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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 25.08.1880
Umfang: 6
. Dr. L. Weir. Rentier, New-Bork. Mrs. I. T. Chappel mit Familie, England. Mrs. E. M. Biddle mit Tochter; Mrs. Hutschinson; Mrs. Weiss mit Eourier, «ad Mr. Thomson, aus Philadelphia. Mr. George Leverson mit Gattin, Kammerfrau und Courier, London. Mrs. C. Wood mit!i Töchtern, London. Mr. E. Blaikie mit Gattin, Edinburg. Mr Charles Blaikie, stud. jur., Cambridge. Capitatn L. Saukey mit Gattin, Irland. MrS. Ty. S. Saukey mit 2Töchtern und Kammerfrau. Irland. Mr.Milmaa, England. Mr. Douglas mit Familie

, Liverpool. Dr. HeymanamitGattin, Berlin. Kasku, Stiftsherr, Prag. R-vonEttmaier. Hofsekretär, Wien. PaulEk, Berlin. Ernst Ek, Breslau. Emil Schwarzer mit Gattin, Berlin. Frau Ost, Potzd-m. von Kallenbura mit Familie^ Stuttgart. Mr. veKainliSmitFamille, Paris. Mr. Lacave mit Gattin, Paris. Carl Baumann, München. Mr. Hoope, England. Carl Förster, Olmiitz. Emil Kühn, Banauiei', Wien. Professor Wellenhofer, Graz. Madame Ali« Miller mit vohn, München. Alexander Bitter, Budapest. Strowaßer mit Bruder, Böhmen

. Baron von Aichholz, Innsbruck. M?. Tree- mann mit Gattm, England. Mr. Henderkon, England. Mr. Addirlez mit Familie, England. Miß Emvard, England. Mr. ParrienS mit Gattin, England. Ma dame vanReklö mit Familie, Holland. Mr.C.Grant, England. Mr H. I. Evans, England. Capital» I. Eh. Pllmperton mit Gattin, England. Baron von Brauuschweig, Rentier, Deutschland. Monsignor von Braunschweig, päpstlicher Hausprälat, Rom. MarquiS de Trecchi. Ätailaad. N. Litta Modlgnani, Mailand. Madame Amalle und Marie

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.04.1885
Umfang: 4
Lckllillistrstioll äsr eoust. Losus? 2sitavZ. England und Rußland« Noch nie haben die Ansichten über eine bren nende Frage auf politischem Gebiete so wider sprechend gelautet, wie gegenwärtig über den eng lisch-russischen Konflikt und jeder Tag mit seinen Londoner resp. Petersburger Meldungen trägt dazu bei, die Unsicherheit bezüglich der nächsten Zukunft noch zu erhöhen. Heut ist nun die Stim mung wieder einmal ganz kriegerisch, obgleich es auch an gegentheiligen Mittheilungen nicht fehlt. Nichts kennzeichnet

überhaupt so sehr den Ernst der Situation, wie die fieberhafte Thätigkeit, die in England wie in Nußland seit acht Tagen in Kriegsvorbereitungen entwickelt wird. So hat das Cabinet von St. James beschlossen, eine Flottille von Kanonenbooten einer besonderen Gattung bauen zu lassen, die mit den Geschwadern von Kriegsschiffen operiren sollen, wenn letztere Tor- ' Pedo-Angriffen ausgesetzt sind. Diese neuen Fahr zeuge sollen 125 Fuß lang sein und eine Fahr geschwindigkeit von 19 Knoten per Stunde besitzen

als jeglicher Sieg. Zwischen Rußland und England könne nicht nur ein mehr oder minder erträglicher Aoäus vivsväi, sondern auch Freundschaft herbeigeführt werden. Welche für beide gleich nützlich wäre und besser als die Waffen ihre beiderseitigen Interessen be schützen würd?. Schon angesichts der Möglichkeit eines solchen Ausgleichs sollte man nicht mit dem Säbel rasseln. Wir haben gelegentlich schon einmal darauf hingewiesen, daß. ob England sich im Frieden zu einer demüthigenden Verzichtleistung

entschließe, oder ob es durch einen Krieg zur Nachgiebigkeit gezwungen werde, das Resullat der gegenwärtigen Crisis in einer totalen Verschiebung der europäi» schen Machtverhältnisse seinen Ausdruck finden müsse. Das Hinwegfallen eines Machtelements, wie England es repräsentirt, kann ganz andere Wirkungen haben, als in Deutschland davon er wartet werden. Die Aeußerungen der „Moskauer Zeitnng' lassen das in einem deutlicheren Lichte erscheinen. Wenn England keine Zukunftsansprüche im Oriente mehr

zu vertheidigen hat, dann ist auch die Gegnerschaft zwischen Rußland und Eng land verschwunden, und England bedarf vielmehr der Freundschaft Rußlands, um allen gefährlichen Conflicten auszuweichen. Wenn man von Indien, Persien und Constantinopel spricht, so darf man nicht glauben, daß Rußland mit einem Schlage diese Gebiete erobern wolle; Rußland will jetzt nicht in Indien einrücken und will jetzt auch nicht das persische Reich zerstören. Es begnügt sich voll kommen mit Penschdeh uud Herat und es wünscht

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1884
Umfang: 8
^eriveise in der ^, Familie Störung und Verwirrung ein/ indem die Frauen ihre Würde verlieren, das Vermögen und Schicksal der Kinder unsicher lst. - . (Schluß folgt.) Aphorismen zur Tagcsgcschichte. England in der Klemme. Gladstone hat 1852 Hand in Hand mit Lord Palmerston - Feuer brand der italienischen Revolution ungeheuern Vorschub geleistet. Auch sonst haben beide den UmstuH überall befördert — in Portugal, in Spanien, in Italien. England hat in das arabische Wespennest närrisch hinein gegriffen

und ist dann von den Wespen kindisch davon gelaufen. Sudan ist von England verloren und aufgegeben; der „vernichtete' Dsman Digma ist wohlauf und Herr des Gebietes am rothen Meere; alle Schaaren des Sudan schaaren sich um die grüne Fahne des Mahdi. Ob das wahr ist, was jüngst ein Tele gramm brachte, nämlich daß Kh artu m gefallen und. Gordon nicht mehr unter den Lebmden ser)' wissen wir nicht; wohl aber ist es uns bekannt,' daß Gordon von England 'im Stich gelassen wurde: Jn Egyp te n selbst ist die Höllegegen'England

