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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
Tag.' „Die Schädigung nationaler Interessen durch das Zusammengehen mit den „Czechen' (d. i. mit den Jungczechen) ist viel eher der liberalen Partei vorzuwerfen und nachzuweisen. Während die Jungczechen alles aufs heftigste bekämpfen, was deutsch ist, und selbst das Bündnis mit Deutschland in Frage zu stellen sich bestreben, um dafür die Abhängigkeit von Russland ein zutauschen, unterhält die liberale Partei mit ihnen die innigsten Beziehungen. Ihre Presse belobt sie als „eine wahrhast freisinnige

die liberalen Reichs rathsabgeordneten und die liberale Presse an klagen, welche fort und fort die Bestrebungen der Jungczechen unterstützten und förderten, von dem Tage, wo der Hass der Jungczechen gegen die katholische Kirche und deren Lehren sich öffentlich bemerkbar machte. Denn die moralische Unterstützung der Todfeinde des Deutfchthums in Böhmen kann sich nicht ohne schwere Schädi gung oer nationalen Interessen vollziehen, und dafür ist die liberale Partei und ihre Presse verantwortlich. So verdienen

. Was wir von den Zungczechen halten, ist den Lesern der „Chronik' hinlänglich bekannt. Wir haben die Zungczechen von Anfang an für eine radicalliberale Partei gehalten, für eine Partei, welche an Liberalismus hinter den Deutsch liberalen oder, wie sie sich jetzt nennen, hinter den Deutschforlschrittlichen um kein Haar zurück steht, ja dieselben eher noch übertrumpft. Wir konnten uns deshalb.auch für die parlamentarische Verbindung der Conservativeu mit den Jung ezechen ebensowenig erwärmen als seinerzeit für die Coalition

wird die damalige innige Freundschaft der Deutschliberalen mit den Jungczechen durch folgende Stellen beleuchtet: „Seit die Liberalen damit selbst ihre „Czechen' hatten, und zwar' jene, welche sie verdienen — die Todfeinde des deutschen Wesens, aber die Vertreter des nationalen, politischen und reli giösen Radicalismus — hat die liberale Presse den früher viel missbrauchten Vorwurf des Zu sammengehens der conservativen Abgeordneten mit den Polen und Czechen nicht wieder zn erheben gewagt, bis auf den heutigen

und volkstümliche Paxtei, deren Wachsthum und Erstarken mit innigster Freude Zu begrüßen wäre', nachdem schon früher, zur Zeit, als es sich um den Versuch handelte, nach dem sogenannten Villacher Programm eine Versöhnung Zwischen den deutschconservativen und den deutschliberalen Abgeordneten zustande zu bringen, dieselbe liberale Presse schier einstimmig die Erklärung abgegeben hatte, dass „man sich auf deutsch liberaler Seite eher mit allen nationalen Par teien, auch mit den Jungczechen, aussöhnen könne

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1893
Umfang: 8
bei seiner Ankunft in Leipzig oder wo begrüßt wurde. Diese kräftige Abwehr gegen den ausgearteten Liberalismus könnte vielleicht noch anderen tirolischen Städten zum Muster und Beispiel dienen. Es gibt doch in Tirol manche Leute, die sich zur liberalen Partei zählen, ja sogar noch Salon-Liberale sein möchten, trotzdem sie das recht kräftig üben, was der liberale Bürgermeister von Meran als eine Ausartung des Liberalismus bezeichnet. Aber wenn schon das alles nobel und vornehm klingt, was in diesem Programme

der Mittelpartei über die Religion festgestellt wird, so bleibt doch die eine Frage: „Wie reimt sich das zusammen' — gemeinsam mit der liberalen Partei Oesterreichs auf dem Boden der Staatsgrundgesetze stehen und eine solche Pflege des Religiösen auf katholischer Grundlage empfehlen uNd verfechten? Jedenfalls hat sich diese liberale Partei Metans ihr politisches Recept nicht von Wien ans, etwa von Dr. Sneß, oder Kronawetter, oder Dr. Plener oder Chlumecky verschreiben lassen, und das wär gut. Wien, 28. Mai

