selbst als rohe Gewalt, läßt klar erkennen, daß hier ein Prozeß eingeleitet und eine Schuld konstruiert werden mußte, weil die Regierung innerpolitisch eine Sensation brauchte, um in erster Linie das tschechische Volk selbst von den immer neu fich mehrenden Korruptionsfällen sowie von der herr schenden Not abzulenken, zu deren Abstellung ihr der Mut und auch die Fähigkeit fehlt; weil außenpolitisch die Entwicklung mit raschen Schritten zur Gleichberechtigung und Aufrüstung des Deutschen Reiches
oder zur Abrüstung aller zwingt. Das geht der Tschechei wider den Strich, die auf Geheiß Frankreichs wie ein einziges Wafsenarsenal drohend und ausbreitungsbedürftig an der Ostgrenze des ungerüsteten Deutschen Reiches steht. Um die hungrige, gereizte tschechische Masse zu beruhigen — aus der sudetendeutschen Beute gibt es kaum mehr etwas zu verteilen — um vor der Abrüstungskonferenz Zugeständnisse an das Deutsche Reich mit Erfolg bekämpfen und die eigene Ausrüstung aufrecht erhalten zu können, mußten sieben
junge Sudetendeutsche geopfert werden, die loyaler Weise sich eine innerpolitische Forderung zu eigen gemacht hatten, die selbst die tschechische Sozialdemokratie in ihrem Parteiprogramm hat und deren Erfüllung den Bestand des tschechoslowakischen Staates nur gesichert hätte. Die Sudetendeutschen im Auslande hatten mit Beklemmung diese Wandlung in der sudetendeutschen Politik verfolgt, weil sie fürchteten, daß der Verzicht auf das Naturrecht auf Selbst bestimmung und die vorbehaltlose Hinnahme
in den letzten Winkeln der Welt verstreute Tschechen aufgestöbert und durch eine vom Staate geschaffene Organisation zusammen gefaßt wurden, um sie für die tschechische Kulturgemeinschaft zu retten, trotz ihrer fremden Staatsbürgerschaft; man brachte es unter der Präsidentschaft M a s a r y k s zuwege, der im alten Oesterreich unbehindert für die kulturelle Gemein schaft aller Slawen werben, der so intime Veziehungm z. V. zu den Serben unterhalten konnte, daß er schon im Mai 1914 wußte, daß in Kürze
; denn zwischen deut scher und tschechischer Moral besteht ein Unterschied, wie das Bestehen des tschechischen Staates beweist. Dieses ungerechte und grausame Urteil ist aber ein untrüg licher Beweis dafür, daß das Werben um die tschechische Seele vergebens ist. Nicht Opfer, nicht Arbeit und am allerwenigsten Unterwürfigkeit vermögen den unversöhnlichen Haß der von Großmannssucht besessenen Tschechen abzubauen. Nur durch Kampf ist ihnen beizukommen und das mögen endlich auch jene Parteien erkennen, die der Prager