'-'- lös?5' Alles - ist in großer GahÄng, Massenerhebungen' gegen ' England sind zu befürchten! Es steht sehr zu befürchten, daß .andere große Kolonien/ -'besonders^ BL.stt'ifH -Fn d'ie n/ an! ^ dek'. Sudanesen ein böses Beispiel nehmen werden. Gladstone hat die ihm vom Sultan angebotene türkische Hilft zur Unterwerfung des Sudans stolz zurückgewiesen;, jetzt, da England flehentlich darum bittet,'will der Padischah nicht mehr/ Gladstone^ steht da als' Stümper in der Politik, England als unfähig

im Landkriege und m der Verwaltung eines fremden Landes. Gladstone hat )emer Zeit die Diplomäten-Conferenz wegen Egypten zu Ko n- stantinopel unfruchtbar qemacht und sich ^as Privi legium von Europa erzwungen, selbstständig. am Nil Ordnung zu schaffen. Nun steht er. da wie ein Schul- jnnge, der sich in die Brust geworfen hat/ nun aber sein Pensum nicht hersagen kann., England hat es fertig gebracht, am Nil ein neues Irland zu schaffen und das früchtbarste Land der Erde in' einem Äahre'' an dett Bettelstab

zu bringen. Egypten ist am Bankerott angelangt'. Nun trommelt Gladstone die Großmächte Euröp a's zu einer Conserenz zusammen, um die sinan- zielle Lage Egyptens zu ^regeln; sie sollen England die heißen Kastanien aus dem Feuer Holen. Ob sie es thun werden? Nach einem Telegramm der „Kölner Zeitung', das mit den sonstigen Nachrichten übereinstimmt, wird die französische Regierung ihre Zustimmung zur Conse renz nur dann geben, wenn die ehemalige Finanz- Controle unter Mitwirkung Frankreichs wiederherge

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1882
Umfang: 4
Zweckmäßigen wohl bedacht, die Arbeiten leitet cm Ingenieur der Etschregulirnng, der sich des ausgesprochenen Vertrauens der Leegsvorstehung wie der anderen Beteiligten erfreut und es ist bei der endlich und hoffentlich constant besser ge wordenen Witterung an dem raschen Erfolge nicht zu zweifeln. K. 5. Bezirkshauptmannschast Bozen, am 2. October 1882. Der k. k. Statthaltereirath: Strobele. Egypten und die Großmächte. Man legt vielfach den Erfolg, den England in Egypten zu verzeichnen

hat, als eine arge Schlappe für Oesterreich'? uud Deutschlaud's conservative trotzdem stehen die beiden groben ColUMNtsMAvne als Wächter darüber da, daß EnMnd Men Mgeii darf, fortan den Herrn in Eaypten zu spiWn. England wird auch nie so weit .konuneu, weil ein erfolgreicher, gewaltsamer Eingriff in die orientalische Frage über kurz oder lang einen weiteren derartigen Eingriff an ande rem Orte nach sich ziehen würde eine Even tualität, welche Niemand so sehr zu fürchten hätte als England

Einfluß auf die Zukunft Egypten's gewahrt. England hat zunächst Rußland nnd Frank reich als diejenigen Mächte, welche die größte Neigung zu einer aggressiven Politik im Oriente habe, vor allen Anderen zn sürchren. Diese beiden Mäch« haben das nächste nnd lebhafteste Interesse daran, eine europäische Schlußabrechnung in Egypten zn sordern, Nußland, weil es nicht dul den kann, das; England den Weg nach Indien in seine Hände ^klimmt, während ihm selbst der Weg durch den Bosporus auch fürderbiii ver

liegen soll. In dem Verhältnisse Egyptens zur Türkei wird England in seinem Interesse gut thuu, so w^uig als möglich nnd am besten gar nichts zu ändern-, denn dieses Verhältniß ist ohnehin nur mehr ein sormelles und der Einfluß der Türkei durch die letzten Er eignisse völlig lahm gelegt. Sichert sich England durch ein derartiges maß volles Vorgehen die Fortdauer des „loyalen Wohlwollens' der verbündeten Kaiserreiche, welches es während der letzten Krise so rückhalt los anerkannt hat, nnd gelingt

über Unterdrückung, während die russische Regierung in Warschau an die Schüler aller ^'ebrailstalten ein l'rlii'ü in, aller Lehranstalten ein Verbot erließ, im Verkehre mit einander polnisch zu sprechen. Jeder Stu- dirende wird sofort relegirt, der sich einer andern als der russischen Sprache im Umgange bedient. ^ Allem Anscheine nach sucht England eine Allem wird England in Bezug auf deu <sucz- caual vou jeder Prüpoudcranz in militärischem Sinne Europa gegenüber abstrahiren müssen - da ....... obwohl

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 28.03.1885
Umfang: 12
nichts, dies hat Frankreich erfahren. Daß mit Geld auf) nicht» zu richten sei, das weiß England a« besten. In Preußen wäre sicherlich die Gefahr schon beseitigt, wenn mit Hilfe der Geschicklichkeit der Regierung etwas erreicht werden könnte. Die Kirche allein kann zwar diese Frage auch nicht lösen; aber es kann dem Uebel nur dann abgeholfen werden, wenn Arbeitgeber und Arbeiter wieder durch die sittlichen und religiösen Bande mit einander verknüpft werden. Arme und Reiche hat eS immer gegeben; die Kluft zwischen beiden

der Königin Viktoria und des Königs von Italien an den Kaiser Wilhelm zu überbringen, eine ganz besondere Bedeutung bei. Bisher war es nur üblich, daß auswärtige Fürsten dem Kaiser schriftliche Glückwünsche über mittelten. Die drei englischen Prinzen sollten die erneuten herzlichen Beziehungen zwischen England und Deutschland greifbar darlegen; desgleichen sollte die Sendung des Herzogs von Genua ein von Italien beabsichtigtes Zeichen für die Fortdauer herzlicher Beziehungen sein, die nur in letzter Zeit

