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Volksblatt
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Seite 7 von 14
Datum: 19.01.1901
Umfang: 14
1Ä. Männer 1901 tiroler Volksvlatt. Vene » Gehemmter Siegeslauf. Die christlich-sociale Wiener Partei' kann sich «it der deutschsortschrittlichen, oder besser juden liberalen Partei fast um die Palme streiten, wer von beiden in den letzten Wahlen die meisten und schwersten Wunden erhalten habe. Die judenliberale Partei, die schon vorher nur mehr kümmerlich ihr Dasein fristete, gilt jetzt als vernichtet; Radicale sind an deren Stelle getreten. Höher anzuschlagen sind aber die gewaltigen Verluste

der lebensfrischen christlich-socialen Partei. Wenn die Blätter recht berichten, verlor diese ausstrebende Partei folgende Mandate: Den I. und V. Bezirk der allgemeinen Curie in Wien, die V. Curie in Wienerneustadt, Meiner), die Landgemeinden von St. Polten (Gessmann), die beiden letzten Mandate in Böhmen und Mähren, die Landgemeinden in Zwettl (Eich horn), die Landgemeinden von Wienerneustadt, (Troll), den Städtebezirk St. Pölten (Jax), also neun Mandate. (In Tirol verlor auch Dr. Kapferer sein Mandat

- aufgegeben sind. In Steiermark gieng das Mandat Judenburg verloren. Kurz die Verluste der katholi schen Volkspartei sind weit geringer als die der Christlich-Socialen. Wir werden wohl nicht fehl gehen^ wenn wir annehmen, die katholische Volks partei verdanke die Kraft zum Widerstande gegen die geeinigten Feinde ihrem katholischen Programme. Die christlich-sociale Partei hat eben kein rein katholisches Programm, specifisch katholische Fragen Aiuss diese Partei eben zurückstellen,, infolge

ihrer -eigenartigen Zusammensetzung. Und der Antisemi tismus allein scheint aus die Dauer doch nicht zu ziehen. Christlich-sociale^Blätter sinnen jetzt auf aller hand Heilmittel, um der Partei wieder aufzuhelfen. Die Blätter katholischer Richtung'empfehlen offenes Hervortreten mit der positiv christlichen Weltan schauung. Je mehr die positiv christliche Weltan schauung zurücktrete, desto lockerer und unverläss- licher müsse das Parteigefüge werden. Den religiösen Fragen lasse sich nicht mehr aus dem Wege gehen

, da sie im Grunde genommen, doch die letzten Trieb- sedern der politischen Bewegungen seien, da heiße es Farbe bekennen. Als Partei der religiösen Halb heit werde die christlich-sociale Partei in's nichts versinken u. s. w. Andere christlich-sociale Blätter geben dem Clericalismus die Schuld an der Niederlage. „Nur Aicht zu clerical' ertönt fortwährend in den Ver sammlungen der Ruf. Besonders das Wiener einflussreiche „Deutsche Bolksblatt' tritt fortwährend für die VerWässerung des Katholicismus

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 05.09.1900
Umfang: 8
. Der christlich - sociale Abg. Dr. Weiskirchner sprach am 27. August in Innsbruck über das Verhältnis zwischen obigen Parteien. Der Abgeordnete besprach zunächst die aufgetauchten Gerüchte von einer Verbindung der katholischen Volks partei mit den Christlichsocialen, an denen nichts Wahres sei. Von einer derartigen Fusion, könne unter den gegenwärtigen Umständen keine Rede sein. Die christlich-sociale Partei gehe den Weg, den sie als den richtigen erkannt habe; sollte der Weg der katholischen Volkspartei

einmal mit dem Wege der christlich-socialen Partei zusammenfallen, dann wäre es nur erfreulich, wenn sich zwei deutsche, christliche und österreichische Parteien, deren wirtschaftliches Programm ohnehin so ziemlich dasselbe anstrebt, zusammengefunden hätten. Zwei politische Fragen der letzten Jahre haben aller dings zwischen den beiden Parteien eine bedeutsame Kluft geschaffen; es sind dies die Frage des ungarischen Ausgleiches und die mit demselben in engster Verbin dung gestandenen Sprachenverordnungen

des Grafen Badeni. In diesen beiden Fragen standen sich die zwei Parteien diametral entgegen. Die Parole der christlich- socialen Partei war stets: Entweder einen gerechten Ausgleich oder gar keinen. Dies wird die Kampfesparole bei eventuellen Wahlen sein, sollte das Parlament auf gelöst werden. Ebenso gewiss ist es, dass eine Einbe rufung des Parlaments so lange von keinem Erfolge beqleitet sein wird, so lange die Ausgleichsfrage nicht einer richtigen und gerechten Lösung zugeführt

unrichtig, dass die katholische Volkspartei in Sachen des Ausgleichs auf Seite der Regierung steht. Die Partei ist noch nicht in die Lage gekommen, über ihre Haltung in der Ausgleichs frage schlüssig zu werden. Sie verkennt zwar nicht, dass der Standpunkt Oesterreichs sich infolge der von den linksdeutfchen Parteien gewissenlos betriebenen Tbstructicn erheblich verschlechtert hat, aber unsere Partei hat wiederholt erklärt, dass sie ohne entsprechende Erhöhung der ungarischen Quote und ohne Aufhebung

die Verwirklichung dieses Planes unmöglich machen. Und dies ist sehr gut. Der kluge Herr Doctof Weiskirchner weiß wohl, wie vortheilhast diese Position sür seine Partei ist. Denn sür den Fall, dass eine li berale Regierung die Vollmacht erhielte, das Hails aufzulösen, um mit gehörigem Druck eine Majorität sür liberale Zwecke zu schaffen, sagte Herr Dr. Weis kirchner in seiner Rede scheinbar ganz unschuldig: „Der Ausgleich wird die Kampfesparole bei etwaigen Wahlen sein.' Ein garstiges Abschreckungsmittel

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 06.05.1898
Umfang: 8
der Sprachcnverordlinngcn des Grafen Badeni und ihr Ersatz durch andere sei ein Fingerzeig sür die geringe Bedeutung solcher Verordnungen, die von den jeweili gen Regierungen abhängen. Die Partei des Redners habe geglaubt, dass die Aufhebung der Sprachenver ordiiungcn ohne Ersatz von großem Schaden für die Justiz und Verwaltung wäre. Die Erklärung des Herrn Ministerpräsidenten Grasen Thun habe aber jene theoretischen Bedenken vollständig beseitigt, indem sie sagt, dass die Regierung bereit sei, von ihrem Ver ordnungsrechte

habe nnd bestrebt gewesen sei, den Gedanken des österreichischen Gemeingcsnhls mit der deutschen Gemeinbürgschaft in Einklang zn bringen. Redner weist sodann die Angriffe znrück, welchen diese Haltung seiner Partei in und außerhalb des HauscS ausgesetzt gewesen, nnd sucht zu zeigen, dass Schlag- Worte wie „Los von Rom!' oder der Hinweis aus den Protestantismus mit den Sprachenverordnuugen nicht das Mindeste zu thun haben. Redner müsse aber als Oesterreichs, als Tiroler, als Katholik

gemacht, den Redner zurückweisen müsse. Abg. Schönerer habe seine Diktatur abgelängnet, sie aber doch höher ge stellt als die deutsche Gemeinbürgschaft, da er auf alle anderen Deutschen losschlug. Redner habe die deutsche Gemeinbürgschaft betont, die Antwort darauf sei Hohn und Spott gewesen. Er möchte wissen, ob man auf Seite der Lücken die deutsche Gemeinbürg schaft wolle oder eine geeinigte deutschliberale Partei, uud verweist auf die Angriffe der liberalen Presse auf die katholische Volkspartei

