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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 20.08.1936
Umfang: 16
Der SekancMeek. Von Anna Wysfenbach. ES gab ein rechtes Aufsehen im Dorf, als es hieß, der Wilhelm, ; ber Nichtsnutz, müsse ins Feld. „Gott sei Dank," sagten die Bauern, „daß der endlich wegkommt, beim Militär werden sie ihn schon meistern, den Tunichtgut." „Vielleicht kommt er auch nicht wieder," meinte einer. „Der kommt wieder, ihr könnt euch drauf verlassen," entgegnete ein anderer, „Ohr wißt ja, Unkraut vergeht nicht? Der, von dem die Rede, war der Sohn einer armen Witwe im Dorf. Mel Freude

feiner eigenen Mutter nahm er 'die ersparten Groschen aus der Schublade. Dabei war Wilhelm ein hübscher Dunge, hatte schöne blaue Augen, lockiges, braunes Haar, war rank und schlank gewachsen, nur sein Charakter war grundschlecht. Dm ganzen Dorfe war auch nicht ein Mensch, der ihn leiden mochte, die Eltern verboten ihren Kindem mit ihm zu gehen. Später, als tx erwachsen war, trieb er es noch schlimmer. Raufen und saufen waren sein Tagewerk. Don Arbeit wollte er nichts wissen. Wo tx das Geld hernahm

ihn nur noch aufsässiger. Da kam der Krieg. Wilhelm wurde mit vielen an deren Burschen aus dem Dorfe eingezogen. Ach, dachte die Mutter, wie viel froher könnte ich sein, wenn mein Wil helm brav und gut wäre, statt so, von keinem geliebt oder geachtet. Scheu betrachtete sie ihn, der trotzig und verbissen, in feiner neuen, feldgrauen Uniform, die ihm so gut stand, ein Riese, voll Kraft, ihr die Hand zum Abschied gab. „Gehe mit Gott," sagte die alte Frau mit zitternder Stimme, „tue deine Pflicht, Wilhelm

." „Da, ja," war seine glanze Antwort. Kein einziges liebes Wott hatte er für seine Mutter. Die alte Frau saß nun ganz allein in ihrem arm seligen Häusl und dachte wie so viele andere Mütter an ihren Einzigen. Trotz allem, was er getan, er war nug doch einmal ihr Kind und hatte er ihr auch nie Freude gemacht, betete sie doch zu Gott für sein Leben, wie die anderen um ihre Söhne, Väter, Brüder beteten. Wilhelm schrieb ihr ein .einziges Mal eine kurze Karte. Sie freute sich herzlich darüber, war es doch ein Zeichen

, daß er einmal an sie gedacht. Eines Tages schrieb ein Bursche aus dem Dorfe an seine Eltern. Unter anderem berichtete er auch, daß Wil helm, mit dem er gemeinsam vor 'dem Feind gestanden, den Heldentod fürs Vaterland gestorben sei. ,Meine lieben Eltern-" schrieb er weiter, „wir waren alle sehr erstaunt über den Wilhelm, der, wie Ihr wißt, doch so schlecht war, er hat Me ganze Zeit, die er im Felde stand, sich tadellos geführt. Nicht eine einzige Klage wurde über ihn laut. Er war wie ungewandelt. Ob ihn der Ernst der Lage

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 29.01.1926
Umfang: 8
wollte sie ihren Bru der für zu anständig angesehen wissen, als daß er der Stütze feiner Schwester nachstellte. Und sie faßte Beckers Andeu tung fast wie eine Beleidigung ihres Bruders, ja, ihrer ganzen Familie auf. Becker bemerkte mit Unruhe dieses plötzlich erwachende Zugehörigkeitsgefühl zu ihrer Familie, 'das ihn in feiner Souveränität kränkte, aber er schwieg — vorläufig. Kapitän Hansen und Wilhelm trafen sich eines Som- mertages draußen im Wald. Wilhelm war in der Stadt ge wesen, um vielleicht Ottilie

, „ich bin hier wohl mehr als hundertmal gewesen und habe so manchen Sommer den Busch in seinen weißen Blüten gesehen, aber nie ist er mir als besonders schön ausgefallen, nie vordem fiel mir ein, daß er ja auch sein Leben, seine Bedeutung hat." Wilhelm hatte schon immer gegenüber den Schönheiten der Natur eine gewisse Andacht gefühlt, in ihnen eine le bende Seele gesehen und sie auf das bezogen, was er am meisten liebte. Und als er mechanisch antwortete: „Und was bedeutet der Busch da?", war er bange, die Antwort

ergriffen. Kannst du das verstehen?" Wilhelm antwortete, ohne aüfzusehen: „So muß etwas Großes in dir vorgegangen sein." „Das ist es auch." Nach neuer Pause sprach Kapitän Hansen mit einer Stimme, die voller beherrschter Begeisterung zitterte: „Ich wäre glücklich, gäbe es einen Becher so groß wie der Thors, als er das Meer trank, und ich könnte ihn auf einer einzigen Wohl leeren und das so laut verkünden, daß die ganze Welt es hörte — aber es darf ja alles nicht sein —" In der tiefsten Unruhe und Furcht

davor, daß Hansen Ottilien meinte — denn wer konnte es sonst sein? —, sagte Wilhelm: „Einmal muß es die Welt ja doch erfahren." „Nein, sie wird es nie." rabiat. Mit dem Ruf: „Lieber gehe ich ins Wasser!" schlug sie die Türe zu und verschwand. Das Schandurteil gegen die Perlacher Arbeiter-Mörder. München, 28. Jän. Im Perlacher Mordprozeß, bei dem Leutnant Polzing und Vizewachtmeister Prüfert wegen Erschießung von zwölf Arbeitern angeklagt und freigespro chen worden waren, hat der« Staatsanwalt

