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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, folgendermaßen: 22 Konservative, 10 Christlichsociale und 11 Liberale. Wälschtirol zählt, wenn der hochwst. Herr Propst Chini eingerechnet wird, 11 „National- clerieale' und 9 „Nationalliberale'. Liberale Blätter scheiden die Abgeordneten ohne Rücksicht ans Nationalität in „Clericale' und „Liberale' und zählen so 44 „Clericale' nvd 20 „Liberale'. Im Wahlbezirke Levieo-Borgo-Pergine wurden beim zweiten Wahlgang am Samstag 402 giltige Stimmen abgegeben, von denen auf Dr. Karl v. Bellat, Gemeindearzt in Bsrgo

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1907
Umfang: 8
haben. Beide Maßnahmen scheinen aber die ungarischen Chauvinisten nicht befriedigt zu haben, denn „Budapests Hirlap' bespricht in einem längeren Artikel die Verfügung des General stabschefs Konrad v. Hohendorf, nach welcher jährlich nur 5 Honvedosfizsere in die Kriegsschule sollen aufgenommen werden. Durch diese Ver fügung würden die Honvedosfiziere allmählich ganz von der Kriegsschule ferngehalten. Rumänien. Sas Programm öer rumänischen kegierung. Am 18. Mai hielt die liberale Partei in „Brixener Chronik

.' Braila eine Versammlung ab, in welcher Minister präsident Sturdza und Minister des Jnnem Bratiano sprachen'^ Ministerpräsident Sturdza erklärte, daß das Programm, mit welchem die liberale Partei vor die Wähler trete, darin be stehe, zunächst eine gute Finanzverwaltung zu sichern, die dem Lande Budgets geben solle, die sich auf nützliche Ausgaben beschränken und Über schüsse nicht durch Steuern, sondem durch Er sparnisse erzielen. An zweiter Stelle beabsichtige die liberale Partei, dem Laude

zahlreiche gute Schulen zu geben, die insbesondere praktische Ziele verfolgen, ferner eine gute Justizpflege zu sichern. Die wichtigste Lebensaufgabe der liberalen Regierung müsse jedoch die Lösung der Agrarfrage sein. (Andauernder Beifall.) Minister des Innern Bratiano führte aus, daß in der Agrarfrage, zu deren Lösung die liberale Partei berufen sei, die erste Aufgabe der Re gierung darin bestehe, eine gute Rechtspflege und eine gute Verwaltung zu sichern sowie das Ver hältnis zwischen den Bauern

die Aufmerksamkeit auf die abnormalen Witterungs verhältnisse, die momentan herrschen. Die christ lichsoziale Partei bat um Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Einwohner des Landes und verwies auf die Wichtigkeit derartiger Erleich terungen. Lx?ellen? ttnger, WSNckent ües Reichs gerichtes — Äer Sutreiber für ctte Sozial demokratie! Ueber die neueste Stellungnahme Dr. Ungers zugunsten der Sozialdemokraten bei den Stichwahlen äußert sich das „Kärntner Tag blatt' wie folgt: „Das Anschwellen der Sozial

demokratie am 14. Mai hat die weitesten Kreise mit Besorgnis erfüllt. 33 Mandate haben die Deutschen beim ersten Wahlgange an die Sozial demokraten abgeben müssen, an eine Partei, die in nationaler und sozialer Beziehung die erbittertste Gegnerin des Deutschtums ist. Bei den Stich wahlen wird ebendieselbe Partei infolge der wahn sinnigen Politik der deutschnationalen und liberalen Ueberbleibsel vielleicht noch zwanzig Mandate erhalten. Während sich nun die Regierung eifrigst bemüht, eine Einigung

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Seite 2 von 8
Datum: 19.12.1893
Umfang: 8
erklären sich für die Ausnahms verfügungen, Prinz Schwarzenberg that dies trotz des lärmenden Treibens der Jungczechen mit vornehmer Ruhe. — Als Generalredner der Gegen partei sprach Abgeordneter Lueger und verglich die Begründung - der Ausnahmsverfügungen mit anderen Erscheinungen, vornehmlich mit dem Verhalten der liberalen Partei. Die.„ordnungs liebende' liberale Partei kam dabei übel weg. Lueger erinnerte an Reden von Liberalen über Freiheit und Kaisertreue, verwies auf das Ver höhnen

- der katholischen Religion in Judenblättern, Verherrlichen der Revolution, Nationalitätenhetze, um zu zeigen, wo die ärgsten und wirklichen Auf wiegler sind. Er verglich das Treiben der Ungarn und Jtalienissimi mit dem der Czechen und das Verhalten der Liberalen bei der Verhängung des Ausnahmszustandes über Wien. Lueger konnte mit Recht sagen: „Der Kampf, den ich hier führe, gilt nur einer Partei, und das ist die liberale Partei, welche ich für das Unglück Oesterreichs halte.' (Es ist noch nicht lange her, dass

, als die ich mir gebildet, wie die Tiroler Schul gesetze zur Thatsache geworden; ich glaubte und glaube jetzt, die Haltung jedes katholisch-con- servativen Tirolers und der ganzen katholisch- conservativen Partei sei diese: 1. Da die Gesetze einmal zustande gekommen sind und Gesetzeskraft erlangt haben, so muss man mit dieser Thatsache rechnen und sich dessen immer klar bewusst sein. 2. Jeder katholisch-conservative Tiroler soll nach seinen Kräften beitragen, dass die Schule Tirols blühe und gedeihe in allem, was gut

, üt (das Recht auf die Spitze getrieben, verkehrt sich in die größte Härte und wird zum Unrecht), dort soll jeder einzelne und die ganze conservative Partei mit aller Kraft, mit allem Einflüsse, mit allen, selbstverständlich nur gesetzlichen Mitteln einstehen, um es zu verhindern. 4. In der öfter schon genannten Versamm lung wurde von „Nergeleien' gesprochen. Ueber diese Nergeleien hat Schreiber dieser Zeilen auch seine eigenen Gedanken. Es ist ja bekannt, wie zugeknöpft die Regierung, besfer gesagt

