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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 15.08.1908
Umfang: 12
der Weltgeschichte aufgenommen hat? Doch hören wir die weitere Darlegung. Da nun die Verhältnisse in Tirol so! find, so folgert der Verfasser weiter, daß in Tirol eine besondere politische Partei bestehen muffe,! die sich nicht mit der anderer Kronländer, ^ speziell nicht mit der christlich-sozialen Partei , Wiens und Niederösterreichs verbinden dürse. ^ Er bezeichnet die Vereinigung der kath. Abge- von Toni. Hermann sollte im Bozner Gymnasium studieren. Toni blieb in Meran. Für Toni kam nun ein glücklicher Tag

Kartenhaus (!) in Tirol früher oder später zusammenstürzen werde'. Diese Prophetengabe des Verfassers in allen Ehren, wir erlauben uns gleichwohl, seine Ansichten eingehend zu prüfen. Kurz zusammengefaßt, ist also feine Meinung folgende: Tirol als spezifisch katho lisches Land braucht eine eigene politische Partei, welche diesem Charakter des Landes entspricht, eine Partei, welche den katholischen Charakter des Landes markant zum Ausdruck bringt — und dies ist nur dadurch möglich, daß die Führung

der politischen Partei dem Klerus und zuhöchst dem Bischof zueBannt wird. Und da nun eine solche bischöfliche Partei, eine Partei, welche die bischöfliche Führung programmäßig aus spricht und fordert, nur die konservative Partei ist und sie nur die Partei ist, welche „die katholischen Grundsätze hochhält und jede Verdunkelung abwehrt', deshalb kann sie nur allein die katholische Tiroler-Partei sein. Katholisch und deshalb bischöflich und deshalb konservativ das ist demnach Tiroler-Politik

. Die christlichsoziale Partei! hingegen ist nicht die bischöfliche Partei, deshalb nicht eine wahrhaft katholische Partei und nicht jene Partei, welche das katholische Volk von Tirol auf die Dauer vertragen kann. Was weiter daraus noch gefolgert wird, wie man Priestern deshalb, weil sie der christlich sozialen Partei angehören, Vorwürfe macht, als ließen sie es an dem der kirchlichen Obrigkeit schuldigen Gehorsam fehlen, als fei ihr Verhalten tadelnswert und einer kirchlichen Zensur be dürftig, ist zu bekannt

, als daß es hier vor gebracht zu werden brauchte. Wir wiederholen auch nicht das oft gehörte Wort, daß die christlichsoziale Politik zum Radikalismus führe, oder gar der Weg zum Protestantismus in Tirol sei. Dem allen gegenüber wagen wir es nun, die Behauptimg aufzustellen, daß die christlich soziale Partei den richtigen Weg in der Politik einschlägt, den Mittelweg zwischen den beiden früher erwähnten Übertreibungen, und daß deshalb die angeführten Beschuldigungen unzu treffend sind. Wir sagen weiter, daß auch sür Tirol

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 05.05.1910
Umfang: 8
im christlichsozialen Lager. Ganz Tirol mit Ausnahme von ein paar Städten hat sich bei den Reichsrats- wablen im Jahre 1907 für die christlich soziale Partei ent- 5 ,-kMen für jene Partei, die aus dem Volke hervorgegangen ist. Im Jahre 1907 wurde im ^ Wahlkreise Vintschgau— Meran- Passeier mit großer Mehrheit ein Christlich s ozialer: Dr Dorfmann, gewählt. (Er erhielt 6754 Stimmen von 8453.) Daß auch diesmal wieder ein Christlichsozialer aufgestellt wurde, hatte darum seine volle Berechtigung; denn der Wahlkreis

gehörte ja zum Besitzstand der Christlichsozialen. Nicht die Christlichsozialen haben also den Streit und die Unruhe in den Wahlkreis hineingetragen; denn sie verteidigen nur etwas, was sie früher besessen haben. Der Kandidat der Christlichsozialen für die Wahl am 6. Mai 1910 ist Josef Hölzl, Bürgermeister in Untermais. Er ist Vize- vbmann des Kath. Tiroler Bauernbundes, ein strammer, christ lichsozialer Parteimann und wird im Reichsrat der großen, christ lichsozialen Partei, dieser einzigen echten

Volkspartei, beitreten. — Zu einer echten Volkspartei gehört vor allem, daß dieselbe die Religion des Volkes, die Rechte und Interessen des katholischen Glaubens und der Kirche vertrete. Die christlich- soziale Partei tut dies; denn sie ist gegenwärtig die Kartei der Katholiken Oesterreichs. Die christlichsoziale Partei ist hervorgegangen aus der großen Organisation der Katholiken Oesterreichs und baut sich auf derselben auf. Alle Abgeordneten der Reichspartei sind Katholiken. Der christlichsozialen

Reichspartei gehören alle katholischen Abgeordneten der deutschen Kronländer an, dreizehn Geistliche, darunter mehrere Dekane und Prälaten, eine ganze Reihe von Männern, deren Namen Klang und Ruf Äs mustergültiger, hervorragender Katholiken haben; die Leitung Her Partei ist in ausgesprochen katholischen Händen, der.einstige Mrtt Dr. Lueger wurde von den Päpsten selbst öfters hoch belobt, ja mit Auszeichnungen überhäuft. Der jetzige Führer Prinz Liechtenstein ist ein tiefgläubiger, begeisterter Katholik

. Hinter der Partei steht das katholische Volk Oesterreichs. Durch Jahre hindurch wurde in Klöstern, in Kongregationen, in Schulen usw. eifrig gebetet, es wurden eigene Wallfahrten unternommen, auf daß die katholischen Abgeordneten sich einmal zu einer Partei zusammenschließen. Und als es endlich geschehen war, ging ein Jubel durch das ganze katholische Oesterreich, zugleich ertönte aber auch ein stürmischer Wutausbruch aller Freidenker, Christentumfeinde und Sozialisten. Als die ehemals konservativen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 22.01.1910
Umfang: 12
!ö7. Johann Chrys. V. Kl. Freitag 23. Julian B., Agnes Ersch. Zur LandLagsersatzwahl im Städtebezir! Meran-Kaltern- Tramin-Glurns. In der christlichsozialen Partei ist die durch den ersten Wahlgang ge schaffene Sachlage einer Erörterung unterzogen worden und wurde zunächst der Rücktritt des Kandidaten Hotelier Walser zur Kenntnis genommen. Da sich demnach nur ein konservativer und ein liberaler Kandidat gegenüberstehen, wurde einhellig die UeberZeugung aus gedrückt, dcch die Christlichsozialen

. Die von den Voll machtträgern bei der ersten Wahl vorgewiesenen und als giltig angenommenen Wahlvollmachten gelten auch für die zweite Wahl, soferne der Vollmacht geber dieS mit seiner Unterschrist, beziehungsweise mit seinem, durch die Unterschrift zweier Zeugen bestätigten Handzeichen auf der Vollmacht selbst er klärt. Liberales Kopfzerbrechen. Es ist interessant, daß die liberale Presse es immer wieder für notwendig findet, der christlichsozialen Partei im Reichsrate Herz und Nieren zu prüfen