. Im Sprachenaus schusse werde es sich zeige», dass die katholische Volks partei ihr Wort hält. Aber mit Schimpf und Spott zwinge mau niemand zur Liebe. Von liberaler Seite werde die Partei des Redners in ärgster Weise ange griffen. Seine Partei werde sich als eine öster reichische und clericale nie dem Terrorismus SchönererS und seiner Partei beugen. (Abg. Wolf: Sie müssen sich zuerst ans drr Majorität loslösen.) Das werden wir ihn», bis wir wollen! Die Partei des Redners werde ihr Wort den Dentschcn

machte, dass sie zwanzig Jahre nichts gearbeitet habe und im Joche der Juden» Knechtschaft gestanden sei. Die Majorität habe die politische Haltung der katholischen Volkspartci gekannt und habe sie ackeptiert. Die Angriffe der czechischen Presse auf die katholische Volkspartei werden gewiss nichts zur Stärkung der Majorität beitragen. Die Haltung der Partei des Redners in-der Frage der Ministeranklage muss selbsterständlich erscheinen; die Anklage sei eben ein Schlag in» Wasser, da nie

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 03.07.1898
Umfang: 16
von einer Partei zur anderen unbedingtes Gefolge leisten. Die übrigen sind Nullen. Diese Hilden aber die Stärke der Partei, denn sie geben, richtig gestellt, den vereinzelten Einheilen den zehn- und hundertfachen Werth. Diese Nullen geben als solche ein Merkmal, das sie von den übrigen deutschen Parteien des gegenwärtigen Parlaments unterscheidet. Interessanter noch als die Zusammensetzung dieser Partei ist ihr Programm. Es ist hierarchisch uud verfolgt als nächsten Zweck die Einbeziehung der Schule

Gelegenheit genug findet, den Werth der allgemeinen und politischen Bildung schätzen zu lernen. Diese ihre Tendenz hat lediglich einen egoistischen Zweck, den der Selbsterhaltung. Ein Tiroler warnte im Jahre 1391 vor dieser Partei, „Die aus des Volkes Blindheit Sich eine Stütze zimmert Und vielmehr um die Stütze, Als um das Volk sich kümmert.' Und heute noch zitiert er gern seinen Spruch: „Im Völtlein dumm und arm, Bleibt mächtig unser Arm.' So denken All' im Stillen, Die bei des Volkes Harm Sich Bauch

und Säckel füllen. Und so ist es. Aus der geistigen Blindheit des Volkes ist diese Partei hervorgegangen und in dieser erhält sie sich als in ihrer künstlichen Brut stätte. Diese Brutstätte beseitigen oder schädigen, hieße die eigene Fortexistenz gefährden. Sobald der Bauer jenen Grad geistiger Selbständigkeit er reicht hat, daß er seinem Pfarrer als Politiker nicht mehr jenes unbedingte Vertrauen entgegenbringt, wie er ihm als Verkünder der Religion absoluten Glauben schenkt, dann ist es um den Bestand

dieser politischen Volk s-Partei und uin manches Andere geschehen. Daher das rastlose Streben nach der Leitung der Schule, daher die Verkürzung der Schulzeit und die Beschränkung des Lehrstoffes. Ob der Wohlstand des Volkes darunter leidet, ist gleichgiltig, das Erste ist der Bestand und die Macht der Partei. Wir sind anderer Ansicht. Uns er scheint die Unwissenheit des Volkes als die Mutter der Armuth, als die Großmutter des Bettels, der Veruntreuung, des Diebstahls und wie ihre nuß- rathenen, gemeinschädlichen

Enkel alle heißen. Ihre Nachkommen haben nur einen Vorzug gegen die übrigen Staatsbürger, sie sind — steuerfrei. Daher wollen wir die Mutter anders erziehen, ihr eine gute Schulbildung geben, dann wird auch ihr Nach wuchs besser gerathen. Das Eigenthümliche und Ausfallendste an dieser Partei ist ihre Stellung zu deu übrigen Parteien des Abgeordnetenhauses. Während andere Parteien durch ihr Programm gebunden sind und wie Schisse im Hafen fest verankert liege», so daß man fast bei jedem Antrag

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 12.05.1897
Umfang: 16
Nr. 57 Meraner Aettmlg. Seit'. Z entschiedene liberale Partei seien und nicht wenige ihrer Abgeordneten gegen katholische Kandidaten gewählt worden seien. Er müßte seiner Vergangenheit und Ueberzeugung untreu werden, wollte er sich jetzt für die Verbindung mit den Jungtschechen aus sprechen. Schöpfer erklärte noch, daß er überhaupt zu einer Partei keine Zuneigung haben könne, in der sich auch Juden befinden, wie vies bei den Polen und Jungtschechen der Fall sei. Am Samstag wurden

zur liberalen Partei gehört hat und bis zur letzten Stunde die Sympathien des fortschrittlichen Deutschen genossen, zu diesen uner hörten Szenen den Anlaß lieferte. Die hochgradige Erregung der Deutschen muß dabei in Anschlag gebracht werden. Der Justizminister Graf Gleispach hatte unter anderem gesagt, die Anklage gegen mehrere Minister wegen der Sprachenverordnung sei ein Akt, der von den Urhebern nicht ernstlich gemeint sei. Stürme der Entrüstung brachen darob los, man schrie, tobte, klapperte

und von Partei zu Partei ergossen, dem Gebiete deS Strafrechtes im Sinne de» Bevormundung» Prinzipes bereits in der gesammten zivilisierten Welt ihr Gebuitisest feine.' Gewiß! eine gründliche Reform des Strafvollzuges im Allgemeine» und des GesängnißwesenS insbesondere, im ethisch-fortschrittlichen Sinne bildet eiue unerläßliche Be diilgung der Besserung unserer sozialen und sittlichen Zustande, DieS in umfassender und überzeugender Weise dargelegt zu haben, bleibt das Hauptverdienst dieses Werkes

Abg. v. Jaworski im Namen der Polen und >er Abg. Graf Palssy im Namen des böhmischen konservativen Großgrundbesitzes, ihre Parteien hätten nicht den geringsten Grund, die Minister in den Anklagezustand zu versetzen; sie würden daher be züglich der Anträge für Uebergang auf die Tages ordnung stimmen. Graf Palsfy sagte, die Verord nungen enthielten nur Maßnahmen, die seine Partei lillige. Niemand werde in denselben eine Verge waltigung der nationalen Existenz der Deutschen erblick

aufzureizen, müsse entgegengetreten werden. Er frage, ob es gut österreichisch sei, wenn man sich nach Dresden einladen lasse? Unter lebhaftem Beifall rechts und Widerspruch links erklärte Redner, daß seine Partei für den Uebergang zurTagesord nung stimmen werde. Abg. Kindermann protestierte unter dem Beifall der Linken gegen die letzten Ausführungen des Justizministers. Redner meinte schließlich, Graf Baden! mache die deutschen Sudetenländer zu Schmerzenskindern Deutschlands, weßhalb die Anklage

