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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 04.03.1915
Umfang: 12
die eigentliche fran zösische Politik stets beschäftigt hat? Daß. Frankreich in ur zu diesem Ziele das Bündnis mit Rußland und England eingegangen ist? Nicht Rußland und England haben Frank reichs Revanchepläne ausgenutzt, sondern ihre Wünsche vereinigten sich zu gleichen Teilen in diesem Bündnis. Wäre in Frankreich nicht stets der Verlust Elsaßz-Lothringens, das' Lud-, wig XIV. uns' raubte, gegenwärtig gewesen, so hätte die EinkreisungspoMk Eduards VII. niemals feste Form annehmen können. Wer glaubt

, daß, Frankreichs' Nevanchegelüfte von Rußland und England zur Gewinnung ihrer Interessen benützt worden sind, wer glaubt, daß Frankreich sich hat ins Schlepptau nelMen lassen, der hat die Begebenheiten der letzten 43 Jahre nie sehen wollen oder gesehen. Frankreich hatte nie ausgehört, die Wieder gewinnung der verlorenen Provinzen im Auge zu behalten. In den letzten Jahren wurde das Volk/mehr und meh!r, vermutlich auf Veranlassung der berechnenden Englän der, ausgehetzt. Dies zeigten besonders die letzten

Sentimentalität hin ! — ' Wie - zeigt sich nun das französische Volk im! Kriege.gegen nns?. Während.w»r Frank- reiche bemitleiden, Wöhrend /wir am liebsten Frankreich unsere Hand geben mochten, Äird uns dieses gerade als Schwäche ausgelegt. Dem Volke wird der Spieß umgekehrt gereicht. Es wird'gesagt: Sehet Deutschland und Oesterreich möchten init Mch Friedens schlie ßen, da ihre Kraft zu Ende 'geK, 'aber natür lich tun wir dies nicht, denn jetzt besiegen wir die beiden Kaiserreiche. Unsere Gutmütigkeit

wird als' Schwache unserer militärischen. Kraft ausgelegt, und von England und Rußland wird dies immer nnt neuen Mittelchen ge nährt.. Die Revancheidee war in Frankreich jetzt so weit gegangen, daß das' einst so stolze Frankreich sich nicht scheute, unter dem' Pro tektorate zweier Großmächte zu kämpfen, weil es'sich allein zu schwach fühlte. Welchen Weg ist Frankreich in seinem blinden Haß gegen alles Deutsche gegangen? — Wo sind die Zeiten, ^in.denen Frankreich ^lnter Ludwig XIV. und den beiden Bonapärtes

in dem französischen Volk wurzeln, daß es seine Wut an rFauen und Kindern ausließ! — Jetzt' strotzen die französischen, allen voran aber die Zeitungen ans Paris, dem Mittelpunkte des geistigen Frankreichs, von den schmählichsten Beleidi gungen gegen uns. Der „Temps' und der „Matin' berichteten von der deutschen ^Weich heit, „daß es unsere einzige Rettung sei, Frankreich durch Mlde Reden zu täuschen, um dadurch eine Trennung von seinen Bundes genossen zu erzielen. Deshalb aber müsse Frankreich noch ein Nein wenig

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
und, mÄtärischetn Politik Frank« reichs feindlich. Dieses Gefühl muß natürlich in demselben Maße wachsen, in dem die Absichten Frankreichs mit ieldem Tage klarer werden, und in dem es sich offenbart, daß man in Paris nicht Reparationen, sondern die dauernde Vernichtung Deutschlands 'anstrebt. Man hört schon murmeln, daß Frankreich der Erbfeind Englands sei, und ohne Zweifel wird- die ungeheure Stärke der französischen Unterseeslotte und der Aeroplan- Schmadronen von denkenden! Engländern mit Mißtrauen

beobachtet. Wenn Frankreich seine unsinnigen Pläne niW aufgibt, werden diese Anschauungen immer wachsenderen Ausdruck finden. Vis jetzt ist!das sentimentale Band! der gemeinsamen Erinnerung an die Schlachtfelder in No.rdfrankrelch noch stark genug, um den meiste« Engländern eine und tolerante Haltung a>nizuratcii. Wer es besteht eine deut liche Kluft zwischen den Interessen der beiden Nationen, dne sich immer mehr erweitern muh, solange Frankreich seine gegenwärtige Politik verfolgt. Die Ruhrbesctzung

der großen Politik ist die Besetzungsaktion von größerer Bedeutung, als man im allgemeinen annimmt. England kann nicht ruhig dabeistehen und zusehen, wie Frankreich die Uebermacht in Europa an sich reißt. Früher oder späten wird« es.eingreisen und Frankreich zur Vernunft Mrückrufen müssen. Mr. Bönar Law hat eine schwierige Aufgabe, und es zu früh, um darüber zu entsckieiden, ob , ^_sen. Dieser Erfolg ist «nsbtL her versagt geblieben. Dardieu siebt schon jetzt das traurige Ende der Waffenbrüderschaft

im Kriege. Aus allen diesen Pressestimmen, wie aus zahlreichen anderen geht hervor, daß man in Frankreich mit wachsender Sorge einer Inter vention entgegensieht oder sich wenigstens so stellt, als ob man sich fürchtete. Französische Kultur. Essen, 21. Februar. Der norwegische Nassenblologe Dr. John Alfred lMlsen lst auf seiner Reise nach Köln bei Vohwinkel von den Franzosen angehalten worden. Wäh rend. die Beamten mit dem Vater verhan delten, verprügelten mehrere franiö- fische Soldaten die Tochter

und das Ruhrabenteuer. Der Vollzugsausschuß des englischen Arbeiter- Verbandes hat unter Mitfertigung einiger dreißig der angesehensten Arbeiterabgeoridne» ten, sowie des Führers der Opposition eine Kundgebung gegen das Ruhrunternehmen er lassen: Das Manisest geht davon aus, daß nun fest- - daß das Ziel der französischen Politik die sung der Rheingrenze für Frankreich und seine Politik oder die von Mr. Lloyd! George für den Frieden Europas besser ist. Für den Augen blick ?>ann man nur wahrheitsgemäß konstatie ren

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.01.1935
Umfang: 8
des Völkerbundes liefert interessante Daten über die Tätigkeit der Weltindustrie im Jahre 1934. Daraus geht her vor, daß der Industriebetrieb langsam aber stän dig in Frankreich und Belgien zurückgegangen ist, während eine regelrechte ununterbrochene Zu nahme von den Industrien in Italien, Dänemark, Norwegen, Schweden und Chile erzielt wurde. Verglichen mit dem Oktober 1933 — heißt es im Bulletin — hat die Jndustrietätigkeit im gleichen Monat 1934 in Deutschland um 26 Pro zent, in Schweden um 19, in Italien

Würdenträger Worte des Lobes und Ansporns gerichtet hatte, begab er sich in die Votivkapelle der Gefallenen, wo er einige Zeit im Gebet oerweilte. Italien und Frankreich Die Verhandlungen zur römischen Begegnung zwischen Mussolini und Laval Paris, 31. Dezember. Entgegen gewissen Presseinformationen, denen zufolge die französisch-italienischen Verhandlungen abgebrochen worden sei sollen, wird heute früh in den ermächtigten Kreisen bestätigt, daß die Ver handlungen noch immer andauern und daß im Verlaufe

«.?»^esanfangà _ Der Wendepunkt !ahres Ä^,,Volitik.x--. Bilanz eine» Krisen- i — Reveillon. — hoffnungsvoller Ausklang MTP. Pa^is, Ende Dezember Kntt w diesem bLsàahre 1934 nicht wie auck gelebt. Nià Zn Frankreich und UA- ^'^rswo. Es war èw schweres Jahr, -Ä daß --zu «Ä» Und noch besser, daß e^zu Ende geht. neues °Ä^ ^'''ndete Hoffnung fV ein besseres nk» Silberstreifen am Horizont, der erwià's!k ^ à Fà Morgana deràmàA diesmal scheint zu Jahresende sich tet zu hàn über Europa wirkàà gelich- kü? NranRl