, wie es dieser geht und ob sich nicht Vorzeichen deS politischen Verfalles ein stellen. Nicht selten weiß sie von .Spannungen' zwischen den agrarischen und den Städtever tretern zu melden, dann weiß sie wieder zu melden, daß Jntriguen und Eifersüchteleien in der christlichsozialen Partei sich geltend machen, die darauf hindeuten, einzelne könnten ?S nicht erwarten, bis Dr. Lueger die Führerschaft der größten Partei im Reichsrat? niederlege, dann wieder spricht man davon, daß die Ar beitervertreter in der Partei

durch den Rücktritt des Herrn Dr. Dorfmann frei- giwordene Mandat die Christlichsozialen etwa verlieren— was ihr (der ,N. Fr. Pr.') ziem lich wahrscheinlich erscheint — und sie meint, daß der eventuelle Verlust dieses ReichSrats- Mandates für die christlichsoziale Partei in der Reichspartei eine Neubildung bedeuten, respek tive eine Spaltung in der christlichsozialen Reichspartei nach sich ziehen könnte. Es ist von der „Zt. Fr. Pr.' sehr liebens würdig, daß sie sich mit den Tiroler Verhält nissen so eingehend

beschäftigt. Was sie aber ihren Lesern vorsetzt, ist Blech, eitel Blech, wie so vieles, was ihre Spalten füllt. Die „N- Fr. Pr.' glaubt noch immer daran, daß die Vereinigung der christlichsozialen Partei mit der ehemaligen Katholischen Volkspartei nur eine lose Angliederung der ehemaligen konservativen Abgeordneten an die Christlich sozialen bedeute. ES geht ihr ganz wider den Strich, daß sich diese Fusion heute schon so eingelebt hat, daß eine Trennung in mehr rechts und mehr links stehende Mitglieder

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1907
Umfang: 8
Seite 2 .Der Tiroler' Donnerstag 44 März 1907 deS nationalen Kampfes, aber sie wird die Güter und Interessen unseres deutschen Volkes mit voller U cberzeupung hochhalten. Die christ lichsoziale Partei ist eine deutsche Partei und sie wird allezeit für den Gchutz des ide eilen und materiellen Besitz st an des deS deutschen Volkes eintreten. Sie wird wie bisher einer parlamentarischen Or ganisation zum Schutze des deutscheu Volkes ihre volle Unterstützung leihen Zu den erhabensten Gütern

des deutschen Stammes rechnet die christlich soziale Partei die christlichdeutscheGefiltung, die sich in der Heiligkeit der Ehe, des Familienlebens und der sittlichreligiösen Erziehung der Jugend widerspiegelt. Die Partei wird an diesen Grundpfeilern eines gesunden Volkslebens gegen über dcm wül enden Ani-ürmen der vom jüdisch- freimaurerischen Geiste geleiteten Sozialdemo kratie und ihrer Mitläufer ohne Wanken fest halten. Wirtschaftliche Krage«. Die Grundsätze der christlichen Moral müssen ebenso

auch im GesellschaftS- und Wirtschafts leben zum Durchbruch gebracht werbe». Die christlichsoziale Partei fordert den Schutz jedes ehrlichen Erwerbes, der körper lichen und der geistigen Arbeit. Sie fordert Schutz für den Landwirt ebenso wie für den Gewerbetreibenden, für die Beamten schaft, für den geistigen und manuellen Ar beiter. Die christlichsoziale Partei verwirft den vergiftenden Kampf der Klassen mit seinen gerade für die Schwachen und Armen so unheilvollen Wirkungen; sie strebt einen gerechten Ausgleich

, ohne zu ar beilen, im Ueberflufse schwelgen, müssen Mil lionen darben. Die schwersten Lasten sind auf die Schultern der Schwachen gelegt, während die Starken begünstigt erscheinen. Eine um fassende Sozialgesetzgebung und eine durchgreifende Steuerreform muß diese fast trostlosen Zustände beseitigen Vor allem muk allen jenen, die arl eiien wollen, die Möglichkeit geboten werden, ihr Brot ehrlich zu verdienen. Solksvkrsicheruag, Schutz dem Mittelstand. Die christlichsoziale Partei verlangt serner

, um den einzelnen bei schweren Schicksals- scklägen zu stützen, nicht nur den Ausbau der bestehenden Kranken- und Unfallver sicherung aus einheitlicher Grundlage, son dern eine allgemeine obligatorische VolkSversicherung iür Alter und Erwerbs unfähigkeit, sowie im F?lle des Todes des Er> nährerS für Wn-ven und Waisen Im Gegen satze zur Sozialdemokratie, welche nur für die Klasse der Arbeiter die Altersversorgung an strebt. anerkennt die christlich'vziale Partei, daß jeder, der zeitlebens gearbeitet Hut, daher

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 22.02.1911
Umfang: 16
man nur an die Administration de» .Burggräster- Meran, Berglanbm Nr. 6», zu richten. — Jnleral, nach Zaclf. — Zelexhon-Rufnummrr 848, Nr. 15. Meran, Mittwoch, am 22. Februar 1911. XXIX. Jahrgang. Kalender: Mittwoch, 22, Petri Et, Viktoria M. — Donnerstag, 23 ., Peter Dam. — Freitag, 24., Matthias Ap. lieber den Stand der Friedens verhandlungen. Bekanntlich hat die katholisch-konservatioe Partei leitung auf den Friedensvor schlag der christltchsozialen Parteileitung vom 29. September 1910, welcher von der katholisch

-konservativen Partei in Tirol verlangte, mit Aufgeben ihres Programms, ihrer Organisation, ihrer Presse, ihres Namens, also ihrer vollständigen Ezijtenz vollständig in die christlichsoziale Partei überzutreten und in dieselbe aufzugrhen, am 23 November 1910 geantwortet, das Bringen dieses denkbar größten Opfers, des Opfers ihrer Existenz, müßte der katholisch-konservativen Partei erst ermöglicht werden. Za diesem Zwecke müßten die Bedenken, welche die Katholisch-Konservativen hinsichtlich der Stellung

der christichsozialen Reichspartet zu den kirchenpolitischen Grundsätzen unserer Partei, welche das Perhältnis von Kirche und Staat, das Ver hältnis von Partei und kirchlicher Auktorität und überhaupt die grundlegenden Prinzipien der Welt anschauung umfassen, behoben werden. Da in dieser Hinsicht eine grundlegende Verschiedenheit zwischen dem chrtstlichsozialen Reichrpiogramm und dem christltchsozialen Tiroler Landesprogramm besteht, wurde als erste Voraussetzung einer Verständigung die Beseitigung

dieses Widerspruchs bezeichnet und verlangt, es mögen die kirchenpolitischen Prinzipien de» chrtstlichsozialen Tiroler Programm» in da» christlichsoziale Rrichrprogramm ausgenommen werden. Die weitere Verständigung über die poli tischen und wirtschaftlichen Fragen sowie über Or ganisation und Presse würde nach Bereinigung obiger grundsätzlicher Frage eine günstige Lösung erhoffen lassen. Wenn die christlichsoziale Partei in Tirol der katholisch-konservativen Partei die Zusage gebe, ihren ganzen Einfluß

aufzubieten, damit die kirchenpolitischen Grundsätze des chrisltchsoztalen Tiroler Landesprogrammes unverkürzt in das Reichs programm ausgenommen werden, dann seien die Delegierten der katholtsch-konservotioen Partei bereit, mit den Vertretern der christlichsozialen Partei in Tirol zum Zwecke der Anbahnung des Frieden» im Lande zu einem Meinungsaustausch zusammenzu treten. Diese» Verlangen der katholisch-konservativen Partei, die christlichsoziale Partei von Tirol solle die Zu sage geben, ihren ganzen

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 36
Datum: 11.08.1911
Umfang: 36
Aktionen einleiten, die Vorlagen der Ne- ^ung und die Anträge und Maßnahmen ande- ^ Parteien in Betätigung deS Grundsatzes der Politik der freien Hand sachlich imd. gewissenhaft' prüfen und sich bei ihrer BeMUlüng und bei der Beschlußfassung darüber-voK' iRchts anderem leiten lassen als von den ihr ünvertraüten In teressen des christlichen Volkes-und dem Heile des geliebten Vaterlandes. . > - - - - Dazu ein paar VcmerkungeU^Ä)iese Grund sätze sind eine Art Reichsprogramm der christ- lichsözialen Partei