v. Schleinitz ist in belletristischen Kreisen als gefeierte Schrift stellerin bekannt. Meran, 28. Mai. (Ein nobler Liberalis mus) ist von unserem Herrn Bürgermeister letzt hin in einer Wählerversammlung zur Vorbereitung auf die Gemeindewahlen als Programm einer Mittelpartei entwickelt worden. Dr. Weinberger verkündete die Devise: „Frieden und Eintracht auf der Bahn zeitgemäßen Fortschrittes' und entwickelte dann folgendeProgrammpuukte: 1. „Wir stehen gemeinsam mit der liberalen Partei auf dem Boden

der liberalen Partei vorgenommen. Es heißt: „Wir fordern, dass die Anhänger der liberalen Partei Merans sich endgiltig lossagen von jenen führenden Einflüssen, die ihre Aufgabe in der Bekämpfung und Zerstörung jedweden religiösen Sinnes, in der Hetze und Verleumdung unserer Priester er blicken und deswegen selbst vor einem Bündnisse mit denjenigen Kreisen des Arbeiterstandes nicht zurückschrecken, welche die Beseitigung der Religion, der Familie und des Staates betreiben.' „Eine solche Richtung

des Liberalismus halten wir für eine Ausartung (!) desselben, ihren zersetzenden Hass aber und ihre Leidenschaften für derart verderbenbringend, dass wir ein Defensivbünd nis selbst mit der conservativ en Partei Merans für zulässig hielten und diesen Bund im Jahre 1890 zu knüpfen uns entschlossen.' Ist das nicht nobel? Wenn man das liest, besonders den 4. Punkt, so wird man es begreiflich finden, dass em Levi Hofmann in Meran das Weite suchen musste und in einer socialdemokratischen Zeitung in Deutschland

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1913
Umfang: 8
- auf sich. Bei der Wahl am 8. Juni entfielen «s die Kandidaten dieser Partei 63.500 Stimmen, bei den Reichsratswahlen des Jahres 1911 82.000 Stdumen. Gegenüber den Reichsratswahlen ist daher ein bedeutender Verlust an Stimmen zu ver zeichne«, gegenüber den Wahlen des Jahres 1906 ein der natürlichen Zunahme der Wählerzahl ent sprechender Zuwachs Die Sozialdemokraten, die uveitstärlste deutsche Partei Mährens, erhielten im Jahre IM 35.500 Stimmen, im Jahre 1911 ZS.M Stimmen und im gestrigen Wahlgange Z6M Stimmen

. Auch sie haben gegenüber 1911 einen nicht unbedeutenden Verlust an Wählerstimmen «l verzeichnen und gegenüber 1906 nur die gering fügige Zunahme von 1000 Stimmen. Sehr erfreulich ist dagegen der Aufschwung der christlichsozialen «ahlftimmen, und zwar sowohl gegenüber dem Jahre IM als auch gegenüber den Reichsratswahlen des ÄhreS19U. 7000 Stimmen beträgt der Zuwachs, dm die chnsüichsoziale Partei im heurigen Wahl- Wae gegenüber jenem des Jahres 1906 auszu weisen hat, nämlich 21.500 Stimmen gegen 14.500 Stimmen

und 19.000 Stimmen im Jahre 1911. A't Hristlichsoziale Partei ist demnach die einzige Partei Deutschmährens, die in stetig aussteigender Mie sich befindet und die erzielte Stimmenzahl v^kchtigt zu der Hoffnung, daß ihr auch in Mähren ««cht allzuweiter Ferne eine glänzende Zukunft 6bMt wich. . . .^enso wie im deutschen Anteile Mährens weist WA tschechischen Gebiete die christlichsoziale, bezw. ^vltHe Partei die größten Erfolge hinsichtlich auf ihre Kandidaten vereinigten Wenn freilich die deutschen ersten