(?) eine vorübergehende Trübung erfahren hatten. Wie lange etwa diese „herzlichen Beziehungen' wieder dariern werden? Von England zurückgestoßen und vor aller Welt bloßgestellt, hat es Italien für gut befunden, sich wieder an Oester reich-Deutschland anzuschmiegen. Die Sammelgelder zu Ehren Bismarck's haben ungefähr 27a Will. Mark ergeben. Die Spenden sollten laut Aufruf für eine öffentliche Stiftung zu nationalen Zwecken verwendet werden. Nun haben jedoch oie tonangebenden Kreise beschlossen, das Bis- marck'sche

an genommen. England. Das Verhältnis Englands zu Rußland wegen der afghanischen Grenz- streitigkeiten ist in den letzten Tagen wieder gespannter geworden. Alan gkai'bt, daß es den Russen mit der Versicherung ihrer friedfertigen Gesinnung nicht Ernst sei, be sonders da dieselben eine so bedeutende Tauppenmachr in Mittelasien aufgestellt haben. In Folge dessen werden zwei brit- tische Armeekorps in Indien marschbereit gemacht und an die Grenze geschickt. Der Ton der amtlichen Blätter in England

wird gegen Rußland täglich kriegerischer. So schreiben die „Daily News': „Wir gestehen, nicht einsehen zu können, wie der Friede erhalten werden kann, falls Rußland seine Ansprüche nicht aufgibt. Sollte der Emir (Fürst von Afghanistan) die nächste Woche (anläß lich seiner Zusammenkunft mit Lord Dusferin) England auffordern, ihn gegen ein russisches Vor rücken zu vertheidigen, so könnte England ein solches Ansuchen nicht verweigern, und der Krieg würde sich dann nicht auf Asien allein beschränken.' Alle Journale

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.08.1882
Umfang: 4
in Wien. Berlin und München, Rotter und Comp. in Wien, l, Riemergasse 12. 180. Mittwoch, den 9. August 1882 England und der italienische Vorschlag. Es besteht kaum mehr ein Zweifel darüber, daß Herr Gladstone alle Anforderungen an die Pforte nur unter der Voraussetzung gestellt hat, daß die Pforte sich ablehnend verhalten würde. Denn bis zur Stunde hat jede Nachgiebigkeit von Seiten des Sultans nur neue Forderungen zur Folge gehabt. Die konstantinopeler Botschasterconferenz ist zur völligen

Bedeutungslosigkeit jheradgedrückt worden, da England durch die Beschlüsse der Kon ferenz sich in keiner Weise gebunden erachtet und selbst auf die thatsächlichen staatsrechtlichen Ver hältnisse keine Rücksicht nimmt. Unter Berufung aus die Zustimmung des Khedive Tewfik Pascha, dessen Unfreiheit außer jedem Zweifel steht und trotz des Protestes des Herrn von Lesseps haben die englischen Truppen Suez besetzt und damit das erste Beispiel in der Nichtachtung der Neu tralität des Kanals gegeben. Die Berufung

auf die Zustimmung des Khedive ist staatsrechtlich völlig haltlos, da eine Genehmigung zur Occu- pation in Egypten ausschließlich von dem Padi- schah ausgehen kann, nicht aber von einem nur halbautono-nen Statthalter. England hat sich zu dieser Maßregel aller Wahrscheinlichkeit nach ent schlossen, um sür seine indischen Truppen einen bequemen und sicheren Landungsplatz zu gewinnen. So begreiflich aber der Beweggrund für Englands Vorgehen ist, so sehr steht die Widerrechtlichkeit desselben außer Frage

würden. Indessen sind es vorderband nur schöne Pro- jecte von allerdings äußerst gemeinnützigem Eharac- ter sür den Handelsverkehr, die aber stark Gefahr laufen, von den Engländem über den Haufen geworfen zu werden, bevor sie überhaupt noch aufrecht stehen — Suez ist bereits besetzt, und die britischen Befehlshaber sind am Werke, alle übrigen wichtigen Punkte des Kanals zu besetzen. Wenn nun auch die zwischen England und der Pforte schwebende Frage eine friedliche Lösung findet, so dürfte hieraus ein Conflict

mit Europa erwachsen, der eine kriegerische Lösung sehr wahr scheinlich macht. Wir verweisen nur auf die rüh rige Thätigkeit, mit der man in Italien an der Herstellung der gesammten italienischen Flotte für alle Eventualitäten arbeitet. Solche politische und militärische Dispositionen werden nicht ohne ein Einvernehmen mit Deutschland getroffen — auch durch die französische Ministerkrisis hat Italien nur eine Ermuthigung mehr in seinem Frontmachen gegen England erhalten. Wie die Pforte sich zu England

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1885
Umfang: 4
und der Industrie die Welt beherrschte. Seitdem ist noch kein Decennium ver flossen, die Schreier find ziemlich still und klein ge worden, Fürst Bismarck kann mit Stolz und Ge nugthuung auf die immer weiter fortschreitende Gesundung der wirthschaftlichen Verhältnisse des Reiches hinweisen und England mit seinem Frei handel ? Nun, es sprechen seit einiger Zeit alle Anzeichen dafür, daß sich in der Handelspolitik des mächtigsten Industriestaates der Welt ein Umschwung vorbereitet und daß England daran denkt Kraft

des Gebotes der Selbsterhaltung sich den heimischen Markt gegen fremden Import zu sichern. Der neue Minister-Präsident Lord Salisbury hat bereits eine Enquete ins Leben gerufen, welche dazu bestimmt ist, unbefangen die Frage zu er wägen, ob England auf den bisher betretenen Wegen weiter schreiten könne; sollte eine solche Veränderung eintreten, so wäre dies eines der epochemachendsten weltgeschichtlichen Ereignisse in der Entwicklung des Völkrverkehrs. England hat keineswegs in den letzten Jahrzehnten

und jener großartigen Be wegung, welche sich von England auf den Conti- nent fortleitete, gelang es auch, dort Apostel der Freihandelslehre zu gewinnen. Dies dauerte dnrch vierzig Jahre. Aber mit Schrecken sehen jetzt die einsichtigen Staatsmän ner Englands, daß in der Ausführung dieser Theorie zu weit gegangen wurde. England ver mag jetzt nur 68 Perceut seines Getreideconsums zu produciren und es ist demnach auf eine enorme Zufuhr ausländischer Lebensmittel angewiesen. Selbstverständlich

Industrie ein geführt, um die einheimische zu förvern. Man will nun den Kolonien den Vorschlag machen, mit England in den Zollverband zu treren, so daß die überseeischen Gebiete das Mutterland ausschließlich mit Getreide versorgen sollen und diesem ein Vorrecht für feine Industrie ausbe dungen würde. Damit wäre — wie der modernste Ausdruck läutet — ein Sreatsi- öritaii», ein Größer-Bri- tannien, geschaffen und England könnte — gleich' zeitig geschützt gegen auswärtige Industrie Pro ducts

