, Niederdorf noch fortwährend bedroht, weil alles Lehmboden ist. Das Wasser ging dort so hoch, daß es sogar den Schulhausgarten ange griffen, der doch so hoch steht. Die Kirche und der Widum warm fast die einzigen Gebände, die sichere Zuflucht boten, Deßhalb sollen auch in der Kirche über 10V Menschen ihr Nachtquartier in den Unglückstagen aufgeschlagen haben. Toblach ist hart mitgenommen worden; Jnnichen dürfte wohl der Versumpfung entgegengehen, da das Waffer gegen Sillian hinab fast keinen Abfluß
auf einem jenseits deS Wassers gelegenen Grundstücke, zu dem er, nachdem es die Schlattner Brücke fortgerissen hatte, nur mehr auf einem Umwege von nahe 3 Stunden über die Brücke von St. Jo hann gelangen konnte, um diesen Umweg zu ersparen, auf einem Pferde die Jsel übersetzen, was er schon öfters mit Glück gethan haben soll; allein diesmal war's sein Unglück. Das Pferd stolperte im Wasser und wurde von der Strö mung erfaßt und überschlug mehrere Male. Man ver muthet, daß der Reiter am Steigbügel hängen blieb
und nicht sofort loskam, sonst hätte er sich vielleicht noch retten können; nun verschwand er aber in den Fluthen. Das Pferd rettete sich noch, allein er selbst konnte nur mehr als Leiche aus dem Wasser gezogen werden; die Thellnahme ist allge mein, und das Bedauern mit der jungen Witwe dessel ben tief. h. St. Magdalena (in Gsies), 10. Oktober. In St. Magdalena ein neues Unglück,, indem am 6. d. M. zu Unterstein im Futterhause aus unbekannter Ursache Feuer ausbrach und zwei Wohnhäuser mit Futterhaus rasch ver
zehrte. Fast nichts von den Habseligkeiten wurde gerettet; Kranke und Kinder mußten durch die Fenster gerettet wer den. Drei zahlreiche Familien, die kurz vorher durch das Wasser an ihren Feldern stark beschädigt wurden, sind ob dachlos, darunter auch der Lehrer von St. Martin, der auf dem zu St. Magdalena gehörigen Gebiete seine Behausung hatte. Das Elend und die Noth nicht blos dieser Familien, sondern zahlreicher Familien ist groß. Dies ist schon das vierte Mißjahr. Neuestes. (Telegramm