ergeben. Heute früh stand in der Nähe des Brandenburger Tores ein Tannenbaum, der in der Nacht von Rechtsradika- „Und — soll nicht einmal sie selbst es wißen?" fragte Wilhelm, ständig mit niedergeschlagenen Augen und erreg tem Atem. „Nein, nicht einmal — am wenigsten sie selbst — wenn nicht Gott morgen einen gewissen Mann zu sich nähme — nein, nicht einmal dann! Ich glaube, es kann nie anders werden als es ist. Es kann nie besser werden. Was nützte sie mir, wenn ihre Gedanken doch einem Toten gehörten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1918
Umfang: 8
an ordne, die bei der Üebung der Fahrt nicht Rädels führer, Haupttäter odqr Unteroffiziere waren. Das Verfahren ist daher nur gegen 31 Personen weiter zu führen." Die Dessen tlichkeit hat von der Gehorsanysver- weigerung nie etwas Erfahren, als das, was eben ein „Gerücht" mitteilte, das vom k. k. Korre- spondengbüro pflichtgemäß als Erfindung bezeich net worden ist. Jetzt sieht jeder, lvas von so einem „Gerücht" und lvas von einem „Dementi" zu hal ten ist. Ae öchMlssnge Seuifchlauds. Kaiser Wilhelm

und das deutsche Bott. Unsere Zensur — neben den Gerichten die ein zige noch funktionierende Staatsmaschine — macht es uns unmöglich, über die Schicksalsfrage, vor die Wilson das deutsche Volk gestellt hat: zwischen sich und dem Kaistr Wilhelm zu wählen, etwas zu sagen. Im Deutschem Reiche selbst haben die Blätter ungleich größere Freiheit. So konnte die „Fränki sche Tagespost" in Nürnberg über das Verhältnis zwischen Volk und Kaiser schon am 10. Oktober, also bevor noch Wilson die Frage an das deutsche Volk

der Gedankengang Wil helm II. Was der Kaiser mit der Armee und Flotte für möglich erachtet hat, geht aus allen seinen Reden, aus allen seinen Kundgebungen hervor, von dem ersten Ar meebefehl, den er am 15. Juni 1888, am Todestag Kaiser Friedrichs III., erlassen hat, bis zu der Rede vor den Kruppschen Arbeitern. In Wilhelm II. sehen wir den letzten deutschen Mili tär m o n a r ch e n. Er ist der Träger des größten Krie ges der Welt, der damit endet, daß das Militärsystem zu sammenbricht und daß sich Deutschland

, auch das offizielle Deutschland, in einen. Völkerbund eingliedert, der die Ab rüstung zur- Fskge hak. Daß dieses Deutschland als Glied des Völkerbundes den Anschauungen Wilhelms II. durch aus «acht entsprechen kann, muß man begreifen. Das System des Zarismus ist in Rußland zusammengebrochen, nachdem in China die älteste Monarchie zusammengebro chen ist. Und nun wankt das System des preußischen Mi litarismus in seiner Spitze noch weit mehr als in seinen Grundfesten. Noch ist Wilhelm II. deutscher Kaiser und König

von Preußen, aber er empfindet wohl selbst, daß er nicht mehr das sein kann, als was er sich seit dem ersten Tage seines politischen Erwachens gefühlt hat: als ein von Gott eingesetztes „Instrument", vor allem als der oberste Kriegsherr der glänzendsten und bestorgant- sierten Armee. Wilhelm II. muß sich selbst fremd erschei nen, wenn er die Staatssekretäre ernennen muß, die ihm die Beschlüße der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion und der Generalkommission der Gewerkschaften Deutsch lands nennen

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 27.04.1906
Umfang: 12
das Auflegen katholischer Zeitungen verlangen, besonders energisch beim Quartalwechsel. Hier ist aus katho lischer Seite ein langjähriges großes und fatales Versäumnis gutzumachen. Ausland. Das Kaisertelegramm an Goluchowski. Ans München wiro dem „B. V." geschrieben: Die demsch-italie- nischen Beziehungen sind gegenwärtig wieder Gegenstand leb hafter Erörterungen; die Italiener fühlen sich zurückgesetzt, weil Kaiser Wilhelm dem österreichisch-ungarischen Minister des Äußern Grasen Goluchowski wegen

seiner Dienste in den Marokko-Verhandlungen so lebhaft gedankt, ihit einen wackern Sekundanten Deutschlands genannt und ihn seiner Gegenleistung versichert hat. Das Telegramm ist, wie man jetzt erfährt, verursacht durch eine Depesche des Kaisers Franz Joseph, worin er dem Kaiser Wilhelm seine Genug tuung über die in Algeciras erzielte Verständigung ausge drückt hat. Das temperamentvolle Telegramm des Karsers Wilhelm wäre vielleicht besser unterblieben, da es in andern Ländern nur Anlaß zur Hetze

gegen Deutschland bietet und die Stellung Deutschlands, insbesondere aber Oesterreichs unnötigerweise erschweren kann. Gleichwohl muß gesagt werden, daß das Telegramm des Kaisers Wilhelm lediglich der Ausdruck einer gegebenen Lage ist. Auf der Marokko- Konferenz ist Italien auf Seiten Frankreichs, Englands und Spaniens gewesen, soweit es möglich war, ohne die Rück sicht aus die deutsch österreichisch-italienischen Bündnisse offen zu verletzen. Unter dem jetzigen König voll Italien ist die italienische