— noch eine Zeit lang seine industrielle Machtstellung behaupten. Denn die Zeit ist vor bei, da England seine Colonien nach Belieben ausbeutete und sogar die Auswanderung engli scher Maschinisten und.Maschinenbauer nach den Colonien verbot, um .sMdasetbst.keine Industrie ent wickeln zu lassen. Diese ausbeutende Politik war seinerzeit die Ursache, daß die Vereinigten Staa ten von Nordamerika sich vom Mutterlande los lösten, und England ist jetzt auf Verträge mit den Colonien angewiesen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.10.1884
Umfang: 8
, deren einziger Gott der Geldsack ist, kann man nicht an „Revanche' denken, wenigstens nicht ernsthast. Das gegenwärtige, im Materialismus verkommene Frankreich ist. nur ge eignet, Schlachten zu verlieren und sich von einer Armee wie die deutsche —- Prügel zu holen,. aber. ganz und gar nicht geeignet, sür die Niederlagen von 1870/71 Revanche zu nehmen. Alle solche Redereien sind thörichtes Gerede und purer Schwindel. England hat sich dem Einspruch der Großmächte gegen den von England angeordneten

gesucht. Und jetzt, da alle Mächte Protestiren, wäscht England seine Hände in Unschuld und protestirt. gleich falls gegen die That seiner eigenen Drahtpuppe Nubar Pascha!— England geräth in die Klemme bald überall, wo es zu thun hat. Die Fortschritte der Boers im Betschuanalande gleichzeitig mit der Besitz ergreifung eines beträchtlichen Theiles der Westküste durch Deutschland bedrohen England in seiner wichtigen Eapcolonie. England will nun gegen die Boers vor gehen; aber es hat gegen diese schon

wiederholt den Kürzeren gezogen. Nachdem England in Egypten so empfindlich engagirt ist, nachdem es in Jnd^n in große Nothlage gekommen, scrners bei der durchwühlten innern Lage Altenglands, bei der Gährnng in Irland und Schottland, kommen die Zustände im Capland für Eng land doppelt ungelegen. Bor Kurzem wurde über den Zustand der englischen Flotte gesprochen, daß dieselbe gar nicht mehr dem Fortschritte der Zeit entsprechend sei. Nun kommen wieder Nachrichten, welche ein trau riges Bild

über die heillose Kriegführung Englands auch zu Lande entwerfen. Dieselbe ist in Egypten fast eine kopflose und zudem^ungeniein kostbare. Eine ganz regellose Art von Entwersung von Kriegsplänen kenn zeichnet die englische Heeresführung. Im Asghonenkriege hatte England an Kameelen allein einen Geldverlust von circa 5 Mill. Gulden. Etwas Aehnliches scheint sich auch wieder in Egypten zu wiederholen. Kurze Nachrichten. Mit der Entfernung der Festungswerke vonKöniggrätz wurde bereits begonnen. Der Gesammtbetrag

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1880
Umfang: 8
in den Defileen von Ghilai schwere Kämpfe zu bestehen haben, well die Bevölkerung sich erhoben hat. Selten wohl hat ein Großstaat in einer Reihe von aufeinander folgenden Jahren so viele empfindliche Niederlagen erlitten wie England. Es muß denselben doch endlich ein Licht aufgehen, daß eS mit seinem Militär nicht weit her ist. Was England bisher durch die Macht der Waffen nicht erreichte, that die Macht des Goldes. Ein mit Gold beladener Esel schlägt «och heutzutage unter Umständen ein ganzes Armeecorps

in die Flucht. So lange England unter seinen Feinden die Zwietracht aufrecht zu erhalten wußte, so lange es mit königlichen Belohnungen die eine Hälfte seiner Feinde gegm die andere Hälfte aufzureizen wußte — so lange war England Meister über seine halbwilden Nachbaren. Auf die Dauer hat sich ein solches Kriegsführen in diplomatischer Manier noch nie bewährt. Es kommt immer einmal der Weg, wo den Irregeführten die Augen sich öffnen und diese sich dann empfindlich zu rächen wissen. War dies bei den Kaffern

und Hottentotten im vorigen Jahre der Fall, so mußte England diesmal bei den Afghanen dieselbe böse Erfahrung durchkosten. Auffallend ist es, wie eine so anschliche Truppenmacht der sich die Engländer bei Kandahar gegenüber sahen, urplötzlich austauchen konnte, ohne daß General Burrow eine rechte Ahnung hiervon hatte. Es beweist das, wie wenig in der englischen Armee die Vorsichts maßregeln beobachtet werden und wie sehr schlecht es ferner mit der strategischen Gewandtheit der Führer bestellt sein muß

. Die schlimmen Erfahrungen, die nun England mit feinen Generälen und Soldaten in den letzten Jahren gemacht, haben aber den militärischen Ruf Englands in eine» recht herben Mißkredit zu bringen gewußt. Natürlich wird man sagen, daß England noch nie Gewicht auf sein Landheer gelegt habe, und von demselben auch sonst nicht viel halte. Es bleibt nur noch die englische Flotte über, auf die sich das Lanze militärische Gewicht Englands stützt. Die britische Marine hat sich noch immer vorzüglich bewährt

, wo sie ins Feuer gekommen ist. ^ber es ist schon lange her, seitdem England seine letzte Seeschlacht Zuschlagen. Darüber ist nun schon bald ein Menschenleben mit allen feinen Veränderungen, Neuerungen uud Erfahrungen dahin gerauscht ^ an Stelle der alten Kriegsfahrzeuge ist uuumehr ein ganz neues System von Panzerschiffen getreten, bei denen der Wind von der Dampfkraft verdrängt und die altm Kanonen durch gewaltige Riesen geschütze ersetzt worden sind. Die Taktik ist eine ganz neue

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 07.03.1885
Umfang: 10
dem Hörigen Sommer haben wir von England 123.. Noten von zy- ^ sammen, 700 Seiten erhalten; Soviel haben wir in drei- ^ -undzwanzig Jahren von allm anderen Mächten zusammen nicht erhalten.'. V Meinung gefragt äußerte er; sich dahiu^„Jchsagte, daß' M als Dilettant in' der englisch«; Molitik, ^ und/weuu? . ich selbst englischer Minister Aegypten zu . annectiren , - wohl ^ aber -in Aegypten ^ als! Mittelglied zwischen England und Jndien ein? SMung ^ zu haben, durch welche die . englischen Interessen gewahrt

