihrem Präsidenten, dem Schweden Rohde, eingetroffen. Am Bahnhof hatten sich zahlreiche Autoritäten und Journalisten eingefunden. Dem Zug, in dem die Abstimmungskommission reiste, war auch ein Waggon angekuppelt, m dem sich unter scharfer Genoarmeriebewachung 27 Kisten mit den 539.W0 Stimmzetteln des Saargebietes befanden, die nach der Rapportèrstattung durch die Abstimmungskom mission an den Völkerbund

auf das genaueste studiert worden, doch gehe das Vroblem vornehmlich den Völkerbund an. Ter Ministerpräsident sei über zeugt, daß die deutsche Regierung Maßnahmen zur Beachtung der Rechte der Mind«>rl>eitcn tressem werde, doch könne Frankreich bedrohten Flücht lingen seine Grenzen nicht verschließen. Das Ergebnis der Saarabstimmung hat in Frankreich weder Ueberraschung noch Verstim mung hervorgerufen. Jeder unbefangene Beob achter der öffentlichen Meinung muß zugeben, daß die Lösung des Saarproblems

will, dann bietet die Beantwortung der soeben abgegangenen zwei ten sranzöschen Note über den osteuropäischen Hilfeleistungspakt die Geleqenhei. Die Rede des Reichskanzlers wird in Paris nicht beurteilt. Wenn Hitler von einer Vergewaltigung des Saarlandes gesprochen habe, sei das ein unge rechtfertigter Angriff auf den Völkerbund. Die französischen Blätter heben auch die Bemü-- Hungen hervor, durch welche die Berliner Regie rung' vierzigtausend Saararbeitslose im Reichs unterbringen will. Weiters beschäftigt

wird dort an den Beratungen über die Lösung d«r Saarstag« teilnehmen. Dieser Ausschub bedeutet jedoch, wie von zuständiger Seile betont wird, keine Stockung in den schwebenden Verhand lungen, die die Wiedereinreihung Deutschlands in den Völkerbund zum Ziele hat. Die englischen Negierungskreise sind sich viel mehr. wie „Daily Telegraph' im Anschluß an die letzte Kabinettssitzung schreibt, darüber einig, daß der gegenwärtig« Zeitpunkt sür eine» Versuch zur Beseitigung der europäischen Span nungen außerordentlich günstig

Mussolini über ihre Verhandlungen ständig auf dem laufenden halte und daß den e-nglisch-sranzöstschen Minislcà'spre» chungen keinerlei Grenzen gezogen werden würden. Fest steht lediglich, daß England einen Plan sür di« Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund vorlegen werde. Ueber diesen Plan meldet heute die ,.M orning Post', daß er solgende, in einem Dokument ver einigte drei Maßnahmen vorsehe: 1. Deutschland kehrt zum Völkerbund zurück: 2. die übrigen Mächte annullieren

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/11_07_1935/AZ_1935_07_11_1_object_1862250.png
Seite 1 von 6
Datum: 11.07.1935
Umfang: 6
aus dem diplomatischen Notenwechsel mit der abessini- schen Regierung als auch aus den Genfer Diskus sionen hervor. i An» all diesen Akten ergibt sich auch klar, daß da» Kompromiß schließlich unter Ausschließung jeglicher Diskussion über Grenzfragen zum Ab? fchlüß gebracht worden ist. Das wurde auch in klarer Weise von der italienischen Delegation vor dem Völkerbund in der Sitzung vom 25. Mai d. I. wiederholte Als nunmehr aber der äthiopische Agent neuer» dings in Haag das Ablenkungsmanöver von der Zugehörigkeit

zuzuschreiben ist, weil sie den ihnen ge stellten begrenzten Aufgabenkreis überschreiten ha ben'wollen/ ' Was wjrd nun geschehen, fragt man sich allge mein? Wird der Völkerbund zusammentreten, um den fünften Schiedsrichter zu ernennen, wie dies seinerzeit England in Genf durchgesetzt hat? Die öffentliche Meinung ist nicht dieser Ansicht und wünscht, daß dieser neuerliche Fehler ver mieden werde, da alles vermuten läßt, daß sich Italien dieser Prozedur widersetzen wird. Abessinien wird wahrscheinlich