, der hoch liberale provisorische Hasner'sche Landesschulrath, selbst gegen die Landesvertretung war in Mit theilungen bezüglich Schule Und statistischer Daten, wie aber die liberale Presse und auch die liberalen Abgeordneten äußerst freigebig waren, mit Vor würfen von Schulfeindlichkeit, Hartherzigkeit gegen die armen Lehrer u.s.w. herumzuwerfen. Erst im Jahre 1890 kam man dort in der Nähe vom Rennwege in Innsbruck zur Einsicht, dass der conservativen Majorität kein Schulgesetzentwurf ausgeschwätzt

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Seite 6 von 8
Datum: 08.03.1898
Umfang: 8
Tag.' „Die Schädigung nationaler Interessen durch das Zusammengehen mit den „Czechen' (d. i. mit den Jungczechen) ist viel eher der liberalen Partei vorzuwerfen und nachzuweisen. Während die Jungczechen alles aufs heftigste bekämpfen, was deutsch ist, und selbst das Bündnis mit Deutschland in Frage zu stellen sich bestreben, um dafür die Abhängigkeit von Russland ein zutauschen, unterhält die liberale Partei mit ihnen die innigsten Beziehungen. Ihre Presse belobt sie als „eine wahrhast freisinnige

die liberalen Reichs rathsabgeordneten und die liberale Presse an klagen, welche fort und fort die Bestrebungen der Jungczechen unterstützten und förderten, von dem Tage, wo der Hass der Jungczechen gegen die katholische Kirche und deren Lehren sich öffentlich bemerkbar machte. Denn die moralische Unterstützung der Todfeinde des Deutfchthums in Böhmen kann sich nicht ohne schwere Schädi gung oer nationalen Interessen vollziehen, und dafür ist die liberale Partei und ihre Presse verantwortlich. So verdienen

. Was wir von den Zungczechen halten, ist den Lesern der „Chronik' hinlänglich bekannt. Wir haben die Zungczechen von Anfang an für eine radicalliberale Partei gehalten, für eine Partei, welche an Liberalismus hinter den Deutsch liberalen oder, wie sie sich jetzt nennen, hinter den Deutschforlschrittlichen um kein Haar zurück steht, ja dieselben eher noch übertrumpft. Wir konnten uns deshalb.auch für die parlamentarische Verbindung der Conservativeu mit den Jung ezechen ebensowenig erwärmen als seinerzeit für die Coalition

wird die damalige innige Freundschaft der Deutschliberalen mit den Jungczechen durch folgende Stellen beleuchtet: „Seit die Liberalen damit selbst ihre „Czechen' hatten, und zwar' jene, welche sie verdienen — die Todfeinde des deutschen Wesens, aber die Vertreter des nationalen, politischen und reli giösen Radicalismus — hat die liberale Presse den früher viel missbrauchten Vorwurf des Zu sammengehens der conservativen Abgeordneten mit den Polen und Czechen nicht wieder zn erheben gewagt, bis auf den heutigen

und volkstümliche Paxtei, deren Wachsthum und Erstarken mit innigster Freude Zu begrüßen wäre', nachdem schon früher, zur Zeit, als es sich um den Versuch handelte, nach dem sogenannten Villacher Programm eine Versöhnung Zwischen den deutschconservativen und den deutschliberalen Abgeordneten zustande zu bringen, dieselbe liberale Presse schier einstimmig die Erklärung abgegeben hatte, dass „man sich auf deutsch liberaler Seite eher mit allen nationalen Par teien, auch mit den Jungczechen, aussöhnen könne

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Seite 4 von 8
Datum: 03.10.1893
Umfang: 8
war als Gastredner geladen. Domprediger Doctor Kern hielt die Schlussrede. — Der Katholisch politische Verein im Böhmerwald hielt am gleichen Tage in Schüttenhofen eine Versammlung unter dem Präsidium des Vereinspräsidenten Chotek. Der liberale Abgeordnete Professor Sueß hat am 22. September in Wien in einer Ver sammlung über das allgemeine Wahlrecht sich ausgesprochen, und zwar so, dass die Liberälen ihm wenig Dank wissen werden. Er hat sich da gegen erklärt, weil die liberale Partei dann weg geschwemmt

, wenn sie ihnen wieder vorgelegt wird. Jedoch hat die liberale Partei wenig Aussicht, eine so radicale Reform durch zuführen, besonders wenn ihr hochbetagter Führer vor den Neuwahlen sterben sollte. Original-Correspondenzen. (Wdruck miserer Orig.-Correspondenzen nur mit Quellenangabe gestattet.) Sillian, 27. September. Neulich kaufte ein irrsinniger Bursche von Vierschach hier einem Kartitscher Bauern, der ihn als halbzurechnungs fähig kannte, ein Paar Ochsen um sl. 300 ab. Der Bursche trieb gegen Jnnichen und verkaufte

würde von der politischen Bildfläche. Die Arbeiter würden üb er die Bürgerschaft siegen, die durch so lange Z eit die alleinige Vertreterin und Vorkämpferin der Freiheit gewesen. Das „Vtld.' bemerkt darüber: „Es war eine Art Gra bgesang, welchen er dem Liberalismus ansti mmte. Er gab den bitteren Empfindungen darüber Ausdruck, dass die agrarischen Gruppen aufrecht bleiben, während die liberalen geschwächt werden, so dass die Regierung den ersteren preis gegeben ist. Und um das liberale Unglück voll ständig

demokratischen Partei ist und in einer Versamm lung des Dr. Adler einen Vortrag über „Karl Marx als Lehrer' gehalten hat. Ungarn. In den Straßen Budapests wurden am 27. und 28. September massenhaft Pro- clamationen socialistisch-communistischen Inhaltes vertheilt. Dem Inhalte nach scheinen es aber eher Kundmachungen eines verrückten Menschen gewesen zu sein. Deutsches Reich. Am 28. September ist in München derbairische Landtag mit einem feierlichen, in allen Pfarrkirchen gefeierten Festgottesdienste