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Volksblatt
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Seite 15 von 17
Datum: 21.12.1895
Umfang: 17
, wir meinen nur zu glauben.' Unser Programm. Wenn wir uns heute mit Stolz katholische Partei nennen, so fällt uns dabei nicht im geringsten ein, daß wir uns etwa als bessere Katholiken fühlen als andere Herren in diesem hohen Hause, welche ans nationalen oder anderen Motiven anderen Parteigruppen des Hauses angehören. Wir nennen uns katholische Partei, weil wir die katholischen Principien als oberste Grundsätze unserer Politik anerkennen. Unser katholisches Programm ist das altbe kannte Programm der con fervativen

Partei. Und statt vieler Worte lassen Sie mich dieses Programm in den einen Satz zusammenfassen : Die Lehre, daß Christus seiner Kirche eine eigene, selbständige, auf ihrem eigenen Gebiete vom Staate unabhängige Gewalt gegeben habe, gehört nicht bloß überhaupt zum dogmatischen Inhalt der Kirchenlehre, sondern ist Mittelpunkt und Cenlralpunkt derselben. Schon der Name „Katholische Partei' schließt begreiflicherweise einen starr nationalen Stand- punkt aus. Wie bisher, werden wir auch künftig

jede Nation Über ihre Sprache, über ihre Sitten, über ihre Eigenthümlichkeiten, sie sollte aber dabei nicht vergessen, daß nur in der gemeinsamen wirtschaftlichen Arbeit nach den Principien christlicher Gerechtigkeit sie sich auch erhalten kann. So hat ein liberaler deutscher Schrift steller, Herkomer, seiner eigenen Partei folgendes zugerufen : „Die geringe körperliche Tüchtigkeit der deutsch-böhmischen Bevölkerung ist zu suchen im heutigen gesundheitsschädlichen Einflüsse der Industrie

werden könnte. In dem energischen Eintreten für die baldige Schaffung von Gesetzen zur Erhaltung unseres Bauern- und Bürgerstandes erblicken wir die gesunde Bethätigung unserer nationalen Politik. Unsere Partei soll und will aber auch eine Volkspartei sein in des Wortes wahrster Bedeutung. Aus dem Volke erwachsen, durch den Wunsch des Volkes entstanden, von der Begeisterung des Volkes getragen, werden wir all unser Können, all unsere Kraft einsetzen für die Interessen des katholischen Volkes, für seine Rechte

galt, „die auf ethischer Grundlage gebildet, ideale Ziele anzustreben haben', wenn der Herr Minister präsident die hohe Bedeutung des religiösen Momentes selbst ein dringlich betont hat, so muss er sich ja selbst freuen über die for male Entstehung einer Partei, die auf den höchsten ethischen Grund lagen stehend, das höchste, religiöse Moment, die katholischen Prin cipien, zur Grundlage ihrer politischen Auffassung gemacht hat und darnach handelt. (Beifall.) Seine Excellenz müsste nicht Pole

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.07.1898
Umfang: 16
zurückzuziehen. Was that die katho lische Volkspartei? Sie spielte Vogel Strauß. Sie „konnte als Fernstehende die Verhältnisse im König reiche Böhmen nicht endgiltig beurtheilen' und stimmte mit den Tschechen und Polen gegen die Dringlichkeit der Anträge der Deutschen. Dies war ein Fehler von tiefgehenden und bis heute fortwuchernden Folgen. Hätte die Partei damals den Deutschen Assistenz geleistet, so wäre Badeni schon damals mitsammt seinen Sprachenverordnungen gefallen, die Obstruktion hätte ein Ende

gehabt und das Parlament wäre arbeitsfähig geworden. Und was hätte es bis heute schaffen und leisten können! Die bitteren Vorwürfe, welche der Partei im Par- lamente während der Abstimmung zugeschleudert wurden, die mißbilligenden Stimmen aus dem Wählerkreise und die Mahnungen in der eigenen Partcipresse brachten den Herrn Baron denn doch einigermaßen zur Besinnung. Selbst eines seiner treuesten Preßorgane schämte sich und bemühte sich, die Schuld der Partei auf die Deutschen zu wälzen. Dieses wegen

, die Schule dem Klerus in den Schoß zu werfen. Die Tschechen wissen zu gut, was eine ordentliche Schulbildung für die kulturelle, materielle und politische Hebung des Volkes werth ist, und lassen sich dieselbe nie und nimmer durch die kleri kalen Volksbeglücker verkümmern. Aber die Schuld an der damaligen Verblendung der Partei hatten die liberalen und fortschrittlichen Deutschen. Dies glaubte Baron Dipauli selber nicht und fand es für nothwendig, um nicht „weggefegt' zu werden, sich zu rehabilitieren

. Er platzte im Oktober 1897, ohne mit den Deutschen oder auch nur mit einem Führer in seiner Mehrheitspartei Rücksprache ge nommen zu haben, mit dem bekannten Antrage heraus, „behufs Beseitigung der Sprachenverord nungen sei ein Zögliederiger Ausschuß einzusetzen, welcher' u. s. w. Da dieser Antrag in Nr. 123 des Jahres 1897 der „Mer. Ztg.' hinlänglich ge würdigt wurde, können wir weiter darüber schweigen. Dabei blieb die Partei immer noch im Verbände der slavischen Mehrheit, mit dem Vorbehalte

ihrer Freiheit in religiösen und nationalen Fragen, mußte aber von den tschechischen und polnischen Blättern manches harte Wort bezüglich ihrer Verläßlichkeit hinnehmen. Bei der Frage der Ministeranklage im April ds. Js. absentierte sich die ganze katholische Volkspartei, so daß, da die Herren Dr. Kapserer und Dr. Schöpfer sich bereits von der Partei ge trennt hatten, von allen Tirolern Abgeordneten Abt Treuinfels allein mit den Badeniten stimmte. Die Partei hatte aber durch ihre Halbheit allseitig

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 31.01.1897
Umfang: 16
. An allen Ecken und Enden flattern Wahlaufrufe auf, in welchen mehr oder minder eindringlich die Wähler schaften aufgefordert werden, sich den darin prokla mierten Grundsätzen anzuschließen und der von der betreffenden Partei entrollten Fahne zu folgen. Mit großer Hast vollziehen sich die Zulüftungen zum Wahlkampfe, dem diesmal eine kürzere Spanne Zeit gegönnt wird als sonst. Dazu kommt, daß bei den diesjährigen allgemeinen Wahlen zum Reichsrathe die breitesten Schichten der Bevölkerung herange> zogen

werden, um ihr Votum in die Wagschale für diese oder jene Partei zu werfen. DaS Gefühl ist allgemein, daß wir einem schweren, für die nächste Zukunft entscheidenden Kampf entgegengehen. Denn in diesem Wahlkampfe wird entschieden werden, ob Oesterreich die Entwicklung zum slavisch-reaktionären Ztaate nehmen wird, oder ob es unserem vielgeprüften StaatSwesen gegönnt sein soll, sich in die Bahnen sicheren, allen Nationalitäten gedeihlichen Fort schritte» leiten zu lassen. Wann wird man in Meran in Fortschritts