; sie sind nicht neuÄoüdern die alten, auf die die Abgeordneten soksöD. im Jahre 1907 als auch 1911 gewählt wurdenAmgnche sind etwas genauer und - deutlick>er auMdrückt al^ es früher'der Fall war. Di/christl.'soz.Hartei ist demnach eine soziale Partei auf christl. Grund lage, das heißt eine Partei, welche unsere tief her untergekommene schwerkranke Gesellschafts- oder Weltordnung, oder besser gesagt, Unordnung, im Geiste und mit Hilfe des Christentums wieder empörrichten und verbessern will. Als Grundur sache

der schweren gesellschaftlichen Mißstände und Unordnung betrachtet sie die schrankenlose, un christliche Herrschaft des Großkapitals, das alle Gesellschaftskreise in der schamlosesten Weise aus beutet. Die Tätigkeit des Parlamentes befaßt sich in erster Linie mit dem irdischen Wohle des Vol kes; daher ist^ die christlichsoziale Partei eine Politische und nicht eine religiöse (konfessio nell-katholische). Das schließt aber nicht aus, daß die Partei die Rechte der katholischen Kirche und die katholische

Religion überall schützt und fördert und Angriffe auf dieselbe abwehrt; im Gegenteil, da sie der Ansicht ist^ daß irdisches Wohlergehen ohne Religion unmöglich ist. Die Partei nennt sich aber nicht katholisch, damit es nicht den An schein habe, daß sie im Namen und im Auf trage-der . katholischen Kirche wandle und somit in der Öffentlichkeit auf die katholische Kirche auch die volle Verantwortung für das ganze Tun und Lassen der Partei falle. Die Partei findet sich da im vollen Einklänge mit oen

Weisungen des Hl. Vaters, der vor ungefähr vier Monaten an die Katholiken Spaniens ein Schreiben gerichtet, in dem er ausdrücklich betont, „keine politische Partei dürfe sich mit der Kirche identifizieren', daZ heißt, keiner politischen Par tei ist es gestattet, zu behaupten, sie betreibe Po litik im Namen und im Auftrage der katholischen Kirche. - Die Religion und ihre Diener, Papst, Bischöfe und Priester befassen sich von A m t s w e g e n nicht mit der Ordnung der i r d i schen Angelegenheiten

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 05.02.1908
Umfang: 8
nicht stattgegeben wurde, den Kampf gegen die Wahlreform in ihrer Gänze ausgenommen haben. „So entschlossen wir uns', sagte er, „zum äußersten Mittel, das uns (den Frei sinnigen) zur Verfügung stand, zur Obsruktion. Darauf wurde der Landtag rasch über a. h. Auf trag vertagt.' Nicht alle Liberalen sind so ehrlich, diese Tatsache cinzugestehen. Unter der Marke „Eine Stimme aus dem anderen Lager' veröffentlicht der „Tiroler' eine Zuschrift, angeblich „von einem Herrn, der der konservativen Partei angehört', worin

dieser seine Unzufriedenheit mit der Partei und der Presse, namentlich mit ^Burggräsler' und „Tir. Volksbl.' Ausdruck verleiht. Der gute „Freund in der Rot', der seiner Partei keinen anderen Dienst zu erweisen weiß, als sie unmittelbar vor den Landtagswahlen in gegnerischen Blättern herabzusetzen, findet den Kampf der konservativen Zeitungen gegen die Christ- lichsozialen ungerechtfertigt. Unser Kampf besteht nämlich darin, daß wir die Partei an das Sprüch. wort vom „Versprechen und Halten' erinnern. Dar sollten deutsche

Männer, für die „ein Mann, ein Wort' gelten sollte, doch nicht als Kampf empfinden, wenn ja, dann liegt die Schuld nicht an uns. Was der Schreiber von „Verquickung der Wahlbewegung mit der Religion' sagt, möge er nicht uns, sondern den Christlichsozialen sagen, welche jetzt vor den Landtagswahlen betonen, daß die christlichsoziale Reichspartei „die auf katholischer Grundlage gewählte große Partei' (Abg. Dr. Mayr in Hall), die „einzige große katholische Partei' sei („Volksbote' Nr. 3). Früher

hat Dr. Drerel ausdrücklich im Parlamente den konfessionellen Charakter der Partei in Abrede gestellt und Minister Dr. Geßmann hat feierlich ver sichert, daß die christlichsoziale Partei keine kon fessionelle, sondern eine politisch wirtschaftliche Partei sei, die auch Protestanten aufnehme u. s. w. Und ein mit den christlichsozialen Grundsätzen und Ma nieren sehr vertrauter Tiroler Politiker hat in der „Köln. Dolksztg.' geschrieben, daß die Tiroler Christlichsozialen in der Betonung

des k a t h o k i s ch e n Momentes weiter gingen, als es mit den politischen, christlich-interkonfessionellen Charakter der Eesamt- partei vereinbar sein mag, wegen des Grundsatzes: kriwum vivere, dein philosophari (also Mittel zum Zweck). Der Schreiber sagt dann, Dr. Schöpfer und Steck „stützten ihre politischen Ansichten auf sach liche Gründe'. Aber diese Herren haben doch das taktische Vorgehen der konservativen Partei stets zum Vorwände genommen, um sich von den Kon servativen zu trennen und sich von ihnen fernzuhalten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 14
Datum: 11.03.1911
Umfang: 14
WM» Veite S .D«rTtr»I«r' Sa«»tax,. 11. März IKjt Und wenn Gr wir zugaben — mid Sie werden eS Vitt leugvm, ich babe ja judevlib-rol und klerikal io Gegen satz gestellt —, daß eS eine B<schioipfmig Ihrer Partei ist, V«uo won sie judenl'beral nennt, werden Sie mir auch zu geben müssen, daß ei eine Bcschw pfuug ist. wenn Sie unS klerikal nennen. Ich glaube ohne weitere«, daß bei Ihnen die Absicht, uns zu beleid^eo, nicht vorhanden war, aber baß Sie, dieser er.al rroe Mann und Politiker

: Wenn die christlichsoziale Partei keine kor.f-sfionelle sei, so möge er dem Redner einen Protestanten nennen, welcher der christlichsozialen Partei ang-hört. Hier machte der Telegierte Tr. Geßmann den Zwischenruf: „Im Wiener Gemeinderate find sieden Prote stanten in unserer Partei.' Hier setzt nun das Tiroler Blatt mit folgender Bemerkung ein: Eilt für diese auch das Wort des oberöstervichischm Landeshauptmannes, doß die Chrißlichsozialen in religiösen Belangen voll und ganz an der Seite der Bischöfe stehen, oder gar

das Wort des hochwürdtpsten Bischofs Hittmair: .Ckrißlichso.ial die Politik, katholisch vnser Glaube'? Exzellenz Geßmann Hot da mit seinem Hinweis auf die Protestanten wohl ein bißchen unpassend aus der Schule ge schwätzt.' Gewiß, die der christlichsozialen Partei ange Hürtgen Protestanten find zwar ein lebendiger Beweis, daß die Christlichsozialen keine konfessionelle Partei find, allein diese Protestanten könnten eS, anch wenn sie wollten, nicht ändern, daß di» Partei tn religiösen Frag