? Ä das vergangene JahrXeginnt !n5n einem verhängnisvolles Na- ka Namen eines Hochstaplers und àtrii- W »gerade vor einem Jahr, Weihnachten Paris in die Berge floh und dort vvn A '.ledergestreckt wurde: Stavifky. Diè^ Mnmo» das böse Omen Frankreichs. Im und iene leidenschaftliche k!>an,äs ^-!. ^ Auseinandersetzung des Ä»? Parlamentarismus, die am ö. Feber, sm i?Ws'B 2U blutigen Kämp- . Lesern und an den beiden folgenden Tagen jedoch vollzog stA in Frankreich ein Ereignis, das ? Psychologie des französischen

Menschen. Ruht umsonst wurde die in 4L Stun den gelungene Regierungsbildung des lächelnden Weisen von Tournefeuille, Doumergue, die zu ei nem Burgfrieden geführt hat, mit dem „Wunder an der Marne' verglichen. Wie damals in den tra gischen Tagen des September 1914, hat das fran zösische Volt auch 1934 den Beweis erbracht, daß seine sprichwörtliche Unentschlofsenheit, der liebens würdige Schlendrian, der das Leben in Frankreich so heiter und angenehm macht, in entscheidenden Stunden einer zielbewußten

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1923
Umfang: 6
für valutaschwache« Ausland 1.6.—, für das übrige Ausland I.V.— Nummer 7 Aleran, Mttwoch, den 10. Zänner 1923 65. Zahrgang Wohin? Wohin führt der Weg. den Frankreich nach Abbruch der Pariser Konpvenlz lim Einiverstönd- nis Mit Belgien u. Italien Ä, Ueberfftürgung be- onnen hat? So fragt sich heute wohl die ganze ' «schichte und vernünftige Welt. Die ganze We.lt backte au!f PmÄs «Unit» «schoMe 'ch>ch bis zum letzten Augenblick, daß die Munde Vernunft und sogar das ureigenste Interesse Frankreichs über das ivilde

zu werden. Um aus dem deut schen Reiche die Blutmilliarden herauszupressen, genügt die Besetzung des Ruhrgebietes und auch noch weiterer Teile des Deutschen Reiches nicht; die Alliierten müßten ohne Weiteres das ganze Deutschland besetzen. Das, was heute Frankreich und seine Mitläu fer verlangen, ist. nicht mehr eine Kriegsentschä- zigukrg, sondern eiiin Tribut, arnld M Tribut von diesem Ausmaße kann durch -keine Gewaltmittel eingetrieben werden, am allerwenigsten in einem Staate, wie die deutsche Republik, die non

^ Deutschland steht heute der Entente gegen- Wer, wie ein splitternackt ausgezogener Mensch !?a, dem man noch die Tausche umdrehen will. Kein Zweifel kann bestehen, daß auch die fran zösischen Politiker im Innersten nicht mehr ^aran glauben können, die von ihnen geforder ten Reparationen zu erhalten, Frankreich denkt vielmehr daran, Deutschland zu zerreißen und so zu dem zu gestalten, was es vor der großen Einigung war, ein Gebilde von zahlreichen kleinen Staaten, die nicht fähig sind, eine selb« Politik

. in welcher sie erklärt, daß eine isolierte Aktion Frankreichs Äs «in Gewaltakt betrachtet werden würde. Die Parteien scharren sich immer enger um die Regierung. Da» Organ Die französische Gewaltpolitik. linken und rechten Ein Aufruf des Reichspräsidenten. Derlln, 10. Jänner. In einem Aufrufe des Reichspräsidenten an die Bevölkerung des Ruhr- gebietet heißt es. daß Frankreich mit seiner Gewaltpolitik alle Men schenrechte mit Füßen tritt und die letztes Maßnahmen einjön Ueberfall dar« stellen, der das Unrecht

. Die' diplomati schen Beziehungen mit diesen Staaten sollen auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, wenn sie auch nicht offiziell ganz abge brochen werden. Aus Paris ist der dcutsch 6 Votschafter bereits abgereist. Der Anschluß Englands von den Alliierten erhofft. Paris, 11. Jänner. Da» auswärtige. Amt schreibt in seinem Zirkular, daß sich Frankreich, Italien und Belgien über die zu treffenden Maßnahmen vollständig im klaren sind und daß zu hoffen sei, daß sich auch England den an deren Alliierten anschließen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 20.11.1923
Umfang: 8
an diesem Scheinsieg keine reim Freude haben. Nach zuverlässigen Informationell aus amerikanischen Kreisen ist man nämlich für die sen Fall in Washington wie in London entschlossen die Frage der interalliierten Schulden unabhängig vom Reparationsproblem zur Sprache zu bringen und Frankreich zu Vorschlägen aufzu fordern, wie es sich seinen Verpflichtungen Amerika und England gegenüber zu entledigen gedenke? Wenige Monate nur trennen die französische Re gierung von den allgemeinen Wahlen. Dem natio nalen Block

.' Die Rechnung war falsch. Der nationale Block ist nunmehr gezwun gen, den Kampf aufzunehmen. Eine radikale Organisation hat in diesen Tagei durch eine Umfrage feststellen wollen, welches eigent lich die Ansichten der politischen Führer über das Finanz- und Reparationsproblem seien. Das Er gebnis ist in mehr als einer Richtung interessant. Herr Caillau x, von vielen als der kommende Mann einer zukünftigen Kammermehrheit ange sehen, stellt folgende Rechnung auf: „Durch das Lon doner Abkommen sind Frankreich

Schaden verantwortlich sei. Weil der Schützengrabenkrieg sich in Frankreich abspielte, lvaren wir (die Franzosen und Verbünde ten) fast zur Hälfte die Urheber unserer Ruinen. In der Tat haben die französischen Kanonen ebenso viele französische Häuser zerstört als die ^deutschen. Wir haben ebenso viele Schützengräben aufgeworfen ebenso viel Ackerland unbrauchbar gemacht. Warum war der Kriegsschauplatz in Frankreich? Weil wir bei Eharleroi geschlagen waren. Also haben die Deut schen, immer

nach der Theorie Caillaux, Recht aui eine Reduktion von 30 Milliarden Papierfranken auf ihre Gesamtverpflichtungen. Wer auch die eng lischen und amerikanischen Kanonen haben Ruwer auf Ruinen in unserem Lande gehäuft. Die Gerech tigkeit fordert also, daß alle Völker, die am Kriegs teilgenommen haben, nach einem zu bestimmender Schlüssel auch die Schäden wiedergutmachen müssen Frankreich ist auf jeden Fall finanziell ruiniert. Während des Krieges wurden die Reichtümer am eine unerhörte Art verschwendet

mit seinen Kriegsfor derungen ein, so ließe sich irgendeine. Transaktion be werkstelligen: westfälische Gruben als Sicherheit. Aus diese Weise wäre es auch wohl mög lich, England zu halten, das erklärt haben soll „eher Frankreich mit der Waffe in der Hand gegen überzutreten, als zuzugeben, daß Rhein und Ruhr französisches Protektorat würden'. Es steht heute manches für Poincare auf des Messers Schneide, auch wenn es nach außen hin nicht den Anschein hat. Was in diesen Tagen zwi schen den Kabinetten von London