- kreisen aus der Lethargie erwachen? Wird man wieder erst dann in den Wahlkampf eintreten, wenn andere Parteien schon ihr wohlorganisiertei letztes Ausgebot heranrücken lassen? Besonders harte Zeiten stehen dem deutschsort- schrittlichen Bürgerthum bevor. Verdächtigungen und Verleumdungen sind an der Tagesordnung, namentlich jener Partei gegenüber, die Oesterreich zu einem modernen, in Europa hochangesehenen Staate emporgehoben hat. Vergessen lassen will man all die großen Verdienste

, die sich die einstige BerfaffungSpartei, die liberale Partei um die Freiheit und nicht minder um das deutsche Volk erworben hat; in gehässig kleinlicher Weise sucht man alle möglichen und unmöglichen Fehler hervor. Gewiß: So wenig irgend eine menschliche Ein richtung frei von Fehlern, frei von Schwächen sein mag, so wenig frei davon war die deutschliberale Partei in Oesterreich. Allein nur Böswilligkeit könnte ihre unvergänglichen Verdienste bestreiken, daß sie sich nun einmal um den Staat

-sozialen Reaktion drohen, zu unterschätzen In neudrapiertem Gewände nähert sich diese dem Volke, um es durch Schmeicheleien, Versprechungen und Verheißungen an ihre Seite zu ziehen. Wenn die verbündeten Klerikalen erst als große Partei ini Parlament kommen, dann — so verkünden ihre Blätter — werden sie schon dem Liberalismus und dem Deutschthuin den Garaus machen. Die schwarze Schaar macht gar kein Hehl aus ihren Plänen. Einer ihrer Anführer, der bekannte Dr. Ebenhoch, hat den Wiener Korrespondenten

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 17.01.1901
Umfang: 14
tief bedauerlich, eS lässt aber weit blicken, und möge endlich jeder, der noch den alten Tirolergeist bewahrt hat, einer solch unehrlichen — oder entsetzlich dummen Partei den Rücken kehren; denn es kann durch sie nichts anderes erreicht werden, als dass der Liberalismus in neuer Form über das Land hereinbricht, dem diese Leute Vorspann dienste leisten. Die Radikalen aller Schattierungen freuen sich über die Thaten der Christlichsocialen in Tirol und sie erhoffen sich schon jetzt, seinerzeit

. Doch wir find ja vom eigentlichen Gegenstand, den wir besprechen wollten, abgekommen. — Die konservative Partei war trotzdem, dass wenig Ausficht auf Erfolg war, nicht so feig, den kirchenfeindlichen Elementen das Städtemandat einfach kampflos zu überlasten. Sie stellte einen Kandidaten auf, der es zu einer ansehnlichen Stimmenzahl immerhin hätte bringen können, wenn die christlichsocialen „Brüder' auch ernstlich mitgethan hätten. Doch erst in letzter Stunde, als die christlichsociale Partei

Marzani (italienisch-conservativ) und die Deutschliberalen Dr. von Grabmahl und Gras Terlago. Früher waren nur deutsche und italienische Liberale gewählt. Somit hat in Tirol die conservative Partei an Zahl der Mandate nichts eingebüßt, im Gegentheil gewonnen. Dr. Kapferer. der bisherige Vertreter der Städte Nord tirols, war nicht mehr in ihren Reihen. Dieses Mandat haben die-Christlichfocialen an die deutschfortschrittliche Partei, der sich Dr. Erler anschließen soll, verloren. Dr. Schöpfer bringt

ich gerne meiner Partei, nur nicht meine Ehre. Ich lehne die Annahme deS Mandates der Landgemeinden unbedingt ab; ich kann nicht anders. Dies mein unwiderruflicher EntschlusS.' Später richtete Se. Excellenz noch ein ähnliches, recht warmes Schreiben an seine Wähler in Südtirol. So sehr es zu bedauern ist, dass dieser vortreffliche katholische Führer vorläufig ausgestaltet ist, so muss man ander seits seine Festigkeit und Treue nur anstaunen. Sicher lich kann man das ihm nur zur Ehre anrechnen

. Theils haben ihnen Deutschliberale, theils die Solialdemokraten den Sieg abgerungen. Sie verlieren' wenigstens 9 Mandate. Am meisten verstärkt hat sich die deutschradicale Partei und zwar hauptsächlich aus Böhmen. Daraus kann man schließen, dass der neue Reichsrath. der anfangs Februar zusammentreten soll, keine Ausfichten, auf Arbeitsfähigkeit bietet. Also dürfte die ganze aufregende und theure Wahl arbeit umsonst gewesen sein. Aber jeder Conservative mag sich trösten, wenn er seine Pflicht gethan

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1900
Umfang: 4
sagen: „Heinrich, mir graut vor dir! Was will denn eigentlich Dr. Schöpfer? Was sagt er? Die alte, katholisch-conservative Landespartei taugt nichts mehr, sie ist zu alt, sie hat sich abge lebt, da muss man reformieren, vieles über den Haufen werfen, die bisherigen Führer juftificieren, mit deutschen Knüttelhieben abthun, mit dem Bis herigen brechen und eine neue Partei mit neuen Führern einstellen. Schauen wir uns die Reforma tion, das Besserungsmittel näher an, das die Schöpserianer anzuwenden

belieben. Sie, die „scharf', patentkatholisch sein wollen, suchen bei den Radicalen und Liberalen und Nationalen Schützenhilfe; diese alle haben sich zur Vernichtung der Conservativen zusammengefunden. Mit Hilfe der Liberalen und Radicalen will man Di Pauli beseitigen, mit Hilfe aller Antikatholiken will Dr. Schöpfer die katholisch- conservative Partei in Trümmer schlagen und auf ihren Ruinen seinen Thron errichten. Das heißt man doch den Teufel durch Beelzebub austreibeu. Katholiken verbinden

Reformation geleitet haben, aber heute müssen sie selber dem Strome, den sie wachgerufen, Einhalt thun, wenn sie für die gute Sache kämpfen wollen, denn mit. Tirol geht es abwärts. Wir Alt tiroler sind gewiss nicht unfehlbar, die katholische Landespartei hat sicher ihre Mängel, wie jede andere Partei, wie alles aus Erden, aber alle diese Krankheiten sind heilbar, ja sind schon geheilt, die Conservativen sind keine Kranken mehr, die Schlaf haube, die uns von Brixen her so gerne aufgesetzt

in Bozen vor drei Jahren ein eifriger Anhänger Dr. Schöpfers an der Seite des Baron Di Pauli energisch gegen die „Vozner Zeitung' aufgetreten ist und heute gehen dieselben Christlichsocialen Hand in Hand mit der „Bozner Ztg.' auf Di Pauli los. Man will die katholische Partei reformieren und schiebt die Bischöfe beiseite. Ist das wohl so unfehlbar der richtige Weg? So etwas ist neu und für uns Tiroler befremdend; glauben die Herren wirklich auf diese Weise vor wärts zu kommen? Diesmal wählen die aufge

aber bessern will, so möge er es innerhalb der Partei thun, nicht neben der Kirche eine Kapelle bauen. Wenn jemand das nicht thun will, so fehlt ihm der gute Wille und er schadet der guten Sache, statt ihr zu nützen. Der hochwürdigste Fürstbischof von Trient hat uns gebeten und ermahnt, stramm zur katholisch-conserva- tiven Partei zu halten, und wir Tiroler gehorchen gerne. Wn wollen unsere Einzelwünsche und Be schwerden zurückstellen zum allgemeinen Besten, zum Wohle und Frieden unseres lieben Vaterlandes

