Hofer In der Tiefe des Tales, zwischen der Jako- bus- und Marienkirche. Ehe die Alpini im letzten Herbst fortzogen, ha ben sie zwischen jenen beiden Kirchen ein» breite, gut fahrbare Straße im Rohen vollen det. Das Hochwasser vom 23. September hat deren ganze Mühen in wenigen Stunden zunichte ge macht: „...die Elemente hassen Das Gebild von Menschenhand...* (Schiller in der „Glocke*X Das Bachbett wurde mit Schutt aufgefüllt, fodaß die Wasser in absoluter Höhe der Straße und darüber dahinflössen
. Stete Gefahr darum für jene eben erst angelegte Straße, bei jede»' übernormalen Wasserstand sofort überschwemmt zu werden. Leicht verständlich darum jener Mißstand aus jener Strecke der Straße, den mir im nachstehenden mit knappen Worten schil dern wollen, der schon durch Wochen Fußgän gern und Fuhrleuten, die talein gingen und fuhren,, zeitweilig den Berkehr geradezu un möglich machte: Gurgelnde Wasser» wo einst die Straße. Im Zaun, der die angrenzenden, abschüssigen Wiesen umhegt, eine Lücke
, die einstige Uferlinie entlang, wo man denn könnte die Riesenpfähle in sichere Tiefen schla gen. Schon steckt ein Pfahl im Bachbètt Gries, sodaß die Wasser ihn nicht mehr entführen. Ein Pilotenschlägel wird ausgesetzt: kräftige Hände greifen in Klammern, kräftige Arme heben den Schlägel, reißen mit Aufwand ver vierfachter Kraft Ihn nieder: langsam, doch sicher, senkt sich der Pfahl, bohrt sich tiefer und tiefer in steinigen Grund... Es ragen die Riesenpfähle die Userlinie ent lang wie Totengerippe
an jene Pfähle genagelt. An die Bretter, die längs der Pfähle hnilmiism wer det senkrechte Bretter genagelt, die die letzten Spalten dem durchdringenden Wasser versper ren. Jetzt, erst jetzt, doch offensichtlich und rasch, zeigt sich die Wirkung des mühsam, mit Auf wand der Kräfte geschaffenen — Wehs. Mit verstärkter Kraft, meil gesammelt, tosen die Wasser jenseits der längs und quer mit Brettern vermachten Pfähle, bohren sich rasch in kiesigen Grund, tiefer und tiefer sich waschend das unfreiwillige Bett
... Heisa! Juhei! Die die Straße durch Wochen schon überschwemmt, die zerstörenden, drohen den Wasser, hinter jenen bretterversammelterl Pfählen — versiegen. Schon wird die Straße, zerlöchert wohl und zerfressen, 'in den heißen Strahlen der Nachmittagsfonne trockener Bo den. Und morgen wandern, die hinter der Kirche Mariens das Tal bewohnen, trockenen Fußes die Straße, die wir „Marienstraße' genannt, zur Jakobuskirche hinaus, zum Sonntags, gottesdienst. Das Werk ist gelungen: Wir gratulieren. ^