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 12.08.1922
Umfang: 12
noch gründlicher aufzeh ren, ja übersteigen. - ? . Es bleibt eben die alte Weisheit bestehen: Frankreich und die anderen Vertragsgegner können sich nur bezahlt machen, wenn sie die -Zahlungsfähigkeit Deutschlands wiederherstel len^ Der Weg ist zwar läng, führt aber sicherer -zum Ziel als die Pfänder- u. Sanktions- Politik des großen Hassers. Bevor Frankreich - sich nicht entschließen kann, in der Reparations politik zur Umkehr zu blasen und an die gründ liche Revision des Versailler Vertrages zu 1 gehen

, bleibt die Befriedigung feiner Ansprüche, -selbst in maßvollen Grenzen, ausgeschlossen. Sie der Welt die. Wahrheit über die Kriegsnr- sachen erzählen Würden, so würden Sie d -.ch Ihre eigene Regierung bloßstellen. Poincare hat S i^e in der Hand. Seine Schuld am Weltkriege können Sie Nicht gegen ihn ausspielen, da Sie sein Mitschuldiger sind, und mit Gewalt können Sie auch nichts gegen ihn ausrichten. Die wissen doch, daß Frankreich eine glänzend Ausgerüstete Armee von einer Million Mann

und im Rheinland allein 2400 Flugzeuge hat.! Lloyd George: Um Gottes Willen schwei-! gen Sie, schonen Sie mein graues Haupt. Ich weiß alles. Ich weiß, daß dies verräterische Ge sindel eine Armee auf den Beinen hat, gegen die wir machtlos sind. .Aber warum habe ich mich auch mit ihnen eingelassen? Warum ha ben wir nicht Deutschland unterstützt und das! verbrecherische Frankreich vernichtet? Dies Volk verdiente vom Antlitz der Erde hinweggefegt zu werden. Morgan: Während des Krieges sprachen

Nachrichten', den 12. u. 13. August 19Z2 Mit der Roßkur kommt Frankreich nicht zum.Zuge. . ' Cnglanö fürchtet sich. Am Vorabend der Londoner Konferenz ver öffentlichte die leitende englische Wochenschrift „The Nation' einen Artikel, in dem der be kannte amerikanische Großbänkier Frank Vanderlip, der die wirtschaftliche und poli tische Lage Europas wie wenige kennt, die Be- haupttung aufstellt, daß England von Frankreich terrorisiert sei. Er beschreibt, wie die englischen Staatsmänner einen ganz klaren

gegen theo retische Grundsätze verstoßen? Die wahre Erklärung für eine halbe Lähmung der britischen Aktion hat mir einen größeren Schock versetzt, als irgend eine andere meiner europäischen Erfahrungen. Bull- dogg-England, mit einer Geschichte voll von einem solchen Mut, daß es nichts auf Erden zu fürchten schien, fürchtet sich heute vor einem Bruch mit Frankreich. Es fürchtet 2700 französische Flug zeuge, bemannt mit den mutigsten und geschicktesten Fliegern der Welt. Es hat 800.000 Gründe

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.07.1937
Umfang: 8
' v^l Val ano. Lenì erkanfennigstt «-Ä elephon.m «ellS!°Ü Nr. 2l> ^ di, ile 'attfoi l»atess< -.erkauf ie Unioni Melius öaugrur>tioiz en gesmM UniomIr N^'ö Roma, 3. Juli, nicht das letzte Wort gesprochen die Worte der Vertreter Englands eichs bei der gestrigen Sitzung des àmgsausschusses genügen, um sich darüber zu machen, daß diese beiden absolut nicht gewillt sind, irgend Ziederaufnahme der Zusammenarbeit ,.ien. Sie genügen auch, um verstehen nß außer Frankreich aüch England > Partei ergreift. Misch

. EMland und Frankreich guten, Willens könnten sie den Plan nicht zurückweisen. Praxis der letzten Monate und die Erklärungen beweisen, daß sie vor allem bedacht sind, die Sache der Regierung lencia zu unterstützen und nichts zu tun !n, das in irgend einer Weise Valencia könnte. So wollen sie nicht einmal Gene- Meo als kriegführende Macht anerkennen, ' er Herr über zwei Drittel von Spanien, sein und der Kolonien ist. Mit anderen wenigstens von vier Fünfteln des Spa- or dem Bürgerkrieg

. unter der Beleuchtung der gestern einge- en Haltung ist es leicht verständlich, was und Frankreich im Sinne hätten, wenn sie die gesamte Kontrolle Spaniens an sich reißen könnten. Der große Trumpf, den der englische und der französische Delegierte ausgespielt haben, ist der, oaß die Zuerkennung des Rechtes als Kriegfüh render an General Franco, ausschließlich ihm zu gute käme, weil er die Marine auf seiner Seite hat und daher die Küsten der Zone von Valencia blockieren könnte. Abgesehen von dieser Ueberlegenheit

und legitimen Ver treter Spaniens. Niemand kann in der Tai dein General Franco bestreiten, daß er Spanien verkörpert, da vier Fünftel ohne Zweifel unter seiner Kontrolle stehen. Wir wollen uns auf keine Prophezeiungen ein lassen, doch aus der gestrigen Sitzung können Auspizien gezogen werden, die alles andere eher sind als günstig für die Wiederaufnahme der Zu sammenarbeit. Frankreich in der Hand der Volksfront handelt auf Befehl Moskaus. Die Kommunisten wollen nicht die Anerkennung Francas

Einigungsformel 5i»ane unek A>a zuschlagen werden.' So begrüßen die politischen Kreise der Hauptstadt die italienisch-deutschen Vorschläge als Atempause in den Verhandlungen und als eine neue, wenn auch schmale Brücke zu einer neuen Verhandlungsphase. Die italienisch-deutschen Vorschläge stellten den Versuch dar, den Gedanken der Nichteinmischung mit dem Gedanken der Neutralität zu vermischen. Frankreich habe aber bisher immer auf dem Standpunkt gestanden: entweder Nichteinmischung oder Neutralität

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.02.1923
Umfang: 8
, d. h. im Mittel 8,277.000 Tonnen monatlich gefördert, diesem Monatsrnittel wurden 2,053.000 IMWM Die Lausanner Konferenz ist gescheitert. Durch die Jntriguen Frankreichs. Wenn die ses nun mit der Türkei einen Separatfrieden schließen will, so bedeutet dies emen Bruch des Londoner Abkommens vom Jahre 19!-!. Da- mii wäre der Zerfall der Enteirte auch formell dokumentiert und England würde seine Hal tung gegenüber Frankreich einer gründlichen Revision unterziehen müssen. Während sich so Frankreich immer mehr

de: französischen Me tallindustrie einen Erfolg haben nmß — in Baden einzubrechen und seinen „Siegeszug' eventuell bis zum Schwarzwa^ fortzuset zen. DK Ungeheuerlichkeit solchen Beginnens würde einen bewassneten Widerstand Deutsch lands mehr als rechtfertigen. Die Schuld an einem neuen Kriege fiele auf Frankreich. Es ist anzunehmen, daß die Drohung des deut schen Reichskabinekies einer letzten Notwen digkeit entspringt. Immer brennender stellt sich an die übrigen Mächte Europas und an Amerika die Frage