und liberale Reden führten. Hoffentlich hat der liberale Denkmals-

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Seite 5 von 8
Datum: 30.05.1893
Umfang: 8
bei seiner Ankunft in Leipzig oder wo begrüßt wurde. Diese kräftige Abwehr gegen den ausgearteten Liberalismus könnte vielleicht noch anderen tirolischen Städten zum Muster und Beispiel dienen. Es gibt doch in Tirol manche Leute, die sich zur liberalen Partei zählen, ja sogar noch Salon-Liberale sein möchten, trotzdem sie das recht kräftig üben, was der liberale Bürgermeister von Meran als eine Ausartung des Liberalismus bezeichnet. Aber wenn schon das alles nobel und vornehm klingt, was in diesem Programme

der Mittelpartei über die Religion festgestellt wird, so bleibt doch die eine Frage: „Wie reimt sich das zusammen' — gemeinsam mit der liberalen Partei Oesterreichs auf dem Boden der Staatsgrundgesetze stehen und eine solche Pflege des Religiösen auf katholischer Grundlage empfehlen uNd verfechten? Jedenfalls hat sich diese liberale Partei Metans ihr politisches Recept nicht von Wien ans, etwa von Dr. Sneß, oder Kronawetter, oder Dr. Plener oder Chlumecky verschreiben lassen, und das wär gut. Wien, 28. Mai

v. Schleinitz ist in belletristischen Kreisen als gefeierte Schrift stellerin bekannt. Meran, 28. Mai. (Ein nobler Liberalis mus) ist von unserem Herrn Bürgermeister letzt hin in einer Wählerversammlung zur Vorbereitung auf die Gemeindewahlen als Programm einer Mittelpartei entwickelt worden. Dr. Weinberger verkündete die Devise: „Frieden und Eintracht auf der Bahn zeitgemäßen Fortschrittes' und entwickelte dann folgendeProgrammpuukte: 1. „Wir stehen gemeinsam mit der liberalen Partei auf dem Boden

der liberalen Partei vorgenommen. Es heißt: „Wir fordern, dass die Anhänger der liberalen Partei Merans sich endgiltig lossagen von jenen führenden Einflüssen, die ihre Aufgabe in der Bekämpfung und Zerstörung jedweden religiösen Sinnes, in der Hetze und Verleumdung unserer Priester er blicken und deswegen selbst vor einem Bündnisse mit denjenigen Kreisen des Arbeiterstandes nicht zurückschrecken, welche die Beseitigung der Religion, der Familie und des Staates betreiben.' „Eine solche Richtung

des Liberalismus halten wir für eine Ausartung (!) desselben, ihren zersetzenden Hass aber und ihre Leidenschaften für derart verderbenbringend, dass wir ein Defensivbünd nis selbst mit der conservativ en Partei Merans für zulässig hielten und diesen Bund im Jahre 1890 zu knüpfen uns entschlossen.' Ist das nicht nobel? Wenn man das liest, besonders den 4. Punkt, so wird man es begreiflich finden, dass em Levi Hofmann in Meran das Weite suchen musste und in einer socialdemokratischen Zeitung in Deutschland

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Seite 2 von 8
Datum: 17.04.1891
Umfang: 8
dann in allen seinen Schattierungen die große conservative Partei. Als I. Vicepräsident des Clubs wurde Doctor Johann Rapp, als II. Vicepräsident Klaic ge wählt. Die katholisch-eonservative Gruppe hat auch noch den Prälaten Msgr. Karlon ans Graz in der sogenannten parlamentarischen Commission. Leider steht diesen erfreulichen Nachrichten die unangenehme Thatsache zur Seite, dass im Parla mente selbst die conservative Partei nicht mehr über die Majorität des Hauses verfügt, und dass daher vorerst an eine conservative größere

Action wohl nicht gedacht werden kann, was jedoch die katholischen Abgeordneten gewiss nicht abhalten wird, ihren bisherigen Standpunkt in principiellen wie materiellen Fragen nicht nur aufrechtzu halten, sondern auch energisch zu betonen. Hoffentlich wird die Einigung der Tiroler Abgeordneten in Einen Club in Wien auch dem Zwist im Lande selbst die Spitze benehmen. Gebe Gott, dass daraus dem Lande ersprießlicher Erfolg, der katholischen Partei dauernde Einigkeit erwachse! Politische Rundschau

. Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinderaths wahlen im I. Wahlkörper Wiens sind, wie vor auszusehen war, liberal ausgefallen. Esgiengen aus der Urne 44 Liberale und nur 1 Anüsemit hervor. Eine Stichwahl ist in Hernals nöthig. Unter den Gewählten ist der bisherige Bürger meister Dr. Prix. Bis auf eine Stichwahl zählt der neue Gemeinderath 96 Liberale und 41 Anti liberale. Der Oberste Sanitätsrath stellte einen Ent wurf eines Jmpfgesetzes fest, beruhend auf dem Grundsatze der allgemeinen obligatorischen Impfung

von Oberösterreich betreibt gegenwärtig mit vieler Thatkraft den Plan der Errichtung einer medicinischen Hoch schule zu Linz, wie eine solche vom Landtage beschlossen wurde, um den Aerztemangel zu be heben. An die Regiemng ist eine Denkschrift abgegangen. In Böhmen geht man allen Ernstes an die Gründung einer katholischen Partei. Für die Zeit der Schulferien sino hiefür Berathungen katholischer Männer aus dem ganzen Königreiche in Aussicht genommen; wie Graf Erwin Schön- born im katholisch-politischen Vereine

für das Königreich Böhmen mittheilte, sollen auch Arbeiter zu diesen Berathungen eingeladen werden. Es besteht also die Absicht, auch die katholische Arbeiterschaft in den großen Organismus der katholisch-conservativen Partei einzubeziehen. Dem Gedanken solgt aber mit rühmlicher Entschlossenheit die That. Schon hat am 9. d. M. in Prag eine Besprechung stattgefunden, an welcher Vertreter des Clerns aus Prag und vom Lande, der „Brixener Chronik.' katholischen Presse und der katholischen Arbeiter schaft theilnahmen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.04.1902
Umfang: 8
Seite 4.3K. 45. Samstag, „Brixener Chronik.' 19. AM 1902. Jahrg. XV. Politische Kundschau. Tlzristlichsorwle und Deutsche Volksxartei. Beim Austritte aus der deutschen Ob männerconferenz hat die Deutsche Volkspartei erklärt: die Christlichsocialen und der liberale Großgrundbesitz hätten den Beschluss der Volks- partei, gegen die Regierung in schärfste Opposition zu treten, abgelehnt. Am 15. April hat die christlichsociale Vereinigung des Parlaments demgegenüber folgende Kundgebung beschlossen