Z Mürden, dadurch daß, ich deS Sultaus Vermittlung suchen - würdet - So würde England vermeiden, die RivalM Frmck- reHs her^ zu foÄem. Ich MtkHmzu, sollte England es l vorziehen,^: Aegypten., zu lMeÄ^^ .so. würden Dir es i nicht als unsere Aufgabe , ansehen, .es daran zu hindern. ? Die Freundschaft mit England sei uns mehr werH, als die Zukunft Aegyptens.' Uebrigens sieht man alB der. ganzen Rede, daß zwischen England und Deutschland! eine gründliche Verstil^mung eMetreten ist. Die Jtttlieuer in Äsrika

/in ^g^alid an^ 'um^ genaU zu er- ' mittels Feld gestellt' toeÄen kann, '^//mbersSchi^su eiMlner'TMhenab-1 theilnngen /im/Sudan/ erfährt man in LondöN/'vöch immer/ nichts ein trauriges AäzeHhy.^ Äicht ällein die BeziehÄ^ Englands zu Ä^ü^Mild kassen Viel zu wMchen/übrig; auch die' lanL'' 'st^W^MD/M'Hste». ' Nach dem Mtandard' hat . Lord Gränvllle itt Petersburg mittheilen lassen, daß England beschlossen habe, den russischen.Ansprüche m BeM/auf die äfghMiM Grenze.'auf' das ent- Gewalt entgegenziüreten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1880
Umfang: 8
von Mohamedanern zum Christen- Ihume. Nächste Sitzung morgen. Eiue Fürstevbegeglluag. Eine Begegnung des deutschen Kaisers mit der Königin Victoria von England fleht in nächster Aussicht,. Diese Kunde, die der Telegraph eben durch die Lande trägt, berührt zunächst etwas auffallend, — das läßt siH. gar nicht leugnen. Es Hot dies aber nur seinen ^ Grund darin» daß znnn au^daS Hervortreten der Köllig'la.D0N. England nicht gewohnt iß. die seit langer Zeit mit keinem regierenden Fürsten zusammentraf

, die man noch nie persönlich eingreifen sah in den Gang der politischen Geschäfte. DaS Befremdliche an der Londoner Nach richt. dasjenige was uns stutzig macht an ihr. ist «bey,- daß sie hochpolitisch aussieht und es doch in Wirklichkeit durchaus nicht ist. Die Monarchen von Deutschland und England treffen zusammen. Wie klingt das so bedeutsam, wie sieht das ,o ganz nach einer historischen Begebenheit ersten Ranges auS. Gerade in diesem Augenblicke scheint das umso wichtiger, als ja Deutsch, land und England

. In diplomatischen Kreisen war seit einiger Zeit schon die Rede davon, daß im Frühjahr eine Zusammenkunft des. Kaisers von Deutschland mit der Königin von England stattfinden werde. Bei dem Umstände, daß der Deutsche Kaiser in Wiesbaden und die Königin Victoria gleichzeitig in Baden - Baden verwejlen wird, ist solch' eine Begegnung vollständig im Bereiche der. Wahrscheinlichkeit. In dem Maße, in welchem ,die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Petersburg tühlxr geworden find, hat das Verhältniß

zwischen Deutschland und England an Intimität zugenommen. DieHeLegnung der Königin Victoria mit dem Kaiser Wilhelm wird wohl dazu beitragen, den Glauben ^an diese Intimität zu erhalten und zu stärken. Aber die englisches Politik wird in der nächsten Zeit nicht von. Wlndsor oder Baden-Baden od^r sonst einem Orte, welHex^ der Königin zum Aufenthalte dient, dir/girt werden, Ländern ausschließlich von den WahMmpssn.- harrtd>r A..,, ..^ ^ . L,.-z KömarZG'mich Dl^diesem Monatz senk Ä«! PattitM«? ist öWlSst

die Rede gewesen, diejenigen, die sie erwägen,, müssen.», kennen, daß England in einem ^Kriege-gegen Mßlä^d' für die Deutschen ein natürlicher und äußerst werth» Voller Verbündeter wäre. Die franzöfifchruflische Allianz ?- die, lvdenbei gesagt,, wieder aus dem politischen«' Gesichtskreis'- berschvmnK'n-.ist ' würde dukch eine! deutsch»englisch-österreichische Intimität von vornherein ' ^ °' ' ' — - - HolÄfeke Aeber^Ht. ' ' Bvzen^'19. MSrz. Ral? einer Vereinbarung deS Präsidenten des Ab geordnetenhauses

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1880
Umfang: 8
. Schon sollen 400 Türken von den Behörden fest genommen worden fein, um diesem Zwischenfalle die Schärfe zu nehmen. ^ Der Haß gegen England wird in der Türkei immer all gemeiner; denn den Türken leuchtet es immer mehr ein, daß England gegen die, Türkei, im letzten Kriege den Verräther gespielt hat. In Asien hätte England ohne viele Anstrengung die russischen Siege ver hindern können; es Hass nicht gethan. So ist es gekommen, daß England dem Sultan die famose kleinasiatische Garantie-Convention

abpreßte, wodurch die asiatische Türkei ganz unter die „Schutzherr schast' Englands kam. Diese Convention ist die seidme Schnur, . welche England dem „kranken Manne' um den Hals gelegt hat und all- mälig leise, leise zusammenzieht, bis der Tod erfolgt. Sie gibt England im Grunde das Recht der Civil- und Militäradministration daselbst, im Namen des Sultans, der nur die finanziellen Ueberschüsse etwa erhält, wenn es solche gibt. Zunächst ließ England sich Cypern abtreten, well es ein kleines Lager

und eine Flotte nahe dem zu ver waltenden Lande gebraucht, um im Falle der Noth von hier Militär nach Kleinasien zu werfen. Darauf reorganisirte sie den englischen Consulardienst rein militärisch; dann sorgte England dafür, daß lauter solche türkische Beamten nach Asien kommen, welche „englisch' gesinnt und dem englischen Einflüsse zugänglich sind. Uebrigens ist Englands Politik in Asien eine reine Handelspolitik; es will einfach neben dem Suez-Canal, wenn derselbe etwa unpraktisch werden sollte, eine zweite

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1886
Umfang: 8
auch Rußland. Wenn der Erzherzog auch nichts mittheilen könne, was als Gmndlage unserer Beziehungen zu Oesterreich und Deutschland dienen kann, so ergebe sich auf diesem Wege doch Material zu späteren Verhandlungen Giers mit den ausländischen Ministem. England verhülle nicht seine durch Oesterreich anstatt durch die Türkei das Andrängen Rußlands zum Meere aufhalten Zv lassen. Indem England in Wien vorspiegle, es würde selbst ein. österreichisches Vorgehen bis zu den Dardanellen billigen, wisse es sehr wohl