Einmarsch in Baden geschaffene Lage ab. Diesmal wird sich die Regierung nicht mit Protesten begnügen. Dem Reiche flehen noch Mittel zur Verfügung, die bisher mit Rücksicht auf die Auffassung im Auslande nicht angewandt wurden. Man denkt an einen Neue Bluttaten. bewaffneten Widerstand, wenn Frankreich seine Besehungspolitik noch weiter fortsehen sollte, denn die Vertragsverletzung im Falle Ossenburg ist so krag, dich jede Rücksicht zu rücktreten mutz. Der PM Wer einen neuen Krieg. Rom, S. Februar

gestern nachmitkags ein Arbeiter. In kaslell hat gestern ein Fran zose einen jungen Arbeiter erschossen. Franzosische Anficht. Paris. S. Februar. Der.Figaro' schreibt: Man muß dem Publikum die Dinge so dar- stellen wie sie sind. Seit Z Wochen ist kein Gramm kohle oder Kots vom Ruhrgebiet nach Frankreich gekommen. Die hülste unserer Hochöfen in Lothringen und einige im alten Frankreich stehen bereits still. Die Arbeits losigkeit macht sich bereits bemerkbar. FrankM will sich rmMMzeu. Berlin. S. Febr

durchschnittlich zehn Tage aus dem Wege waren, benötigte man sür den Kohlentrans port aus dem Ruhrgebiet 22V.VV0 Waggons. Damit dieses System sunktioniert. muß es geleitet wenden und muß ununterbrochen sorttausen. Es versteht sich von selber, dah der Streik im öffentlichen Dienst« als Schlußveful- tat die vollständige Verstopfung des Ruh-r- gsbietes zur Folg« haben wird. Wenn man auch annimmt, daß alles wieder regelrecht vor sich geht, was soll Frankreich mit dar 4,720.000 Tonnen Kohlen monatlich ansangen

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 18.07.1935
Umfang: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

verwickelt, der dann mehr als Am Donnerstag, 11. Juli, hat der neu« eng lische Außenminister Sir Samuel Haare im Unterhaus bei einer Debatte in* einer längeren Rede Erklärungen über die auswärtige Polittk abgegeben. Seine Erklärungen haben nicht einen neuen Kurs der britischen Regierung gezeigt- sondern ihre Außenpolitik lediglich nnt un gewohnter Bestimmtheit umschrieben. Besonderen Anlaß hat man in Frankreich, über- diese Veränderung gegenüber der ziemlich verschwommenen Sprache des früheren englischen

Politik gegenüber dem Kontinent kann man die Er klärung des Herrn Hoare über die tatsächliche Grundlage der Zusammenarbeit mit Frankreich bettachten. Die beiden Westmächtt. sagte der Minister, seien in erster Linie für die Gestaltung der europäischen Verhältnisse im Jahre 1919 verantwortlich und hätten demgemäß auch eine besonder« Verantwortung für die Aenderungen, die unter dem Drucke der Entwicklung an ver damals geschaffenen Ordnung Europa» heute vorgenommen würden. Au» diesem Grunde hätten

Großbritannien und Frankreich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet, und „aus triftigen Gründen gemeinsamen Interesses' würden sie diese Zusammenarbeit auch in Zukunst fottsetzen. Für die deutschen Erwartun gen auf eine engere Zusammenarbeit mit Eng land bedeuten diese Ausführungen des brittschen Staatsmannes — vorausgesetzt, daß sie ganz ehrlich und vorbehaltlos gemeint seien, was be, Politikern lange nicht immer der Fall sein soll — zweifellos eine'gewisse Ernüchterung. Daß Hoare der gemeinsamen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1923
Umfang: 6
erschossen. Die Besatzung?- behörde hat die beiden Mörder verhaftet. Die Regierungserklärung Baldwins. London, 12. Iuli. In der heutigen Regierungserklärung wird Baldwin Deutsch- land den Rat geben» den pafsiven W i- derftandaufzugeben und die Sabo- tageakte (die von den Franzosen ausgesührt werden! D. Schrsllg.) zu unterdrücken, wo- rauf England sich dafür einsetzen wird, für Deutschland wesentliche Bedingungen für die Verhandlungen durchzusehen. Englands Angst vor Frankreich. London, 12. Juli. Reuler

und Baris als Grundlage, woraus denn Hervorgeht, daß Italien, , auch in dieser vielleicht entscheidungs vollen Phase diplomati scher Verhandlungen- möglichst selbständig ope riert und seine Politik nicht ans Schlepptau au» derer Mächte Hängen will. Wie uns von -mafz- gebenlder <veite versichert wird, ist Italien be strebt, durch eine 'direkte Aktion sowohl Eng« land wie Frankreich der italienischen, These zu nähern. Die italienische Presse legt Venn auch die plötzlich aus London kommende Meldung

, daß Mischen Lvrd Curzon und Vom Botschafter Italiens, dem Marchese ldella Torretta, eine Vereinbarung zustande gekommen sei, so aus, als ob sich das britische auswärtige Amt dem Standpunkt Mussolinis anbequemt habe. Jenem Standpunkt, daß die WIedergutmachun-gsfrage von jener der von den Verbündeten im Kriege .lemachten Schulden nicht getrennt werden könnte. Es heißt, die italienische Regierung sei bemüht, auch Frankreich zu dieser These zu be kehren. Sicher ist dies: Italien ist mit England voll ständig

einig, dein Regime, das dem Ruhrgebiet für den Fall vom Verhandlungen auferlegt werden soll, alle nötigen Sicl)erheiten zu geben: zugleich aber derselben Ansicht wie England, wenn es alle nötigen Bürgschaften verlangt, die geeignt sind, alle Versuche, im Herzen Europas politische Hegemonien und Jndustrismonopole aufzurichten, zu vereiteln. Mit Frankreich aber ist Italien darin einig, daß Deutschland wirklich bezahle. Das hat Mussolini wiederholt schon erklärt, es verdient aber noch einmal unter strichen

zu werden, weil jetzt Stimmen laut ge worden sind, die von anderen Absichten Italiens sprechen. Die von Frankreich geübte Politik der Ge- walt aefällt Italien gar nicht. -Elni-ge Blätter, die offiziös nicht belastet sind, meinen aller dings, Die italienische Regierung hätte Frank- rekch nicht so ruhig gewähren lassen sollen, als es In Deutschland! einmarschierte; auf keinen Fall hätte sie Ingenieure nach der Ruhr schicken dürfen. Andere Blätter erheben wiederum den Hauptvorwurs gegen die Angelsachsen

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Lienzer Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 31.12.1938
Umfang: 16
t Beirnt. 23. Dez. lDNB.» Nabih Azme, der Borsitzende der syrischen Freiheitspartei, veröffentlicht eine Ab handlung, d e eine scharfe Abrechnung mit der von Frankreich gegenüber Syrien erfolgten Politik darstellt. Er bemerkt, das, die bisherige Politik Syriens nicht zur Erreichung der ge steckten Z el? geführt habe und daß daher nunmehr andere Wege be schritten werden müßten. Syrien könne keinerlei politische Intrigen mehr dulden. Es dürfe niemals französisch oder englisch werden. Syrien besitzt

über den Haushalt den Auktakt bildeten. In diesem Bericht wurde in erster Linie auf da? besorgniserregende Miß verhältnis zwischen der Höhe des Hans halts uud des Nationaleinkommens hin gewiesen und betont, daß Frankreich nicht lange eine Last von KL Milliarden Franken bei einem Nationaleinkommen von nur 259 Milliarden tragen könne. Der Be richterstatter erklärte, da» Einspa rungen in der öffentlichen Verwal tung wibl möalich und notwendia feien, das! sie aber nicht wesentlich zur Beseiti gung

eine genane Bi lanz der wirtschaftlichen Lage des Lan des. Frankreich, so erklärte er n. a. habe sieben slahre unter einer Wirtschaftsnot und Währungskrise gelitten. Im übri gen müsse mau dem Rechnung tragen, daß die Militäransgaben bis 1939 auf 41 Milliarden stei gen würden. Die Regierung habe aust?rdem zahlreiche Pläne sür große öffentliche Arbeiten zu verwirk lichen, deren Summe sich auf 35 Milliar den bekäme. Im übrigen unterstützte der Staat eine große Anzahl 'on Erzen- amwszwei'''n. wie zum Beispiel

