die Rede. Wenn »on uns Deutschen hie Rede war, dann wurde »on uns als von den Barbaren gesprochen. Wenn »ir Barbaren sind, was sind dann diese Leute, die Italien als Vertreter in die schönen Gaue Südtirols entsendet hat? Und nun möchte ich die Haltung der Regierung besprechen. Können Sie sich erinnern an jenen 1Z. Juni, an dem die Regierung ihre Maschinen gewehre und Trabanten vor den Kirchen Bozens aufgepflanzt hat, nm Spaziergänger nach Hause zu treiben, welche nichts anderes beabsichtigt
haben, als sich die Höhenfeuer anzusehen und das in aller Ruhe. Dieselbe Regierung hat ganz genau ge wußt von dem Einsall der Fascisten. Sie war mehrere Tage vorher nicht bloß außeramtlich, sondern auch amtlich verständigt worden, daß Hunderte von Fascisten heraufziehen, um hier womöglich ein Blutbad anzurichten. Und dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt, um die Mörder, die mit Bomben, Pistolen und Tot schlägern bewaffnet waren, in Verona oder Ala oder Trient aufzuhalten. Dieselbe Regierung hat keinen Finger gerührt
und der Karabinieri und charakterisierte auch die Haltung des ersten Staatsanwaltes von Bozen, der auf die Aufforderung, er solle doch diese Mörder ver haften lassen, bloß die Achseln gezuckt und erklärt habe, er könne nichts machen. Dann fuhr Dr. Reut-Nikolussi fort: Wir haben von der Regierung schon allerhand gehört, was ganz anders geklungen hat als die Anklagen, die »ir heute als Menschen, als Deutsche und als Tiroler erheben müssen. Wir haben süßliche Redens arten gehört: von der Thronrede des Königs
der Hinterbliebenen des grausam hinterrücks ermordeten Lehrers Inner hofer, aller Verwundeten'und sonst Geschädigten; 4. Garantien der Regierung, daß sie in Hinkunst alles unternehmen wird, um zu ver hindern, daß noch einmal derartige Expeditionen gewissenloser Ruhestörer ins deutsche Südtirol, sei es per Bahn oder auf anderem Weg, unter nommen werden können. Da die Bevölkerung ohne Unterschied der» Partei zur traurigen Erkenntnis gelange» mußte, daß sie von Seite des Staates keinerlei sichere Gewähr
für ihr Leben und ihr Hab und Gut zu erwarten hat, sieht sie sich gezwungen, ihren 30. «pril IS». gk ^ Schutz selbst in die Hand zu nehmen, und von nun ab gesetzwidrigem Banditentum ? natürliche Notwehr entgegensetze». ' ' Die Bevölkerung Südtirols wird di» - dieser Entschließung enthaltenen Forderun-,.? zur Grundlage ihres weiteren Verhaltens ' über der italienischen Regierung machen und wird dafür Sorge tragen, daß die ganz. erfährt, in welch schmachvoller Weise das drin tivste Recht eines Volkes