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 18.09.1897
Umfang: 10
der Karlistischen Kewegnng in Spanien. Die Anzeichen mehren sich, dass die karlistische Partei nicht länger willens ist, i>er unter der Herrschaft des Freimanrerthums von Tag zu Tag verwirrter sich ge staltenden Zerfahrenheit der innerpolitischen Lage thatlos gegenüberzustehen. Es wird darum auch in politischen Kreisen die Meldung des London-r „Daily Telegraph' sehr ernst genommen, derzufolge Don Carlos, welcher sich gegenwärtig in Luzera aufhält, einem Correspondenten dieses Blattes gegenüber

die aussehenerregende Aeußerung gethan hat, „er lasse die Dinge in Spanien sich ent wickeln. Jeder Karlist, der eine Flinte tragen könne, sei bereit zum Kampfe, wenn er gerufen werde.' Wer die politischen Strömungen in Spanien nur einigermaßen aufmerksam verfolgt hat, der weiß, dass die Worte des Kronprätendenten keine leere Redensart sind, sondern dass in der That die Entwicklung ter Dinge einen Verlauf nimmt, welcher angesichts der Stimmung im ^olke für die Aussichten der karlistischen Partei und lhres

, Socialpolitiker 1 Mitglied, Demokrat 1 Mitglied, zusammen 410 Mitglieder. 12 Abgeordnete sind „wild'. Bon diesen Gruppen gelten nun der Club der böhmischen National-Abgeord- neten, ferner der Polenclub, der slavische christlich nationale' Verband und die katholische Volkspartei, (zusammen 184 Abgeordnete) als sogenannte Regierungs partei verschiedenen Parteien an. Correspondenzen. Meran. Laut Beschluss des Geindeausschusses von Meran vom 13. September wurde der Abschluss deS Vertrages, gleich den Beschlüssen

auf getrieben, davon 140 Ochsen, welche per Paar zu 260 bis 320 fl. verkaust wurden (Zugvieh). Vom Kleinvieh waren blos die Schweine genügend vertreten. Man zahlte für ein junges Schwein 6 bis 8 fl. — Der kommende Markt um Galli (16. October) ist fast der größte des Jahres. Wom Annthalo, 15. September. Auch hier hält Mancher die Tactik der „Katholischen Volkspartei' in der Sprachenverordnungs-Frage sür einen verhängnis vollen Missgriff dieser Partei. Es wäre ein Leichtes gewesen, wenn hiednrch nur einzelne

Mitglieder der Partei auf die Seite des Gegners in Ungnade gefallen wären, es ist aber vielmehr zur traurigen Thatsache geworden, dass durch die besagte Tactik das Wort „Katholisch' selbst zum Gegenstande der verdrehtesten Deutungen geworden ist. Wie ganz anders, wie gewaltig und imposant stünde heute diese Partei da, wenn sie gleich der christlich-socialen Partei und mit ihr innig verbunden der drakonischen Regierungsmaß nahme gegenüber offen und entschieden ablehnende Haltung angenommen hätte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1901
Umfang: 12
einen dicken, sehr dicken Strich gemacht. Jahrzehnte lang ging der Tiroler Bauer nicht eher zur Wahl, bevor nicht ein anderer sür ihn gedacht hatte. Die unverzeihlichen Sünden der katholischen Volks partei haben endlich den Bauer zum Nach denken gebracht und mit diesem Nachdenken kam die Erkenntnis, daß es mit den alther gebrachten und im Feuer der Nationalgeschichte gehärteten Anschauungen des Tirolers unver einbar sei, daß seine Führer, sei es als Ver bündete, sei es als Gönner des die Deutschen

noch vor kurzer Zeit das seit den Wahlen fast wahnfinnig gewordene „Tiroler Volksblatt' protzig auf, als der Abgeordnete Wolf der Hoffnung Ausdruck gab, daß seine Partei zwanzig Mann stark im Abgeordnetenhause einziehen werde und nun ist gerade das Ge gentheil wahr geworden, was das „Tiroler Volksblatt' wollte. Die Schönerer - Wolf- Partei hat sich vervierfacht und die „unsterb liche' katholische Volkspartei hat ein Drittel ihrer Kämpen eingebüßt. Ein trauriger Blick in die Zukunft für einen Pfarrer Schrott

und ein noch traurigerer für die klerikalen Führer, die nun einsehen müssen, daß ihre Ühr abgelaufen ist. Darum die Wahnsinns ausbrüche in den altklerikalen Blättern, die die „katholische' Sache nur noch mehr ver schlechtern. , . Aber auch den Wiener Ableger des Kle rikalismus hat das Volksgericht in furchtbarer, jedoch gerechter Weise heimgesucht. Diese Partei unter der Führung Dr. Luegers, die vor vier Jahren noch Oesterreich erobern wollte, ist, wenn man unsere Schöpferparter ganz Oesterreich hinausgefeuert worden

. Wenn man von dem Wiener Spießer absieht, so ist diese Partei schon heute eine todte Partei, ge storben. weil sie am Tische der Altklerikalen gegessen. Hinausgeworfen aus Böhmen und Mähren, hinausgeworfen aus den niederöster reichischen Städten und Märkten, außerstande, auch nur ein einziges neues Mandat zu er obern, ereilte auch sie die Strafe für den „heimtückischen' Bolksosrrath und tritt nun mit 12 Mann Verlust mit noch 22 „Gerette ten' „den Rückzug auf Wien' an. Das war ein großes Reinemachen, das im schwarzen

können aber nur Abgeordnete sein, die der Nomkirche nicht angehören; die übrigen dür fen als Güste beitreten. Außerdem soll jeder neugewählte Abgeordnete dieser Partei folgende Erklärung unterzeichnen: „Wir erstreben die politische Vereinigung von Deutschösterreich (der ehemaligen deutschen Bundesländer) mit Deutschland zum Schutze unseres Volksthums an. Wir bekämpfen jede Regierung, welche an dem jetzigen Bestand festhält. Unser Kampf ruf bleibt selbstverständlich auch sürderhin noch „Los von Rom'. Von der Wiener

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 28.06.1899
Umfang: 12
deS oberösterreichischcn Abgeordneten Dr. Ebenhoch, eines führenden Mitgliedes der „Katholischen Volks-! Partei', hervorgeht, der da glauben machen wollten „es fei ganz unrichtig, daß im österreichischen Ab geordnetenhaus? eine slavische Majorität herrsche, denn in der Majorität befindet sich auch die nur aus Deutschen bestehende Katholische Volkspartei', und man dürfe „mit vollem Recht sagen, daß gerade die deutschesten Alpenländer Oesterreichs, also fast die Hälfte der Deutschen Oesterreichs über haupt