. Im veraangenen ^ahre habe er, Reynaud. die Erfordernisse des Staates a u s 45 M i l l i a r d e n geschätzt. Man habe ihm damals Pessimismus vorge worfen. In Wirklichkeit sei er optimi stisch gewesen, da die Anleihen des Schatzamtes 43 Milliarden betragen hätten. Frankreich vermehre seine Ausgaben um jährlich 18 Milliarden. Es habe W v. H. ans seine Währung verloren, in der gleichen Zeit, in der es AI v. H. Goldreserven einbüßte. 1931 besaß Frankreich noch 229 Milliar den an Gold und Devisen in der Bank

von Frankreich. Dieser Vorrat sei ans 80 Milliarden im November 1933 ge sunken. Wie könne man gegen diese Abwärts bewegung Frout machen? Man müßte zwischen zwei Wegen wählen, und zwar zwischen finanzieller Freiheit und Zwangsmaßnahmen. Frankreich habe den ersteren Weg gewählt. Wir sind darangegangen, zuerst die Bedürfnisse des Staates und der Gemeinden zu ver ringern. Wir haben die großen öffent lichen Arbeiten möglichst wenig einge- schränkt, sie jedoch erheblich kürzen müs sen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.06.1923
Umfang: 6
werden muß, daß Italien und Ru mänien immer ein unsicherer Faktor waren, so verfügten Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Summer 1V14 über ein Friedensheer von I,239.0M Mann, Rußland und Frankreich über L,239.vl)v Mann, also über eine volle Million mehr! Frankreich hatte also nicht den mindesten Grund, sich vor 1914 von Deutschland bedroht zu fühlen. Ebenso find die Vorwürfe, Deulfchland habe den Gedanken der Abrüstung auf den Haager Konferenzen sabotiert, gegenstandslos, wie Graf Monteglas

werden müsse, war Frankreich bestrebt, sich noch inöalichst rasch „Sicherungen' nach eigenem Wunsche zn verschaffen. Foch verlangte den Rhein als Sicherheitsgrenze und Loucheur forderte die wirischastliche Kontrolle der RÜ-- stungs- und Mnnitionserzcugung, die lieber- machung der chemischen Industrie Deutschlands durch Ententeosfiziere und die absolute Koutrolle der rheinisch-westfälischen Kohlengruben sowie der abhängigen Metallindustrie. Deutschland nahm seine Entwaffnung an. Zwei Zeugnisse genügen

wollen.' Und am 14. Februar 191V erklärte derselbe als Außenminister in seiner Programmrede In Weimar, „die bindende Un terwerfung unserer Differenzen mit anderen Staaten unter eine Internationale Schiedsge richtsbarkeit mid den Verzicht auf eine Rüstung, die es erlauben würde, einen Nachbar mit Machtmitteln zu überfallen'. Der Vertreter eines Volkes, das auf Revanche sinni, hätte nicht so sprechen können. Aber Frankreich wollte keinen Frieden. Auf der Washingtoner Konferenz und In Genua l-chnte Frankreich

für sich alle Rüstungsbe schränkungen ab, ebenso ging es auf den von Lloyd George vorg/.schlagenen „Gottesfried' nicht ein. Inzwischen ist die deutsche Wehrmacht vollkommen zerschlagen, 'und eine Reihe von Ententekommissionen sorgt dafür und gibt die Gewähr, daß sie nicht wieder aufgebaut werden kann. Deutschland scheidet damit als militärischer Machtfaktor aus der europäischen'Politik aus. Die Rüstungsbeschränkungen könnten erfolgen, wenn eben nicht der Militarismus bei den an dern, vor allem bei Frankreich wäre

. Frankreich gab Deutschlands Nachbarstaaten trotz seiner angeblichen Armut militärische Riesenkredite, es hat Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien In seine militärische Eiuflußzone gezogen, es untsrhälr das größte stehende Hesr der Welt und aller Zeiteu, «s nimmt im Ge^.-, fast znm Friedensverlraa Rekrutierungen iu d> Kolonien vor, die Technik' seines .>>ere^ - einzig in der Welt, ebenso seine Material.,,! rüstnng. und zu alledem gewährt ihm d. Volkerbund iwch Schutz. Seine Politik

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 30.05.1925
Umfang: 10
die Ge fahr, daß die allerdings künstlich erzeugte Erre ttung der Arbeitermassen über alle staatsmänni schen Erwägungen d«r ^taldemotratischen Pac- Aterau, Samskag, den 30. Mai 1925 57. Jahrgang Offener Bruch zwischen England und Frankreich in der Sicherheitsfrage. Derlln. .1«, Mal. (Telephon, Eigenberichl.) Der sclt lange», vorsichtig verhüllte Konflikt zwischen Cnglnnd n»d Frankreich Ist nnn ofsen ;»<nqe getreten vchon feil Woctien mar klar. d>M „in »oii» der Sichrrheitspakt in Frage knn

eine Netln? von Ent- schlief,u»ge» gesagt, tiber die >>mir kein vericht »orliegt. lilur die aber die der Nealernng nalie siebende» Mtller ev an Deutlichkeit nicht fehlen lasse». Enalanb wird neue,'sraaen an Frankreich richte«» und sp,Kestens «in S. Zun! die Gelegen- heit in Genf bentlt>en, um zwis^sen Chainberlnin und vriand eine Nlltrunq hcrbeljuführen. Worin man aber diese Klärung sehen wird, »eigen dte pressestimnien mit Uebcretnskimniung. sowohl.Dally Tel.'. der ausgezeichnete Znsor- »Nationen besi

, die aber noch deutlicher wird, da die englische Regie rung ln einer Denkschrift die Franzosen glatt vor dte Wahl stellt, entweder den Sicher- beltopakt. den deutschen Anregungen ent- ^rechend, anzunehmen oder slch mll feinen undesgenossen zu Isolieren. > g l l' aus den Pressestlmmen Die en> .Kommentar gerade herm,»sagen, dah ?l m e rlka diese englischeAuffassung teilt. Frankreich kann sich heute den Luxus nicht leisten, die Politik poinrares sortzuset zen. denn In zwischen hat sich Iieninsgeslettt. daft

nmrde in den soziailski- schen Dersainmlungen betont, dasz man von der Erklärung Painleve-vriand Ii» der Kammer ent täuscht sei, namenllich von der Versicherung Vriand». dast vorläufig an einen Arleden in» Abdel Krim nicht zu denken fei. A»rch die sens,rtio»ellen Ansfühningen der K o in in n n i st e n betreffs der Waffenlieferun gen an Abdel kirim, die mit Zustimmung der früheren Regierung von sehr interessierten Leu ten in Frankreich vorgenommen wurden — man meint dabei einen der Hauptaktionäre

desLlnksblocl«». Berlin, ZV. Mai. (Telovhon. Eigenbericht.) Interessant ist ein Artikel de» .Manch. Guar dian'. der eine intime Kenntnis im englischen Nr sind ifche ?lote. die man hier ja nur kennt und die wahr- > noch gar nickt fertiggestellt ist ! aber die Bemerkung entnallen. day die ' che Politik eine Einkreisung Deut and« sei, und dah Frankreich nicht änger auf die englische Unter- » kontlne. fth dahin verNSndlgt worden, dah ^ der nächsten Tage Im Veslhe einer abernmligen »Ird. reibt» Mi Irland