Ansturm kein Mandat zu ^mochten, dafür jedoch in zwei nicht un- Stichwahlen kommen, hat die tschechische arnüt ^ts im ersten Anlaufe drei Mandate ^ nicht weniger als neun beik? ^ größere Zahl guten Erfolg ver- W°ch>sch-kath°Iische Partei hat 140,000 als all? ü Kandidaten vereinigt, also mehr Stimmen «nomm.« Parteien Deutschmährens zusammen- hat ihre Stimmen gegenüber dem Lticksrats!!. 40.000 erhöht, gegenüber den des Jahres 1911 um 15.000 ^25.0s0). Freilich steht ihr bünja k» Sozialdemokratie fast

ihres politischen Besitz standes in der Bevölkerung eingebüßt. Insbesondere sind es die Agrarier, die sich unter Führnng des Abg. Franz Stanek immer als die maßgebendste Partei des tschechischen Anteiles von Mähren auf spielen, die durch die nun vollzogenen Wahlen einen starken politischen Echec erlitten haben. Sie vermochten nur 40.0^0 Stimmen auf ihre Kandidaten zu vereinigen, also um 100.000 Stimmen weniger als die Katholisch-Nationalen, die sie mit allen er laubten und unerlaubten Mitteln bekämpfen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 24.11.1900
Umfang: 8
, 22. November. Aus der Curie wurde gewählt Peter Pedarnig, edarnigbauer in Schlaiten (christlichsocial). Windischmatrei, 20. November. Im Markt Mndischmatrei wurden gewählt: 5. Curie: Kanz Wolsegger, Spengler, „Schoepfer-Partei'. ^ Curie: Johann Wolsegger, Postmeister, und Herr Dr. Josef Remler, praktischer Arzt, sür Dr. Schoepser. Hopsgarten i. D., 21. November. Bei im gestrigen Wahlmännerwahlen wurden folgende Wahlmänner gewählt: für die 4. Curie: Hoch- Brden Joses Moser, Pfarrer, und Alois Feldner, Mner

Wahl- Manner gewählt. «n Obervinstgau. 19. November. Die ^vayluiännerwahlen im Gerichtsbezirke Glurns Und nun beendet; insoweit Schreiber dieses das Multat derselben heute übersehen kann, ist es M die christlichsociale Partei keineswegs ein ungünstiges. Wer die hiesigen Verhältnisse kennt, wird sich sehr zufrieden geben, wenn er constatieren kann, dass unter 18 Wahlmännern der sünften Curie a ch t stramme Antidipaulianer gewählt sind; mehrere Wahlmänner sind noch unentschieden. Ausgefallen

Reisch, den Notar Cathrein, den Bürgermeister Stitz und den Bacherwirt N. Stöckl wählen, fielen aber durch und schlugen sich zu den Soci. Das ist ganz bezeichnend für diese Partei, der zu gutem Theil die k. k. Beamten tt. angehören. Man erzählt, dass auch in der Landgemeinde Kitzbühel vier Soci ge wählt wurden. Es ist nicht zu verwundern, denn in Kitzbühel hat unser Kath.-Polit. Volks verein nie Gelegenheit gefunden, Versammlungen abzuhalten. Bezeichnend ist auch, dass der deutschnationale Reisch

m der Gemeindekanzlei die Wahlmännerwahl statt. Die „Fortschrittspartei' ließ es an rühriger Agitation nicht fehlen. Schon in der vorigen Woche giengen Vertreter dieser Partei von Haus zu Haus, um Stimmung zu machen. Möglicher weise wäre ihnen auch der Versuch gelungen, wenn nicht auch die „Reactionspartei' alles aufgeboten hätte, um die Gutgesinnten zu eifriger Betheiligung an der Wahl zu ermuntern. Nur dadurch ist es gekommen, dass die „Reaction' sowohl in der fünften, als auch in der vierten Curie glänzend