, daß damit der österreichisch-russische Krieg fertig wäre und England daher leicht sein Schäfchen scheeren könne. In dieser Richtung dürste bei diesem Besuche auch Manches jetzt geklärt werden.' Wahlen nnd Zahlen. Daß England mit seinen Parlamentswahlen fertig geworden, und daß in Folge dessen das Ministerium Gladstone die Entlassung ge nommen, haben wir gemeldet. Hier fügen wir nur eine Bemerkung hinzu: In dem reichen, protestantischen England, das seit Jahrhunderten einen giftigen und vernichtenden Haß gegen das arme

Irland genährt und bethätigt hat, in diesem England fanden sich nahezu anderthalb Millionen Stimmen, die ein altes Unrecht Unen und Irland ein Parlament und Land — „vier Aucharten und eine Kuh' — gewähren wollten. Andert halb Millionen einer solchen ungeheuren Wahlaufregung gegenüber, wobei Bier und Schnaps in Strömen flössen, ist eine gewaltige Zahl; das ist eine Zahl, die England und dem alten Gladstone zur höchsten Ehre gereicht; das ist eine Zahl, die mit Sicherheit einen ästigen Sieg verheißt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 08.08.1882
Umfang: 8
— so schreibt unser Wiener Correspondent unterm 6. ds. — kann fortdauernd als ein ernster bezeichnet wer den. England hat ten Corti'schen Antrag auf europäischen Schutz des Suezcanals mit der Be setzung der Stadt Suez beantwortet und damit einen weiteren eigenmächtigen Schritt außerhalb des euro päischen Concerts unternommen. Dabei wollen die zwischen der Türkei und ^England schwebenden Ver handlungen in Betreff des Vorgehens der ersteren Macht inAegypten nicht recht vorwärts gehen, wäh rend doch schon

habeit, berichtet der Parisex Times-Correspondent Folgendes: In eitler Unter redung mit einem leitenden europäischen Staatsmann erklärte dieser, sobald eine Collisjon zwischen Elig-- lanti und der Türkei droht, würde Europa unfehlbar in zwei feindliche La^er zerfallen. Oesterreich, Deutsch? land und Italien würdeii auf der einen, Russland, Frankreich und England auf der anderen Seite stehen. Der Kampf der Türkei gegen England be deute die Explosion in der ganzen europäischen Türkei, Oesterreichs

Vordringen gegen Salonichi (?) und Constantinopel in Gefahr, eine allgemeine Conflagra- tion und die Vernichtung der Türkei. Weder die Türkei noch Bismarck würden solche Gefahren herauf^ beschwören wollen. England überdies wünsche nichts sehnlicher als eine Verständigung mit der Türkei bezüglich Aegyptens. Dasselbe würde die türkische Souveränetät retten und die Finanzen der Türkei regeln; England würde sich zwar Aegyptens be mächtigen, ohne aber des Sultans Souveränetät in jenem Lande ganz aufzuheben

. Deutschland, Russ land und Frankreich können auch nichts Besseres verlangen, wenngleich Oesterreich einen anderen Aus gang wünsche. Wenn England vernünftig berathen sei, werde es sich mit der Türkei verständigen, wel-

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 09.08.1884
Umfang: 12
werden, laßt sich mit Grund annehmen, desto mehr, da durch das Scheitern der Londoner Konferenz sich eine neue Grup- pirung der Staaten zu vollziehen scheint, England vollständig vereinsamt dasteht und Frankreich eine Anlehnung an Deutschland sucht. In Vorarlberg ist wieder Graf Belrupt, welcher der liberalen Minorität (4 Stimmen) des Landtages angehört, zum Landeshauptmann und der neugewählte konservative Abgeordnete für Dornbirn, Adolf Rhomberg, zum Stellvertreter des selben ernannt worden

gelten, und daß England ihn auf sich selbst nicht anwendet, dürfte die Haupt ursache des wahrscheinlichen Mißer folges der Konferenz bilden. England hat die übrigen Mächte in die Noth wendigkeit versetzt, über seinen Streit mit Frank reich ein Urtheil abzugeben; ohne Zweifel in der Erwartung, daß dieselben es sich zur Ehre rechnen würden, die englischen Kastanien aus dem fran zösischen Feuer zu holen. Soviel wir wissen, hat keine der genannten vier Mächte hierzu Neigung gezeigt: Rußland, Oesterreich

wird, wenn sie einen Ein druck auf Frankreich machen will, den Muth ihrer eigenen' Meinung haben müssen. Die plumpen Hetzereien der «Times' zwischen Frankreich und Deutschland haben wesentlich dazu beigetragen, bei uns den früheren Glauben an englisches Wohl wollen für den deutschen Better abzulühlen und den politischen Blick der öffentlichen Meinung in Deutschland zu schärfen.' Daraus folgt, daß Deutschlands Ver hältnis zu England gelegenheitlich der Kon ferenz ein noch weniger freundschaftliches geworden ist, als es schon

vorher war, daß hingegen die Beziehungen des deutschen Reiches zu Frankreich sich wesentlich ge bessert haben oder mit andern Worten: daß Fürst Bismarck Herrn Gladstone und seine Kollegen, die ihm in letzter Zeit wiederholt den Weg verlegen wollten, in die Vereinsamung zu bringen suchte, was ihin glänzend gelungen zu sein scheint. Mag sich England über das Scheitern der Konferenz auch noch so gleichgiltig zeigen^ es ist offenbar in eine sehr schlimme Lage gerathen. Das frühere Abkommen mit Frankreich

und die Versicherung: ohne Ab kommen mit den Mächten dürfe kein neues ägyptisches Anleihen aufgenommen werden, bindet den Engländern doch einigermaßen die Hände. Zur Niederwerstmg des Auf- standes brauchten sie etwa 40,000 Mann, welche sie schwerlich auf die Beine bringen dürften. Da kann es Gladstone nicht eins sein, wenn alle Mächte, Frankreich und Deutschland voran, eine feindselige Stel lung gegen England einnehmen. Am Mittwoch sind die preußischen Bischöfe zum ersten Male seit dem Kulturkämpfe wieder am Grabe