, mit der deutschen Minorität im Abgeord netenhaus? nicht einverstanden sind.' Nun muß man doch wohl fragen: ist es nicht ein Dünkel und eine Ueberhebung sonder gleichen, wenn eine Partei von bloß 29 Mitgliedern sich geriert, als die Re präsentantin fast der Hälfte aller Deutschen, wahrend ihr 142 Abgeordnete des deutschen Volkes auf der Linken gegenüberstehen?!' Und eine andere Anmaßung kann man erblicken schon indem Titel „KatholischeVolkspartei'. Sieht es nicht aus, als eb die etlichen zwanzig Mitglieder

dieser Fraktion besonders katholisch sich dünkten? und doch fehlen in dieser sogenannten Katholischen Volkspartei gar manche mindestens ebenso gute Katholiken; es gehören nicht zur Partei verschiedene katholische Geistliche, nicht einmal die Aebte im Reichsrath; der Theologie-Professor Hochw. Doktor Schöpfer von Brixen ist mit zwei anderen klerikalen Tiroler Abgeordneten sogar ausgetreten; es fehlen serner in der sogenannten „Katholischen Volks partei' die katholischen Böhmen, die katholischen Polen

und Slovenen, die katholischen Italiener, die katholischen Wiener, die katholischen Großgrund besitzer :c. Selbst die „Tiroler Stimmen' tadelten wiederholt, daß die katholischeVolkSpartei sich den Titel „katholisch' beilege, und betonten ausdrücklich, daß für eine parlamentarische Partei eine kon fessionelle Bezeichnung vollkommen ungeeignet fei. Aber lassen wir den Titel als etwaS Neben sächliches bei Seite! Wichtiger zu besprechen ist die politische Haltung dieser sogenannten „Katholischen Volkspartei

das konfessionelle Moment als politischer Faktor gar nicht existiert; eS ist eiye der größten Fälschungen der österreichischen Partei Verhältnisse, wenn man uns Tschechen, sei es auS Perfidie, sei eS auS Albernheit in die ultramontane Armee einreihen will.' Und die Jungtschechen, die gegenwärtigen Bundesgenossen der klerikalen Tiroler Pflege deS österreichischen Touristen-KlubS erfreuen. Hast du aber im Sinne, einen Spaziergang am Nachmittag zu machen, so übersetze die Draubrücke und schlage die Richtung

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 18
Datum: 09.02.1901
Umfang: 18
der auf das katholische Pro gramm gewählten Abgeordneten zu einer Partei hatte zur Folge, dass im parlamentarischen Leben diese Abgeordneten unter dem Namen Centrllin auftreten werden. Dieser: Name ist allen deut schen Katholiken bekannt und lieb geworden. Unter dem Namen Centrum haben die katho lischen Abgeordneten Deutschlands die großen Kämpfe gegen den Culturkämpfer Vismarck ge- kämpft, unter dem Namen Centrum haben Deutschlands Katholiken eine Vertretung sich ge schaffen, die aus kleinen Anfängen sich zur ent

scheidenden Partei im deutschen Parlamente emporgearbeitet hat. Die großen Centrums- führcr in Deutschland, Mallinkrodt, Windthorst, Schorlemer, Dr. Lieber u. s. w. sind den öster reichischen Katholiken liebe Bekannte geworden. Das Centrum in Deutschland ist eine eminent katholische Partei, sie ist aber auch iin wahren Sinne des Wortes eine Volkspartci. Das herr liche Beispiel der Einigkeit, welches die Katho liken Deritschlands uns geben, sollte für die öster reichischen Katholiken ein Ansporn

der katholischen Kirche zuschrieben und darin neue Waffen für die Abfallsbewegung schmiedeten. Eine gewisse, uns am feindseligsten gesinnte Presse hetzte bei jeder Gelegenheit gegen die Bezeichnung „katholisch', wenn sie auch für sich selbst das Wort „christlich' in Anspruch nahm. Die Aenderung der parlamentarischen Be zeichnung unserer Partei hat eine Aenderung unseres Programmes nicht zur Folge. Schon in der kurzen programmatischen Erklärung, welche bei der Constituierung des Clubs be schlossen wurde

, sind im Wesen die alten Grund sätze der katholischen Volkspartei ausgesprochen. Das Centrum will sein eine katholische Partei, es hält also alle katholischen Forderungen be züglich der Abänderung unserer unseligen Schul gesetze, bezüglich der Reform unserer dem Rechte und der Freiheit der katholischen Kirche feind lichen kirchenpolitischen Gesetze aufrecht. Das Centrum tvird eine dynastisch-österreichische Partei sein, welche mit aller Entschiedenheit für die Einheit und Großmachtstellung Oesterreichs

unter der Habsburgischen Dynastie eintreten, aber auch mit aller Energie jene österreichischseindlichen, alldeutschen Bestrebungen, die zur Zertrümmerung Oesterreichs, zur Abhängigkeit von Preußen führen, bekämpfen wird. Eine österreichisch-ge sinnte Partei ist undenkbar, welche nicht auf den nationalen Frieden unter den österreichischen Völkern hinarbeitet. Die Einheit des Rechtes, die historische Entwicklung und die nothwendige Verständigung der Völker, aber auch der Be hörden fordern, dass die deutsche Sprache

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 16.01.1901
Umfang: 14
gnsertionS-Auslrlgen in allen Jnleraten-Äureaux dei In» und Autlande». — irrscheint jeden Tien»tag, Dinneri- ^ ' tag und Samttag, ateod» S llhr^ AbMMMt MS«!« „»,»»»«» »lMtithrt, ic ,1.«,. - ° JosertiouSPreiS 7 Mittwoch, den IS. Januar 1SV1. 85. Iahrzmg Politische Nachricht». Meran, >S. Januar. „Zur Städtewahl in Bozen-Meran — schreibt» die „N T. St.' — melden mehrere Blätter, daß von Seite der konservativen Partei das Mandat dem Dr. v. Grabmayr angetragen worden sei. Das entspricht den Thatsachen

nicht. Einige Herren hatten allerdings diesen Gedanken und mögen ihn auch mitgetheilt haben, aber die Partei hat mit Dr. v.Grabmayr darüber nicht ver handelt und Niemanden dazu bevollmächtigt.' — „Ein kalte »Sturzbad ist,sagt die „Boz. Ztg.' auf unsere Schwarzen niedergegangen. Das „T.Vbl.', welches noch tagS zuvor in seiner unartigen Weise erklärte: „Die katholischen Wähler Bozens, alle kleinen Leute . . . werden Herrn Dr. Perathoner jeoensalls einen „kalten Tusch' (!) verabreichen, hat eL mit erleben müssen

. Im ersten Wahlkörper dieser Kurie wurde Abt TreuinselS mit 9 von abgegebenen 11 Stimmen gewählt. Bis gestern waren im Ganzen 322 Reichs- rathsabgeordnete gewählt. Diese vertheilen sich wie folgt: 28 Mitglieder der deutschen Fort schrittspartei, 40 Mitglieder der deutschen Volks partei, 6 Mitglieder des verfassungstreuen Groß grundbesitzes, 3 deutsch-freisinnige Wilde, 1 deutscher Bauernbündler, 20 Deutsch-Radikale, 13 Christlich- Soziale, 21 Mitglieder der katholischen Volkspartei, 2 Deutsch-Klerikale