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 02.09.1914
Umfang: 8
der französischen Kriegs erklärung, erneuerte König Wilhelm I. den Orden. Diesmal wies er selbstverständlich oben nur ein W und unten die Jahreszahl 1870 auf. Das Großkreuz wird ausschließlich für gewonnene entscheidende Schlachten, nach denen der Feind seine Position verlassen mußte, oder für die Wegnahme einer bedeutenden Festung, resp. für die erfolgreiche Verteidigung einer Feste, den Kommandanten verliehen. Kaiser Wilhelm II. folgt nun dem Beispiele seines Großvaters. Beiden der Entfagung

des »Kaiser Wilhelm ' der Große". An der Mündung des Rio de Oro (spanische Ko lonie) ist eine kleine Halbinsel der Küste vorgelagert und bildet einen geschützten Ankerplatz für Schiffe. Hier hatte sich der „Kaiser Wilhelm der Große" vor Anker gelegt und wurde am 28. August von einem eng lischen Kreuzer überrascht, während er in voller Ueber- einstimmung mit den Neutralitätsgesetzen Kohlen ein nahm, und zum Sinken gebracht. Dies ist eine dem Völkerrecht widersprechende Handlung. Der größte Teil

der Besatzung des „Kaiser Wilhelm des Großen" ist gerettet. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm der Große" lief als Ozeandampfer des Norddeutschen Lloyds am 4. Mai 1897 vom Stapel. Er war Jahre lang das schnellste Schiff des Ozeans und erzielte eine Geschwin digkeit von 22—23 Seemeilen in der Stunde. Der Anschaffungswert des Dampfers, der jetzt nur mehr mit einem kaum nennenswerten Betrage zu Buch stand, dürfte sich auf etwa 25 Millionen Mark belaufen haben. Sonstige Meldungen. Ueber 2 MM. Kriegsfreiwillige

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 18.04.1903
Umfang: 20
, „ich bin über häuft mit Arbeit und wünsche, daß die Angelegenheit sogleich zum Ab schluß gebracht werde. Ruft Fräulein Bertha! Wenn sie meinen Antrag annimmt, so wird die Hochzeit bald stattfinden, wenn sie sich weigert, einzuwilligen, so werde ich sehen, was ich zu tun habe." Er sprach die letzten Worte in einem so drohenden Tone, daß Herr von Caumont seine Tochter sofort kommen ließ. Nach dem er Bertha den Grund des Besuches von Wilhelm erklärt hatte, antwortete diese zu seiner Ueberraschung

, daß sie nichts dagegen habe, Schloßfrau von Han zu werden. Ihr Vater hatte vermutet, sie werde die Idee an eine solche Verehelichung mit Unwillen zurück weisen, aber als er sah, daß sie sich gelassen zeigte, gab er, wenn auch mit schwerem Herzen, seine Einwilligung. Wenige Tage nachher wurden die beiden Brautleute in der Schloßkapelle zu Han getraut. Die ersten Monate ihrer Verehe lichung waren glücklich. Wilhelm der Verwünschte, welcher sich gänzlich seiner Gemahlin widmete, ließ seine Vasallen und Nach barn

unergründlichen Glaubens, voll unerschöpflicher, gleichsam elementarer Opferkraft. Frei willige Arbeiter bauten prächtige Kathedralen, die bis auf die Neuzelt eine Offenbarung mittelalterlichen Fühlens und Denkens geblieben sind. Die Prinzen und Könige, so groß auch ihre Kühnheit war, zitterten vor der Exkommunikation. Die Kirche beherrschte die weltliche Macht; und dennoch verharrte Wilhelm der Verwünschte im vollständigen Un glauben. Auf seinen Streifereien forderte er von Kirchen und Klöstern der Umgegend

gehört. Elektrisch betriebene Dreschmaschine mit fahrbarem elektrischem Motor. (Zum Bild auf Seite 63.) Der Elektrizität gehört die Zukunft, denn von allen Energieformen, die der Mensch in seinen Dienst gezwungen, läßt sich die Elektrizität am leichtesten in den Dienst der Arbeit jeglicher Art stellen. Zudem kann jede Kraftquelle vom fallenden Wasser im Bergtale „Ich sterbe vor Durst," sagte Wilhelm zu seiner Gemahlin. „Wenn die göttliche Allmacht, von der Du mir unaufhörlich erzählst, groß ge nug

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1919
Umfang: 8
auch Wilhelm II. genießt, ihn nur unter dem Druck der Machtmittel der Entente ausliesern. In diesem Fall würde aber die Auslieferung nur an Deutschland erfolgen. Berlin, 9 Juli. Hindenburg richtete ein Hand schreiben an den französischen Marschall Foch und er klärt, daß die Armee für die Erfüllung der Friedens bedingungen alles tun werde, was mit ihrer Ehre vereinbar sei. Aber ein Soldat, der nicht für seine Kriegsherren eintrete, sei des Namens nicht wert. Hindenburg bittet Marschall Foch

liegen für nahe zu 200 Millionen Gulden Lebensmittel und Rohstoffe zur Ausfuhr nach Deutschland bereit. Es stand nicht seine Wiege bei uns im Land Tirol, I Als eisern' Kriegswahrzeichen, das jenen dienen soll, Er war ein bied'rer Schwabe, doch stets blieb sein Idol | Die Gut und Blut geopfert freudig fürs Land Tirol, Das Land, für das er mutig um Recht und Freiheit stritt, | So steigt heut Wilhelm Biener empor zum freien Licht, Das Land, für das er— opfernd sich selbst—unsäglich litt. | Als wollt

, Wie er dem deutschen Wesen wies seine rechte Bahn. — Mehr als zweihundert Jahre verstrichen in der Zeit, Da Kanzler Wilhelm Biener bem Tode ward geweiht. Unschuldig mußte fallen sein edles, Lettisches Haupt, Weil Fürstengunst den Welschen dortmals zu viel geglaubt. Er kämpft' nicht mit dem Schwerte: doch ärger war sein Streit Gen welsche Selbstsucht, Tücke, Falschheit, Betrug und Neid. Wie er das Deutschtum schützte vor fremdem Joch und Schmach, Das fand nicht seinesgleichen, es macht's ihm keiner nach! Doch ach

als genug! „Der Biener, der muß sterben!" rief seiner Feinde Troß, Man warf ihn in den Kerker im Rattenberger Schloß. Dort war dem Bei! des Henkers er schuldlos überstellt, Ja, schuldlos ! rief die Stimme damals durch alle Welt. Als Märtyrer der Freiheit für das Tiroler Land Starb Kanzler Wilhelm Biener, entehret und verkannt. — Heut', da um unser schönes urdeutsches Südtirol Wir alle fiebernd bangen im Herzen, Zoll um Zoll, Heut soll der tote Kanzler aufs neue uns ersteh'n, Im Rattenberger Städtchen