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.05.1923
Umfang: 4
. doch werden sich die vereinigten Staaten in die ganze Angelegenheit nicht einmischen, da sie am Reparalionsproblem nicht direkt interessiert seien. Die voraussichtliche Entwicklung der Dinge. Berlin, 3. Mai. Die „Vossische Zeitung' erfährt aus Rom: Nach Ansicht gut informier ter Kreise wird sich, falls Frankreich nicht durch eine schroffe Ablehnung der deutschen Note die Situation brüskiert, die weitere diplomatische Entwicklung der Dinge so abspielen, daß die alliierten Kabinette zunächst m eine Unterhal tung

sendung der Gefangenen, die Rückkehr aller Ausgewiesenen und die Wiederherstellung der Staatshoheit in diesen Gebieten gefordert. Der Vorschlag ist eben ein Vorschlag, der die deutsch-französischen Beziehungen endgültig regeln soll. Schon mit Rücksicht auf die deutsche Anleihe, aber auch auf den Weltfrieden, wird von Frankreich Verzicht auf jede Sanktions und Pfändcrpolitik verlangt. Dies ist absichtlich so gehalten, daß noch Raum zu Verhandlungen bleibt. Man hat sehr viel Wert auf Elastizität gelegt

. Wenn Frankreich will, bieten sich ihm hier Gelegenheit, zu einem Akkord mit Deutsch land zu gelangen. Sieht man sich die Summe von 30 Milliarden an, so entspricht sie ungefähr dem Bonar Law- schen Vorschlag, der im Sommer 32 Milliarden vorsah, und den Loucheurschen Gedankengängen. Rechnet man hinzu, daß Deutschland bisher .^>8 Milliarden aufgebracht hat, zu denen drei Milliarden Besatzungskosten kommen, den Ver lust der Kolonien, die wirtschaftlichen Schäden und die verschiedenen durch den Ruhreinbruch

von Bohlen-Hnlbach beweist je denfalls, daß bis jetzt Frankreich seine Brutali tät noch zu überbieten sucht. Frankreich wird dock) nachdenklich? Paris, 2. Mai. Wenn auch augenblicklich das deutsche An gebot von der Pariser Boulevard-Presse mit einem wahren Wutgeheul .zurückgewiesen wird, so war gerade in den letzten Tagen eine alles eher als zuversichtliche Stbimnung allerwege erkennbar und, verlanate auch der „Temps' in einem recht skeptischen Artikel noch den Rücktritt Cunos, dessen Haupt offenbar

viel zu stark. Es ist daher ungeheuer wichtig, daß das deutsche Angebot den Engländern. Belgiern und Italienern zusagt. Das wird in den italienischen Blättern, wie der ..Stampa', und einer ganzen Reihe von englischen mit ganz besonderem Nachdruck unterstrichen. Wichtiger noch ist. daß man in Paris offen bar fürchtet, die drei Staaten könnten eine gemeinsame Grundlage bilden- und Frank reich in der Reparationsfrage überstimmen. Dabei droht Frankreich ein neuer Konflikt von besonderer Stärke. Nach dem „Echo

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 30.10.1930
Umfang: 12
« in der Luft hangen, al« Preußen fest in revnbli. kanischen Händen ist. Di« Schloasertigkeii und Starke der von einem f«ialistn«hen Polizei- minister während eines Jahrzehnts für den Etrahenkampf geschulten, in der Unterdrückung von revolutionären Unruhen erprobte« peutzi- ifchen Schutzvolizei find bekannt. In Frankreich ist di« Ernennung Severings zum preußischen Innenminister sehr warm be- a t worden. Auf eine Möglichkeit der Ent- ung, für die Severings Rückkehr sympto matisch ist, muß binaewiese» «erden

Reparationen, Entwaffnnnv, Revision Die ganze Welt hat im allgemeinen mit großem Interesse die politische Lage Deutschlands nach den letzten Wahlen betrachtet, aber in Frankreich hat dieses Interesse, wie dies sehr natürlich ist, gegenwärtig seinen Höhe punkt erreicht. Die chauvinistische Presse hat so fort die Gelegenheit benutzt, um die Politik j Briands anzugreifen und um gegen die „Re- I vanche' (Vergeltung) Lärm zu —- -« zu der | das Nachbarvolk jetzt seine' 4uchern>o/i?lk zu führen beweise. Indessen

gibt es in Frankreich noch freie und unvoreingenommene Geister, weich« die wtrkltche Bedeutung der letzten deutschen Wahle« ver standen haben, und die besonders nicht die Methoden gewisser Parteien gutheihen, sich toefet Ergebnisse zum Zwecke innerer reaktionärer Politik zu bedienen. Die Hauptsache ist, sagen st«, kaltes Blut z« bewahren, gewissenhaft die tiefere« Ursachen der deutschen Krisis zu unter suchen, «nd aus dieser unparteiischen Prüfung ohne jede Sentimentalität und ohne jede poli tisch

der Kriegsschulden zu er äugen, von der auch Frankreich selbstverständlich Nutzen ziehen würde. 2. Das Problem der Entwaffnung. Frankreich habe den Wunsch, daß die Frage des Schiedsgerichts, die Sicherheit»- und die Ent- waffnungsfrage gleichzeitig geregelt würden. Auf diesem letzteren Gebiet habe die franzöflsche öffentliche Meinung bereits große Fortschritte gemacht. Sie sei bereit, in eine Verminderung »er französischen Rüstungen zu willigen. Aber diese Meinung verlange, daß die Vorschläge

vor den Völkerbundsrat gebracht werden, um sicher zu gehen, daß die vom Völkerbund getroffenen Entscheidungen auch immer ausgeführt werden. 3/ Die Revision der Vertrage. Frankreich sei grundsätzlich einer Revision der Verträge nicht abgeneigt. Es möchte nur die Gewißheit haben, daß diese Revision auf friedlichem Wege fort schreitet. Frankreich finde es durchaus begreif lich, daß Deutschland alle Anstrengungen mache, die Revision der ihm ungünstigen Klauseln zu erhalten, vorausgesetzt, daß diese Revision

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Volksrecht
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Seite 1 von 6
Datum: 20.07.1923
Umfang: 6
„Halt!' zuzurnfe». Die Rede des Professors Tolomei macht auf uns deu' Eindruck, als ließe ihn der Ruhm Poincarös nicht schlafen nnd als wollte er einen Teil der Rnhr- vorbildcr in etwas anderer Form nnd ohne Kürassier- stiefcl verewigen. Es bedarf natürlich der Erwähnung, daß just wie bei Frankreich mit den empfohlenen Ge walt- und Bedriickiingsmaßnahmen, die vom Stand punkte kolonialer Eroberer vielleicht zlir Anwendung ans irgend ein afrikanisches Urland passen

-Hitze ge haltene Rede „alle Grenzen ü b e r st e i g e'. Und es nützt sehr wenig, wenn wir uns sagen, daß nicht Frankreich. Deutschlands letztes Angebot ist noch immer unbeantwortet. Herr Poincarö 'hat nicht de» Mut zum glatten Neinsagen nnd nicht den Willen zum Jasagen. Infolgedessen sabotiert er die von Dentschland unter größten Opfern angebotene Verständignng. Die mündliche Antwort Englands, die der Minister präsident Baldwitt jüngst vom hohen Kothurn des Unterhauses ans über de» Kanal gelangen

ließ, diese Antwort ist ein Beweis mehr für. die Tatsache, daß England nicht daran denkt, die Frage, ob dem Znsam- üiengehen mit Frankreich ein Ende gemacht werden soll oder 'nicht, zur Entscheidung zu bringen. Wir haben cs 'wiederholt als verfrüht bezeichnet, ans dem Mißlingen englisch französischen Einvernehmens in der R'eparationsjrage gleich einen Bruch der Entente her- znleiten. Gewiß hat das Londoner Kabinett bereits mehrfach nngedentet, daß Großbritannien sich vielleicht genötigt sehen