: „Die christlichsociale Vereinigung spricht ihr Bedauern darüber aus, dass die Deutsche Volks partei ohne irgendeinen berechtigten Grund aus der oeutschen Obmännerconferenz ausgetreten ist und dadurch das letzte Band, welches die deutschen Abgeordneten zum Schutze der nationalen Interessen einigte, zerschnitten hat. Die christlich- sociale Verewigung hält es für ihre Pflicht, ausdrücklich festzustellen, dass der Beschluss der Deutschen Volkspartei wegen Einleitung der schärfsten Opposition weder

war, geht u. a. daraus hervor, dass bei der ersten Abstimmung, welche nach dem Beschlusse der Deutschen Volkspartei auf Einleitung der schärfsten Opposition erfolgte, die überwiegende Mehrzahl der Partei für die betreffenden Posten des Bud gets (Volksschulwesen) gestimmt hat. Die wahre Ursache des Austrittes der Volks partei war einerseits, wie erwähnt, der Hass gegen die Christlichsocialen, andererseits das Techtelmechtel zwischen Prade und Wolf. Prade, früher von den Alldeutschen aufs gröbste

gezögert werden darf.' Die Delegationswatzlen haben am 16. April abends stattgefunden, trotz dem die Deutsche Volkspartei dieselben auf acht Tage später verschieben wollte. Grund hiefür hat sie keinen gewusst; der Obmann Dr. von Derschatta erklärte nur, dass es seiner Partei „nicht passend erscheint', sofort die Wahl vorzu nehmen. Der Antrag der Volkspartei wurde in namentlicher Abstimmung mit 191 gegen 62 Stimmen abgelehnt. Die Delegierten werden bekanntlich nach Ländern gewählt. Für Tirol wurden

derDentschen Volks-- partei in Margarethen (Wien) hat eine Re solution beschlossen, in welcher es heißt: „Der Verein hält treu und fest an dem Programm der Deutschen Volkspartei mit alleiniger Ausnahme des der Zeit, dem Fortschritte und der christlichen Lehre hohnsprechenden Anti- semitismus.- Die Freude der Juden kann, man sich denken. Ein minderjähriger Abgeord neter — in Ungarn. Die königliche Curie erklärte das Mandat des im Deeser Wahlbezirke gewählten Abgeordneten für nichtig, weil der gewählte

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.04.1892
Umfang: 8
gegen Hungerlöhne nicht bestehen. — KbnaÜsMS abxr anerftMt ja kein von Gott gegebenes Mecht und predigt daher die schrankenlose Selbstsucht. Darum hat die liberale Partei alle für die Masse des Volkes wohlthätigen Gesetze, welche den Wucherunternehmungen und der ungerechten Ausbeutung im Wege standen, beseitigt und sucht darum Wieder- ausrichtung zu .verhindern. Der Liberalismus ist darum auch der Feind des genossenschaftlichen Aneinander- schließens der arbeitenden Stände, welche mit vereinten Kräften

durch Glaubenssätze.— Die liberale Grundanschauung ist der hellste Widerspruch gegen die katholische Grundlehre. Wie soll da Jemand mit klarer Erkenntniß katholisch und liberal zugleich sein können? Das ist von der Vernunft, die unS doch Gott gegeben hat, unmöglich. So lange wir an Gott glauben, müssen wir sagen: Der Liberalismus ist ein Grundirrthuln, und ein treuer und einsichtsvoller Kat holi k kann nicht liberal sein. 2. Ein anderer Irrthum ist es, vom Libera lismus für die Masse des Volkes in wirth- schaf

die vom Großkapital drohende Gefahr abwehren wollen, Die liberale Selbstsucht ist der Feind des Mittelstandes und des Arbeiters, weil er dem einen seinen Besitz entziehen, dem anderen aber den gerechten Lohn der Arbeit vorenthalten will. 3. Darum ist eS ein dritter, sehr gefährlicher Irr thum, wenn Leute, die sich konservativ nennen, meinen, unter liberaler Führung etwas Gutes er reichen zu können. Was heißt denn konservativ sein? Etwa am Althergebrachten festhalten? — Das könnte auch ein großer Schlendrian

und doch sich unter liberale Führung stellt, der weiß entweder nicht, waS er thut, oder er ist im Herzen selbst liberal und hängt nur heuchlerisch den konservativen Mantel um. WaS soll dem Volke damit geholfen sein, wenn ein seiner Liberaler in süßen Worten. haK'Hefte. verstricht, ',-wäHreM er im Ganzen an den Grundsätzen drS Liberalismus sesthält, dessen Selbstsucht den Mittelstand zu Grund? richtet und den Arbeiter hartherzig ausbeutet? — Nur wer entschieden sür die christlichen Grundsätze eintritt, wird wirklich Gutes

vor allem die energische Vertheidigung und Wahrung der Rechte der Kirche und des katholischen Volkes an streben. Wie werden erst liberale Zeitungen dieses ernst gemeinte Bestreben charakterisiren, .wenn konservatjve darüber so schreiben ? Außerdem entspricht es nicht ganz der Wahrheit, wenn man den Ersolg der Tiroler beim Abschloß des SchnlkampseS einzig als Erfolg Der- jWigm. -KlMlt, Ii'ie ^a»^ M. Realpolitiker nennt — im Gegensatz zu den sogenannten Jdealpolitikern, denen das obenerwähnte Kompliment gilt. Es mag