: Die christlichsociale Partei hält hier fleißig Versammlungen in allen Theilen des Landes, und erfreulicherweise mit großem Erfolge. Besonders der Candidat der fünften Curie, Herr Loser, hat bei der größeren Ausdehnung seines Wahlkreises die Aufgabe, sich an zahl reichen Orten vorzustellen und das Programm seiner Partei zu entwickeln. Seine Candidatur findet die lebhafteste Unterstützung. Eine Anzahl verschiedener Gemeinden hat bereits gewählt, und zwar alle ausnahmslos christllchsoeial. Interessant war der Ausfall

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 16.10.1902
Umfang: 8
: das liberale Frankreich ohne Unterschied der Partei und des Glaubens hoffe, daß das Parlament die Grundsätze der Gewissens freiheit nicht verletzen und 500 Kongregationen, die darum ersuchen, die Genehmigung erteilen werde. Es sei ein Irrtum, anzunehmen, daß der Weltklerus seine Sache von der der Ordensgeistlichkeit trennen könne. Die großen Streiks« welche dermalen in der Schweiz, in Frankreich und Nordamerika viel Unglück und Elend stiften, haben fast überall einen weit mehr politischen als rein sozialen

Partei', die Landtagsmehrheit „eine Horde von Menschen', den Wiener Gemeinderat „eine Bagage'. Die wirklich geistesarme Schimpferei beendete der Sozi-Redner mit der prächtigen Er klärung: „Wir Sozialdemokraten verbinden uns gerne sogar mit dem Teufel, wenn es gegen die Christlichsozialen geht!' — Am Abend hielt Bürgermeister Völkl selbst eine Versammlung der „Freisinnigen' mit 900—1000 Teilnehmern, wobei er den Ausspruch tat: .Wenn auch die wirtschaftlichen Interessen der Sozialdemokraten

andere sind als die meiner Partei und wenn wir auch später miteinander kämpfen werden, so müssen wir uns doch jetzt vereinen, um das Land zu retten.' — Nach Völkl redete der un verfälscht judenliberale Dr. Ofner und hierauf ein Sozialdemokrat, der die Christlichsozialen im Verlauf seiner Rede tituliert«: „Bande', „Ochsen treiber', „bezahlteKnechte'. „Horde', „Befindet', Lumpen', Dr. Lneger sei ein „Haderlump' !c. -7 Diese Wntanibrüche der Gegner beweisen, wie unangenehm ihnen die großartige Kund gebung der Christlichsozialen

von Kärnten. 18. November: Allgemeine Wählerklasse von Vorarlberg. 20. November: Landgemeinden von Vor arlberg. 22. November: Städte von Vorarlberg. 2». November: Handelskammer von Vor arlberg. Obstruktion im ungarischen Abgeordneten haus? Der Ofen-Pester Korrespondent der „Wiener Mittagzeitung' hatte Gelegenheit, mit dem Führer der Kossuth-Partei über die zukünftige Haltung der Unabhängigkeitspartei in der nächsten Zukunft Rücksprache zu nehmen. Der betreffende Ab geordnete sagte, seine Partei wisse ganz

bestimmt, daß der Kaiser den Standpunkt Dr. v. Koerbers in der Ausgleichsfrage teile und daß auch Doktor v. Koerber von Goluchowski unterstützt werde. Deswegen müßte seine Partei zu den äußersten Mitteln greifen. — Auf die Frage, ob die Un abhängigkeitspartei den Kampf in dieser Weise fortzusetzen gedenkt, entgegnete der Abgeordnete: „Angesichts dieserSachlage können wir beiAchtung aller Gesetze des Parlamentarismus nicht besser handeln. Wir werden offen die Obstruktion er klären und sind bereits