'wird, separate Verhandlniigen mit Deutschland zn eröffnen. Diese Erwägung braucht aber noch nicht als Trohnng gegen Frankreich anfgefaßt zn wer de». Eine hochgestellte diplomatische Persönlichkeit ans Nrntralien hat jüngst einem Wiener Korrespondenten bestätigt, daß ein separates Vorgehe» der englischen Regierung auch von Poinearö nicht als ein unfreund licher Akt Frankreich gegenüber anfgefaßt werden würde, nmfomehr, als auch die Rnhrbrsetznng ein separates Vergehen Frankreichs war, das der Entente

keinen Schäden znfügte. Nun scheint es aber nicht einmal zu einem separaten Schritt Englands zu kommen, jeden falls nicht vor einem neuen Versuch für gemeiiisämes Vorgehen. England hat dem französischen Minister präsidenten für' eine klmkchr von der Gewaltpolitik eine letzte Frist gestellt, ivodnrch die Erwartungen ans eine jrenndlichcre Haltung Frankreich gegenüber bestätigt ivordcn sind. Ohne aber Prophet zn sein kann man schon heute sagen, daß die französische Regierung nicht von ihrer Aktion nblassen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.05.1883
Umfang: 4
zum Ausbruch gekommen. Frankreich be findet sich in einem Grade erregten Hochgefühls, wie dies seit dem Kriege von 1870 vielleicht noch bei keiner auswärtigen Frage der Fall war. Wenn einmal solche Worte durch das Land klingen, wie die Phrase in der nach Tonking an die dortigen Truppen gerichteten Depesche des Kriegsministers: „Frankreich wird seine ruhmreichen Kinder rächen' dann ist damit der Nation die Zusage gegeben und vor der Welt die Ver pflichtung übernommen, die Unternehmung zu siegreichem Ende

zu führen, mit welchen Opfern immer, und mag sie welchen Umfang immer an nehmen. England sieht mit kaum verhüllter Schaden freude auf die in der That gefährliche Situation, die für Frankreich in Tonking durch den Hinzu wachs der feindlichen Gesinnung China's entsteht, und die „Times' beeilen sich denn auch mit sicht licher Befriedigung, den Ausbruch eines fran zösisch-chinesischen Krieges als eine bei nahe schon vollzogene Thatsache zu bezeichnen, mit der Meldung von dem unmittelbar bevorstehenden

Abbrüche der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Reichen. Geht man den Ereignissen, die aus Tonking ge meldet worden sind, auf den Grund, so kommen wir dazu, daß sie die ersten Resultate der Er wägung sind, Frankreich müsse, um sich auf seiner alten Höhe zu erhalten, die Blicke wieder nach Auswärts richten und auf die Verwerthung und Vermehrung seines Kolonialbesitzes bedacht sein, den es sich aus den früheren Stürmen in die Gegenwart herübergerettet. Seitdem die Republik in Frankreich fest

Staates China, sondern auch neue, zunächst freilich nur diplomatische Schwierigkeiten mit England. Frankreich steht freilich beim Beginne dieser unabsehbaren kriegeri schen Unternehmung einmüthiger da, als seinerzeit beim Beginne des Krieges gegen Deutschland. Und die französische Kammer hat das erhebende Schauspiel erlebt, daß keine einzige Stimme die Pflicht der Nation anzweifelte, mit welchen Opfern immer die Unternehmung zum siegreichen Ende zu führen. Wenn es gilt, „die ruhmreichen Kinder Frank

reichs zu rächen', so muß jede ängstliche Erwä gung der Schwierigkeiten dieses Krieges verstum men. Aber die Lenker der Republik werden gut thun, sich im Voraus schon darauf gefaßt zu machen, daß selbst ohne das Uebelwollen Englands, dem ja kein Staat der Welt entrinnen kann, der in Bezug auf Kolonialerwerb englische Bahnen verfolgt, dieser Krieg Folgen haben kann, die in das Leben der französischen Nation tief ein greifen. Frankreich hat nach dem Kriege mit Deutsch land die Territorial-Organifation

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.12.1923
Umfang: 6
verpflichtet zurZahlung derBezugsgebühr Aleran, Dienstag, den IS. Dezember 1923 55. Zahrgang Die französisch-italienische Politik. Von unserem römischen: Hw.-Korrespondenten. Rom, 16. Dezember. So oft in der Zeit des Dreibundes Frankreich wieder einmal Italien über den Löffel halbiert hatte, tonnte man Stein auf Bein wetten, daß in «demselben Augenblick such schon der italieni schen Empörung ivgmd ein Abzugsrohr, das n>ach Oesterreich-Ungarn führte, geöffnet war. adeÄos 'arbeitete die diplon

, zu eine? Lösung, tie hierzulande ^ keineswegs die Zustimmung finden Sann. Es macht in Italien Mcht üblen Eindruck, daß das Königreich von «den Hafen» konzefsionen ausgeschlossen 'bleiben soll und der Anteil, der Oesterreich^Ungavn einmal zustand, nicht Italien zugefallen ist, sondern der Regie rung des Scherifen und der unabhängigen Stadt Tanger. -Freilich hat Frankreich auch diesmal zu allerlei Tüfteleien gegriffen, um den Einspruch Jwliens'gegen den Ausschluß von der Konferenz von sich ^abprallen zu lassen

wurden, Weil eben gerade Italien wiederholt verlangt hatte, daran teilzunehmen. In Paris aber sollte es zur Entscheidung kommen und das schriftliche Ansuchen Htakiens sei doch nur der letzte Akt einer -langen Reihe von Vorstellungen gewesen, die von der italienischen Regierung in London, Paris.und Madrid erhoben worden «xrren. Das zweite Argument, das Frankreich gelten machen will, besagt, die Konferenz von London sei wie derum die Fortsetzung von Verhandlungen vom Tahve 1912 gewesen, von denen

Italien zufolge des- zwischen diesem Und Frankreich stimulierten Marokko—Libyen^vertrages ausgeschlossen war. Nämlich von jenem 'Vertrage, in dem Italien An Mchtinteresse an Marokko und Frankreich fein NmMnteresje an Libyen zugunsten des an« deren Vertragsteiles ausgesprochen haben. Der rtaliemsche Standpunkt ist jedoch der: diese Ver- ei^arung betrafen und betreffen heute noch ledigHch die 'französische Zom' des Scherisen reiches, nicht a ber den Danger. Denn die T ang er frage sei völlig unabhängig

über Gemeindegrenzände- rungen genehmigt. In der heutigen Sitzung des Kabinette» kommt die Reform der Verwallungslnstltute und der aulonomen Körperschaften zur Verhandlung. Frankreich gegen die deutsche Lebensmittelanleihe. Wien. IS. Dezember, wie an amtlicher Stelle verlautet, wird die Reparationstommissioa am Mittwoch das Ansuchen der deutschen Regie rung um die Priorität für die Lebensmittel- anleihe von 70 Millionen Dollar einer Prüfung unterziehen. Man hat wenig Hoffnung, daß dem Ansuchen entsprochen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.07.1859
Umfang: 6
eö einen Bruch der Verträge, wenn Deutschland Oester reich Hilfe leiste. DaS europäische Gleichgewicht würde dadurch in Gesahr gerathen, während die beabsichtigte Bertreibung der Oesterreicher aus Italien an diesem Gleichgewicht nichts ändere. (I) „Die neuen in Preußen ergriffenen militärischen Maßregeln flößen Frankreich keine Unruhe ein,' da dieses erklärt habe, daß eS da mit nur Deutschland schützen unv seinen Einfluß im Vereine mit den beiden andern Großmächten bei den späteren Vereinbarungen

machen wolle; Frankreich würde diese aber selbst seiner Zeit zur Theilnahme bei den Be- ralhungen einladen. — Diese französische Note, welche nichlS Anderes bezweckt, als die bereits beschlossene ge meinsame Aklion der BundeSstaaten unter Preußens Führung hinauszuschieben, hat hier allgemeine Ent- rüNung h-rvorgerufei', da bei unS AlleS, einige demo- kratische Blätter und ihre wenigen Anhänger ausgenom men, für das schleunigste und kräfiigi'ie aggressive Vorgehen gegen Frankreich ist und unsere Armee

vor Begierde, gegen den Feind geführt zu werden, brennt, so daß sie lauin zu halten ist. Wir wollen als Ant wort aus die französische Note die Kriegserklärung gegen Frankreich und sofortiges Einmarschiren in daS feind liche Gebiet, denn nach der Ansicht WalewSki'S gäbe eS in Zukunft nur noch zwei entscheidende Mächte, Frankreich und Rußland, und die übrigen wären zu berathenden berabgedrückt. So war «S nach Tilsit, heule aber sind noch Mittel vorhanden, die Unterjochung abzuwehren; hoffentlich wird davon