haben und Hunderttausende gleichgültig im Glanben geworden sind. Es ist von Seiten verschie dener Regierungen bereits vieles geschehen zur Be kämpfung der Schmutzliteratur, aber nichts zur Bekämpfung der glaubenSfeindlichen Literatur. Trotzdem die katho- er dies» Wort« sprach, über da« Wesen der christlich- sozialen Partei zu wenig unterrichtet, und daß eS von Dr. Geßmann unvorsichtig gewesen fei, den Vorhang wegzugehen, welcher die der Partei an gehörenden Protestanten verdeckte. Wie kindisch! Gerade

iu diesem Ausspruche d»S Bischofs ist daS Wesen der christlichsozialen Partei unvergleichlich gut gekennzeichnet. E« will übrigens gar nicht zu dem von den ,Nmen Tiroler Stimmen' so häufig betonten Grundsatz von der Autorität der Bischöfe in politischen Dingen stimmen, daß sie an einem BischofSworte nörgeln. ES scheint fast, daß die Autorität der Bischöfe dort eine Grenze hat, wo die eigenen Mei nungen der .Neuen Tiroler Stimmen' beginne«. So daS »Linzer VolkSbl.' Rundschau. Der Jahrestag des tzodes Ar. Luegers

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 08.08.1907
Umfang: 8
der Sommerszeit schon überschritten. — Möge dem Landmann, dem vielbesorgten und vielgeplagten, der Herbst eine reichliche Ernte und glückliche Heimkunft des Alpenviehes, möge der Herbst dem Geschäfts mann eine gefüllte Kasse und den vielen fremden Gästen und Sommerfrischlern eine gestärkte oder wiedererlangte Gesundheit bescheren! Die Entwicklung der christlich- soziale« Partei in Oesterreich» i. Seitdem sich der Anschluß der bisherigen deutschkonservativen Parteigruppen an die christ lichsoziale Partei

unter der ausschlaggebenden Initiative Ebenhochs vollzogen hat, ist die christ lichsoziale Partei ein Machtfaktor geworden, mit dem alle Parteien Oesterreichs nun rechnen müssen, ein Machtfaktor, dem das Parlament bereits die führende Rolle zuerkannt hat; seitdem Ebenhoch und Lueger sich die Hand zum Bunde gereicht haben, ist die christlichsoziale Partei erst eigent lich die führende Partei Oesterreichs. - also eine wahre Reichspartei geworden. Da ist es nun gewiß für jeden österreichischen Patrioten, über haupt

für jeden, der sich um die politische Ge schichte Oesterreichs in den letzten Jahrzehnten gekümmert hat, von Interesse, wenn wir in den folgenden Ausführungen eine politische Rückschau halten und die Entwicklung der christlichsozialen Partei Oesterreichs von ihren ersten Anfängen an bis zur imponierenden Höhe ihrer gegenwärtigen Machtstellung in flüchtigen Bildern zu zeichnen versuchen. Es ist kein leichtes Ding, den Anfängen dieser lebensfrischen und arbeitsfrohen Partei nachzugehen-, übrigens gibt es immerhin

noch manche selbst intelligente und begeisterte christlich soziale Parteigenossen, die wenig informiert find darüber, wie die christlichsoziale Partei in Oester reich eigentlich entstanden ist. — Derjenige, der den befruchtenden Samen zur Gründung der christlichsozialen Bewegung auswarf, war kein Oesterreicher, sondern ein Norddeutscher, nämlich der bekannte Sozialpolitiker Baron Vogelsang. An seiner Tafelrunde in Wien versammelte dieser weit ausschauende Sozialpolitiker am Beginn der achtziger Jahre einen Kreis von jungen

nach rechts aus einander und letztere raunten sich dabei manchmal geheimnisvoll zu: „Wenn das der Szeps erführe oder wenn uns jemand mit Geistlichen zusammen sähe, das gäbe einen Sturm in der ganzen Wiener Presse!' Indes es dauerte noch lange, bis aus den kleinen Anfängen einer Tischgesellschaft die christ lichsoziale Volksbewegung und Partei herauswuchs. Die christlichsoziale Partei als solche ist eben nicht wie eine Pallas Athene aus dem Haupte des Zeus gleich anfangs fix und fertig aufgetreten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 23.04.1911
Umfang: 24
ihnen in einem sol- lichsoziale oder Sozialdemokraten handelt, wah- chen Falle gegen die Sozialdemokraten zn Hilse rend es-feststeht,, daß die deutschfreiheitliche Partei kommen. Im einzelnen kainn sich dies anders mit den besten Aussichten ans namhafte Erfolge stellen, aber im ganzen und großen müssen die in den Kampf zieht. Es wird allgemein zuge- Aussichten für die deutschfreiheitliche Partei ge geben, daß die Christlichsozialen mit ihren bis- rade bei den Stichwahlen als vortreffliche be- herigm

^Sa^n^«barch^, den Präsiden- bandes bei den WaWn haben sich auch deshalb tenstuK bHeAm,'wil^' 'Dvese. guten: Aussichten bedeutend gebessert, weil durch seine Gründung legen den Anhängern des politischen und reli- die widerwärtigen Fraktionsst Mgkeiten zwischen giösen Fortschrittes große Verrichtungen auf den einzelnen Gruppen derselben Partei beendigt und sollten sie antreiben, einig -und tatkräftig worden sind. Es war ein klägliches Schauspiel, vorzugehen, mm vyn den Deutsch«:-den Schimpf als 1907

besonnenen Fortschritts maßgebeird glücklicherweise anders geworden. Die vier ist; es. sind die Ideen Anastasius Grüns und Hauptgruppeir. die Fortschrittlichen, die D>eutsch- G^llpl^zers, Kaiserfelds und Rechbäuers, die^ nationalen, die Radikalen und die Agrarier, sind damit wieder KÜm Siege gelangen werden. Ein jetzt im Deutschen Nationalverband verschmolzen Stück Selbstbetvußt'em tutjeder Partei^ gu^, denn und es wäre offener Verrat an der gemeinsamen Räsonneure und Raunzer haben weder aus den Sache

, wenn die alte Spaltung wieder hervor- militUAch;..Wch/auf-hen -politischen Schlacht- genifen würde. Das ist eine Verstärkung der feldern jemals, Erfolge davongetragen. Was im deutschfreiheitlichen Partei, die den einheitlich auf Jahre ^9v7j!vuloren wurde, kann also bei einiger gestelltm Kandidaten zugute kommen wird. Aus AnstrengWg wenigstens zum Teil, zurückgewon- all diesen Gründen geht der Deutsche National- nen ^ verband gehobenen Gefühles in den Wahlkampf. TaesebekaMten Verhältnisse waren der Haupt

- der ihn, wie gesagt, zur stärksten Partei des Ab grund, weshalb die Christlichsozialen, besonders geordnetenhauses machen kann. Entspricht die aber ihr Führer Dir. Geßmann sich mit höchstem Tatkraft und Opferwillrgkeit nur im entferntesten Eiser um ein Wahlkompromiß mit den Deutsch- der Gunst der Sachlage, so kann es an bedeu- freiheitlichen.. beworben Haben. Geßmann, der tenden Erfolgen nicht fehlen.' schon die Agitation im Jahre 1907 leitete, war daMÄsMbstivK dm Siegm semev Partei über- ^ rascht irnd -rechnet

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 15.07.1911
Umfang: 14
nicht vorstellig geworden ist. Es dürfte sich da lediglich um eine Kombination handeln, die hinwieder auf die letzte Kundgebung de» Dekan» Wcgschelder zurückzufahren ist.' Das Abendblatt der „N. Fr. Pr.' vom 12. ds. hält dieser Erklärung gegenüber ihre frühere Meldung aufrecht und sagt, datz nicht die konservative Partei leitung als solche, sondern maßgebende Persönlich, keilen der konservativen Partei Tirol» sich mit der Bitte um Intervention nach Rom gewendet hätten. Wer diese „maßgebenden' Persönlichkeiten