schallen durch das Tal, Wenn unsre Krieger kommen, begrüßt vieltausendmal, Dann grüß' sie in der Heimat als deutscher Treu Symbol: Ein eiserner Wilhelm Biener als Kanzler von Tirol! Kufstein. August S i e g h a r d t.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 17.05.1912
Umfang: 8
über die Frage, ob ein Staats bürger ausgewiesen werden kann, der bereits zehn Jahre in der Gemeinde wohnt, also den Anspruch auf Erteilung des Heimatsrechtes erworben hat, eine offenbar recht irrtümliche Ansicht hat. — Die Interpellation beweist, was alles sich Dorfpaschas in Oesterreich gegen Arbeiter herausnehmen kön nen und für welche Methoden sie die Unterstützung der staatlichen Behörden finden. IklltslWNd. * Die neueste Rede Wilhelm II. Wilhelm II. war in den letzten Tagen in Stratzburg

gegenüber nicht genügend ge wahrt habe. Verantwortlich für den Vorgang war in erster Linie der Unterstaatssekretär Mandel, der in dieser Sache über den Kopf des Statthalters und des Staatssekretärs gehandelt hat. Wilhelm II. hat es nun für richtig befunden, Herrn Mandel den Exzellenztitel zu verleihen. Damit aber nicht genug. Im Laufe einer Tischunterhaltung bei dem Staatssekretär Zorn von Bulach kam die Rede auch auf die Zwischenfälle, die sich in Elsaß-Lothringen seit der Einführung der neuen

Verfassung ereignet hatten, und da sagte Wilhelm II. zu dem Büraer- meister Dr. Schwander nach einer Meldung des Pariser „Matin" folgendes: „Wenn dies so fort geht, schlage Ich Ihre Verfassung in Scherben. Sie kennen Mich bisher nur von der guten Seite, könn ten Mich aber leicht von einer anderen Seite ken nen lernen. Jawohl, wenn es nicht anders wird, machen wir aus Elsaß-Lothringen eine preußische Provinz." Diese ungeheuerlichen Aeußerungen werden vom offiziösen „Berliner Lokal-Anzeiger" in folgender

Form bestätigt: „Hören Sie einmal, Sie haben uns bis setzt hier nur von der guten Seite kennen gelernt. Ich kann Ihnen aber sagen, daß Sie uns auch von der anderen Seite kennen lernen können. Das kann so nicht weitergehen hier. Wenn die Dinge aber so weitergehen, dann heben wir einfach die Verfassung auf und verleiben Sie Preußen ein." Zu der Rede bemerkt der Ber liner „Vorwärts": Wenn Wilhelm II. wirklich diese Worte gebraucht hat, so können sie nicht scharf genug zurückgewiesen

werden. Denn diese Aeuße rungen würden zeigen, daß Wilhelm II. wieder ein mal den Anspruch erhebt, ein Selbstherrscher von Gottes Gnaden zu sein, der sich, wenn es ihm be liebt, über die Verfassung einfach hinwegsetzen könnte. Die elsaß-lothringische Verfassung beruht auf dem Reichsgesetz und sie kann nur mit Zustim mung des Reichstages und des Bundesrates geän dert werden. Wilhelms Worte würden, wenn sie wahr wären, einfach die Drohung mit einem ver fassungswidrigen Staatsstreich sein, die Drohung, den gesetzlichen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 27.03.1897
Umfang: 12
Wohnung des gewählten Abgeordneten Hofrath Kareis wurde polizeilich bewacht. Kine schwere innere politische Krisis soll in Deutschland bevorstehen. In politischen Kreisen herrscht die Ansicht, daß die Tage des Reichskanzler amtes Hohenlohe's gezählt sind. Keutschkand. Die Zentenn ar fei er des Ge burtstages weiland Kaiser Wilhelm I. gestaltete sich in allen Haupt- und Provinzstädten des deutschen Reiches zu einer äußerst imposanten. Am glänzendsten waren natürlich die Feierlichkeiten in Berlin

, wo die deutschen Fürsten zusammenge kommen, um der Enthüllung des auf der Schloß freiheit errichteten Monumental-Denkmales Wilhelm I. beizuwohnen. Zu diesem Akte waren auch tausende und abertausende Menschen aus der Provinz herbei geeilt. Die Enthüllung wurde eingeleilet durch den Anmarsch der Fahnenkompagnie, an deren Spitze Kaiser Wilhelm II. ritt. Als die Hülle des Denk males fiel, salutirte der Kaiser, alle Uebrigen ent blößten das Haupt, Der Domprediger Habert hielt eine längere Rede

. Mittlerweile war der Kaiser weggeritten, um sich an die Spitze der Parade zu stellen. Zirka 16.000 Mann betheiligten sich an derselben. Eine Medaille mit der Inschrift: „Dem Andenken Wilhelm des Großen" wurde an die Truppen vertheilt und verfügt, daß bei der Armee die deutschen Farben an die Seite der preußischen treten. Fürst Bismarck war zu der Feier nicht in Berlin erschienen. Man bemerkt es auch in ungünstigem Sinne, daß Kaiser Wilhelm bei der Enthüllungsrede der Mithelfer an der Einigung des deutschen

Reiches, der Paladine Wilhelm I. in wenig ansprechender Weise gedachte. Der Monarch sprach von Bismarck, Moltke usw. als von „Handlangern des kaiserlichen Willens." Kreta. Die Aktion der Mächte vor "Kanea wird nicht nur von den Griechen, sondern von der ge- sammren politischen Welt nicht allzu tragiscy genom men, denn mit der über Kreta verhängten Blockade hat man höchstens erzielt, daß mehrere griechische Kriegsschiffe aus den kretensischen Wässern abgedampft sind. Man hat diese Schiffe deshalb