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1899
Umfang: 8
- lingens Wien ohne Gnade und Barmherzigkeit den Engländern ausgeliefert hätte. Gerade die liberale Partei sollte aber mit ihren Vorwürfen ganz stille sein, denn eine ungünstige Ent scheidung der Gerichtsinstanzen war nur dadurch möglich, weil der ehemalige von den Liberalen abgeschlossene Gasvertrag in mehreren Punkten so unklar und unbestimmt gefasst und textiert war. Und wieder ist es die Schuld der liberalen Partei gewesen, dass bei der Schaffung von Großwien nicht alle von den Vorortsgemeinden

. Er hatte schon nachmittags erklärt, er wolle nicht unnöthig aufhalten; wie ernst dies gemeint war, zeigte der abendliche Theil seiner Rede. Nach wenigen deutschen Worten fieng er czechisch an und redete bis nach 10 Uhr abends czechisch fort mit einer Gemüthsruhe, die, vom Ernst der Lage abgesehen, diesem Komödianten sehr gut anstand. Hätten die Jungczechen nicht unter Baden! die deutsche Obstruction mit allen, auch den ver werflichsten Mitteln bekämpft, so könnte man die Partei immerhin ernst nehmen. Nachdem

sie aber damals so sehr für die glatte Erledigung der Staatsnothwendigkeiten eingetreten sind, nachdem sie sich auch bei der Ausgleichsberathung unter das Commando „Nichts verändern!' willig ge beugt haben, so erweisen sie sich heute durch ihre Obstruction und Ablehnung des Ausgleichs als reine Komödianten, die nur jede politische Partei discreditieren können, welche mit ihnen parlamen tarisch verbunden ist und das gleiche Programm zuhaben vorgibt. Dies gilt zunächst vom so genannten conservativen

aus nächster Nähs ansieht, kann, man es kaum verargen, wenn er an das Hin scheiden der Majorität nicht glaubt, solange nicht der Partezettel dafür ausgegeben ist, Für einen so illustren Todten sollte jedensalls ein eigener Partezettel spendiert werden. Solange gegen die Obstruction der Jungczechen vonseite ihrer Verbündeten nicht ausdrücklich Protest erhoben wird, solange es heißt: eine dagegen gerichtete Resolution wurde im Club der Kath. Volks partei niedergestimmt, solange der Vertreter des Centruins

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 32
Datum: 13.04.1907
Umfang: 32
Ampezzaner, die von der Auf fassung der Pflichten eines Abgeordneten eine so geringe Meinung haben, daß sie glauben, ein gewählter Gegen kandidat werde sich für den Entgang an stimmen durch geringes Interesse für die Wohlfahrt eines Wahl ortes rächen, werden also wohl für den klerikalen Kan didaten stimmen, da nach dem Erfolge der Grabmayr- schen Versammlung in Ampezzo die liberale Partei sehr schwach zu sein scheint und das große Wort doriselbst ein heißsporniger Kooperator führte. Wenn der Bericht

abgehalten. Um 1 Uhr begiunt im großen Stadtsaale der Parteitag. Hiebei werden folgende Reden gehalten: 1. Das Programm der katholisch konservativen Partei (Landesausschußmit glied Dr. v. Wackernell). 2. Die wirtschaft lichen Aufgaben des künftigen Parlaments (Direktor Dr. Tollinger). 3. Der kath.- polit. VdKÄVvöm (Advokaturs - Konzipient Dr. LuchnerX 4. Warum haben wir in Tirol noch keinen Frieden? (Dekan Jgnaz Prieth). In den Wiener Blättern werden an die gegenwärtigen Ausgleichsberat ungen