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.07.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 86. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 19. Juli 1906. XIX. Jahrg. Partei elf, die konservative neun und die liberale vier Mitglieder erhalten. — Zu bemerken ist, daß Dr. Kortleitner diesen ersten Vorschlag mit dem Vorbehalt der Zustimmung seiner Partei gemacht hat. 2. Im Magistrat soll die christlichsoziale Partei drei, die anderen Parteien je zwei Mandate erhalten. 3. Soll jene Partei, welcher der Bürger meister zufällt, auf den ersten und zweiten Magi stratsrat verzichten und erhält

die dieser Partei an Stärke zunächst kommende den ersten, die andere den zweiten Magistratsrat. 4. Für den Fall der Annahme dieser ver einbarten Vorschläge von selten der Parteien ver pflichten sich diese, die getroffenen Vereinbarungen genau einzuhalten. 5. Die christlichsoziale Partei übernimmt es zuerst, die Stellungnahme ihrer Parteigenossen zu ermitteln und das Resultat der konservativen Partei bekanntzugeben, worauf dann diese ihrer seits sich äußern wird. Wer ist für das Kompromiß? Der christlichsoziale

dann eine solche Ver sammlung einen Zweck habe, wenn alle Partei leitungen ihre Zustimmungserklärungen abgegeben haben würden, da ohne diese prinzipielle Zu stimmung der Parteienvertretungen die Versamm lung zwecklos sein würde. Zudem glaubte man auf die Zustimmung der Parteigenossen zu einem gütlichen Ausgleich umso sicherer rechnen zu können, weil man wußte, wie nachteilig be sonders in wirtschaftlicher Beziehung ein Wahlkampf in der Gemeinde wirkt und wie unsympathisch ein solcher den Handels- und Gewerbsleuten

ist. Wer ist gegen jedes Kompromiß? Die christlichsoziale Partei teilte am 7. Juli der konservativen Parteileitung zuhanden des Dr. Kortleiwer und der liberalnationalen zu handen des Dr. Lutz mit, daß sie alle Vorschläge annehme. Vonseite der Liberalen und Deutsch nationalen ist eine Antwort hierauf noch nicht erfolgt. Dr. Kortleitner sandte im Namen der konservativen Partei am 13. Juli an Bürgermeister Dr. von Guggenberg folgende Antwort: „Unter Bezugnahme Ihrer Zuschrift vom 7. Juli 1906 wurde

in der Versammlung der Kath.-konservativen Partei am 12. Juli 1906 beschlossen: mit der christlichsozialen Partei keinen Wahlkompromiß ab zuschließen.' Womit dieser Beschluß begründet wurde, ist uns bisher nicht bekannt. Eigentümlich ist, daß die konservative Partei den von ihrem eigenen Obmann Dr. Kortleitner in der gemeinsamen Parteienkonferenz als billig und gerecht unter breiteten Kompromißvorschlag, welcher von den zwei anderen konservativen Parteivertreten in der Konferenz, Professor Mischi und Kaufmann

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1901
Umfang: 8
Mandat seiner Partei sich anweisen zu lassen. Die Handelskammer in Bozen hat am 12. Jänner 17 Stimmen für Dr. Perathoner - und 2 für Karl Huber abgegeben. Die Handelskammer in Rovereto hat 13 Stimmen für den liberalen Candidaten der Städteeurie Baron Malfatti abgegeben. UeberdieStädt ewahlen in.Wälsch- tirol schreibt man uns aus Trient: Bei der Abgeordnetenwahl für die Städte und Märkte wurden die Liberalen gewählt. Die KathoMn haben ihnen hier freies Feld gelassen. Merk.- würdig ist der Ausfall

der Wahl in Fondo und Levico. In Fondo erhielt Graf Thun 23. der liberale Candidat Tambosi 12 Stimmen; in Levico der liberale Malfatti 70, der Bürger meister der Stadt, der wegen seiner strammen österreichischen Gesinnung so sehr bekämpft wird, Ritter Ognibeni, 114 Stimmen. Vielleicht wäre es für die geeinigten katholischen Parteien besser gewesen, einen zugkräftigen Namen zu candidieren; oft ist auch ein Zählcandidat gut, um über die eigene Macht Heerschau zu halten und die wunden Punkte besser kennen

zu lernen. Sie hätten gewiss eine respectable Minorität auf gebracht. In Wälschmetz z. B. sind nur 4 Wähler erschienen, die ihre Stimme freilich dem Liberalen gaben. Eine deutliche Sprache! Zudem ist die Agitation sehr geeignet, die Partei nach innen und außen zu stärken. Der adelige Großgrundbesitz von Tirol wählte am 14. Jänner die schon ge nannten liberalen Candidaten: Dr. v. Grabmahr (100) und Graf Terlago (97), Albert Graf Marzani (Austciaeante, 98) und Graf Trapp (deutschconservativ.97). Von 209

gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Galizien wählte 20 An hänger des Polenclubs, darunter den Obmann des Polenclubs, Ja-vorski. und den ehemaligen Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Abra- hamovics. Der Großgrundbesitz in Steiermark und Oberösterreich wählte die bisherigen Abge ordneten wieder. Der Großgrundbesitz in Kärnten wählte Khevenhliller (verfassungstreu) gegen den früheren Abgeordneten Milesi (Deutsche Volks partei). Im Großgrundbesitz von Salzburg unterlag

einer Coalition von Liberalen, Nationalen und Social demokraten gegenüberzustehen, ist sicherlich für eine einzelne Partei nichts G ringes; die unge wöhnlich lange Wahlperiode kam, wie wir gleich anfangs sagten, den Gegnern sehr zu statten, denn sie konnten vier Monate lang die Wähler nach Muße und Herzenslust bearbeiten; die Gegner hatten diesmal ungeheure Geldmittel, nach deren Quelle man nicht lange zu fragen braucht, und betrieben die Agitation im größten Stile