, 2 klerikale Wilde, 9 Sozialdemo kraten, 1 unabhängiger Sozialist, 14 Italiener, 3 feudale Großgrundbesitzer, 3 mährische Mittel partei, 51 Jungtschechen, 5 tschechische Agrarier, 6 tschechisch-nationale Arbeiter, 2 Tschechisch-Klerikale, 43 Mitglieder des Polenklubs, 3 Mitglieder der polnischen Volksparteien, 3 Ruthenen, 6 Rumänen, 15 Slovenen, 10 Kroaten, 2 Serben. Die inklu sive des gestrigen Tages noch ausständigen 103 Wahlen werden eine wesentliche Verschiebung des bisherigen Ergebnisses nicht mehr

ihre Vertreter ins Par lament entsendet wurden» hat sie Schlappen erlitten, in Steiermark, in Salzburg, in Tirol und nun auch in Oberösterreich. ES ist ausschließlich die Ausbreitung des nationalen Gedankens, die die Wendung hervorgerufen hat. Dr. Ebenhoch hat Voraussicht bekundet, als er sich den anderen deutschen Parteien näherte, aber er allein war zu schwach, um alle Theile seiner Partei mit fort zu reißen, er allein konnte die Erinnerung an die Ver gangenheit des parlamentarischen Verbandes

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 10.09.1899
Umfang: 16
. Ihre Presse geberdet sich, als ob diese Partei, welche nächst der Regierung die schwerste Verantwortung sür die herrschenden politi schen und nationalen Mißstände trifft, es wagen dürfte, an die Spitze der übrigen deutschen Parteien zu treten, um sich den sehend gewordenen Wählern gegenüber zu retten, und unter dem Prätext der Wiederherbeiführung geordneter parlamentarischer Zustände eine klerikale Herrschaft unter einem neuen KoalitionStitel zu etablieren. Meint es diese Partei, welche bisher

die ungescheute Helferin bei allen gegen die Deutschen gerichteten Aktionen war, mit ihren bezüglich des PfingstprogrammeS abgegebenen Er klärungen ehrlich, dann nehme sie es an und scheide aus dem Exekulivkomne der Rechten aus. Dann können die ehrlichen deutschen Parteien mit ihr in Verhandlung treten. Aber eine Führung von Ver handlungen, welcher Art immer, kann einer so schwer kompromittierten Partei, mag auch der Prä sident des Abgeordnetenhauses sich zu ihr zählen, unmöglich zugebilligt werden. Das hieße

auch. Und doch hatten sie — Verstand genug, der deutschen Gemeinbürgschaft beizutreten. Eben fo wenig die Christlich-Sozialen berufen sind, sich an die Spitze der Deutschen im Abgeordneten- Haufe zu stellen, so wenig sind eS die Deutsch klerikalen, und eine deutsche Partei, die unter den heutigen Verhältnissen als Mittlerin zwischen den Deutschen und ihren Gegnern stehen will, ist Dorf zu kommen. Ein« alte Frau saß am Wegiain und schnitt mit der Sichel das spärliche GraS. «Hedo, Mutter, sind wir bald im Biwack?' schallte Frau

nicht wie, waren sie mitten im Gefecht. Hier liefen die fliuken, staubigen Burschen an ihmn vorbei, da lagen ander« lang aus dem Bauch und krochen auf allen Bieren, und da kam ihnen gerade «tue ganze Kolonne ent legengerannt und vor ihr her stürzten BauernmädelS, reisch end» Linder und andere müßige Zuschauer. keine deutsche Partei. Objektivität der eigenen Nationalität gegenüber ist gleichbedeutend mit ihrer Preisgebung. So lange die Katholische Volks- Partei das Pfingstprogramm der Deutschen nicht schlankweg anerkennt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.01.1901
Umfang: 6
diese schwarz-roth-goldenen Flinserln hübsch in der Garderobe wird ab legen müssen, ehe er in die heilige Halle der katholischen Volkspartei eintritt; denn über dem Eingange derselben steht in schwärzester Farbe geschrieben: Lasset jeden Gedanken ans Deutschthum zurück, ihr, die ihr hier ein tretet. — Herr Huber wird wohl im voraus wissen, daß der Gehorsam gegen die jesuitische Partei leitung des katholischen Volksparteichristen erste Pflicht ist; und nach unserer Schätzung wird es ihm wenig kosten

, welche ihre deutsche Volksangehörigkeit nicht zynisch verleugnen und dennoch für Huber stimmen, sind entweder Betrüger oder Betrogene. An die letztern wollen wir uns wenden und sie auffordern, die Frage an sich selbst zu stellen, ob eine Partei, deren Geschichte nichts als ein jahrzehntelanger Kampf für die slavische Vorherrschast ist, um auf den Trümmern des Deutfchthums die Konkordats herrschaft in den Alpenländern wenigstens aufzurichten, wirklich auch nur das geringste Vertrauen, von ihrer Seite verdient. Wer

Volksgenossen haben — Sand in die Augen gestreut werden. Auch der Gewandtheit und Redefertigkeit unseres schwarzen Mitbürgers wird lobend Erwähnung gethan, der seinem Herrn und Gebieter im Widum salbungsvolle Gebärden und Tonfall abgelauscht hat. Alles in Allem genommen, sind die Aus sichten auf einen Sieg der schwarzen Partei in Meran sehr große; die Freisinnigen Me-> rans werden eine lebhaste Thätigkeit entwickeln müssen, denn nur durch ein einiges Vorgehen- und stramme Betheiligung am Wahlkampfe

Volkspartei beliebten Schachergeschäste perhorreszirt und es daher auch vornehm ablehnt, mit diesen Herren in time Kameradschaft zn pflegen. Dies und der Umstand, daß er vermöge seiner aufrichtigen, auf Förderung des Volkswohles gerichteten Bestrebnngen allgemeiner Beliebtheit bei der Bevölkerung sich erfreut, machen ihn unbeliebt bei der Partei, die seither im Lands geherrscht hat, nunmehr aber gottlob im Niedergange begriffen ist. Die Ablehnung der welschtirol- ischen Autonomieforderungen seitens

habe. Zur Sachs selbst läßt sich nur sagen: So lange die Zustände in Oesterreich in der Weise fortdauern, wie sie jetzt sind, wünschen wir uns ohne Unterschied der Partei keinen anderen Statthalter als den Grafen Merveldt. der sich von keiner Partei ins Schlepptau nehmen läßt und für des Lan des Wohl besorgt ist, soweit seine Machtbe fugnisse reichen. In Tirol kommen heute S Landgemein denmandate zur Vergebung. Hauptwahlorte sind: Innsbruck/ Schwaz. Jmst. Bozen, Bru» neck, Trient, EleS und Rovereto

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 23.01.1901
Umfang: 12
dann weiter: „DaS ist aber um so denkwürdiger, wenn man den Ur sprung dieser Partei (Schöpferianer) ins Auge faßt, wenn man nur wenige Jahre zurückdenkt. Damali galt als oberstes Dogma, daß der Liberalismus die schwerste Sünde sei. DaS Buch eines Spaniers, daS später von Rom nicht undeutlich desavouiert worden, wurde von einem „scharfen' Herrn ins Deutsche übersetzt (irren wir nicht, war eS Schöpfer selber), und eS wurde zum eigentlichen Lchiboleth der Partei. DaS sind die Anfänge dieser Partei. Alles war ihr zu wenig „prinzipiell