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.07.1883
Umfang: 4
M 52 ikkußr. Vnterklll^ungs-^eikllgm Emunävierzigfter Jahrgang. unä ^ ikku^r. kanäw. Leikagm „Nekonom'. ^5 162 MMwoch, den 18. Juli 1883 Die Engländer und die Cholera. Bekanntlich haben die Engländer durch die eng lischen Handelsinteressen sich zu der Ueberzeugung bringen lassen, daß die Schiffsquarautaiue eine unnütze Maßregel sei, welche zur Fernhaltung der Cholera nicht diene, und man hat es England in ganz Europa sehr verübelt, daß dieses Land allein von allen Staaten von den Quarantaine

-Vor- schriften Abstand genommen hat. Gerade England hatte die allergrößte Verpflichtung, jede Aufmerk samkeit aufzuwenden, um Europa vor dem Ein dringen der Cholera zu bewahren, denn Englands Politik und der englische Krieg in Egypten haben die diesjährige Cholera geschaffen. Immerhin hätte man sagen können, daß die wissenschaftliche Ueberzeugung der Engländer ein mal dahin gehe, die Quarantaine sei nutzlos, und daß sie nüchtern genug sei, um einer eingebildeten Hilfe willen, nicht große materielle

Interessen zu schädigen. Das wäre vielleicht kein sehr sympa thischer, aber doch ein vernünftiger Standpunkt gewesen, und der Vorwurf hätte kaum erhoben werden dürfen, daß England aus Gewinnsucht die Choleragefahr für Europa nicht scheue. Inzwischen sind jedoch Dinge vorgekommen, welche beweisen, daß Englands Vorgehen nicht das Resultat einer wissenschaftlichen Ueberzeugung ist, sondern daß diese wissenschaftliche Ueberzeugung nur den sehr durchsichtigen Vorwand abgibt, der die Handels- Jnteressen

verdecken soll. Wenn England für sich das Recht in Anspruch nahm, die Quarantaine als nutzlos zu verwerfen, so mußte es den anderen Mächten das Recht lassen, die Quarantaine als eine heilsame Maßregel bei zubehalten. Ganz selbstverständlich war es dann, daß diejenigen Mächte, welche an einen Nutzen der Quarantaine glauben, nicht blos die Egypti- schen. Indischen und Türkischen, sondern ebenso die Maltesischen Provenienzen unter Quarantaine stellen würden, weil die Engländer in Malta die Provenienzen

, welche sich den Anschein gibt, bald für kirchliche, bald für humanitäre Interessen ein zutreten, welche aber thatsächlich kein anderes als das Handelsinteresse kennt, hat sich schon bei un gemein vielen Anlässen documcutirt. Aus „Humanität' hat England den Opiumkrieg mit China geführt, weil es nicht darauf verzichten wollte, sich durch die Vergiftung eines großen Landes zu bereichern. Aus „Humanität' hat Herr Gladstone sich über die „Bulgarischen Greuel' er eifert, weil es gerade in Englands Interesse lag

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.04.1888
Umfang: 8
stürzenden Mauer, erschlagen ; ein zweiter Arbeiter trug einige Verwundungen davon. - Der belgische,Dampfer „Vena' stieß bei Dover mit dem Englischen Dampfer „Biela' zusammen. Ersterer sank sofort. 16 Personen sind ertrunken. — Durch Explosion in Worlington (England) sind 28 Personen getödtet worden. — Von der großen Cowan- schen Seifen- und Zuckerfabrik in Barnes (England) brannte das Hauptgebäude bis auf den Grund nieder und der geschmolzene Zucker lief' in Strömen, helle Flammen schlagend

) und 1003 Notare. — 3500 Fabriken besitzt dieSchweiz, welche 150.000 Arbeiter beschäftigen. — Die Italiener sind die erste Nation der.Welt, was das Steuerzahlen anbelangt. Nach dem „Osserv. komsno' muß in Italien ein Grund besitzer, der 20.000 Lire vom Grundbesitze zieht 5800 Lire zahlen — (in England 530, in Deutschland 200 und in Frankreich 1800 Lire). Ein Eigenthümer, der 20.000 Lire Rente hat zahlt als jährliche Steuer in England 350 Lire, in Deutschland 120, in Frankreich 800 und in Italien 2690

Lire. — In Rom fallirten 4 Baufirmen, eine darunter mit 50 Mill. Lire Passiva (aus deutsch Schulden). — Deutschland hat 60.000 Schulen mit 5 Mill. Schülern, Frankreich 51.000 mit 5 Mill., Oesterreich'Ungarn 29.000 mit 3 Mlll., Spa nien 26.000 mit 2 Mill , England 58.000 mit 3 Mill., Italien 47.000 mit 2 Mill., Rußland 32.000 mit 1 Million. Nachtrag. Wien, 21. April- In der Abstimmung, den Dispo sitionsfond betreffend, ist ein Irrthum vorgekommen. Derselbe wurde nachträglich mit 22 Stimmen

des Gartens des Palais Bourbon, wo die Kammer tagt, erhöhen und mit einem Steingesims bekrönen, welches. spanische Reiter trägt. Der Verkehr wird von der Concordienbrücke bis zum Boulevard Saint-Germain während der Sitzungsdauer abgesperrt sein. Telegramme des „Tiroler Bollsblatt.' Innsbruck, 24. April. Die Königin von England ist gestern um 2 Uhr eingetroffen. Sie wurde vom Kaiser in großer Marschallsuniform erwartet; nach herzlichster Begrüßung nahmen die Majestäten am Bahnhofe ein Dejeuner dina- toire

Festesstimmung. Wien, 24. April. Der Branntweinsteuer- Ausschuß genehmigte den Einfuhrzoll des Alkohols nach der Regierungsvorlage, sowie den Antrag Meznik betreffs Propinations - Entschädigung GalizienS und der Bukowina. Berlin/ 24. April. Bulletin von 9 Uhr Vormittags : Der Kaiser hatte eine recht gute Nacht; das Fieber war Morgens ganz gering, das allgemeine Befinden ist etwas besser. Die Königin von England ist um 8 Uhr 45 Min. in Charlottenburg augelangt und von der kaiserl. Familie herzlichst begrüßt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.08.1889
Umfang: 6
Politik mit den Interessen der serbischen Nation in Einklang zu bringen. Kaiser Wilhelm II., von seiner fast vierwöchentlichen Nordlandsreise heimgelehrt, hat vorgestern von Wilhelmshasen aus an der Spitze eines stattlichen Geschwaders seine Reise nach England angetreten. Die Spannung, welche im vorigen Jahre zwischen den beiden nahe verwandten Höfen bestand und damals einen solchen Besuch unmöglich machte, ist nun wohl geschwunden. Kaiser Wilhelm wird Gelegenheit haben, der Ausstreuung