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 18.07.1891
Umfang: 12
an die Buchdruckerei Carl tampe Imst, einzusenden. Kaiser Wilhelm in England. Wie ist doch unser Gedächtniß kurzlebig! Es sind noch nicht vier Jahre über's Land ge gangen, daß es in Deutschland am Hose förmlich eine englische und eine anti-englische Partei gab und es schien, als ob Fürst Bismarck und der junge Prinz Wilhelm auf der einen Seite sich niemals verständigen könnten mit der Gruppe, welche von dem Geiste der damaligen Kron prinzessin Viktoria, späteren Kaiserin Friedrich, geleitet wurde. Im Bolksmund gab

es bittere und heitere Anekdoten, in denen gegen die eng lische Gruppe Partei genommen wurde, und selbst der auf den Tod kranke Kaiser Friedrich der Dritte wurde nicht geschont, vielmehr ihm der Spottname Friedrich des Britten gegeben. Und dann, als der junge Kaiser Wilhelm zum ersten Male Flottenschau hielt und den Befehl gab, daß ein kriegsmäßig ausgerüstetes Schiff zum Angriff auf den Feind schreite, da that er dies, wie man erzählt, mit den Worten: „Nun druff aus die Großmutter

!" Denn daß die englische Flotte dereinst von der jungen deutschen bekämpft würde, schien bei der Abneigung Wil helms gegen alles englische Wesen immerhin im Bereiche der Möglichkeit zu liegen. Aber dann folgte der Fall des deutschen Kanzlers, folgte der erste Besuch des Kaisers Wilhelm in London und zur namenlosen Freude der Kaiserin Friedrich, welche jetzt jenen großen politischen Triumph feiert, der ihr bis zum Tode ihres Gatten durch die Gegnerschaft Bis marcks versagt blieb, fand eine volle Annäherung

keine Nachrichten ein. Alles fragte zagend und bebend nach der Zahl der Opfer, womit die Niederlage bezahlt werden mußte. Vorerst wurden nur die bekanntesten Namen genannt: Erz herzog Wilhelm leicht, die Generale Festetits und Brandenstein schwer verwundet. Wie viele Tausende mochten aber neben ihnen gefallen, wie Viele schwer verwundet auf dem Schlachtfeld zurückgelassen worden sein? Hunderte von Familien waren in Kummer und Angst um das Schicksal ihrer Angehörigen ge« stürzt, über welches sie nirgends

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Tiroler Post
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Seite 1 von 24
Datum: 29.05.1914
Umfang: 24
samsten Vorgänge in rascher Reihenfolge sich ab- den Fürsten immer wieder seiner unbedingten lung der gegenwärtigen Lage in Albanien durchaus nicht überraschen. Der Name Essad Pascha besagt alles. Fürst Wilhelm traute ihm vom ersten Tage an nicht, war es doch bekannt, daß Essad Pascha selbst nach dem Fürstenthrone Albaniens gestrebt und daß es bloß die Einmütigkeit oer Mächte in der Wahl des Prinzen zu Wied zum Fürsten war, das Essad Pascha bewog, den offenen Ausstand nicht schon früher zu wagen

wieder seiner unbedingten Treue und Ergebenheit versichert. Mit großem Ge schick und seinen reichen Geldmitteln organisierte er einen Aufstand, so daß sich 5000 Bauern nur mHr zwei Stunden von der Hauptstadt Durazzo befanden, als der Putschversuch entdeckt wurde. Nach einer erregten Audienz beim Fürsten Wilhelm mische Bewegung hat Austria geradezu vor bildlich gewirkt und wenn heute die Katho liken Oesterreichs aus den hohen Kreisen, un ter den weltlichen und geistlichen Würdenträ gern, unter den Gelehrten, Künstlern

der Aufständi schen und feuerte selbst den ersten Schuß auf den fürstlichen Palast ab. Da Fürst Wilhelm noch früh genug die Hilfe der Schutzmächte angerusen hatte, konnte der Aufstand unterdrückt und Essad Pascha gefangen genommen werden. Die Ruhe sollte von kurzer Dauer sein. Be reits am 23. Mai hatten die Aufständischen, die aus allen Teilen der mohammedanischen Bevölke rung Albaniens ungeheuren Zulauf erfuhren, mit den holländischen Gendarmerieofsizieren und den diesen noch gehorchenden Gendarmen blutige

Zu sammenstöße, bei welchen trotz Kanonen und Ma schinengewehren die Rebellen vollständige Sieger blieben. Fast alle holländischen Offiziere wuroen gefangen genommen. Die Nachrichten von dem Anmarsche der Revolutionäre erzeugte in Durazzo beispiellose Panik. Fürst Wilhelm mit Gemahlin und Familie flüchtete sich Hals über Kopf aus das italienische Kriegsschiff „Misurata". Diese Flückt war wohl etwas übereilt, was Fürst Wilhelm bald genug auch selbst einsehen mußte. Durch einen Parlamentär versuchte er öorn

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Tiroler Post
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Seite 10 von 12
Datum: 18.04.1903
Umfang: 12
, so werde ich sehen, was ich zu tun habe. Er sprach die letzten Worte in einem so drohenden Tone, daß Herr von Caumont seine Tochter sofort kommen ließ. Nach dem er Bertha den Grund des Besuches von Wilhelm erklärt hatte, antwortete diese zu seiner Ueberraschung, daß sie nichts dagegen habe, Schloßfrau von Han zu werden. Ihr Vater hatte vermutet, sie werde die Idee an eine solche Verehelichung mit Unwillen zuruck weisen, aber als er sah, daß sie sich gelassen zeigte, gab er, wenn auch mit schwerem Herzen