', zu wenig katholisch, auch der Papst. Sie war so recht eigent lich die Partei der B e ts ch w e st e r e i. Und nun dieser Umschlag! Es ist im Grunde nicht gar so verwunderlich. Denn die Gegensätze sind oft viel näher beisammen, als man meint, die unglei chen Pole ziehen sich an. Aber die Thatsache be steht, daß wir eS in Tirol mit einer neuen Gattung des Liberalismus zu thun haben, nämlich mit dem Liberalismus im Talar. Der gesammte alte und junge Liberalismus stellt sich und seine Presse in den Dienst

der neuen Partei, er wittert Morgen luft und wartet geduldig, bis er die lästige „kleri kale' Führung nicht mehr braucht und sie weg werfen kann. DaS ist die Hauptlehre, welche uns dieser SezessionSwahlkampf gebracht hat, nicht neu für den scharfsichtigen Beobachter, aber jetzt so klar und deutlich hervortretend, daß auch der halb Blinde sie nicht mehr übersehen kann.' Man darf auf die Antwort Schöpfers gespannt sein. Seine Organe haben es im Wahlkampfe an den kräftigsten Ausfällen

gegen die Altklerikalen nicht fehlen lassen. Aber „Partei der Betschwestern', „Liberale im Talar' sind auch nicht gerade besonders milde Angriffe. „HlaS Naroda' meldet aus Wien: Die R e- stituierung der ehemaligen Rechten ist in Sicht, obwohl sich durch die Neuwahlen die Situation sür die Anhänger des Wiede^zusammen- schlusseS der Rechten verschlechtert hat. Alle Klubs der bestandenen Mehrheit, bis auf die katholische Volkspartei, die sich noch nicht entschieden hat (I), an erkennen die Nothwendigkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.12.1896
Umfang: 4
zwischen politischen Parteien zur Erreichung eines beiden Theilen gleich wünschen»werthen Zieles sind ja. nicht« .Seltene« und Außergewöhnliches. Jawohl, zwischen politischen Parteien. Dagegen läßt sich nichts einwenden. Sehr viel läßt sich aber einwenden gegen das .Kompromis',' das nach dem Tiroler VÄWküt geschlossen wurde, nicht zwischen der liberalen und klerikal«!! Partei, zu einem nützlichen Zwecke, sondern zwischen dnt Merikakn und>einem Theile' der „Liberalen', der es verschinihk, senw Meinung innerhalb

der Partei^ welcher er «ujMHVttn, vorgibt, Geltung zu verschaffen und welcher das P^rauen, .da» man in seine Gesinnung zusetzen berechtigt ist,>Hittnit entlohnte, daß er einem Triebe kindlicher Rechthaberei nachgebend zum- Gegner läuft und mit ihm gegen die eigene PMki »gitirt. Das ist kein Kompromis, sondern ein Verb lassen du eigenen Grundsätze. Solche Kompromisse hat die frühere Parteileitung der Konservativen rundweg abgelehnt, sie/die-von festen Prinzipen. grlvtetl jedrSlKomprcmUliren überhaupt

abwies und ein solche« schon gar nicht eingegangen wäre. Aber mich die gegenwärtigen Konservativen fühlen den untthMen . Charakter solcher Art Bündnisse heraus. Da« TirÄer Volksblatt sucht da« Eingehen dieses Kompromisse« seitens^ der Konservativen damit zu entschuldigen, daß e« meint^^ seine Partei habe da« „kleinere Uebel' (der kompro- mitUrende Theil der Liberalen kann sich für diesen charak- terisirendcn Äu«druck beim Tiroler Volköblatt bedanken) vor ziehen zu müssen geglaubl. Es schwebt dabei

ist, der eigenen Partei und obendrein ganz unmotivirt in den Rücken zu sallen. Wir vermeiden eS heute noch,, was in anderen Städten mit politischem Leben in fol. chen Fälluigeschieht, zu thun, nämlich den „Theil der Liberalen' unseren Lesern namentlich vorzuführen, welcher mit dem klerikalen Segner kompromittirte. Wir hegen die Hoffnung, daß der frischere Lufthauch, der unser ganzes öffentliche« Leben zu durchdringen begonnen hat, auch erziehlich in der Richtung wirken wird, daß man aufhören

In. teresse dazu bewogen hätte. Das Kompromi« hat ja auch nicht versucht, einem Klerikalen zum Siege zu verhelfen und die Kompromiskandidatu r war ja gar nicht Gegenstand einer absoluten Ablehnung des Wahlkomite». Aber, umso unbegreif licher erscheint e», daß man die Partei verlassen zu dürfen glaubte, weil man e» selbst verschmäht hat, d'.e gewünschte Aufstellung in der Wählerversammlung zur Diskussion zu stellen und zur Annahme zu empfehlen. Man mag den Fall drehen und wenden wie, man will, e« bleibt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.09.1924
Umfang: 6
schwören. .Das An- sehen der Präsekten ist gestiegen. Sie sind keine Vertreter der Partei, sondern der Regierung und Bevölkerung. Die Faschisten, die sich lln- gesetzlichkeiten zu Schuldien kommen lassen, wan dern in den Kerker. Es wird von Bedeutung fein, kund zu tun. daß gegenwärtig einige hun dert Faschisten wegen Vergehen in den Kerkern sind, die man kurz Ungesetzlichkeiten nennen kann. Ultrafaschisten gibt es nicht. Wenn man schon eine kleine Gruppe von Ultrafaschisten anneh- men will, so bilden

selbst. «Die Sonnnisstou der Fünfzehn', fuhr der Ministerpräsident weiter, .mutz das Probten» vom allgemeinen Standpunkte au» prüfen und zu allgemeinen SOtissen kommen. Da» Uebrige wird im günstigen Moment die Regierung tun. Da» Parlament wird dann fein Schlußwort da- zu sogen, wie Sie sehen, werden keine so- genannten Sprünge in» Dunkle «macht.- die Frage Wer Macht und Au- sttmmuag üvherte sich Mussolini u. a.: .be weist eine Partei mit 900.000 eingeschriebenen Mitgliedern nicht die Macht der Zustimmung

) haben sich zusammengeschlossen, damit Freiheit und Gerechtigkeit wieder siegen und die Uni' drückung des Volkes aufhöre. Unser St im- mungsbild würde nicht vollständig sein, wollten mir jener kleinen Gruppe liberaler Außenseiter vergessen, die der Regierung die Flanke decken wollen und immer wiederholen, auf die Taten Mussolinis zu warten. Das benützt die oppo sitionelle Presse, um den Lauen und Flauen das ganze Sündenregister der faschistischen Partei unter die Nase zu reiben, von der Er mordung Matteottis bis herein

hat, sondern die Abstimmung ging einfach so vor sich, daß die Fraktion geschlossen das Bank- gesetz, das Gesetz über die Jndustrieobligatio- nen und die kleineren Gesetze ablehnte, dann aber bei dem Hauptgesetz, das eine Zweidrittel mehrheit erforderte, nicht in sich geschlossen blei ben tonnte. Von den -t8 Jasagern ist ein Drit tel Vertreter des besetzten Gebietes. Von her vorragenden Persönlichkeiten der Partei haben Großadmiral o. Tirpitz, Prof. Dr. Hoetzsch und — seines Namens wegen sei er genannt — Fürst Bismarck

zugestimmt, während die Par- teiführer Hergt und Gras Westarp bis zuletzt feftblieben. Graf Westarp hat das auch noch in einer Erklärung an seine Wähler ausdrücklich betont. Damit ist eine recht unklare Lage geschaffen worden: denn alle Verhandlungen zwischen den Deutschnacionalen und ?d<r Deutschen Volks partei waren an die Voraussetzung geknüpft, daß die Deutschnationale Fraktion als solche zustimmte. Ob die Volkspartei mit der jetzt er folgten Entscheidung sich zufrieden gibt, bleibt abzuwarten

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