1907 herrschten und kom mandierten in Oesterreich die judenliberalen Frei sinnigen. Die ganze volksfeindliche und ungerechte Gesetzgebung verdanken wir diesen Leuten, die ganzen Mklitärlasten verdanken wir diesen Leuten, die ungerechten Steuergesetze verdanken wir diesen Leuten.' Der Abg. Schraffl bezw. da» „christlichsoziale Zentralwahlkomitee' in Tirol verbreitete ungefähr 14 Tage vorher die Hetzschrift „Wähler Achtung!', worin zu lesen war: „Die konservativen Herrenhäusler find die größte Partei

werden. Ein Führer der chrlstllchsozialen Partei dort und zugleich der eifrige Förderer und Befürworter der Wahl des Dr. Drerel war der konservative Herrenhäusler, Landeshauptmann Adolf Rhomberg. Mit der Flugschrift gegen die „konservativen Herrenhäusler' hat Schraffl nun er reicht, >daß die Wähler in Vorarlberg ihm und nicht dem konservativen Herrenhäusler glaubten und den Mann, den dieser empfahl, Dr. Drerel, durchsallen ließen. Andere» al» Unheil anzurlchten ist Schraffl nickt gewohnt

. In der christlichsozialen Wiener Partei dauern die Reibungen fort. Eine Anzahl Gemeinde- räte will eine Spaltung des gemeinderätltchen Bürgerklub« herbeiführen. Die Führer sind die Gemetnderäte Gussenbauer und Nagler. Sie wollen eine deutschnationale Fraktion bilden im Sinne der Richtung de» „Deutschen Volksblatt'. Der neulichen Sitzung folgten aber nur 10 Gemeinderäte. Ein Streit ist aurgebrochen zwischen dem Bürgermeister Dr. Neumayer und dem Dizebürgermrister Hier hammer. Elfterer hat ein Protokoll zur Unter suchung

, in welcher dieser, Steiner, Dr. Weisklrchner und Kunschak sprachen. Prinz Liechtenstein behandelte die Ur sachen der Wahlniederlage: Mangel an Zielbewußt. ,j sein und Selbstbeherrschung, Wlnkelkandidaturen, un- | zulängliche Presse, perfider Gesinnungswechsel, ver- langte neue Organisation, Hebung der Presse und Aktionsfreiheit im Parlamente. — Dr. Weis kirchner erklärte, daß die Partei wieder geeinigt und gefestigt sei, daß ein neues Parteiftatkrt aus- gearbeitet werde. Der Name bleibe gleich, die Firma

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 11.01.1908
Umfang: 8
2 r m~asaäi. ..SmsmmZ'iäL* JESfflää Sa&L t ' ♦ i konservativen Partei die Teilnahme an der Regierung zum Dorwurfe gemacht habe. Wenn zwei dasselbe tun, sei es nicht dasselbe. (Was den christlichsozialen Göttern frommt, hätten die konservativen Menschen eben stehen lassen sollen). Hätte die Partei abgelehnt, wäre ein Beamtenministcrium gekommen. Die Partei habe mit dem Eintritt ins Ministerium ein Opfer gebracht (die als Minister eintretenden Abgeordneten wohl

nicht. Für die war der Ministerposten ein lang erstrebtes Ziel). Es ist viel leichter, in der Opposition zu sein und man wird sich in viel größerem Maße feiner Verantwortung erinnern, als wenn man einfach als Kritiker anftreten will. (Also weil die Christlichsozialen jetzt Regierungspartei sind, fühlen sie die Verantwortung und sehen sich ge zwungen, anders zu tun, als sie früher redeten, und so zu handeln, wie halt eben auch die Konservativen handeln mußten. O Ironie des Schicksals!) Den Ausgleich hätte die Partei angenommen

, weil er der relativ beste und einzig mögliche ge wesen sei. Die Forderungen habe die Partei so hoch spannen müssen, um das Mögliche zu erreichen. (Die Partei hat bei Abschluß des Ausgleichs durch Frhrn. von Beck nicht mitgetan, also auch keine Forderungen gestellt, den Ausgleich eine zeitlang in den Blättern verschrien, dann gelobt und geschluckt.) Nicht zu übersehen sei, daß diesen Ausgleich gerade die ungarische Unabhängigkeitspartei schließen mußte. (Sie hat ihn aber auch als den denkbar besten für Ungarn

gepriesen. Schön, Laß einmal ein Ausgleich zugleich für Oesterreich wie für Ungarn relativ am günstigsten ist. Wer's glaubt!) 2n die Regierung eingetreten sei die Partei, weil eine politische Partei trachten mutz, Männer ihrer Richtung in die Regierung einzusetzen. (Den Kon servativen wurde Lies immer als Verbrechen ange rechnet). Schließlich empfahl Minister Dr. Getzmann bei den Landtagswahlen christlich sozial zu wählen, lobte den unermüdlichen Arbeitseifer von Schöpfer und Schraffl und all

Vüterland!' Im ändern bleibtS wia fcart'n. Bäucrl zühl! Bäuerl ziach! Miar k'hearn schnn der Katze, Derweil ist Hos und Bäuerl hin, Dann — „vequiescat in pacc!' nämlichen Ausgleich. Woher wohl dieser Umschlag?) soziale Partei wolle eine neue Religion und seien Weiters sprach Schöpfer von „anwidernder Bös- nicht gute Christen (da hat Dr. Schöpfer wohl ganz Willigkeit', daß man den Christlichsozialen Aner-! unrichtig gelesen oder sich vorlesen lassen). Das ist Unsinn. Die Konservativen anderer Kron

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 16.05.1911
Umfang: 8
Wic sich die christlichsozialc Partei zu den neuen Wchrvorlagcn verhaften wird, ist noch nicht bekannt. Wird aber die „Freistatt' zu behaupten wagen, daß das Herrenhaus gegen jene Vorlagen stimmen wird, wenn das Abgeordnetenhaus dafür gestimmt haben sollte? Indem also die „Freistatt' gegen die Christlich- sozialen den Vorwurf erhebt, die Reichseinheit im Stiche gelassen zu haben, spricht sie die gleiche Be schuldigung gegen „die Vertreter der angesehensten Adclsgcschlcchter' im Herrenhause

aus. Wir hatten vor dem allgemeinen Wahlrechte im Abgeordnetenhaus!: eine konservative Partei. Diese bat in allen die Reichseinheit betreffenden Fragen niemals anders gehandelt, als die Regierung wollte. Und wenn, wie die „Freistatt' ankündigt, eine neue konservative Partei erstehen sollte, so wird sie genau so handeln, wic ihre Vorgängerin. Behufs Gründung einer neuen konservativen Partei haben in Wien, wic die „Freistatt' mitteilen zu müssen glaubt, zwei vertrauliche Besprechungen stattgefunden, „zu welchen sich außer jüngeren