.weitere Bitt schriften nach rechts und links entsenden. Allgemein aber erwartet man, daß sich der Völkerbund nicht weiterhin vom Negus am Gän gelband führm lassen wird»« damit sich nicht eines schönen Tages Italien veranlaßt sehen müßte der Genfer Liga einfach den Rücken zu kehren. Auch der „Petit Parisien' wirst die Fra ge auf, ob es zur Völkerbundssitzung vom 25. Juli kommen wird und schreibt hinzu: Abessinien wird darauf bestehen, daß der Völ- kerbundsrat einberufen werde. Doch die italieni sche

vorliegen. Die maßgebenden Stellen haben schon unmittelbar ' »ach dem Ne- kanntwekden des Mißerfolges Edens in Roma heroorgehoben, daß die Verpflichtungen Großbri tanniens gegen den Völkerbund kollektiv feien, d. h. nur dann fällig werden, wenn die andern Völ kerbundsmächte die gleiche Bereitwilligkeit zum Handeln bekundeten. Der französischen Außenpo litik werden in London zweierlei Gründe gegen eine Intervention zugeschrieben, der eine, daß die europäischen Angelegenheiten wichtiger seien

im italienisch-abessinischen Konflikt zu ge winnen, schreibt Garvin im „Obs ero er', daß England am besten täte, wenn es sich völlige Zu rückhaltung auferlege und nichts tue, mas die künftigen Beziehungen mit Italien hoffnungslos verbittern müßte. „Morning Post' spricht in einem Leitanf- fatz die Hoffnung aus, daß der Staatssekretär des Aeüßern sich nicht darauf einlassen werde, den Frieden' Europas zu stören, um den Frieden in Afrika aufrechtzuerhalten. Der Völkerbund habe schon zu viel gelitten infolge

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/15_01_1935/AZ_1935_01_15_1_object_1860170.png
Seite 1 von 6
Datum: 15.01.1935
Umfang: 6
nach Roma gekommenen Spa nier, rund S000, dem Hochzeitspaar ihre Huldi gung darbrachten. England und die AbMungösrage London, 14. Jänner „Daily Telegrap h' meldet aus Genf, dort herrsche der Eindruck vor, daß der Völkerbundrat geneigt sei, das Abstimmungsergebnis großzügig zu interpretieren. Man wisse, daß eine Minderheit gegen die Rückkehr der Saar ins Reich stimmen werde, aber es bestünde keinerlei Neigung, das Saargebiet zu teilen, zumal jener Teil, der dann weiter vom Völkerbund verwaltet

werden müßte, so klein ausfallen würde, daß er wirtschaftlich nicht leistungsfähig sein würde. „Mornlng P o st' schreibt: Da das Ziel aller von den Großmächten in den letzten Wochen unter nommenen Bemühungen die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund als gleichberechtigte 'Nation ist, dürfte erwartet werden, daß, wenn die Saarfrage bereinigt sei, Deutschland auf der Grundlage der Bleichberechtigung in den Völkerbund zurückkehren Hochzeit Torlonla-Bourbvn Roma, 14. Jänner In der Chiesa del Gesü fand heute

von Griechenland und Gemahlin, Prinzessin Katheri na von Rußland usw. würde und daß dann die Abrüstungskonferenz zu einer politischen Realität werde, statt zu einem langweiligen Debattierklub. Auch die „Times' verknüpfen die Saarfrage mit der Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund. Man müsse nach Mitteln und Wegen suchen, um Deutschlands Ansprüche auf die Gleichberechtigung zu erfüllen, um es zu veranlassen, wieder in den Völkerbund zurückzukehren. Im weiteren Verlauf des Leitartikels der „Ti mes

. Baron Alosi, Präsident des Saar-Ausschusses, hatte heute eine Unterredung mit Zoricic, Mit glied der Regierungskommisslon des Saargebietes. Dann stattete er dem polnischen Außenminister Beck einen Besuch ab. Das Attentat von Marseille Ungarns Bericht über das Untersuchungs ergebnis. Genf, 14. Jänner. Der ungarische Delegierte beim Völkerbund Ti- bor v. Eckhardt hat dem Generalsekretär ein Aide- Memoire der ungarischen Regierung übergeben, in dem die Ergebnisse der Untersuchung enthalten

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/30_06_1936/AZ_1936_06_30_1_object_1866263.png
Seite 1 von 6
Datum: 30.06.1936
Umfang: 6
und die italienische Eroberung von Aethio pien würde nicht anerkannt werden. Vorderhand würde keine allgemeine Verhandlung mit Italien stattfinden. , , Me Feuerprobe Roma, 29. Juni Der Völkerbund steht nun vor seiner Verant wortung und sein Lebenswille wird der Befähi gungsprobe unterzogen. Tafari steht nicht mehr bloß im Weg, sondern er beginnt auch gefährlich zu werden. Indessen gibt es keinerlei juridische Rechtferti gung für die Zulassung der sogenannten abessini- schen Vertretung für die morgen stattfindende

worden ist: man wollte, daß die Versammlung sozusagen permanent tagte, um je derzeit die Enthauptung Italiens beschließen zu könnenl Die Zeiten haben sich etwas geändert und des gleichen auch die Lage. Doch wenn der Völkerbund heute die Anwesenheit der sogenannten abessini schen Delegation als berechtigt anerkennt, begeht es einen weiteren Irrtum, der seine schon heikle Lage noch verzwickter gestalten wird. Der Entschluß Polens bedeutet einen harten Schlag für den Völkerbund und den Sanktionis mus