, als die Christlich-Sozialen und es bedauern würden, wenn auch nur eine Stimme — der Konservativen von Brixen — auf Grabmayr entfallen würde. Herr v. Grabmayr bemerkte hiezu, der 14. Mai werde zeigen, wie die Dinge liegen. Eine sonderbare Stellung nehmen in diesem Wahl kreise die Am pe^zaner ein. Bor einem Monate ließen sie auf eingezogene Informationen in den Ver- trauensmännerversammlnngen der deutsch-fortschrittlichen Partei erklären, daß sie nicht für Rohracher, wohl aber für Grabmayr seien — der Grund lag

deutschen Wahlkreise in einer schwierigen Lage befinden, weshalb es eine Notwendigkeit sei, entweder neutral zu bleiben oder sich der herrschenden Partei anzuschließen, denn wenn in den anderen Bezirken die christlich-soziale Partei triumphiert, was sehr wahrscheinlich sei und Am pezzo für einen anderen Kandidaten stimmt, so sei zu befürchten, daß der Abgeordnete sich wenig um die In teressen dieses Ortes kümmern werde (!) und wenn die Stimmen geteilt sind, so habe man die Entzweiung im Or!e. Die guten

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Seite 2 von 10
Datum: 14.01.1902
Umfang: 10
Gerte 2. Nk. 5. Dienstag, „Brixener Chronik.' 14. Jänner 1902. Jahrg. XV. Wolf gegen Schönerer Partei. Schönerer wird der „eigensinnige Alte* genannt, der, weil von der .glänzenden Begabung- Wolfs in Schatten gekellt, mit Hilfe der „Unbedingten' (Jro, Herzog, Hofer u. f. w.) seine .Diktatur* zu retten sucht: »Bon K. H.Wolf lasten wir nicht; fürihu sind uns viele andere feil. DaS mögen sich manche gesagt sein lassen.* So der »Bote aus dem Egerthale*. — Auch Dr. Eisenkolb, der salbungs volle

Abfallkprediger, stellt sich auf Seite Wolfs. Im alldeutschen Aussiger Blatte ist schon die Rede vom „Kladderadatsch', d.h. dem Zusammen bruche der alldeutschen Partei; dem Schönerer wird sein unsinniger Wuotanscult vorgehalten, mit dem er den Abfall zum Lutherthum lächerlich macht; am Schluss« heißt es: wenn dem Herrn Schönerer an der Einigkeit des deutschen Volkes (d. h. der alldeutschen Partei) nichts liege, sei dieselbe den Anhängern Wolfs auch gleichgiltig; dann möge die „alldeutsche Vereinigung

' nur ruhig zerfallen. Letzthin ist ein Wahlaufruf für Wolf den „Unersetzlichen' veröffentlicht worden, der 1224 Unterschriften trägt (auch zwei aus Innsbruck, wovon eine vom Apostaten Dr. Fritz Laxtschner). Der 15. Jänner wird für die Stalldeutschen ein Verhängnisvoller werden. Wird K. H. Wolf wiedergewählt, so ist die Trennung unausbleiblich. Aber auch im Falle, dass er bei der Wahl durch fällt, wird ihm Schönerer seine Unbotmäßigkeit schwer verzeihen. In jedem Falle hat die Dis ciplin in der Partei

schon jetzt derart gelitten, dass Schönerer sie nicht mehr wird restaurieren können. SchönererS Allgewalt hat einen so schweren Stoß erlitten, dass ihm und seiner Partei die Fuchtel, mit der sie bisher andere Parteien und selbst die Regierung in Schrecken gesetzt hat, entwunden ist. Das katholische Volk kann diese Vergeltung, welche kein bloßer Zufall so un erwartet der Schönerer.Partei gebracht, nur mit Genugthuung begrüßen und nun, wie von schwerem Alp befreit, erleichtert aufathmen

gestorben. — Am 9. Jänner, abends 7 Uhr, ist in Sterzing Herr Jakob Mader, der weit über Sterzing hinaus bekannte Lammwirt, Guts besitzer und Schmiedmeister, im Alter von 61 Jahren eines plötzlichen Todes gestorben. Christlichsociale L>arteiconferenz. Donnerstag, 9. Jänner, hat in Franzensfeste eine Confereuz stattgefunden, an der die chnstlichsocialen Land tagsabgeordneten, insoweit sie nicht verhindert waren, und Vertreter der Partei aus Nord- und Südtirol theilgenommen haben. Die Con- ferenz zählte