entgegenzutreten, daß er eine heftige Abnei gung gegen England empfinde. Die Wahrheit ist, Kaiser Wilhelm fühlt sich, obgleich ein Enkel der englischen Königin, einzig und allein als ein Deutscher und theilt gewisse mit England vorwiegend sympathisirende Regungen anderer Mit- glieder seines Hauses nicht. Damit läßt sich aber Achtung vor der englischen Nation und Werthschätzung ihrer Leistungen sehr wohl vereinen. Daß bei diesem Besuche auch die Politik im engeren Sinne nicht zu kurz kommen wird, dafür bürgt

und zu befestigen. Bald nachdem Kaiser Wilhelm aus England zurückgekehrt sein wird, wird er seinen Freund und Bundesgenossen, den Kaiser von Oesterreich, als Gast bei sich begrüßen. Ueber die Bedeutung dieses Ereignisses braucht in einem deutsch-österreichischen Blatte wohl kein Wort weiter verloren zu werden. Wenn auch aus den besonderen Wunsch des trauernden Kaisers jeder glänzende Empfang zu unterbleiben hat, so wird sicherlich der kaiserliche Gast in Berlin desto herzlicher willkommen geheißen

- mung Aegyptens noch nicht gekommen. Eng land erfülle seine Verpflichtung, Aegyplcn nicht eher zu ver lassen, als bis es im Stande sei, sich allein gegen innere und äußere Feinde zu vertheidigen. Lord Salisbury wies entschieden den Gedanken zurück, daß England gleichmüthig den Borgängen und Unternehmungen in Ost - Europa zu sehe, ohne Einspruch zu erheben oder seinen entgegenstehenden Willen zu bekunden. England könne nicht seiner hergebrachten Politik und nicht den Verpflichtungen entsagen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.07.1883
Umfang: 4
zu einer lebhaften diplomatischen Correspondenz zwischen Frankreich und England Anlaß gegeben. Man Zwei Frauenherzen. Roman nach Harriet Lewis, frei bearbeitet von Hennint Prankrliflkiii. (17. Fortsetzung.) Stolz und imponirend, wie eine junge Königin, schritt sie zur Thür hinaus und lieb Mr. und Mrs. Basset außer sich vor Erstaunen zurück. Sie durchschritt den Hof und ging zu der Gartenthür, wie sie gekommen war, hinaus. Die Nacht war finster, die Straße verödet. Wie ein aufgescheuchtes Reh eilte Beryl

nur selten gethan hatte — zum Himmel um Trost und Hilfe. Ermuthigt begab sie sich dann zur Ruhe. Aber sie schlief uicht. Stundenlang wälzte sie sich auf ihrem Lager, Pläne machend, und sie wieder ver werfend. Däne Cangers hatte vorausgesehen, daß diese Stunde für Beryl kommen werde. Ihren Stolz ken nend, hatte er geglaubt, daß nichts in der Welt sie soll nämlich in Londoner Regierungskreisen von den heftigen Ausfällen und Beschuldigungen der französischen Presse gegen England wegen angeb lich absichtlich

unterlassener Prophylaxis seh? un angenehm berührt worden sein. Die englischen Zeitungen wollen übrigens noch immer keinen Grund zu ernster Besorgniß erblicken; dasBritish- Medical - Journal versichert, daß die englischen Vertheidigungs-Maßregeln gegen die Epidemie so vollkommen seien, daß selbst wenn ein anS dem Mittelmeer kommendes Schiff sie nach England einschleppte, doch wenig in Bezug auf ihre Weiter verbreitung zu befürchten sei. Graf Chambord, der legitime König von Frankreich, liegt im Sterben

bcharrte mit aller dazu bringen werde, nachdem sie diesen Brief von ihrem Onkel erhalte»! hatte, nach England zurückzukehren. Er hatte geglaubt, daß sie lieber verhungern, als ihren Onkel aufsuchen werde. Auch hatte er darauf gerechnet, daß ihr die Äassets irgend eine Anstellung verschaffen würden. Aber Krankheit und Armuth haben schon man chen Stolz gebrochen und Däne Cangers hatte auf diese beiden Agentien nicht gerechnet, als er Beryl's Zukunft bedachte. Der Rath von Airs. Basset

, daß sie nach England zurückkehren und ihren Onkel besuchen solle, drängte sich immer wieder von Neuem auf. Sie rief sich jedes Wort seines Briefes zurück. Sie hielt ihn für einen erbitter ten. enttäuschten Mann. Sie fühlte ein Verlangen, mehr über ihre Herkunft zu wissen. Er konnte nicht mehr thun, als sie fortschicken, wenn sie zu ihm käme. Warum sollte sie ihn nichtschen, ihm ihre Geschichte erzählen, die Einzelnheiten ihrer Herkunft erfahren, und ihn bitten, irgend eine Unter kunft für sie zu finden

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 15.01.1885
Umfang: 10
gegen den ungarischen Staat zu erinnnern, damit die Krone nicht in die Nothwendigkeit versetzt werde, ihnen gegenüber von ihrer apostolischen Macht und von ihren Rechten Gebrauch zu machen. In der englischenPresse finden die in der Samstägs-Sitzung des deutschen Reichstags vom Fürsten BiSmarck über die politische Lage und England abgegebenen Erklärungen eine freund liche Aufnahme. Nur die Pall Mall Gazette macht eine Ausnahme. Das Organ der im perialistischen Radikalen führt eingehend aus, Bismarck's Rede weise

das deutsche Prestige, und die englische Regierung sei entweder ohnmächtig oder unehrlich in ihren Versuchen, diese Schädigung zu ver hindern. Bismarck drohe also, wenn England Deutschland in Afrika und Australien hindere, werde Deutschland England in Egypten belästigen und dort Frankreichs Absichten unterstützen, und diese Drohung sei sehr ernst, denn alle früheren hochtrabenden Redensarten. England kümmere sich nicht einen Deut um alle Mächte, sei schrecklich ungereimt. Es sei eine schöne Aussicht

für Eng land, für jeden eingeschlagenen deutschen Schädel in Afrika verantwortlich gemacht zu werden. Freilich sollte man meinen, England könnte für ein coloniales Deutschland der beste Bundesgenosse sein, während England für ein blos europäisches Deutschlaud ein werthloser Alliirter.sei; allein Bismarck lasse sich auf keine solchen sentimentalen Allianzen ein. Seine Politik bassre auf dem Grundsatz äo ut äes, und danach sollte sich das englische Cabinet einrichten. Sämmtliche Pariser Blätter

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