, seine Einwilligung. . Wenige Tage nachher wurden die beiden Brautleute m der Schloßkapelle zu Han getraut. Die ersten Monate ihrer Verehe lichung waren glücklich. Wilhelm der Verwünschte, welcher sich gänzlich einer Gemahlin widmete, ließ seine Vasallen und Nach barn in Ruhe. Aber bevor das Jahr _ zur Neige ging, bekamen seine eingewurzelten Gewohnheiten wieder die Oberhand, und wieder wütete er mit Blut und Brand in den Besitzungen semer Nachbarn. Bertha hatte sich mit ihm verehelicht m der Erwart ung

war, Zitterten vor der Erkommunikation. Die Kirche beherrschte die weltliche, Macht; und dennoch verharrte Wilhelm der Verwünschte im vollständigen Un glauben. Auf seinen Streifereien forderte er von Kirchen und Klöstern der Umgegend unerbittlich Lösegeld. Seine Gemahlin, hatte oft ge sucht, in ihm bessere Gesinnungen zu erwecken; aber immer fiel er wieder in seine angeborne Wildheit zurück. Ich sterbe vor Durst," sagte Wilhelm zu seiner Gemahlin. „Wenn die göttliche Allmacht, von der Du mir unaufhörlich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.08.1926
Umfang: 6
über die Periode von 1890 bis 1905 vor. Einige Gedankengänge feien hier wiedergegeben: „Wilhelm II. ist mehr ein Künstler als ein Politiker. Er steht näher zu Hamlet als zu Cäsar. Er spricht zu viel. Franz Josef I. sagte zu mir öfter: Wenn nur der Deutsche Kaiser schweigen könnte. Er spricht zu viel und zu oft. Es ist besser, wir schweigen und lassen unsere Minister reden. Es war das unglückliche Schicksal Wilhelms II. und der Welt, daß er die Nation auf neue Wege führen, daß er einer der große Hohenzollern

sein wollte, die Epoche sachten in der Geschichte ihres Volkes, und daß er dazu nicht stark genug war." „Das Werk des großen Kurfürsten, Friedrichs des Großen, Wilhelms I. dachte er fortzusetzen und aus der deutschen Großmacht eine Weltmacht zu bilden. Dabei wollte Kaiser Wilhelm die neue Machtstellung ohne Krieg gewinnen." Aber eine solche Machtstellung, sagt Andräfsy, wre Wilhelm II. sie erträumte, ohne Feuer und Eisen )n erobern oder zu behalten ist schwer. „Ich hatte selbst einmal," fährt er fort, „Gelegenheit

. Was war ans Bismarcks Politik geworden, der das Unmögliche wahr gemacht hatte, um Frankreich zu isolieren, um jeden neuen Krieg zu verhüten! Aus An- drässys Buch geht deutlich die entscheidende Rolle hervor, die Wilhelm II. bei der Festsetzung der großen Richtlinien der neuen Politik spielte. » Verkauf des tschechoslowakischen Besitzes der Alpinen MontangeseLschaft. KB. Prag, 6. August. Heute wurde in Mähr.-Ostrau der Vertrag über den Ankauf der Grmben der Alpi nen Montangesellschaft durch den tschechoslo

von Jahr zu Jahr so sehr gewachsen ist, und eine solche Gestaltung angenommen Hat, daß sie den religiösen Lebensnormen widerspricht, die die Gesellschaft Jesu von ihren Mitgliedern verlangt. Daher bittet Dr. Muckermann den Papst um die S a k u- l a r i s a t i o n, das heißt, um den Uebertritt in den Welt priesterstand. Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft in Berlin hat sich entschlossen, ein Institut für Anthropologie, E r b l i ch k e i t s f o r s ch u n g und Eugenik

Menschen beim Brande ums Leben gekommen sind. Eine genaue Untersuchung wird erst mög lich fein, sobald der Brand, der n o ch i m merand a uer t, erloschen fein wird. 6MMt 3n»U. Senator Dr. Wilhelm M e 5 i n g e r, ursprünglich Mit glied der Deutschen Nationalpartet, dann parteilos, hat in den letzten Jahren bei fast allen internattonalen Tagungen die Beschwerden der Sudetendeutschen vorge bracht,- seine eindrucksvolle Anklagerede z. B., die er am 19. April 1922 bei der Minderheitenkonferenz der Völker

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 12
Datum: 26.10.1913
Umfang: 12
des Deutschen Kaisers .in Wien. Am 26. Oktober wird Kaiser Wilhelm zum Besuche des Kaisers Franz Josef aus Konogischt, wo er aus Einladung des Erz herzogs Franz Ferdinand zwei Tage an den Jagden teilnimmt, in Wien eintreffen. Der Tiroler Landtag ist am 18. Oktober vertagt worden, nachdem er unter anderem die Landtagswahlreform einstim mig angenommen. Die Vorarbeiten für eine schnelle Erledigung der Gemeindewahl reform bei der nächsten Landtagstagung werden bereits getroffen. Ausland. Die Völkerschlacht

, die Ankunft des Deutschen Kaisers, des Großfürsten Cyrill, des Prinzen Wilhelm von Schweden und der Bundesfürsten ab. Nach einer herz lichen Begrüßung zwischen unserem Erzher zog Thronfolger, Kaiser Wilhelm und den Bundesfürsten erfolgte die Weiheansprache eines Nachkommen des Generalfeldmar schalls Schwarzenberg, des Fürsten Karl Schwarzenberg, worauf Erzherzog Franz Ferdinand und Kaiser Wilhelm am Denkmal Kränze niederlegten. An der Feier nahm ne ben dem Monarchen und Fürstlichkeiten, ne ben

dem deutschen Reichskanzler und dem österreichisch-ungarischen Gesandten in Dres den auch die Deputation des W i e n e r G e-- meinderates, mit dem Bürgermeister Dr. W e i s k i r ch n e r an der Spitze, teil. Als nach einem feierlichen Tedeum in der russi schen Gedächtniskirche unser Thronfolger mit Kaiser Wilhelm in das neue Rathaus fuhr, wurde derselbe auf dem ganzen Wege von einer dichtgedrängten Menschenmenge mit enthusiastischen Zurufen begrüßt. Bei der Ta fel im Rathause saß er rechts vom Deutschen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 02.09.1914
Umfang: 10
entlassen und den General Pau an ihrer Stelle mit dem Befehl über die Truppen betraut hat, die gegen das Unterelsaß operierten. Darauf lief vom Kaiser Franz Josef an Kaiser Wilhelm folgende Antwort ein: Erfüllt es mich schon m't freudigem Stolze, daß Du den . Maria-Theresta-Orden mit der Gesinnung annahmst, j mit der Dir den Orden gewidmet, so bewegt ; mich die Anerkennung, daß Du mich mit dem , Orden „pour le merite" beglückst und Höxendorf j mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet hast, aufs - tiefste