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Seite 3 von 8
Datum: 27.10.1891
Umfang: 8
und die selbst angesuchte Versetzung in den überzähligen Stand unter Vorbehalt einer eventu ellen Wiederverwendung anordnet. Deutsches Reich» DerErsurterSocialisteu- tag ist nun geschlossen. Als Sitz der Partei leitung und Versammlungsort des nächsten Partei tages wurde Berlin bestimmt. Die Spaltung der socialdemokratischen Partei scheint nunmehr eine vollendete zu sein. Am 20. d. M. hielten die Berliner „Jungen' eine sehr besuchte Versammlung und beschlossen dabei die Gründung einer neuen Partei

, welche sich „die revolutionäre Socialdemo kratie' nennt. Folgende Resolution wurde angenommen: „Das dictatorische Auftreten des Parteivorstandes (Bebel) und die Stellung, welche der Parteitag zu Erfurt zu den Reden Vollmars eingenommen, hat uns zu der Ueberzeugung ge bracht, dass die bisherige Taktik ein Schaden für die socialdemokratische Partei sei, die in ihren Consequenzen die alte revolutionäre Bewegung zu einer Reform- und Possibilistenbeweguug machen muss. Die heute versammelten revolutionären Socialdemokraten

der Drohung, der Rassenhass in Böhmen werde Orgien feiern, würde der Minister tief beklagen, aber neu sei dies leider nicht. Der Ministerpräses schließt unter lebhafter Heiterkeit und Beifall mit dem Ersuchen um Votierung des Dispositionsfonds auch ohne Vertrauen. Plener erklärte, seine Partei bewillige den Dispositionsfonds nicht als politisches Vertrauensvotum, sondern zur Feststellung der veränderten parlamentarischen Constellatiou. In der Frage des böhmischen Ausgleiches müsse die Regierung

zu einer entschiedenen Stellungnahme gelangen. Redner sagt, gegen die Jnngczechen polemisierend, die Regierung solle dem böhmischen Volke ohne Provocation, aber deutlich sagen, es gäbe Dinge, welche keine österreichische Regierung gewähren kann; die Sachlage in Böhmen heische dringend, dass eine Form der Verständigung ge funden werde. Die zuwartende Haltung der deutsch-liberalen Partei möge nicht als Nachlassen im Principe gedeutet werden. Herold bezeichnet die Lage Böhmens als eine ernste, geeignet, den Landfrieden

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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1906
Umfang: 8
) unterfertigt werden. Politische Rundschau. Sottaldemottratie und Bauernstand. Vom Lande schreibt man uns: Mit Entrüstung best man in bäuerlichen Kreisen von dem neuesten Plane der Sozial demokraten oder, besser gesagt, ihrer jüdischen Führer, von Partei wegen großartige Produktions und Handelshäuser für Brot und andere Artikel allgemeinen Bedarfs zu erbauen und so den ganzen Umsatz und Verbrauch von Lebensmitteln durch ihre Hände zu leiten. Es ist allerdings wahr, daß dies in erster Linie das Kleingewerbe

, übrigens gar nichts gegen Kaiser Franz beweisen würde, weiß Eissel nichts. Die jüdisch-liberale „Frankfurter Zeimng', aus der die „Tiroler Stimmen' ihren Bericht über Eissel nahmen, hätte gewiß nicht gezögert, diesen Ausruf anzuführen — zitieren dürfen wir ihn nicht, aus Gefahr, der Konfiskation zu verfallen — er wäre nur Wasser auf ihre Mühle gewesen. Darum bleibt dem Namen Hofers die ehrenvollste, ungetrübte Erinnerung, mögen auch die Gegner toben, wie sie wollen. vumoristtscdes. Höchst devot. Fürst

wollen, unbeschadet ob sie zu dieser oder j ner Partei gehören. Solange der Landwirt, solange der deutsche Bauer auf seiner Scholle sitzt, solange er ein erträgliches Dasein hat, wird die Sozialdemokratie nicht herrschen von der Ostsee bis zu den Alpen. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl der deutschen Landwirtschaft und ihrer Vertreter.' In Deutschland hört man von den leitende» Staatsmännern ganz andere Reden über die Sozialdemokratie und zugunsten der Bauern und christlichen Arbeiter (von Staatssekretär Grafen