.Kräf ten anch Vertreter der angesehensten Adelsgeschlechter der Monarchie eingefunden Hatten.' Die neue Par tei will die Christlichsozialen nicht bekämpfen, son dern nnr eine moralische Autorität darstellen, welche die Christlichsozialen zwingt, ihrer Ueberzengnng nach nicht nur zu sprechen, sondern auch zu handeln. Das Programm soll aber sonst das gleiche sein. Wäre es denn unter solchen Umständen nicht vernünftiger, in die christlichsoziale Partei einzutreten und inner halb der Partei

einen Einfluß in diesem Sinne gel tend zu machen? Die Bekehrung der Christlichsozialen wird übri gens den Herrschaften nichts nützen, wenn es ihnen nicht gelingt, ihre konservativen Gesinnungsgenossen im Herrenhause auf den gleichen Weg zu bringen. Dieser Versuch wird aber damit enden, daß die vom Herrenhause jene vom Abgeordnetenhaus? am Gän- , gelbande führen werden. Uebrigens wic soll sich eine „neue' konservative Partei im Zeitalter des allgemeinen Wahlrechtes im Volke Boden verschaffen

, wenn sie mit der Forderung auftritt, daß der Demokratisierung Einhalt getan und den Gemeinden ihre Freiheiten beschnitten wer den müssen, daß ein bäuerlicher Bürgermeister oder ein gewerblicher Gcnossenschaftsvorstcher sich nicht zum Abgeordneten befähigt halten darf nnd gar von einem Arbeiter ein solches Bestreben ein an Größen- walin grenzender Machtdünkel ist? Da wird das Volk der neuen Partei wohl allsogleich in hellen Massen zuströmen! Es scheint uns auch den Adeligen kein guter Rat gegeben

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 22
Datum: 12.03.1910
Umfang: 22
Bürgermeister von Wien hat Dr. Lueger Großes geleistet und sich unsterbliche Verdienste er worben. Das wird im In- und Ausland auch von Gegnern anerlannt und gewürdigt. Auch zu einem bedeutenden Politlter arbeitete sich Dr. Lueger empor. Er schuf sich mit Freunden nach und nach die christlichsoziale Partei in Gemeinde, Landtag und Relchsrat. Ale fein Streben von Erfolg gekrönt wurde, wuchs die Partei sehr rasch Die innere Entwicklung und Durchbildung im christ lichen Geiste konnte nicht Schritt halten

können, wo man in anderen Ländern längst schon war. Das führte in den Alpenländern tatsächlich zum Rückschritt statt zum Fortschritt in der katholischen Bewegung. Dr. Lueger war lange Zeit kein Freund der Einigung der „Klerikalen' der Alpenländer mit den Christlichsozialen Wiens; erst seine Freunde Geßmann usw. drängten ihn zum Nachgeben; ob die Verschmelzung der Ent wickelung der Partei in ihrem Mutterland« vorteil- hast war, ist zu bezweifeln, e« steht Gefahr, daß viele, statt langsam vorwärts zu kommen, an der „schwarzen

' Farbe der anderen sich stoßen und rückwärts oder seitwärts rücken. Für die katholische Bewegung in den Alpenländern war die Vereinigung sicher von Nachteil. Das isl, wie gesagt, aber nicht die Schuld Dr. Lueger«, sondern jener, die sich ihm auf- drängten, die, um Dr. Lueger und seiner Partei näher zu kommen, da» bestehende Bessere in der Heimat im Stiche ließen und bekämpften. Was Dr. Lueger zum großen Volksmann machte, war sein lauterer edler Charakter, unbestechlich, selbstlos, grundehrlich

und pflichttreu. Er hätte un ermeßliche Reichtümer und die höchsten politischen Armier sich erwerben können, härte er gewollt. Er bereicherte sich nicht, nahm nicht einmal seinen vollen Gehalt in Anspruch. Hierin wäre er Muster und Vorbild für viele Politiker auch in seiner Partei gewesen. Es ist bekannt, daß er es nicht gerne ge sehen, wie seine Freunde gar so sehr nach Minister- Posten strebten. Dr. Lueger hat verhältnismäßig arm gelebt und dürfte kein große» Vermögen hinter- lassen. Dar ist heutzutage

Tüchtigkeit des Kandidaten, sondern nur mehr von der Partei die Rede — man soll nach christlichsozialem Rezepte nicht mchr passende Ab- geordnete, sondern nur Parteileute wählen; das andere ist Nebensache. Die sonderbarste Be- hauptung ist die, daß die Wähler den Sozi helfen, wenn nicht ein christlichsozialer Abgeordneter gewählt wird. Die Blätter müssen die Wähler wirklich für blitzdumm halten, wenn sie dieselben für fähig halten, zu glauben, es ist ein Gewinn für die Sozi, wenn Tirol einen Mann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.04.1911
Umfang: 8
Seite 2 „Der Tiroler' Donnerstag, 27. April 5911 Besorgnis. Besonders die unverhüllten Drohungen der zahlreichen Komitatschisührcr sollen auf den König großen Eindruck gemacht haben. Anderseits wird zu gegeben, daß der König nicht mehr zurück kann. Wie verlautet, soll deshalb die Demission Milavcmovic' er folgen. Hegen die Jude« «nd Areimaurer tu der Kürkei. Im Jungtürkenkomitee ist eine Spaltung einge treten. 75 Mitglieder der Partei sind der freimaurerisch- jüdischen Befehle überdrüssig

kritisch. Gin ernstes Aischofswort. Der wirkliche Grund, warum sich die Konservativen bei den Friedensverhandlungen in Innsbruck*) hart näckig weigerten, mit den Christlichsozialen eine Partei .zu.Hildeu, «nd-^omit die einzig mögliche Grundlage zum Frieden zu schaffen, liegt nach dem, was die konservativen Teilnehmer an den IunSbrucker Konferenzen selbst sagten, in der Sucht der Konservativen, die Christlichsozialen als Katholiken zweiter Klasse hinzustellen und auch als solche zu behandeln

. Dies wird wohl am besten durch den Konservativen Dr. Pusch bewiesen, welcher beider Konferenz einem Berichte der ,N. T. St.* zufolge sagte: „Warum wir unter den heutigen Ver hältnissen selbständig bleiben wolleu, hat seinen Grund darin, weil die christlichsoziale Partei nicht die Garantie bietet, daß die religiösen als auch die wirtschaftlichen Fragen so behandelt werden, wie es im Interesse des katholischen Volkes ist.' ES beinhalten diese Worte — so äußert sich hiezu das „Vorarlberger Volksblatt

der Mahnung an die Konservativen. Er wandte sich nach wiederholten Bemühungen, die Konservativen von ihrem ablehnenden Standpunkt abzubringen, noch ein letzteSmal an die konservativen Vertreter in der Konferenz und legte ihnen nahe, sie möchten doch überlegen, ob sie nicht ihren ablehnenden Standpunkt aufgeben und sich erklären könnten, der christlichsozialen Partei beizutreten, da die konservativen Abgeordneten aller anderen Kronländer auch ihr beigetreten sind. Daß sie ihren ablehnenden Standpunkt

. Er sci überzeugt, daß dies im Interesse der Kirche, des Staates und des Lan des sei und daß sie das Opfer des faktischen Ein trittes in die Partei bringen können; ihre Interessen Werden so besser vertreten werden. *) In der nächsten Nummer werden wir einen zusammen hängenden, eingehenden Bericht über diese Konferenzen bringen. Sollte dies aber nicht zustande kommen, so bitte er, daß der Kampf doch nicht auf das religiöse Gebiet übertragen werde. Er müsse bedauern, daß die christlichsozialen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 18.05.1910
Umfang: 12
an haben', sondern wählet den Obmannstellvertreter des Bamrubundes Josef Hölzl» Bürgermeister in Untermais! Waßtgedaukeu. Rum!atsch, Mcuschenal, IL, Mai, Hier, wie überall im Lande, ist man er bittert über die skandalösen Wahloorgänge von Seite der Altkonservativen. Hoffentlich macht diese aogzhauste Partei, die aus Ehrgeiz unter Anwendung der niedrigsten Mittel wieder em- vorkommsu Aöchte, die letzten verzweifelten LsbenSzuckungW. ES wäre ja ganz gegen den Gang der Zeil, es wäre unsinnig, unpoli tisch und unvernünftig