: er bedeutet den endgültigen Zusammenbruch der Sanktionsfront. Polen hat beschlossen, auf ei gene Faust die Sanktionen abzuschaffen und die normalen wirtschaftlichen Beziehungen mit Italien wieder aufzunehmen. Die politischen Beziehungen waren nach wie vor stets freundschaftlich geblieben Von diesem Beschluß hat die polnische' Regie rung die italienische sofort verständigt und die Mitteilung wurde in Roma mit lebhafter Genug tuung aufgenommen. Der Völkerbund zaudert, Polen aber handelt. Der Völkerbundsrat

sich der Völkerbund einem italienischen Doku ment gegenüber. Italien hat seinen Standpunkt im bereits dem Rat vorgelegten Memorandum dargelegt und der Rat hat sich nicht einmal die Zeit genommen, es zu lesen I Sie jüngste Tochter des Duce schwer erkrankt. Tivoli, 29. Juni In der Villa Ruschi ia Tivoli befindet sich seit einigen Tagen schwer krank die kleine Anna Ma ria Mussolini, das fünfte Kind des Duce. Der Zu stand der kleinen gestaltete sich am vergangenen Samstag, da Komplikationen eingetreten

dem italienischen Dokumente bereiten wird. Und unter allem verstehen wir das Schicksal, des Völkerbundes. Der Rest ist außerhalb jeder Diskussion. Die Sanktionen sind vorüber und das aethiopische Kai' serreich Italiens ist unantastbar. Es handelt sich nun darum, ob Italien es für' angezeigt finden wird, nach Genf zurückzukehren oder nicht. Davon hängt das Leben des Völker bundes ab. Deshalb sagten wir, daß sich der Völkerbund jetzt vor seiner Verantwortung befindet und zeigen muß, nicht bloß, daß er leben

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/05_07_1936/AZ_1936_07_05_1_object_1866328.png
Seite 1 von 8
Datum: 05.07.1936
Umfang: 8
, welche auch ^n anderen diplomatischen Akten zum Ausdrück Lommen, vor Augen haltend, ist die Regelrmg der territorialen Frage mit militärischer Macht nicht !ln Betracht gezogen worden. 5. Die Völkerbundsoersammlung wünscht eine «Verstärkung der Autorität des Völkerbundes unter jAnwendung dieser Prinzipien in Anpassung an Hie gemachte Erfahrung. 6. Ueb'erzeugt von der Notwendigkeit die effek tiven Sicherheitsgarantien die der Völkerbund sei nen Mitgliedern bietet, zu verstärken und festigen, fordert

. Hierauf hielt Greizler eine neuerliche scharfe Rede, mit der er erklärte, seine heutige Ansprache sei als die erste Etappe zur Revision der Bezie hungen zwischen Danzig und dem Völkerbund zu betrachten, Beziehungen, die aus jeden Fall in absehbarer Zeit revidiert werden müssen. Er spreche hier nicht nur im Namen der 499.000 Be wohner von Danzig, sondern im Namen des gan zen deutschen Volkes. Greisler betonte, selbst nicht mehr nach Genf zu kommen. Eden sagte anschließend, der Rat könne

des Entschließungsprogrammes, das dem Völkerbund unterbreitet wird, einstim mig genehmigt. Gleichzeitig hat das Präsidentschaftsamt be schlossen, der Völkerbundsversammlung zu empfeh len, die erste Sitzung der 17. Session für 21. Sep tember anzuberaumen. Desorientierung in Paris Paris, 4. Juli In den politisch verantwortlichen Kreisen von Paris macht sich eine zunehmende Desorientierung bemerkbar, die in erster Linie auf die Ergebnis losigkeit der Genfer Arbeiten zurückzuführen ist. Man mußte hier mit Mißbehagen feststellen

, daß der Völkerbund zu keinem praktischen Ergeb nis gekommen ist, abgesehen vom Problem der Sanktionen. Die gestrige Rede des französischen Außenmini sters Delbos hat ebensowenig überzeugt, wie die frühere Ansprache des Ministerpräsidenten Blum. Man ist sich darüber einig, daß in Genf zwar sehr viel gesprochen wurde, man aber trotzdem um keinen Schritt weiter gekommen ist. Die interna tionale Lage wird hier allgemein gleich wie vor als ungemein verwirrt und kritisch bezeichnet. Nach Ansicht gutinformierter Kreise

sind die Forderungen und Vorschläge, welche die französi sche Regierung durchsetzen möchte, in folgenden Punkten zusammenzufassen: 1. Abänderung des Art 11 der Völkerbundssat zung, und zwar in dem Sinne, daß im Falle eines Konfliktes der Völkerbund unverzüglich jene Maß nahmen treffen müßte, die angetan sind, den Frie den unter allen Umständen wieder herzustellen. Den in Konflikt befindlichen Staaten soll es in keiner Weise mehr ermöglicht werden, durch ihren direkten oder indirekten Einsatz die Aktion

21