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Seite 4 von 8
Datum: 24.03.1893
Umfang: 8
die Wahl des liberalen Madeyski eine Hinneigung des Polenclubs zur liberalen Partei bedeute. Regierungsblätter finden aus dem Resultat der Wahl heraus, dass zwischen den drei Clubs trotz aller Ableugnung doch eine Ueberein stimmung in wichtigen Fragen bestehe. Die weitere Verhandlung brachte eine größere Rede Pleners über den böhmischen Ausgleich mit einer Erwiderung auf die Conservativen. Plener behauptete in seiner Rede, dass die kon fessionelle Schule nicht die socialdemokratische Gefahr zu bannen

Sacchetti, des päpstlichen Obersthof marschalls, eine große Petarde. Es wurden viele Fensterscheiben zertrümmert. Eine andere Petarde wurde noch rechtzeitig entdeckt. Wieder ein neues Bankgesetz ist in der italienischen Kammer vorgelegt worden. — Aller hand Gerüchte werden in Rom in Umlauf ge bracht -über den Tod des neulich verstorbenen Arztes Ceccorelli. Der Leibarzt des Papstes, so wissen liberale Zeitungen zu melden, sei von einer „clericalen' Dame der höheren Aristokratie ver giftet worden

XIII. hat der belgischen Antisklaverei-Gesellschaft für die zur Ausrüstung einer Expedition eröffnete Subscription 50.000 Francs gezeichnet. —Der Generalrath der Arbeiter partei, welcher die Arbeiterverbindungen der Gruben umfasst, hat abermals beschlossen, den allgemeinen Ausstand zu verkünden, wenn das allgemeine Stimmrecht verworfen werden soll. England. Es wird das Gerücht verbreitet, dass Gladstone die diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und dem heil. Stühle herzustellen

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Seite 4 von 14
Datum: 27.11.1902
Umfang: 14
Wirk- famkeit nicht nur für das Wohl der ihnen an vertrauten Bergfreunde, sondern für daS Auf» blühen unserer Alpenländer überhaupt befinde ich mich mit den Herren Interpellanten in völliger Uebereinstimmung. Nicht minder kann ich auch den Ausführungen der Herren Interpellanten nur beipflichten, wenn sie, auf die Mühen und Ge fahren dieses Berufs und den oft kümmerlichen Erwerb hinweisend, eine liberale Praxis in der Anwendung der im Personalsteuergesetz enthaltenen, eine Steuerbefreiung

Veranstaltungen, be schimpft nicht bloß bei jeder Gelegenheit den katho lischen Pnesterstand, sondern verspottet und be kämpft direkt katholische Glaubenslehren (so in Nr. 302 die Lehre des Konzils von Trient über den Wert der Jungfräulichkeit). Es wäre doch bald au der Zeit, daß die Führer der Deutschen Volks Partei in Tirol hiezu Stellung nehmen, sonst müssen sie es sich ge fallen lassen, daß man sie auch nach ihrem offiziellen Organ beurteilt. Am 21. November hielt der „Verein der Deutschen Volkspartei

in Tirol' in Innsbruck seine Hauptversamm'ung, in welcher konstatiert wurde, doß sich das Parteiorgan „in anerkennens werter Weise entwickelt'. Gilt diese Anerkennung auch füc dessen feindselige Haltung gegen die katholische Religion? — Die Partei zählt „in Innsbruck und auf dem Land' 550 Personen als Vereinsmitglieder. Es hat den Anschein, daS „Tir. Tagblatt' sei auch ein offizielles Organ des neuen Allge meinen Lehrervereins, da es üb?r die Versamm- lung'n in Sterzing vom 19 November sofort in mehr

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