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 25.09.1891
Umfang: 8
Nr. 77. Brixen, Freitag „Brwrner Chronik.' 23. September ^39^. Seite S. Haynald, hat in der ungarischen Loge eine mächtige Bewegung hervorgerufen. Mit aller Macht versucht die herrschende freimaurisch-liberale Partei, die Besetzung dieser beiden wichtigsten, kirchlichen Posten in ihrem Sinne herbeizuführen und ihre Creaturen in die wichtigsten kirchlichen Stellen zu bringen, weil sie auf diese Weise am bequemsten und sichersten auf die allmählich gänzliche Aus- merzüng des christlichen Geistes

weitaus übertreffen. Aber noch viel näher kann man die Wirkungen republikanischer und socialdemokratischer Nächstenliebe studieren. In Italien, dessen liberale Monarchie auf überaus schwachen Füßen steht, und die nur durch die Uneinigkeit ihter Gegner ihr sieches Leben stiftet, erfreut sich sowohl die republikanische, wie die socialdemokratische Partei einer bedeutenden Anhängerschaft. Natürlich fehlt es an Rivalitäten zwischen diesen beiden, doch so nahe verwandten Parteien

. Für die große Masse der Reisenden ist derselbe soviel wie ganz beseitigt. In einer zu Nürnberg am 20. September abgehaltenen socialistischen Partei-Conferenz für Nordbaiern, wurde die Gründung einer Central- stelle für socialistische Agitationen beschlossen. Grill- berger hob hiebei hervor, in erster Linie sei das Centrum mit Vermeidung des reli giösen Gebietes zu bekämpfen. Hier ist ganz deutlich gesagt, auf welcher Seite die Socialisten den wirksamsten Widerstand fürchten. Der Zusatz „mit Vermeidung

vom Standpunkte des Natur- als auch des Positiven Sittengesetzes. Bekanntlich beansprucht sowohl die republi kanische, wie die socialdemokratische Partei eine Partei strengster Gerechtigkeit, wahrer Freiheit und höchster Menschlichkeit zu sein. Wie die Früchte dieser beiden Richtungen in Wahrheit aussehen, das zeigt am deutlichsten ein Blick auf die südamerikanischen Republiken, die an Scheuß lichkeiten, blutigen Bürgerkriegen, infamer Volks ausbeutung u. s. w. die schlechtesten Despoten des Alterthums

nicht. Wie aber werden dieselben aus getragen? Auf einem sreilich sehr einfachen, aber sehr energischen Wege, nämlich durch Mord! Was diesbezüglich, z. B. in der Romagna vor geht, ist sehr charakteristisch.< Dort wurde kürzlich der Socialistenführer Sio Battistini meuchlings ermordet. Da man diesen Mord auf Rechnung der republikanischen Partei schrieb, die in diesem Falle auch die Geschäfte der freimaurisch- liberalen Regierung besorgt haben soll, so wurden kurz darauf zwei eifrige Förderer der republi kanischen Partei in Castel Gnelfo

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.12.1893
Umfang: 8
gegen ihn er heben. „Was wollen Sie,' sagte der Minister, „wenn Sie nicht — Kaiser und Reich unter stützen?' Man müsste eigentlich erwarten, dass der Minister sagte, „wenn sie uicht die liberale Partei unterstützen'. Die liberalen Blätter ver weisen darauf, dass im Anschlüsse der Deutsch nationalen an die Regierungspartei die liberale gekräftigt werden würde und ihre Stimmen die der Conservativen und Polen weit überflügeln. Kein Zweifel, von den Liberalen wird die gegen wärtige Cottstellation als überaus

über den Ausnahmszustand in Prag begonnen. 15 Redner sind gegen den Ausnahms zustand zum Wort gemeldet. Politische Rundschau. Gesterveich-Ungarn. Um die Deutsch nationalen wird von den Liberalen mit thränenfeuchten Augen und sehnsüchtigem Herzen geworben, dass es eine Art hat. Zuerst hat es Baron Czedik gethan, der liberale Landtagsab geordnete von Korneuburg, dann Graf Wurm brand, der neue Handelsminister. Czedik wünscht, dass die Deutschen Oesterreichs, wenn wieder ge- kämpst werden muss, vereint und mit der Kraft

es jetzt schon Zeit sei, und warnten davor, zu früh den General streik zu beginnen, dessen Missglücken ein großer Schaden sein würde. Im Frühjahre werde ja ohnehin ein Parteitag sein und darüber berathen werden. Aber andere wollten schon gleich Partei tag und Generalstrike eröffnen. Die Vorgänge in Frankreich werden gewiss nicht ohne Einfluss bleiben. Für den früheren Minister v. Zaleski foll nach Berichten aus Wien eine Vicepräsidenten- stelle des Verwaltnngsgerichtshofes neu geschaffen werden. Nimmt

sich aus wie ein Capitel „Lebens versorgung'. Böhmen. Liberale Blätter wissen zu melden, dass die czechischen Mitglieder des böhmischen Großgrundbesitzerclubs sich gegen den Beitritt ihrer Vertreter zur Coalition ausgesprochen und eine Resolution in Form eines Promemoria dem Hohenwarthclub zugesendet haben. Ungarn. Die Regierung bemüht sich an gelegentlich um die Reform oder Umgestaltung des Magnatenhauses, weil sie fürchtet, dass dieses nicht nach Wunsch an der Knechtung der katho lischen Kirche theilnehmen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 04.01.1899
Umfang: 12
die Regierung oder die liberale Partei treffe. Die wahren Urheber der Lage seien die jenigen, welche die Arbeit des Hauses fortwährend verhindern und dadurch die gegenwärtige Situation geschaffen hätten (Eljenrufe und Beifall rechts.) Unter anhaltendem Lärm schloß der Alterspräsident die Sitzung. — Der Abg. Gajari sandte nach der Sitzung seine Zeugen an Jvanka. Der Konflikt fand jedoch eine friedliche Beilegung. Nach den Meldungen der Blätter strebt Graf JulinS Andrassy ein Kompromiß unter der Bedingung

an, daß die derzeitige Regierung nach Voticrung der Indemnität und Erledigung des Ausgleichsprovisoriums zurücktritt. Die Opposition verlangt weiter die Versicherung, daß Baron Banffy niemals wieder KabinetSchef wird, und Graf Stesan TiSza vom politischen Leben sich zurückzieht. Die oppositionellen Parteien und hierauf die liberale Partei deS ungarischen Abgeordne tenhauses erschienen zur Neujahrsgratula tion blim Alterspräsidenten MadaraSz. In seiner ihnen dankenden Erwiderung erklärte Madarasz gegenüber