Wilhelm. Verleihung der höchsten militärischen Orden. Wien, 27. August. Kaiser Franz Josef sandte an Kaiser Wilhelm folgendes Telegramm: Die herrlichen, den mächtigen Feind niederschmetternden Siege, welcher das deutsche Heer unter Deiner obersten Führung erkämpfte, haben ihre Grund lage und ihren Erfolg Deinem eisernen Willen zu danken, welche das wuchtige Schwert schärfte und schwang. Dem Lorbeer, der Dich als Sieger schmückt, möchte ich das hehrste militärische Ehren zeichen, das wir besitzen

, 28. Aug. Von Kaiser Wilhelm ging a.i Se. k. k. Apostolische Majestät Kaiser Franz Josef folgendes Telegramm ab: Gerührt und er freut danke ich Dir für das Telegramm, das Deinen und Deiner Wehrmacht Empfindungen für meine Wehrmacht zum Ausdruck bringt. Auch für höchste Auszeichnung für mich und für meinen Ge neral spreche ich Dir meinen tiefsten Dank aus. Unsere treue Waffenbrüderschaft, die sich auch im fernen Osten bewährt, ist das schönste in dieser Zeit. Inzwischen haben auch Deine Truppen

im Norden große Erfolge errungen. Nimm dafür den Orden „pour le merite" zum Zeichen meiner Aner kennung an. Dem General Hötzendorf ver leihe ich das Eiserne Kreuz 2. und 1. Klasse. Gott hat bisher geholfen, er wird auch weiter helfen. Er segne Deine und Meine Sache. Wilhelm. \ Berlin, 28. August. Die „Germania" hebt ; neuerlich die Bedeutung der Schlacht von Krasnik hervor, verweist auf den Siegesjubel in der Do naumonarchie, der im Deutschen Reiche laut und freudig ein Echo findet. Was nicht anders mög

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.10.1918
Umfang: 4
fest. Er wird heute nachmittags dem Bun- Lesratsausschutz für auswärtige! Angelegenheiten und den Führern der Neichstägsparteien mitgeteilt werden. Gin Appell an Haffes Wilhelm. In öör letzten Zeit sind so vielerlei Gerüchte und Mei nungen über Stellung und Person des Deutschen Kaisers im Lichte der gegenwärtigen weltgeschichtlichen Ereignisse laut geworden, daß eS nicht mnntereffant ist, einmal ein -reichsdeutsches Blatt darüber sprechen zu hören. Die in Nürnberg erscheinende ^Fränkische Tagespost

hat, bis zu der Rede vor den Kruppschen Arbeitern. - In Wilhelm st. sehen wir den letzten deutschen Militärrnonarchen. Er ist der Träger des größten Krieges der Welt, der damit endet, daß das Militärsystem Msammenbricht, Saß sich Deutschland, auch das offizielle Dentschlanö, in einen Völkerbund eingliedort, der die Ab rüstung zur FMge hat. Daß dieses Deutschland als Glied des Völkerbundes den Anschauungen Wilhelms n. durch aus nicht entsprechen kann, muß man begreifen. Das System des Zarismus ist in Rußland

zusamme»gebrochen, nachdem in China die älteste Monarchie zustrrnmcnge- b rochen ist. Und mm wanft das System des preußischen Militarismus in seiner Spitze noch weit mehr als in -seinen Grundfesten. Noch ist Wilhelm II deutscher Kaiser und König von Preußen, aber er ewpftndet wohl selbst, daß er nichtmehrdas sein kann, als was er sich ffeit dem ersten Tage seineS politischen' Erwachens gefühlt chat: als ein von Gott eingesetztes „Insti-uweuL", vor allem -als der oberste Kriegsherr der glänzendsten

und best organisierten Armee. Wilhelm Ji. muß sich selbst fremd erscheinen, wenn er die Staatssekretäre ernennen mutz, die ihm die Beschlüsse der sozialdemokratischen ReiKstaasfraktion yird der Generalkommission der Ge werkschaften Deutschlands nennen. Wilhelm, il. muß Wilsons Voraussetzungen für den Waffenstill stand unfaßbar finden. ... Wilhelm li. muß sich selbst als deutscher Kaiser unmöglich erscheinen. Er erscheint aber auch einem neuen Dentschlanö nicht als der ge eignetste Ausdruck

, das sich nach Freiheit sehnt, nie einen Mann zum Oberhaupt wählen dürfe, der gewohnt ist, Heere zu kommandieren. Wir glau- bee, daß Wilhelm II. den Gegensatz seiner bisherigen Staatsaufsassuug und der Gestaltung des künftigen Deutschlands begreift... Der Kaiser hat stets die größten patriotischen Opfer von seinen „Untertanen" verlangt. Nun, wo diese Untertanen zu Staatsbürgern werden, soll er selbst feilte Opferbereu- schaft zeigen, soll er selbst zurücktreten und so ein glanzen des Beispiel geben