, auf sine Partei, über die daL Volk bereite bei den früheren Wahlen sein Urteil abgegeben, wieder zurückzugreifen. Tie altkonservativen „Schnöller''mögen sich nun an dm Gedanken gewöhnen, daß eZ Wahnsinn wäre, zu hoffen, nochmals ans Ruder zu kommen, und sich zu Gemüte führen, daß sie hoffentlich bei den Störungen der christlichsozialsn Wahl versammlungen auk dem letzten Lochs „gepfiffen'. Auch die blilldfanatischen oder verhetzten An hänger der Konservativen zeigen wenig politisches Verständnis

, daß sie einer Partei anhangen mögen, die nie und nimmermehr Aussicht hat, ans Ruder zu kommen. Warum nicht der jungen, frischen und kräftigen chriftlichsozialen Partei sich anschließe», wie man es in anderen Kronländern getan, und iN festen Zusammen^ schluß hinrer ihnen stehen zu fester und freudiger Schaffenskraft? Unverantwortliche Torheit wäre es, di« stärkste Partei im Lande und im ReichZrate zu zersplittern und die Sozial demokratie obenauf kommen zu lassen, wie dies durch einen Ersolg der Konservativen

geschehen müßte,- wehe dann dem armen Oesterreich- daher weg mit der altkonservativen Partei, die schon in der Lust hängt und keinen Abgeordneten mehr im Parlamente hat und deren Wahlvorgehen in die ungarische Pußta gehört; sonst wird der so unglückselige Unftiede und der daS Land um Gluuden und Ansehen briuamd- Streit, den wir nun bis zum Ekel satt haben, nicht endeu. Warum sich umsonst im häßlichen Kampfs zer fleisch?'!? Schließlich — das muß doch jeder vernünftig? Mensch lü'sehe^ — muß doch nach dc:n

alten Naturgesetz? die all ', abgelebte Partei unterliegen. Darum aN'o am 19. Mai b-i der Stich wahl alle Mann Lord! Zeigen wir, Laß wir richtig politisch uud vernünftig denl:n und durch gründ liche Absirtigung der alten Partei ernst, auf richtig und sehnlichst den Frieden und das Wohl de2 Landes wollen. Habr:? wir Vertrauen zur jungen chrlstlichsozialen Partei und ha'äeu wir fest zusammen. Wir werden schon sorgen, daß sie unsere 2n5kressen ver:rilt; daZ werden wir mit der Macht der Masse verlangen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 26.07.1911
Umfang: 12
- ^ ^ Er hat sich jetzt der . Partei zur Berfilgung Ä Worten charatte- gestellt und in einer Versammluitss in der Botks-' ^ Halle des Rathauses, in der Liechtenstein wieder vier ^nhren hatte das deutichsrechntÜche Blirger- BollAribune.r mimte und Kunfchak schimM, tunrrm Wahlkamps eme Niederlage erlrtten, nne daß die Partei für die alten; Ideale -Gegnern kaunr erwmtet wmcken kämpfen und siegen werde. Ter GkaWe.Meis- war. - 'Aber m- w. e»nzewen ^utMnhAtlchm kirchnerS ist ja recht HÜSsch, ob ihm aber die Parteilagern belnelt

- die christlichsöziale^ Partei darbietet. ' Die christlichsoziale Partei ist gewesen, das darf man ohne irgendwelche Uebertreibüng sagen. Sie ist zerschmettert, niedergeworfen, und was zu tun übrig bleibt, .das wird in der Zukunft lichsoziale Wählerschaft vollends abstocken. Man darf! doch die Wiener Bevölkerung nicht so nieder einschä^en, daß sie Geßmann und Liechtenstein, die beide in gleicher Weise als die bösen. Geister der Partei gelten, wieder auf den Schild» er heben, daß sie Tr. Weiskirchner, der. die Wiener

in ihrer schwersten' Zeit um eines Minister? gehaltes willen im Stiche gelassen hat, ohne- wexden. Zln dieser Diagnose.werden weiters jubelnd Zu ihr^ Führen erkiesen wrrd> auch p»e verschiedenen politischen HeilkünMer, die oder einem Bielohläwek, dessen schmutzige Ge- Nch .ietzt in Wien wegen Wiederherstellung der schichten die Partei so schwer belastet habender chnstlichozialen Partei M Worte melden/ nichts einem Hierhammer, dessen imreine Geschichten Minffterportefeuille und die Aussicht

' aus den Gouverneurpbsten einer großen Bank höher stan- den> als die Würde eines Bürgermeisters der Haupt- und ' Residenzstadt Wien,' werden das Wunder' > wirken, ^ Haß die christlichsoziale Partei in ihrer alten ' Pracht, Macht und» Herrlichkeit wiedererstehen kann. Mit dem Herrn, der von kleinen, welche hellte im Parlamente die Füh rung innehaben, werden den Niedergang. der Partei nicht aushalten können. Das Durcheinander, wie es in der christlich- sozicüen Partei besteht, trat besonders! klar zutage

bei der Konstituierung der ' christlichsozialen par lamentarischen Vereinigung. Die Partei, die es ierachtete, sich das Wtribut beizulegen, nmnt sich jetzt 'EvcmÄMuSts rufen ^ woW seinen Nänren cm, sie wollen von seinem Abgeordneter ^ Ber der Kv^tmermrg. der Gtt^M^rieÄ!sew/M^'-^MrM»er, von Leitt. traten dre Seze.iwnK-Erichernungen un- sie?! reiwmmieren, >- wird äusbleibm. m Er^chemung.. Vo^vnr ge- ^ - ^ ' ^ . . lang es den allmaMlgen, nach Macht und Stellen i -dOÄ>Dr..Mekskrrchtter. lüsternen Whrern, aus zwei

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 04.03.1908
Umfang: 16
der Stadt Bozen wendet. Wenn auch her Kampf der Bozener, den Notar Taube und das nun mehrige unterstützende Eingreifen der Christlich sozialen dort .heraufbeschworen Hat, uns Meran er nicht direkt berührt, so kann es>, doch auch für uns nicht gleichgiltig sein, ob die deutsch- nationale Partei in Bozen kräftig oder durch Spaltungen zerrissen wird, und wöchten wir uns dezidiert und entschieden auf den Boden der Tentschnationalen Partei in Bozen stellen, wes halb wir die kräftigsten Stellen ausdem! Flug

blatte hier zur V-röffentlichung bringen. An.erster Stelle tritt der Aufruf den maß losen Schmähungen und Insulten der Christlich sozialen gegen die führenden Kreise der Partei kräftigst entgegen: „... In der letzten Nummer des „Tiroler' vom 27. Februar 1908 lautete eine besonders markante, die letzten Ziele der christlichsozialen Partei in Bozen deutlich enthüllende Stelle fol gendermaßen:-„Tie Herren wollen offenbar vor aller Welt beweisen, daß der verhängnisvolle Geist, der zum Schaden der Bürger

, denn diese Schöpfun gen und der ausgezeichnete Stand der Finanzen find es, die bei jeder Gemeindewahl der fort schrittlichen Partei glänzende Wahlsiege gebracht haben und die gerade bei den Gemeinderats wahlen des Jahres 1907 der christlichsozialen Partei eine solche Niederlage bereitete, daß sie es gar nicht wagte, bei den Landtagswahlen einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Wir haben auch keine Furcht, daß sich seit den letzten Gemeinde ratswahlen die Stimmung der Bürgerschaft irgendwie geändert