Gebrauch ge macht werden, so lange «S noch Zeit ist. — Unsere halbosfizielle „N. Münch. Ztg.« begleitet die französische Note mit folgender bemerkenSwerlhcn Aeußerung: „Diese Note wird hoffentlich dieselbe Erwiderung erfahren, welche Hr. v. Beust der russischen ertheilt hat. Also nur aus deutschem Gebiet sollen wir unS wehren, nach dem zuerst die beste Kraft außerhalb deS Bundesgebiets ausgezehrt ist. Wählend Frankreich »die Unabhängig keit Italiens-, dte eS nichts angeht

Marsch an den Rhein wird zu einer militärischen Pro, menade herabsinken, da sich Preußen von Rußland und Frankreich seinen Besitzstand hat garantiren lassen gegen die Verpflichtung, daß eS in die etwaige Aktion gegen Frankreich nicht eingreift. Diese Thatsache kann mit Grund nicht mehr abgeläugnet werden und hier ist man bereits der Ueberzeugung, daß wir einem Bürgerkrieg in Deutschland viel näher stehen, als einem Kriege mit Frankreich. Gesellt sich, wie eS ollen Anschein hat, noch die Revolution

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 31.03.1880
Umfang: 4
eS doch Hauptiäi^lich ankommt, das Einspruch-, recht deS Staates Metr''t>ie Hu prüfenden Geistlichen anerkannt ist. Die Wahlreden der Engländer halten dieBismarck' sche „N. All. Ztg.' in Athem. Neuestens bemerkt sie zur Wahlrede, die Lord Hartington am 25. dies Mts. hielt: Man könnte in England und Frankreich nach Har- tingtons Worten zu dem Schlüsse gelangen/ daß 'die österreichische oder deutsche Politik eine feindliche Richtung gegen Frankreich v?r-olge. Wir halten es nöthig, zu constatiren. daß Hartingjon

nch nstt seiner Voraussetz ung im Irrthume befindet. Deutschland so Mnig'wie Oesterreich-Ungarn haben ein Interesse oder den Willen feindlich gegen Frankreich zu wirken, noch, weniger die Absicht. England für eine solche Politik zti gewinnen. Weder Oesterreich noch Deutschland haben irgendwelche Tendenzen gegen 'eine dritte Macht, gegen Frankreich so' wenig, wie gegen Rußland: beide sind verbunden durch das ginieinfame Interesse, das jeder von ihnen an der Erhaltung des europäischen Friedens

in Wien und Berlin Hat sich die Ueberzeugung gebildet, daß gute Beziehungen zwischen England nnd Frankreich dem Frieden Europas nicht minder nützlich sind, als die zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn. So lange Frankreich und England einig sind, wird nach diessei tiger Annahme ihre Politik friedliebender und gerechter sein, als es die einer jeden der beiden Mächte nach gegenseitiger Erkaltung und Jsolirung zu bleiben ver spräche. Aus diesem Grunde wird sowohl dem Wiener wie dem Berliner Cabinet

das zwischen Frankreich und England bestehenden Wohlwollen als Pfand für die Erhaltung des europäischen Friedens gelten. Frankreich. Zu dem Kulturkampfe in Frankreich liegt Folgendes vor: Wie der „Siecle' erfährt, hätten Und hier traf dieser Mann init Valerie Reynold zu sammen. Er war eS, der ihre Eltern getrennt und schweres Unheil über Beide gebracht hatte. Er war eS, der ValerienS Leben zu einem veiÄusamteu und traun« gen gestaltet, der sie ihrer Eltern nnd der Heimath be raubt hatte. ES war ein seltsamer Zufall

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 29.08.1923
Umfang: 8
aus Zerstörung, nicht auf erhaltenden Kräften beruhte. Es würde sich dauernd zeigen, was Frankreich jetzt schon im Ruhrgebiet erfährt, daß man mit der Sklavenpeitsche allein die. Reichtümer eines Landes nicht holen kann. Der greifbare Zuwachs an Macht, den Frankreich dui:ch die Verfügung über Deutschlands Kohle und Eisen zu erhalten hofft, würde ausbleiben, die Ge-. Waltmittel aber, ihn doch zu erzwingen, müßten von einer zerstörenden Gewalttat zur anderen führen, bis das Maß des Übermutes voll

, weil das nun einmal in der Natur einer derartigen Machtpolitik liegt. Die Unver nunft der Franzosen, die im Augenblick Deutschlands fürchterlichster Feind ist, wird aus die Dauer einmal Deutschlands wirksamster Verbünde ter werden. Derartige Entwicklungen dürfen auch nicht nach den augenblicklichen Stimmungen der Machthaber im übrigen Europa abgeschätzt werden. Keiner von ihnen hat heute Lust, mit Frankreich anzubinden. Es ist ganz recht und gut, wenn die Deutschen sich immer wieder einprägen, daß sie von dem heutigen England

Mit teln, zu korrigieren. Ganz langsam, aber unauf haltsam erweitert sich der Riß zwischen England und Frankreich. Es will etwas sagen, daß England jetzt die Unvereinbarkeit der französischen Ruhraktion mit dem Friedensver träge offiziell ausgesprochen hat. Eine derartige Feststellung, daß Frankreich den Friedensvertrag verletzt hat, mag sie auch noch so eingewickelt sein in allerlei Nebenwerk, verändert das Antlitz der Lage zu Deutschlands Gunsten und bringt ihlH eine erste moralische Hilfe von feiten

nicht entgehen ließen, ist selbstverständlich Wahr scheinlich wären ihnen ein paar wohlgenährte Zie gen noch lieber gewesen, aber schließlich find auch Hühner nicht zu verachten. Kein einziges Stück von dem armen Geflügel war dem furchtbaren Ge- meyel entronnen, und die überall herumliegenden Denke man nur zurück an Deutschlands völlige mo ralische Isolierung während des Weltkrieges und an den unsagbaren Schaden, den sie ihm zugefügt hat. Jetzt aber ist Frankreich vor der Welt auf die Anklagebank verwiesen

und von entscheidenden Gewalt schritten, die den Bruch des Friedensvertrages noch flagranter machen, noch einige Zeit zurückgehalten' werden. So mag Deutschland vielleicht nun ab und zu einmal mildere Töne von Frankreich hören, viel leicht sogar den Versuch erleben, in der Ruhrbe setzungsfrage zu einem Kompromiß zu gelangen. Da Deutschland sein Selbstbewußtsein und seinen Nationalstolz ganz an den Nagel gehängt hat und sehr bescheiden geworden ist, dürste ein Kompromiß in solchen Fragen nicht scheitern. Mag

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