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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 14
Datum: 28.09.1934
Umfang: 14
zu besitzen, in dessen Persönlichkeit die edelsten Eigenschaften österreichischen Wesens sich aufs glücklichste vereinen. Unser Bundespräsident Wilhelm Miklas steht namentlich seit den letzten tragischen Ereignissen im Mittelpunkt des politischen Intereffes weit über die Grenzen Oester reichs hinaus. Wenn Wilhelm Miklas in dem vor liegenden Buch seine Reden der Oeffentlich- Keil übergibt, liegt das Lebenswerk eines Mannes vor uns, in dem vornehmste Kultur des Wortes ganz eins ist mit seiner vornehmen

u. überragenden Persönlichkeit. Ein Menschenalter österrei chischer Geschichte spricht aus diesen Worten zu uns und läßt uns erst recht überblicken, wie schwer und ereignisreich unsere jüngste Vergangen heit gewesen ist, über die wir Herr geworden sind durch wahrhaft österreichische Männer, wie Wilhelm Miklas einer ist. Wir dürfen stolz sein auf unserem Bundespräsident. Ein Mann, der zutiefst in der österreichischen Erde wurzelt, der als der Typus eines echten Oesterreichers im schönsten Sinne des Wortes

gelten kann, wird zum weithin gehörten Repräsentan ten Oesterreichs, der vor aller Well unsere Wesens art deutet und unsere Sendung verkündet. In einer langen und ereignisreichen Laufbahn als Lehrer, als Abgeordneter, als Präsident des Nationalrates und schließlich als Staatsoberhaupt ist Wilhelm Miklas derselbe Mann und derselbe Oesterreicher geblieben und durch seine Reden und durch sein ganzes Wesen geht jener einheitliche Zug, der das vorliegende Werk zu einem Spiegel, fast möchte man sagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.11.1895
Umfang: 4
ohnedies nicht ihm, da der selbe zu Monturputzen, Visiten, Schule re. verwendet wird — dies nur Mißmuth und Unwilligkeit Hervor rufen muß. (D. Red.) Bon unserem Wilhelm. Die Reihe von Ver- urtheilungen von Redacteuren unserer deutschen Partei organe mehren sich. Der vor einigen Tagen in Dort mund gewählte Reichstagsabgeordnete Genosse Dr. Lütgenau, der 47. Socialdemokrat im deutschen Reichs tage, wurde, wie die jüngsten Nachrichten lauten, wegen eines Artikels „Wieder eine Kaiserrede" im Dortmunder

Parteiorgane zu fünf Monaten Gefängniß verurtheilt. Run wird auch der alte Kämpe Gen. Liebknecht wegen Majestätsbeleidigung sich vor den Richtern in Breslau Zu verantworten haben. Dieselbe soll dadurch ver brochen sein, daß Gen. Liebtnecht in seiner Eröffnungs rede des Breslauer Parteitages der deutschen Social- bemokratie sich verpflichtet gefühlt hatte, die Schmähungen der Partei durch Kaiser Wilhelm anläßlich ihrer Haltung ; beim Sedanrummel zurückzuweisen. Bekanntlich bezeichnete Kaiser Wilhelm

, obgleich die Zahlreichen Verurtheilungen wegen Majestätsbeleidigungen in Deutschland alles möglich scheinen lassen, abzu warten, ob sich die Breslauer Richter gemäß dem Satze Wilhelms: „Der Wille des Königs ist oberstes Gesetz" Zu einem Richterspruche in obigem Sinne beugen lassen. In einer selbst für die herrschenden Elasten sehr pein- ( lichen Weise, weil dieselbe zu deutlich die geheimen Wünsche derselben wiederspiegelt, gibt Kaiser Wilhelm seinem Hasse gegen das aufstrebende Proletariat Aus druck

. In Mühlhausen im Elsaß wnrde ein Fabrikant von einem, von ihm entlassenen Arbeiter ermordet. Die genaueste polizeiliche Untersuchung hat ergeben, daß der Mörder, welcher sich auf der Stelle auch selbst erschoß ein unklarer Wirrkopf war und der socialdemokratischen Partei nicht angehörte. Kaiser Wilhelm richtete nun an die Wittwe des Fabrikanten ein Beileidstelegramm unter andern enthaltend: „Wieder ein Opfer der von der Socialdemokratie angefachten Revolutionsbewegung." Wenn unser Volk sich doch ermannen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.10.1924
Umfang: 8
mtn Wilhelm Blos' 75. Geburtstag. Gerungenen Sonntag konnte der deutsche Genosse Wil- Helm Blos auf 75 Jahre eines wechselreichen Lebens S cückblicken. von dem nicht wenger als 62 der Arbeit t die schaffende Bevölkerung dem Wirken für die Par der Enterbten gewidmet waren. Im Jahre 1849 im badischen Wertheim geboren, hat Wilhelm Blos später den Kaufmannsberuf ergreifen sollen. Aber es hat ihn nicht hinter Kaffeesäcken gedul det, er ging zur Universität, um philosophische Studien zu treiben

. Dann wurde er Journalist an bürgerlich- demokratischen Blättern. Aber dann wurde er von den sozialistischen Lehren mit Macht ergriffen, und schon als Dreiundzwanzigjähriger trat er als Redakteur in das Braunschweiger Parteiblatt der „Eisenacher" ein, um schon ein Jahr später, als Wilhelm Liebknecht und August Bebel wegen „Vorbereitung des Hochverrats" zu mehr jähriger Festungshaft verurteilt waren, die Redaktion des „Volksstaats" in Leipzig zu übernehmen. 1875 ging er an die „Volksstimme" nach Mainz

, 1876 nach Ham burg, von wo er mit Heinrich Dietz unter dem Soziali stengesetz ausgewiesen wurde. Beide fanden dann in Stuttgart eine Neue Heimat. Dietz gründete dort seine Druckerei und Verlagsanstalt, die für viele Jahrzehnte bahnbrechend für die Parteiliteratur wurde. Wilhelm Blos arbeitete an dem von Dietz herausgegebenen „Wah ren Jäkob" jahrelang in erster Reihe mit, daneben ent faltete er eine umfangreiche agitatorische und schriftstelle, rische Tätigkeit. Seit 1877 war Blos mit kurzen

Unter brechungen Mitglied des Reichstags, zuletzt — seit 1884 bis 1918 — für Braunschweig. Zahlreiche Romane aus der' Feder Wilhelm Blos' zeu- aen für dre Dichtergabe des ausgezeichneten Mannes, seine geschichtlichen Werke — „Der deutsche Bauernkrieg", „Die französische Revolution" und „Die deutsche Revolu- tion" — haben seinen Namen in ungezählten Arbeiter- samilen bekanntgemacht. Als der Herbst 1918 den Zusammenbruch des alten Deutschland brachte, wurde Blos an die Spitze der Re- volutionsregierung

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