Stt.2 Me»a»er Seite S um den gegenwärtigen Zustand ausrecht zu erhalten. Allein 21 der angesehensten Mitglieder der Partei erklärten ihren Austritt und die kroatischen Ab geordneten verweigerten ihre Unterschrift. Am 10. Dezember wurde nach heftigen Sturmszenen das HauS vertagt. Es ist eine köstliche Ironie des Schicksals, daß gerade Ungarn, welches die staats- rechtliche und parlamentarische Erschütterung in Oesterreich ausnützen wollte, um sich riesige materielle Vortheile bei der Erneuerung

Botschaft an den böhmischen Landtag nicht gehalten habe und haben offen mit dem Abfall und der Obstruktion gedrohk Der konservativ-feudale Flügel der tschechi schen Partei ist bisher noch nicht mit Drohungen gekommen, aber auch er murrt. Graf Thun steht also, wie die Sachen jetzt liegen, nicht nur einer schroffen und jetzt zum Aeußersten entschlossenen deutschen Opposition gegenüber, sondern er ha vorderhand auch keine Majorität im Ab geordnetenhause mehr. Denn die Jungtschechen

werden soll, protestierten Kossuth (Unabhängigkeitspartei), Horanszky (Nationalpartei) und Molnar (Volkspartei) gegen den am 1. Jänner eintretenden außergesetzlichen Zustand. Szentivanyi (National partei) kündigt offen an, daß seine Partei znr Obstruktion schreiten werde. Kubinyi (liberal) biete im entscheidenden Augenblicke die Frieden. Jvanka ergieng sich in be Ausdrücken gegen die Majorität, wo- Gajari energisch verwahrte. Als Ministerpräsident Baron Banffy er erklärt, Hand zum leidigenden gegen sich hierauf

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 01.05.1907
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt 1. Mai 2907 Programmatisches und Taktisches aus der christlich-sozialen Partei. Unter diesem Titel erschienen in den „N. T. Stimmen' zwei Artikel, die in ruhiger Sachlichkeit aufklärend über den politischen Unfrieden im Lande wirken können. Es ist gut, wenn die weitesten Kreise im Lande von diesen Ausführungen Kennt nis erlangen, weil sie Gegenstände und Prinzipien- sragen erörtern, die den Kernpunkt unserer Diffe renzen bilden. Die trefflichen Erörterungen ver

für ihre Partei agitieren zu können, und eines fürWien, um im christlich-sozialen Reichsratsklub vollwertige Mitglieder zu sein', hat berechtigtes und nachhal tiges Aufsehen gemacht. Mit Recht wurde den Christlich-Sozialen das Unehrliche und Irre führende eines solchen Doppelprogrammes vor gehalten. Wir verlangten, daß auch die christlich soziale Reichspartei das christlich-soziale Tiroler Programm annehme und zu vertreten verspreche, und wir verlangten weiters, daß die christlich-sozialen Wiener Führer

Verlautbarung erfolgt. Wiederholt haben Wiener Führer während des jetzigen Wahlkampfes in Tirol große Reden gehalten; aber irgend welchen Erklärungen bezüglich des Doppelprogrammes ist man sorgsam aus dem Wege gegangen. Während sowohl die Tiroler wie die Wiener Führer der christlich-sozialen Partei den Vorwurf des unehrlich ausgespielten Doppelprogrammes auf sich sitzen lassen müssen, gab es in der christlich sozialen Tiroler Presse doch ein paar schüchterne Versuche der leidigen Sache näher zu treten

, wenn man sie im Wiener Klub nicht gelten läßt? Was nützt das schönste Ziel, wenn es im Wiener Klub nicht einmal genannt, beileibe denn angestrebt werden darf? Was nützt das schönste Tiroler Programm, wenn die Abgeordneten dasselbe im Klub und im Reichsrat sorgsältig in der Tasche behalten müssen?! 2. Der Leitartikel der „Brixener Chronik' klammert sich an eine Erklärung des Hofrates Geß mann auf dem christlich-sozialen Reichsparteitag. Diese Erklärung lautete: „Die christlich-soziale Partei ist eine christliche

Partei. Das Christentum, das unter den Kultursaktoren des deutschen Volkes von jeher eine so hervorragende Stellung eingenommen hat, muß trotz der wütenden Angriffe unserer unter jüdisch-freimaurerischer Führung stehenden Gegner als heiliges Erbgut der Väter unseren Kindern und Kindeskindern... unvermindert überliefert werden.' Mit dieser Erklärung des Hofrates Geßmann ist der Verfasser des Leitartikels vollauf befriedigt. Wir gestehen, daß wir ihn um seine wirklich heroische Genügsamkeit beneiden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 03.10.1890
Umfang: 10
des Landeshauptmanns, Dr. Beck, gehört der liberalen Partei an. In Oberösterreich, Steiermark, der Bukowina, Mähren und Schlesien sind die früheren Landeshauptmänner wieder ernannt. Zum Landes hauptmann in Salzburg ist der liberale Bürgermeister von Salz burg, Dr. Schuhmacher, an Stelle des bei den Wahlen durch gefallenen conservativen Grafen Chorinsky ernannt worden (diese Wendung hat die Holzwurmarbeit des Herrn Lienbacher auf dem Gewissen), zum Stellvertreter wurde der Dechant Al. Winkler, ein Mitglied