Hintergrund fehlte, daß es nur der persönliche Ehrgeiz eines Einzelnen war, der den Kampf in der Partei hervorrief, in den sich dann die christlichsoziale Partei mit Behagen einmischte. Wenn wir die Ergebnisse kurz zusammenfassen wollen, so war es ein Kampf der politisch anständigen und politisch -ziel bewußten Elemente gegen politisch unanständige und unreife Persönlichkeiten. Denn politisch un anständig war das Vorgehen des Notars Taube von Anbeginn, noch unanständiger jenes seiner Hintermänner

und die Krone der Unanständig keit wurde natürlich gleichsam von selbst in dem Momente erreicht, als die christlichsoziale Partei sich den Sonderbündlern anzuschließen für gut fand. Ter Beweis hiefür liegt in der chronolo gischen- Aufzahlung, der Ereignisse.' Hierauf wird.die Geschichte der Kandidatur Taube dargeboten und scharf kritisiert. Der Auf ruf schließt dann man folgenden Worten: „Kann ntan angesichts dieses Sachverhaltes von einem! Haberfeldtreiben gegen Notar Taube sprechen, wie es dem „Tiroler

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 30.04.1910
Umfang: 16
würden, so mühten sie, statt den Lesern vorzumachen, die Ehristlichsozialeu hätten das Steuerabschafft» versprochen, sagen, daß die Christlichsozialen das Versprechen gegeben haben, sich für eine gerechtere Verteilung der jetzt vielfach die Großen im Verhältnisse zu wenig treffenden Steuerlaste« einzusetzen. Wae die christlich- soziale Partei weiters anstrebt, das ist, daß gewisse Steuern, die tatsächlich ungerecht find und sich überlebt haben, abgeschafft oder in vernünftiger Weise reformiert werden. Tat

Partei lieber ge sehen, daß die Bauern nach wie vor ärarische Straßmmautm weiter zahlen, als daß «vm- ..tuell ein Minister um seinen Stuhl komme. .Die Reform anderer Steuern, welch« die Bauernschaft hauptsächlich ungerecht drücken, streben die Ehristlichsozialeu heute noch an und zwar so lauge, bis sie Erfolg haben. Daß ,xjß,, Hnen w den drei Jahren seit den letzten .Wahlen noch nicht geläug,. alles das nachzu holen, was man in den früherenJahrm versäumte, oder zu beheben, was am Bauervstande

ge- . sündigt wurde, das wird jeder vernünftige und ernste Mann begreifen. Die Christlich- .sozialen zählen im Parlamente ja nur ein Fünftel aller Abgeordneten und können . darum nicht einfach ihren Willen diktieren. . , Doch wenn eS der christlichsozialen Partei auch nicht vergönnt war, mit einem Schlage .große grundlegende Veränderungen zuwege zu bringen, obwohl da auch schon vieles besser geworden ist gegen früher, ist sie nicht untätig geblieben und sie hat auf Grund bestehender ^ Gesetze getrachtet

, manches für ihre Wähler zu erreichen. Wo war e« früher je einem Abgeordneten eingefallen, als die konservative Partei noch sehr stark in die Regierungsgeschäfte Einfluß nahm, zum Beispiele für die bäuerliche Bevölkerung solche staatliche Hilfsaktionen ein zuleiten, wie das jetzt seitens der christlich, sozialen Partei wiederholt beantragt und auch «iederholt erreicht wurde? Im Gegenteile hat die christlichsoziale Partei alle Hände voll zu tun, um Gesetze oder staatliche liebereinkommen, die den Bauernstand

diese Stimmen gewiß auch recht, die Christlichsozialm zu velurteileu. Da sie aber nur für die be rechtigten und für die in früheren Zeiten arg vernachlässigten Interessen der Bauern eintreten, so verdienen fi« keinen Tadel. Wenn man also den ReichSratSkandidaten nnr nach seiner Partei, der er zugehören will, beurteilt, so kann gegen den Herrn LandtagSabgeordneten Hölzl nichts eingewendet werden. Wau fleht aver doch k»«servativcrseits auch die?erso« an. ES dauerte gar nicht lange, so zogen die konservativen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 27.09.1904
Umfang: 8
und die Zentrumsfrage. Aus der Mitte der christlichsozialen Parteileitung geht der Korrespondenz „Austria' nachfolgende Mitteilung zu: „Die gegenwärtig so vielfach erörterte Frage der Bildung eines österreichischen Zentrums, welches die christlichsoziale und die konservative Partei zu umfassen hätte, war bisher nicht im mindesten Gegenstand einer Beratung der christlichsozialen Partei der deren Leitung. An die christlichsoziale Parteileitung ist bis zur Stunde niemand mit einer derartigen Anfrage

oder mit einem solchen Projekte herangetreten und konnte sich die Partei leitung deshalb auch gar nicht mit dieser Angelegenheit befassen; es entbehren daher alle diesbezüglichen Kombinationen, welche in die Oeffentlichkeit gedrungen sind, jedweder Begründung Einzelne Abgeordnete der Partei können wohl ihrer persönlichen Meinung gegenüber der Oeffentlichkeit Ausdruck verleihen, doch kann hiebei von einer Stellungnahme der gesamten Partei oder auch nur der Parteileitung zu dieser Frage naturgemäß keine Rede

sein.' Die „Deutsche Zeitung' in Wien veröffentlicht folgende Zuschrift: ' „In letzter Zeit ist vielfach die Frage publizistisch erörtert worden, ob eine Fusionierung der christlichsozialen Partei mit der katholischen Bolkspartei möglich, zweckdienlich und wahr scheinlich sei. Es haben sich angesehene Vertreter der Altkonser vativen gefunden, welche einer vorzubereitendm Vereinigung beider Parteien lebhaft das Wort gesprochen haben. Diese Tatsache ist immerhin eine erfreuliche Erscheinung, wenn man sich erinnert

, daß noch vor einem Dezennium die Zugehörigkeit zur christlichsozialen Partei in. den Augen eines punzechten Konservativen eine Unbegreiflichkeit gewesen ist. Auch innerhalb der christlichsozialen Partei finden sich manche,' welche die Ver einigung als bevorstehend betrachten und ein Zentrum, 60 Mann hoch, in das Abgeordnetenhaus einmarschieren sehen. Während auf beiden Seiten die Arme sich öffnen, um den Freund zu empfangen, befehden sich die Freunde in Tirol in einer Art, daß man glauben könnte, zwei grundverschiedene

Widerspruche dürste jedes österreichische Ministerium geplagt worden sein. Bei den gegenwärtigen parla mentarischen Verhältnissen liegt der Schwerpunkt der politischen Kraft gerade in der Verwaltung. Es ist deshalb begreiflich, daß sich die Konservativen ihrer politischen Stärke heute mehr denn je bewußt fühlen. Mit solchen Partnern, voll Selbstgefühl und Machtdünkel, sich zu vereinigen, würde eine Verblassung der christlichsozialen Grundsätze zur Folge haben. Die christlich soziale Partei ist jedoch jung

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

in die Welt gesetzt, um die christlichsoziale Partei in der Meinung vieler Unkundiger herabzusetzen. Man hatte das getan, obwohl man sich darüber keinem Zweifel hingeben konnte, daß durch diese Lügenmeldung das größte Unglück, ja eine wirtschaftliche Katastrophe im Lande entstehen konnte. Derlei ficht freilich einen judenliberalen Preßbanditen nicht an: er und seine Partei und seine Rassegenossen profitieren ja bei einem solchen Unglücke. So gewissenlos arbeitet das judenliberale Hyänen- und Leichen

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