; und der kämpft gegen den Liberalismus mit einem zweischneidigen Schwert, der ihn als den Vater des Socialismus hinstellt. Vor dem Socialismus hat sogar die liberale Bureaukratie einen heilsamen Schrecken. Wochen-Aundschsu. Oesterreich-Ungan». Neue Landeshauptmänner. In Vorarlberg, wo der bisherige liberale Landeshauptmann Graf Belrupt eine Wiederwahl in den Landtag nicht annahm, ist der katholifch-confervative Landeshauptmann-Stellvertreter Rhomberg zum Landeshauptmann ernannt worden; der neue Stellvertreter

der Chorinsky-Partei, ernannt (die Lienbacher -Partei ist somit ganz übergangen). Antrag auf — Zerreißung Tirols. Die italienisch-tirolischen Landtagsabgeordneten haben letzter Tage dem Landesausschusse ihren Antrag auf Theilung der Landes vertretung überreicht. Demselben zufolge fordern die Herren Italiener, dafs der tirolische Landtag in zwei Territorialvertretungen (eine deutsche und eine italienische in Trient) zu zerfallen habe, welche über die meisten wichtigen Angelegenheiten Beschluss zu fassen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.03.1891
Umfang: 8
auf die Jungczechen 3, auf die Altczechen 1, auf die Deutschliberalen 8, auf die Polen 3, den Coroniniclub 3, die mährische Mittel partei 4, die Deutschconservativen 1 Mandat. Unter den Gewählten befinden sich Plener und Coronini. Bei den 4 Stichwahlen zwischen Alt- und Jnngezechen in Prag enthielt sich die altezechische Partei der Wahl, wodurch 4 Jungczechen durch drangen. Auch Rieger ist demnach unterlegen und kommt nicht mehr in den Reichsrath. Bei den Wahlen der Handels- und Gewerbekammern in Prag gaben

die Altczechen leere Zettel ab, so dass zwei Jungczechen mit 11 jungczechischen Stimmen gewählt wurden. — Die einst so im ponierend dastehende altezechische Partei ist eigent lich vernichtet und hat in Böhmen selbst nur ein einziges Mandat gerettet. - Von den 13 mährischen Städtewahlen sind 11 bekannt: 8 Deutschliberale und 3 Altczechen. Die Deutschliberalen nahmen den Deutschnationalen ein Mandat ab. Sonst ist der Besitzstand un verändert. Die Landgemeinden in Steiermark wählten 5 Katholisch-Conservative

, 2 conservaüve Slovenen und einen Deutschnationalen. Die Landgemeinden von Kärnten wählten wieder wie gewöhnlich 4 Liberale. In Czernowitz wurde der Liberale Wagner gewählt. Bei den Stichwahlen in Galizien wurde Rntowsky, Czerkawsky. und Bloch, bei der Stichwahl in Parenzo der Italiener Vergottini gewählt. In Gradiska wurde Dompropst Jordan gewählt. Die Handelskammern in Linz, Brunn und Olmütz wählten liberal. Ebenso sandten die schlesischen Städte 4 liberale Abgeordnete. In den krainischen Städten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 13.03.1891
Umfang: 8
wie Heuer, hat sich die liberale Partei bei den Wahlen noch nie be nommen.' Besteht etwa in solch unehrlichem Stimmenbettel ein Stück ihres Fortschrittes, da sie sich nicht mehr „liberal' zu nennen getraut, sondern sich „Fortschrittspartei' heißt. Es wäre eine dankbare Arbeit, wollte etwa die „Chronik' den Fortschritt und Freiheitssinn dieser Clique etwas näher beleuchten. Nun noch etwas vom Heimweg. Als die Wähler mit der frohen Sieges botschaft heimwärts giengen, fanden sie an Ort und Stelle

der Landgemeinden iu Niederösterreich zu den bereits früher verlorenen vier Mandaten auch noch die vier übrigen ver loren. Zu den Gründen dieses Schlages zählt der Ofsiciosns im Amtsblatte den Umstand, „dass die Politik der deutsch-liberalen Partei während der letzten Jahre, die ja weniger auf wirtschaft liche Ziele gerichtet war, nicht das Interesse und den Beifall der Landbevölkerung Niederöster reichs finden konnte.' Das ist doch ein inter essantes Geständnis und eine aufrichtige Illustration

zu den liberalen Wahlaufrufen! — Die Land gemeinden Unterinnthals wählten ihren bisheri gen Abgeordneten wieder, der liberale Candidat war ihm höchst ungefährlich. Wenn halt in ein paar Gemeinden mit allen Mitteln auf die Wahl liberaler Wahlmänner gearbeitet und mit fehr knapper Noth auch erreicht wurde —sei es nun, um etwas apartes zu haben, oder um ihrer Ge meinde einen nobleren oder furchtbareren Anstrich zu geben — so schadet das ja gar nichts und ist den Herren diese sehr unschuldige Freude

zu begeistern. Wien, 10. März. (Zu den Reichsraths wahlen.) Die Wahlschlachten find vorüber. Nur der 1., 2., 3. und 9. Bezirk Wiens sind noch im Besitz der Liberalen. Nach hartem Kampfe ist in der Stichwahl Dr. Lueger und Prinz Alois Lichtenstein gewählt worden. Jetzt rüsten sich die LiberalenznmWahlkampfe für die Gemeinde rathswahlen von Groß-Wien. Dieselben sollen schon im April stattfinden. Die Wahlcomits der liberalen und antiliberalen Partei bleiben in Permanenz. — Unter den Forderungen, welche Prinz

mit 1356 von 2561 abgegebenen Stimmen. II. Bozen-Meran-Glurus: Mdmaml Hold Meran 261 128 Glurns 42(!) 10(!) Bozen 443 242 Gesammtresultat 746 380 Also Freiherr t>. Widmann ist gewählt mit 746 von 1126 Stimmen. III. Pusterthaler und Eisackthaler Städte bezirk nebst Kältern und Tramin. Das Resultat haben wir bereits in voriger Nummer mitgetheilt; nur haben wir zu berich tigen, dass in Brixen nicht 46 sondern 56 liberale Stimmen abgegeben wurden. In Summa wurden 1008 giltige Stimmen und 5 ungiltige abge

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